schießt die Besatzung des vor Kronstadt liegenden Kriegsschiffes die Kosaken am Ufer. Die Forts unterhalten ein ungeregeltes Feuer. Man nimmt au, daß einige von ihnen ebenfalls gementert haben. Der Winterpalast wird eiligst für die Auf nahme des Zaren in stand gesetzt, da die Umgegend von Kronstadt für unsicher gilt.
Der Zarismus dementiert und„ beruhigt". Kronstadt , 9. November. ( Meldung der Petersburger Telegraphen- Agentur.) Die Telegramme über Unruhen find sehr übertrieben. Die Brände in der Stadt find gelöscht. In den Straßen patrouillieren Abteilungen von Infanterie, Artillerie und Kosaken. Unruhen erneuern sich nicht. Meutereien, die vom Gesindel angestiftet werden, werden energisch unterdrückt.
Petersburg, 9. November. ( Meldung der Petersburger Telegraphen- Agentur.) Aus allen Teilen des Landes kommen beruhigende Nachrichten. Der Gouverneur von Moskau hat einen Aufruf an die Bevölkerung gerichtet, in welchem er zur Ruhe ermahnt und erklärt, er könne sich das Recht nicht nehmen lossen, Verschwörer zu bestrafen, und er sei entschlossen, die Ordnung aufrechtzuerhalten. Ju Kelzy ist der Eisenbahnverkehr wieder hergestellt. In Wolsk ist eine Kommission gewählt worden, welche eine Untersuchung wegen der Vorgänge der letzten Tage anstellen soll. In Irkutsk sind die Schulen wieder geöffnet; die Straßen sind noch mit Militär besetzt. Der Ausstand in Mariinst ist beendet. In Theodosia herrscht Ruhe; die Läden sind geöffnet. Die Schulen in Kiet werden am 14. November wieder geöffnet werden. Nachrichten über völlige Wiederherstellung der Ruhe kommen aus allen Städten Finnlands . In Helsingfors , Abo, Mariehamm, Niustadt ist das Manifest mit großer Freude auf genommen worden; der Ausstand ist beendigt und der Verkehr wieder hergestellt. In Helsingfors hat der Senat mit Zustimmung des Generalgouverneurs 160 000 m. zur Bezahlung der Nationalgarden und der Arbeiter bewilligt, welche während des Ausstandes Polizeidienst in der Stadt geleistet haben.
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Ein Symptom der Beruhigung". Riga , 10. November. Der Kurator verfügte die Schließung sämtlicher Volks- und Mittelschulen mit Ausnahme des Polytechnikums.
Es ist nicht uninteressant, an der Hand der Wahlstatistik die
Gegen das sächsische Wahlunrecht. Reserven, denn 2240 Wähler blieben der Wahlurne fern. Unsere sächsischen Genossen sind in einen energischen Und wenn auch die Nationalliberalen geschlossen für Schack Feldzug gegen das Dreiklassenwahlrecht eingetreten. In stimmen sollten, erreicht er das Resultat, was tvir einem Aufruf des Zentral- Agitationskomitees der sozialdemo- bei der Hauptwahl erzielt haben, noch nicht. Ferner haben eine fratischen Partei Sachsens werden die Arbeiter zu wuchtigen Anzahl Arbeiter diesmal im ersten Wahlgange für Kühner Kurzum die Aussicht für die StichProtestfundgebungen gegen das schnöde Wahlunrecht auf- und nicht für Leber gestimmt. gefordert. Der Aufruf betont, daß in der Thronrede von wahr ist nicht ungünstig, die hiesigen Genossen werden es nicht an Eifer fehlen lassen. einer Aenderung des Dreiklassen- Wahlsystems feine Rede gewesen sei. Es könne demnach kein Zweifel bestehen, daß die sächsische Regierung an dem gegenwärtigen Zustand der Recht- Entwickelung der Parteiverhältnisse im Eisenacher Kreise zu verTosigkeit festzuhalten entschlossen sei. Die Zuſammensetzung folgen. Es erhielten in der Hauptwahl Stimmen: des Landtages und das Wahlsystem seien aber derartig, daß folgen. Es erhielten in der Hauptwahl Stimmen: Sozial Freifinn. National Antidadurch das sächsische Volk vollständig entrechtet sei. Da die demokr. Volksp. liberale semiten Zentrum Auserwählten des Dreiklassen- Wahlsystems um keinen Preis freiwillig ihr Vorrecht aufgeben würden, müsse das sächsische Wolf auf dem Posten sein und jede fich bietende Gelegenheit benüßen, das Gefühl des Unrechtes unter den Massen zu erwecken und zu unzweideutigem Ausdruck zu bringen. In dem Aufruf heißt es:
" Hunderttausende von arbeitsamen, intelligenten Staatsbürgern hat man zu Wählern dritter Klasse entrechtet, sie haben dadurch jeden Einfluß auf die Gestaltung ihrer Geschicke verloren. Die große Masse des Volkes wird von wenigen Besitzenden beherrscht und in ihrer Interessenvertretung verhindert; die wahre Volfsmeinung kann in der sächsischen Gesetzgebung nicht so zum Ausdruck gebracht werden, wie es den kulturellen Verhältnissen unseres Landes nach wünschenswert und notwendig ist. Dieser Zustand muß abgeändert werden! Soll des Volkes Wille das oberste Gesez sein, dann muß in jedem Staatswesen auch die volle und wahre Demokratie herrschen. Soll wahre Freiheit und Wohlergehen dem Volke die Wege ebnen, dann müssen Privilegien und Vorrechte fallen! Das Dreiklassen- Wahlsystem zum sächsischen Landtag ist ein Privileg der besißenden Klasse, ein Vorrecht des Geldfaces! Es muß so lange bekämpft werden, bis es verschwindet und an seine Stelle tritt: das allgemeine, gleiche, direkte und geheime Wahlrecht mit Anwendung des Proportionalsystems."
1890
691
7850
5808
•
1893
2469
3806
5328
1623
809
1895
2835
3594
1923
2645
1898
3744
3714
1912
2698
1903
6018
2094
3585
2145
1313
1905
2698
2780
4045
1014
. 6886 Die Entwickelung in Eisenach spiegelt im Kleinen die politische Entwickelung überhaupt: die liberalen Mittelparteien, die vor fünfzehn Jahren zusammen noch 13 600 Stimmen aufbrachten, haben jetzt zusammen noch nicht 5400 Stimmen erhalten. Die Masse der wähler hat nach links oder rechts Anschluß gefunden. Speziell der Freifinn weist gerade noch ein Drittel seiner ehemaligen Wählerzahl auf. Sein Los zwischen Sozialdemokratie und Reaktion völlig zer rieben zu werden, ist ihm auch hier deutlich genug vor Augen gerückt. Die Ursache des freisinnigen Bankrotts kennt jedes Kind, nur der Freifinn selbst hat noch immer nicht begriffen, daß ihm sein ewiges Schwanken und Lawieren bei den Massen um allen Kredit gebracht hat. Eine solch feige Unentschlossenheit scheint nämlich auch die Haltung der Freifinnigen bei der Stichwahl wieder charakterisieren zu sollen.
Der Freisimm hatte während des Wahlkampfes den Antisemiten als gemeingefährlichsten Reaktionär und Brotwucherer bekämpft und Der Aufruf teilt dann mit, daß Ende November eine auch nach der Hauptwahl spricht die freisinnige„ Eisenacher Tagespoſt" Interpellation über die Stellung der Regierung zum Wahl- von den skrupellosen Hezagitatoren und Machern der antisemitischPetersburg, 10. November. Der Verband der Ver- recht zur Verhandlung gelangen werde. Man wisse im voraus, bündlerischen Kandidatur", die in der schmutzigsten Weise die bände veröffentlichte einen Aufruf an die Mitbürger, Mitbürger, den daß bei der Behandlung dieser Frage im Kreise der Privi- politischen Gegner angegriffen, heruntergerissen, beschimpft und schamAusschreitungen gegen die Juden und die Intelligenz energisch legierten sehr wenig herauskommen werde. Deshalb müsse los verleumdet" hätten. Hoffentlich werde die verdiente Quittung entgegenzutreten. An der Meuterei in Kronstadt waren alle Flotten- das Volf seinem unbeugsamen Willen Ausdruck geben, seine für dies Gabahren auch nicht ausbleiben. Das ist alles; den freiequipagen und Lehrkommandos beteiligt. über 12 Stunden. Die Zahl der Meuterer betrug mehrere tausend Kämpfe in Rußland und Desterreich- Ungarn dürfe nicht länger stimmen, Das Gewehrfeuer dauerte Menschenrechte zu erobern. Angesichts der heldenmütigen finnigen Wählern offen zu empfeheln, für die Sozialdemokraten zu wagt δας Blatt nicht, das im Gegenteil Mann, von denen ein großer Teil betrunken war. In der Nacht Antisemiten dafür dafür verantwortlich macht, wenn jezt vom 7. zum 8. brach an mehreren Stellen der Stadt Feuer aus, gezögert werden, dem Drängen der Massen den energischsten die Wahlkreis eine sozialdemokratische Vertretung erhalte. die Löschungsarbeiten wurden durch die Matrosen verhindert. Ausdruck zu geben. Um den Forderungen den gehörigen Nach- der gibt denn auch trotzdem noch Gestern mittag trat Beruhigung ein. Die Meuterer teilten sich in druck zu verleihen, müßten Versammlungen im ganzen Lande Die Tägliche Rundschau" Parteien, von denen die Friedenspartei die Oberhand gewann. veranstaltet werden. Als Zeitpunkt für diesen Massenprotest nicht die Hoffnung auf, daß mit Hülfe des Freisinns ein nationaler Die Matrofen verbreitetent hierauf Aufrufe mit der Auf- des ganzen Landes erachte man den 18. und 19. November Kandidat gewählt wird. Das Verhalten der" Freien Deutschen forderung, Ruhe zu halten. Gestern abend durchzogen Tausende von für günstig. Pflicht der Parteigenossen sei es, unverzüglich Presse" könnte solche Hoffnungen nur bestärken, schimpfte doch auch Matrosen mit einer weißen Flagge die Straßen, in denen an einigen die Vorbereitungen zu treffen, um die Versammlungen zu dies Blatt zwar anfangs kräftig auf das demagogische Treiben des Stellen Maschinengewehre aufgestellt sind. imposanten Demonstrationen zu gestalten. antisemisch- bündlerischen Kandidaten und seines Stabes, aber nur,
Klerifaler Schacher.
Müller- Sagan kontra Eickhoff.
Wir zweifeln nicht daran, daß die Arbeiter Sachsens um sich nachher um so gründlicher über die sozialdemokratische diesen Aufruf durch die gewaltigste Massenkundgebung beant- Kampfesweise zu entrüsten. Von einer Stellungnahme zur Stichwahl morten werden. Wie notwendig es ist, endlich einmal den fein Wort! versumpften sächsischen Landtag zu regenerieren, bewies ja die Wenn also der Freifinn in Eisenach wirklich dem antisemitischen Fleischnotdebatte, die am Donnerstag im Landtage Brotwucherer zum Durchfall verhelfen sollte, so wäre die Leitung Das Zentrum bereitet sich darauf vor, ähnlich wie im stattfand. Vergebens suchte der einzige sozialdemokratische der Partei an einem so vernünftigen Vorgehen völlig unschuldig. Jahre 1900 bei den Beratungen über das Flottengesetz, den Abgeordnete Goldstein im Verein mit zwei Freisinnigen den Nachweis zu liefern, daß der bestrittene jesuitische Grundsatz: phlegmatischen Geldsackvertretern klar zu machen, welch unDie Freie Deutsche Presse" polemisiert heute der Zweck heiligt die Mittel" seine Politik tatsächlich be- erhörte Zustände durch die Grenzsperren für die arbeitende Herrscht. Wie es damals mit dem verschämten Streuben einer Bevölkerung heraufbeschworen worden sind. Die agrarische heftig gegen die Phrasen über Weltpolitit". Es seien törichte raffinierten Stokotte schließlich der Regierung fast alles be- Landtagsmehrheit reagierte auf die Neden nur durch einige Redensarten, daß die weltpolitischen Verhältnisse des 20. Jahrwilligte, was diese forderte, so ist es auch jetzt wieder zur unverschämte Zwischenrufe. Die Regierung erklärte unter dem hunderts anders lägen, als die des 19. Jahrhunderts. Bismard Prostituierung seiner sogenannten Grundsätze bereit, wenn sich Beifall der Mehrheit, daß allerdings eine Fleischteuerung vor- würde das, wenn er heute noch lebte, niemals zugeben, und die Regierung zu einer angemessenen Entschädigung auf kirch- liege und daß diese sehr beklagenswert sei, aber daß man trotz deshalb wohl von unseren Weltpolitikern zum alten Eisen gelichem Gebiete versteht und den Spahn nebst Spähnchen ge- allen Wohlwollens keinen Weg der Abhülfe sehe. Man worfen werden. Weder die Bevölkerungszunahme des Reiches, stattet, nach außen ein gewisses Deforum zu wahren. Auf- müsse ruhig abwarten, bis die Beit der noch die Vermehrung des Warenaustausches, noch unsere fallend war für jeden, der die Taktik des Zentrums fennt, leischkalamität vorbei sei. Eine Grenzöffnung Kolonien rechtfertigten eine Weltpolitik: schon die Art und Weise, wie seine Presse die ersten offiziösen tönne nicht erfolgen, solange in Ungarn die Schweinesenche Andeutungen über die Stengelschen Steuerprojekte aufnahm. herrsche. Es bleibt also alles beim alten, es tritt feine GrenzSwar verhielt sich zunächst nach altem Rezept die Zentrums- öffnung, feine Ermäßigung der Zölle, keine Beseitigung der presse durchaus ablehnend gegen den Vorschlag einer stärkeren fächsischen Schlachtsteuer ein, ein Resultat, wie es in diesem Belastung des Tabaks und Bieres, doch schon Herr Bachem, Landtage ja selbstverständlich war. Aber gerade diese brüske der Befizer des einflußreichsten Zentrumsblattes, der Köl- Mißachtung des Notschreies der Arbeiter wird dem sächsischen nischen Volkszeitung", lehnte vor etwa vierzehn Tagen diese Proletariat beweisen, wie notwendig es ist, der besitzenden Steuer nicht mehr direkt ab, sondern forderte nur noch, daß Klasse klar zu machen, daß es sich seine Rechte nicht länger verder notwendige Konsum der breiten Volks- weigern läßt! masse nicht stärker belastet" würde. Seitdem ist die klerikale Kritik der im Reichsschazzamt ausgeheckten Steuerprojekte immer schwächer geworden. Jetzt wird selbst in der links- flerifalen Köln . Bolfsztg." nicht mehr von einer Verhinderung weiterer Belastung des Verbrauches der Masse, fondern nur noch von einer Schonung der Arbeiterklasse" Das Gesamtresultat der am 7. November stattgefundenen Reichsgesprochen. Wenige Tage noch und aus dieser absoluten tagsnachwahl für den verstorbenen nationalliberalen Abgeordneten Schonung wird wahrscheinlich eine möglichste" oder„ tun- Fries ist ein für unsere Partei durchaus günstiges. Es erhielten lichste" Schoming, bis schließlich das Wort jenen vieldeutigen Stimmen: Leber( Soz.) 6886, Kühner( Frf. Vp.) 2697, Fler( natt.) Sim erlangt, den die Zentrumsauguren für ihre Zwecke 2780, Müller( 3.) 1014, Schack( Ant.) 4045. brauchen.
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Deutfches Reich.
Es sind diesmal bei der Hauptwahl abgegeben worden im ganzen 17 422 Stimmen; 2352 Stimmen mehr als im Jahre 1903. Während die gesamten bürgerlichen Parteien eine Zunahme von 1484 Stimmen zu verzeichnen haben, hat die Sozialdemokratie allein um 868 Stimmen zugenommen.
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Ueber den Umfang des Handels und des Gewinnes daraus entscheidet nicht die Zahl der Linienschiffe, das Deplacement ihres Tonnengehalts und die schwere Artillerie unter den Schiffs tanonen, sondern einzig und allein die Güte der deutschen Waren, ihre Wohlfeilheit und die Reellität unserer Exporteure.
Durch Machtpolitit läßt sich das Ausland nicht zum Einlauf zwingen. Eine solche ist nur geeignet, die Eifersucht fremder Völker zu erweden und eine sonst nicht gerechtfertigte Abneigung gegen Deutschland hervorzubringen. Uns will es oft scheinen, als ob die Mode, mit der Phrase einer Weltpolitik zu operieren, gerade geeignet ist, Koalitionen anderer Staaten gegen Deutschland hervorzurufen, in jedem Falle aber Deutschlands reelle Interessen im Welthandel zu schädigen."
Es
Das ist gerade das Gegenteil von dem, was der Fraktionsgenosse des Chefredakteurs der Freien Deutschen Presse" vor einigen Tagen in Solingen ausgeführt hat. Auffallenderweise vermeidet es Herr Müller Sagan, diese aufsehenerregende Rede Eickhoffs auch nur mit einer Silbe zu zitieren. wäre doch interessant zu erfahren, wessen Auffassung sich mit der der Majorität der Freisinnigen Volkspartei deckt, die weltpolitische des Herrn Eickhoff oder die flottengegnerische des Herrn Müller- Sagan? Oder sollte auch dieser lettere im Grunde kein Flottengegner sein? Er schreibt näm Gewiß bedarf es für Deutschland eines Küstenschutzes auch zur See, wenngleich in dieser Beziehung Deutschland von Natur günstiger gestellt ist als andere Staaten. Auch müssen wir außer halb Europas Raubstaaten zur Räson zivingen können." Will die Freie Deutsche Presse" nun eigentlich die Flottenvorlage überhaupt abgelehnt wissen oder sie nur anders begründet ſehen?!
lich auch:
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Inzwischen bemühen sich zur Vorbereitung dieser Schwenkung die Wortführer der Zentrumspolitik, die Reichsfinanzlage möglichst trübe zu schildern nicht, um aus dem trostlosen Stand der Finanzen die Folgerung zu ziehen, daß die enormen Ausgaben für die Flotten- und Kolonialpolitik Die Agitation war eine ungemein rührige; besonders haben sich eingeschränkt werden müssen, sondern um daraus den Beweis die Antisemiten eine äußerst demagogische Agitation geleistet. Wer abzuleiten, daß eine bedeutende Vermehrung der Reichs- das nicht selbst mitgemacht hat, glaubt es nicht. Diese politischen einnahmen eine absolute Notwendigkeit ist, der sich kein Gaukler versprechen den Wählern nicht weniger als alles. Für deutscher Mann" verschließen könne. Anstatt die Forderung den Großgrundbesitz einzutreten erklärten sie für ihre Pflicht. Dem einer Einschränkung der Ausgaben für die abenteuerliche neu- fleinen Landwirt wollen sie durch hohe Zölle und Grenzsperren reichsdeutsche Weltpolitik zu stellen, gedenkt vielmehr das helfen, und leider die kleinen Landwirte glauben diesen Rassenhetzern. Zentrum, diesem Kurs neue Mittel zur Verfügung zu stellen. Dem Handwerker versprechen sie, ihm durch Zertrümmerung der Auch ein Erfolg. Erklärte doch dieser Tage die Köln . Volfsztg." nach einer großen Kaufhäuser zu nügen. Unsere Genossen haben dort, wo sie Deutlicher als lange gelehrte Auseinandersetzungen beweisen die Erörterung der neuen Flottenforderungen, die sie selbst auf die Antisemiten zu stellen vermochten, gründlich aufgeräumt. Wenn von der Statist. Korrespondenz" veröffentlichten Zahlen der 70 Millionen Mark pro Jahr einschäßt: wir diesmal trotz dieser Agitation ungefähr 900 Stimmen zugenom- Schlacht- und Fleischbeschau Preußens im dritten ViertelSchlechthin a blehnend wird sich allerdings der deutsche men haben davon entfallen zirka 500 Stimmen auf das flache jahr 1905 das Bestehen der von den Agrariern bestrittenen Reichstag nach Lage der Dinge der neuen Flottenvorlage gegen- Land so ist das der unermüdlichen Agitation unserer Genossen, Fleischnot. Nach den Ergebnissen der Schlachtviehbeschau über nicht verhalten können und wollen." die hier oben auf der Rhön weder Sturni noch Schnee und Regen hat nämlich in den Monaten Juli bis September dieses Jahres Selbstverständlich stellt sich das Zentrum der Regierung scheuten, zuzuschreiben. im Vergleich zum gleichen Quartal des vorigen Jahres ein Rückgang für deren Steuer- und Flottenvermehrungspläne nicht um- Aber auch die Freisinnigen machten die verzweifeltsten An- der Schweineschlachtungen um 265 747 Stück, d. h. um nicht weniger sonst zur Verfügung. Wie gern es sich auch patriotisch auf- strengungen. Vom Jahre 1890 bis zum Jahre 1903 war der Kreis als 13 Proz. stattgefunden; und zugleich fiel die Zahl der beschauten spielt, soweit reicht sein sogenanntes vaterländisches Pflicht- freifinnig vertreten. Von 1890-1893 vertrat ihn der Rechtsanwalt Kälber von 537 253 auf 492 562, also um 45 309 Stück. Dafür gefühl nicht, daß es sich nicht seine Dienste gut bezahlen ließe. Harmening- Jena und von 1893-1903 Kaffelmann- Eisenach. Bei der find allerdings die Rindviehschlachtungen um ungefähr Es wird seinen Tribut dafür auf kirchlichem Gebiete fordern Reichstagswahl im Jahre 1903 kandidierte Kasselmann nicht mehr und 36 500, die Schafschlachtungen um 49 000 Stück gestiegen; und erhalten. Schon der Entwurf eines Volksschulunter die Freisinnigen holten sich Nechtsanwalt Ebner- Frankfurt a. M. als Stan- aber diese Zunahme vermag den Nückgang der Schweine haltungs- Gesezes, der gleich nach Eröffnung des preußischen didaten. Ebner verlor damals zirka 1800 Stimmen und der Freisinn wurde und Kälberschlachtungen nicht auszugleichen. Zudem kommt in BeLandtages diesem zugehen soll, bietet eine solche günstige Ge- aus der Stichwahl ausgeschaltet. Bei der diesmaligen Reichstags tracht, daß die preußische Bevölkerung sich alljährlich um ungefähr Legenheit zum Schacherhandel. Die Zusammensetzung des Ersatzwahl hatten die Freifinnigen sich einen besseren Kandidaten 1,10 Proz. vermehrt, im dritten Quartal dieses Jahres demnach Schulvorstandes, die geistliche Aufsicht, die Berücksichtigung ausgesucht den Redakteur Kühner- Eisenach, ein im ganzen Streife um ungefähr 400 000 Personen größer war, als im gleichen Viertelder Ansprüche konfessioneller Minderheiten, die Einschränkung bekannter und beliebter Mann. Und was war der Erfolg der frei- jahr 1904. der Simultanschulen: alles das sind Punkte, bei denen sinnigen Kandidatur? Eine Zunahme von 646 Stimmen. das Zentrum mancherlei Wünsche in petto hat. Fast scheint es, als würde hinter den Kulissen bereits nach allen Regeln Der Kunst gefeilscht und gehandelt.-
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Die Freisinnigen haben nun Farbe zu bekennen! Für uns liegt die Stichwahl günstig. Ziemlich 3000 Stimmen sind wir den Antijamiten vor, außerdem haben wir noch in der Stadt sicherlich gute