Steglik.
am Friedrichshain an, woselbst er an einer schweren GehirnDie Attentate in der brandenburg - preußischen Geschichte bildeten erschütterung und innerlichen Verlegungen daniederliegt. das Thema eines Vortrages, den Genosse Schütte am Mittwochabend im Sozialdemokratischen Wahlverein hielt. Der Vortragende
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Berliner Nachrichten.
zu
er
Ein seltsames Mißgeschick ist einem hiesigen Handlungsgehülfen widerfahren. Der Herr wurde auf dem hiesigen Hauptpostamt in der Königstraße beim Abholen eines chiffrierten Briefes von einem uniformierten Schutzmann verhaftet, gefesselt und zu Fuß durch die Menschenmenge zur Polizei wa che geführt. Nach dreistündigem peinlichen Verhör wurde er entlassen. Auf seine Beschwerde an den Polizeipräsidenten ist dem Herrn noch kein Be scheid geworden. Dagegen hat der Staatsanwalt, an den er sich ebenfalls wandte, sofort geantwortet, kurz und lakonisch:
Die Feststellung Ihrer Persönlichkeit ist auf mein Ersuchen erfolgt, weil der Abholer der unter S. 19 Hauptpostlagernden Briefe oder sein Auftraggeber als Verbreiter unzüchtiger Schriften und Abbildungen dringend verdächtig ist. Aus gleichem Grunde ist die Beschlagnahme Ihrer Briefe, gerichtlich angeordnet.
Der Erste Staatsanwalt bei dem königlichen Landgericht I." Der Betreffende ist sich nicht bewußt, irgend etwas Unrechtes getan zu haben, auch auf der Polizeiwache sagte man ihm nicht, weshalb er verhaftet wurde.
Ein gefaßter Wäschedieb. Mit Beute hochbeladen eilte in der vergangenen Nacht ein fremder Mann durch die Holzmarktstraße. Der Träger stöhnte unter der schweren Last und dies wurde ihm Eine Familientragödie zum Verräter. An der Ecke der Markus- und Holzmarktstraße wurde legte dar, daß Attentate meist von Personen verübt würden, die hat wiederum ein furchtbares Ende genommen. In der Friedrich- Fremden aufmerksam und Verdacht schöpfend nahm ihn der Beamte ein patrouillierender Schuhmann durch die lauten Seufzer auf den entiveder geistig minderwertig seien oder aber den Ehrgeiz besigen, straße 125 hat der 42 Jahre alte Heilgehülfe Karl Bid aus Gram fest und brachte ihn nach der Polizeiwache. Dort entpuppte sich der durch eine außergewöhnliche Tat berühmt zu werden; nur in über den Tod seiner Frau vier seiner fünf Kinder und sich selbst Berhaftete als der ehemalige Gastwirt und obdachlose Schlächter den seltensten Fällen seien es ehrliche Fanatiker, die im vermeintlichen Intereffe einer politischen Bewegung ihre Wider- vergiftet. Bick und das jüngste Kind sind tot, die drei anderen liegen Loka. Die schwere Last bestand aus einem Vorrat wertvoller Bettsacher auf dem Wege der Gewalt zu beseitigen trachten. in der Charité darnieder. zeuge, die aus einem Einbruch herrühren mußten. Es wurde denn In der chronologischen Reihenfolge behandelte der Redner sodann Bick, ein sehr fleißiger und nüchterner Mann, war seit 11 Jahren auch bald festgestellt, daß in der Nachtstunde in der dem Polizeidie Attentate von Tschech gegen Friedrich Wilhelm IV . im Jahre Oberwärter und Heilgehülfe in der Poliklinik des Professors Dr. präsidium gegenüberliegenden Möbelhandlung von Heinrich Müller , 1844, Schneider gegen den Prinzen Wilhelm 1849, Sefeloge gegen Casper , die im Vorderhause des Grundstücks Friedrichstraße 125 in Alexanderstr. 29, ein Einbruchsdiebstahl verübt worden war, bei Friedrich Wilhelm IV. 1850, Becker gegen Wilhelm I . 1861, Cohen der Nähe des Oranienburger Tores untergebracht ist. In dem- dem die beschlagnahmten Wäschegegenstände entwendet wurden. Da gegen Bismarck 1866 und Kullmann gegen denselben 1874, Hödel felben Hause bewohnte er mit seiner 38jährigen Frau und seinen dies in kurzer Zeit bereits der dritte Einbruch in dem erwähnten und Nobiling gegen Wilhelm I . 1878, den von Reinsdorf und Ges 14, 12, 9, 6 und 5 Jahre alten Kindern Karl, Walter, Frieda, Möbelgeschäft ist, rechnet man mit der Möglichkeit, daß der Festnossen 1883 geplanten Anschlag bei Gelegenheit der Einweihung des Willi und Luise im Hofe drei Stuben, Kammer und genommene auch die beiden ersten Diebstähle verübt hat. Niederwald- Denkmals, Lieske gegen Polizeirat Rumpf in Frank- Küche. Als ihm am 16. Mai d. J. seine Frau starb, war der Mann un- Die Diebstähle von Messingklinken an Eisenbahnzügen, furt am Main im Jahre 1885, ferner das angebliche tröstlich. Umsonst suchte er Ablenkung von seinem Kummer durch die in letzter Zeit von Spezialisten eifrig betrieben werden, häufen Attentat gegen Wilhelm II . in Alexandria 1897 und schließlich verdoppelte Arbeit. Immer wieder fam er auf den Gedanken zurück, sich immer mehr. Besonders scheinen es die dreisten Burschen auf die von notorisch Jrrsinnigen 1900 in Breslau und 1901 in Bremen daß er ohne seine Frau nicht leben könne. Dazu quälte ihn mehr die elektrischen Versuchszüge abgesehen zu haben. Auf dem Bahnberübten tätlichen Angriffe auf Wilhelm II . Der Redner verstand und mehr die Sorge, was aus seinen Kindern werden solle. Diesen Hofe in Nieder- Schöneweide wurden in der vergangenen Nacht an es, durch eine höchst interessante Schilderung der Persönlichkeit dieser ließ er förperlich und geistig eine gute Ausbildung und Erziehung bem erst fürzlich eingestellten Probezug 16 Meffinggriffe abgeschraubt Attentäter" und der politischen Zustände ihrer Zeit für seine oben zuteil werden. Nach und nach aber bildete er sich immer fester und gestohlen. Auf dem Bahnhof Grünau wurde ein gleicher Diebufgestellten Behauptung den Beweis zu erbringen. Gleichzeitig ein, daß er nicht imstande sei, soviel zu erwerben, um allen eine stahl ausgeführt. Es ist bisher noch nicht gelungen, die Täter unwies er auf das Bestreben der Staatsmänner hin, solche Attentate gute Eristenz zu sichern. Diese Einbildung brachte ihn auf den un- schädlich zu machen. zum Vorwand der Unterdrückung irgend einer ihnen unbequemen feligen Gedanken, daß es am besten wäre, wenn er politischen Partei zu benutzen. Denn daß gegen eine machtvolle geistige mit den vier jüngeren Kindern aus dem Leben scheide. Der Bewegung auch mit derartigen Gewaltmitteln nicht anzukämpfen sei, älteste allein werde dann soviel haben, daß er seinen Weg durch das habe das Sozialistengeſetz gelehrt, unter welchem sich die Sozial- Leben finden könne. Man suchte ihm diesen furchtbaren Plan aus demokratie vortrefflich entwickelt habe, wenngleich nicht zu leugnen zureden, aber er kam immer wieder darauf zurück. Eine Verwandte fei, daß es auch schwere Opfer gefordert und viele Eriſtenzen führte ihm die Wirtschaft in einer Art, die nichts zu wünschen übrig vernichtet habe. Was die heutigen Machthaber so schloß der ließ, jedoch auch ihr gegenüber äußerte Bick immer häufiger, daß er Redner auch immer gegen uns in Zukunft unternehmen mögen, ohne seine Frau doch nicht leben könne. In den letzten drei Wochen wir sind gerüstet!" Eine Diskussion fand nicht statt. Genosse ging der verzweifelte Mann abends auch öfter aus, was er früher Leimbach gab den Bericht von der Generalversammlung des nicht getan hatte. Daß er übermäßig getrunken hätte, konnte man Zentral- Wahlvereins, an welche sich eine lebhafte Diskussion aber auch jetzt nicht sagen. Donnerstag abend führte Bick seinen furchtüber die Vorwärts" Angelegenheit schloß. Daraus sei nur baren Plan aus, nachdem er alle Vorbereitungen getroffen hatte, mitgeteilt, daß sowohl der Parteivorstand nebst den Funktionären daß er nicht gestört werden konnte. Seinen ältesten Sohn schickte als auch die ausgeschiedenen Redakteure eifrige Verteidiger fanden; er zum Turnen. Der zweite wollte mitgehen, obwohl er irgend ein Beschluß in dieser Angelegenheit wurde indes nicht gefaßt, einen schlimmen Arm hatte. Er wollte wenigstens da man die ganze Angelegenheit noch nicht für genügend geklärt sehen, aber der Vater hielt ihn zurück, während hielt. Zur Aufnahme gelangten vier neue Mitglieder. sonst auch bei ihm großes Gewicht auf das Turnen gelegt hatte. Die Verwandte schickte er nach dem Abendbrot und nachdem sie die vier Kinder zu Bett gebracht hatte, zu Bekannten. Unter dem Vorwande, daß er sie selbst abholen werde, gab er ihr keinen Schlüssel Selbst wenn aber der Verhaftete der Schuldige gewesen wäre, mit. Aufgeregt ging er hin und her durch die Räume der Poliklinit ist nicht zu ersehen, daß die Festnahme durch einen uniformierten und konnte kaum die Zeit abwarten, daß er mit seinen Kindern Schußmann geschehen mußte, und daß man ihn gefesselt durch die Das Kuratorium für das städtische Obdach und Arbeitshaus stellte allein sein werde. Dann sette er sich hin und schrieb Abschieds- Menge führte. in der letzten Sigung den Etat fest. Genosse Hoffmann erhob zu briefe an Prof. Dr. Casper, seine Haushälterin und seinen ältesten nächst Protest dagegen, daß der Etat nur fünf Tage vor der Sigung Sohn. Dieſem vermachte er, nachdem er auseinandergesetzt hatte, wie Nordosten Berlins , soll als Vergnügungsetablissement aufhören zu Das Schloß Weißensee, eine der bekanntesten Ausflugstätten im ein Stadtverordneter noch seiner Eristenz nachzugehen habe, so sei schaft. Nach Fertigstellung der Briefe machte er den Kindern, die noch Die Gemeinde Weißensee hat mit den Besizern des„ Schloß den Mitgliedern zugestellt worden sei. Wenn man bedente, daß auch er zu dem furchtbaren Schritt gekommen sei, seine ganze Hinterlassen- Nordosten Berlins , soll als Vergnügungsetabliſſement aufhören zu existieren und zu einem öffentlichen Part ausgestaltet werden. die Zeit zur gewissenhaften Prüfung des Etats eine zu kurze, er nicht eingeschlafen waren, Kirschsaft, in den er, ohne daß sie es weißensee" bereits verhandelt und sich den Ankauf des ganzen Gebeantrage deshalb und weil auch die Sigung schwach besucht sei, wußten, Worphium gernischt hatte. Alle tranten, weil der Vater weißensee" bereits verhandelt und sich den Ankauf des ganzen Ge den Etat von der Tagesordnung abzusetzen. Der Antrag wurde ihnen sagte, sie würden darnach sehr gut schlafen. Als das älteste Bürgerschaft des Ortes wird der Ankauf mit Freuden begrüßt, doch ländes zum Preise von 212 Millionen Mark gesichert. In der aber abgelehnt und in die Beratung des Etats eingetreten. Er Mädchen erklärte, es könne nicht mehr, redete er noch besonders gut ist man empört über den hoheu Preis. Bor noch einem Jahre hätte enthält eine Reihe von Aufbesserungen der Gehälter der Aufseherinnen, zu, und darauf trank das Kind auch noch den Rest. Dann nahm die Gemeinde Schloß Weißensee um 1 Million Mark billiger anOberwärter, Assistenzärzte u. a. Es kam auch die von uns berichtete Sache Bick die Mischung, die er für sich selbst zurecht gemacht hatte. mit dem„ Armenessen" für die Frau und die fünf Kinder des Kurz vor 10 Uhr kam der älteste Sohn vom Turnen, fand aber kaufen können. ältesten Hausdieners zur Sprache. Der Hausdiener selbst hat An- feinen Einlaß. Am Eingang zur Klinik fand er einen von seinem spruch darauf und einige Vertreter baten, doch diesen etajwidrigen Vater unterschriebenen Bettel: Die Klinit bleibt heute geschlossen." Zustand, der mit Wissen des Stadtrats Fischbeck besteht, gut zu Weil niemand auf sein Klingeln und Klopfen antwortete, so nahm heißen. Schließlich gelangte aber doch ein Antrag zur Annahme, der Knabe an, sein Vater sei weggegangen, um die Verdem aufsichtführenden Hausdiener anstatt 50 M. pro Monat 75 zu zahlen wandte abzuholen. Er ging deshalb auch zu jenen Be und fobald die Geschlechtskranten- Station aus dem Obdach entfernt fannten, die fie besucht hatte, und wartete dort, bis ist, für drei bis vier Hausdiener Familienwohnungen dort zu schaffen, nach 11 Uhr. Dann ging er mit ihr nach Hause und wartete vor damit man eine Anzahl Hausdiener habe, die längere Zeit auch als der verschlossenen Tür. Als ein Herr aus dem Hause kam und ihnen Das Konzert des Männergesangvereins„ Lerche"( M. d. A.-S.-B.) Verheiratete dort bleiben können. Eine allgemeine Gehaltsaufbesserung öffnete, gingen beide nach der Wohnung hinauf, flingelten und kann wegen nicht erteilter Bauabnahme der Sophien- Säle am auch nur um 5 M. wurde abgelehnt, doch soll der Magistrat, wie klopfen nun auch an dem hinteren Eingang, fanden aber wieder kein Sonntag, den 12. November 1905 nicht stattfinden. Alles einstimmig beschlossen wurde, aufgefordert werden, bis zum Gehör. Sie glaubten mun, Bick sei ausgegangen; um die Kinder Nähere wird später bekannt gegeben. Etat von 1907 eine generelle Regelung der Gehaltsfragen nicht im Schlaf zu stören, standen sie von weiteren Versuchen ab, mit aufsteigender Skala nach Dienstjahren zu veranlassen. gingen wieder auf die Straße hinaus und warteten vergeblich auf Wegen eines großen Kellerbrandes wurde am Freitag gegen Dem sozialdemokratischen Antrag, das Anfangsgehalt der Hausdiener Bid, bis um 5 Uhr heute morgen der Bäckerjunge fam, mit diesem 3 Uhr nachmittags die 4. Kompagnie nach der Sophienstraße 21 ge mit 35 W., der Wärter mit 40 M. zu streichen, wurde endlich nach gingen sie wieder hinein und flopften abermals an die Hintertür. rufen. Als die Feuerwehr mit mehreren Zügen an der Brandstelle längeren Beratungen zugestimmt. Auch sollen jetzt endlich für die Endlich kam Antwort. Die beiden Knaben erwachten, liefen gleich erschien, stand der Keller des Hauses schon in großer Ausdehnung Geschlechtsfrankenstation die Strohsäcke durch Matratzen ersetzt werden. nach der Küche um sich zu erbrechen und öffneten dann die Tür. in Flammen. Infolge der großen Hiße und der Berqualmung des Seit langen Jahren war das bei den Revisionen durch die sozialdemo- Gleich darauf trat wieder Erbrechen ein. Die Kinder konnten sich kaum Hauses war das Vordringen sehr erschwert. Erst nach mehrstündiger fratischen Stadtverordneten immer wieder vergeblich gefordert worden, auf den Beinen halten. Entsetzt eilten die Verwandte und der angeſtrengter Tätigkeit fonnte die Feuerwehr wieder abrüden. Der der damalige Leiter der Krankenstation fand das aber bedenklich, älteste Sohn in die Wohnung hinein. Hier lag Bick, nur mit dem Keller ist vollständig ausgebrannt. Die Entstehung des großen der jezige findet gerade das Umgekehrte bedenklich und beantragte Nachthemde bekleidet, tot auf dem Fußboden eines Vorderzimmers. Brandes, dem eine Menge Hausrat und Vorräte zum Opfer gefallen die Matraßen. Ebenso sieht es mit dem Operationssaal aus. Derselbe Die beiden Mädchen lagen regungslos im Bett. Der Knabe eilte sind, ist noch nicht ermittelt. ist jetzt hergerichtet und befindet sich in peinlichster Ordnung und zur Polizei, die alsbald mit einem Arzt kam. Diese stellte Ver- An der Tollwut gestorben ist der 32 Jahre alte Grubenarbeiter Sauberkeit. Als früher derselbe von sozialdemokratischer Seite als giftung fest und ließ die Kinder mit Koppschen Wagen nach der Morig Linder aus Lindena im Kreise Lucau. Der verheiratete Schweinestall bezeichnet wurde, gab es einen gewaltigen Ent- Charité bringen. Das fünfjährige Töchterchen Luise starb schon auf Mann wurde vor fünf Wochen von einem Hunde gebissen, achtete rüstungssturm; in letter Sizung erklärte aber der Hausturator, dem Wege dorthin. Die Leiche wurde daher gleich nach dem Schau- aber gar nicht darauf, sondern arbeitete ruhig weiter. Erst als sich , es wäre aus einem Saustall ein Salon geworden". hause gebracht. Bei Bick konnte der Arzt nur noch den Tod fest- vorgestern Anzeichen von Tollwut einstellten, tam er nach Berlin in Der wichtigste Beschluß, der gefaßt wurde, war von der Vor- stellen. Die Revierpolizei beschlagnahmte seine Leiche und ließ sie die Schusstation der Charité. Jetzt war es aber zu spät. Gestern kommission vorbearbeitet und betraf die Einrichtung eines nach Aufnahme des Befundes und Tatbestandes ebenfalls dem tam die Krankheit zum Ausbruch und führte noch am selben Tage Arbeiterausschusses für das städtische Obdach. Es soll ein Statut Schauhause zuführen. Die beiden Knaben sind wohl außer Lebens- zum Tode. Immer wieder die alte verhängnisvolle Unachtsamkeit ausgearbeitet werden, und di die Vorkommission empfahl durch gefahr, das neunjährige Mädchen Frieda liegt aber noch besinnungs- und Saumfeligkeit. einstimmigen Beschluß dem Kuratorium, dem Antrag Hoffmann los danieder. zu folgen und eine Bestimmung zu treffen, daß den Vorsiz in diesem Ausschuß nicht ein Vorgesezter, sondern ein von den Arbeitern aus ihren Reihen gewählter Kollege führt, damit die Wünsche und Beschwerden der Arbeiter ohne jede Scheu zum Ausdruck kommen; das Kuratorium stimmte einstimmig zu.
Zur Besichtigung von neuen Markthallen wird eine Kommission, bestehend aus Mitgliedern der städtischen Markthallen- Verwaltung, fich unter Führung des Vorsitzenden Stadtrat Schäfer nach Wien , Budapest und anderen Großstädten begeben.
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Verloren. Am Donnerstag nachts find dem Schriftführer eines Vereins auf dem Wege vom Bahnhof Gesundbrunnen nach der Stralsunderstr. 26 zirka 60 Billetts zum Birtns Schumann, auf den 24. und 27. November lautend, verloren gegangen. Es wird an den Finder die Bitte gerichtet, die Billetts beim Genossen Löwenstein, Stralsunderstr. 26, abzugeben.
Das Komitee.
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Noch nicht aufgeklärt ist der Selbstmord der unbekannten Frau, hold am Sonntag, den 12. November, nachmittags die sich in der Nacht zum Freitag an der Säulenhalle der National- 5 Uhr, über:„ Einen Ausflug in die Sternenwelten" galerie in die Spree stürzte. Die Leiche ist noch nicht gefunden. und abends 7 Uhr über: Das Geheimnis des WeltenDie Ertrunkene ließ einen Schirm mit verschlungener Metallkrüde baues"; am Montag, den 13. November cr., abends und einen blauen Hut mit blauer Feder zurück. 9 Uhr, über: Kometen und Sternschnuppen" mit bes sonderer Berücksichtigung der jetzt zu erwartenden Sternschnuppen. des Hellsten Sterns Aldebaran im Stier günstig zu beobachten. Am 13. November abends ist eine interessante Stern bedeckung Der Eintritt des Sterns erfolgt um 7 1hr 32 Minuten am hellen Rande, der Austritt um 8 Uhr 23 Minuten am dunklen Rande des Mondes.
polizei unschädlich gemacht. Ein 30 Jahre alter Geschäftsreisender Ein dritter Rabattschwindler wurde gestern von der KriminalFelix Tucholski aus Rakel stand schon länger im Verdacht, mit den berhafteten Schwindlern Kranich und Brüsewitz gemeinsame Sache gemacht zu haben. Gestern versuchte er das Manöver, Leuten gegen das Versprechen einer Zahlstelle eines Rabattiparvereins Provisionen abzuloden, auf eigene Faust bei einer Geschäftsfrau, wurde aber entlarvt und festgenommen. Die Schwindelbande trieb, wie wir schon mitteilten, feit 12 Jahren ihr Univesen.
Das Ende der blaugelben Briefkästen. Die blaugelben Brieffästen mit einem Fach für Sendungen nach auswärts und einem nach Berlin werden wieder entfernt. Bestimmend für die Einführung dieser zweiteiligen Brieffästen waren die guten Erfahrungen, die man in den Seestädten mit derartigen Einrichtungen gemacht hatte. Dort werden die verschiedenen Bestimmungsländer unterschieden und von dem aufliefernden Publikum fast immer genau beachtet. Die Einrichtung erleichtert das Sortiergeschäft und ermöglicht Auf dem Wege zur Braut totgefahren wurde vorgestern abend von die Schlußzeiten noch weiter hinaus zu rücken. In Berlin haben einem Straßenbahnwagen der 37jährige Fabrikarbeiter Hermann fich die zweiteiligen Briefkästen dagegen nicht bewährt. Das Blei. B., der bei einer Frau Pägel in der Bahnstr. 42 zu Schöneberg Bublifum fümmert sich vielfach nicht um die Aufschriften der beiden als Aftermieter wohnte, wollte gegen 9 Uhr seine in der StegliterFächer, meist aus Bequemlichkeit. Mitunter werden die Sendungen straße wohnhafte Braut besuchen. Als er an der Ecke der Potsdamersogar absichtlich falsch aufgeliefert. Eine gelegentliche Bählung hatte und Stegligerstraße den Fahrdamm überschreiten wollte, glitt er auf ergeben, daß in der Abteilung für Ortsbriefe 30 Proz., in der Ab- dem schlüpferigen Asphaltpflaster aus, kam zu Fall und stürzte so teilung für auswärts 14 Proz. falsche Sendungen sich befanden. unglücklich, daß er von dem herannahenden Motorwagen Nr. 2186 Die verschiedenen Fächer an den Posthäusern für Briefe, für Druck der Straßenbahnlinie 87 erfaßt und zur Seite geschleudert wurde. fachen, für Berlin , für auswärts usw. bleiben dagegen bestehen. Der Unglütfliche geriet unter einen Straßenbahnwagen der Linie 88; Man erinnert sich. bei dem Ende der zweifarbigen Briefkästen des wurde überfahren und auf der Stelle getötet. Die Leiche des Scherzwortes, daß die blaue Abteilung für auswärts für gelbe Bedauernswerten, der in der Borsigschen Fabrit tätig gewesen, Karten zu 5 Pf. und die gelbe Abteilung für Ortsfendungen für wurde nach dem Schauhause gebracht. Noch in der Nacht wurde blaue Karten zu 2 Pf. bestimmt sei. die unglückliche Braut von dem entsetzlichen Tode ihres Verlobten in Kenntnis gesetzt.
Mit dem großen Fernrohr wird Saturn, Jupiter und der Mond beobachtet und in den letzten Tagen der Woche Neptun.
Oeffentliche Bibliothek und Lesehalle zu unentgeltlicher Benukung für jedermann, SW., Alexandrinenstr. 26. Geöffnet täglich von 5-10 Uhr abends, an Sonn- und Feiertagen von 9-1 und 3-6 Uhr. In den Lefesälen liegen zurzeit 515 Beitungen und Zeitschriften jeder Art und Richtung aus. Freireligiöse Gemeinde. Sonntag, den 12. November, vorm. 83/, Uhr, im Bürgersaale des Rathauses, Saal 109, Eingang Jüdenstraße: Bersammlung. Freireligiöse Vorlesung. Um 10%, Uhr vormittags in der Schul- Aula, Kl. Frankfurterstr. 6: Bersammlung. Bortrag des Herrn Adolf Stern :„ Das Montag, den 13. NoRecht auf Glüd." Damen und Herren sehr willkommen. bember, abends pünktlich 8, Uhr, im großen Saale von B. Franke, Die Amtsniederlegung des Borstandes eventuell Neuwahl. Das Erscheinen Sebastianstr. 39: Beschließende Versammlung. Wichtige Tagesordnung; sämtlicher vollberechtigten Mitglieder ist dringend notwendig.
Verein der Lehrlinge und jugendlichen Arbeiter Berlins und Umgegend. Abteilungsversammlung Sonnabend, den 11. November, abends 8 Uhr bei Walsdorf , Landsberger Allee 9. Vortrag des Kollegen Maschte:„ Die Gefeßesbestimmungen über das Lehrverhältnis." Berein ehemaliger Gütergoter zur Bekämpfung der Tuberfulose. Sonnabend, den 11. November, abends 9 Uhr, findet im Musikerhause, Kaifer Wilhelmstr. 18m, eine Sigung statt. Bahlreichen Besuch erDer Vorstand.
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Im Dienste der Partei. Schwere Verlegungen erlitt Mittwoch abend gegen 9 Uhr ein im Interesse der Stadtverordnetenwahlen Eine reiche Beute machte eine Einbrecherbande, welche in der tätiges Mitglied des Berliner Arbeiter- Radfahrer- Vereins". Der gestrigen Nacht der Verkaufsstelle der Vereinigten Hutindustrie, Tischler Otto Bürschel, Belforterstr. 46 wohnhaft, war im Begriff, Frankfurter Allee 184, einen Besuch abstattete. Die Diebe erbrachen bon einer Versammlung, der er Wahlresultate überbracht die Ladenkasse, in welcher sie 75 M. vorfanden und plünderten alshatte, nach der Zentrale im Elbe bei Ausfig+0,22 Meter, bet ,, Vorwärts"= Gebäude zurück dann das Warenlager. Unter anderem erbeuteten sie 17 HerrenWasserstand am 9. November. 11 u strut bei zukehren. In der Absicht, einer seinen Weg kreuzenden Person aus- Westen, 13 Pelztragen, 1 Posten Herrenhüte, 10 Regenschirme, ferner Dresden - 1,15 Meter, bei Magdeburg +1,45 Meter. Straußfurt+ 1,50 Meter. Oder bei Ratibor +1,90 Meter, bei zuweichen, glitt er mit seinem Rade auf dem schlüpfrigen Asphalt Krawatten, seidene Tücher, Serviteurs, Oberhemden, zwanzig Baar Breslau Oberpegel+5,09 Meter, bei Breslau Unterpegel 1,10 Meter, aus und wurde gegen einen Wagen geschleudert, von dem er aufs Handschuhe, Zylinderhüte usw. Die Diebe besaßen die Dreistigkeit, bei Frankfurt +1,31 Meter. Weichsel bei Brahemünde Pflaster zurückgeworfen wurde. Ein Schutzmann brachte den Ver- sich in dem Geschäftsraum auch noch mit reiner Wäsche zu versehen+3,00 Meter. Barthe bei Posen+0,68 Meter. Neze bei legten nach der Unfallstation, von wo er von mehreren Genossen und entfernten sich unter Zurücklassung der schmutzigen Sachen, usch+ per Droschte nach seiner Wohnung gebracht wurde. Der hinzu sowie von Bohrer und Stechsäge, die sie beim Einbruch benutzt gezogene Arzt ordnete die Ueberführung nach dem Krankenhause hatten.
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