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minister aus eigener Initiative den hier eingetroffenen Banfiers, ohne jedwede Mitteilung seitens der leßteren, daß er vorschlage, Menderung der erwähnten Verhältnisse und bis zum Eintreten eines weitere Unterhandlungen über die geplante Kreditoperation bis zur günstigeren Verhaltens der ausländischen Geldmärkte den russischen Werten gegenüber hinauszuschieben,
Verfammlungen.
Erklärung.
In Nummer 245 des Vorwärts" vom 19. Oktober befindet sich eine Erklärung vom Geschäftsführer Fr. Peine , Zahlstelle Bremerhaven des Deutschen Metallarbeiter- Verbandes , sowie eine Buschrift von W. Gotthusen, Bezirksleiter desselben Verbandes. Beide beschäftigen sich mit meiner Person. Ich ersuche deshalb um Aufnahme folgender Erklärung:
hauptet habe, ist meinerseits der Wahrheitsbeweis erbracht. Ich Für das, was ich verschiedentlich über Peine öffentlich be fche beshalb auch einem etwaigen parteischiedsgerichtlichen Verfahren gegen meine Person mit der größten Ruhe entgegen, kann dies and umjomehr, weil feine Partei- Instanz es als eine ehrlose Handlung" bezeichnen fann, wenn man lediglich die Wahrheit gesagt, selbst wenn es eine„ bittere" ist
falierest. Vor allem bemüht fie sich, die Drganisationsbestrebungen der die verschiedenen richterlichen Instanzen mit dieser Angelegenheit gegenüber den russischen Werten bleiben konnten, erklärte der Finanz Staatsangestellten zu burchkreuzen. Die Lehrerschaft beschäftigen müssen. des Seine- Departements hatte die Gründung einer Vereinigung auf gewertschaftlicher Grundlage beschlossen. Aber der Seinepräfekt weigerte sich, den Empfang der Statuten, die ihm immer mehr unfähig, die Verhandlungen in vernünftiger Weise zu Das Präsidium des Folfethings zeigt sich von Tag zu Tag gemäß dem Gesetz von 1884 überreicht wurden, zu bestätigen. Leiten. Offenbar ist die Regierungspartei, die ihre tüchtigsten Dieses Vorgehen ist ungefeßlich, da der Präfekt ausdrücklich ver- Kräfte durch die Bildung der radikalen Linten eingebüßt hat, außer pflichtet ist, Gewerkschaftsstatuten in Empfang zu nehmen und an stande, das Präsidium mit brauchbaren Leuten zu besetzen. Der den Staatsanwalt weiterzuleiten, der allein die Ungefeßlichkeit des jebige Präsident ist bekanntlich halb taub, der zweite Vizepräsident Vereins vor den Gerichten geltend machen kann. In derselben Weise noch etwas mehr als halbtaub, und der erste Vizepräsident, Anders verfuhr der Seinepräfett gegen die Gewerkschaft der Post- Nielsen, der bei der Budgetdebatte auch als Wortführer der Rebediensteten. Der Vorstand dieser neuen Organisation gierungspartei auftritt, ist augenscheinlich durch die unhaltbar giveinidung mism zwei neuen Organisation deutige Stellung seiner Partei so verwirrt geworden, daß er selbst hat nun eine Audienz beim Handelsminister Dubief nicht mehr recht weiß, was er tut. Stürzlich wollte er unseren verlangt, der bisher auf Umwegen und durch ziveideutige, Parteigenossen Sabroe nicht reden lassen, gab ihm dann doch das bald brutale, bald beschwichtigende zirkulare ſeiner Be Wort und erklärte schließlich, daß Sabroe eigentlich doch nicht das amtenschaft die Koalitionsfreiheit zu entziehen versucht hat. Dieser Wort hätte erhalten sollen. Am Mittwoch, wo erst der zweite famose Radikalsozialist wird jetzt in die nicht gerade angenehme Bizepräsident Bluhme die Verhandlungen leitete, dann der abSituation fommen, seinen Berrat an der Demokratie öffentlich fund- gedankte aber wiedergewählte Präsident Thomson, durfte der tun zu müssen. Voraussichtlich wird er, wenn er den Kampf gegen Island sagen, was ihm kürzlich verboten worden war. Danach Konservative Birk all das über den König und fein Verhältnis zu die klassenbetvußten Postbediensteten aufnimmt, nicht der Sieger verfiel der alte Rechtenmann gewissermaßen in einen Siegestaumet bleiben. Die Zuversicht und Entschlossenheit der Bediensteten ist und erlaubte sich nun Ausbrüde und Redensarten, indirekt gegen geradezu überraschend. In einer kaum einen Monat währenden Agi- den König gerichtet, die selbst bei loyalster Handhabung der Rede tation und trotz dem llebelwollen der Vorgesetzten und den Ab- freiheit nicht als parlamentarisch zulässig gelten fonnten, durfte aber mahnungen angstmeierischer Bureaukratenseelen hat die junge Organi- alles sagen, was er wollte; nur eine sanfte Ermahnung des Präfisation in Paris und in der Provinz schon über 12000 Mit denten wurde ihm zuteil. Am Donnerstag waren die Debatten glieder gewonnen. wieder sehr hihig und es gab verschiedene Ordnungsrufe. MerkDie Aftion des Seine- Präfetten gegen die Pariser Arbeitsbörsen, würdig ist, daß Anders Nielsen seinen Namen schon dreimal auf der Rednerliste herunterrüden ließ. Er soll Borgbjerg antworten, und die, einige gerechte Beschwerden gegen die ehemalige Verwaltungs- unser Genosse wartet auf die Antwort, um ihm wieder zu antKommission zum Vorwand nehmend, auf die Aufhebung der Auto- porten. Aber der Wortführer der Regierungsliberalen möchte nomie des Instituts hingearbeitet hat, berläuft schon jetzt für die offenbar das letzte Wort haben und einer Antwort entgehen. Regierung fehr unrühmlich. Die Bemühungen des Präfekten, die Eine große Rolle spielt in den Verhandlungen die törichte Gewerkschaften zur Teilnahme an der Wahl der neuen Verwaltungs. Aeußerung, die der Ministerpräsident an die Delcassé - Enthüllungen Tommission zu bewegen, haben keinen rechten Erfolg gehabt. Nach knüpfte. Er sagte, daß, wenn England 100 000 Mann in Jütland mehrmaliger Fristverlängerung ist es wohl gelungen, die Zusagen von landen sollte, müsse Dänemark bereit sein ihnen bei Esbjerg einigen sechzig Organisationen zu erlangen, aber zum großen Teil 50 000 Mann entgegenzustellen. Unser Genosse Klausen , der die find dies sehr wenig beträchtliche Vereinigungen. Die großen Unsinnigkeit und unvorsichtigkeit derartiger Rebensarten beleuchtete, erflärte unter anderem:" Daß unsere 50 000 Mann die 100 000 Gewerkschaften haben sich zumeist für die Abstinenz erklärt, und in Englands schlagen sollten, ist selbstverständlich nur eine Reminiscenz den letzten Tagen haben fogar efliche von ihnen beschlossen, die der alten Fabel, daß die Dänen gang gemächlich die doppelte oder Arbeitsbörse zu verlassen. Unter den Sezessionisten befinden sich dreifache Zahl von Feinden schlagen fönnen. Sollen wir nun nicht die Metallarbeiter und die Angehörigen der Nahrungs - bald mit dieser dummen Brahlerei aufhören?" mittelgewerbe. Das Herannahen der Wahlen und der offenbare Entschluß der Regierung, fie unter dem Schlagwort des Patriotismus" durchzuführen, steigert sichtbar die Stonfliktslust der Behörden. So hat der Seepräfekt von Brest . Admiral ephau, einen Arbeiter wegen antimilitaristischer Propaganda entlassen. Die Marinearbeiter antivorteten mit einer stürmischen Demonstration vor der Seepräfeftur. Die ausdrückliche oder stillschweigende Billigung, die die Maßregelung in der republikanischen Presse findet, beweist, wie wenig die elementarsten bürgerlichen Freiheiten in der bourgeoisen Demokratie gesichert sind.
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Daß sich hinter die patriotische Phrafe auch die brutale Gemeinheit und der schmutzigste Brotneid verstecken können, beweist die Affäre Herv&". Der entlassene Gymnasialprofessor hat, um fein
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Leben zu fristen, mit Eifer die Nechte studiert und die zur Ausübung des Anwaltsberufes geforderten Prüfungen abgelegt. Als er nun vor einigen Tagen die Zulassung zur Advokatur forderte, nach dem er die vorgeschriebene, auf die Beobachtung der Gefeße bezügliche Gelöbnisformel gesprochen hatte, wurde von der nationalistischflerifalen Advokatenflique eine Bewegung" eingeleitet, die die Aufnahme des„ Vaterlandsverräters" in den Anwaltstand verhindern sollte. Der„ Stabträger" der Advokaten wird wirklich eine förmliche Verhandlung darüber abhalten, ob ein revolutionärer Antimilitarist Verbrecher vor Gericht verteidigen dürfe. Der zeremonielle Att der Aufnahme", der längst zu einer leeren Formalität erstarrt ist, foll lebendig gemacht und in einen wirklichen Prozeß verwandelt werden, um über einen Menschen für seine unbequemen Meinungen die Hungerpein zu verhängen. Man braucht wahrlich nicht zu den An hängern Herbès zu gehören, um auch nur die Möglichkeit einer folchen Gewalttat als Schandmal für die moralische Stultur der in der Ruhe von Aemtern und Würden schmausenden Bourgeoisie zu empfinden.- England.
Amerika.
Bezüglich der Zuschrift Gotthusens erkläre ich: Es kann nicht meine Aufgabe sein, den ganzen Flensburger Streit in seinem Anfang und Verlauf zu schilderm Ich stelle jedoch fest: Steinem der am Flensburger Streit beteiligten Zentralvorstände, vielleicht mit Ausnahme des Vorstandes des. Metallarbeiter- Verbandes, hat der eingereichte Tarif zur Beschlußfassung vorgelegen, vielmehr ist berselbe diesen erst bekannt geworden, nachdem er bereits eingereicht war.
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Ferner ist der Streif durch die Schuld Gotthusens als verantwortlicher Leiter des Metallarbeiter- Berbandes nicht in Bersammlungen beschlossen, sondern veranlaßt worden durch dessen Erflärung in einer Kommissionssitung:" Ich gebe unseren Mitgliedern freie Sand. Die Unterstüßung unseres Verbandes ist gesichert."
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Der Streit selbst ist dann am folgenden Tage auf Veranlassung der Vertrauensmänner des Metallarbeiter- Verbandes auf der Arbeitsstelle beschlossen worden, obgleich das Gewerbegericht als Einigungsamt angerufen wurde, aber noch nicht gesprochen hatte. Auftein Führer mitft die Bügel her Zeitung vollständig freiwillig aus schwört dadurch die Gefahr herauf, daß ein Streik vollständig planlos begonnen wird. Und das, obgleich der Metallarbeiter- Berband an Mitgliederzahl feineswegs ausschlaggebend war. Im übrigen halte ich meine auf unserer Generalversammlung gemachten Ausführungen vollinhaltlich aufrecht. Uebrigens fennzeichnet der ganze Ton des Gotthusenschen Eingesandt diesen genügend. Otto Dellerich, Borjizender des Werftarbeiter- Verbandes.
Für die Neger hat Roosevelt in einigen Reden auf seiner Reise durch die Südstaaten auch ein gutes Wort eingelegt. Die Neger beteiligten sich eifrig an den Empfängen zu Ehren Roosevelts, wenn sie auch ungern und nur teilweise zugelassen wurden. Roosevelt er= flärte es Pflicht der Weißen, daß sie sich bemühen, ihre schwarzen Mitbürger besser zu erziehen und an ihrer moralischen Sebung zu arbeiten. Er wandte sich gegen die Lynchmorde und ermahnte dabei die Neger, sich gut zu betragen und die Gesetze zu respektieren. Noch immer werden zahlreiche Lynchmorde an Negern begangen und als ein alltägliches Ereignis von den Zeitungen berichtet. Ein Wort der Kritik findet die Presse nur dann, wenn Lynchmorde in besonders graufiger Form stattfinden, wie Verbrennungen bei lebendigem Leibe. Neulich hatten sich sogar Bürger von Teras mit einer Petition an Neulich hatten sich sogar Bürger von Texas mit einer Petition an den Staatsgouverneur gewandt, dafür zu sorgen, daß vollbrachte Letzte Nachrichten und Depeschen. Lynchmorde, von großen Boltsmaffen begangen, nicht als gesetzwidrige Handlungen angesehen werden sollten. Man will die Anstifter vor Verfolgung durch die Behörden schüßen. Der Gouverneur erwiderte höflich, daß die Verfassung von Teras eine Legalisierung von Lynchmorden nicht zulasse.
Aus Induftrie und Bandel.
Beschäftigung und Arbeitslöhne im preußischen Bergbau. Der Reichsanzeiger veröffentlicht die amtliche Statistit über die Arbeiterzahl, Löbne, Arbeitszeit und Arbeitsleistungen im preußischen Bergbau während des Jahres 1904. Der aufsteigenden Richtung entsprechend, in der die wirtschaftliche Konjunktur im Jahre 1904 verblieb, haben sich auch die Zahl und die Löhne der Bergarbeiter in Preußen erhöht. Nach den Ermittelungen beträgt die fich nach vorhanden gewesenen Arbeiter( einschließlich der zeitweilig wegen den Belegschaftslisten ergebende mittlere Zahl der im Jahre 1904 Krankheit oder aus anderen Gründen feiernden, aber ausschließ lich der Beamten und sonstigen dauernd zur Aufsicht verwendeten Arbeiterpartei und Gewerkschaftskaffen. Personen, Ausseher, Oberhauer, Fahrhauer usw.) 521 529 gegen London , 26. Oftober. In der Arbeiterwelt Großbritanniens 497 298 im Jahre 1903, 480 886 im Jahre 1902, 482 566 im Jahre wird gegenwärtig folgende Angelegenheit eifrig besprochen. Bekannt 1901, 447 687 im Jahre 1900, 409 385 im Jahre 1899 und 331 520 lich wurde die neue Arbeiterpartei, auch unter dem Namen 2 a bour im Jahre 1895. Bringt man von der für 1904 ermittelten Gesamt Representation Committee bekannt, von dem Gewerk- zahl die im linksrheinischen Braunkohlenbergbau beschäftigten schaftstongreß im Jahre 1899 gegründet. Die meisten Gewerkschaften Arbeiter im Jahresdurchschnitt 5035, weil deren Zahl in der traten der Partei bei, die jetzt etwa eine Million organisierte Arbeiter Statistik für die vorausgegangenen Jahre nicht berücksichtigt worden und Sozialisten zählt. Die Kosten der Partet, d. H. ihre Verwaltung ist, in Abzug, so ergibt sich, daß in den übrigen Bezirken 19 201 und die Zahlung von Diäten an ihre vier Parlamentsabgeordnete: Arbeiter im Berichtsjahre mehr eingestellt worden sind als im legten Crooks, Hardie, Henderson und Echadleton werden aus den Ge- Vorjahr. 1908 war die Gesamtzahl der Arbeiter, nachdem sie von Die Gewerkschaften dürfen aber nur 1901 zu 1902 infolge der starken Depression, die dem in der zweiten werkschaftsfonds bestritten. solche Ausgaben machen, wie fie in ihren Statuten resp. in der Hälfte der 90er Jahre eingetretenen hohen Aufschwunge der deutschen Gewerkschaftsgesetzgebung vorgesehen sind. Db die Statuten Industrie gefolgt war, um 2230 sich vermindert hatte, bereits wieder im Rahmen des Gefeßes gehalten sind, darüber entscheidet um 16 957 geftiegen. Einschließlich der im lintsrheinischen Braun der von der Regierung bestellte Hauptregistrator, der die Gestohlenbergbau beschäftigten Arbeiter weist die amtliche Statistit für werkschaften registriert und ihre Sagungen prüft. das Jahr 1904 24 236 Arbeiter mehr nach als für das Vorjahr.
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Landtags- Stichwahlen in Baden . Karlsruhe , 28. Oftober.( Privat- Depesche des Vorwärts".) Bei den gestrigen Landtags Stichwahlen wurden in Karlsruhe - Stadt die Genossen Kolb und Frank sowie der Freifinnige Frühauf gewählt.
Das Programm der ungarischen Regierung. Budapest , 28. Oktober. ( W. Z. B.) Ministerpräsident Fejer. vary entwickelte heute vor einer Deputation der hauptstädtischen Wähler das Programm der Regierung. In diefer Programmrede betonte Baron Fejervary, daß er ein neues Programm und eine neue Politik bringe, und danach streben werde, dieser Politik im Abgeordnetenhause eine neue Mehrheit zu verschaffen. Falls er sich in feinen Erwartungen getäuscht fehen und falls die Stoalition feine neue Politik ungeprüft verwerfen sollte, werde er au passender Zeit Neuwahlen ausschreiben. Hinsichtlich seines Programms erklärte bas allgemeine, geheime, nach Gemeinden und unmittelbar auszujobann der Ministerpräsident unter anderem, daß an dessen Spitze übende Wahlrecht stehe. Bei Einführung dieser Institution werde er aber Gorge tragen für den Schuh der staatlichen und der natio nalen Interessen. Der Ministerpräsident erklärte, um Verdäch tigungen seitens der Koalitionsparteien verstummen zu machen, daß die Regierung sofort nach dem Zusammentritt des Abgeordneten werde. Auf dem Gebiete der Sozialpolitik seien besonders hervorhauses einen fertigen Gefebentwurf hierüber dem Hause vorlegen zuheben, die Verstaatlichung des Sanitätswesens sowie die II n= fallversicherung Altersversorgung der Arbeiter. Die Regierung werde den Plan eines allge. meinen unentgeltlichen Volksunterrichts verwirtlichen und die Gehälter der staatlichen, Stommunal- und tonfessionellen Lehrer erhöhen. In Verbindung mit der Ausdehnung der wie Einführung einer Dienstpragmatit zur Sicherung der politischen Volksrechte solle die Verstaatlichung der Kommitatsverwaltung fo= Unabhängigkeit der Beamten eingeführt werden, Die Regierung werde ferner für Errichtung eines Kreditinstituts Sorge tragen, welches die Schulden der staatlichen, städtischen und Eisenbahnbeamten konvertieren soll. Durch fräftige Unterstübung der Städte werde die Herabsetzung der städtischen Steuern ermöglicht werden. Im Vordergrunde der Steuerpolitit stehe die progressive Be. iteuerung sowie die Reform der Konsumsteuer.
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Die Revolution marschiert. Warschau , 28. Oktober. ( W. T. B.) Der telegraphische Berkehr mit Mostan ist unterbrochen. In Lodz droht Hungersnot auszubrechen.
Als sich nun die Arbeiterpartei entwickelte und Miene machte, Der Jahresverdienst( Rettolohn nach Abzug aller Nebenkosten sich von der liberalen Partei zu trennen, begain in manchen libe- und Versicherungsbeiträge) eines Bergarbeiters, der im Jahre 1900 ralen Blättern und in manchen gewerkschaftlichen, aber dem Libe- infolge der günstigen wirtschaftlichen Konjunktur seinen höchsten ralismus treu gebliebenen Streifen eine Agitation gegen die Stand erreicht hatte, dann während der beiden folgenden Jahre im Verwendung von Gewerkschaftsgeldern für poli- nichtstaatlichen Bergbau gesunken, 1903 aber wieder gestiegen war, tische Zwede. Sie erklärten, eine derartige Verwendung sei hat im Jahre 1904 eine weitere Erhöhung erfahren; für einen sehr statutenwidrig. Die Gewerkschaften wandten sich daraufhin an den großen Teil der Bergarbeiter kam er der Lohnhöhe der Jahre 1899 Registrator, um die Statuten zut amendieren und die Bestimmung und 1901 nahe und blieb nur noch hinter der des Jahres 1900 hinzuzufügen, daß es gestattet sei, Gewerkschaftsgelber für erheblich zurück. Auf den Kopf aller Arbeiter, mit Einschluß der politische Arbeiterzivede zu verwenden. Eine der ersten Getvert jugendlichen und der weiblichen, ergab sich seit 1895 ein reines Lohnschaften war die der Eisenbahn- Angestellten, die die Bewilligung einkommen von nachsuchte, aus Gewerkschaftsgeldern die Kosten eines Blattes und der parlamentarischen und munizipalen Vertretung zu bestreiten". Der Registrator gab vor wenigen Tagen folgende Antwort:„ Die Ziele einer Trades- Union lönnen nne diejenigen sein, die im Gewert schaftsgesetz vom Jahre 1876, Sektion 16, definiert werden. Des halb können die Worte, die sich auf die parlamentarische und Die Lohnhöhe bleibt also noch immer um 71 Mart hinter und die Arbeiter der Südwestbahnen haben heute die Arbeit niebermunisipale Bertretung beziehen, nicht in die Sagungen als dem Lohneintommen vom Jahre 1900 zurüd, gelegt. Die Stadt ist von jedem postalischen Verkehr abgeschnitten; " Biele" aufgenommen werden. Das Gesetz enthält indes nichts, was während die Preise der notwendigen Lebensboch besteht noch der telegraphische Verkehr. Es herrscht Mangel an die Gewerkschaft verhindern könnte, ihre Gelder so zu berivenden, mittet seitdem wesentlich gestiegen sind. wie ihre Mitglieber es für gut erachten. Die Union ist deshalb be rechtigt, für solche Zwede Beiträge zu sammeln, ebenso für alle anderen Zwecke, die nach Ansicht des Registrators legal find."
848 M. i. J. 1895
1188 M. i. J. 1900
900
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Odessa , 28. Oktober. ( W. T. B.) Der hier herrschende poli= tische Ausstand greift rasch immer weiter um sich; er umfaßt alle Berufsstände. Seit heute streitt auch das Personal fämtlicher Zeitungen und Drudereien, Banken und Bankhäuser fowie alle städtischen Beamten. Die Schulen find gefchloffen. Der Univerfis tätssenat hat, ohne die ministerielle Zustimmung abzuwarten, heute 259 jüdische Abiturienten als Studenten aufgenommen, um dadurch ihrer Einziehung zu den Fahnen vorzubeugen. Die Angestellten
Lebensmitteln; die Preise steigen enorm. Eine gestern abend im Rathause abgehaltene Maffenversammlung, an der etwa 8000 BerAbbruch der Unterhandlungen über eine neue russische Anleihe. sonen, darunter sämtliche Mitglieder der Stadtverwaltung und die Dieser Bescheid hat verschiebenartige Erklärungen gefunden. Die Ausbreitung der revolutionären Bewegung in Rußland hat die Professoren der Universität teilnahmen, beschloß, die Zahlung der Manche behaupten, daß die Arbeiterpartei auch fernerhin aus den in Petersburg zum Zweck der Abschließung einer neuen russischen städtischen Subvention an die Polizei einzustellen und sofort eigene Gewerkschaftstassen schöpfen könne, da die Arbeiterpartei eine gefeß. Anleihe versammelten Vertreter der deutschen , französischen und Milis sowie die Selbstverteidigung der Bürger zu organisieren. liche Einrichtung sei. Andere wieder behaupten, da die Sagungen englischen Banken topffcheu gemacht. Sie haben die Lust am Unterder Gewerkschaften eine ausdrückliche Bestimmung über Unterstügung handeln verloren, so daß sich das russische Finanzministerium zum der Arbeiterpartei nicht enthalten dürfe, so werde ihre Finanzierung Abbruch der Verhandlungen genötigt fah. Die Petersburger Telegr.mur aus speziellen Beiträgen geschehen können, was den konser- Agentur meldet darüber: vativ oder liberal gefimten Getvertschaftlern den Anlaß geben werde, In Ansehung der inner- russischen Verhältnisse, welche nicht ohne Gerichtsprozeffe anguftrengen. Jedenfalls werden sich ungünstige Wirkung auf das Verhalten der europäischen Geldmärkte Verantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Inferatenteil verantw.: Th. Glede, Berlin . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Berlassanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW,