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ferer Meinung deren Denkschrift" fie feineswegs von Die Schleswig- Holsteinische Volkszeitung" in Riel wendet gibt, also auch auf Stück- und Zählwaren, wo gar kein Verlust ent bem Vorwurf entlastet, sondern denselben vollauf bestätigt, sich gegen die von den ausgeschiedenen Redakteuren befolgte Braris, steht und die die weibliche Hälfte des gesamten Ümfages ausmachen. daß die genannten Parteiinstanzen einen mit allen bisherigen die Parteiorgane in den Provingstädten mit Einsendungen zur Bertrocknete Scheiben und Enden bei Wurst werden außer­parteigenössischen und gewerkschaftlichen Grundsäßen absolut un- Stimmungsmache zu überschwemmen, und faßt dann ihre Ansicht in dem von dem Warenbestand abgeschrieben, ebenso unber= bereinbaren Standpunkt des Herr im Hause sein" ein- folgenden Ausführungen zusammen: fäufliches Dbft, Apfelsinen, Zitronen ust. Der Vertrag, auf genommen haben, einen Standpunkt, den selbst etwas einsichtigere Wenn in einem fonstitutionellen Staate ein Ressort Grund dessen Genosse Küter bei uns angestellt war, entspricht den bürgerliche Unternehmer ja bereits aufgegeben haben." ministerium nicht demissioniert, so hat der oberste Repräsentant Verträgen sämtlicher deutschen   Konsumvereine und beruht auf lang­des Staates, fei nun ein monarchisches Oberhaupt oder ein jährigen Erfahrungen in diesem Fache. Außerdem entspricht die Präsident oder, wie in unserer Partei, ein oberstes erefutives Mantovergütung den Forderungen des Lagerhalterverbandes und hat Kollegium, dem Reffortministerium den Abschiel zu geben. Das fich Genosse Küter bei Beratung unseres Vertrages vor einem wäre auch in unserem Parteizwist Pflicht und Schiedsgericht, bestehend aus einem Mitgliede des Gewerkschafts­Amt des Parteivorstandes gewesen, diese am t- ausschusses, zwei Geschäftsführern und zwei Lagerhaltern durch seine liche Pflicht hat der Vorstand zur gegebenen Beit eigenhändige Unterschrift mit der Vergütung von 14 Broz. für sich aber nicht erfüllt. Sogar nach Jena  , wo die souveräne Ver- und seine Kollegen einverstanden erklärt. Bei der am 30. Juni d. J. tretung unferer Partei aufs neue ungweideutig ihren Willen in stattgefundenen Inventur ergab sich, daß unsere 15 Lagerhalter nur der angegebenen Richtung dokumentiert hatte, fogar nach Jena   ein durchschnittliches Manto von 3/4 Proz. verbraucht hatten, damit wollte der Borstand weiter mit der Redaktionsmajorität pattieren ist wohl die Behauptung, daß mit 14 Proz. nicht auszukommen und durch Palliativmittelchen Beseitigung zweie einen Re- fei, am trefflichsten widerlegt.

Das Offenbacher Abendblatt" gelangt zu folgendem Urteil: ser, Von schwerer Schuld wird der Vorstand nicht frei. Seine große Schuld ist, daß er nicht den Versuch machte, in freier Auz­sprache erst festzustellen, in was die behaupteten Berfehlungen der Vorwärts"-Mehrheit bestehen. Und dieser großen Schuld, in ihr eingeschlossen und aus ihr hervorgehend, reiht sich die andere an, der Verurteilung ohne Verhör". Die Denkschrift stellt als selbstverständlich hin, daß, wer von Kündigung betroffen werden soll, bei der Beschlußfassung nicht zugegen sein soll, aber das ist eben undemokratisch. Oder sagen wir: es entspricht nicht den Grundsäßen der Genossenschaftlichkeit. Wir hören, daß heute im Vorstandsbureau doch verhandelt wird zwischen Parteivorstand, Vorstand des Vereins Arbeiterpresse und den sechs Entlassenen. Warum geht es denn nun?"

Die Breslauer Volkswacht" erklärt nach dem Abdruck der Dentschrift:

Uns hat diese Aufklärung des Parteivorstandes bitter ent täuscht. Sie berichtigt zwar einige weniger wichtige Einzelheiten, 8. B. teilt sie mit, daß die Initiative zu dem formell unerklär­lichen Borgehen gegen die Redakteure nicht vom Parteivorstande, sondern von der Preßkommission ausging. Verwirklicht konnte das Ganze nur werden mit Zustimmung des Parteivorstandes, der dem ganzen Lande verantwortlich ist, während die Berliner mit ihrer Preßkommission verhandeln mögen. Sodann erscheint das neue Verhältnis der Mitarbeiterin Rosa Luxemburg   in einer etwas anderen Beleuchtung und schließlich wird bestritten, daß das Recht Liebknechts an seine Nachfolger übergegangen ist. Keine Tatsache aber ist in dieser Aufklärung zu finden, die den Partei­borstand berechtigte, den Redakteure in allen Stadien der Ver­handlung das Wort abzuschneiden und sie, ohne sie gehört zu haben, hinaussehen. Wenn die Zustände nach Meinung des Vor­standes unhaltbar geworden waren, fonnte er dann nicht die Parteigenossen Deutschlands   in freier Rede und Gegenrebe da bon überzeugen?"

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dakteure" den unhaltbaren Zustand symptomatisch furieren. Damit ist wohl auch der Beweis geliefert, daß das Geschäfts­Die einzige Entschuldigung, die die Genossen im Vorstand für ihr system der Konsumgenossenschaft vor Fachleuten vor Fachleuten, also Leuten infonsequentes Vorgehen vorbringen fönnen, die einzige Ent- die von der Sache etwas verstehen, jeder Kritik standhalten kann. schuldigung freilich, die ein Politiker nie vorbringen darf, ist, daß Im übrigen bemerken wir, daß mit dem Urteil des Kaufmanns­fie Sentimentspolitik, sentimentale Politit getrieben haben..." gerichts diefe für alle Genossenschaften hochwichtige Angelegenheit Die von vielen Seiten in den Vordergrund der Erörte- nicht erledigt ist, sondern die weiteren Instanzen beschäftigen wird rungen gerüdte Frage, ob die Aufsichtsinstanzen des Vorwärts" und muß." berechtigt waren, hinter dem Rücken der Redaktion" über die Den vorstehenden Darlegungen haben wir Raum gegeben, Kündigung der Redakteure zu beraten, scheint uns von sekundärer wiewohl sie im wesentlichen sich gegen Ausführungen des Klägers Bedeutung. Wir stehen aber nicht an, zu erklären, daß wir in richten, zu deren Wiedergabe ein objektiver Bericht nötigt. Leider dieser Hinsicht das Verfahren der Aufsichtsinstanzen für durch bestätigen und unterstreichen diese Ausführungen der verurteilten aus zwedentsprechend und korrekt halten. Nicht als ob wir die Konsumgenossenschaft, daß in der Tat die Genossenschaft auf die Verhandlung zwischen der Redaktion irgend eines Parteiorgans ehrenamtliche Tätigkeit eines ihrer Angestellten zur Begründung und ihrer Aufsichtskommission in wichtigen, die Redaktion be- eines Mantos hingewiefen hat. Der Einwand, daß der Genosse treffenden Angelegenheiten für überflüssig hielten sie ist Stüter als Stadtverordneter, Drtsfrankenkassen- Borsteher, Vormund 2c. unferes Erachtens ein selbstverständliches, undiskutables Recht zu tun habe, ist ein durchaus unsozialer, dessen juristische, vor allem der Redakteure aber im Falle der früheren Vorwärts" aber politische Saltlofigkeit und Verwerflichkeit für uns außer Zweifel majorität war der Auseinandersehung zwischen steht. Daß die Frage der Mankogelder für alle Konsumgenoffen­Redaktion und Aufsichtsinstana genügend gefchaften eine hochwichtige ist, mag sein. Die mitgeteilte Bragis pflogen worden, die Situation war vollständig geklärt des Kaufmannsgerichts entspricht aber durchaus der überwiegenden und eine nochmalige Hinzuziehung der sechs Redakteure zu den Judikatur der gelehrten Gerichte, dem Gesetz und dem Grundsatz: entscheidenden Sizungen der Aufsichtsinstanzen hätte höchstens die volle Beweislast liegt dem ob, der Rechte für sich herleitet. wieder zu dem weiteren Fortwursteln wider den Willen der Parteimajorität geführt, das wir vorher fritisiert haben. In feinem Punkte sind die ausgeschiedenen Re= dakteure vergewaltigt worden, jahrelang sind sie gehört worden und haben sie sich hör­bar gemacht, und wo sie nicht gehört werden konnten und es Gegen die geplante Tabaksteuer überflüssig war, daß sie sich hörbar machten, bei der Entscheidung beiterinnen bereits eine überaus rührige Agitation in die Tabatarbeiter und hat der Verband der über die Kündigung von Einzelnen unter ihnen und bei der Annahme ihrer Wassenkündigung, da hätte ihnen ihr eigener Salt das Fernbleiben Sibungen ihrer Aufsichtstommission müssen als wünschenswert erscheinen lassen."

Soziales.

aus den

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Versammlungen.

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Dagegen hält die Renßische Tribüne" das Vorgehen des Parteivorstandes und der Berliner   Genossen für gerechtfertigt, nur hätte die Redaktionsmehrheit zu den Sizungen hinzugezogen werden müssen: Eine Maßregelung der Vorwärts"-Redakteure können wir wirklich nicht erblicken. Der Vorwärts" ist Eigentum der Gesamtpartei, wie besonders auch der Berliner   Genossen. Schon lange wird der Vorwärts" nicht mehr in dem Sinne redigiert, Wege geleitet. Am Freitag befaßten sich die Berliner   Tabak­wie es die Berliner   Genossen, aber auch ein sehr großer Teil im arbeiter in einer bei Wilfe in der Brunnenstraße abgehaltenen Reiche wünscht. Das ist schon wiederholt zum Ausdruck ge­öffentlichen Versammlung mit dem erwähnten Steuerprojekt. Es kommen, und deshalb ist auch das Verlangen der Berliner   Ge­war eine der stärksten Tabatarbeiter- Versammlungen, die je in nossen  , den Vorwärts" seines Charakters als Zentralorgan zu Berlin   stattgefunden hat; das Lofal war von Arbeitern und entkleiden und zum Lokalblatt der Berliner   zu machen. Unter Arbeiterinnen der Branche bis auf den letzten Blaz gedrängt voll diesen Umständen hätten die Genossen am besetzt. Schmidt schilderte in seinem Referat die Entwickelung Vorwärts", deren Auffassungen mit denen der Berliner   Parteigenossen und des der bisherigen Befteuerungsform des Tabaks und das sehnsüchtige Tiefstand der sittlichen Moral auf dem platten Lande gerichtlich Verlangen der Regierungs- Finanzkünstler, zugunsten einer un­Parteivorstandes nicht mehr übereinstimmten, diesen doch längst attestiert. nicht mehr ihre Auffassungen aufgivingen dürfen, sondern sie Greifswald  : Die Köln  . 8tg." berichtet über einen Prozeß aus finnigen Militär- und Marinepolitik die Tabaksteuer jetzt noch mußten fündigen und sich Poften suchen, wo die Ansichten ihrer weiter zu erhöhen. Als eine notwendige Folge der Mehrbelastung Einen ganz eigenartigen Schluß hatte eine Verhandlung vor des Tabaks sei unbedingt eine enorme Schädigung der deutschen  Auftraggeber mit den ihrigen übereinstimmten. So war das dem hiesigen Schwurgericht, Ein Arbeiter, der bereits wegen Sitt- Tabakindustrie zu erwarten, woraus sich wiederum die Brotlos­Verhältnis der Mehrheit der Redakteure am lichkeitsverbrechen mit 5 Jahren Zuchthaus bestraft ist, hatte sich machung von Zehntausenden unter den zirka 200,000 Tabak­Vorwärts" zu den Berliner   Genossen und wegen des gleichen Verbrechens zu verantworten, Er wurde schuldig arbeitern und Arbeiterinnen Deutschlands   ergeben müsse. Zu er­dem Parteiborstande schon lange ein unhalt- befunden und zu 2 Jahren Zuchthaus verurteilt. Bei der Urteils warten sei nun allerdings, daß jedenfalls die meisten politischen bares. begründung erklärte der Vorsitzende des Gerichtshofes, Ge Parteien mit Einschluß des Zentrums das Steuerprojekt der Re­Daß die Redaktion von den Verhandlungen über die Re- heimer Justizrat Buddee, daß es für den Gerichtshof gierung gehorsam apportieren würden. Nur auf die sozialdemokra organisation ausgeschlossen wurde, halten wir allerdings nicht strafmildernb in Betracht gekommen sei, daß die fitt- tische Partei allein sei unbedingter Berlaß, weil diese eine prin für richtig. Etwa der Redaktionsmehrheit, zu fündigen, war ja liche Moral auf dem Lande weit niedriger zipielle Gegnerin des indirekten Steuersystems ist. Deshalb müffe nicht beabsichtigt, fam es zu Kündigungen, so war es schon des- stehe als in der Stadt. Die Geschworenen, die meist Land- es auch jeder Tabatarbeiter und jede Arbeiterin als ihre Pflicht halb nötig, die Redaktion zuzuziehen, damit diese sich äußern wirte waren, gerieten über diese Begründung in Erregung, und betrachten, durch intensive Agitation in Arbeiter- und Konsumenten­fonnte, auch darüber, ob ein gedeihliches Zusammenarbeiten der in ihrem Namen wandte sich der Obmann, Herr v. Behrkreisen der Sozialdemokratie die nötige Rückenstärke zu sichern. bleibenden Redakteure mit den neueintretenden möglich war." Frigow, an den Vorsitzenden, ob er tatsächlich der Meinung fei,( Lebhafter Beifall.) Die Ausführungen des Referenten wurden von Die Märkische Voltsstimme" in Forst( Lausitz) ist umgekehrt daß es mit der fittlichen Moral auf dem Lande so schlecht bestellt Buhl in einigen Bunften unter ebenfalls startem Beifall noch der Ansicht, daß Redakteuren wegen ihrer politischen Haltung nicht sei; die Geschworenen hätten sich durch diese persönliche Ansicht des ergänzt. Darauf gelangte folgende Resolution zur einstimmigen gekündigt werden darf: Herrn Vorsitzenden in ihren Familienangehörigen verlegt gefühlt. Annahme: " Die Denkschrift fagt es jetzt deutlich: Entlassungen von Der Borsigende gab darauf die nochmalige Erklärung ab, daß Barteiredakteuren sollten vorgenommen werden, nicht aus nach seiner Erfahrung die Sittlichkeit und Schamhaftigkeit auf dem Gründen, welche Kündigungen rechtfertigen würden, weil es etwa Lande bedeutend tiefer stehe als in der Stadt." notwendig wäre, das Personal zu vermindern oder weil die be­treffenden Redakteure faul oder unfähig wären, oder weil sich gegen ihre Ehrenhaftigkeit etwas sagen ließe, oder weil sie nicht gegen ihre Ehrenhaftigkeit etwas sagen ließe, oder weil sie nicht mehr wegen ihrer Gesinnung als Parteigenossen gelten könnten, sondern weil sie Ansichten hatten und offen betannten, welche von der Meinung der Mehr heit der Berliner   Partei funktionäre und des Parteivorstandes abweichen. Wie ein Armenhaus auf dem Lande aussieht. Dem Hannover­nossen sind also zur Strafe für ihre Ueberzeugungstreue nicht falender" auf dem Lande verbreiteten, folgende Schilderung von dem Die betreffenden Ge- schen Volkswillen" wird von Genossen, die den Hannoverschen Bolts­nur wirtschaftlich geschädigt, ja dieser oder jener möglicherweise Armenhaus in Lauenberg   gegeben: fünftiger Not preisgegeben, sondern auch ihrem Wirkungsfreis entrissen worden."

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Das Volksblatt für Anhalt" in Dessau   erblickt den Haupt­übelstand, der zum Konflikt führte, in dem Fehlen eines Chef­redakteurs beim Vorwärts":

Die Erregung der agrarischen Herren Geschworenen über die durchaus zutreffende Annahme des Gerichts ist um so weniger an­gebracht, als gerade die jämmerlichen Behausungs und ohn verhältnisse auf den großen Gütern und die Rechtlosigkeit des Gesindes wiederholt als Ursache der Unfittlichkeit auf dem Lande nachgewiesen ist.

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Wir betraten zuerst die unteren Räume des Hauses, wo nur rauhe Lehmwände zu sehen waren, die stellenweise eben aufgefrischt schienen. Die Löcher, die jetzt zugeftopft waren, mögen im Sommer ganz angenehm gewesen sein, indem sie etwas Luft durchließen. Fußboden war überhaupt nicht zu sehen, so daß

" Die Versammlung erklärt sich mit den Ausführungen des Referenten vollinhaltlich einverstanden. Angesichts der Notlage der gesamten Tabakarbeiter und angesichts der enormen Ver­teuerung der Fleischnahrung, sowie im Hinblick auf die im nächsten Jahre beim Inkrafttreten des neuen Zolltarifs zu erwartende weitere Verteuerung der notwendigsten Bebensmittel protestiert die Versammlung auf das Entschiedenste gegen jede Mehrbesteuerung des Tabaks, gleichviel in welcher Form und auf welche Sorten sie auch geplant sein möge."

Um die Agitation gegen die Tabaksteuer möglichst intensiv zu gestalten, wurde ferner folgender Beschluß gefaßt:

" Die Versammlung beauftragt die Zentralfommission der Tabatarbeiter Deutschlands  , auch für Berlin   mit der Agitation so einzusehen, wie sie es für nötig hält, um in jeder Weise gegen die geplante Tabaksteuer Proteft zu erheben. Die Kommission hat das Recht der Kooptation."

Wir haben schon früher einmal gesagt, daß wir die Ein- man auf feuchter Erbe, aus der noch einige Gipsbroden Letzte Nachrichten und Depeschen.

anrufen können.

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Aber wenn nun wirklich eine gründliche Aenderung in der Redaktion des Vorwärts" notwendig war und diese Not­wendigkeit bezweifeln wir feinen Augenblid, wir haben ja auch schon das Mittel einer anständigen Chefredaktion und Beseitigung des Charakters als Zentralorgan angegeben so hätte das doch in ganz anderer Weise geschehen können. Da konnte man einfach ein ehrliches und offenes Wort mit den Genoffen reden und die Gradnauer und Eisner hätten sich gewiß nicht gesträubt, zu gehen, wenn man behauptete, nur ihr Fortgehen könne Frieden schaffen." Das Boltsblatt" in Kassel   schreibt:

Zur österreichischen Wahlreform.

Furcht vor der Straße.

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richtung einer Chefredaktion bei einer Mehrheit von Redakteuren herausragten, sich in acht nehmen mußte, nicht zu Fall zu kommen. für eine unerläßliche Einrichtung halten. Wenn dann nur der Merkwürdigerweise fanden wir hier aber keine Menschen. Doch Chefredakteur die für sein Amt erforderlichen Eigenschaften hat, halt, eine Treppe war auch vorhanden. Wir stiegen vorsichtig hinauf, so ist sein Machtwort hundertmal erträglicher als die Tyrannei oben war das Bild dasselbe wie unten. Endlich aber eine Tür, die zu dreier beliebiger Mitredakteure, die jeden Augenblid gegen jeden irgend einem Gemache führen mußte, denn die übrigen Räume waren Regierung veröffentlicht eben eine hochoffiziöse Rote, worin an­Wien, 4. November.  ( Privattelegramm des Vorwärts".) Die Gedanken die Doppelinstanz, Parteivorstand und Preßkommission, überhaupt nicht mit Türen versehen. Erst klopften wir an, da wir erkannt wird, daß im Parlament jeut eine wesentlich günstigere aber feine Antwort bekamen, machten wir auf und jezt bot sich die elendeste Behausung menschlicher Wesen unserem Auge dar. Ein Stimmung für die Wahlreform herrscht als früher. Die Regierung Raum, genau so erbärmlich wie die übrigen, diente hier einer befaßte sich im einzelnen mit der Frage. Die Wünsche bezüglich älteren Frau und ihren Kindern als Wohnung. Ein paar Stühle, des allgemeinen gleichen Wahlrechts hätten auch durch Vorgänge ein Tisch, ein alter offener Herd, und ganz in der Ecke eine einzige in anderen Staaten mannigfache Unterstüßung gefunden, doch sei Bettstelle. Das waren im großen und ganzen die Gegenstände, die für die schwere Arbeit Ruhe des öffentlichen Lebens notwendig. Das wir vorfanden. So sieht das sogenannte Armenhaus von Lauenberg   Schicksal der Reform liege auch in Händen der Arbeiter. Die Re­aus, wo eine Frau mit ihren Kindern fampieren muß gierung wolle der politischen Bewegung keine Schranke seven, weder Nach einem Reichs- Wohnungsgesetz schreien förmlich die Zustände in der Bresse noch in Bersammlungen, nur müffe die Bewegung auf dem Lande. Je mehr wir uns in die Schrift vertiefen, um so unbe­innerhalb des Gesetzes bleiben. Das Parlament, nicht die Straße Die Konsumgenossenschaft Berlin   und Umgegend, G. m. b. H., sei der Ort der Entscheidung. greiflicher wird uns die ganze Affäre. Wir verstehen nicht, daß ſendet uns unter Bezugnahme auf den Bericht in Nr. 258 über die Gritens die Ankündigung, daß die Regierung die Wahlreform be­Diese Note bedeutet zweierlei: unter der Mitwirkung von alten, in jahrzehntelanger Arbeit be- lage des früheren Lagerhalters Küter folgende Darlegungen: währten Genossen, die das Vertrauen und die unbegrenzte Hoch- 1. Dem Genossen Küter ist nur die Auszahlung eines Teiles stimmt machen will und zweitens die Angst vor der Bewegung der achtung von Hunderttausenden genießen, diese Aktion durchgeführt seiner Kaution und das eingezahlte Spargeld verweigert worden. Ge- Maffe. Man darf annehmen, daß das Commuiqué die morgige werden konnte. Glücklicherweise sind die Berliner   Breßlommission halt oder sonstige Gelder hat er von der Konsum- Genossenschaft nicht Demonstration auf der Ringstraße günstig beeinflussen soll. Wie und der Parteivorstand nicht die Partei. Diese kann von keinem zu fordern, sondern hat sie bei seinem Abgange auf Heller und Pfennig groß das Gefühl der Unsicherheit der leitenden Kreise ist, beweist Menschen für das Berliner Verfahren verantwortlich gemacht wer- bekommen. Einen Teil der Kaution hat er eingewilligt, zur Dedung die Tatsache, daß Gautsch nicht nur die Amtsgebäude, sondern auch den, wenn sie dasselbe ausdrücklich in unzweideutiger Weise miß- des im Jahre 1903/04 entstandenen Mantos zu verwenden. feine Privatwohnung von einem versteckten Polizeiaufgebot ber billigt. Das aber wird sie hoffentlich recht bald tun. 2. Das Urteil des Kaufmannsgerichts geht dahin, daß Genosse Die Volkszeitung" in Düsseldorf   gelangt zum Schluß: Kütner die Forderung auf Rückzahlung des Spargeldes bei dem­Wenn es für die Berliner   einen unhaltbaren Zustand be- felben nicht geltend machen kann, sondern diefelbe im zivilrechtlichen deutete, die Tattit ihres Lotalorgans nach den Bedürfnissen Wege betreiben muß und nur den Rest der Kaution fordern tann. anderer Wahlkreise bemessen zu sehen, so wird es für viele Wahl­3. Unwahr ist, daß in dem vom Genossen Küter früher ver- Petersburg, 4. November.  ( Meldung der Petersburger Tele­treife ebenso unhaltbar sein, in Sprache und Tattil des Zentral- walteten Laden jezt ein noch größeres Manfo bestehe als unter graphen- Agentur.) In Sinsicht auf den durch die Zeitungen ver­organs vorwiegend die Berliner   Lokalbedürfnisse wiederzufinden. feiner Leitung. öffentlichten Plan verschiedener Gruppen der Arbeiterorganisation, Das eine ging auf die Dauer nicht und das andere geht auf die 4. Unwahr ist die Behauptung, daß Genosse Küter seine Neben- morgen aus Anlaß der Bestattung der Opfer der jüngsten Unruhen Dauer erst recht nicht. Die Diskussion ist nicht abgeschnitten, ämter nur nach Schluß der Geschäftszeit verwaltet habe. eine große Rundgebung zu veranstalten, macht der Genera!- sie ist nur auf eine breitere und kritischere Basis gestellt, wie wir 5. Der Say, daß das Manto ant dem von Fach- gouverneur von Petersburg   dem Publikum bekannt, daß eine ja schon an dem gegenwärtigen Falle zur Genüge zu erfahren Leuten als ganz untaufmännisch bezeichneten Geschäfts- undgebung in dieser Zeit der wirren nicht Gelegenheit haben. Je schneller und wuchtiger sich jetzt die Ent- system liegt läßt alle möglichen Deutungen zu und bitten gestattet werden kann ohne vorgängige Vereinbarung mit der widelung vollzieht, für um so beffer halten wir es. Sie wird wir zur Klärung folgendes anführen zu dürfen: Genosse Küter führt Polizei. Die Veranstalter der Sundgebung werden im Interesse hofentlich die Kenntnis zu einer allseitigen machen, daß die Ein- das Manto auf Gewichtsverluste und Schwinden von Butter, der großen Mehrheit der Bevölkerung und in ihrem eigenen auf­richtung des Zentralorganes überflüssig geworden und die er- Schmalz, Wurst uſtv. zurück und behauptet jest, daß das Manto von geordert, ihren Plan aufzugeben, um schr ernste Folgen freulich aufstrebende Provinzpresse feines bevormundeten Sprach- 14 Proz. den Verlust nicht aufwiege. Dabei ist zu bemerken, daß im Hinblick auf die energischen Maßregeln, welche die rohrs mehr bedarf. die Genossenschaft 14 Proz. Mantovergütung auf alle Waren Polizei wird treffen müssen, zu vermeiden. Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Inferatenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 5 Beilagen.

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wachen läßt.

Neue Provokationen?