Vermifchtes.

Künstler weigerte sich, die Aufforderung zu befolgen, worauf die| Die Aufregung und der Wirrwarr in New York   ist jetzt schließlich so Aenderung nach einem Plane des Herrn v. Kramer vorgenommen groß geworden, daß der Polizeipräsident Befehl erteilt hat, wurde. Wie weiter gemeldet wird, hat der Künstler verlangt, daß Mr. Maffles festzunehmen. Infolgedessen beteiligten sich jetzt sein Werk wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt werde; 8000 Polizisten an der Suche nach Mr. Raffles, nicht nur getrieben geschieht das nicht, so wird er den Klageweg beschreiten. Der Kunst- durch die Aussicht auf den Preis, sondern auch durch das standal kann sich also noch lustig auswachsen. Gefühl, daß der Ruf der New Yorker Polizei auf dem Spiel steht. Die eigentlichen Hintermänner dieses Abderitenstreiches werden Die Ermordung eines Unteroffiziers. Aus der Cher bei von vielen Leuten im Rathause unter den freisinnig- liberalen Niedane wurde die Leiche des Unteroffiziers Gustav Kaller von dem Größen gesucht. Das erscheint nicht so unglaublich, wenn man sich in Ratibor   garnisonierenden dritten Bataillon des 62. Infanterie­erinnert, daß vor Jahren der freisinnige Gemeindebevollmächtigte| Regiments gelandet. Der Kopf der Leiche weist eine große flaffende und frühere Reichstags- Abgeordnete für Koburg  , Hermann Bech, Wunde auf, die augenscheinlich von einem Säbelhieb herrührt. im Kollegium den Antrag stellte, dem neben der Lorenzerkirche wird vermutet, daß der Unteroffizier erschlagen und die Leiche in ſtehenden, 1589 von dem Erzgießer Benedikt Wurzelbauer   er die Oder geworfen wurde. richteten" Tugendbrunnen" einen anderen Platz anzuweisen, weil an dem Brunnen eine Anzahl weiblicher Figuren angebracht sind, Eisenbahn- Unglück. Die„ Ostdeutsche Presse" meldet: Gestern aus deren nackten Brüsten Wasserstrahlen springen, und der An- nachmittag stießen auf der Strecke Bromberg- Thorn bei Schirpib blick dieser nackten Brüste das Schamgefühl berlehen könne! Mitte zwei Lokomotiven aufeinander. Vom Bahnpersonal wurden drei November kommt der Kaiser mit einer ganzen Anzahl anderer Personen schwerverlet in das Thorner Krankenhaus Fürstlichkeiten zur Enthüllung eines Kaiser Wilhelm- Denkmals nach geschafft. Der Materialschaden ist nicht erheblich. Nürnberg  ; vielleicht hat man gefürchtet, daß die„ Ninnsteinkunst" am Kulturvereinshaus den höchsten und allerhöchsten Herrschaften stehendes Fenster geriet ein Volf Rebhühner in das Schlaf­Rebhühner, die verspeist werden wollen. Durch ein offen­unangenehm auffallen werde. zimmer eines St. Georgberger Einwohners und suchte dort zu­flucht unter den Betten, doch wurden sie bald wieder aus dem Fenster hinauserpediert. Die Tiere schienen jedoch gerade für dieses Haus eine besondere Vorliebe gefaßt zu haben, denn sie flogen als­tald nach der anderen Seite des Gebäudes und nun direkt in die Küche eines anderen Hausbewohners hinein. Aber auch hier bewies man sonderbarerweise trotz der Fleischnot kein Interesse für Rebhühner und jagte sie wieder zum Fenster hinaus.

Das Nackte in der Kunst wird demnächst das Nürnberger   Ge­richt beschäftigen. Die Stadt Albrecht Dürers hat bekanntlich seit 14 Tagen einen Kunstskandal, der bereits durch die Zeitungen all­gemein befannt geworden ist. Der Industrie- und Kulturverein, eine Gesellschaft honetter, reicher Bürgersleute, die zumeist auf den Liberalismus schwören, baute sich ein neues Haus, an dessen Fassade einige Mosaikbilder angebracht wurden. Die Kartons hierzu fertigte der Kunstmaler Kellner. Das eine dieser Bilder stellt eine vom Alter gebüdte Greisin dar, die von einem Jüngling zum Jung­brunnen geführt wird, auf dem anderen Bilde schreitet das eben dem verjüngenden Bade entstiegene, vollkommen nadte Weib in strahlender Schönheit vom Jungbrunnen hinweg. Die Mosaiken waren schon einige Wochen fertig, aber plötzlich wurde vor dem ziveiten Bilde ein Gerüst angebracht und eine Aenderung vor­genommen in der Weise, daß man die eine Brust durch das über die Schulter nach vorn fallende Haar verdeckte, während um den Leib eine Rosenguirlande gelegt wurde. Diese der Prüderie gemachte Stonzession erregte gewaltiges Aufsehen und stürmische Entrüstung. Um das Publikum zu beruhigen, unternahm es der Bibliothekar des Baherischen Gewerbemuseums, Dr. Rée, ein bekannter Kunsthisto­rifer, diese Kunstschändung von fünstlerischen Standpunkte aus in Amerikanische   Reklame. Aus New York   wird geschrieben: einem Zeitungsartifel zu rechtfertigen. Nicht die Nacktheit sei das Die ganze Bevölkerung New Yorks   und dazu noch 8000 Polizisten Störende gewesen, sondern die künstlerische Harmonie des Gebäudes suchen gegenwärtig nach einem Mr. Raffles", den das Blatt habe die Abänderung verlangt. Bei dieser Rechtfertigung war" American" hat verloren gehen lassen". Auf die Auffindung des schon gleich im Anfang verdächtig, daß Herr Dr. Rée Untergebener Mr. Raffles, dessen Persönlichkeit genau beschrieben ist, hat das Blatt des Museumsdirektors v. Kramer ist, der die Pläne für den Bau eine Belohnung ausgesetzt. Täglich veröffentlicht es Mitteilungen, fertigte und auch die Abänderung des Bildes veranlaßte. Nun stellt in welchem Viertel sich Mr. Raffles am nächsten Tag aufhalten der Künstler in einer öffentlichen Erklärung folgendes feſt: Die wird. Acht Tage lang war es ihm bereits gelungen, allen Ver­Kartons wurden bei der Ablieferung unbeanstandet angenommen suchen, ihn zu stellen, zu entgehen. Er wurde, wie das Blatt mit­und es wurde ihm die Zufriedenheit ausgesprochen, auch von Dr. teilt, dadurch so fühn gemacht, daß er anfündigen ließ, er werde an Rée, der die nackte Figur nur etwas zu starr in der Bewegung" einem bestimmten Tage auf der Börse erscheinen. Die Folge war, fand. Erst als die Mosaiken am Hause angebracht waren und die daß an diesem Tage die Menschen wie Mauern vor der Vörse nackte Schönheit bei Leuten mit üppiger Phantasie Anstoß erregte, standen und auf Mr. Raffles warteten. Das Geschäft und Richtung aus. verlangte man die Abänderung der Figur, die der Künstler ver- stand völlig still, und die Makler schlossen mit einander Freireligiöse Gemeinde. Sonntag, den 22. Oftober, vorm. 8%, Uhr, weigerte, weil er die Notwendigkeit der Veränderung nicht einsehen| Wetten auf die Festnahme des Gesuchten ab. Die Voltsmenge im Bürgersaale des Rathauses, Eingang Stönigstr. 15-18: Versammlung. fonnte und er sich auch nicht dem öffentlichen Spott ausfeben wollte. wudis derart bedrohlich an, daß die Tore der Schazamt- Filiale ge- Freireligiöse Vorlesung. Um 10 Uhr vormittags in der Schul- Aula, Zuletzt ließ man ihm durch einen Rechtsanwalt schreiben, das be- schlossen werden mußten, ein Fall, der seit 30 Jahren nicht vor- leine Frankfurterstr. 6: Vortrag des Herrn Professor Dr. Albert Gehrke: wußte Bild sei vom Bublikum vielfach beanstandet worden und er gekommen war, und Pierpont Morgan   requirierte berittene Polizei die Religion Schillers und Goethes". Gäste, Damen und Herren, sehr solle daher, ohne Rücksicht auf die Frage, ob diese Beanstandungen zum Schuge seines Bankgebäudes. gerechtfertigt seien oder nicht, innerhalb 14 Tagen eine Abänderung fonen wurden von den Suchenden angehalten und als Mr. Raffles(.. 29, Hamburg  .), Filiale Berlin   3. Zahlreiche„ verdächtige" Ber­Allgemeine Kranken- und Sterbekasse der Metallarbeiter. fostenlos vornehmen. Taraus geht flar hervor, daß keinerlei fünst angesprochen, in allen Fällen hatte man jedoch einen Falschen er- Sonnabend, den 21. Oltober, abends 8%, Uhr, bei Staiser, Reichenberger­Mitglieder Versammlung am lerische Erwägungen maßgebend waren, sondern daß man diese wischt, und der echte Mr. Raffles, der dem glücklichen Finder eine straße 157. Filiale Berlin   7. Mitglieder- Versammlung am Sonntag, den Blamage einigen Ler- Heinze- Schwärmern zuliebe auf sich lud. Der große Belohnung bringt, erfreut sich immer noch seiner Freiheit. 22. Oftober, vormittags 10 Uhr, bei Hoffmann, Basewalkerstr. 3.

Für den Inhalt der Inserate übernimmt die Redaktion dem Publikum gegenüber keinerlei Verantwortung.

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Bagdad  . Die Rose von Schiras  . Schauspielhaus. Der Schwur der Treue.

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Zirkus

031

Nenes. Gin Sommernachtstraum. Albert Schumann   Zirkus Busch.

Westen. Der Opernball.

Nachm. 3 Uhr: Maria Stuart  . Deutsches. Elektra.

Berliner  . Andalosia.

Anfang 8 Uhr: Schiller   0.( Wallner Theater.) Hofgunst.

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Metropol. Auf- ins Metropol! Kleines. Hidalla.

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Lustspielhaus. Der Herr Haushof. meister.

Nachm. 3 Uhr: Minna von Barn­helm.

Thalia. Bis früh um Fünfe! Carl Weiß. Othello.

Nachm. 4 Uhr: Die sieben Naben. Luifen. Pech- Schulze.

Deutsch Amerikanisches.

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Javaner- Truppe.

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