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Br. 248. 22. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Aus der frauenbewegung.

Sonntag, 22. Oktober 1905.

Gerichts- Zeitung.

abends 8 Uhr, eine Boltsversammlung im Lokale von Lipps am Friedrichshain abgehalten werden, in welcher der Stadtv. Baul Singer das Referat hält. Erscheint daher zahlreich in dieser An die Frauen und Mädchen Berlins . Versammlung. Die Einberuferin. Universaltee. Gegen den Kaufmann Fris Westphal wurde Am 8. November d. J. wird ein Teil der Stadtverordneten neu gestern vor der Straffammer des Landgerichts II eine Anklage gewählt werden. Bris. Donnerstag, den 19. Oftober 1905, fand die erste wegen unĭauteren Wettbewerbes und Gewerbevergehens Obgleich Ihr Frauen und Mädchen nach dem bestehenden Geseze Generalversammlung des Frauen- und Mädchen- Vereins statt; Herr berhandelt. Der Angeklagte betreibt in Lehniß bei Oranienburg eine Naturheilanstalt Westphalia" und hält in einem von tveder wählen, noch gewählt werden könnt, ist deffenungeachtet die Dr. Stajes hielt einen Vortrag über Frauenleiden". Dem Vortrag eine Naturheilanstalt Westphalia" und hält in einem von Es verfahrens und vertreibt einen Univerſalice, der gegen alle mög­Tätigkeit der Stadtverordneten von hervorragender wichtigteit für folgte eine rege Disfuffion. Aus dem Jahresbericht der Vor- ihm gemieteten Zimmer eines Berliner Hotels dreimal wöchent Euch. Es hängt von der Einsicht und dem Wollen der Gewählten fizenden war zu ersehen, daß acht Mitglieder- Versammlungen lich Sprechstunde ab. Er ist speziell Vertreter des Pflanzenheil­In sechs sehr ab, wie die Mittel, die zum größten Teile das Proletariat auf- und neun Vorstandssigungen stattgefunden haben. Versammlungen wurden wissenschaftliche Vorträge lichen Strankheiten Heilung bringen soll. Die Anflage beruht auf bringen muß, verwendet werden. schiedenen Gebieten für die arbeitende Frau gehalten. In zwei Brandenburg , die auf Grund der marktschreierischen Annoncen und einer Strafanzeige des Vorstandes der Aerztekammer der Provinz Eure Kinder, Ihr Proletarierfrauen, sind es, welche die fo- Bersammlungen fanden Vorlesungen statt. Die Mitgliederzahl genannten Boltsschulen" besuchen, deren häufig überfüllte Klaffen betrug bei der Gründung des Vereins vierzehn und ist gestiegen auf Prospekte des Angeklagten erstattet worden ist. Die Prospette einen gedeihlichen Unterricht hindern. Ihr Proletariermütter habt 24. Der Kaffenbericht zeigt eine Einnahme von 41,40 M. und eine zeigten die Abbildungen von Ehrenpreisen, die in Gestalt von das größte Interesse daran, daß die Schulen für Eure Kinder in Ausgabe von 24,55 m., mithin bleibt ein Raffenbestand von 16,85 m. Medaillen dem Angeklagten auf den Ausstellungen Paris 1900". wahre Stätten der Bildung des Geistes und Körpers umgestaltet Auf Antrag der Revisorin wurde der Staffiererin Decharge erteilt. Bremen und Hamburg verliehen worden seien. Die Anflage be werden. Die sozialdemokratische Fraktion der Stadtverordneten hat Alsdann erfolgte die Wahl des Vorstandes. Es wurden gewählt: hauptet, daß es sich dabei nicht um reelle Ausstellungen, sondern um durch vieljährigen zähen Kampf durchgesetzt, daß Schulärzte an- als erste Vorfizende Frau 23 eine, zweite Frau Nierich; fogenannte wilte" Ausstellungen handelte, bei denen jeder Aus­durch vieljährigen zähen Kampf durchgesezt, daß Schulärzte a Rafftererin Frau Ernst; Schriftführerin Frau Beuthmann; steller, je nach dem Geldbetrage, den er opferte, cine filberne ober gestellt worden sind; sie wird unentwegt für die weitere Aus- Revisorinnen Frl. Vogt, Frau Thüring; Beisitzerin Frau goldene Medaille erhalten konnte. In dem Prospekt wurde von gestaltung dieser nüßlichen Einrichtungen Sorge tragen. Die Un- Brenzlow; Bezirksführerin Frau John. Aufgenommen wurden Laufenden von Original- Danfschreiben" für die herbeigeführten entgeltlichkeit der Lernmittel, der Speisung und Bekleidung der drei Mitglieder. Heilungen schwerer Krankheiten gesprochen und gesagt, daß ein zwei­Schulkinder ist ein notwendiger Bestandteil zum Schulzwang und wird, spänniger Wagen gar nicht imstande wäre, alle Dantschreiben heran­wenn auch die Frauen an der Agitation für diese Forderungen sich rege zufahren. Es wurde auch ein Schreiben eines Profeffors Dr. Boh I beteiligen, in absehbarer Zeit durchgefegt werden. Von ebenso großer abgedruckt, der in Ausdrücken des höchsten Entzückens und vollster Anerkennung sich über das Heilverfahren des Angeklagten ause Wichtigkeit sind unsere Forderungen nach gut eingerichteten Kinderhorten sprach. Es wird behauptet, daß in Deutschland . Desterreich und der Schweiz nach einem Professor Dr. Pohl geforscht und nur ein ein­ziger dieses Namens festgestellt worden ist, der es aber entschieden abgelehnt hat, der Verfasser jenes Anerkennungsschreibens zu sein. Es wird nun behauptet, daß in Chicago ein Mann existiere, der sich Prof. Bohl nenne. Der Angeklagte verteidigte sein Heilsystem mit aller Energie gegen den Sachverständigen Professor Dr. Coß­mann, der die Strafanzeige der Aerztekammer vertrat. führte einige seiner Patienten vor, die der Meinung sind, von ihm geheilt worden zu sein und behauptete, daß er noch zahlreiche Batienten vorführen könne, die bei Aerzten feine Heilung gefunden und von ihm geheilt worden seien. Er behauptete ferner, daß die Diplome, die er erhalten, feineswegs von Schivindelausstellungen" erteilt feien; wenigstens habe er sie nicht dafür gehalten. Rechts­anwalt Dr. Werthauer beantragte, mit Hülfe des General­tonfulats die Persönlichkeit des Professors Dr. Pohl in Chicago feststellen zu lassen; daraus werde sich ergeben, daß letzterer ein durchaus ernst zu nehmender ärztlicher Sachkundiger fei. Gerichtshof hielt es für nötig, diesem Antrage zu entsprechen und vertagte aus diesem Grunde die Verhandlung.

und anderes mehr.

Wie manches Mutterherz wird von Sorge befallen, wenn es von der oft miserablen Behandlung erfährt, denen Waisenkinder, die in Familienpflege gegeben werden, ausgesetzt sind.

Die Armen- und Krankenfürsorge bedarf gründlicher Befferung. Es darf die Krankenhausbehandlung, die für den schlecht und be­schränkt wohnenden Proletarier oft zur Herstellung seiner Gesundheit unbedingt notwendig ist, nicht von der Zahlungsfähigkeit des Einzelnen abhängen.

Die Mittel für diese, wie für die Forderungen nach Entbin­dungsanstalten usw. fönnten, ohne stärkere Belastung durch Steuern, gewonnen werden durch Kommunalisierung der jetzt dem Privat­betrieb überlassenen Verkehrsanstalten usw.

Ihr Proletarierinnen, Arbeiterinnen, sorgt dafür, daß, da Ihr selbst rechtlos, Eure Männer und Väter und Brüder nur solchen Kandidaten ihre Stimme geben, die für die Forderungen der Ge­rechtigkeit eintreten, den Sozialdemokraten.

Um Euch Frauen und Mädchen Kenntnis von den Vorgängen im Noten Hause zu verschaffen, wird Dienstag, den 24. d. M.,

Treptow Baumschulenweg. Der hiesige Frauenbildungsverein hielt seine regelmäßige Mitgliederversammlung am Mittwoch, den 18. b. M., zum erstenmal im Ortsteile Treptow ab und zwar im Bokal von Julius Schmidt. Die Versammlung war sehr gut besucht Frau Jeeze hielt einen Vortrag über, Moderne Weltanschauung und unsere Volksschule".

An den Vortrag schloß sich eine rege Diskussion. Wir machen die Mitglieder darauf aufmerksam, daß die nächste Versammlung Dienstag, den 14. November, in Baumschulenweg bei Christ stattfinden wird. friege in Geschichte und Legende" sprechen. Herr Dr. Maurenbrecher wird über Die deutschen Freiheits­Wir bitten die Frauen und Mädchen von Treptow - Baumschulen­ weg , recht zahlreich die Versammlung zu besuchen, und stellen an unsere Mitglieder das Erfuchen, vollzählig zu erscheinen und die Frauen ihrer Bekanntschaft zum Besuchen der Versammlung zu ver­anlassen.

Teltow . Der Frauen und Mädchen- Bildungsberein für Teltow und Umgegend hält Mittwoch, den 25. Oftober, abends 8 1hr, im Deutschen Wirtshaus( E. Pickenhagen), Berlinerstraße, feine Mit­gliederversammlung ab. Vortrag des Herrn P. Eichler. Gäste find willkommen; auch findet Aufnahme neuer Mitglieder ftatt. Der Vorstand.

Zur Beachtung für die Berliner Arbeiterschaft!

Seit fünf Bochen stehen die Arbeiter und Arbeiterinnen der Lieguiter Sutfabrik vormals Klein u. Co., G. m. b. S., im Streit, um eine Lohnfürzung bis zu 50 Prozent abzuwchren. Die Firma verkauft ihre Pro­dufte in eigenen Verkaufsstellen und befinden sich ihre Läden in Berlin :

Wilsnackerstraße 63, 922uk Ritterstraße 19a, Friedrichstraße 250,

Große Frankfurterstraße 94.

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Die Firma rechnet besonders mit der Arbeiterfundschaft. Die Streifenden appellieren an das Solidaritäts. gefühl der Berliner Arbeiterschaft und erwarten, daß sie nicht eine Firma unterstüßt, die wöchentliche Durchschnittss löhne von 6 Mart für Arbeiterinnen und 12-16 Mart für Arbeiter bis zu 50 Prozent herabdrüden will.

Neu- Eröffnung!

Der Zentralverein für Hutarbeiter und Arbeiterinnen.

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Kindergesundheit- und Kaffee! Acht wissenschaftliche Urteile:

D

Er

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Das Kaiserliche Gefundheitsamt in feiner offiziellen Broschüre Der Kaffee": ,, Ein Getränk, welches bei Verwendung fleiner Mengen doch fchon die Anfänge der geschilderten Vergiftungswirkungen des Stoffeins in fich trägt ,, eignet sich nicht zum Genuß für Kinder, nervöse und Herzkranke Personen. Es ist deshalb ziemlich allgemein üblich, Kindern, die überdies eines nerven­anregenden Genußmittels nicht bedürfen, Kaffee vorzuenthalten. Dies stößt um .so weniger auf Schwierigkeit, als Kinder im allgemeinen starken, schwarzen " Kaffee zurückweisen..."

Dr. med. M. Alcott: Staffee wie Tee schaden Kindern am meisten, und zwar um so mehr, je jünger und zarter sie sind."

"

Dr. Heinrich Bock- München: Es wäre wünschenswert, den jungen Leuten bis ungefähr zu ihrem 18. Lebensjahre überhaupt keinen Bohnenkaffee zu geben." Sanitätsrat Dr. R. Luke: Kindern und Jungfrauen Kaffee zu reichen, ist die größte Unvernunft und wird von allen denkenden Aerzten dagegen gekämpft." Dr. Otto Gotthilf:- Ganz zu verwerfen ist der in bürgerlichen Familien noch vielfach übliche Kaffeegenuß am Abend. Dadurch werden die Kinder auf­geregt, schlafen schwer ein, träumen unruhig und stehen am anderen Morgen mit matten Gliedern und schläfrigen Sinnen auf."

Generaloberarzt Dr. H. F. Nicolai: Für Kinder, deren Gehirn noch in der Entwicklung begriffen ist und daher um so mehr einer reichlichen Zufuhr an Nahrungsstoffen zu seinem Aufbau bedarf, als dasselbe durch die Aufgaben der Schule start in Anspruch genomment wird, ist Staffee geradezu schädlich und sollte ,, ihnen gänzlich borenthalten werden. Ebenso schädlich ist den Kindern der Kaffee aus dem gleich näher zu erörternden Grunde, nämlich der Reizung allobbes Rückenmarkes und der harnbereitenden und ausführenden Organe, womit eine vorzeitige Erwedung und Neigung des Geschlechtstriebes verbunden ist." Profeffor Brillat Savarin- Paris :" Alle Väter und Mütter der

301102 80 gangen Belt haben die Pflicht, ihren Stindern den Staffee aufs strengfte zu unter­

, fagen, wenn sie nicht fleine, trodene, fümmerliche Puppen haben wollen, die mit 20 Jahren schon Alte find."

STX 2910] Dr. S. Weigl- München :- Für Kinder jeden Alters ist der Kaffeegenus

fehr gesundheitsschädlich. Er darf ihnen unter feinen Umständen gestattet werden. Wie der lähmende Einfluß der geistigen Getränke, so stört auch der aufregende Neiz des Kaffees und Tees die natürliche Entwidelung des findlichen Körpers. Die Früh­reife und Nervenfchwäche, die Reizbarkeit und Blutarmut so vieler Kinder haben ihre Hauptquelle in dem zu frühen, alltäglichen Mißbrauche des Bohnenkaffees." Diese acht Warnungen von berufener Seite, die aus einer langen Reihe gleich­lautender Urteile herausgegriffen sind, dürften jeder einsichtsvollen und sorgsamen Mutter die Augen über den Bohnenkaffee öffnen. Gebt den Kindern keinen Kaffee!

Wir befizen in Stathreiners Malztaffee ein vollwertiges, in jeder Hinsicht unüber­treffliches Ersaßgetränk für Kinder, dessen wertvolle gesundheitliche Eigenschaften von den ersten Autoritäten der Wissenschaft( v. Pettenkofer , v. Ziemssen, Eulenburg u. a.) ein­stimmig anerkannt worden sind. Richtig zubereitet, so daß sich sein würzig milder kaffee­ähnlicher Wohlgeschmack voll entwickelt, und bis zur Hälfte mit Milch genossen, ist Kathreiners Malzkaffee allen Kindern ein unerfeßliches, jederzeit willkommen und an­genehmes Getränk, bei dem sie gefund bleiben und prächtig gedeihen,