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Redaktion und Expedition: Berlin  , Cindenstr. 69. Fernsprecher: Amt IV, 1933.

Partei- Angelegenheiten.

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Vorort

Beilage des ,, Vorwärts  " Berliner Volksblatt

Nr. 245. Donnerstag, den 19. Oktober 1905.

Zur Lokalliste. In Bollersdorf bei Neuenhagen   hält der Gefangverein Eintracht" am 21. Oftober. in den Lokale von Otto Engel   ein Vergnügen ab. Da versucht wird, Billetts in Arbeiter treifen abzusetzen, das Lokal aber gesperrt ist, so weise man die Billetts zurück.

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Jnferate Sechsgeipaltene Kolonelzeile 20 Pfg. Bel größeren Hufträgen entsprechenden Rabatt. Wir haben dieser Auffageschrift nichts weiter hinzuzufügen. die ihnen nach kurzem Ausstande bewilligt wurde; darauf folgte Schon vor Jahren hatten wir auf diese Zustände hingewiefen der Hausweberstreit, welcher mit einem teilweisen Erfolge beendigt nd Abhülfe gefordert. Im Jahre 1900 wurden in dieſer und in wurde; ferner erlangten die Arbeiter in der Teppichfabrik von der Gemeindeschule in der Kaiser Friedrichstraße unter dem Dache Hozat den Zehnstundentag; auch der fürzlich beendete Streik in der provisorisch Klassen eingerichtet mit der ausdrücklichen Absicht, daß Kammgarnspinnerei war von einem teilweisen Erfolge begleitet, in­dieselben nur vorübergehend benutzt werden sollen. Juzwischen ist dem die Arbeitszeit von 11 auf 10% Stunden verkürzt wurde; ein dieses Provisorium zur dauernden Institution geworden; es werden Schmerzenskind für den Verband bildet jezt die Nezfabrik, wo das die Kinder in 2,45 Meter hohen Räumen eingepfercht. am Anfang des Jahres Errungene bald verloren gehen wird, da Friedrichshagen  . Sonnabend, pünktlich 9 Uhr, Vereinsverfamm- schaft von Bankow einmütig zum Kampfe um die Beseitigung der worin ihnen ein Judaslohn von 25. Pf. geboten wird, wenn sie aus Das vernichtende Urteil der Schularztes, das die Einwohner viele Arbeiter und Arbeiterinnen sich durch den bekannten Anschlag, lung des Wahlvereins im Restaurant Beznick, Friedrichstraße 114. Tagesordnung: Bericht des Vertrauensmannes, der Revisoren, der amtlich bekundeten Kulturschande zwingen muß, scheint die volks- dem Verbande austreten, verleiten ließen, ihrer Organisation Lokalkommission und Neuwahl derselben. schulfeindliche bürgerliche Verwaltungsmajorität auch ferner un den Rücken zu fehren. Immerhin hat sich die Zahl der orga­Parteitag. Referent Genoffe Binseler. Diskussion. Vereins- der Baufommission lehnten sämtliche Mitglieder der Kommiffion 160 auf 460 erhöht. Der Redner gab der Hoffnung Ausdruck, daß Bericht vom Jenaer   berührt" zu lassen. Bei Besprechung des ärztlichen Gutachtens in nisierten Textilarbeiter hier am Drte im Laufe dieses Jahres von angelegenheiten und Verschiedenes. natürlich mit Ausnahme des Sozialdemokraten die Kassierung es gelingen möge, diese Zahl noch weiter zu steigern, um die äußerst der alten Dorfschule" ab. Der seit Jahren bestehenden Ueber- traurige Lage der hiesigen Textilarbeiter durch die Organisation ver­füllung der Schule in der Kaiser Friedrichstraße aber soll dadurch bessern zu können. In der Diskussion übte Genosse Gruh I abgeholfen werden, daß bis zum Jahre 1907 ein Flügel in dem scharfe Kritik an dem Indifferentismus so vieler in den Fabriken Schulgebäude angebaut werden soll. beschäftigter Textilarbeiter und forderte die Gewerkschaften auf, mehr Wenn die gymnasialfreundliche Gemeindevertretung nicht eine den Klassenkampf zu propagieren. Nachdem der Vorsitzende Gemoll schleunige Remedur dieses Beschlusses eintreten lassen wird, dann um träftige materielle Unterstützung der ausgesperrten Berliner  muß gegen diesen gefährlichen Mißbrauch des Selbstverwaltungs- Metallarbeiter ersucht hatte, schloß er die Versammlung mit rechts durch den privilegierten Besitz die Regierung angerufen werden. einem Hoch auf die internationale Arbeiterbewegung. Urteile des Schularztes gesundheitsschädigenden Schule genötigt Wilmersdorf  . Die Kinder der Arbeiter sind es, die zum Besuche einer nach dem find; die Arbeiterschaft muß und wird hier Wandel schaffen. Charlottenburg  .

Tegel- Borsigwalde- Waidmannsluft. Montag abend 8 Uhr findet in Trapps Festsälen in Tegel   eine Voltsversammlung statt. Reichstags­Abgeordneter Paul Singer spricht über:" Die äußere und innere Politit". Ferner erfolgt die Wahl der weiblichen Ver­trauensperson. Handzettelverbreitung, Sonntag früh 8 Uhr: Tegel   bei Gehlhaar, Berlinerstraße; Borsigwalde   bei Kube; Waidmanns lust bei Grochow  .

Rudow  . Freitag, den 20. Oftober, abends 8 Uhr, findet im Lokale von Palm die Generalversammlung des Wahlvereins statt. Tagesordnung: Bericht und Neuwahl des Vorstandes; Beratung des Statuts der Wahlvereine Groß- Berlins  ; Wahl der Delegierten. zur Kreisversammlung; Verschiedenes. Mit Rücksicht auf die wichtige Tagesordnung ist pünktliches Erscheinen jedes Mitgliedes erforderlich.

Vorort- Nachrichten.

Schulelend vor den Toren Berlins  .

Oftelbien mit seinen schmachvollen Zuständen erstreckt sich bis an die Grenzen der Reichshauptstadt. Die tommunalpolitische Ber­riffenheit Berlins   und seiner Vororte, in ihrem Ursprung durch das liberale Berlin   verschuldet, jetzt aber durch die preußische Regierung systematisch aus Haß gegen den Wasserkopf Berlin  " fonserviert und gefördert, ermöglicht das fulturfeindliche ostelbische Treiben einer eng. herzigen, främerhaften Geldjacksherrschaft in der nächsten Nähe Berlins  . Neben den elenden Krankenhausverhältnissen, dem Jammer der Armenverwaltung, offenbaren sich diese unfeligen Berhältnisse be­sonders in der Verwahrlosung der Volksschule. Im Weichbilde von Groß- Berlin find mannigfach, wie wir wiederholt berichten mußten, Schulen vorhanden, deren Gebäude und Einrichtungen sich würdig nur mit der einst berüchtigten Trakehner   Gestütsschule vergleichen laffen. Derartige dem Bolt" gewidmete Institute finden sich nicht nur in verlorenen fleinen Landgemeinden, sie schänden große, aufftrebende Gemeinden in der unmittelbarsten Umgebung der Reichs­Hauptstadt.

In dem Vorort Bantot, der eine Realschule besitzt und ein Gymnasium errichten will, das den weitgehendsten Anforderungen der Schulhygiene gerecht wird, steht als Wahrzeichen des alten Dorfes ein Bollsschulpalast", der vor nunmehr 50 Jahren errichtet

wurde.

Schon des öfteren ist von einsichtsvollen Bürgern das Ver­Yangen gestellt worden, dieses Gebäude als Schule zu faffieren, da es vollkommen veraltet sei. Doch stets wurde diese Forderung mit der Erklärung abgelehnt, daß die rapide Entwickelung des Drts eine Ueberfüllung der verfügbaren Gemeindeschulen mit sich bringe und die entstehenden Schullasten die Gemeinde erdrücken.

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Buddelei auf dem Dorfe. Macht in Berlin   schon die Straßente buddelei wegen ihres Schneckenganges selbst den sonst wohlgesinnten Bürger wild, so ist es in den Vororten einfach zum Verzweifeln, Die Unterrichtsverwaltung über die Charlottenburger   Waldschule. wenn irgendwo neue Pflastersteine gesetzt werden sollen. Seit langen Ueber die Charlottenburger Waldschule in Westend   liegt jetzt der Wochen ist in Wilmersdorf   die Holsteinische sowie die Günzelstraße erste ausführliche Bericht der preußischen Unterrichtsverwaltung vor. aufgerissen, ohne daß die Arbeit vom Fleck fommt. Die ganze Das etwa 1 Heftar große, ziemlich hoch gelegene, etwas wellige, Gegend gleicht einem grundlosen Morast und ist zu Fuß nur mit von hohem Kiefernwald bestandene Gelände wird als ganz besonders Lebensgefahr zu passieren. Die Langsamkeit der Arbeiten wäre kaum geeignet bezeichnet. Das Wasser ist einwurffrei. Im Freien sind zu entschuldigen, wenn es sich um menschenleere Straßen handelte, Tische und Bänke in einfacher ländlicher Weise angebracht. Außerdem die abseits vom Verkehr liegen. Die hier erwähnte Gegend des find Turngeräte aufgestellt und zum Teil an Waldbäumen befestigt. vornehmsten der Berliner   Vororte wird jedoch von drei Straßenbahn­Die Schule ist für 100 bis 200 Kinder bestimmt. Sie wurde mit linien durchfahren, nämlich von den Linien 67, 91 und 92, welche, 95 Kindern eröffnet. Am 16. August war die Zahl bereits auf 104, wie ein jeder Fahrgast weiß, zu den frequentiertesten gehören, am 15. September auf 120 gestiegen. Die Verpflegung, die für den und deren Wagen bei der der Fahrt nach Berlin   vielfach bevor besetzt sind, fte das Gebiet Stopf und Tag 50 f. foftet, ist gut und reichlich. Die Kinder schon längst besetzt An der Stelle, wo die Pflasterungsarbeiten machten schon nach wenigen Wochen einen überraschend günstigen Stadt erreicht haben. Eindruck. Der Appetit war außerordentlich gut, die Stimmung vor sich gehen, find provisorisch Ueberleitungsschienen gelegt, wie fröhlich, die Aufmerksamkeit rege und der Gesamteindruck bei fast dies an vielen Stellen geschieht, wo gebuddelt wird. Wir wissen allen äußerst befriedigend. Nach 1 bis 3 Monaten waren die nicht, ob an der Pflasterung oder an der Schienenlegung die Schuld Sinder derartig widerstandsfähig geworden, daß selbst während der liegt; genug, es geschieht seit einigen Wochen fast allſtündlich, daß regnerischen und fühlen Tage im Oktober fein einziges Kind trotz die Straßenbahnwagen beim Hinüberleiten an dieser Stelle aus den teilweise mangelhafter Fußbekleidung an einer Erkältung erkrankte. Außerdem wurde bei allen Kindern eine Gewichtszunahme im Durchschnitt von 5% Pfund festgestellt. Die körperliche Kräftigung bewirkte eine regere und erfolgreichere Beteiligung am Unterrichte. Rixdorf.

der

Schienen springen. Bis dann alles wieder eingerenkt ist, vergeht durchweg eine kleine halbe Stunde, während welcher das Publikum fluchend um den Unglücksfall herumgeht. An einen geordneten Be trieb ist unter diesen Umständen natürlich nicht zu denken; man sieht die erwähnten Straßenbahnwagen entweder eine halbe Stunde lang gar nicht oder nach wieder hergestellter Ordnung endlich in langer Reihe dahergondeln. Die Kommunalverwaltung des großen Dorfes täte gut, sich endlich ernsthaft um die Abstellung dieses unerträglichen Die Wilmersdorfer   Seepark- Angelegenheit hat nunmehr vor Ge

Achtung! Arbeitgeberwahlen zur Ortskrankenkasse. Heute Donnerstag, abends von 8-9 Uhr, finden die Wahlen der Delegierten der Arbeitgeber zur hiesigen Ortstrantenkaffe statt. Mißstandes zu kümmern. Es werden von seiten unserer Gegner Anstalten getroffen, unserer Liste eine Niederlage zu bereiten. Jeder Genosse, der bei der richt ihren Abschluß gefunden. Im Dezember 1903 hatte die Wilmers hiesigen Detskrankenkasse Angestellte gemeldet hat, ist verpflichtet, dorfer Gemeindevertretung beschlossen, zur Anlage des Seeparkes unbedingt sein Wahlrecht auszuüben. Als Legitimation dient ein an der Westseite des Wilmersdorfer   Sees gelegenes, 1158 Quadrats die Anmeldung. Das Wahllokal ist bei Hoppe, Hermann- ruten großes Grundstück für 400 000 m. freihändig anzukaufen. straße 49/50. Weißensee  .

Das Gewerkschaftskartell.

Sofort nach Bekanntwerden dieses Beschlusses erhob sich in einigen Kreisen der Bürgerschaft eine Entrüstung, die auch in öffentlichen Was die beharrliche Verweigerung eines Schulneubaues be­deutet, vermag man nur nach genauer Kenntnis der jetzt benutten finden im Lokale Bum Brälaten", Lehderstr. 122, die Wahlen der Rammr ath), der Mitbesizer jenes Grundstückes ist, der Vor­Krankenkassenwahl. Heute abend von 6 Uhr bis um 7% Uhr Bersammlungen zum Ausdruck gebracht worden war, indem dem damaligen stellvertretenden Amts- und Gemeindevorsteher( Schöffen Gemeindeschule zu beurteilen. Geben wir zur Schilderung dieses Delegierten zur Generalversammlung der hiesigen Ortskrankenkasse wurf gemacht wurde, er habe seine amtliche Kenntnis von Schulgebäudes einem Berufenen das Wort. Kein geringerer als der von der Gemeinde Bankow   angestellte bürgerlichen Ehrenrechte ist, muß sein Wahlrecht ausüben und die statt. Ein jedes Kassenmitglied, das großjährig und im Besitz der einer Verordnung des Landrates, der zufolge der durch Saularat Sanitätsrat Dr. Schäfer hat jetzt den Antrag Lifte des Gewerkschaftskartells, welche vor dem Wahllokal verteilt Augusta- und Schrammstraße zu einer öffentlichen Blaganlage die Gemeinde zu erwerbende Teil des Geländes an der gestellt, das in Frage stehende Schulgebäude ferner zu Schulzweden nicht mehr zu verwenden. Er führt wird, an der Urne abgeben. Niemand darf fehlen. Das Gewerkschaftskartell. verivendet werden solle, dazu benutzt, um das Grundstück vorher in der Begründung seines Antrages aus: anzukaufen und daraus zum Nachteil der Gemeinde Nußen   und Be­Das Schulgebäude sei durchaus veraltet und gehöre nicht mehr Berlängerung von Straßenbahnlinien. Die Große Berliner   reicherung für sich zu ziehen. Daraufhin hatte der Landrat von in dieses Jahrhundert. In allen schulhygienischen Werken sei der Straßenbahn- Gesellschaft hat sich der Gemeinde Weißensee gegenüber Stubenrauch als Vorgefeßter des Gemeindebeamten gegen die Vera Flächenraum für ein Kind mit einem Quadratmeter, im einzelnen bereit erklärt, die Linien 60 und 61 nach dem neuen Weißenseer  auch darüber mit 1,4 Quadratmeter vorgesehen. In den Schulen Amtsgericht weiterzuführen. Das Amtsgericht wird bis zum Berlins   betrage dieser Flächeninhalt 1,8 Duadratmeter, auch 1,9 Quadrat nächsten Herbst fertiggestellt fein, die Straßenbahnlinien sollen schon eter. Von den einzelnen Regierungen sind diese Verhältnisse auch zum Frühjahr dorthin verlängert werden. geregelt worden und die Zahlen, die auf ein Kind kommen Die Große Berliner will durch kleine Gefälligkeiten ihre Opfer sollen, angegeben. für den großen Fang födern. Pankow  .

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In Breußen sei von der Regierung als Minimum ein Flächen­raum von 0,6 vorgeschrieben. In der fraglichen Schule beträgt der auf ein Kind entfallende Flächenraum aber nur 0,54, in einem Selbst gestellt. Der 24 Jahre alte Arbeiter Otto Engel  , der Zimmer fogar nur 0,5 Quadratmeter. Die Verhältnisse treten aber dringend verdächtig ist, den tödlichen Messerstich gegen den Gastwirt noch traffer hervor beim Stubifinhalt. Bei diesem komme die Höhe hurling in Bankowo- Heinersdorf geführt zu haben, hat sich selbst sehr in Betracht. Als Drchschnitt habe die Regierung 4-4,5 Meter gestellt. Die Kriminalpolizei in Berlin   hatte durch einen Arbeiter, der vorgeschrieben. In den Schulräumen der fraglichen einmal mit Engel zuſammen beschäftigt war, die Persönlichkeit des Schule betrage dieser dagegen nur 3,10, in bermutmaßlichen Täters festgestellt und suchte ihn hier, während die schiedenen klassen sogar nur 2,95 meter. Das sei Pantower Kriminalpolizei   und die Gendarmerie die Umgegend eine Höhe, welche durchaus unzulässig sei. beobachteten. Engel war sofort nach der Tat nach Berlin   gefahren, gestern nachmittag aber fehrte er in die Nähe von Französisch- Buch­ holz   zurüd, wo er bekannt ist und sich oft aufhielt. Als man ihm hier mitteilte, daß er in der ganzen Gegend gesucht werde, ging er wieder nach Berlin  . Er merkte aber bald, daß ihm die Kriminal­polizei auf den Ferfen war. Er entschloß sich, sich lieber selbst zu stellen. Er gibt zu, bei der Schlägerei beteiligt gewesen zu sein, ver­weigert aber über die Vorgänge, soweit sie Thürling betreffen, jede weitere Auskunft. Er will nur dem Richter Aussagen machen und verlangt, dieſem vorgeführt zu werden. Nowawes.

breiter der Nachricht( Mitglieder eines Wilmersdorfer   Vereins) Straf­antrag wegen Beleidigung gestellt. In dem Termine vor dem Schöffengerichte ist jetzt ein Vergleich zustande gekommen, indem die Beklagten die Erklärung abgaben, daß sie sich von der Halts losigkeit ihrer Behauptungen hätten überzeugen müssen, und daß sie die von ihnen getanenen Aeußerungen bedauerten. Die Kosten des Verfahrens wurden der Staatstaffe auferlegt. Die Ge meindeverwaltung hatte übrigens im Jahre 1904 in einer eingehenden Denkschrift den geplanten Geländeanlauf erörtert.

Tegel  .

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Keine Eingemeindung des Tegeler Sees  . Die Tegeler Gemeinde­bertretung hat sich Dienstag mit der Frage der Eingemeindung des Tegeler Sees   in Berlin   beschäftigt. Es lag eine Mitteilung des Oberpräsidenten der Provinz Brandenburg   bor  , in welcher es heißt: Wenn die Stadtverordnetenversammlung in Berlin   auch bezüglich der Eingemeindung des Tegeler Sees   einen Beschluß gefaßt hat, so find mir doch weitere Beschlüsse oder Eingaben des Berliner   Magistrats nicht zugegangen." Der Gemeindevorsteher schloß hieraus, daß die Mel­bungen über eine teilweise Gingemeindung des Tegeler Sees   und eines Landstreifens falsch gewesen sind und die Angelegenheit wurde dann in geheimer Sigung weiterberaten. Wir können demgegenüber mitteilen, daß Berlin   sein Projett noch nicht fallen gelassen hat. Tegel   will nun aber Berlin   zuvorkommen, indem diese Gemeinde das Gelände am See von den Berliner   Wasser­werfen bis zum Spandauer   Schiffahrtskanal, das füdlich vom See, nördlich von der Tegel   Haselhorster Chaussee begrenzt wird und zum Gutsbezirk Jungfernheide gehört, eingemeinden will. Der An­trag liegt bereits beim Regierungspräsidenten in Bots­dam. Welche Stellung der Berliner   Magistrat hierzu nun eine nehmen wird, bleibt abzuwarten. Reinickendorf  .

Der auf ein Kind entfallende Normalrauminhalt solle 4 Stubit meter sein; nach den Ausmessungen deer gedachten Schule tommen auf ein Kind aber nur 1,482 Rubikmeter, im höchsten Falle 2,38 Kubikmeter, es sei dies ungefähr die Hälfte besjenigen Rauminbalts, der auf ein Kind ent fallen solle. Wenn man dazu noch den Umstand hinzurechnet, daß in den Klassenräumen nur eine höchst ungenügende und unzwed mäßige Ventilation sei, die, wenn sie in Betrieb gesetzt wird, nur Zug verursache, so müsse er behaupten, daß dies unhaltbare Zustände seien. Hierzu kommt noch die unzwed= mäßige Heizung. Diese geschieht durch Stachelöfen, neben diesen kommen noch eiserne Defen zur Verwendung, Kinder, welche Eine öffentliche Gewerkschaftsversammlung fand am Dienstag im in unmittelbarer Nähe eines solchen zu fizen gezwungen feien, Singerschen Lokale statt, woselbst Genosse Sote- Berlin über die wären infolge des starken Temperaturwechsels beim Verlassen der Vorteile des Behnstundentages referierte. Der Redner erörterte in Schule leicht zu Erkältungen geneigt, während die weit ab vom feinen Ausführungen die Schäden einer langen Arbeitszeit und zeigte Ofen fizenden Kinder frieren müßten. an der Zusammensetzung des Reichstages, daß von diesem Barla­Ein weiterer und sehr wichtiger Punkt sei die Beleuchtung. ment vorläufig eine gefeßliche Festlegung des Behnstundentages nicht Diese sei vollkommen verkehrt. Die Kinder haben die Fenster im zu erwarten ist und die Arbeiter in dieser Frage nur auf die Kraft Der Vertrag über die Legung von Gas- und Wasserrohre im Gesicht und können deshalb die Schrift auf der Want tafel nicht ihrer Organisationen angewiesen sind, die sie zu starten wirt Steinidendorfer Terrain führte zu einem Rechtsstreit, dem die Ge­erlennen; um überhaupt von der Tafel lefen zu können, müssen die schaftlichen Machtfaktoren ausbauen müssen. Lebhafter Beifall meinde Reinickendorf   unterlegen ist. Und zwar glaubte die Stadt Vorhänge zugezogen werden. Herr Dr. Schäfer erklärt zum Schluß, lohnte dem Redner am Schlusse seines interessanten Vor- Berlin, die mit der Gemeinde Reinickendorf   Vertrag hatte, sie von daß die Beleuchtungsverhältnisse absolut unzulässig feien und auf trages. Hierauf gab Genoffe Reinhardt ein Bild der Tertil- ihrem Tegeler Gaswerk mit Gas zu versorgen, auch einen Teil für die Augen der Kinder nur nachteilig wirken." Er fönne nur sagen, arbeiterbewegung am hiesigen Orte. Danach haben im Laufe dieses Berlin   erforderlichen Gases durch Reinickendorf   leiten, eventuell daß diejenigen Kinder, welche gezwungen werden, die Schule zu be- Jahres die Arbeiter in den Betrieben, wo sie gut organisiert waren, das Röhrennes dortselbst erweitern zu dürfen. Diesem wider­fudjen, gegenüber den anderen Schulkindern in ihrer Gesundheit arg verschiedene Forderungen eingereicht; fo beanspruchten am Anfang sprach die Gemeinde Reinickendorf   und es flagte die Stadtgemeinde beeinträchtigt und. dieses Jahres die in der Nezfabrik Beschäftigten eine Lohnerhöhung, Berlin   auf Anerkennung des Rechtes, in Reinickendorf   ein erforder