Einzelbild herunterladen
 
  

gerichts I. stand. Sie bestand aus den Arbeitern Wilhelm BI od] und Anton Losiat, dem Drechsler Hermann Schiller und den Schuhmachern May Fröhlich und Otto Geras. Es handelte sich um gegen 20 Einbrüche, welche von den Angeklagten begangen waren. In allen Fällen waren arme Leute die Be­stohlenen, welche des Sonntags ihre in den Hintergebäuden ge­legenen Wohnungen verlassen hatten, um in der freien Natur Erholung zu suchen. Die Angeklagten wußten solche Gelegen heiten ausfindig zu machen, die Thüren wurden mittels Nach schlüssel geöffnet und alle Behälter nach Geld und Werthfachen durchsucht. Mit Ausnahme des Geras waren alle Angeklagten vorbestrafte Diebe. Der Gerichtshof verurtheilte den Angeklagten Block zu acht, Sofiat zu fieben, Schiller zu neun und Fröhlich zu drei Jahren Buchthaus, während Geras mit anderthalb Jahren Gefängniß davonkam.

Stelle als Kellnerin

-

-

-

Soziale Uebersicht.

Genossen! Helst also die Sammlung der neuen Arbeits­ordnungen durch vollständige und pünktliche Ein­sendung zu einem Strafgericht über die Pascha­wirthschaft in der deutschen Industrie gestalten! Alle Arbeiterblätter werden um den Abdruck dieser Zeilen Berlin SW., Beuthstr. 2.

gebeten.

"

Mit sozialdemokratischem Gruß und Handschlag Die Redaktion des Borwärts". Achtung Glasschleifer!

Im Bukowinaer Korruptionsprozeß tam am 16. Sep- 1 den mittlerweile verstorbenen Freiherrn v. Pino, den damaligen tember eine neue Reihe von kriminellen Thatsachen zur Verhand- Handelsminister übel berüchtigten Andenkens. lung. Es erscheinen bei jeder Sache nur jene Angeklagten vor Im weiteren Verlauf der heutigen Verhandlung erhob sich dem Gerichtshof, welche speziell daran betheiligt sind. Nur Hof- ein Geschworener und stellte an den Hofrath folgende Frage: rath Trezieniecki scheint der bleibende Bol" in der Erscheinungen Sie wollten Vormittags etwas nicht sagen, wollen Sie uns Flucht zu sein. Er bildete auch heute den Mittelpunkt der Ver- mittheilen, ob dies für Sie belastend oder entlastend ist?"-- handlung. Angetl.: Ich will nicht mehr zurückhalten! Ich will es sagen! von Sabagora. Die Geschichte ist aus mehr als einem fluß diese Wunder- Rabbis haben, under theilte mir Der interessanteste Theil derselben galt dem Wunderrabbi Freiherr v. Pino sagte mir, Sie wissen, welchen Gin­Grunde pikant. Wir folgen zunächst der Anklagefchrift. Die nun diesbezüglich einige Motive mit. Existenz des Wunderrabbis von Sadagora ist auch dem West­europäer nichts Neues mehr. Es ist bekannt, daß die orthodoxen Juden aus Galizien , der Bukowina , Rumänien und Rußland zu Hunderten und Tausenden den heiligen Mann aufsuchen, um seine wunder­wirkende Kraft zur Heilung von Krankheiten, zur Abwendung von Wegen Beamtenbestechung stand gestern der Pferde- unheil, sowie schließlich auch zur Schlichtung schwerer Rechts­Kommissionär David Löser vor der vierten Straffammer deg streitigkeiten in Anspruch zu nehmen. Es ist auch bekannt, welchen Zur Enquete über die Arbeitsordnungen. Landgerichts I. Im September v. J. pfändete der Gerichts- Ginfluß dieser Mann auf die orthodore Judenschaft ausübt; die Genossen! Die ersten Sendungen der von Genossen in vollzieher Güldner bei dem Angeklagten ein Pianino und erklärte Anklagefchrift erzählt zum Beweise dafür, wie der Rabbi vor nicht Nord, Ost, West und Süd gesammelten Arbeitsordnungen sind dabei, daß er es nach einigen Tagen abholen werde. Als Löser langer Zeit den Baron Mustazza in Bann gethan hatte, wie in- eingetroffen. Manche von Euch haben dabei Bewundernswerthes ihn bis zur Thür begleitete, wollte er ihm einen Thaler in die folge dessen die jüdische Bevölkerung den geschäftlichen Ver- geleistet und sich die Arbeitsordnungen von Fabriken und Werk­Hand drücken. Der Beamte wies das Geld zurück. Er will kehr mit demselben abbrach, und wie der Baron dadurch ge- stätten verschafft, über deren Verhältnisse sonst Niemand Etwas dann auf der Straße den Thaler in der Seitentasche seines zwungen wurde, die Hand zur Versöhnung zu bieten und die erfährt. Auch die Bergleute in Rheinland- Westfalen haben schon zu erwirken. Baletots gefunden haben. Er behielt ihn in der Absicht, bei der Aufhebung des Bannes Nun, auch mit recht reichlichen Stoff geliefert; mögen ihnen die Bergleute anderer Gebührenberechnung die 3 M. in Abzug zu bringen. Gegen diesem mächtigen Manne hatte Hofrath Trzcieniecki zu Gegenden nachfolgen! Abend desselben Tages stellte der Angeklagte sich bei dem der Wundermann der Sieger nicht. Rabbi Jfrael Friedmann Sammlung schließen müssen, weiter so eingehen, dürften wir thun gehabt; aber im Rampfe zwischen Beiden war Wenn die Sendungen bis zur Mitte Oktober, wo wir die Gerichtsvollzieher ein, um eine auf die stattgehabte Pfändung bezicht von seiner gläubigen Klientel jährlich viele Zehntausende, für die Verarbeitung der wichtigen Enquete über ein Material an ihn zu richten. Nach der Ent fernung des Angeklagten fand der Beamte wieder einen und über eine Anregung des Finanzministeriums wurde ihm verfügen, wie es bis jetzt noch Niemand über diesen Gegenstand Thaler in seiner Rocktasche, den der Angeklagte ihm heimlich darum eine Erwerbsteuer jährlicher 400 fl. 40 fr. zudiktirt. Der beisammen gehabt hat. Bon den süddeutschen Genoffen, die bis Thaler in seiner Rocktasche, den der Angeklagte ihm heimlich Kuriosität halber sei erwähnt, daß die Vorschreibung aus dem jeht noch am schwächsten vertreten sind, dürfen wir wohl den hineingesteckt haben mußte. Der Gerichtsvollzieher buchte die fechs Mark bei der Gebührenberechnung und dadurch kam Titel der Geschäftsvermittlung erfolgte; offenbar, indem gleichen Gifer erwarten, wie von den norddeutschen. Die Inne­später die Handlungsweise Löfers zur Sprache. Der Angeklagte man die gewerbsmäßige Schlichtung von Rechtshändeln unterhaltung des Ablieferungstermins( 15. Oktober) behauptete im Termine, daß die vorstehenden Angaben des die Geschäftsvermittlungen rangirte. Der Rabbi machte ist aus bestimmten Gründen unbedingt nöthig. Gerichtsvollziehers durchaus unrichtig seien. Als der Beamte nun vergebens den ganzen Instanzenzug bis zum Verwaltungs- Nochmals muß hervorgehoben werden, daß auf jeder zur Pfändung erschien, habe derfelbe eine Abschlagszahlung ver- er mußte blechen und schon war die Exekution über die welcher die betreffende Fabrik oder Werkstätte angehört. s gerichtshof durch, um diese Vorschreibung umzustoßen; Arbeitsordnung die Branche be merit werden möge, langt und darauf die sechs Mart, die der Angeklagte ihm ge­geben, in die Rocktasche gesteckt. Der Beamte sei bei seinem Be Pfändung hinaus zur drohenden Transferirung der Möbel liefen Arbeitsordnungen ein, bei denen diese Angabe fehlt; die fuche angetrunken gewesen, habe wahrscheinlich später, als er die in seinem Wunderpalaste gediehen, als eine unerwartete betreffenden Absender mögen diese noch nachträglich mittheilen beiden Thaler in seiner Tasche fand, nicht mehr gewußt, wie Bendung eintrat. Der Beuge Josef Brodfeld, auch Einer von und dies ja nicht versäumen! sie hineingekommen seien und sich dann die Bestechungsgeschichte Sabagora, giebt ehrliche Auskunft, wie es zu dieser Wendung zurecht gelegt. Mit aller Entschiedenheit verwahrte der Beamte gekommen ist. Rabbi Israel hatte sich entschlossen, gleich jedem fich gegen den Vorwurf der Trunkenheit. Ein nach dieser Richtung anderen Sterblichen, der kein Wunderthäter ist, bittlich um eine hin angestellter Beweis fiel zu Gunsten des Gerichtsvollziehers Ermäßigung der Steuer einzukommen. Josef Brodfeld über aus, der Gerichtshof hielt ihn für vollkommen glaubwürdig und brachte dem Hofrath das betreffende Gesuch, wurde aber ab­verurtheilte den Angeklagten zu einer Geldstrafe von 75 M. getanzelt, weil offenbar, wie die Anflage meint, das Gesuch nicht gehörig belegt war. Josef Brodfeld erklärte nun Auf versuchten Mord lautete die Anklage, welche gestern zu Hause, das Gesuch werde doch ohne Geld vor dem Schwurgericht des Landgerichts I gegen den 25jährigen genau so Erfolg baben, wie es möglich ist, Bäckergesellen Paul 3 udowski verhandelt wurde. Der Sach- daß ein Jude Bischof wird, und rieth darum verhalt war ein höchst einfacher. Der bis dahin arbeitsame und an, den Zauber des Geldes zu probiren und dies geschah. ordentliche Angeklagte lernte in diesem Frühjahre die Kellnerin Zweimal an einem Zage war ein Bote des Rabbi in Die Kollegen der Werkstelle von Seibt, Lenz u. Comp. Peters feunen. Er hatte das Unglück, sich in sie zu verlieben. Der Finanz- Landesdirektion, das eine Mal zog er unvorsichtiger treten wegen Nichtbewilligung einer Lohnaufbesserung mit dem Die Peters gab an, feine Liebe zu erwidern und versprach dem Weise in Gegenwart von Zeugen ein dickes Kouvert aus der 3. Oktober in einen Streit ein. Vor Zuzug wird gewarnt. Angeklagten auch, daß sie ihre Stellung als Kellnerin aufgeben Tasche, daß er Niemandem zur Besorgung anvertrauen wollte, Mit kollegialem Gruß und sich einen anständigen Dienst suchen wolle. Außer anderen indem er fest darauf bestand, es dem Hofrath persönlich zu über­Die Kollegen obiger Werkstelle Geldopfern, die der Angeklagte gebracht, gab er ihr geben und nachher erzählte er dem Brodfeld, die Sache habe J. A.: Hahmann und Richter. 50 M., um ihren Plan, ein ordentliches Mädchen zu 1000 oder 2000 fl. geloftet. In Sadagora durfte man nun seit werden, zur Ausführung bringen zu tönnen. Bald dem Besuche des Boten des Rabbi bei dem Hofrath Direktor Aufforderung an alle in der Metallindustrie beschäftigten erfuhr der Angeklagte, daß die Peters wieder eine Trzcienieci ganz ruhig sein, bis auf die Fatalität, daß Arbeiter Berlins und Umgegend! in der Riesewalter'schen Restauration die Erledigung ein wenig auf fich warten ließ. Vor Kollegen! Die Fachkommission hat ihre Arbeiten in Betreff angenommen hatte. Von dieser Zeit an hatte die Peters viel fichtiger Weise bat nun der Rabbi den Steuereinnehmer Aufstellung einer Statistit am 15. d. M. begonnen. Damit die von der Eifersucht des Angeklagten zu leiden. Wenn sie sich Herrn Pietroczynski zu sich und Wenn sie sich Herrn Pietroczynsti zu sich und ersuchte ihn, mit der Fachkommission ihre Arbeiten ohne Unterbrechung vollenden kann, anderen Gästen gegenüber besonders freundlich zeigte, tam es Transferirung der Möbel innezuhalten und den betreffenden werden sämmtliche Kollegen, welche noch im Besitz von Frage­zu stürmischen Auftritten. Am Morgen des 4. Mai steckte der Auftrag zu fiftiren. Herr Pietroczynski erwiderte aber, daß er bogen find, hiermit aufgefordert, diefelben unverzüglich an Angeklagte einen Revolver zu sich, versah sich mit Munition und nicht Herr der Situation sei und daß er, wenn auch mit Be folgende Adressen abzuliefern: R. Schmidt, Drahtweber, machte mit einem Freunde einen Spaziergang durch den Thier- dauern, seine Pflicht werde thun müssen, wenn es dem Rabbi Sedanstr. 84a, v. 2 Tr.( Schöneberg ); R. Steinmes, Former, garten. Seinem Begleiter sagte er beim Abschiede, daß sie sich nicht gelinge, die Sache in fürzester Frist zu ordnen. Herr Wienerstr. 62, H. 2 Tr.; J. Krause, Former, Wiesenftr. 16; wohl nicht wiedersehen würden, da er sich das Leben nehmen Pietroczyneti erzählt nun felber, was fich weiter begab. Der E. Kayte, Schloffer, Königsbergerstr. 31, S. 2 Tr.; A. Heyne, wolle. Er begab sich nach dem Stiefewalter'schen Lokal, wo er Rabbi fragte ihn, was nun zu thun sei und Pietroczynski, der Schlosser, Koppenſtr. 72a, 4 Tr.; S. Rabue, Drücker, Alte in einem Hinterzimmer Platz nahm. Hier kam es zwischen ihm und bereits vom Hörenfagen wußte, wie er mit dem Hofrath stehe, Jakobstr. 51, 1 Tr.; H. Gutschte, Rohrleger( Gas-, Waffer-), der Peters, der die Bevormundung des eifersüchtigen Lieb- machte die Geberde des Geldzählens. Nun wollte der Rabbi Sebastianstr. 39; och häusler, Lampenbranche, Greifs­habers lästig geworden war, wieder zu einer heftigen Näheres wissen, allein der Beuge wollte teine nähere Mittheilung walderstr. 65; Heimhold, Gas, Waffer, Dampfarmaturen, Szene. Dann ging der Angeklagte nach dem Kloset, wo er den ristiren und schied so aus dem Palaste des Wunderthäters. Da Fransectistr. 11, S. 4 Tr.; R. Roßdeutscher, Façondreher, Revolver mit sechs Schüssen lud. Als er wieder das Gaftzimmer stieß er aber auf Josef Brodfeld, und dieser erzählte ihm, daß es Krautstraße 54a, 4 Tr.; W. Hecht, Schraubendreher, betrat, warf er mit der Linken ein Markstück auf den Tisch, um wirklich nicht nothwendig sei, die Erekution zu überhaften, benn Manteuffelstr. 114; A. Fischer, Kernmacher, Faldenstein­feine Beche zu bezahlen. Die Peters stand etwas gebückt vor ihm, man habe sich bereits an Leib Gruder gewendet und Alles straße 31; H. Pinn, Mechaniker, Rosenthalerstr. 16-17; um das herauszugebende Geld herauszusuchen. In diesem Augen- sei schon in Ordnung... Bald darauf ereignete sich D. Trittelwig, Mechaniker, Falckensteinftr. 41; W. Hansen, blicke zog der Angeklagte den Revolver hervor und hielt ihn dicht nun das Wunder des Rabbi Jfrael Friedmann, welches beweist, Dreher, Schönhauser Allee 55; G. Berndt, Nagelschmidt, gegen die Bruft der Peters mit den Worten: Frauenzimmer, daß der Rabbi gut in die Ferne sehen und sorgfältig touvertirte Bernauerstr. 40-41; R. Schäfer, Feilenhauer, Neue Hoch­jetzt ist der höchste Punkt erreicht!" Er drückte" ab, aber der amtliche Attenstücke auf große Distans lefen fonnte. Nämlich, es ftraße 22 bei Wennrig; Dziena, Klempner, Gisenbahnstr. 28; Schuß versagte. Der zweite Schuß ging los, die Kugel drang der erschien der Sekretär des Rabbi, Süße Rosen, in der Kanzlei des M. Fischer, Klempner, Gitschinerstr. 79; G. Schwarz­Peters in die linke Schulter. Sie flüchtete. Noch zwei Steuereinnehmers Pietroczynski und es spielte sich folgende Szene topf( im Lotal), Staligerstr. 11. Schüsse, die aber beide fehl gingen, feuerte der An- ab: Süße Rofen: Herr Steuereinnehmer, der Rabbi läßt Ihnen Die Fachkommission. geflagte auf sie ab, wobei er die Worte ausstieß: sagen, daß die Sistirung der Exekution bereits bewilligt ist. J. A.: R. Steinmez. A. Fischer. ,, Ranaille, hast Du noch nicht genug?" Er entfernte sich, Pietroczynski: Ich habe noch keine Weisung bekommen, ich Für Töpfer! Am Montag den 19. September tagte in um sich der Polizei zu stellen. Die Peters hat nur eine ganz weiß von nichts. Süße Rosen: Der Nabbi aber weiß. Er läßt Ihnen geringe Berlegung erlitten. Der Angeklagte, der früher ein- fagen, Sie sollen nur auf die Post schicken. Pietroczynski: Wozu? Dresden eine außerordentliche General Versammlung der geräumt hat, daß er die Peters ermorden wollte, widerrief dies Süße Rosen: Es ist schon Alles gut, es wird schon da sein. Herr Sentral Kranten und Sterbekasse der Topfer Beständniß im Termine und behauptete, ohne Ueberlegung ge- Pietroczynski schickte auf die Post, öffnet den Einlauf und fand und verwandten Berufsgenossen. Auf der 4. ordentlichen General­handelt zu haben. Während Staatsanwalt Großpietsch für thatsächlich die Sistirungsverordnung darunter. Und dies ift Versammlung war die Errichtung einer Zuschußtaffe beschlossen Schuldig im Sinne der Anflage plädirte, führte der Wertheidiger, doch wahrlich ein Wunder. Aber dem von Rabbi Friedmann worden, hiergegen hatte ein Theil der Mitglieder Stellung ge Rechtsanwalt Meschelsohn, aus, daß der Angeklagte im Affett gewirkten Wunder folgte bald ein noch größeres nach, denn es nommen und eine außerordentliche General- Versammlung beantragt, gehandelt habe und als Opfer einer unglückseligen Verblendung fam eine weitere Verordnung herab, welche die dem reichen um die Kaffe dem Gesetz anzupassen. Auf dieser wurde nun mit auch mildernde Umstände verdiene. Der Spruch der Geschworenen Manne audiftirte Steuer auf- 71 fl. 40 fr. herabfeite. Der Stimmengleichheit dieser Antrag abgelehnt. 18 Stimmen waren lautete auf Schuldig des versuchten Todtschlags unter Ausschluß Rabbi hatte eben start gebetet und der Hofrath hatte ihn gnädig dafür und 18 dagegen. Der Zentral- Vorstand legte darauf das Don mildernden Umständen. Der Staatsanwalt beantragte eine erhört. Statut einer Zuschußkasse vor, welches gegen 3 Stimmen an Suchthausstrafe von sechs Jahren und das Er­tenntniß lautete dem Antrage gemäß. Dieses Faktum tam nun auch in der Verhandlung vor, über genommen wurde. Hierin sind 3 Klassen vorgesehen, wonach die wöchentliche Unterstützung beträgt: in der 1. Klaffe bei 35 Pf. " Frankfurter Beitung" berichtet. Hofrath Der Standalprozeß gegen die Mitglieder des Leipziger rezienieci wird einvernommen. Ich habe, erzählt der Beitrag 13,60 M.; in der 2. Klasse bei 25 Pf. Beitrag 9 M.; in der 8. Klaffe bei 15 Pf. Beitrag 5,40. Ruder! lubs Caronia" tam am 19. September vor dem Reichs- Sofrath, lange Zeit nicht gewußt, daß wir überhaupt Wunder wird auf die Dauer von 18 Wochen voll und 18 Wochen zur Die Unterstützung gericht zu nochmaliger Verbandlung. Der vornehme Klub hatte ligionslehrer feien, also fein großes Einkommen hätten; dann Selaffen ein Sterbegeld von 87,50, 62,50 und 37,50 M. bezahlt. rabbis haben, und dann später geglaubt, daß diefelben nur Re- Sälfte jener Beträge gewährt. Im Todesfall wird in den drei bekanntlich im verflossenen Winter einen Herrenabenb" staltet, an welchem eine Anzahl lebender Bilder gestellt wurden. erfuhr ich auch, daß sie auch bei Heirathsvermittelungen, Ehe Den Ausschuß beließ man in Berlin und den Zentral- Borstand Die ganze Art und Weise dieser Vorführung es trafen Männer fcheidungen u. f. w. die Hand im Spiele hätten, und ich war es, in Dresden . und mehrere prostituirte Frauenzimmer in primitiver Kleidung höher zu besteuern. Erhebungen wurden angeordnet; es war der von dem der Antrag ans Ministerium ging, diese Wunderrabbis und phantastischer Ausschmuckung auf, war so obstön, daß Die neunstündige Arbeitszeit, gegen welche sich die der Wirth und die Reliner des betreffenden Lokales, einzige Fall; meines Wissens ist in ganz Galizien kein Wunder deutschen Buchdruckerprinzivale beim letzten Streit mit so viel welche infolge ihres Berufes in den Saal kamen, Mergerniß an rabbi höher besteuert worden. Das Ministerium entschied für den fittlicher" Entrüstung verwahren zu müssen glaubten, gelangt diefem Treiben nahmen und Anzeige erstatteten. Am 21. April Gerichtshof, wurde aber zurückgewiefen und ging nun zu den zösischen Schweiz freiwillig zur Einführung. Steuersatz von 105 fl.; der Rabbi ging an den Verwaltungs- nun, wie die Schwäbische Tagwacht" meldet, in der fran= d. 3. J. fand vor dem Leipfiger Landgerichte die Verhandlung gegen Behörden, um Milderungen oder Nachlässe durchzufezen. Die all­eine Reihe von Angeklagten statt, welche beschuldigt waren, durch Da gemeine Versammlung der Buchdruckereibesitzer der französischen 10 ar ich unzüchtige Handlungen öffentlich ein Mergerniß gegeben zu haben. Baron Pino, und dieser fagte mir plöglich ganz un- 9stündige Arbeitszeit zu bewilligen, wenn sie allgemein in der einmal beim Landes- Präsidenten Schweiz beschloß im Prinzip, die von den Gehilfen geforderte Es wurden acht der angeklagten Herren sowie die drei Frauens vermittelt: Was ist das für eine Geschichte mit dem Wunder- französischen Schweiz zur Einführung gelangt. personen zu Gefängnisstrafe verurtheilt, und zwar der Kaufmann Sie beschloß Gustav Adolf Moris zu drei Monaten zwei Wochen, der Das Einkommen dieser Wunderrabbis ist fein so ferner, daß die Kantone je zwei Delegirte ernennen sollen, um Musikalienhändler Georg Emil Theodor Stoll zu drei glänzendes; ich habe erfahren, daß dieser Wunderrabi Schulden gemeinsam einen neuen Tarif auszuarbeiten. Schulberner, die Raufleute Friedrich Wilhelm Gaferi bat, feine Einrichtungs- Gegenstände versetzen muß."( Große Be­und Karl Alfred Becker zu je zwei Monaten, ferner wegung.) Nachdem der Hofrath diese Aeußerung des Baron Pino Das Kieler Gewerbegericht hat dieser Tage unter Lei­die Kaufleute Mar Albin Haase, Friedrich Otto Müller mitgetheilt, stock t er plöglich... Der Präsident macht tung des Ober- Bürgermeisters in Sachen der in den dortigen und Karl Dstar Jacobi zu je zwei Wochen, endlich eine Handbewegung, die zum Weitersprechen auffordert. Hof Brauereien beschäftigten Arbeiter als Einigungsamt fun­die drei Prostituirten Bauline Emilie Minna Jahns, Wil- ath: Uebrigens, die näheren Umstände entziehen girt. Ueber zwei Punkte der Differenzen einigte man sich, der fich der Erörterung. Präf.( Schnell): Wie Sie glauben, Britte helmine Therese Lina Koch und Amalie Klara Seidler zu Gewährung von 18 M. Minimallohn an die im je einer Woche Gefängniß. Der Mitangeklagte Friseurgehilfe Herr Hofrath; Sie können dort, wo es Ihnen gutdünkt, schweigen. Flaschenbierbetriebe beschäftigten Hilfearbeiter- wurde, da die Heinrich Wilhelm Paul Stahlmann wurde nur zu einer Geldofrath( zögernd): Ich weiß nicht, ob es mir erlaubt ist, bem Brauereiverwaltungen nicht nachgaben, aus der Verhandlungs­trafe von 20 M. verurtheilt. Freigesprochen wurden die Kaufleute Gerichtshof allein etwas mitzutheilen? Bräf. materie ausgeschieben; die Arbeitervertreter behielten der Ar­Karl Louis Albert Schäfer, Ernst Richard Richter und der entschieden); Nein, das geht nicht. Hofrath: Dann muß ich beiterschaft das Recht vor, diese Sache eventuell felber zu regeln. Holzbildhauer Franz Oskar Schneider.- Gegen das Urtheil hatten darüber schweigen!( Nach einer Pause): Ich bin dann zum Gegen das Urtheil hatten Steuerinspektor gegangen, habe Erhebungen angeordnet und der Der schweizerische Konsul in Venedig warnt junge sowohl der Staatsanwalt, als die verurtheilten Angeklagten, mit Steuersatz wurde diesen Anträgen zufolge ermäßigt. Bräf.: Saben Mädchen bring end, ohne sichere Anstellung dorthin zu Ausnahme der drei Prostituirten und des Friseurgehilfen Sie ein Geschent aus diesem Anlaß bekommen? Hofrath: Ein tommen. Sie finden daselbst teine Arbeitsgelegenheit und sind Revision eingelegt. Die heutige Verhandlung vor dem großen Gefahren ausgesetzt. dritten Straffenat des Reichsgerichts, in welcher Herr Rechts- Geschent? Nein, niemals. anwalt Freitag II als Bertheidiger auftrat, fand unter Aus schluß der Deffentlichkeit statt. Das Reichsgericht erkannte im Einverständniß mit den Ausführungen des Herrn Reichsanwalts Schumann auf Berwerfung der Revision des Staatsanwalts lowohl als der Angeklagten,

Monaten,

-

die welche

rabbi?

Nach den Ausführungen der Anklagefchrift, welche noch im Beugenverhör zu bestätigen sein werden, hat der Hofrath auch in diesem Fall genommen, was er freilich jest leugnet, wie alle anderen Fakten, deren er beschuldigt wird. Interessant ist nur, daß er einen Anderen, Höhergestellten der Mitschuld bezichtigt,

-