Gewerkschaftliches.
Was die Solidarität der Arbeiter zu leisten vermag!
Bei den im Sommer d. J. erfolgten Aussperrungen in München sind bekanntlich die Scharfmacher in der Metallindustrie und die Mörtelbarone im Baugewerbe bei der Vorlegung des den Arbeitern zugemuteten berüchtigten Schandreverses von der Ansicht ausgegangen, daß die Streitkassen der Gewerkschaften sicher zum Weißbluten gebracht werden, wenn sie den Gewerkschaften Tausende von Mitgliedern auf den Nacken werfen. Die Herrschaften mußten sich später überzeugen, daß sie sich in ihrer Kalkulation ganz gewaltig ver. rechnet haben. Daß die Solidarität der Arbeiter kein leerer Wahn mehr ist, mögen folgende Summen beweisen, die die einzelnen Gewerkschaften zur Unterstützung ihrer ausgesperrten Mitglieder in München allein aufzubringen hatten: Deutscher Metallarbeiter- Verband Fabrits
, Land- und Hülfsarbeiter- Verband Deutscher Holzarbeiter- Verband.
Zentralverband der Maurer Deutschlands
Verband der baugewerblichen Hülfsarbeiter Deutschl. Verband der Zinumerer..
Zentralverband der Handels-, Transport- 2c. Arbeiter
281 797,45 M. 50 163,05 10 965,41
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26 188,78
19
108 342,05
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83 847,40
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32 874,28
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1 036,00
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Summa 545 194,42 M. Dazu kommen noch eine Reihe kleinerer Gewert schaften, wie Steinarbeiter, Dachdecker, Stuffateure, Bildhauer, die ebenfalls ganz gewaltige Summen für ihre ausgesperrten Mitglieder aufzubringen hatten, so daß die Münchener Gewerkschaften mehr als dreiviertel Millionen für die Unterstügung ihrer durch Scharfmacher- Brutalität aufs Pflaster geworfenen Arbeitsbrüder verausgabten.
Eine gewaltige Summe!
Achtung, Galanteriearbeiter und Arbeiterinnen! Bei der, beiterschaft die kämpfenden Brüder so lange Zeit vor unerträglichen Firma Küßner u. Ko., Alte Jakobstraße 18/19, sind Lohndifferenzen Entbehrungen geschützt hat, was allerdings wohl auch nur mit Hülfe ausgebrochen. Vor Arbeitsannahme dortselbst wird gewarnt. des praktischen Systems der obligatorischen Unterstützungsbeiträge Deutscher Buchbinderverband. Die Ortsverwaltung. aller arbeitenden Mitglieder der der Landesorganisation ange= schlossenen Gewerkschaften möglich war, ein System, das übrigens Achtung, Bronze- Biseleure! Bei der Firma Gladenbecks auch in den Zentralen der norwegischen und dänischen GewerkBronzegießerei, G. m. b. H., Friedrichshagen schaften durchgeführt ist, und bei allen großen Kämpfen in Kraft von den dort beschäftigten 8 Ziseleuren gestellten geringfügigen überall in vollem Umfange wieder aufgenommen werden kann. Die Berlin , Sektion Berlin , find ernste Differenzen ausgebrochen. Die tritt. Es wird selbstverständlich einige Zeit dauern, bis die Arbeit Forderungen sind rundweg abgelehnt worden. Wer diese Werkstatt vereinbarten Regeln für die Wiedereinstellung der Ausgesperrten fennt, sehnt sich nicht nach diesen Fleischtöpfen". Wir ersuchen und Streifenden bieten Garantie dafür, daß Maßregelungen nicht alle Arbeiterblätter, hiervon Kenntnis zu nehmen. stattfinden. Das Uebereinkommen ist von den Vertretern der vier Der Vorstand des Verbandes der Graveure, Biseleure usw. in Betracht kommenden Arbeiterorganisationen, wie von den VerJ. A.: E. Brückner. tretern der Werkstattvereinigung und dem Vorsitzenden der Landesorganisation der Gewerkschaften unterzeichnet.
Deutfches Reich.
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hörigen Kronprinzi chachtes in Schlesien ist in eine Lohns Die Belegschaft des der Bergwerksgesellschaft Giesches Erben gebewegung eingetreten. Der größte Teil der Arbeiter ist gestern nicht eingefahren.
Verfammlungen.
Bertragsbrüchige Unternehmer. Der schnöde Vertragsbruch, Verein Berliner Hausdiener. In der am Donnerstag in der den die Unternehmer im Töpfergewerbe zu Posen den Gehülfen Berliner Ressource abgehaltenen zweiten außerordentlichen General gegenüber begangen haben, dürfte ersteren kaum zum Vorteile ge
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reichen. Durch ihren strammen zusammenhalt und durch den Um- versammlung gab der Vorsitzende Wapler folgendes bekannt. Nach stand, daß auch nicht ein Gehülfe stehen blieb, haben erneuter Verhandlung des Vorstandes mit der Berliner Gewerkdie Töpfer erreicht, daß bereits am Freitag zwei und am Sonnabend schaftskommission erklärt lettere in einer Zuschrift vom 3. November zwei weitere Unternehmer den Tarif unterschrieben, worauf die bei 1905 den Verein Berliner Hausdiener bedingungslos und ihnen beschäftigt gewefenen Gehülfen etwa 50 an der Zahl als alleinstehende Ortsgruppe in die Gewerkschaftskommission für die Arbeit wieder aufnahmen, so daß gegenwärtig noch etwa 100 aufgenommen. Laut Antrag George beschloß die Versammlung Mann im Ausstande verbleiben. Dieselben faßten den einmütigen einstimmig, sich der Berliner Gewerkschaftskommiffior anzuschließen. Beschluß, so lange im Streit zu verharren, bis auch die anderen Mithin ist der Generalversammlungsbeschluß, sich dem Startell anMeister den Tarif wieder anerkannt haben. Da auch nicht ein zuschließen, hinfällig geworden. Da auch nicht ein zuschließen, hinfällig geworden. Zu Delegierten der GewerkschaftsMann zu den alten Bedingungen arbeitet und Zuzug bisher nicht fommission sind nachstehende Kollegen gewählt: Wapler stattgefunden hat, ist anzunehmen, daß der Ausstand bald zugunsten Schmahl, Meisner, Timm, Wilhelmi der Arbeiter beendet sein wird.
Die Bergleute rühren sich! Die Gesamtverbände der BergAber der Preis ist nicht zu hoch, wenn man bedenkt, daß arbeiter berufen für den 18. d. M. nach Essen eine Revier die Attacke auf das Koalitionsrecht ein für allemal zurück- tonferenz, in der über die neue Arbeitsordnung und gewiesen, und die Absicht der Scharfmacher, die Gewerkschaften die Beteiligung an den Ausschuß wahlen beschlossen zu vernichten, bereitelt worden ist. Dazu kommt, daß werden soll. Gestern trat die Siebener- Kommission zusammen, um fich die Mitgliederzahl einzelner Gewerkschaften durch die das Programm für die Revierkonferenz zu beraten. Aussperrung nahezu verdoppelt hat!
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,, Dies ist aber die lekte Versammlung!"
Liebenow.
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und
Gewerkschaftlicher Frauenverein. In der Vereinsversammlung, die am Sonntag bei M. Damm, Schüßenstraße 18/19 stattfand, hielt Frau Jeeze einen mit ungeteiltem Beifall aufgenommenen Vortrag über:" Moderne Weltanschauung und unsere Volksschule. Die Diskussion war eine lebhafte und bewegte sich im Sinne des Referats. Die Berichterstattung über den Arbeitsnachweis mußte der vorgerückten Zeit wegen bis zur nächsten Versammlung zurüdgestellt werden.
Zentralverband der Dachdecker. Die Versammlung am SonnMit dem Versammlungsrecht der Bergleute des Ruhrreviers ist tag beschäftigte sich mit der Wahl der Delegierten zum Verbandstag es recht sonderbar bestellt. Kürzlich berichteten wir über einen in Braunschweig . Das Resultat ergab für Berlin : Höppner 131, Der Streit der Konditoren, Hülfsarbeiter und Arbeiterinnen mißglückten Versuch von Zechenbeamten, den Bergleuten von F. Mehrlein 98, Görnih 51 Stimmen, wozu noch die Stimmen wegen Nichtbewilligung des Tarifs, ist insofern in ein ernstes Beche Court" eine Belegschaftsversammlung zu vereiteln. Jetzt ist aus den Gau- Filialen kommen. Das Resultat der gesamten Wahl Stadium getreten, als die Firma, deren Chef der Vorsitzende des ein gleicher Verfuch von einem Polizeikommissar zu melden. Genosse bekannt gegeben. Der Vorsitzende Höppner teilte der Versammlung und die Namen der Gewählten werden am 1. Dezember im Fachblatt Verbandes der Schokoladenindustrie Deutschlands ist, jegliche Ver- Götte in Oberhausen hatte eine Belegschaftsversammlung der Zeche mit, daß die Hülfsarbeiter der Dachdecker in verschiedenen Werkhandlung nicht nur mit der Organisation, sondern sogar mit der Westende" anzumelden. Aber nur der ausdrückliche und wiederholte stellen mit der Forderung einer Lohnerhöhung vorgehen. Die DachKommission seiner eigenen Arbeiter ablehnt, und zwar mit der Hinweis auf die gesetzlichen Bestimmungen konnten den Kommissar decker dürfen in solchen Fällen nicht ohne weiteres die Arbeit niederMotivierung, daß für ihn ein Verhandeln als Vorsitzender gegen veranlassen, die Bescheinigung über erfolgte Anmeldung auszustellen. legen, doch dürfen dieselben auch keine Arbeit, die Hülfsarbeiter verseine Ehre" seil Es ist daher die Sperre über den Betrieb verhängt Dabei erklärte er aber:" Ich werde alles tun, daß die richtet haben, selbst verrichten. Nach erfolgter Debatte wurde in und findet am Mittwoch eine öffentliche Konditorenversammlung versammlung doch statt, die sich mit den weiteren Maßnahmen befassen wird.- An nicht stattfinden tann! folchen Fällen die Regelung dem Vorstand überlassen. Des weiteren einem Beispiel mag nur bewiesen werden, wie notwendig eine tarif Sagen Sie dem Wirt, wenn er sein Lotal nicht teilte öppner mit, daß die von der Firma Hellert auf dem Bau Michels in der Leipzigerstraße arbeitenden Kollegen gezwungen liche Regelung bei der Firma ist: Eine seit 22 Jahren im Betriebe be- aurüdziebe, so würde er so gedrillt werden, daß waren, die Arbeit niederzulegen, weil wegen Differenzen auf dem schäftigte Arbeiterin, die in der Kocherei schwere Knochenarbeit zu ihm in 8utunft schon die Lust vergehen würde." Bau sämtliche dort arbeitenden Handwerker und Arbeiter die Arbeit leisten hat, kam um Zulage ein, da sie feit 5 Jahren zu ihrem Und dann versuchte es der Herr Gesetzeswächter mit persönlicher Ein- eingestellt hatten. Hierauf unterzog Görnik die Tagesordnung des Wochenlohn von 15 Mt. keine solche erhalten hatte, und man be- wirkung auf den Wirt, ihn zur Zurückziehung des Lokals zu bewegen. Verbandstages einer Kritik. Auf den vorhergehenden Verbandswilligte ihr pro Stunde einen Pfennig, gab ihr also pro Aber vergeblich, der Wirt blieb fest. Dann suchte ein Polizist, tagen reichten vier Tage zur Erledigung der Tagesordnung nicht aus. Woche 60 Pf. mehr! Alle Achtung vor der Noblesse des Millionärs Werkmeister. von Götte das Versprechen zu erlangen, daß es die letzte Ver- Dieses Mal feien jedoch überhaupt nur drei Tage angefeßt. Nach Zur Lohnbewegung der Berliner Zigarettenarbeiter. Nachdem darum fein Polizist befragt werde. Und so hat die Versammlung auch bebauert Redner, daß der Zentralvorstand den Rechenschafts. sammlung sei, dann könne sie stattfinden. Götte antwortete, daß seiner Ansicht und Erfahrung könnte die Tagesordnung auf dem Verbandstag in drei Tagen nicht ordnungsmäßig erledigt werden. die Zigarettenfabrik Josetti am 30. vorigen Monats ihren Ar- trotz aller Vereitelungsversuche do ch stattgefunden. Der Kommissar bericht noch nicht herausgegeben hat, weil dadurch den Delegierten beitern auf Verlangen eine zehnprozentige Lohnerhöhung bewilligt hatte, veröffentlichten die Mitglieder bes fonnte sich nicht enthalten, dem Genossen Götte im Lokal zuzurufen, feine Gelegenheit gegeben ist, ihn einer genauen Prüfung zu untereins deutscher Zigarettenfabrikanten zu Berlin auf ihren dies sei aber die legte Versammlung. Man sieht, die erfolgte ziehen. Fabriken einen Anschlag, in welchem fte eine ber- Verständigung zwischen Regierung und Kohlenbarone trägt schon ihre artige Lohnerhöhung für ihre Betriebe ohne weiteres als unmög- Folgen. In der Versammlung wurde das Gebaren der Polizei in lich erklärten. Dieses, mit den üblichen Ausfällen gegen die Agita- schärfster Weise gebrandmarkt. Letzte Nachrichten und Depefchen. toren, die im Trüben fischen wollen, gezierte Plakat, dessen tatsäch liche Angaben ja zum Teil bereits durch die Firma Josetti berichtigt wurden, gipfelte in der Erklärung, daß die Fabrikanten im Leipziger Buchgewerbehause abgehaltenen Hauptversammlung fich Der Verband deutscher Buchbindereibesitzer hat in seiner letzten Bergarbeiter- Ausstand in Schlesien. bemüht feien, die Fabrikation hier am Orte beizubehalten; enthielt über die Tarifverhältnisse im Buchbindereigewerbe berichten lassen. Wilhelm- und dem Kronprinzenschacht der Wildensteinsengengrube Breslau , 13. November. ( W. T. B.) Auf dem Kaiser also die verstedte Drohung, daß die Fabrikation bei etwaigen Lohn- Es wurde festgestellt, daß die in den drei Hauptbuchorten Deutschlands , find heute früh 300 Mann nicht eingefahren. Ste verlangten forderungen der Arbeiter nach Orten mit billigeren Arbeitslöhnen Berlin , Leipzig und Stuttgart , bestehenden Tarifverhältnisse Störungen berlegt würde. Der Arbeiter in allen Betrieben bemächtigte sich in- nicht unterworfen waren.. Indessen flagen die Verbandsmitglieder eine Lohnerhöhung wegen der Fleischteuerung. Die Blätterfolgebeffen eine leicht begreifliche Aufregung. Trotz des beispiel- darüber, daß von den Buchbindereibefizern, die dem Verbande fern- meldung, daß 1700 Arbeiter nicht eingefahren seien, ist nach losen Aufschwunges der Zigarettenindustrie innerhalb der letzten 15 Jahre haben die Arbeiter bisher keine Verbesserung ihrer Lage stehen, der noch bis zum August 1906 laufende Lohntarif nicht ein Mitteilung der Direktion unrichtig.( Bei der bekannten Art 15 Jahre haben die Arbeiter bisher keine Verbesserung ihrer Lage erzielen können. Die Fabrikanten, die mit einigen wenigen Leuten gehalten werde. Hierdurch bereiten die Nichtverbändler den tarif der Unternehmer, ihnen unangenehme Dinge in möglich st ihre Betriebe eröffneten, und heute zum Teil Hunderte von Ar- freuen Firmen eine Konkurrenz, die dem Verbande den Gedanken rosigem Lichte erscheinen zu lassen, müssen mir den Anbeitern beschäftigen, haben es noch immer verstanden, jede Lohn- nahe gelegt hat, zu versuchen, einen einheitlichen Lohntarif für das gaben der Direktion starte 8weifel entgegensetzen. erhöhung zu hintertreiben. Ja, mehr als einmal während der ganze Reich in die Wege zu leiten. Wir sind überzeugt, daß es D. Red.) lebten Jahre mußten die Arbeiter trotz der großen Gewinne, welche an der Gehülfenorganisation bei der Durchführung dieses Planes die Unternehmer einheimsten, gegen weitere Lohnreduzierungen arbeiter ebenso ihre berechtigte Befriedigung finden wie die der nicht fehlen wird, wenn nur dabei die Interessen der BuchbindereiFront machen. Die Verbandsleitung wandte fich deshalb zwecks Unternehmer. Anbahnung von Verhandlungen an den Vorstand des Vereins deutscher Zigarettenfabrikanten, um eine gütliche Einigung über die
Ver
In der Adreßbuchabteilung der Scherlschen Buchdruckerei zu
Bochum , 13. November. ( Privatdepesche des„ Vorwärts".) Die Siebener Kommission der Bergarbeiter beruft zu Sonndringend notwendige Aufbefferung der Löhne in der Zigaretten- Leipzig sind die Setzer wegen ausgebrochener Differenzen in den abend, den 18. November, eine Revierkonferenz nach Effen ein. industrie zu erstreben. Hierauf traf am 10. d. M. folgende Ant- Ausstand getreten. Vor dem Tariffchiedsgericht als Einigungsamt Auf der Tagesordnung stehen folgende Punkte: 1. Die Einzu verhandeln haben die Gehülfenmitglieder abgelehnt, weil zu der gabe an das Ober- Bergamt betreffend die Arbeitsordnung. vom Prinzipals- Streisvertreter einberufenen Sigung der Gehülfen- Referent: Reichstags- Abgeordneter Sachse. 2. Die Sperre. Kreisvertreter nicht eingeladen worden war. Indessen hat das Referent: Effert. 3. Die Ausschußwahlen. Referent: Ham Schiedsgericht festgestellt, daß in dem Verhalten der Gehülfen ein macher. Tarifbruch nicht zu finden sei.
wort ein:
An den ersten Bevollmächtigten des Deutschen Tabatarbeiter berbandes, Herrn S. Rosenthal, Berlin , Swinemünderstr. 62. Nachdem der unterzeichnete Vorsitzende die ihm von Ihnen und Herrn Boerner, Bertrauensmann der Berliner Tabakarbeiter, mitgeteilten Vorschläge dem Vorstande des unterzeich neten Vereins zur Kenntnis gebracht, hat der Vorstand in seiner letten Sigung beschlossen, daß die Auffassung der Zigarettenfabrikanten bereits in dem den Zigarettenarbeitern bekannten Fabrikplakate eindeutig und endgültig festgelegt ist.
Wir müssen es unter diesen Umständen den Herren Vertretern der Arbeitnehmer anheimstellen, ob sie über andere, als in dem Plakate bereits erledigte Punkte noch eine Aussprache mit dem Vorstande des diesseitigen Vereins wünschen, zu dem der Vorstand jederzeit bereit sein würde.
Mit Hochachtung
Der Verein Deutscher Zigarettenfabrikanten zu Berlin . gez. Felig F. Hirsch, 1. Vorsitzender. Dieses Schreiben bedeutete eine Absage in kältefter Form und erregte bei den Arbeitern eine hochgradige Entrüstung, umsomehr, als das in dem Plakat der Fabrikanten behauptete Streben nach Vermeidung der Hausarbeit und Maschinenarbeit treffend illustriert wird durch die immer weiter um sich greifende Hausarbeit und die eine Zeitlang von einer namhaften Fabrik am Orte gemachten Versuche zur Einführung von Maschinenarbeit. Auch der am Sonnabend in der Fabrit Lassi, Jnh. Berschadsti, Marin u. Ko., Neanderstraße 4, erfolgte Lohnabzug gibt eine treffliche Illustration zu dem Bestreben der Fabrikanten, wenigstens die bisherigen Löhne zu erhalten. Das Vorgehen der lettgenannten Firma bedeutet geradezu eine Herausforderung der Arbeiter. Anstatt der gewünschten Lohnaufbesserung, ein Abzug vom bisherigen Lohn! In Anbetracht der hierdurch geschaffenen Situation beschlossen die Zigarettenarbeiter deshalb ihre Forderungen nunmehr den einzelnen Arbeitgebern persönlich vorzulegen.
Gummiarbeiter und-Arbeiterinnen. In der Mezelerschen Los von den Kuttenträgern! Hofgummiwarenfabrit in München haben die Arbeiter und ArParis, 13. November. ( W. T. B.) Der Gemeinderat hat nach beiterinnen der chirurgischen Abteilung und des Walzwerkes wegen langer Beratung mit 44 gegen 28 Stimmen die Vorlage ange= Maßregelungen einiger organisierter Kollegen die Arbeit nieder- nommen, nach der das geistliche Krankenpfleger- Personal im Hotell gelegt. Unterhandlungen, die die Organisation der Fabrik-, Land- de dieu( großes Pariser Krankenhaus) durch weltliches ersetzt wird. und Hülfsarbeiter mit der Direktion führte, waren ergebnislos. Eine vollzählig besuchte Fabrikversammlung am Sonnabend beschloß Japan nach dem Kriege. einstimmig, am Dienstag in einen allgemeinen Streit einzutreten, London , 13. November. ( W. T. B.) Das Reutersche Bureau wenn im Laufe des Montags die Differenzen nicht in befriedigender erfährt, daß die japanische Regierung beschlossen hat, eine vierWeise beigelegt werden sollten. In diesem Falle kämen dann 1500 Arbeiter und Arbeiterinnen in Betracht. Zuzug von Gummi- prozentige Anleihe von fünfzig Millionen Pfund Sterling ( 1 Milliarbeitern und Arbeiterinnen nach München ist daher streng zu arde Mark) sofort, wahrscheinlich noch im November, auszugeben. meiden!
Husland.
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Sie bekommen ihren König.
Christiania , 13. November. ( W. T. B.) Heute abend war das Ergebnis der Boltsabstimmung aus 300 Wahlkreisen bekannt. Es waren 138 988 Stimmen mit ja und 34 639 mit nein abgegeben worden
Erft können vor Ohnmacht.
Der Friedensschluß in der schwedischen Metallindustrie. Die Massenaussperrung in der schwedischen mechanischen Werkstattindustrie, die nun, nachdem sie fünf Monate lang mit größter Rücksichtslosigkeit durchgeführt worden ist, ihr Ende erreicht hat, erfolgte bekanntlich deswegen, weil die Arbeiter in mehreren Werkstätten streitten, um bestimmte Abmachungen über die Lohn- Petersburg, 13, November. ( Meldung der" Petersburger und Arbeitsverhältnisse zu erzielen. Bereits Anfang des Jahres Telegraphenagentur). Auf Antrag des Ministerpräsidenten Grafen 1903 haben es die Arbeitgeber der Metallindustrie einmal mit einer Witte sind die Gouverneure der Provinzen Esthland, Berm, Tomst, Massenaussperrung versucht, die allerdings schon nach 6 Wochen Kasan und der Stadt Odessa abberufen worden, weil sie keine endete und 14 000 Arbeiter umfaßte. Die Arbeiterorganisation Maßnahmen zur Verhinderung der jüngsten Unging damals gestärkt aus dem Kampfe hervor, und die Unternehmer fchienen in der Folge geneigt, durch feste Tarifverträge, einen ruhen ergriffen haben. dauernden Frieden zu schließen. Aber ehe diese Verträge zustande Arbeiter! Parteigenossen! Sollten die Fabrikanten es zum tamen, ließen sie sich verleiten, nun nochmals das Gewaltmittel der Väterchens liberale" Anwandlungen. Kampfe kommen lassen, so helft den armen ausgebeuteten Aussperrung zu bersuchen, und warfen rund 17 000 Arbeiter auf Odessa , 13. November. ( W. T. B.) Anstelle des seines Zigarettenarbeitern durch die Betätigung Eures Solidaritäts- die Straße. Aber obgleich fie den Kampf auf eine viel längere Amtes enthobenen Stadthauptmanns Neidhardt ist als Nachfolger gefühls, wie Ihr es gelegentlich des Dresdener Streits bewiesen Beit ausdehnten, mußten sie schließlich doch die Macht der Arbeiter General Grigorjem bestellt. Größte Ueberraschung hat hier die in habt; denn nur durch die Solidarität der gesamten organisierten organisation anerkennen und tarifliche Regelungen der Lohn- und Rußland noch nie dagewesene Tatsache der Berufung eines Juden, Arbeiterschaft war es möglich, diefen Riesenkampf der armen Dres- Arbeitsverhältnisse mit ihnen vereinbaren, das Mitbestimmungsrecht Abrahamsons, zum Hauptadministrator der Südwest- Eisenbahn_andener Zigarettenarbeiterinnen zu einem befriedigenden Ende zu der organisierten Arbeiter anerkennen. Bewunderungswert und stelle des zum Minister für Verkehrswege ernannten bisherigen führen. nachahmenswert ist die Opferwilligkeit, mit der die schwedische Ar- Direktors Nemeschajeff hervorgerufen.
Verantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Inseratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsblatt