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Nr. 266. 22. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonntag, 12. November 1903.

Hus der Partei.

In eigener Sache.

als Ver­

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Stimmen aus Genossenkreisen.

" Der Sozialdemokratische Verein in Kiel billigt rückhaltlos das Vorgehen des Parteivorstandes und der Preßkommission des Vorwärts" und spricht dem Barteivorstand sein Vertrauen aus." In einer Zuschrift an die Frankfurter Voltsstimme" heißt es:

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lichen Beleidigungen. Gerade diese Dame ist in Gewerkschaftskreisen be­fannt als eine treibende Kraft bei der seit längerer Zeit üblich gewordenen Heze gegen die selbständige Saltung lung des Sozialdemokratischen Wahlvereins in Kiel wurde aus den In der am Donnerstagabend abgehaltenen Mitgliederversamm­Ser Gewerkschaften. Wo Frau Rosa Luxemburg Einfluß Reihen der Mitglieder die Anregung laut, der Verein möge zu dem Aus Arbeiterkreisen haben wir in den letzten Tagen eine große hat, darf die Gewerkschaftsbewegung auf feine fachliche Be- Vorwärts"-Konflikt Stellung nehmen. Ein Vorschlag des Vorstandes, Anzahl von Zuschriften erhalten, in denen wir aufgefordert werden, urteilung rechnen. Das soll hiermit frühzeitig die Angelegenheit auf die Tagesordnung der nächsten Versammlung aus unserer Reserve herauszutreten, die Kämpfe, die seit längerer geg festgestellt werden, damit nicht etwa später die zu setzen, bezw. dem Vorstand den Auftrag zu geben, eine Zeit in der Redaktion ausgefochten sind, darzulegen und, wie einige freien Gewerkschaften mitverantwortlich gemacht werden für die Resolution auszuarbeiten und der nächsten Mitgliederversamm sich ausdrücken, fester draufzubauen". Wir können diesen Auf­nunmehr an leitende Stelle" gerückten gewerkschaftlichen" Lieb- lung zur Beschlußfassung vorzulegen, wurde von der Ver­forderungen nicht folgen. Die Rücksicht auf die Interessen unserer habereien im neuen Vorwärts". Die Gewerkschaften fammlung abgelehnt; die Sache Partei hat uns bisher dazu bestimmt, über Redaktionsinterna zu find durch Neubefegung die Sache sei spruchreif und könne der, Vorwärts". an diesem Abend entschieden werden. Adam, schweigen, und wir werden auch jetzt nicht von dem Grundsage abweichen, Genosse Redaktion vor den Kopf gestoßen worden." Vorsitzender des Gewerkschaftskartells, der die Diskussion angeregt felbft auf die Gefahr hin, daß wir dafür von Personen, denen ihre Be- Stimmungsmache sich ganz ungeniert über den einfachen Umstand" Schlesw.- Holst. Wolfsztg." in ihrer Beurteilung des Streitfalles Wir wollen nur nebenbei bemerken, daß die obige aufdringliche hatte, bezeichnete es als erfreulichen Umstand, daß die Nedaktion der rufs- und persönlichen Interessen mehr gelten als die der Partei, hinwegsetzt, daß weder Herr" Weber, noch Herr" Düwell sich dem Empfinden weiter Schichten der Parteigenoffen zutreffend Aus­weiter verdächtigt werden. Außerdem ist aber die eigentliche Frage, in der Redaktion des Vorwärts" mit Gewerkschaftsangelegenheiten drud gegeben, so daß Auseinandersetzungen, die die Parteigenossen um die es sich im Kampfe der sechs ausgeschiedenen Redakteure befassen: der erstere" ist verantwortlicher Redakteur, der letztere an anderen Orten mit den Redaktionen ihrer Organe vorzunehmen gegen den Parteivorstand und die Vertreter der Berliner Arbeiter- behandelt die Parteinachrichten und die Frauenbewegung. Doch in hatten, in Stiel den Genossen erspart seien. Eine weitschweifige schaft handelt, durchaus flar. Diese Frage lautet: Haben die von der Sache selbst: worauf laufen die Steckbriefe hinaus, die den Resolution sei in dieser Angelegenheit überflüssig, es komme der Gesamtpartei gestellten Aufsichtsbeamten das Recht, Redakteure neuen Redakteuren und Mitarbeitern des Vorwärts" mitgegeben darauf des Vorwärts" zu kündigen, die ihr Vertrauensamt nicht in der werden? Darauf, daß sie alle bei dieser oder jener aktuellen Frage vorstand inszeniert werde, diesem möglichst umgehend flipp und klar an, gegenüber der Hezze, die gegen den Partei­Art und Weise ausfüllen, wie es diese Instanzen für nötig halten an der jeweiligen Taktik der Gewerkschaftsleitungen Kritik ge- das Vertrauen der Kieler Genossen auszudrücken. Sämtliche Diskussions­und verlangen? Nach dem Organisationsstatut läßt sich dieses Recht übt haben! Weber hatte das Rerhäusersche Blatt nicht für eine redner waren derselben Meinung, und es fielen harte Worte über der Aufsichtsinstanzen nicht bestreiten. Aber selbst, wenn man von den Bestimmungen des Statuts ab- Sonne ohne Flecke zu halten gewagt, Düwell hatte sich erfrecht, die Anmaßung gewisser Parteijournalisten, die ihre persönliche Sache fieht, unterliegt es keinem Zweifel, daß nicht den in einer Nun mögen die Hezkundgebungen einzelner Gewerkschaftsführer gegen aufzubauschen verstanden hätten, in der das Proletariat der benachbarten an der Haltung des Bergarbeiter- Verbandes etwas auszusehen! zu einer Haupt- und Staatsaktion der Partei in einem Moment Redaktion angestellten Genossen, sondern allein den Partei- die Partei an sich so plump sein, wie sie wollen, genossen, denen das Blatt gehört, das Recht zusteht, durch die von ihr Ziel der Ent- Länder in so schicksalsschweren Kämpfen um die höchsten Ziele be­ihnen eingesetzten Aufsichtsorgane über das Blatt, dessen Redaktions- weiung der Sozialdemokratie und der Gewerkschaften werden sie griffen fei. Schließlich wurde folgender Antrag einstimmig zum Zusammensetzung und politische Haltung zu bestimmen. Darüber doch nicht erreichen. Aber im Interesse der Gewerkschaften selbst find bei dem gefunden Sinn der großen Masse der organisierten Arbeiter Beschluß erhoben: follte in einer demokratischen Partei ein Streit ebensowenig bestehen solche Offenbarungen derleitenden Geister in höchstem Maße beunruhigend. können, als darüber, daß der dem Redakteur einer Kampfpartei Sturz ausgedrückt, laufen sie nämlich auf die folgende Lehre hinaus: anvertraute Posten nicht als Brotstelle, sondern trauensstellung aufzufassen ist. Schon deshalb fallen alle Vergleiche organe ist verboten, der Zuwiderhandelnde wird auf ewige Beiten Jede Kritik an der gegebenen Taktik der leitenden Gewerkschafts­mit gewerkschaftlichen Kämpfen fort; denn diese werden von den als Volksfeind" gebrandmarkt. Nun weiß heute nachgerade jeder" Es ist ein starkes Stück, von einer Maßregelung der" Borwärts"- Gewerkschaften im Klassenkampf gegen kapitalistische Unternehmungen einigermaßen lassenbewußte Proletarier, daß die freie und offene Redakteure zu sprechen, nachdem diese Herren selbst gekündigt haben, geführt; die Anstellung oder Kündigung eines Partei- Redakteurs batritit, der lebhafte Meinungsaustausch, das rege geistige Leben ge- als sie eingesehen hatten, daß sie die Situation auf die Spitze gegen erfolgt zwecks Wahrnehmung der allen Kampfgenossen gemein- radezu die Existenzbedingung, die Lebensluft für die moderne Ar- getrieben! Der Parteivorstand hat ganz recht, wenn er nach gemein- Stritit, famen Parteiaufgaben. Damit ist die Streitfrage entschieden. Ob beiterbewegung ist, sowohl für ihren ökonomischen, wie für ihren den letzten Erklärungen der Sechse sagt, daß er sie viel zu es besser gewesen wäre, statt der zwei oder drei kleinen" Redakteure politischen Teil. Es ist ja gerade der Stolz und die Kulturmission glimpflich behandelt habe. zivei oder drei großen" zu fündigen, ob vielleicht den Verhandlungen der Sozialdemokratie, diesen Geist der unumschränkten Kritik zum Breßkominission und des Vorstandes ist verhindert worden, Gerade durch das Vorgehen der zwischen Parteivorstand und Breßkommission eine nochmalige Er­örterung der Differenzen mit der Redaktion hätte vorausgehen Regulativ und die ständige Entwicklung der Kampfweise daß die russischen Zustände, die die Sechse im Vorwärts" tönnen, das find rein sekundäre Nebenfragen. zur Grundlage des modernen proletarischen Klassentampfes eingeführt, nicht in Permanenz erklärt wurden. Man müßte Nur auf einen Vorwurf, der uns in der Parteipreffe gemacht pönung jeder Kritik an der Handlungsweise der löblichen Behörden" Mehrzahl der Berliner Vertrauensleute als Trotteln erklären, wenn gemacht zu haben. Das umgekehrte Verfahren, die Ver- ja gerade die Berliner Breßkommission, den Vorstand und die große wird, haben wir uns entschlossen, kurz zu antworten, da dies ohne und der Vorgesetzten" ist der Grundsatz nicht bloß des Scharf- man ihnen nicht mehr sollte zutrauen können, daß fie in einer Beröffentlichung eigentlicher Redaktionsinterna geschehen kann. Dieser machertums gegenüber den Arbeitern, sondern überhaupt der bürger- folchen oder ähnlichen Sache ein vernünftiges Urteil fällen Vorwurf betrifft die Nichtunterzeichnung des Protestschreibens der lichen Gesellschaft in ihrem Verfall, ein sicheres Symptom der würden. Oder glauben vielleicht die Redakteure, daß sie nur früheren Redaktionsmehrheit an den Parteivorstand. Wie in der Denkschrift des Vorstandes und der Preßkommiffion geistigen Dekadenz und der geistigen Barbarei I selber dazu berufen wären, daß sie schreiben könnten, was bereits ausgeführt wurde, handelte es sich in den Sitzungen der beiden auch die obige Attade der Bergarbeiter Beitung" felbft und wir Solchen Illusionen sollten sie fich denn doch nicht hingeben, Eine prachtvolle Blüte dieser gefährlichen Geistesrichtung enthält ihnen beliebte, über die Stöpfe der Parteigenossen hinweg?! Aufsichtsinstanzen am 2. und 6. Oktober keineswegs schon um feste wollen sie, ihrer symptomatischen Bedeutung wegen, näher betrachten. sondern sollten aus dem Falle Vorwärts" die Lehre ziehen: Vorschläge, sondern zunächst erst um eine gegenseitige Fühlungnahme. Die Genoffin Luxemburg wird den Gewerkschaftstreifen als eine discite moniti". Wenn die Sache in den Parteiorganisationen Derartige bloße Borverhandlungen haben meist ohne Hinzuziehung gefährliche Hegerin" gegen die Gewerkschaften denunziert auf wird verhandelt werden, werden wir auch ganz andere Urteile zu der Redaktion stattgefunden. Tatsächlich ist es denn auch den Grund eines von ihr einmal gebrauchten Ausdruckes von der gewerk- hören bekommen. sechs ausgeschiedenen Redaktionsmitgliedern gar nicht eingefallen, zu schaftlichen Sisyphusarbeit", was die Bergarbeiter- Zeitung" un- schreibt, kann absolut keine Rede sein. Je weniger über diese Sache Von einer Parteikrisis, wie die Volksstimme" protestieren, obgleich die Sigung am 6. Oftober im Konferenz geniert als muglose Arbeit überfest. In welchem Sinne noch geschrieben und geredet würde, desto besser wäre es für die zimmer der Redaktion stattfand. Die Bedenken gegen die Heimlichkeit war aber des Verfahrens regten sich erst, als der Mehrheit bekannt geworden untersuchte in ihrer Broschüre" Sozialreform oder Revolution" feit bei und machen uns nur zum Gespött und Gelächter der dieser Ausdruck gebraucht? Genoffin Luxemburg Partei, denn die persönlichen Anrempelungen tragen nicht zur Einig­war, daß eine Kündigung zweier oder dreier Redakteure beabsichtigt in einer Polemit gegen Bernstein die Funktion der Gewerkschaften Gegner." fei. Den Beweis für die Richtigkeit dieser Darstellung liefert Eisner im Rahmen der kapitalistischen Wirtschaft und wies nach, daß die felbst in seiner Aufklärung"( Nr. 251 des Vorwärts" bom objektive herabdrückende Tendenz dieses Wirtschaftsmechanismus mit auch" Mari Harden den Mund nicht halten. In der Zukunft" 26. Oftober). Er sagt dort wörtlich: ,, Grüß mich nicht". Zu den Vorgängen im Vorwärts" fann " Die unterzeichneten Redakteure wurden nun zu der ersten Arbeiterklasse unaufhörlich durchkreuzt. Während der absolute Lohn freiheit in der Sozialdemokratie teine Stätte mehr habe, was er der Kraft eines Naturgesetzes das wirtschaftliche Aufstreben der jammert er in seiner weibischen Art, daß die Meinungs­Sigung des Parteivorstandes und der Berliner Funktionäre am durch die gewerkschaftliche Aktion gehoben wird, wird der relative sowohl wie andere Jutime vom Café Größenwahn" schon lange 2. Oftober, in der ohne bestimmte Vorschläge im allgemeinen Lohn, das heißt der Anteil des Arbeiters an dem gesellschaftlichen gewußt hätten. Wahrhaft rührend! farfe Maßregeln angekündigt worden sind, überhaupt nicht Reichtum, infolge der wachsenden Produktivität der Arbeit immer hatte er gerade dem Oberst Gädte die Abwehr refpet­Als Mari dies von sich gab, eingeladen. Zur ordentlichen Sigung der Preßkommission am 6. Oktober war die Redaktion formell eingeladen, sie erſchien geringer. Im Anschluß daran heißt es:" In den wirtschaftlichen tive Aufflärung" über einen dreisten und sogar un­auch, es wurde ihr aber, nachdem offenbar der Vorstand fraft objektiver Vorgänge in der kapitalistischen Gesellschaft in vorher in seinem Blatte den Grafen Reventlow auf den bürgerlichen Hauptfunktionen verwandelt sich also der gewerkschaftliche Stampf an ständigen Angriff verwehrt, nachdem der Meinungshüter" seinen Wunsch fundgegeben, allein mit der Kommission zu eine Art Sisyphusarbeit. Ueber Diese Sisyphusarbeit ist Offizier losgelaffen hatte. Ob eines solchen Freundes der freien diese Verhandlungen wurde strenges Schweigegebot den Teil- allerdings unentbehrlich, soll der Arbeiter über- Meinungsäußerung können uns die früheren Borwärts"-Redakteure nehmern auferlegt. haupt zu der ihm nach der jeweiligen Marktlage wirklich leid tun. Mari Harden ist immer der alte. Da die unterzeichneten Redakteure nicht zu den Teilnehmern Lohngefeg verwirklicht und die herabdrückende Tendenz der wirt­zufallenden Lohnrate tommen, soll das kapitalistische gehörten, waren sie an das Schweigegebot nicht gebunden. Und schaftlichen Entwidelung in ihrer Wirkung paralysiert oder genauer fchaftler gegen die Partei auszuspielen, vergißt man merkwürdiger­Gewerkschaften gegen Partei. Bei den Versuchen, die Gewerk­da fie inzwischen erfahren hatten, daß es sich um wichtige Aenderungen in der Redaktion abgeschwächt worden." Gedenkt man aber die Gewerkschaften in weise vollständig das gewerkschaftliche Prinzip der Disziplin. handelte, erhoben sie am ein Mittel zur stufenweisen Verkürzung des Profits zugunsten des Warum? Der Braunschweiger Boltsfreund" schrieb Parteivorstand Protest gegen ihre Nichthin zu Lohnverhältnisses, zu verwandeln, so sei dies eine Utopie im Sinne 10. Oftober beim Arbeitslohnes, d. h. zur allmählichen Aufhebung des fapitalistischen in feiner Nr. 262 folgendes: ziehung." Wie hat sich denn der ganze Konflikt entwickelt? Die Berliner Wie gingen mun die ausgeschiedenen sechs Redaktionsmitglieder der bürgerlichen Bulgärökonomie. Genoffen und schließlich auch die Aufsichtsorgane unferes Zentral bor, als fie erfahren hatten, es solle einigen Redakteuren gekündigt Genossin Luxemburg hat rein objektiv wissenschaftlich ausgeführt, daß Dies war der Sinn der Sisyphusarbeit". Mit anderen Worten: organs, des Vorwärts", hatten die Ueberzengung gewonnen, werden? Der Weg, den sie einschlugen, ist höchst charakteristisch für daß die Gewerkschaften nicht imstande seien, den Kapitalismus ab- des Vorwärts" zu der Auffassung der Berliner Parteigenoffen im die taktische und vielfach auch prinzipielle Haltung ihre Auffaffung von Kollegialität. Statt alle Kollegen sofort bon dem Erfahrenen in Kenntnis zu seßen, einigte sich zunächst die Mehrheit zuschaffen. Und diese elementare Feststellung, die die Grundlage fchreiendsten Widerspruche stehe. Als besonders unliebsam über einen Feldzugsplan, sekte ein scharfes Protestschreiben auf und geradezu der sozialdemokratischen wie der flaffenbewußten gewerk- empfanden sie, daß aus dem sozialdemokratischen Beutralorgan stellte dann einfach in der nächsten Redaktionskonferenz die Minderheit ichaftlichen Auffassung bildet, ist in den Augen der Bergarbeiter ein Sensationsblatt geworden war. Und auf Grund dieser vor die Alternative, das Schriftstück zu unterzeichnen oder nicht, Beitung" eine Majestätsbeleidigung gegen die Gewerkschaften! gewonnenen Ueberzeugung war es nicht ihr Recht, jedoch ohne ein Wort von dem zu sagen, was sie über den Daraus fann nur zweierlei gefolgert werden: sondern geradezu ihre Pflicht, einzugreifen, unt gesunde Stand der Verhandlungen wußte. Selbst als ein Mitglied der in das kapitalistische Lohngesetz und die Grundlagen des Lohn- Wirken in der Zukunft zu ermöglichen. Und da ereignete fich Entweder ist der Bergarbeiter- Zeitung" die elementarste Einsicht Berhältnisse anzubahnen und zugleich auch ein einträgliches Minderheit erklärte, es hätten doch erst bloße unverbindliche Vor- systems unbekannt, das ist aber schwer anzunehmen, da der etwas in der Parteigeschichte geradezu Unerhörtes. Bisher war noch beratungen stattgefunden, enthüllte die Mehrheit nichts von dem, Rebatteur des Bergarbeiterverbandes doch als Vertreter der immer die Disziplin jedwedes ehrlichen Sozialdemokraten Schmud was sie erfahren hatte. Erst nach der Konferenz machte Gradnauer Sozialdemokratie zu der Reichstagsfraktion zählt. dem Kollegen Ströbel darüber Andeutungen. und Ehrenkleid; die sechs Nedakteure vom Vorwärts" entkleideten Das ist der Vorgang. Das Urteil überlassen wir den organi- tämpfenden organisierten Arbeitern die wirklichen objektiven Grenzen vorschriftsmäßigen Instanzen wie Kontrollkommission und Parteitag Oder aber die Bergarbeiter- Zeitung" hält für nötig, vor den sich jedoch desselben. Statt, wenn sie sich benachteiligt fühlten, die fierten Parteigenossen. des Gewerkschaftstampfes einfach zu verheimlichen, fie mit falschen anzurufen, schrieen sie in einer grob sensationellen Art und Weise Die Heter an der Arbeit. Schmeicheleien in grundlose Illusionen zu wiegen. Dann fragt sich den Konflikt in alle Winde hinaus, ohne dabei jedoch auch nur Wir haben bereits gestern auf Grund einer Mitteilung des aber, welcher Unterschied noch besteht zwischen dieser Tattit einer im entferntesten zu ahnen, daß sie durch die ganze Art ihres Tabatarbeiters" darauf hingewiesen, daß die Gewerkschafts- Gewerkschaftsleitung, die der Arbeiterschaft im Klaffenkampfe voran- Vorgehens ihr Urteil sich selbst sprachen und geradezu in klassischer preffe hinter den Kulissen von der Generalfommission eingehen soll, und dem lobbudelnden Demagogentum bürgerlicher fozial- Weise alles bestätigten, dessen sie von der Berliner Parteigenossen­dringlich dahin bearbeitet wurde, um sich in die sogenannte Vor- reformerischer Professoren à la Sombart, die die Arbeiterschaft zu schaft schon seit Jahren beschuldigt worden waren. wärts"-Affäre einzumischen und gegen die Redaktion des Zentral- nasführen und vom Klassenkampfe abzubringen trachten? organs der Sozialdemokratie Front zu machen. Die, Berg arbeiter Beitung" arbeitet für ihren Seil an dieser plan­mäßigen Aufhebung der Gewerkschaftskreise mit heiligem Eifer. Dabei bedient fie fich um in der Gewerkschaftssprache zu reden des löblichen Systems der schwarzen Listen", indem sie die neuen Redakteure des Zentralorgans der Partei nach der Reihe als Wühler", Kritiker" und ähnliche arge Sünder den deutschen Ge­wertschaften denunziert.

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In beiden Fällen wird es aber klar: das ist die Geistes­verfassung, aus der heraus jede Kritit als ein Verbrechen ver­pönt wird und die sich ihrerseits in der hermetischen Abschließung von jeder Kritik herausbildet!

Einer solchen gefährlichen Versimpelung der Gewerkschaftskreise wird die Redaktion des Vorwärts" allerdings nicht Vorschub leisten und sie wird auch fernerhin nicht Lobhudelei, sondern Kritik als ihres Amtes betrochten, unbekümmert um die Hetze dieses oder jenes getränkten Gewerkschaftsführers.

Einer der Renen, Herr Weber, heißt es z. B. in dem Sueschen Artikel, ist bekannt als heftiger Stritifer der Haltung des Nur noch eins möchten wir zum Schluß bemerken: Es ist ge­Buchdrucker- Verbandes bezw. feines Organs. Weitere Verdienste" radezu rührend, zu sehen, mit welchem Fleiß und Eifer aus ver des Herrn find unbekannt geblieben. Als Redakteur des Vorschiedensten Winkeln jezt Holzscheite zum Scheiterhaufen für die wärts" ist auch berufen Herr Düwell. Man braucht nur Redakteure des Vorwärts" von allerlei geschäftigen Beibern herbei den Namen dieses Herrn zu nennen, den Berg- geschleppt werden. Persönlich betrachten wir sie bei diesen edlen Teuten ein Licht darüber aufzusteden, wohin der Weg Bemühungen mit unerschütterlicher Heiterfeit und nehmen geht. Unter diesen Umständen müssen wir von ihnen Abschied mit einer Goethefchen zahmen" Xenie: die Berufung des Herrn Düwell an den Vorwärts" empfinden als einen Schlag gegen die Leitung des Bergarbeiterverbandes. wissen nunmehr ganz genau, wie man in dem Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei" zum Verbande der Bergarbeiter steht. Der Name des Herrn Düwell ist in dieser Hinsicht ein un­zweideutiges Programm." Dann heißt es weiter:

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Wir

Frau

,, Außerdem ist als bevorzugte Leitartiklerin bestellt Rosa Luxemburg !!! Diese Dame hat sich seit Jahren be= merkbar gemacht durch Mißkreditierung der Gewerk­schaftsarbeit und der Gewertschaftsführer. Sie war es, die von der Gewerkschaftsarbe't als Sysiphusarbeit"( nuzlose Arbeit) schrieb; sie überschüttete den Kölner Gewerkschaftskongreß und vornehmlich den Koll. Bömelburg mit gehäffigen Urteilen und persön- I

Wir haben Dir Klatsch auf Gellatsche gemacht, Wie schief!

Wir haben Dich recht in die Batsche gebracht, Wie tief!

Wir lachen Dich aus! Nun mach' Dich heraus! Ade.

Und red' ich dawider, so wird das den Klatsch Nur verschlimmern.

Soll mein liebliches Leben im nichtigen Patsch Verkümmern?

Schon bin ich heraus:

Ich mach' mir nichts draus!

Ade.

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Berichtigung. Versehentlich ist in der gestrigen Nummer bei der Korrektur Schwäbische Volkszeitung" in" Schwäbische Tagwacht" verwandelt worden. Dem ersteren Parteiorgan ist das unter Preßstimmen gebrachte Zitat entnommen.

Werte Genossen! Soeben lese ich im Vorwärts" unter Partei­Genosse Zadek ersucht uns um Veröffentlichung folgender Zuschrift: nachrichten, daß der Ausfall der Berliner Stadtverordnetenwahlen Sie zu der Schlußfolgerung verleitet:

Die Abstimmung zeigt deuflich, was von der Behauptung zu halten ist, hinter den Berliner Funktionären" stände nicht die Masse der Arbeiter."

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Diese Schlußfolgerung erscheint mir durchaus willkürlich und falsch. Die Berliner Parteigenossen sind gewohnt, überall ivo es gilt, ihre Pflicht zu tun, und haben das wiederum bei diesen Wahlen bewiesen trotz der offenen Stimmabgabe. In der Zus mutung, etwa von den Wahlurnen deswegen fernzubleiben, weil einem das Vorgehen einzelner Personen in der Sozialdemokratie mißfällt, erblicke ich fast eine Beleidigung sozialdemokratischer Wähler, den Vorwurf mangeluder politischer Reife und mangelnder Ueber­zeugungstreue. Das Eintreten für unsere hohen Ziele im all einen und für die großen Aufgaben der Sozialdemokratie in der Gemeinden im besondern hat mit dem Vorgehen gegen die Redaktion des Vorwärts" nichts zu tun und berechtigt in keiner Weise zu der Annahme, daß damit die Masse der Berliner Arbeiter jenes Vorgehen gutheißt.

Indem ich Sie um die Aufnahme dieser Zeilen ersuche, vers bleibe ich mit Barteigruß Dr. Zadek. Genosse Zadek hat, wie es scheint, die betreffende Notiz miß­verstanden. Es ist uns nicht eingefallen, anzunehmen, daß unfere