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Nr. 264. 22. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Steitag, 10. November 1905.

An die Parteigenossen!

Es wird von vielen Seiten der Wunsch ausgesprochen, die Dis­Tussion über das Ausscheiden der Nedakteure abzubrechen. Auch wir haben den Wunsch, die für jeden Leser unerträgliche Debatte zu schließen und dann den ganzen Raum des Borwärts" den Zwecken zu widmen, wofür das Blatt geschaffen ist. Nachstehende Ausführungen müssen aber noch abgedruckt werden, um nicht den Vorwurf auf­kommen zu lassen, daß den aus der Redaktion ausgeschiedenen Ge­nossen die Möglichkeit genommen ist, die Angelegenheit so dar zustellen, wie sie es zur Entschuldigung ihres Vorgehens für nötig halten.

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Rechenschaft.

2. Die Prinzipien des Verfahrens.*) Die Denkschrift des Parteivorstandes erzählt, daß trotz aller Beschlüsse, durch die gehofft wurde, die größten vorhandenen Uebel­stände zu beseitigen," es fich regelmäßig in Kürze wieder heraus­gestellt hätte, daß alle diese Abmachungen ihre Wirkung versagten. Insbesondere wäre man nach Dresden   in Erörterungen über die tünftige Haltung des Vorwärts" eingetreten. Es wurden auch ent­sprechende Beschlüsse gefaßt." Aber auch jest wieder hatte es sich herausgestellt, daß die alten Uebelstände aus den schon angeführten Ursachen( Meinungsdifferenzen in der Redaktion) weiter bestehen blieben". Die felige Dentschrift zur Zuchthausvorlage ist rehabilitiert! Dort versucht man doch wenigstens an einigen Beispielen den furchtbar sich häufenden Terrorismus der Arbeiter" zu beweisen. Hier ersetzt die bloße Behauptung jeden Beweis: der Parteivorstand hat beschlossen, daß dem so sei Punktum! In Wahrheit handelt es sich um bloße Wahnvorstellungen, die deshalb nicht Wirklichkeit werden, weil sie immer wiederholt werden. Die ewige Wiederholung derselben Einbildung ist vielmehr das Wesen der Wahnvorstellungen. Was ist die einfache Tatsache? Uns sind überhaupt nur zwei Beschlüsse über die Haltung des Borwärts" bekannt!

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die von der Mehrheit der Redaktion in allen inneren Partei- lung innerer Parteifragen und stellte zur radikalen Lösung aller polemiken geübt wurde. Es hieß: Nehmt in diesen Fragen die Mißhelligkeiten den Antrag, die Minderheit mit der ausschließlichen Stellung, welche Ihr wollt, aber schlagt ordentlich drein! Wir Bearbeitung der Parteifragen zu betrauen. mußten uns gerade in letzter Zeit sagen, daß sich die Berliner Wie kommit die Dentschrift angesichts dieses Tatbestandes zu Genossen bei ihrer Aufforderung von einem richtigen Gefühl hatten der Verbreitung der Unwahrheit, daß die Mehrheit jemals auch nur leiten laffen. Wir glaubten bisher, daß gewisse gemeingefährliche den Versuch gemacht hat, die Minderheit hinauszudrängen?? Wahn­Breßpolemiken für alle Urteilsfähigen an sich selber zugrunde gehen vorstellungen, nichts als Wahnvorstellungen! würden. Wir wurden aber schließlich gewahr, daß unser Optimis- Wir gingen bei unserem Vorschlag von folgenden Erwägungen mus trog. Unser Schweigen wurde mißverstanden, die Lärm- aus: wir hielten und halten das Gerede von den prinzipiellen" macher drohten den Markt zu beherrschen. So entschlossen wir uns Gegenfäßen zwischen Mehrheit und Minderheit im Vorwärts" endlich, auch ruppiger" zu werden, ganz im Sinne der Meinung einfach für Schwindel. Es handelt sich vielmehr um Gegensätze der der Berliner  ". Zugleich traf unsere Ruppigkeit" aber jene fleine Intelligenz, der Fähigkeit und nicht zum mindesten der Moral. Es Clique persönlicher Gegner, die nun verdoppelte Anstrengungen ist auch unwahr, wenn es in der Denkschrift heißt: gegen uns machte.

Es begann nunmehr ein unterirdischer Kampf gegen uns, dessen Wesen erst jetzt flar zutage tritt, dessen Helden erst jest völlig durchschaut werden können.

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Es standen sich in der Regel die Anhänger der beiden Strömungen geschlossen gegenüber, und zivar meist 6 gegen 4 Stimmen, wobei gewöhnlich die Stellung der Mehrheit von der Vertretung der Berliner   Genossen und dem Parteivorstand nicht als die ihrige anerkannt wurde."

Wie das immer zu gehen pflegt, ist an dieser Geschichte ein Kern von Wahrheit, der aber in Unrichtigkeiten, Uebertreibungen und Mißverständnissen so dicht eingehüllt ist, daß er kaum mehr zu erkennen ist Da wir der Meinung sind, daß die Er­Tedigung der Preistreitigßleiten durch die Jenaer   Kommission nicht der Anfang, sondern das Ende dieser Vorkommnisse sein soll, so verzichten wir selbstverständlich darauf, die Irrtümer und den Klatsch der Berliner Volkszeitung" zu korrigieren. Die Kom­mission hat, das sei schließlich noch bemerkt, nicht den Zweck gehabt, Sieger vder Befiegte zu schaffen, über Recht und Unrecht zu ur­teilen, sondern sie sollte zur Aussprache dienen und zur Erledigung von Streitigkeiten. Und diesen Zweck hat die Kommission im vollsten Maße erfüllt. Keiner der Beteiligten erhebt irgendwie den Anspruch, gefiegt zu haben und keiner hat sich über Nieder­Tagen zu beflagen."

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Kautskys sinnloser Angriff auf uns wegen unserer Kritik an beranlaßte uns, Parteivorstand, Wann? Wo? In welchem Fall? Die ganze per­dem Roland- Holstschen Buche veranlaßte uns, Breßkommission und Vertrauensleute um eine gemeinschaftliche Zu fönliche Gruppenbildung hat sich erst in der letzten Zeit kristallisiert. fammenkunft zu ersuchen. Man stimmte uns fast allseitig zu. Ein In allen wichtigeren prinzipiellen und taftischen Fragen war von erstaunter Teilnehmer sprach dann, man bringe den Redakteuren dieser Gruppenbildung nichts zu spüren. Häufig standen gerade ja förmliche Ovationen dar, man wolle wohl den 17. Juni wieder Mitglieder der Mehrheit schroff gegen einander. Nur wenn von gut machen. Die bekannte Protesterklärung der Sechsbuchstaben- Leipzig oder in der Neuen Zeit" ein Angriff gegen uns gerichtet Minderheit wurde berurteilt und verhöhnt. Die Redakteure der wurde, dann schloß sich in den letzten Zeiten eine feste Minderheit Minderheit beklagten sich verzweifelt über den Wankelmut und die zusammen, die sich immer nachträglich davon überzeugte, daß Urteilslosigkeit der Berliner  . sie genau die Leipziger   oder Friedenauer   Ueberzeugung habe. Das Nach der Sibung wurde Stadthagen  , der anwesend war, zur Ekimmenverhältnis 6 zu 4 aber ist gar erst ein Produkt der Rede gestellt, weil er nicht zur Teilnahme an der Sitzung be- allerlebten Wirrnisse. Noch in der Polemit mit Stautsty ver­rechtigt fei. traten nur drei Kollegen die Minderheit. Was aber die persönlich Bolle Uebereinstimmung herrschte dann zwischen den Funktio- widerwärtigen Verhältnisse anbelangt, so ist der Tatbestand selbst nären der Berliner   Parteigenossen und der Mehrheit der Redaktion nicht zu leugnen. Nur unterläßt die Denkschrift die Hauptsache, die in der Frage der Tagesordnung des Parteitages. Schuldfrage zu erwähnen. Es hat vor Jena   ein persönlicher Schon vor Bremen   stimmte in gemeinsamer Beratung Berlin   mit Zusammenstoß stattgefunden, aber nur weil ein Redakteur der den Anregungen der Redaktionsmehrheit überein, die Schulfrage auf Minderheit über einen der Mehrheit eine grobe unwahr­die Tagesordnung zu sehen; auch die Erörterung der Wahlrechts- heit ausgesprochen hat. Bebel hat in der entscheidenden Montags­tämpfe wurde für dringend erachtet. Bebel bekämpfte diese Vor- fizung sogar erzählt, ein Redakteur habe auf den anderen einen schläge: die Schulfrage fand er nicht brennend. Sie wurde aber in tätlichen Ueberfall versucht. Sehr wahr, nur ließ Bebel es im Bremen   auf der Frauenkonferenz behandelt, und nun fand Bebel, Dunkeln, daß es ein Redakteur der Minderheit war, der feine Die entsprechenden", von Bebel angeregten Beschlüsse nach tag. Gegen die Behandlung der Wahlrechtsfrage wandte Bebel brauchen unternahm. Verschwiegen wird gleichfalls, daß die Wehr­daß die Frauenkonferenz geistig höher gestanden habe als der Partei­Idem Gewicht nach unbestreitbare Ueberlegenheit zu miß­Dresden die Denkschrift drückt sich weislich in so dunkler Weise( Neue Zeit", Band 22, 2, Seite 744) ein: Das heitsredakteure mit der offen ausgesprochenen Absicht von Jena  plante oder gefürchtete Attentat das in größerem Umfange die Aeußerungen der bürgerlichen Presse zu grober taltischer Fehler, den kein Bolitiker, am wenigsten eine und ehrliche Absicht durch die Tat zu beweisen. Als die Berliner Vorwärts" über Parteifragen alle Stimmen der Parteipreffe und Gegenstand einer Debatte auf dem Parteitage zu machen, wäre ein zurückkehrten, so viel an ihnen lag, ein erträgliches persönliches Ver­hältnis wieder herzustellen. Sie waren auch bemüht, diese ernste bringen haben. Der erste Teil des Beschlusses war in diefer Bartei machen darf." Ein Jahr später, in Jena  , beging er in Boltszeitung", übrigens sehr ungenau, jene Indiskretion über die Form unfinnig, wie sofort von der Mehrheit betont wurde. Die Folgen des Beſchluſſes zeigten sich bald: der Vorwärts" wurde dere stundenlanger Rede diesen groben taktischen Fehler". Verwechselungsfomödie aus der Jenaer   Kommission beröffentlichte, maßen mit parteigenössischer Bolemit überschwemmt, daß aus der Dieselbe Unzulänglichkeit bewies Bebel, als die Mehrheitsver- erbot sich der Kollege Gisner sofort mit seiner Namensunterschrift, Mitte der Parteigenossen und Aufsichtsinstanzen mit Recht ener- treter des Borwärts" für Jena   die besondere Behandlung der eine kollegiale Erklärung abzugeben, die den Bived berfolgte, ben für gischer Widerspruch gegen den ekelhaften Unfug erhoben wurde. weltpolitischen Wandlungen anregte. Die Redaktion war schon da Ströbel vernichtenden Eindruck zu beseitigen. Es hieß in dem Folge: Wir fehrten, gerade im Sinne unserer Berliner   Partei- mals über die verhängnisschwere Bedeutung der schwebenden inter  - Eisnerschen Entwurf 1. a.: genossen, zu der früheren Bragis zurück, in kritischer, anschaulicher nationalen Konflitte unterrichtet. Gradnauer machte in der von der und objektiver Form über die Parteiäußerungen zu berichten. Das" Denkschrift" erwähnten Weise den entsprechenden Vorschlag. war unfere Unverbefferlichkeit in dem Selbstbewußtsein, das Bebel widersprach. Parteivorstand und Kontrollfommission lehnten Bernünftige zu tun. Was diese entsprechenden Beschlüsse nach darauf ab. Es ist aber eine Inrichtigkeit in der Denkschrift insofern, Dresden   und ihr Fiasko aus inneren Gründen aber mit den fabel- als auch ein Mitglied des Parteivorstandes selbst den von der Redak­haften Richtungen im Vorwärts" zu tun haben, wissen die Götter, tion dargelegten Anschauungen in weitem Maße beistimmte. Die und vermutlich auch sie nicht. Die Pflicht möglichst umfassender, Denkschrift rügt es zornig, daß trotzdem der Vorwärts" die An­wahrheitsgemäßer und tendenziöser Berichterstattung über die regung aufrecht erhalten hat, ohne zu erwähnen, daß sie bereits in Meinungen der Parteipresse und das innere Leben der Partei der Borberatung des Vorstandes und der Kontrolleure abgelehnt wurde natürlich von uns jederzeit erfüllt bis auf jenen frassen worden sei. Die Dentschrift hätte nicht den wichtigeren Umstand Gall der letzten Zeit, wo uns der Parteivorstand gewaltsam hinderte, verschweigen follen, daß in jenem Artikel auch die Tatsache nicht auch nur eine Silbe über die parteigenössischen und bürgerlichen erwähnt worden ist: daß der Vorwärts" die Anregung aufrecht Breßäußerungen zum Vorwärts"-Konflikt zu veröffentlichen. Der erhielt, nachdem in gemeinsamer Beratung von Bertrauensleuten Barteivorstand selbst verlegte also gröblich die entsprechenden" und Rebattion gegen den Widerstand zweier anwesender Vorstands­Beschlüsse nach Dresden  , und zwar nicht nur soweit sie unaus- mitglieder der Vorschlag der politischen Redakteure fast einstimmig führbar, sondern auch soweit sie notwendig und selbstverständlich zum Beschluß erhoben wurde. Tatsächlich haben dann vier Berliner Diese Erklärung beweist aber nicht nur, daß wir das aufrichtige Wahlkreise den Vorschlag der Vertrauensleute und der Borwärts"- Der zweite Fall betrifft die seltsame Veranstaltung der Mehrheit für den Parteitag zum Antrag erhoben. Und Bebel felbft Bemühen hatten, follegiale Zustände zu ermöglichen, sondern auch ein zweites. Diese Erklärung war nämlich Gegenstand der Ver­Parteifunktionäre am 17. Juni 1905. Der Beschluß, der damals hat dann in Jena   die von ihm abgelehnte Anregung der Redaktion angenommen wurde, lautet merkwürdig genug( bem Inhalt nach): selbst übernommen, als er in dem großen Monolog feiner Behandlung mit dem Parteivorstand in den ersten Oktobertagen. Bebel meinte, die Sache ließe sich mit dieser Erklärung wohl lösen, tvenn nicht Ströbel Daß der Vorwärts" im Sinne der Ausführungen des Genossen grüßungsrede diese Frage dennoch zu behandeln versuchte. wie es der Fall war- dagegen wäre. Auch andere Bebels geführt werde." Die Ausführungen des Genossen Bebel Wir hatten uns allerdings die Erörterung der Frage anders Vorstandsmitglieder äußerten ihre Zustimmung zu Eisners Absicht. in jener Sigung sind nicht schriftlich figiert worden. Binnen furzem gedacht, und hatten gemeinsam mit den Berliner   Genossen Kauts Niemand aber machte uns auf die radikal falsche Auffassung über die wird also niemand mehr wissen, was Bebel damals ausgeführt hat. als Referenten ins Auge gefaßt. In schönster Harmonie und erhebender Begeisterung verlief endlich Redaktion in jener Sizung anwesend war, wissen diese Mitglieder iene Jaurès- Versammlung, die auf Anregung der Redaktionsmehrheit also ganz und gar nicht, wie sie eigentlich gemäß jenem Beschlusse und der Berliner   Genossen veranstaltet wurde. All diese Geschehnisse zu denken hätten! Was hoffentlich nicht zu argen Entgleisungen waren Vertrauenstundgebungen für die Redaktionsmehrheit, und führt! fie stehen im vollständigen Widerspruch zu den Darlegungen ber Die Veranstaltung vom 17. Juni war von Nieder- Barnim, Dentschrift, als ob zwischen den Berliner   Genossen und uns ein d. H. vom Genossen Stadthagen   arrangiert, der aber die Angewohn- bauernder Konflikt bestanden hätte. heit hat, die Baterſchaft für ſeine Anregungen nach Möglichkeit zu Aber unsere fruchtbare Arbeit war für unsere Gegner ein versteden. Stadthagen   hielt auch die große Auflagerede gegen die Grund mehr, ihr Spiel gegen uns zu verschärfen. Stadthagen   und Mehrheit der Redaktion, und er bemühte sich sogar, unserem Bere Genossen arbeiteten. Längst bestand zwischen der Redaktions­langen nach greifbaren Beispielen nachzukommen, indem er allerlei minderheit und unseren Gegnern in der Partei ein intimes Ber­Unzusammenhängendes aneinanderreihte; er hatte, wie er selbst hältnis. fagte, vor der Situng nur ganz flüchtig, den Vorwärts" durch- Das Ergebnis dieser geheimen Wühlereien war jene Preß­Unsere Anklage, daß man in Jena   geflissentlich den Parteitag, gesehen, und dieses Studium genügte, um ein sicher zerschmetterndes, tommissionssigung vom 1. September. In diefer Sigung erschien leider nur ganz forrumpiertes Material gegen uns und unsere plöglich Stadthagen  . Noch niemals hatte er an einer Sibung teil die Partei und uns um die Möglichkeit öffentlich kontrollierter lange aufreibend mühselige Arbeit zusammenzuscharren. Wir hatten genommen, außer wenn er als Angeklagter", solange er bis Entscheidung gebracht hat, wird durch die Denkschrift mit feinem teinen Anlah, Stadthagen   ernster zu nehmen, als ihn alle anderen vor einigen Jahren die juristische Sprechstunde abhielt, sich gegen Wort widerlegt. Alles was die Denkschrift dafür anführt, daß wir Parteigenossen zu nehmen pflegen. Da griff Bebel ein- mit einer Beschwerden zu verantworten hatte. Niemand in der Redaktion hat das Kommende hätten wissen müssen, ist Zitat aus der Rede Bebels ebenso flammenden wie unverständlichen Rede. Tendenz: Die bisher davon gewußt, daß Stadthagen   bereits seit 1893 Redakteur" von den unhaltbaren Zuständen". Das Zitat ist schon deshalb auf­jange Richtung pagi uns nicht." Wo er aber auf fontrete Fälle ein. des Vorwärts" sei. Er fungierte bisher gegen festes Gehalt als fällig unvollständig, weil Bebel ja in derselben Rede den Grundſab ging, gab er gegenüber den Angriffen Stadthagens uns fast überall juristischer Briefkastenonkel und früher als Rechtsrat in der Sprech aufstellte, daß man nicht wie bürgerliche Verleger mit Kündigungen recht. Go billigte er z. B. die von dem Vertreter Nieder- Barnims stunde. Ala Redakteur zählte er ebenso wenig wie die anderen vorgehen könne, woraus ivir unmöglich schließen konnten, daß un­betrittelte Saltung des Vorwärts" im Bergarbeiterstreit. Der Rechtsanwälte, die gleichfalls festes Gehalt beziehen. Jeber redaktio- mittelbar darauf sich der Vorstand in der Rolle bürgerlicher Ver­Widerspruch in Bebels Nebe zwischen den allgemeinen beweislosen nelle Beitrag wurde ihm honoriert, was nicht geschehen wäre, wenn leger gefallen würde. Aber die Denkschrift verschweigt weiter ben Angriffen und der Verteidigung der wichtigsten fonkreten Fälle war St. Redakteur gewesen wäre. Ein follegiales Zusammenarbeiten ausschlaggebenden Umstand, daß vor der Rebe über die Frage des unlösbar. Wir fonnten aber selbst sehr wohl die erwähnte Refolus mit ihm fam also bisher für uns nicht in Frage. Die Behauptungen Lotalblatis Sollege Gradnauer den Gen. Bebel ausdrücklich fragte, tion akzeptieren; denn wir hielten die Ausführungen Bebels. so- der Denkschrift in dieser Hinsicht sind völlig phantastisch. Hätten wir ob er Ausführungen machen würde, die ihn zu einer Erwiderung toeit sie gegenständlich waren, für zutreffend, und mit der alt freilich gewußt, daß Stadthagen   sich schon seit 1893 als Redakteur veranlassen müßten. Bebel lehnte das entschieden ab!! Wie konnte gemeinen Anklage fonnten wir nichts anfangen. Die Redakteure fühlt, so würden wir über seine fortgefeßten wüsten Angriffe gegen Rebel den Gen. Gradnauer in dieser Weise zum Schweigen veran­selbst sprachen dagegen als aus der Mitte der Konferenz heraus die uns wesentlich anders gedacht haben. Man denke nur an jenen wahn- lassen, wenn er so grundstürzende Pläne begte, wie sie in der Ge­Zurückziehung der Resolution gewünscht wurde, eine Festlegung, wißigen lleberfall vor Dresden  , der übrigens follte das jebige fchichte unserer Presse überhaupt noch nicht vorgekommen! Mußte der übrigens Bebel felbft widerstrebte. Die ganze Verhandlung war Verfahren nur System Stadthagen   sein? auch in Abwesenheit der er nicht umgekehrt Graduaner reinen Wein einschenken und ihn direkt nach der Erklärung des Vorsitzenden nur als eine freundschaft ununterrichteten Angegriffenen verübt wurde. auffordern, vor dem Parteitage noch einmal die Auffaffung der zum Ueber das Ergebnis diefer Preßfommissionsfißungen vor Jena   Tobe verurteilten Redaktion zu vertreten? veränderungen war teine Bede. Und von sämtlichen später zur haben wir schon in unserer Aufklärung" berichtet. Es war offenbar Ueber die von uns in der Begründung der Kündigung erwähnte Kündigung vorgeschlagenen Rebafteuren war überhaupt nur einer bamals bereits etwas geplant. Ein Breßtommissionsmitglied von entscheidenden Tatsache, daß ferner auch Ginger in Jena   vor Be­an den zur Sprache gebrachten Fällen beteiligt. Nieder Barnim   hielt ganz im Stil der jebigen Dentschrift ginn der Kommissionssitungen aus eigener Initiative Was die Berliner eigentlich mit ihren nicht flar zum Ausdruck eine Rede: e3 seien immer wieder Beschlüsse gefagt, aber es hätte dem Stoll. Eisner versichert hat, es stünden keinerlei Aenderungen gebrachten Beschwerden meinten, wurde uns mehr aus pribaten alles nichts genütt usw. Wir verlangten einfach Beweise. Die bebor, außer etwa der Anstellung eines ökonomisch tüchtigen neuen Aeußerungen deutlich. Sie verwarfen die formelle Zurüdhaltung, fonnte niemand geben. Daran scheiterte schließlich abermals die Rebatteurs, eine Maßnahme, die uns durchaus erwünscht war- Kampagne. Es tam zu jener endgültigen Regelung der Redaktions  - geht die Denkschrift schweigend hinweg. Hälfte um 8 Uhr, zur anderen Hälfte um 10 Uhr abends, der *) Der erste Artikel wurde Dienstag, den 31. Oktober, zur verhältnisse, die wir erwähnt haben. Nur ein Vorkommnis aus jenen Sigungen sei noch erwähnt, Redaktion in Maschinenschrift übergeben. Er war im Laufe des um den Wahrheitswert der Denkschrift zu charakterisieren. In der Nachmittags bereits schriftlich angekündigt worden unter Angabe Denkschrift heißt es: bas selbstverständliche Recht, daß unsere Erwiderung an gleicher Stelle erscheine wie die Denkschrift, sofern man die Spike der Mittwochsnummer den russischen Ereignissen widmen wolle. In diesem Falle wurde ersucht, unsere Erwiderung an der Spike ber ersten Beilage zu bringen. Darauf erhielt am Mittwoch früh Der Jenaer   Parteitag und die Beschlüsse der Fünfzehner­Eisner die folgende Postkarte: 2. G.1 Ihre Einsendung Wir wissen nicht, ob der Verfasser der Denkschrift in jener Kommission werden plöblich als gleichgültig für die Vorwärts" konnte heute nicht mehr zum Abdruck gelangen. Darüber, an welcher Sitzung der Breßkommission zugegen var. Auf jeden Fall aber Angelegenheiten beiseite geschoben. Die Kommission, so heißt es Stelle des Vorwärts" fie publiziert werden soll, verfügen wir, nicht hätten ihn die Mitglieder des Vorstandes und der Preßkommission, jebt, habe die bedenklichen Preßfehden beurteilen follen und habe Inhalt irgend ein Mitglied der früheren Redaktion. Berlin  , den 31. Of die damals anwesend waren, davon abhalten müssen, einen Sah Vorschläge zu ihrer fünftigen Vermeidung gemacht, aber tober 1905." ( Stempel des Vorwärts"! Steine Unterschrift. Ber- niederzuschreiben, dessen Gegenteil die urkundliche Wahrheit ist. In und Zwed" der Resolution, die aus den Beratungen hervorging, faffer: H. Cunow.) jener Sigung leistete nämlich die Mehrheit Verzicht auf die Behand- habe mit den Vorgängen im Vorwärts" so gut wie nigts zu tun!

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Von der Unhaltbarkeit der Zustände in der Redaktion waren auch die sechs Redakteure, die fündigten, überzeugt, nur waren sie der Meinung, nicht sie, sondern die Minderheit habe zu gehen. Unverblümt ist dieser Meinung aus den Reihen der Mehrheit der Minderheit gegenüber schon bei früheren Gelegenheiten Ausdruc verliehen worden."

Friedlichkeit der Situation aufmerksam, obwohl zu gleicher Beit be­reiis der Strieg vorbereitet wurde. Man wollte uns also in Sicherheit wiegen, man berfuhr mit uns nicht wie mit Parteigenossen, sondern wie mit Feinden, gegen die jedes Mittel erlaubt fei.

Endlich sei noch als wichtiges Moment persönlicher Differenzen glieder der Minderheit gelegentlich Gegner in der Partei in Grund eripähnt, daß wir allerdings über gewisse Wünsche, mit denen Mit­und Boden zitierten, grundverschiedener Meinung waren. die Vorgeschichte des Konflikts, über die fachlichen und persönlichen istigfeiten jagt, ungenau, unvollständig, unwahr,

Wir haben somit bewiesen, daß alles, was die Denkschrift über

tendenziös entstellt oder gar direkt erfunden ist!

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In dem Briefe des Parteivorstandes vom 20. 10. 05 wird diese Aeußerung nicht bestritten, sondern es wird nur gesagt, Singer habe, wenn die Versicherung abgegeben sein sollte, naturgemäß" nur für sich gesprochen, da weder ein Auftrag noch ein Beschluß des Parteivorstandes vorgelegen hätte. Ein sonderbares Verfahren, daß der Vorsitzende der Partei uns erst zum Vertrauen bestimmt und daß dann seinen Zusicherungen jede Verbindlichkeit abgesprochen wird!!