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Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 222.

Von der Cholera.

Donnerstag, den 22. September 1892.

Dem Raiserlichen Gesundheitsamt vom 20. bis 21. September, Mittags, gemeldete Cholera Eriran tungs- und Todesfälle:

Staat und Bezirk.

Ort.

Hamburg .

Hamburg .

Preußen:

Stade .

Schleswig Altona.

Achim.

Dornbusch.

Stettin . Stettin .

1 Todesfall.

erkrankt

Datum:

gestorben erfrankt gestorben erfrankt gestorben

erfrankt gestorben

10 4 20 7 17 8 11

2117

2111

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BT18

9. Jahrg.

liegt, spekulirt man schon auf die Nothlage Hamburgs, und blüffend; in derselben wurden nämlich die Beschwerdeführer, ohne während man Sammlungen für die Nothleidenden einleitet, mit daß ihnen auch nur ein Wort des Dantes ausgesprochen wurde, feiner Wohlthätigkeit prunft, fucht man Hamburg seinen Lebens- angewiesen, das Krankenhaus am Sonntag Bormittag ungefäumt nerv abzuschneiden und dessen Verkehr an sich zu ziehen, zu Nutz zu verlaffen; ihre Kompetenzen feien für sie angewiesen. Sämmt­und Frommen des eigenen Geldbeutels. Tausend Mark giebt liche Betheiligte haben jedoch die Annahme des Honorars, die man; Millionen sucht man in den eigenen Raffenschrank zu Mehrzahl auch diejenige der Reisespesen abgelehnt." leiten.

Hamburg , 20. September. Der Gesammtbetrag der bis. herigen Sammlungen für die Nothleidenden in Hamburg beläuft sich, wie wir gestern schon berichteten, auf über 1 200 000 mt.

Bremen , 21. September. In dem benachbarten preußi­schen Dorfe Achim sind 2 Todesfälle unter starken Cholera- Er­scheinungen vorgekommen. Das bakteriologische Institut zu Göttingen ist zur Untersuchung aufgefordert, deren Ergebniß bald zu erwarten ist.

"

Lübeck , 21. September. Ein Matrose auf dem schwedischen Dampfer Bore" ist auf der Fahrt von hier nach Stockholm unter choleraähnlichen Symptomen verstorben. Ob wirklich asiatische Cholera vorliegt, ist noch nicht festgestellt. Der Senat beschloß in seiner heutigen Sigung, den Waaren­verkehr von Hamburg nach hier entsprechend den Bestimmungen der preußischen Ministerialverordnung wieder zuzulassen. Handelskammer ersuchte den Senat um Aufhebung verschiedener Maßregeln gegen die Cholera, da manche Verordnungen zum Schuße der Bevölkerung nicht erforderlich seien, durch die Be­leiden. schränkungen aber der Handel und Verkehr aufs Empfindlichste

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Die

Stettin , 21. September. Seit zwei Tagen sind hier keine neuen Cholera- Erkrankungen vorgekommen. Aus den vorher­gehenden Tagen sind aber, infolge der erst jetzt beendeten bakte­riologischen Untersuchung, noch fünf Cholera- Erkrankungen amt­lich konstatirt worden.

Will man den unheimlichen asiatischen Gast wirksam be­17./9. 18./9. 19./9. 20./9. fämpfen, so gilt es, das gesammte Volt widerstandsfähig zu machen, durch gesunde, ausreichende Ernährung und durch ge= funde Wohnungen. Was das erstere betrifft, so haben wir schon mehrmals den Weg gezeigt, wie dies zu erreichen ist. Für alle Arbeitsfähigen Arbeit für die nicht mehr Arbeitsfähigen Unter stützung; Beides von Staatswegen. Es ist klar, daß in der gegenwärtigen Periode die Privatunternehmer selbst beim 286 127 241 115 206 105 211 100 besten Willen nicht in der Lage sind, alle die Taufende zu be­schäftigen, die jetzt feiern. Daran ändert weder der Aufruf der Gewerbekammer, noch der Appell an die Kunden im Innern 8 Deutschlands das Geringste. Hamburger Arbeit und Hamburger Waaren sind nun einmal vervehmt, und vor Erlöschen der Seuche wird das nicht anders. Was den Absah in Hamburg selbst be 2 trifft, so kann dieser unter den gegenwärtigen Umständen nicht groß sein, denn die Kaufkraft der breiten Masse ist vollständig erschöpft und ein großer Theil der Bereinzelte Erkrankungen: oberen Behn Regierungsbezirt Schleswig: in den Städten aus das verzweifelte Ringen seiner Mitbürger mit dem gefähr tausend" ist geflüchtet und beobachtet von sicheren Asyl Wandsbeck und Pinneberg und je 1 Ort der Kreise Stormarn lichen Feinde, vielleicht mit der Spende von einigen Silberlingen und Kiel - Land 2 Erkrankungen, 5 Todesfälle. für die Nothleidenden das Gewissen beschwichtigend. Es müssen Regierungsbezirt Lüneburg : in der Stadt Haralso andere Maßregeln ergriffen werden, und dazu gehört, wie burg und je 1 Ort der Kreise Harburg Land und Dannenberg wir fort und fort betonten, leider ohne bisher Gehör zu finden, 2 Erkrankungen, 3 Todesfälle. die Inangriffnahme von Staatsarbeiten großen Umfangs. Regierungsbezirk Stade : in Stadt Stade so: vie in Man werfe nicht ein, daß dies nicht so schnell geschehen könne, 5 Orten der Kreise Fork, Kehdingen und Stade 5 Erkrankungen, daß man zu den Plänen Zeit gebrauche i. s. 10. Seit Jahren unter choleraverdächtigen Symptomen erkrankten Frau Gobbin Eberswalde, 21. September. Bei der vor einigen Tagen 6 Todesfälle. Berlin : 5 Erkrankungen, darunter 1 Todesfall( Karsten, fertig; feit Jahren sind die Arbeiten im Gange, allerdings in Cholera asiatica ergeben; diefelbe wird die Krankheit wahr find die Pläne zur Verbesserung der Stadt Wassertunst bat die bakteriologische Untersuchung das Vorhandensein von Babersti, Gericke, Michaelis mit Kind). Regierungsbezirk Potsdam: in Stadt Schwedt nehme diese Arbeiten ernsthaft in Angriff und viele fleißige Bethmann- Hollweg , der Kreisphysikus und der Regierungsrath einer Weise, daß Niemand etwas davon merkt. Nun gut, man ſcheinlich überstehen. Heute Vormittag sind der Landrath von Der Reichs- und Staats- Anzeiger"( Nr. 223 vom 21. d. M.) mehreren Jahren schon waren die Pläne für den Alster Sitzung der Sanitätskommission beigewohnt und darauf einen Hände finden Arbeit, viele Familien Brot. Weiter: Bor Ranzom aus Berlin hier eingetroffen; dieselben haben einer bringt folgende preußische Bekanntmachung: Um den tanal fertig, den Wasserweg zwischen Alfter und Elbe durch Rundgang durch die Stadt gemacht, um die fanitären Ver­Gefahren der Weiterverbreitung der Cholera durch den Fluß den Hammerbrook. So viel wir uns erinnern, ist der Bau hältnisse zu inspiziren. Die achte Kontrollstation unter Stabsarzt verfehr im Stromgebiet der Oder möglichst wirksam ent- auch genehmigt. Sollen diese gewiß fauber und sorgfältig aus Baege ist heute früh in Thätigteit getreten. Die Schiffe, welche gegenzutreten, ist der fönigliche Regierungs- Rath Müller, bis geführten Pläne im Archiv des Herrn Oberingenieurs Meyer den Ort passiven, werden vollständig desinfizirt und die Mann­her zu Danzig , als Staatskommiffar für die Gesundheitspflege vergilben? Man führe sie aus; jetzt ist die Beit für solche schaften untersucht. in dem gedachten Stromgebiete eingesetzt worden. Derselbe hat Unternehmungen. den Auftrag, unverzüglich in Verbindung mit den Verwaltungs- fchäftigung, und ihre Familien sind vor Mangel geschützt. Aber macht bekannt, daß hier bis zum heutigen Tage zwei Personen Viele Hunderte von Arbeitern finden Be- schaften untersucht. Swinemünde , 21. September. Der hiesige Magistrat behörden alle Maßregeln zu ergreifen und zur Durchführung zu noch mehr giebt es zu thun, ohne daß man irgend etwas zu unter choleraverdächtigen Symptomen erkrankt und zwei gestorben bringen, welche geeignet sind, die in dem Gebiete der Oder und überſtürzen oder unnüße Arbeit zu machen braucht. Gehen wir ihrer Nebenflüsse, sowie der von Osten her in dasselbe führenden ungefäumt an die Asfanirungsarbeit; je schneller sie er- Cholera amilich festgestellt. feien. In Ueckermünde ist ein Todesfall infolge asiatischer Schifffahrtstanäle vorkommenden Fälle von Cholera festzustellen, ledigt wird, desto besser. Schon jetzt haben die oberflächlichen jede Verschleppung der Krankheit durch Menschen oder deren Untersuchungen ergeben, daß ganze Gebäudekomplexe im Interim faiserlichen Gesundheitsamte stattfindenden Borberathung Habe, sowie durch Flußfahrzeuge zu verhindern, die Krankheits- effe der Allgemeinheit niedergelegt werden müssen, daß eine Be- eines Reichs- Seuchengesetzes werden sich der Vorsitzende des feime und die Gelegenheit zu deren weiterer Entwickelung feitigung ganzer Straßen nothwendig ist, wenn die Seuche ver- bayerischen Ober- Medizinalausschusses Geheimrath Dr. v. Kerschen­so weit als nur irgend möglich zu tilgen. Der Staatsschwinden soll. Eine gründliche Aufdeckung wird noch weitere steiner und Geheimrath Dr. von Pettentoser nach Berlin be­tommiffar hat seinen Sitz in Stettin . Derfelbe wird Abbrüche als nothwendig erweisen. Das ist ein Feld für einen geben. über die Einrichtung des Dienstes das Erforderliche Hamburger Haußmann! Wie der napoleonische Seinepräfekt in in geeigneter Weise zur öffentlichen Kenntniß bringen. rücksichtsloser Weise vorging, ganze Stadtviertel demolirte, Wien , 21. September. In einer Sigung der großen Professor och hat allerdings einige der von den Behörden ge: so muß auch hier oorgegangen werden. Der" Frank. 3lg." schreibt man aus Hamburg : Herr dafür aber ein neues, gefunderes Paris erstehen ließ, Wiener Sanitätskommission lenkte der Gemeinderath Herold troffenen Maßnahmen gelobt, im Allgemeinen aber fich offen und auf den Widerstand jener Grundbesitzer, welche bisher aus ihren hier oorgegangen werden. Reine Rücksicht die Aufmerksamkeit des Bürgermeisters auf die Wichtig. feit einer guten Wolfsernährung und Sprach rückhaltslos wenig befriedigt gezeigt und es auch an starkem verwahrloften Schmutzhöhlen reiche Rente bezogen! Sie dürfen Wunsch aus, der Bürgermeister möge an geeigneter Stelle die Tadel nicht fehlen la n. Er hat den Mitgliedern der am Mitt sich nicht beklagen, hat doch ihr widerlicher Egoismus mit den Frage anregen, ob nicht ein Berbot der Ausfuhr von woch im Anschluß an die Bürgerschaftssitung gewählten ge: Boden geschaffen für die tödtliche Krankheit, die jetzt Alle be- Bieh nach Deutschland und der Schweiz zweckmäßig sei. mischten Kommission rundweg erklärt, wenn staatlicherseits nicht droht, die schon Tausende von Opfern gefordert hat, unschul- Gewiß ist die gute Boltsernährung von höchster Wichtigkeit, sofort dafür gesorgt werde, daß die Bevölkerung gutes Trint bige Opfer. Man beginne also. Bresche zu legen in jene Viertel, aber Biehausfuhrverbote nuhen nichts. Man sorge in dieser waffer erhalte, würden wir die Epidemie nicht los bie ein Seuchenherd sind und bleiben werden. Allerdings taucht Krisis für ausreichende Unterstützung und hebe durch gute soziale werden. Das Austheilen von gekochtem und Quellwasser sei bier eine Frage auf, die nicht so leicht zu erledigen scheint, Politik die Lebenshaltung der Massen! Da aber hapert es! doch nur ein vorübergehender Zustand, der schon deshalb nicht nämlich die Unterbringung der obdachlos gewordenen Familien. Kratau, 20. September. Seitdem die Cholera in Krakau lange andauern könne, weil auch der Besserfituirte nicht im Es darf nicht wieder vorkommen, daß es diesen Leuten geht, wie und Podgorze aufgetreten ist, sind in beiden Orten zusammen Stande fei, auf lange Zeit hinaus sich alles Wasser, das in den Bewohnern jener Stadttheile, welche vor dem Zollanschluß 10 Erkrankungen vorgekommen, von denen 5 einen tödtlichen feinem Haushalte gebraucht wird, selbst abzukochen. niedergerissen wurden. Man darf nicht wieder das Spekulanten Verlauf genommen haben. Die ärztliche Revision des Gepäckes Hilfe für Hamburg . Jm Echo"( Nr. 222 vom 21. d. M.) und Baulöwenthum begünstigen, welches in den neuen Stadt- und der Personen, welche Krakau und Podgorze mit der Eisen­liest man: theilen ebenso gesundheitswidrige Wohnungen baute, wie die alten bahn verlassen, begann gestern Nachmittag 2 Uhr. Der Statt In den verschiedensten Städten werden jegt Sammlungen Gebäude am Kehrwieder waren. Auch hier muß der Staat ein- halter von Galizien , Graf Badeni , ist hier eingetroffen und hat für die Nothleidenden in Hamburg eingeleitet, so daß den hiesigen greifen, und zwar durch Herstellung billiger und gesunder Woh- das Cholerahospital besichtigt und sich persönlich von dem Stande Hilfskomitee's für einige Zeit genügend Mittel zur Verfügung nungen an der Peripherie der Stadt. der Afjanirungsarbeiten in Krakau und Podgorze überzeugt. fiehen werden, um in der beschränkten Zahl von Fällen, Und der Hamburger Staat hat die Mittel und die Macht Derselbe nahm auch an der Berathung des Magistrats über die welche von ihnen als berücksichtigenswerth betrachtet werden, dazu. Ohne in Deutschland und darüber hinaus betteln zu weiteren gegenüber der Choleragefahr zu treffenden Maßregeln einige Hilfe eintreten zu lassen. An unserer Ansicht über das gehen, kann Hamburg alle Maßregeln treffen, die zum Wohle Theil und wird heute Nacht nach Lemberg zurückkehren. Ungenügende der Privatwohlthätigkeit und die Nothwendigkeit seiner Bevölkerung nothwendig find. Fehlt es an Geld? Eine Brüssel, 21. Geptember. Auch hier ist eine fort­der Staatshilfe ändert dies natürlich nichts. Wir stehen nach Nothstandsanleihe von vielen Millionen würde auf teine schreitende Besserung bemerkbar; die in zwei Hofpitälern be­wie vor auf dem Standpunkt, daß der Staat mit seinen Schwierigkeiten stoßen. Hamburgs Finanzverwaltung war bisher findlichen Cholerakranken befinden sich fast sämmtlich außer Mitteln einzutreten hat, und zwar ungefäumt. Mit Almofen eine gute, und der Kredit des Hamburger Staates ist unbegrenzt. Gefahr.

München , 21. September. Zu der am fünftigen Montag

den

ist nichts gethan; damit beseitigt man den Noth- Hat der Staat nicht die Macht, dem Gemeinwohl widerstrebende Amsterdam , 21. September. Nach Meldungen aus

stand nicht.

-

aus

Das Proletariat will auch feine Almofen, Elemente zur Unterordnung unter dae Allgemeinintereffe zu Herzogenbusch ist daselbst ein Arbeiter an der asiatischen Cholera es fordert Arbeit. Wir fönnten eine ganze Reihe von zwingen? Nun, man möge jene Energie, die man sonst un- erkrankt. In Bleskensgraaf sind zwei von der asiatischen Cholera Fällen aufzählen, wie Arbeiterfamilien sich sträubten, sich an nöthiger Weise zur Unterdrückung freiheitlicher Bestrebungen anbefallene Personen gestorben. das Hilfskomitee zu wenden, trotzdem ohne eigenes Verschulden wendete, auch einmal da gebrauchen, wo sie am Playe und Rotterdam , 20. September. Ein mit seinem Fahr­die bitterste Noth bei ihnen eingefehrt war. Aber selbst die- nüßlich ist. Alle Privilegien und Sonderinteressen müssen zeuge aus Amsterdam hier eingetroffener Schiffer wurde von der jenigen Kreise, welche sich bisher dagegen verwahrt haben, daß schweigen vor dem Gesetze der Nothwendigkeit, vor der uns Allen asiatischen Cholera befallen. Nach Meldungen der Staat ordnend und helfend in die Nothstandsfrage ein- drohenden Gefahr." Bergambast ist daselbst eine Frau gleichfalls an der asiatischen greifen muß, werden sich im eigenen Interesse von Hamburg , 21. September. Von gestern Mittag bis heute Cholera erkrankt. ihrem bisherigen Verhalten abwenden müssen. Auch ihnen Mittag find hier 211 Cholera- Erkrankungen und 100 Todesfälle Rotterdam , 21. September. Hier find 4 neue Erkran werden doch endlich die Augen aufgehen darüber, vor welcher gemeldet; davon entfallen auf gestern 149 Erkrankungen und tungsfälle und 8 Todesfälle an Cholera vorgekommen; die Gefahr Hamburg , der ganze Staat, nicht nur die niederen" 64 Todesfälle. Der Rest find Nachmeldungen. Die Transporte Epidemie ist in den letzten Tagen in Schiedam , Wouw, Groot­Klaffen steht. So oft ist erklärt worden, daß die Lebensader betrugen gestern 183 Kranke und 37 Leichen. Heute scheint die Ammers, Groningen und Roffum aufgetreten, überall mit 1 Hamburgs der Handel ist. Bedingungsweise geben wir dies zu. Bahl der Erkrankungen zuzunehmen, man sieht viele Transporte. bis 8 Todesfällen. Es hat sich ja auch während der traurigen Epoche, welche wir Regenwetter. gegenwärtig durch machen, gezeigt, daß das Stocken allen Ver- Hamburger Patrizier Filzigkeit. In der Hallischen fehrs die Noth aufs Höchste gesteigert hat. Alle die Tausende Zeitung" liest man: von Arbeitern, welche sonst am Hafen und anderswo im Ver- Am vorigen Sonnabend trat einer der nach Hamburg ge tehrsgewerbe beschäftigt sind, stehen müssig und fehen fommenen jungen Mediziner, welcher als Hilfsarzt am allge dem schlimmsten Elend ins Auge. Die Industrie, die meinen alten Krankenhause wirkte, als er nach mehrtägiger Krank hier in Hamburg in so enger Verbindung mit dem Handel steht, heit genesen war, an den Oberarzt mit der Bitte heran, ihm die wie faum anderswo, liegt gänzlich darnieder, und weitere Abreise zu gestatten. Die Gewährung dieser Bitte wurde in Aussicht noch nicht 5 Tage seit ihrer Abreise vergangen sind, vorausgesetzt, Taufende von Arbeitern sind dem Hunger preisgegeben. Ohne gestellt, zugleich erfolgte seitens des Oberarztes die Abrechnung daß diese Personen ein Gesundheitsattest für diese Zeit bei­uns einer Uebertreibung schuldig zu machen, tönnen wir be- für das außer den Reisespesen zu zahlende Honorar mit 3 M. bringen. haupten, daß der weitaus größte Theil unserer Arbeiterbevölkerung 30 Pf.!!! für jeden Tag, während bei der Berufung ein, wie von allen Mitteln entblößt ist. Daß eine halbverhungerte, ent- uns von anderer Seite mitgetheilt wird und eigentlich auch selbst- Ottober geplanten Wallfahrten nach Nom wahrscheinlich auf­Rom, 21. Sept. Wegen der Choleragefahr werden die für fräftete Bevölkerung feine Widerstandskraft gegen die Seuche verständlich erscheint, wesentlich höherer Betrag man fagt geschoben werden. besitzt, wird Jeder zugeben, und daß darum die Cholera sich 25 M. außer Kost und Wohnung in Aussicht gestellt worden

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Kopenhagen , 21. September. Das dänische General­konsulat in Stockholm meldete gestern Abend telegraphisch : Der Personenverkehr aus ganz Dänemark nach Schweden ist frei­gegeben. Nach einer heute veröffentlichten Bekanntmachung des Justizministers dürfen Personen, die sich aus Dänemark über die Landesgrenze nach der Proving Schleswig- Holstein begeben, über die Grenze nach Dänemark auch dann zurückkehren, wenn

in Bermanens erklären wird, ist die nothwendige war, welche lettere überdies wahrhaftig bei dem Fehlen faft jeg- Ottober oder November noch nicht stattfinden wird. Es bestätigt sich, daß das nächste Konsistorium im Laufe des Folge. licher ausreichenden Ruhepause faum in Betracht gezogen werden Dieser Erkenntniß hat auch die gemischte Kommission von Senat tönnen. Auf den Hinweis des fo Behandelten, daß ein so Postdampfer" Reichstag ", welcher, von Hamburg kommend, eine Lissabon , 21. Sept. Die Regierung hat dem deutschen und Bürgerschaft sich nicht verschlossen. Sie befürchtet, wenn niedriger Honorarsaß zu den sonst für ärztliche Bemühungen üb an einer gaftrischen Störung leidende Person an Bord hatte, den man den Artikel des Fremdenblatt" von Montag Abend als richtig lichen Entschädigungen in keinem Verhältniß stehe, erfolgte die Befehl zugehen lassen, unverzüglich den Tajo zu verlassen. betrachten fann, e in Fortdauern der Epidemie mit Antwort, daß nach der vom Senat erfolgten Anweisung eben gelegentlichem Aufflackern und scheinbarem Erlöschen, und nicht mehr gezahlt werde. Der Betreffende lehnte darauf sofort Paris , 21. Septeniber. Gestern sind in Paris 20 Cholera­inen Wiederausbruch im nächsten Frühjahr. Die Annahme dieses Honorars ab, was auch seitens der übrigen Erkrankungen und 10 Todesfälle, innerhalb der Bannmeile 9 Er­Nun wohl! Auch wir theilen diese Befürchtung! im alten allgemeinen Krankenhauſe thätigen auswärtigen Medi- frankungen und 6 Todesfälle vorgekommen. Was wird die weitere Folge sein? Hamburgs Handel und ziner geschah, die zugleich als Ausfluß ihrer Gefühle über den Havre, 21. Sept. Gestern sind hier 4 Personen an der Berkehr ist durch die Absperrungsmaßregeln, durch die unver- undant, der ihnen für ihre Aufopferung zu Theil werden sollte, Cholera erkrankt und 4 gestorben. nünftigen Maßnahmen unserer deutschen Brüder" gelähmt. Die eine Beschwerde an das Kollegium des Krankenhauses richteten, blödsinnige Cholerafurcht so vieler mit Hamburg in Berbindung in welcher sie das ihnen gemachte Honorarangebot als geradezu tehenden Firmen im Binnenlande macht es unmöglich, den ge- beleidigend bezeichneten und zurückwiesen. Die Antwort, welche wohnten Absatz für Hamburger Waaren zu finden. Nicht genug auf diese Eingabe umgehend von dem gerade zu einer Sigung damit; wie es in der Natur unserer tapitalistischen Gesellschaft vereinigten Kollegium des Krankenhauses erfolgte, ist geradezu ver­