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Die wegen Majeftätsbeleidigung zu längerer Gefängniß 225 ftrafe verurtheil te Nähterin Agnes abnig befindet sich noch in der Charitee. Sie hat ihren Vorsatz, während der Zeit ihrer Ginsperrung keine Nahrung zu sich zu nehmen, auf Anrathen ihres Vertheidigers aufgegeben, so daß man mit der zwangsweisen Ernährung hat aufhören können.

Cast

Ladenkaffen- Raub. Am 20. Abends von 1/210 bis 10 Uhr wurde in dem Zigarrengeschäft Naunynstr. 51 während die Frau allein war, die Staffe mit 65 m. geraubt. Es ist eine Meisings taffe mit 4 runden Abtheilungen, worin die verschiedenen Geld­sorten sich befanden. 50 m. in 50 Pf. und Markstücken, das übrige in Nickel   und eine Rolle mit Pfennigen. Etwaige zur Ermittelung des Diebes dienende Umstände bittet man dem Be stohlenen oder im Polizeirevier, Naunynstr. 39, mitzutheilen.

Theater.

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besonders erschwerend gegen den Angeklagten ins Gewicht, daß derselbe seit 5 Jahren mit einem Gehalt von monatlich 100 M. Leffing- Theater, 20. September. Zum ersten Male: angestellt war und keine Kinder hat. Der Gerichtshof hielt bei Ein unbeschriebenes Blatt." Lustspiel in vier Atten von Bauf dieser Sachlage Milde nicht am Plaze, sondern erkannte auf Heyse. ein Jahr Gefängniß. Wie die Wahrheit", wie der letzte Roman Seyfe's, so ist Die Ueberzeugung von einer erziehlichen Wir. Die in diesem Frühjahre wegen verfuchten Todtschlags auch das jüngste Wertchen eine Tendenzarbeit. Nur daß das tung längerer Gefängnisstrafen auf jugendliche vom Schwurgerichte zu sechs Monaten Gefängniß verurtheilte unbeschriebene Blatt" um seiner schwanfartigen Behaglichkeit, um Verbrecher kam in der harten Strafe zum Ausdruck, welche die Telegraphiftin Barnewig ist nunmehr begnadigt worden, feiner munteren Episoden willen unstreitbar mehr gefiel. Es ist 1. Straffammer gestern dem 14 jährigen Schulfnaben Richard nachdem die Geschworenen sofort nach Schluß der Verhandlung überflüssig bei einer literarischen Persönlichkeit von der Eigenart Dam& auferlegte. Derfelbe hatte sich mit dem noch nicht straf­ein diesbezügliches Gesuch an den Kaiser gerichtet hatten. Das Heyse's ausdrücklich noch auf die Feinheit der Sprache, die mündigen Knaben Jadek in dem Plane zusammengefunden, die von der damaligen Angeklagten begangene Attentat richtete fich Eleganz des Dialoges hinzuweisen. Grundsäglich aber gilt für in der Staligerstraße wohnenden Eltern des Letzteren zu bestehlen. bekanntlich gegen ihren Bräutigam und Verführer, welcher fie dies Stück daffelbe, wie für die anderen Kampfschriften des Zu diesem Zwecke kauften sie für die 5 Pf., über welche sie zu durch sein Bestreben, sich von ihr zu trennen, zur Verzweiflung alternden Poeten, er trifft nicht in die richtige Kerbe, weil er das gebieten vermochten, Draht, und der Angeklagte formte daraus getrieben hatte. Problem nicht in feinem Wesen erfaßt, sondern gründlich miß- fo tunstgerecht einen Dietrich, daß es den Jungen gelang, wäh­versteht. Wer sich einen Gegner so tonstruirt, wie es ihm be- rend der Abwesenheit der Eltern des Jadek in die verschlossene liebt, nur daß er ihn mit einem fatirischen Hieb oder einem Wohnung zu gelangen und die verschlossene Kommode zu öffnen. pathetischen Stoße leicht und triumphirend in den Sand strecke, In derselben bewahrten die armen Leute ihre paar Sparpfennige anstatt den leibhaftigen Widersacher, so wie er ift, auf's Rorn zu in Gestalt von 80 m. auf. Die Burschen stahlen das Geld, ver­nehmen, wird von Scheinfieg zu Scheinfieg eilen und wendeten einen Theil zum Ankaufe warmer Würste und Wein doch fiets der Geschlagene sein. Weshalb Heyse die sozialen und theilten den Rest unter einander. Der Gerichtshof hielt die Streitfragen nicht ergreift, haben wir bei einer früheren Gelegen Werderbtheit des jugendlichen Angeklagten für so groß, daß er heit auseinandergesezt, heute fei nur darauf verwiesen. Mit demselben trot bisheriger Unbescholtenheit eine Gefängniß­Rozebue'schen Künstchen der Frauenfrage zu Leibe gehen und die strafe von 1 Jahr auferlegte. Emanzipation des Weibes im Stile einer Clauren'schen Novelle Eine Reihe von schweren Unglücksfällen sind in der behandeln, ist höchstens eine denkwürdige Urkunde für die Grenzen Der ehemalige Kalkulator Ostar Röfener wurde Nacht zu Mittwoch durch betrunkene Kutscher eines des dichterischen Talents, das mit erzenen Banden an das gesell- gestern der III. Straffammer des Landgerichts I   vorgeführt, um Gefährtes der hiesigen Abdeckerei verübt worden. Gegen ein schaftliche Mittel, worin es gedeiht, an die geschichtlichen Be- fich wegen einer ganzen Reihe Strafthaten zu verantworten. Uhr Nachts fuhr ein diesem Institut gehöriger Transportwagen, bingungen feines Aufkommens gefesselt ist. Der Angeklagte, der bei der Berlin   Potsdamer Bahn angestellt auf dem sich außer dem Kutscher Lamie noch ein Begleiter be Die nieblichen Abenteuer, die Heyse uns vorführt, um feine war, beging hier Strafthaten, welche ihm eine Zuchthausstrafe fand, in rasender Eile die Elsasserstraße entlang. Beim Ein- Ansicht zu erweisen, spielen natürlich in der guten Gesellschaft". von 3 Jahren eintrugen. Nach seiner Freilassung erhielt Röfener biegen in die Chausseestraße wurde ein den Straßendamm über- Rittergutsbesizer, Geheimrathswittwen, ein Referendar( ob auch durch Fürsprache einen Bosten als Hilfsarbeiter bei der Straf schreitender Mann von den Pferden zu Boden geriffen, indessen Reservelieutenant, wird nicht gesagt) sind die Träger der Hand- anstalt in Moabit   mit einem Monatsgehalt von 90 M. Er hielt nicht allzu schwer verletzt. Um sich der Verfolgung zu entziehen, lung. Eine pietistische Geheimräthin, beschränkt und intrigant, das feinen Gönnern gegebene Bersprechen, ein ordentliches Leben peitschte der Rutscher 2. noch mehr auf die Pferde und diese erzieht ihre Tochter und ihren Sohn muckerisch- bornirt und hält zu führen, nicht, sondern suchte Kneipen mit Damenbedienung auf jagten nun auf das Rondel am Oranienburgerthor los, von bas Zöchterchen Hildegard, deshalb für ein unbeschriebenes und machte Schulden über Schulden. Dann betrat er den Weg welchem eben der 65jährige Maschinenbauer Rockentopf mit Blatt", ihren Sohn für einen Ausbund aller Tugenden. Natür des Schwindels und entwickelte dabei eine außerordentliche Biel­feinen erwachsenen Kindern, einem Sohn und einer Tochter, auf lich reagiren die Kinder auf die verkehrte Erziehung so wie dies feitigkeit. Unter der Vorspiegelung, daß er einen Depotschein bei bie Straße trat. Die jungen Leute tonnten sich noch vor den verständlich ist in den großbürgerlichen Kreifen, der Sohn wird Jaquier u. Securius über 6000 M. einlösen müsse, falls derfelbe nicht Hufen der wild um sich schlagenden Pferde retten, Heir St. je nicht zu wenig lüderlich und die Tochter hält sich für einen verfallen solle, gelang es ihm, von seinen Wirthsleuten ein Dar­doch wurde niedergeriffen und erlitt durch Ueberfahren schwere starten Geist", weil fie heimlich Zola und Tolstoj lehn von 150 M. zu erhalten. Um sich weiteren Kredit zu ver­Berlegungen an Kopf, Bruft und Füßen. Nun versuchte Lamie fteft. Der Held des Sticks, ein Landjunker, verlobt mit schaffen, fertigte er fich einen Depotschein über 18 400 M. an, den Wagen zu wenden, das Gefährt wurde aber gegen die Stein- einem Gänschen vom Lande, der Jugendfreundin Hildegard's, welche Summe er bei der Reichsbank hinterlegt haben vorgab. fließen des Rondels geschleudert und beide Insassen flogen auf hat früher etwelche galante Abenteuer gehabt, die zu G3 waren zumeist Frauen und geschäftsungle Leute, die den Straßendamm. Hierbei erlitt Lamie eine schiere Gehirn- ben Ohren der Geheimräthin kommen. Diese sprengt voll er dadurch zu täuschen wußte. Im Ausschant der Schultheiß­erschütterung, sein Begleiter Müller leichtere Verletzungen am sittlicher Entrüstung die Verlobung, um zu erleben, daß ihr un- Brauerei in der Behrenstraße hielt der Angeklagte sich einen Ropf. Der fahrlässige Rutscher wurde in hoffnungslosem Su beschriebenes Blatt" in ein harmloses und doch fompromittivliches halben Tag auf, machte dort eine gehörige Beche und erklärte Stande nach der Charitee, Herr R. in feine Wohnung gebracht. Abenteuer sich stürzt, nämlich dem Landjunker, der ihre start dann dem Kellner, daß er ohne Geld fei. Das ganze Verhalten Der zuerst verletzte Mann, ein Gerichtsaktuar, tonnte nach An- geistige" Boltronnerie richtig als Boltronnerie erkannt hat, mit des Angeklagten zeugte von so niedriger Gesinnung, daß der legung eines Nothverbandes am Kopf nach Hause gehen, der Be- ihrer Vorurtheilslosigkeit" au imponiren. Gine, Tante für Alles", Staatsanwalt ihn für unverbesserlich hielt und eine Zucht­gleiter des Kutschers aber wurde der Polizeiivache zugeführt und eine feine alte Jungjer, die einzige gut gezeichnete Gestalt des hausstrafe von 4 Jahren und 5jährigen Ghrverlust gegen in Haft behalten. Lustspiels, bringt die Liebesgeschichte natürlich liebt Sildegard ihn beantragte. Der Gerichtshof erkannte nach dem Antrage des Eine Blutthat, die leider mit dem Tode eines Menschen den abgehalfterten Bräutigam, ihr leichtblütiger, mit Schulden Staatsanwalts. enden dürfte, hat sich am verflossenen Montag Abend in unserem belasteter Bruder verschießt sich in das Gänschen vom Lande, den Vorort Weißenfee abgespielt. Der 28jährige, in der Greiss thränenreichen Regenwurm" in's Loth, und das Ende ist ein walderstraße in Berlin   wohnende Arbeiter Frederick ging an Berlobungstontre, über welchen die fromme Geheimräthin den jenem Abend gegen 9 Uhr mit seiner in Weißenfee in der Straß- Segen spricht. burgstraße wohnenden Braut, ber 20jährigen Anna 3., in Gespielt wurde vortrefflich. Emanuel Reicher   als Land­der Gürtelstraße nahe dem Schleipfuhl spazieren. Hier tamen junker, Lilli Petri als Hildegard und Luise von Pöllnih ihnen der in der Rölfestr. 136 wohnende Maler Kobelt und der als Geheimräthin trugen die Palme davon. Sehr gut war auch Arbeiter Osburg   entgegen. R. machte einige abfällige Aeuße- als" Tante für Alles" Marie Meyer.

rungen über die 3. und es tam zu einem Wortwechsel zwischen bem Bräutigam des Mädchens und den beiden Arbeitern. Da noch ein vierter Arbeiter, Weiland, hinzukam, so entfloh der Freund des Malers und ließ den Letteren in den Händen seiner Gegner Frederickt und Welland, die den K. durch Messerstiche schwer verlegten. Die Braut holte nun Polizeidiener herbei, welche den Verwundeten in das Krankenhaus Friedrichshain  fdafften, wo der Unglückliche, deffen Lunge durch Messerstiche durchbohrt ist, hoffnungslos darniederliegt. Beide Thäter, die nur in der Nothwehr gehandelt haben wollen, sind verhaftet.

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Gerichts- Beifttutg.

Zu der vor dem Reichsgericht anstehenden Verhandlung in der Heinze'schen Mordsache hat Rechtsanwalt Dr. Coßmann als Bertheidiger der Frau Heinze den Revisions­antrag derfelben ausführlich begründet. Dem Vernehmen nach rügt die Revision die Verlegung materieller Rechtsnormen, ins­besondere des§ 74 St.-G.-B., welcher sich auf die bei dem Zu­fammentreffen mehrerer strafbarer Handlungen zu findenden Ge­fammtstrafe bezieht. Die Beschwerde richtet sich ferner gegen die unterlassene Verlesung mehrerer Schriftstücke und Protokolle, während die Verlesung mehrerer protokollirter Zeugenaussagen wieder als unstatthaft bemängelt wird. Ferner wird die Ber­eidigung des Zeugen Blaßmann gerügt, und es als eine Be­schränkung der Bertheidigung erachtet, daß der Antrag der Ver­theidigung, ein Schreiben des verstorbenen Untersuchungsrichters, gestern vor der 7. Straffammer geführte Verhandlung gegen den Sollmann soll in diesem Schreiben nach geschlossener Borunter­Zu einer bemerkenswerthen Entscheidung gab eine Landgerichtsraths Hollmann, au verlesen, abgelehnt wurde. Rath Restaurateur S. Veranlassung. Der Angeklagte, welcher in seinem suchung erklärt haben, daß dieselbe feinerlei Belastungsmomente Geschäftsbetriebe vollständig schuldenfrei war, hatte, durch ver- ergeben habe, aus denen zu schließen wäre, daß Heinze's irgend­Einer Fahrläffigkeit mit Schuhwaffen fiel wieder ein spekulirt. Nachdem sein eigenes Vermögen durch die Zahlung feien. Schließlich bemängelt die Revisionsschrift auch die Art schiebene Börsenfirmen veranlaßt, bei denselben in Getreibe wie an der Ermordung des Wächters Braun betheiligt gewesen junges Menfchenleben zum Opfer. Ain Montag Mittag, zwifchen mehrerer Taufend Mark Differenzgen aufgezehrt war, blieb er und Weise, wie die Geschworenen die Schuldfragen beantwortet 12 und 1 Uhr, besuchte ein Berliner   Malergehilfe, verheirathet Differenzen von über 100 000 M. schuldig, und auf Antrag der baben und behauptet, daß der Spruch der Geschworenen unklar und Vater von fünf Kindern, feinen Bruder, welcher in der Börsenfirmen wurde das Konkursverfahren über ihn eröffnet. fei und in der Luft schwebe. Mannert'schen Tischlerei in Steglitz  , Düppelstraße 16, als Gefelle In demselben meldeten sich nur Börfenfirmen mit Differenz arbeitete. Das Mannert'sche Bersonal hatte soeben Mittagbrot forderungen an, weil andere Schulden nicht egiflirten.- S. gegeffen und unterhielt sich damit, aus einem leinen, neuartigen hatte feine Transaktionen in Börsenfachen mir in einem Notiz Bebel's Schwiegersohn, war in einem Artikel des Leipziger Leipzig, 17. September. Von Dr. Simon in St. Gallen  , Zentralfeuer Pistol, das man sich zur Probe irgendwo geliehen buch notivt und hatte auch feine Bilanz gezogen. Er wurde Tageblatts" behauptet worden, daß er in Deutschland   weder ein und im Werkzeugkasten des Bruders von dem Malergehilfen auf deshalb angeklagt, die ihm obliegende Buchführung, sowie die Abiturientenexamen bestanden, noch sich den Doktortitel erworben bewahrt gehalten hatte, nach einer kleinen, an der Wand be- Bilanzziehung unterlassen zu haben, sowie durch Börsen habe, obwohl Dr. Simon thatsächlich das Abiturienteneramen in feftigten Scheibe zu schießen. Alles umftand den Schüßen, jenen bifferenzen übermäßige Summen schuldig geworden zu fein. Der Breslau   ausgezeichnet bestanden und sich in Jena   den ,, Dr. phil." Malergehilfen. Da versagte plöglich der Hahn des Pistols. Staatsanwalt beantragte brei Monate Gefängniß, summa cum laude" geholt hatte. Weiter war behauptet, daß Der Maler machte nun alle möglichen Anstrengungen indem er den Angeklagten auf Grund des Umfanges der Bebel selbst gesagt habe, er wünsche bei einer eventuellen Er­und Armbewegungen, um das Pistol dennoch zum Schuß Börsengeschäfte als einen Kaufmann betrachtet wiffen frantung nicht von seinem Schwiegersohne behandelt zu werden, zu bringen. Hierbei tam ber Lauf in eine Richtung wollte. Dagegen führte Rechtsanwalt Hugo Sa ch 3 an der auch waren in dem betr. Artikel sonstige Juterna der Bebel'schen, abseits vom Biel  . Mit einem Mal ging der Schuß los, ein Hand der Nechtsprechung aus, daß der Angeklagte, welcher als bezw. Dr. Simon'schen Familie berührt. Der Chefredakteur des Aufschrei folgte und getroffen fank der sechszehnjährige Lehrling St est aurateur an sich zur Führung von Handelsbüchern Leipziger Tageblatts", Dr. Küchling, übernahm die Verantwort Laube in einen Haufen Hobelspähne. Das Blut desselben färbte nicht verpflichtet sei, burch Börsenfpetulationen nicht lichkeit für den ihm eingesandten Artikel und wurde zu 200 m. bald die Spähne, während das Leben seinem Körper entfloh. Bestürzt eilten die Zeugen des Vorfalles von dannen. Grit nach bu einem Vollkaufmann geworden fei, weil er diese Spekulationen Geldstrafe und zur Publikation des Urtheils in dem genannten langen Minuten wurde ein Arzt, Herr Dr. Schwechten, herbeiseits an der Börse als Gelbst tontrahenten aufgetreten erbracht hatte, daß Dr. Simon fich durch ein fünffähriges Studium nur durch die Banthäuser gemacht habe, welche ihrer- Blatte verurtheilt, nachdem die Bertheidigung auch den Nachweis geholt. Als diefer den so jäh Dahingestreckten besichtigte, konnte feien. Wegen der Nichtzahlung der Börsendifferenzen könne der der Medizin, sowie Ableistung des Phyfitums und großen Staats­er nur noch den eingetretenen Tod desselben befunden. Das Geschoß hatte allem Anscheine nach Herz und Lunge durchbohrt. Angeflagte aber nicht bestraft werden, weil die Strafbestimmung examens in der Schweiz   die volle Berechtigung zur ärztlichen Die Leiche verblieb bis zum Abend am Thatorte, dann wurde den Waar en gläubigern, von denen er unter der Voraus ber Ronkursordnung nur dann anzuwenden sei, wenn Jemand Praxis erworben habe. fie vorläufig eingefargt und nach dem Malermeister Heffe'schen sehung einer soliden Geschäftsgebahrung Kredit erbeten und er­Hause, Schloßstr. 85, woselbst die Eltern des jungen Menschen langt habe, durch Kontrahirung von Börsenschulden Beträge wohnen, gefchafft. Der Thäter hat sich, fast wahnsinnig vor Schreck und Berzweiflung, fofort der Polizei gestellt und ist diesem Falle- es ablehne, den Börsenfirmen weitere Spiel schuldig geblieben sei, nicht aber, wenn Jemand- wie in in's Stegliter Amtsgefängniß gebracht worden, bis die Gerichts- einfäge zu leisten, um seine Waarengläubiger nicht zu fchädigen. fommission ihres Amtes gewaltet haben wird. Seine Ver nehmung ist bereits erfolgt; weinend und jammernd hat er das geklagten frei, mit der weiteren Begründung: der Angeklagte 3ur der Versammlungsberichte sich aller nur möglichen Kürze zu befleißigen. Noch befand sich das Gespräch von diesem traurigen Er- Schulden nicht zu erachten feien, und es würde heißen, eine babe gar feine Gläubiger, weil diese Differenzschulden als Ju einer Versammlung der Luguspapier und Karton­Unglücksbotschaft den Ort: Am Abend war eine verheirathete Differenzschuldner noch strafrechtlich belangen würde. eigniffe im Munde der Einwohnerschaft, da durcheilte eine neue Brämie auf das Börsenspiel setzen, wenn man einen Börsen- Arbeiter und Arbeiterinnen hielt Rollege Koblenzer einen Vortrag über die Bedeutung der Geiverbegerichte, indem er namentlich Frau, welche mit einer Ladung Kartoffeln vom Felde fam, vor betonte, daß auch die Arbeiterinnen obwohl vom Wahlrecht selbst threr Wohnung an der Teich- und Birtbusch- Straße, beim Ab. Wegen eines schnöden Diebstahls stand gestern der ausgeschloffen fich recht lebhaft an der Agitation für die Wahlen teigen von ihrem Wagen so unglücklich gewesen, daß sie unter die Schlossergeselle May Runzig vor der vierten Straffammer des zu diesem Gerichte betheiligen müßten. Nach einer Erklärung Räber tam und beim plöglichen Anrucken des Gespannes über Bandgerichts I. Der Angeklagte, der einen auskömmlichen Lohn des Luxuspapierarbeiters 28ittig, das ihm in der letzten fahren und getödtet wurde. erhielt und bei seinen Eltern wohnte, wurde von der Luft er Sanssouci  - Bersammlung übertragene Amt als Vertrauensmann Polizeibericht. Am 20. d. M. Vormittags wurde eine Frau griffen, sein Glück im fremden Bande zu versuchen. Um sich die niederlegen zu müssen, da er gezwungen sei, Berlin  vor dem Hause Barnimftr. 89 von einem Geschäftswagen fiber- Mittel dazu zu verschaffen, stahl er feinen betagten Eltern ihre zu verlassen, wurden die Herren Adolf Jahn  , Glacee und fahren und erlitt einen Rippenbruch. Sie wurde nach bein ganzen Ersparniffe in Höhe von 2400 M. und brannte damit Kartonarbeiter, und August Starbe, Luguspapier- Arbeiter, Krankenhause   am Friedrichshain   gebracht. Ein Hausdiener Durch. Er begab sich nach London  . Anstatt zu arbeiten, ver- einstimmig als Kandidaten zum Gewerbegericht aufgestellt. Hier­wurde auf der Treppe des Hauses Kommandantenstr. 80/81 von genbete er das gestohlene Geld in kurzer Zeit in der füderlichsten auf brachte Kollege 23 ittig verfchiedene Hebelstände zur Sprache, Strämpfen befallen, fiel einige Stufen hinab und erlittt so be- Weise und kehrte dann nach Berlin   zurück. Nachdem der Vater die in der Hagelsberg'ichen Papierfabrik herrschen. beutende Verlegungen am Kopfe, daß feine Ueberführung nach den Strafantrag gestellt, belegte der Gerichtshof den ungerathenen gleichen machte Greiffenberg   auf verschiedene fani­der Charitee erfolgen mußte. Vor dem Hause Burgstraße 13 Sohn mit einem Jahre Gefängniß. täre Mißstände der Papierfabrik Hochstein und Weinberg Sprang ein wohnungsloser Schuhmacher in die Spree, wurde aufmerksam und ersuchte die Anwesenden, der Aufforderung des jedoch von vorübergehenden Personen noch lebend herausgezogen liefen im verflossenen Jahre auffallend viele Beschwerden ein, nach einem warmen Appell des Borsigenden an das Solidaritäts­Bei dem auf dem Stettiner Bahnhofe befindlichen Poftamt Vorwärts" zur Sammlung der Fabrikordnungen nachzukommen. und nach der Charitee gebracht. Als Abends ein Schaffner daß Briefe, welche durch dieses Poftamt zu befördern waren, gefühl der Anwesenden und der Mahnung, für Aufklärung in Der Charlottenburger Pferdebahn- Gesellschaft, auf dem Trittbrett bie Abreffaten nicht erreicht hatten. Der Jufpettor nahm ihren Kreisen Sorge tragen zu wollen, sowie der Aufforderung des von ihm geführten Pferdebahnwagens stehend, die Charlotten eines Tages eine plöbliche Durchsuchung der Briefträger und der zum Beitritt in den Verein der Papier  - und Lederarbeiter schloß burger Chaussee paffirte, wurde er von einem vorbeikommenden ihnen zur Verfügung stehenden Behältnisse vor und hierbei wurden die Versammlung. Arbeitswagen erfaßt und heruntergestoßen, so daß er überfahren bei dem Briefträger Friedrich Moerner eine Anzahl ge­wurde und schwer verletzt nach der Charitee gebracht werden öffneter Briefe gefunden, welche längst hätten bestellt fein follen. mußte. In der Nacht zum 21. d. Mts. geriethen augenscheinlich Woerner gestand dann auch ein, daß er in mindestens zwölf eine Mitglieder- Versammlung ab. Nach Genehmigung des Pro­Der Verein Berliner Hausbiener hielt am 13. September bantenstr. 12 in den dort belegenen Kusställen die zu Streu- Fällen je einen Brief unterschlagen habe, wenn er durch Betokolls wurde ein Schreiben der Budapester Kollegen verlesen, beden unter den Krippen aufgeftapelten Holzspähne in Brand, fich Papiergeld oder Freimarten in den Briefen befänden. In Telegramm ihren Dant abftatteten. Daun   bemerkte der Vor­fühlen und durch Salten gegen das Licht vermuthen fonnte, daß welche für das zu ihrem Stiftungsfest abgesandte Glückwunsch­und erstickten in dem entstandenen Rauch 10 Rühe. Außerdem einem Falle habe er einen Fünfmarkschein in einem Briefe ge- sigende, daß die Einladung zu dieser Versammlung nicht schrift­fanden am 20. b. M. 4 Brände statt. funden. Gestern stand Moerner wegen dieser Unterschlagungen lich erfolgt set und bat die Kollegen, der sonst erforderlichen im Amte vor der IV. Straftammer des Landgerichts I  . Es ftel Kosten wegen sich diesbezüglich nach dem Statut zu richten; jeden

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Saale- 8tg.")

Versammlungen.

Beachtung! Wir bitten die Herren Schriftführer, bet der Abfaffung

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Dess