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Nr. 268. 22. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Mittwoch, 15. November 1905.

Gewerkschaft gegen Partei.

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zeigt, daß das kollegiale Standesbewußtsein in manchem der Partei­Ein Gutes wird vielleicht diese Stellungnahme haben: Sie und Gewerkschaftsangestellten mehr ausgeprägt ist als das Klassen­bewußtsein. Treiben die Dinge so weiter, so haben wir im Bercin Arbeiterpreise" als dem Fachberein der Partei- und Ge­

2ohnverhältnis und einem, Bertrauensverhältnis". Parteiinstanzen Rapitalprozentum" borwirft und die jetzigen Wenige Zeilen später aber ist diese Unterscheidung schon wieder ver- Vorwärts"-Redakteure als Streifbrecher bezeichnet, wäre unver­Die inneren Verwaltungsangelegenheiten unserer Partei, speziell Internehmerblätter wird von Arbeitsträften", Serrn Correspondenzblattes" steckt. schwunden und unter Aneignung der Ausdrucksweise gewisser ständlich, wenn man nicht wüßte, was hinter dem Artikel des bie Zusammensetzung der Redaktion des Vorwärts", sind sicherlich im Hause" usw. gesprochen! Motiviert wird dieser Ausfall damit, regelten" Stollegen und gegen eine gewisse Richtung Partei ergreift Das ist der Verein Arbeiterpresse", der für seine gemaß feine gewerkschaftlichen Angelegenheiten; und ebenso wenig wie die daß die Sechs" vor ihrem Austritt nicht zuvor gehört" worden und schnell Stimmung zu machen sucht. Daher der Ber­fozialdemokratischen Instanzen berechtigt sind, den Gewerkschaften seien. Hätte der Verfasser des betreffenden Artikels sich bei irgend fand des Artikels an die gesamte Gewerkschaftspresse, bevor er im Vorschriften darüber zu machen, welchen Bersonen sie ihre Vertrauens einem Mitglied des Parteivorstandes oder der Preßkommission er Correspondenzblatt" erschien. posten übertragen sollen, ebensowenig haben umgekehrt die Getverk fundigt, oder hätte er sich auch nur die Denkschrift beider angesehen, schaften zu bestimmen, welche Personen die von der Partei ernannten dann würde er gefunden haben, daß zwar die Redakteure zu den Aufsichtsinstanzen in Vertrauensstellungen berufen oder belassen Sigungen, in denen über die Kündigungen verhandelt wurde, nicht sollen. Dieser Grundsatz ist so allgemein anerkannt, daß man zugelassen worden sind, daß aber vorher sowohl eine große Ber­Berstöße gegen ihn für ausgeschlossen halten sollte, und doch sammlung der Berliner Funktionäre, als fleinere Sitzungen des wertschafts- Angestellten die zukünftige oberste Instanz der gesamten wirft das Correspondenzblatt" der Generalkommission der Ge- Vorstandes und der Preßkommission stattgefunden haben, in welchen deutschen Arbeiterbewegung zu sehen, die eventuell durch einen wertschaften sich zugleich zum Aufläger und Richter in einer stundenlang über die Haltung des Vorwärts" gesprochen und Streit der Angestellten den Organisationen ihren Willen aufzwingen reinen Parteifrage, im sogenannten Vorwärts"-Konflikt, auf, und den ausgeschiedenen Redakteuren Gelegenheit gegeben worden ist, sich wird. zwar auf Grund der einseitigen Aussagen des einen Teiles der Be- gegen die ihnen gemachten Vorwürfe zu verteidigen und ihre Auf­teiligten, ohne den Erklärungen der Gegenseite irgend welche Be- fassung zu vertreten. Erst als diese Aussprachen ohne jeden Ein- bereits gelegentlich des Parteitages in Hannover der Genosse Das ist ja leider kein hohles Schreckgespenst mehr, nachdem achtung zu schenken: ein Verfahren, das nicht nur von einer maß- fluß auf die Saltung des Blattes blieben, als die Parteiinstanzen Eisner im neubegründeten Berein Arbeiter losen Selbstüberhebung, sondern zugleich von einer befremdenden erkannten, daß alle ferneren Erörterungen zwedlos feien, faßten fie preffe" einen folgen Literatenstreit empfohlen Befangenheit zeugt, die sich nur aus einer eigenartigen Seelen- die Abficht, durch Kündigungen eine andere Zusammensetzung der und jegt in die Pragis umgefest hat, nachdem der verwandtschaft des Verfassers mit den ausgeschiedenen Vorwärts" Redaktion herzustellen. Genoffe Stampfer, Inhaber einer Meinungsfabrit und eines Redakteuren erklären läßt. Informationsbureaus in Groß- Lichterfelde , zur prinzipiellen uftlärung" den unverrüdbaren Glaubenssaß aufgestellt hat:

Schon die Uebersicht, welche das Correspondenzblatt" als Einleitung seines Ausfalles gegen den Parteivorstand, die Preß­tommission und die neue Redaktion über die Vorgänge im Vor­wärts" gibt, ist höchst tendenziös zugestuzzt. Charakteristisch dafür ist folgende Auslassung:

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Schließlich leistet sich das Correspondenzblatt" noch einen Aus­fall gegen die neue Redaktion des Vorwärts", indem es schreibt:

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Dann kam das bittere Nachspiel: die Gemaßregelten mußten durch andere Kräfte ersetzt werden, die nur unter dem Ddium der Unsolidarität, des unfollegialen Verhaltens die freigewordenen Bläge einnehmen konnten. Mag der Gewissens­konflikt den eintretenden Redakteuren schwerer oder leichter gefallen sein, so fann es doch für die Arbeiterschaft nicht gleichgültig fein, daß das Partei- Interesse Handlungen toleriert, die im gewerkschaftlichen Leben als Streitbruch verurteilt werden."

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Stellt sich dabei heraus, daß er( der Nedakteur) sich fiber die Art feiner Redaktionsführung in dauernder Nichtübereinstimmung mit seinen Aufsichtsinstanzen befindet, so wird er nicht zögern, sein Amt freiwillig niederzulegen. Nie aber, nie fann eine folche Nichtübereinstimmung für seine Arbeitgeber einen recht­mäßigen Entlassungsgrund abgeben."

Da haben wir neben dem lebenslänglichen schwäbischen Schult­heißen, der neuerdings abgeschafft worden ist, den lebenslänglichen Redakteur in einer sozial, demokratischen" Partei, die in ihrem Pro­gramm: Wahl der Behörden durch das Volt, Ber antwortlichkeit und Haftbarkeit derselben" pro­flamiert hat.

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Ehe diese Aufflärung erfolgte, spitzte sich der Konflikt zur fündigungslosen Entlassung der sechs Redakteure zu. Der Partei­vorstand wollte das Schweigegebot in erster Linie auf den Vorwärts" erstrecken. Die Redakteure glaubten ihrer Partei­pflicht zuwider zu handeln, wenn sie Angriffe der bürgerlichen Der Verfasser des Artikels scheint noch nicht zu wissen, was Breffe aus diesem Anlaß nicht zurüdwiesen, und sie wollten mit Streifbruch ist. Erstens kann dann, wenn jemand fündigt, unter Auss Zustimmung der beiden anwesenden Parteivorstandsmitglieder zahlung aller seiner Forderungen entlassen wird, und darauf ein eine Notiz im Vorwärts" veröffentlichen, die sich gegen die anderer in die erledigte Stelle tritt, dieser niemals So wird das Programm einer realpolitischen Revision" unter­Berteidigung des Parteivorstandes durch die Stummsche Bost" Streitbrecher" gelten, zweitens wird aber von Arbeitern, Gewerkschaften stellt sich tatsächlich, wenn auch nicht theoretisch­worfen und das Torrespondenzblatt der Generalfommission ber richtete. Diefe Beröffentlichung wurde in lester Stunde durch wenn sie zum Streit greifen wollen, stets diese Absicht den Kollegen Freund, grau ist alle Theorie! auf den nämlichen Standpunkt zwei Redakteure der Minderheit inhibiert und letzteres danach vom vorher mitgeteilt und gemeinsam Beschluß gefaßt. Die aus der und verlangt von den Gewerkschaftlern, sich diesem Standpunkt Parteivorstand gerechtfertigt." Tatsächlich ist keine einzige Person kündigungslos" ent-" Vorwärts"-Redaktion ausgeschiedenen Sechs" haben aber der rücksichtslos anzuschließen auf Grund der gewertschaft­Yaffen, noch sollte irgend jemand kündigungslos" entlassen Minderheit die Absicht ihrer Kündigung vorher verhehlt, so daß diese lichen Prinzipien. werden. Die sechs ausgeschiedenen Redakteure haben vielmehr felbft die erfolgte Kündigung selbst erst durch den Vorwärts" erfahren hat. Arbeiterbewegung unberechenbaren Schaden zufügen, denn es ist Dieser Standpunkt des Correspondenzblattes" kann der deutschen abbrud im Correspondenzblatt der Generalfommission" bestimmter Correspondensblatt" sagt, sich diese Anrempelung des letzteren so Von dem Genossen Emil Kloth geht uns folgender zum nicht anzunehmen, daß die befreundete Arbeiterpartei", wie das Artikel zur Veröffentlichung zu: ohne weiteres gefallen lassen wird. Dieser Schaden fann nur überwunden werden, wenn sich die Literatenrevolte und Correspondenzblatt". Gewerkschaften rüdsichtslos gegen den vom Correspondenzblatt" be partei und den Berliner Parteigen offen das Generalfommission in ihre Schranken mit ihren eigenen Worten Niemand wird der Vertretung der Gesamtliebten Eingriff in die Nechte der Parteiinstanzen wenden und die echt bestreiten, eine enderung in der Redaktion zurütdweift: Der Vorwärts" konflitt hat an fich anders möglich durch kündigung des oder der Vorwärts") herbeizuführen, wenn nicht mit der Gewerkschaftsbewegung wenig zu tun." E. Kloth. schuldigen Redakteure im geordneten Verfahren". ( So im Correspondenzblatt der Generalfommission der Gewerk­schaften Deutschlands " Nr. 45.)

gekündigt und zwar in höchst provokatorischer Weise; aber selbst

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dann haben keineswegs Parteivorstand und Breßkommission sofort die Sechs" entlaffen, sondern erst, als diese den Vorwärts" zur Inszenierung eines Parteistandals benutten. Doch selbst dann noch wurde streng darauf geachtet, daß keine berechtigten Ansprüche ver­letzt wurden und jedem der Sechs sein ganzes Gehalt bis zum 1. April nächsten Jahres ausbezahlt.

Zweitens waren die beiden Redakteure durchaus befugt, die Beröffentlichung der Boft"-Notiz au inhibieren, da nach einem früher vom Parteivorstande und der Breßfommission unter 8u stimmung der Gesamtredaktion gefaßten Beschluß alle Parteifragen betreffenden Artikel und Notizen vor dem Abdruck der Gesamtredaktion vorgelegt werden mußten, die Sechs" fich aber einfach über diesen Beschluß hinweggesezt hatten.

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Aus dem Kasernenleben.

Würde die Redaktion des Correspondenzblattes" dieser ver Ale verantwortlicher Redakteur des Vorwärts" hatte sich Ge. nünftigen und demokratischen Anschauung auch in der Wirklichkeit noffe Büttner am Dienstag vor der 2. Straflammer des Land­gehuldigt haben, so hätte sie in demselben Artikel nicht die Gewerk- gerichts I zu verantworten. Den Gegenstand der Anklage bildete Diese in den engeren Parteikreisen allgemein bekannten Tat- fchaften aufgerufen, fich rüd fichtslos gegen die vom eine im Vorwärts" vom 16. Oftober 1904 abgedrudte Storre= fachen werden nun, um Stimmung gegen die Partei- Instanzen beliebte Art der Parteivorstand einschließlich der Preßtommission spondenz aus Offenbach . Dieselbe gibt eine furze Darstellung vo: v Erledigung zu erklären". einer am Offenbacher Schöffengericht verhandelten Beleidigungs­und die neue Vorwärts"-Redaktion zu machen, vom Verfasser des Damit erhebt die Redaktion die Gewerkschaften zur Instanz, die flage, die ein Unteroffizier Stolze vom 169. Infanterie- Regiment Correspondenzblatt"-Artikels einfach ignoriert. Immerhin ist die über die inneren Parteifragen der Sozialdemokratie zu befinden hat, in Lahr gegen einen Portefeuiller Steim angeftrengt hatte. Seim, Schilderung der Vorgänge noch ein Muster von Objektivität gegen und fordert die Parteigenossen in den Gewerkschaften zu offenem dessen Bruder in der Korporalschaft des Unteroffiziers Stolze diente die Folgerungen, die der Verfasser daraus zieht. Er sagt: Disziplinbruch auf. Ein gefährliches Beginnen für eine und sich über Mißhandlungen beklagte, hatte aus diesem Anlaß Soweit die Vorgänge lediglich innere Parteiverhältnisse be- Redaktion, die wissen sollte, wie notwendig innerhalb der Arbeiter an Stolze einen Brief geschrieben, durch dessen Inhalt sich der treffen, ist es nicht unsere Aufgabe, uns in diese Auseinander- organisationen die freiwillige Unterordnung unter die selbstgewählten Empfänger des Briefes beleidigt fühlte und deshalb gegen den fegungen hineinzumischen. Der Streit zwischen der Instanzen ist; denn was das Correspondenzblatt" in feinem, der ge- Briefschreiber klagte, der denn auch zu einer Geldstrafe von 10 M. ötonomisch historischen und der ethisch ästhe- famten Gewerkschaftspresse als Manuskript zugesandten Artikel über die berurteilt wurde. Außer diesen Taifachen gibt unsere Offenbacher tischen Richtung ist ebenso wenig wie der der Verlegung der elementarsten gewerkschaftlichen Korrespondenz an, in der betreffenden Gerichtsverhandlung sei fest­Radikalisten und Revisionisten eine angelegen Grundfäße seitens der Parteiinstanzen fagt, tann gerade gestellt, daß der Bruder des Briefschreibers, der damalige Soldat heit der Gewertighaften. Es ist Sache jedes Partei- vom gewerkschaftlichen Standpunkte als stichhaltig nicht befunden Leopold Steim, als ferngefunder Mann beim Militär eingetreten, genossen selbst, in diesen Auseinandersetzungen Stellung zu nehmen. werden, sondern dient augenscheinlich nur zur Berbrämung ganz wiederholt vom Unteroffizier Stolze mißhandelt und auf deffen Auch der soziale Konflikt, in den die sechs Genossen als Angestellte anderer Biele. Veranlassung eines Nachts von den eigenen Kameraden verprügelt der Partei gedrängt wurden, berührt die Gewerkschaften nur Liest man die Verhandlungen des Jenaer Parteitages über den worden sei. Die Folge dieser nächtlichen Mißhandlung mittelbar. Das Berhältnis der Angestellten der Vorwärts" durch, so wird man finden, daß die Berliner Partei sei eine Verlegung des Rüdenmartes, sowie ein schweres Blasen= modernen Arbeiterbewegung ist ein anderes, als das genoffen mit der Redaktionsführung der Mehrheit der Vorwärts"- leiden, woran Leopold Keim feit jener Beit zu leiden hatte. Auf zwischen Lohnarbeiter und Kapitalist soll es Redakteure feit langem nicht einverstanden waren, gerade beswegen eine Beschwerde des Gemizhandelten habe der Unteroffizier gesagt, wenigstens sein. Diese Angestellten dienen nicht der kapitalistischen ihren Antrag auf Umwandlung des Vorwärts" in ein Lokalorgan Seim werde wohl die Prügel verdient haben, dieselben seien übrigens Profiterzeugung, sondern dem Gemeinwohl der Partei bezw. der berlangten, um mehr Einfluß auf die Besetzung der Redakteurstellen einem anderen, dem Musketier Jögel, zugedacht gewesen. Dent Gewerkschaften. Sie stehen fonach nicht in einem zu gewinnen. Hiervon wußten anscheinend allein die aus- werde es aber noch besorgt werden. Die Mutter Steims habe sich Klaffengegenfas zu ihren Arbeitgebern, sondern gefchiedenen sechs Redakteure nichts oder wollten nichts davon wissen, wegen der Mißhandlung ihres Sohnes an den Hauptmann Dönnide in einem besonderen Vertrauensverhältnis als trozdem bereits am 17. Juni die Berliner Parteigenoffen scharfen gewandt, dieser sei über die Mißhandlungen sehr entrüstet gewesen. Beauftragte ihrer Genossen und Organi polemischen Ausführungen Bebels gegen die Haltung des Vorwärts" habe aber die Mutter gebeten, die unliebsame fationen. Daraus ergibt sich naturgemäß, daß die Anstellung zugestimmt und der Redaktion zur Beachtung empfohlen" hatten. Geschichte nicht an die große Glode zu hängen, da und Entlassung solcher Kräfte sich nach anderen Marimen voll Es wurde aber nicht danach gehandelt" riefen die Bebel leider schon zu biel Material habe, das er zieht, als in bürgerlichen Unternehmungen. Das Vertrauen der Berliner Delegierten indessen Bebel zu, als er biefe Tatsachen an- im Reichstag berwenden könne. Außerdem macht die Genossen ist in erster Linie der Rechtsboden solcher Stellungen; führte. Und nachdem man immer wieder diese Erfahrung machen Korrespondenz noch Mitteilung von weiteren Mißhandlungen Keime, wo dieses fehlt, da tritt der Betreffende zurück oder wird seiner mußte, daß die Redaktion nicht nach dem handelte, was die Partei die in der Offenbacher Gerichtsverhandlung zur Sprache ge= Stellung entfleidet. Dazu kommt selbstverständlich die soziale genossen beschloffen hatten, da war es der letzteren demokratisches Recht, fommen find. Pflicht, für den Genossen, dessen Arbeitskraft im Dienste der das zugleich eine Pflicht in sich schloß, für eine andere Zusammen- Durch den Inhalt dieser Korrespondenz soll sowohl der Unter­Gesamtpartei aufgebraucht wurde, auch für den Nest seiner Tage fegung der Redaktion Sorge zu tragen. Ob nun allen Stebatteuren offizier Stolze wie der Hauptmann Dönnide beleidigt sein. Der zu forgen. oder nur zwei oder drei gefündigt werden sollte, ist eine reine Zweck Unteroffizier insofern, als ihm zum Vorwurf gemacht werde, er Aber eben weil die Angestellten der Arbeiterbewegung Ber - mäßigkeitsfrage zumal man beabsichtigte, die Gefündigten in sei schuld daran, daß Steim infolge von Mißhandlungen, die der trauenspersonen find, barf umsomehr verlangt werden, daß man neue Brotstellen unterzubringen, über welche lediglich die zu Unteroffizier veranlaßte, frant geworden sei. Der Hauptmann fühlt auch ihren Rat hört und daß man ihnen dieses Vertrauen nicht ständigen Instanzen zu entscheiden hatten. Ebenso ist es nebenfäch sich dadurch beleidigt, buß in seiner Aeußerung bezüglich furzerhand entzieht, ohne sie zu hören und ohne ihnen Gelegen- lich, ob bei der Frage der Kündigung die Redakteure zugezogen Bebels, die er nicht getan haben will, der Vorwurf heit zur Rechtfertigung zu geben. Wenn wir selbst vom Privat- wurden zu den Verhandlungen oder nicht. Ober glaubt man etwa, liege, er, der Hauptmann, habe die zu feiner Kenntnis gebrachte unternehmer verlangen, daß er den einzelnen Arbeiter nicht ent- die 80 Parteigenossen des Parteivorstandes, der Breßlommission und Mißhandlung bertuschen wollen. Die Anflage ist erhoben aus läßt, ohne ihn zu hören und ohne seiner Vertretung, feien es der Vertrauensleute der zuständigen Organisationen Berlins und der§§ 185, 186, 187 des Strafgesetzbuches. Die Anflage behauptet, Arbeiterausschuß oder Gewerkschaft, δας Recht der Be Provinz Brandenburg, die gegen 8 Stimmen am 23. Oftober die der Bericht aus Offenbach sei unzutreffend, er gebe als festgestellt und Mitentscheidung zu geben, geben, fo muß ein Kündigung der sechs Redakteure akzeptierten und eine nochmalige Tatsachen an, die das Gericht gar nicht festgestellt habe. Das Offen­solches Recht der Angestellten der Arbeiterbewegung in Konferenz mit der Gesamt- Redaktion des Vorwärts" ablehnten, bacher Gericht habe es dahingestellt sein laffen, ob die angegebenen weit höherem Maße gelten. Der Redakteur, der wären durch die faszinierende Beredsamkeit der Sechs" eines anderen Mißhandlungen wirklich auf Veranlassung des Unteroffiziers Stolze entlassen werden soll, muß zuvor gehört werden, belehrt worden nach den vorausgegangenen, langwierigen Auseinander erfolgt seien, und ob die Krankheit Keims als Folge der Mißhand­sonst hätte er niemals das Vertrauen verdient, das ihn zu seinem iebungen? Mit nichten! Höchstens hätte sich die schleichende Krise zum lungen anzusehen sei. Die Verurteilung sei deshalb erfolgt, weil Boften berief. Das ist so völlig selbstverständlich, daß kein Mensch Schaden der Partei noch eine Weile hingezogen, da, nach den bisherigen der Bruder Reims in seinem Briefe an den Unteroffizier geschrieben daran gedacht hätte, es noch besonders im Parteistatut- aus- bandwurmartigen Erflärungen" usw. der Sechs zu urteilen, von hatte: Ein räubiger Hund wäre mir lieber wie Sie. gerechnet im Statut einer demokratischen Partei zu erwähnen, wie einer Erledigung der Angelegenheit an einem Abend nicht die Rede Büttner, der durch Rechtsanwalt eine verteidigt wird, auch niemand im Ernst daran gedacht hätte, dieses Recht zu be- fein konnte, wenn den Schleusen ihrer Beredsamkeit mit derselben streiten. Der Parteivorstand, der letzteres unternimmt, hat denn Ausdauer der duftige Inbalt literatenhaften Eigendüntels entströmt auch lediglich bei der Scharfmacherpresse Beifall gefunden, die dem wäre, wie er in jenen Erklärungen zum Ausdrud kommt. Unternehmer das absolute Recht des Herrn im Hause", seine Fühlten sich die Redakteure aber ungerecht behandelt, indem Arbeitskräfte nach Belieben einzustellen und zu entlassen, wahrt." zuerst nur drei von ihnen gekündigt werden sollte, und wollten sich Dann folgen längere Ausführungen über Kollettiv- Entlassungen" die übrigen der Sechs mit jenen solidarisch erklären, so galt für sie. genau so gut wie für jeden anderen Parteigen offen, nach dem und darauf heißt es: Aber die sechs Redakteure wollten doch nur, weit entfernt. Beschwerdeinstanz und nicht das ihnen zu gana rganisationsstatut die kontrollfommission als eine schiedsgerichtliche Erledigung ihrer Angelegenheit zu verlangen, anderen 3weden anvertraute Blatt und dessen gehört werden, wollten sich berteidigen dürfen. Und nicht gefer. einmal das wurde ihnen seitens der entscheidenden Instanzen zu- Ja aber auch nach rein gewerkschaftlichen Gesichtspunkten gilt gebilligt, und nicht einmal dann, als die Waffenentlassung erwogen als Grundfaß, nicht zum Streif zu greifen, zumal gegenüber einem wurde, jene gewaltsame Art der Lösung, die sonst nur der bisher über allen Zweifel erhabenen, tariftreuen" Unternehmer, bis Klaffenkampf hervorbringt!" alle Mittel friedlicher Verständigung erschöpft sind. Wie gerade das Zu Anfang dieser Ausführungen gibt das Correspondenzblatt"" Correspondenzblatt" bei seiner Inschußnahme der streifenden oder felbst zu, daß der Streit nicht eine gewerkschaftliche Angelegen meinetwegen ausgesperrten Redakteure diese Schuld derselben über heit ist, und ganz richtig unterscheidet es zwischen einem bloßen sehen konnte, obwohl es unter den gewagtesten Kombinationen den

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hatte zum Zweck des Wahrheitsbeweises die Vernehmung einer An­aahl von Zeugen beantragt, durch welche die Wahrheit deffen, was in der Offenbacher Korrespondenz enthalten ist, erwiesen werden sollte. Die Beugen find kommissarisch vernommen worden. Berlesung dieser Aussagen nahm mehrere Stunden in Anspruch. Der wesentlichste Inhalt derselben ist folgender: Musketier Schmidt II fagte aus, er wisse nicht, ob gefordert habe, Stameraden zu schlagen. Der Musketier Melt habe Unteroffizier Stolze, abgesehen von einem Falle, die Soldaten auf­sich im Dienst schlecht gehalten. Unteroffizier Stolze habe zum Beugen und zum Musketier Haas gesagt:" Wenn Ihr den Melt heut nacht nicht berhaut, dann werde ich Euch morgen schwängen." Darauf fei Melt in der nächsten Nacht von den Stameraden berbauen worden. Unteroffizier Stolze habe den Soldaten manchmal, wenn sie nicht aufgepaßt hatten, die Sturmriemen am Helm unter dem Kinn sehr fest zugeschnallt, mit­unter habe er auch den Soldaten befohlen, diese Prozedur an ihren Kameraden auszuführen,