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Nr. 267. 22. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Dienstag, 14. November 1905.

Aus der Partei.

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man in manchen Barteitreisen ganz aus dem Häuschen in bezug auf Deutschland   befindlichen, zugunsten ihrer Versicherten gemachten den Revisionismus zu sein. Man schreibt und spricht dagegen Depots bis auf die rechnungsmäßige Brämienreserve der deutschen  und weiß nicht recht, wo man ihn packen soll. Also, Partei- Versicherungen zu ergänzen. genossen, etwas weniger Streit um den Revisionismus, lieber Ver­ständigung in allen Fragen und Sachen, welche die Partei betreffen, Meldungen, daß ein englisches Konsortium aliterrains für sich er­Englisches Kapital in der deutschen   Kali- Industrie. Zu den und unsere Zeit in praktischen Fragen ausnüßen, das dürfte der werben läßt, ist mitzuteilen, daß diese Käufe, welche bis jetzt bei Partei mehr nügen, als wenn derartige skandalöse Vorkommnisse ge den Gesellschaften Wallensen  , Duingen  , Thüste, Hemmendorf und zeitigt werden. Die revisionistischen Ansichten schlägt man meines ben Geſellſchaften Wallensen  , Duingen  , Thüste, Hemmendorf und Erachtens nicht tot, indem man sechs Vorwärts  "-Redakteure fliegen durch die Darmstädter Bank getätigt worden sind, noch weiter aus­Salzhemmendorf durch die Firma Julius Wechsler- Hannover und läßt, welche, nebenbei gesagt, gute und begabte Parteigenossen sind, sondern man untersuche friedlich alles und wähle das Beste. Die gedehnt werden sollen. Es handelt sich um ein sehr kapitalfräftiges Genossen werden sich noch wochenlang mit dieser Sache beschäftigen, rieren will. Der Verwaltungssit soll von Berlin   nach Hannover  Konsortium, das mit großen Mitteln bei diesem Unternehmen ope= ohne etwas zu erreichen, und deshalb sage ich ihnen: Laßt genug verlegt werden. Die Bohrungen werden unverzüglich in Angriff sein des grausamen Spiels." genommen und zwar zunächst auf dem Terrain von Duingen  .

In Hagen   erklärten sich in einer Versammlung des Sozial­demokratischen Vereins alle Redner mit dem Vorgehen des Partei­vorstandes durchaus einverstanden. Im Sozialdemokratischen Verein in Bochum   vertraten die Genossen Abgeordneten Stücklen und Sachse den Standpunkt, beide Teile hätten Fehler gemacht". Abg. Hue und Redakteur Leimpeters dagegen verurteilten rückhaltlos

Gemeinderatswahlen.

Amerikanische   Aepfel. Mit der Apfelernte sind die amerika­ nischen   Farmer in diesem Jahre sehr unzufrieden. Nach dem American Agriculturist" ist es die fleinste Ernte seit einer Reihe bon Jahren. In New York  , in Michigan   und den Neu- England­Staaten, wo sonst ein reichlicher Ueberschuß für den Export erzielt wurde, ist die Ernte nur halb so gut ausgefallen, wie im vorigen Jahre. Für 1905 wird der Ertrag an Aepfeln auf 23 500 000 Barrels( 1 Barrel= 163,5 Liter) angegeben gegen 45 360 000 Barrels im Jahre 1904. Sogar der kleine Ertrag des Jahres 1901 war noch höher als der diesjährige, denn er belief sich auf rund 27 000 000 Barrels. Die größte amerikanische   Aepfelernte wurde im Jahre 1896 erzielt, als man 70 000 000 Barrels zählte. Aus der Frauenbewegung.

Die Horcheraffäre in dem Vorwärts" Streit hat nach einem Bericht in der Sonntagsnummer des Vorwärts" auch eine Partei­versammlung in Wilmersdorf   beschäftigt. Nach dem Bericht hat der Genosse Schröder den Genossen Giebler mit dem ent­rüsteten Zuruf: Infame Lüge! unterbrochen, als Giebler auf die Horcheraffäre zu sprechen kam. Auch die ausgeschiedenen Vorwärts"- Redakteure haben in ihrer Rechenschaft" den Vorgang als harmlos hinzustellen versucht. Das nötigt zu einer Schilderung desselben, denn Schröder kann aus eigener Wissenschaft nicht sprechen; er hatte bereits die Redaktion verlassen, als sich der Vorgang zutrug. Er fann also nur auf die Angaben des Horchers seine Ansicht stüßen und daß dieser den für ihn so blamablen Vorgang als harmlos darstellt, versteht sich am Rande. Der Vorgang trug sich folgermaßen zu. Die Preßkommission hatte an jenem Abend( 6. Oftober) ihre ge­wöhnliche Sigung anberaumt und zu dieser, wie üblich, die Redaktion eingeladen, weil es sich auch um Erledigung einiger Beschwerden über diese handelte. Die Einladung zu dieser Sigung war aber erfolgt, noch ehe der Einlader der Preßkommission wußte, das Vorgehen der Parteifunktionäre. daß der Vorstand gemäß dem ihm am 2. Oktober gewordenen Auftrage seine Vorschläge über Aenderungen in der Redaktion vortragen wollte. Daraufhin bat der Vorsitzende die anwesenden Weitere Erfolge der Sozialdemokratie. Bei der Wahl in Barmen Redakteure, sich einstweilen zu entfernen, weil erst eine andere An- erhielten unsere Genossen 4362 bis 4549 Stimmen. Die abso­gelegenheit zu erledigen sei. Diesem Wunsche entsprachen die an- lute Majorität von 5308 Stimmen erreichte kein Kandidat. Unfere wesenden Redakteure. Mitten in den Verhandlungen zwischen Breß- Genossen tämpfen um alle vier Mandate der dritten Abteilung in tommission und Vorstand entdeckten einige Anwesende, daß eine der Stichwahl. Unser Zuwachs beläuft sich auf rund 1000 Stimmen. Person vor der mit Blendglas versehenen Tür zum Konferenz- In Fürstenwalde   stieg unsere Stimmenzahl von 160 auf 881. zimmer stand und aufmerksam horchte. Der Schein des elektrischen Ein Mandat fiel uns nicht zu. Lichts, der auf die Glastüre fiel, gestattete wohl zu erkennen, daß ein Horcher vor derselben stand, nicht aber, wer die Person war. Wahlkreis Essen. In Steele   haben sich die Genossen an der Stadt­In wenig Augenblicken wurden die gesamten Anwesenden auf den verordnetenwahl nicht beteiligt, ebenso werden sie sich in Kettwig   nicht Horcher aufmerksam gemacht und nachdem sie denselben eine Weile beteiligen, da hier alles unter dem Einfluß des Textilkönigs Scheidt Der Kindermord zu Bethlehem, von dem uns die biblische beobachtet hatten, wurde der der Tür zunächst sigende Genosse er- steht. Nur in Werden werden sie in der dritten Abteilung Kandi- Ueberlieferung erzählt, ist nichts im Vergleich zu dem modernen sucht, diese zu öffnen und zu sehen, wer der Horcher sei. Das ge- daten aufstellen. Werden ist überwiegend katholisch. Bei der letzten Kindermord, der in unserem vielgepriesenen Kulturstaat Deutsch­ichah. Der Horcher war die den Berliner   Genossen bekannte Reichstagswahl erhielten wir in Werden 643, das Zentrum 1010, land durch den gefräßigen Moloch Kapitalismus  " indirekt be= Bersönlichkeit, die sich sehr betreten zurückzog. Die in jener Sigung die Liberalen 327 und die Antisemiten 18 Stimmen. Bei der anwesenden Mitglieder der Preßkommission und des Parteivorstandes Stadtverordnetenwahl 1903 beteiligten sich unsere Genossen dort fflavin in vielstündiger Arbeitsfron in den Fabriken, Werk­gangen wird. Indirekt dadurch, daß man die Mutter als Lohn­fönnen bezeugen, daß der Vorgang fich, wie hier geschildert ist, zugetragen zum erstenmal und erhielten 90, das Zentrum 300 und die christ- stätten usw. einpfercht und sie also hindert, ihre Kinder zu hegen hat. Ein Urteil darüber abzugeben ersparen wir uns. lichen Gewerkschaften 80 Stimmen. Bon einer großen Industrie und zu pflegen, um sie wohlbehalten über die Fährlichkeiten der fann in Werden nicht geredet werden und ist dort eine seßhafte Be- Säuglingserkrankungen hinwegzuhelfen. ölkerung, wodurch es uns schwierig ist vorwärts zu kommen. Wahl­berechtigt find ungefähr 1000 Personen.

Zum Barteisekretär eines Agitationsbezirks der Provinz Hannover  ist Genosse Leinert- Hannover gewählt worden.

blattes" hat in ihrer letzten Sigung einstimmig den Genossen Personalien. Die Preßkommission des Bochumer   Bolts­Wetzker, bisher am Vorwärts", zum leitenden Redakteur des Bolts blattes" gewählt. Genosse Wetter tritt am 1. Dezember seinen Boften an.

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Für unsere Frauen. Kapitalistischer Kindermord.

Die Reichsstatistik zeigt, daß vom Jahre 1877 an die Säuglings. sterblichkeit sich in aufsteigender Linie befunden hat. Die Statistit für das Jahr 1902/03 ergibt eine Sterblichkeitsgiffer für einzelne Städte, die wohl zum Nachdenken Veranlassung gibt und die beweist, daß recht vieles faul in der heutigen göttlichen" Weltordnung ist. 19,8, in Breslau   26,5, München   24,0, Dresden   16,5, Leipzig   24,4, Danach starben in Berlin   von 100 Kindern unter einem Jahre Stuttgart   20,9, Hamburg   17,8, Straßburg   21,4, Wandsbeck 27,8 und in dem industriereichen Chemnitz   starben gar im Jahre 1904 im Monat März von 100 Säuglingen 27,78 im Alter von einem Monat, und im Alter von sechs Monaten starben in selbiger Stadt 78,89. Ferner wird aus Bosen gemeldet, daß dort vom 4. Juni bis zum 19. August, also innerhalb Monat, 305 Sterbefälle von Kindern unter einem Jahre vorgekommen find. In Bromberg  betrug die Säuglingssterblichkeit im Juli dieses Jahres über 50 Proz., und im August schwoll diese Ziffer auf 76 Proz. an. Als Todesursachen sind für alle Orte Lebensschwäche, Magen­und Darmlatarrh angegeben.

Das Berhalten der Münchener Post im Vorwärts"-Konflitt ist einfach schmutzig zu nennen. Die Münchener Post" war sofort nach der veröffentlichten Kündigung" der Sechs mit ihrem Urteil fertig, das gegen die Berliner   Parteiinstanzen ging. Seit jenem Tage arbeitet das Blatt in der giftigsten, gehäffigsten und parteiischsten Weise gegen Parteivorstand und Preßkommission. Alle Elaborate der Sechs hat es bis auf den letzten Buchstaben ab­gedruckt, auch hatte es noch Raum, die Produkte der Stampferschen Meinungsfabrit, die mit Hochdruck gegen Parteivorstand und Preß tommiffion arbeitete, sowie dessen schmutzige Spezialerzeugnisse und den Artikel Heines in der N. G." gegen Parteivorstand und Breßlommission abzudruden. Aber von den Entgegnungen des Parteisekretär gesucht! Für das am 1. Januar 1906 zu er­Parteivorstandes und der Breßkommission hat es nur die erste ab- richtende Parteisekretariat für den Regierungsbezirk Merseburg  ( Siz gedruckt, die zweite hat es in tendenziös entſtelltem Auszug feinen Halle) wird ein Sekretär gesucht. Reflektiert wird auf einen be­Lesern mitgeteilt und die dritte unterschlägt es ganz. Das fähigten Genoffen, der sowohl in schriftlicher wie mündlicher Agi­Blatt scheint die Ansicht zu haben, daß die Münchener   Ge- tation erfahren ist und organisatorisches Talent besigt. Gehalt 2000 m. nossen   Schlafmügen sind, denen es ein fo frivoles, partei- jährlich. Bewerbungen mit furzer Abhandlung fiber die Db­verderberisches Spiel zumuten darf. Schamloser gegen Parteivorstand liegenheiten eines Parteisekretärs find unter Chiffre P. S." bis und die Preßkommission, rücksichtsloser und beleidigender gegen den 15. November zu richten an Rudolf Kochansti, Halle   a. S., Körner­eigenen Lesertreis benimmt sich in der ganzen Partei fein ftraße 18, I. Welch grenzenloses Elend der proletarischen Frauen grinst Blatt. Man muß dergleichen erleben, um es für möglich zu halten. Polizeiliches, Gerichtliches ufw. uns aus diesen Ziffern entgegen! Dazu kommt noch die große Urteil des Genossen Peus. Im Anhalter Volksblatt" sagt Genosse Genosse Leinert hatte seinerzeit im Boltswille" Hannover   fritisiert, bliden. Die Frauen und Mädchen des Proletariats müssen ja ihre Drei Wochen Gefängnis für Kritik einer- Zahl der totgeborenen Kinder, die meist infolge Ueberarbeitung Gesegesverlegung! und Entbehrungen der Mütter nicht lebend das Licht der Welt er= Peus zu den Ausführungen Ledebours: Diefe ganze Beweisführung ruht auf der Voraussetzung, daß daß ein Wirt Schuljungen zum Einholen von Gläsern verwendet besten Kräfte im Dienste des Geldsacks vergeuden, und die dafür es Revisionisten" gibt. Diese Behauptung wird aber von denen, hatte. Vom Schöffengericht wurde Genosse Leinert wegen Beleidigung zu die man so nennt, energisch bestritten. Und mit Recht. Es hat noch 3 Wochen Gefängnis verurteilt. In der Berufungsverhandlung erbrachte gezahlten Hungerlöhne reichen bei weitem nicht aus, um die ver­brauchten Kräfte auch nur annähernd durch kräftige, genügende tein Mensch fertig gebracht, den Begriff Revisionismus zu definieren. meinte, der Angeklagte habe nur einen Jungen gesehen, das andere ahrung zu ersetzen. Die Folge ist, daß eine schwächliche, mit dent Barteigenossen 1. und 2. Klasse gibt, die einen, zwar würdig, werde ihm nicht geglaubt( 1), und trotzdem spreche er von Schuljungen und geboren wird und so dem frühzeitigen Tode oder dem Siechtum Barteigenoffen zu fein, aber nur die anderen würdig, Redakteure Er habe auch die Absicht gehabt, zu beleidigen, indem er von dreister und geboren wird und so dem frühzeitigen Tode oder dem Siechtum berfällt. im Zentralorgan zu sein. Damit richtet sich seine ganze Auf nicht berufen, berechtigte Intereffen wahrzunehmen, und das Gericht 1899 83 672 verheiratete Frauen erwerbstätig und diese Zahl hat und schamloser Gesezesübertretung spreche. Als Redakteur sei er Nach den statistischen Ergebnissen waren in Preußen im Jahre faffung." Und zu der Stellungnahme der Nixdorfer Kreiskonferenz be- glaube auch dem Angeklagten nicht, daß er die Gesetzesverletzung sich nicht verringert, sondern sie ist durch wirtschaftliche Einflüsse, rügen wollte, sondern seine Absicht sei gewesen, den Wirt in dreister Die Kreistonferenz, hat bewiesen, daß sie einen Willen hat. und grober Weise zu beleidigen. Der Angeklagte fei Sozialdemokrat Dazu gehört nicht viel. Mit ihren Gründen siehts weniger und es habe ihm daran gelegen, Unzufriedenheit hervorzurufen und zu schüren! Bei solcher Auffassung bleiben Gesetzesübertretungen Am Sonntag fand in Forst eine Sitzung der Breßkommiffion straffrei, jede Stritit wird unmöglich.

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merkt er:

gut aus.

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der Märkischen Boltsstimme" statt. Vertreten waren die Reichstags­Wahlkreise Sorau Forst, Rottbus Spremberg, Kalau Ludau, Guben Lübben, Schwiebus  Prossen Sommerfeld und Frankfurt Rebus.

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Hus Industrie und Bandel.

Arbeitslosigkeit des Mannes, Verteuerung der Lebensmittel usw. noch erheblich gestiegen. Um aber die große Sterblichkeit unter er fürzung der Arbeitszeit für Arbeiterinnen. Diese den Säuglingen zu hemmen, gibt es nur ein Mittel, und das ist ist vor allen Dingen notwendig, damit die Mutter Zeit gewinnt, ihre Kinder zu pflegen. Wie es scheint, liegt aber die gefeßliche Einführung des Behnstundentages selbst für die Arbeiterinnen noch in weiter Ferne. Sagte doch Graf Posadowsky   kürzlich im Reichs­tage bezüglich des Zehnstundentages:" Der Apfel ist noch nicht reif!"

Die Erhebungen zu dieser Materie sowie die Gutachten der Aufsichtsbeamten liefern interessantes Material. Danach ist die Mehrzahl der Beamten für Minderung der Arbeitszeit der Ar­beiterinnen. Ein Teil der Gutachten befürwortet wohl Uebergangs­bestimmungen, damit die Arbeitgeber Zeit gewinnen, sich mit dem Gedanken, daß fünftig die Lohnsflavinnen eine kürzere Zeit für sie schuften und schanzen, vertraut machen können. Im allgemeinen halten sie den Fortschritt der Verkürzung der Arbeitszeit für not­wendig, und doch zögert die Reichsregierung mit der gesetzlichen Einführung des Zehnstundentages.

Mehr wie zwei Drittel aller Arbeiterinnen sind verdammt, zehn Stunden pro Tag in der Brotfron zu stehen, und diese sind noch die Glücklicheren. Gibt es doch noch eine große Anzahl Arbeiterinnen, namentlich in der Textilindustrie, die länger wie zehn Stunden Frondienst für das liebe Brot leisten müssen. Auch für die große Zahl, die als Hausindustrielle fümmerlich ihr Leben fristen, gibt es feine Grenze ihrer Arbeitszeit. Bei bielstündiger Arbeitsleistung bringen sie dem Moloch Geldsack ihre Kraft und Gesundheit zum Opfer. Die Vertreter der heutigen Weltordnung berühren alle diese Erscheinungen nicht, wenn auch ganze Generationen förperlich und geistig degenerieren. Die Sucht nach billigem Menschenmaterial macht sich immer aufs neue be­merkbar. Die Jagd nach dem toten Golde erfordert immer neue Opfer aus der breiten Voltsmasse.

Ein Kurssturz am Markte der russischen Werte. Im Berl. Folgende Resolution wurde einstimmig angenommen: Tagebl." vom Montagabend lesen wir: Die Gewitterschwüle, die schon in den letzten Tagen über dem Markte der russischen Werte Die am 12. November in Forst tagende Preßkommissions- gelagert hatte, entlud sich heute mit vehementer Kraft. In der sigung fann sich mit dem von der Redaktion eingeschlagenen Weg ersten Börsenstunde und auch noch in der ersten Hälfte der zweiten in der Borwärts"-Redaktions- Angelegenheit nicht einverstanden Börsenstunde war mehr ein Abbrödeln der Kurse als ein Sturssturz erflären. Die Redaktion mußte vor allen Dingen die Entgegnung zu beobachten. Um 2 Uhr wurde aber plötzlich das Angebot so start, des Parteivorstandes abwarten, bevor sie in der Sache ein Urteil daß die Kurse der russischen Werte auf den Terminmärkten prozent brachte. weise zurückgingen. Es war plötzlich die Version verbreitet, daß das Die Breßkommission verlangt deshalb, daß sich die Redaktion die russischen Finanzinteressen vertretende Bankhaus die Inter­in Bukunft bei ähnlichen Fragen, die die Partei im allgemeinen bention eingestellt habe. Die Worte: Es wird nicht mehr inter­in Zukunft bei ähnlichen Fragen, die die Partei im allgemeinen veniert" gingen von Mund zu Munde. Der Andrang zu dem Plaze, betreffen, zunächst mit der Geschäftskommission in Verbindung an dem die russischen Werte umgesetzt werden, wuchs von Sekunde setzt, welche darüber zu beraten hat, in welcher Weise Stellung zu Sekunde. Zum Teil waren es Angstverkäufe, zum Teil aber genommen werden soll. auch Blanko- Abgaben, die die Kurse unaushaltsam ins Wanken Einer, der noch fehlte. Im Correspondent   für Deutschlands   brachten. Ein Vertreter der führenden Bankfirma des Russen­Buchdrucker" lesen wir als Einleitung zu einer Notiz folgenden konsortiums war zunächst nicht im Markte zu sehen. Die Chefs Stoßseufzer: des Hauses hatten vielmehr die Börse schon verlassen. Das schien Ein ganz eigenartiges Verfahren schlug ein Berliner   Druder den Gerüchten, daß nicht mehr interveniert werden solle, den follege ein, um zu seinem Rechte zu kommen. Wir benugen den Stempel der Wahrheit aufzudrücken. Kurz vor 23 Uhr tehrte aber Berliner   Vorwärts" als Quelle, was wir jegt sehr un- einer der Chefs des betreffenden Bankhauses an die Börse zurück gern tun, da das sozialdemokratische Zentralorgan feinem und ging sofort mit Interventionskäufen vor. Infolgedessen wurde ein Teil der Rückgänge am Terminmarkte wieder eingeholt. Gewerkschaftler mehr imponieren tann, seitdem der Parteivorstand und die Preßtommission Bon der Equitable- Lebensversicherungs- Gesellschaft. Wie be­sich die Kirdorfsche Herrenparole: Berhandelt fannt, ist vor einiger Zeit der Beschluß gefaßt worden, daß in Zu wird nicht! zu eigen gemacht, die mißliebigen funft die Versicherten der Equitable bei der Wahl der Redakteure auf das Pflaster geworfen haben Verwaltungsmitglieder mitwirken sollen, indem sieben und der Betrieb notdürftig mit den bewußten, Dreizehntel der zu wählenden Personen Policeninhaber sein sollen nicht nur für den kapitalistischen   Staat nüglichen und in Uebereinstimmung mit den Wünschen der Versicherten zu Elementen aufrecht erhalten wird." wählen sind. Im Anschluß daran versenden jetzt die Treuhänder Wie leichtfertig von Reghäuser, derartige Säße im Correspon- der Aktienmajorität an sämtliche Policeninhaber eine Aufforderung, dent" aufzunehmen. Brauchen wir doch nur an das Jahr 1896 zu für die am 6. Dezember stattfindende Aufsichtsratswahl entweder in die Organisation, um eine geregelte Arbeitszeit und erhöhten Darum muß die Losung aller Arbeiterinnen lauten: Hinein erinnern, in dem diefer edle Klopffechter Redakteur des Buchdrucker- fieben Persönlichkeiten( von insgesamt zu wählenden 13) in Vor- Lohn zu erreichen, um der Unterernährung mit ihren üblen Er­organs wurde. Damals spielten sich im Correspondent  " den jetzigen schlag zu bringen oder aber die Treuhänder zu ermächtigen, nach scheinungen, die sich in Krankheit, Siechtum und Sterblichkeit der Vorgängen im Vorwärts" sehr ähnliche Vorkommnisse ab, welche eigenem, bestem Ermessen die Wahl vorzunehmen; die Mit- Säuglinge äußern, ein Ende zu bereiten. Arbeiterinnen, glaubt die maßgebenden Instanzen im Verbande veranlaßten, den bis- teilungen müssen bis zum 20. November den Treuhändern in New nicht, daß eine einzige von Euch in dem Kampfe um Recht und herigen Redakteur Gasch zu beseitigen und an dessen Stelle York   zugegangen sein. Beachtenswert scheint dazu der Franks. Brot überflüssig seil Im Gegenteil, es ist nicht nur aller Recht, das bewußte, nicht nur für den kapitalistischen Staat nützliche Beitung" eine Anregung, die ihr aus ihrem Leserkreise zugeht, ob sondern aller Pflicht, sich an der modernen Arbeiterbewegung zu Element" Reghäuser treten zu lassen! nicht die in Deutschland   bestehende Vereinigung der beteiligen! Versicherten die Wahlangelegenheit in die Hand nehme und dafür ein einheitliches Vorgehen veranlassen sollte. Das halten Köpenid. Parteigenofsinnen und Genossen! Heute abend In der Brandenburger Zeitung" schließt Genosse Hille eine auch wir für sehr empfehlenswert, da, wenn die Organisation der 8% Uhr findet im Kaiserhof", Grünstraße, Inhaber Henschel, die längere Auseinandersegung mit folgenden Ausführungen: Versicherten nicht in Tätigkeit tritt, sondern die Policeninhaber ver- Kreisversammlung statt. Tagesordnung: 1. Vortrag des Stadt­Das eine aber steht fest: wir müssen dafür sorgen, daß einzelt ihren Entschluß treffen müßten, die ganze Wahlberechtigung verordneten Genossen Paul Hirsch   über: Warum müssen sich auch fich etwas derartiges nicht wiederholt, denn man mag drehen und natürlich wertlos bleiben würde. Allerdings erschwert die Kürze die Frauen politisch betätigen?" 2. Diskussion. 3. Bericht und deuteln wie man will, einwandsfrei ist die ganze Geschichte nicht, der Frist ein gemeinsames Vorgehen bedeutend. Eine den Auf- Neuwahl der Vertrauensperson von Köpenick   und der Kreis­und wir haben wirklich feine Ursache, unseren Gegnern die Waffen forderungen beigefügte Notiz des Hauptbevollmächtigten für Deutsch  - Pertrauensperson.- Zahlreichen Besuch erwartet zu schärfen, mit welchen sie uns bekämpfen. Im übrigen scheint land besagt übrigens, daß die Gesellschaft beschlossen hat, ihre in

Stimmen aus Genossenkreisen.

die fatten Geldsacksvertreter, den armen Proletarierfrauen Vor­Und angesichts solcher Tatsachen wagen es noch recht häufig haltungen über ihre Pflichten gegen die Kinder zu machen. Zu der Ausbeutung noch Hohn für die ärmere Bevölkerung, das ist die Signatur der jetzigen Zeit!

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Die Kreis- Vertrauensperson.