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auf diesen Umstand meine der Ausschuß, der Verein Berliner Hausdiener könne in die Gewerkschafts- Kommission aufgenommen werden und nach der Aufnahme könne eine Verständigung mit dem Verbande erfolgen. Eine Einigung der sich gegenüberstehenden Organisationen sei leichter möglich, wenn beide der Kommission angehören, als wenn die eine außerhalb derselben stehe. Das Reglement der
Mehrheit der Berliner Parteigenossen redigierten. Die Kreistonferenz steht| Aus dem Bericht des Sekretärs heben wir hervor: Bei auf dem Standpunkt, daß das Verhältnis der„ Vorwärts"-Redaktion der Wahl wurden außer drei Broschüren, die in je 60 000 bis zur Parteileitung ein anderes ist, als das der Arbeiter in fapi- 75 000 Gremplaren zur Verteilung gelangten, 1300 000 Flugblätter talistischen Betrieben zu ihren Arbeitgebern. Die Kreiskonferenz sowie 247 000 Versammlungseinladungen verbreitet. Jn 133 öffentsteht daher ferner auf dem Standpunkt, daß die Parteileitung weder lichen Versammlungen sprachen 14 Redner von auswärts und 14 aus Grundsäge der Partei noch der Gewerkschaften verlegt hat, daß es dem Ruhrgebiet . Die Wahltasse bilanziert mit 16 500 m. sich vielmehr um eine reine Zweckmäßigkeitsfrage handelte, welche Der Kreiswahlverein hielt außer den Wahlversammlungen Gewerkschafts- Kommission biete übrigens feine Handhabe zur Zudie Parteileitung so erledigte, wie die Notwehr, die Aufrechterhaltung 13 öffentliche Versammlungen sowie 5 Generalversammlungen in rückweisung des Vereins Berliner Hausdiener. Der Bruderzwist, der altbewährten Grundprinzipien der Partei es ihr gebot. Die Stadt und 6 Mitgliederversammlungen auf dem Lande ab der zwischen dem Verein Berliner Hausdiener und dem Verband der Kreistonferenz erklärt sich mit der Parteileitung in Sachen des letzten halben Jahre. Handels- und Transportarbeiter besteht, werde sich unter der " Vorwärts"-Konfliktes einverstanden und spricht ihr ihr volles Leitung der Gewerkschafts- Kommission beseitigen lassen. In etwa Vertrauen aus." zwei Jahren werde sich die Verschmelzung beider Organisationen vollzogen haben, und dann werde niemand mehr von den gegen= wärtigen Streitigkeiten etwas wissen wollen.
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In einer Versammlung des Gewerkschaftskartells zu Breek wurde folgende Resolution einstimmig angenommen:
Die Stellungnahme des Correspondenzblattes" der General kommission der Gewerkschaften Deutschlands zwingt das Gewerkschaftskartell in Preez, auszusprechen, daß es vollinhaltlich mit der Handlungsweise des Parteivorstandes und der Preßfommission einverstanden ist und das Eingreifen, überhaupt die nicht im Interesse der allgemeinen Arbeiterbewegung liegende Stellungnahme des „ Correspondenzblattes" in dieser Frage mißbilligt."
Der Sozialdemokratische Verein zu Freiburg i. B. nahm dagegen in feiner letzten Versammlung folgende Erklärung an: Die Bersammlung des sozialdemokratischen Vereins Freiburg berurteilt auf das entschiedenste das Vorgehen des Parteivorstandes gegen die entlassenen Vorwärts"-Redakteure.
Des weiteren ist die Versammlung der Meinung, daß der Parteivorstand, wenn er eine solche Aenderung plante, verpflichtet gewesen wäre, den Parteitag in Jena zu unterrichten, damit der
Barteitag ſeine Stellung zur prinzipiellen und taktischen Haltung
des„ Vorwärts" hätte präzisieren können."
der
im
Die Organisation wächst ständig. Mitglieder waren vorhanden: 1898: 70, 1899: 160, 1900: 342, 1901: 351, 1902: 750, 1903: 1100, 1904: 1700, 1905: 2400.
Um der Fluktuation im Mitgliederbestande zu begegnen( bei 1500 Neuaufnahmen war ein Abgang von 600 zu verzeichnen), wurde die Gewährung einer Bergütung an die Parteifunktionäre beschlossen.
Zum Punkt Presse beschloß die Konferenz, den Vorstand zu beauftragen, die Errichtung einer offenen Handelsgesellschaft in die Wege zu leiten, damit die Gründung einer eigenen Preffe bald erfolgen könne. Weiter soll geprüft werden, ob die Ausgabe von Obligationen zu empfehlen ist. Im Preßfonds sind vorhanden 7500 M., an denselben werden jetzt von jeder verkauften Beitragsmarte( 40 Pf.) 15 Pf., vom 1. Januar 1906 ab 10 Bf. abgeführt. Um besser in die noch indifferenten Kreise eindringen zu fönnen, wurde die Einführung der Elberfelder Agitationszeitung: Morgenrot" beschlossen.
Wappler( Vertreter des Vereins Berliner Hausdiener) wandte sich gegen die Ausführungen Werners. Die Verhältnisse im Verein Berliner Hausdiener lägen so, daß ein sehr großer Teil seiner Mitglieder vor dem Verbande ein Gruseln empfände. Das sei unter anderem auf die Schreibweise des Verbandsorgans Courier" zurückzuführen. Von den 8000 Mitgliedern des Vereins würden jebt nicht mehr wie 10 Proz. in den Verband übertreten. Die Mehrheit seien indifferente Leute, denen man Zeit lassen müsse, um sie für die moderne Arbeiterbewegung zu gewinnen. Es könne eben nicht alles mit einem Male erreicht werden. In gleichem Sinne sprach Schmal, ebenfalls als Vertreter des Vereins Ber liner Hausdiener. Es wurde auch hervorgehoben, daß die Statutenbestimmung, wonach Hausdiener über 45 Jahre nicht aufgenommen Ein Antrag, die Redaktion des Parteiblattes, der" Dortmunder werden, nur eine Sicherung gegen Ausbeutung der UnterstübungsArbeiterzeitung", zu ersuchen, zu allen auftauchenden Parteifragen einrichtungen sei, die aber nicht stritte befolgt werde, denn der eine prinzipielle Haltung einzunehmen, wurde debattelos an- Berein habe schon Mitglieder von 56 Jahren aufgenommen. genommen. Schumann( Vorsitzender des Verbandes der Handels- und Zum Konflikt am Vorwärts" nahm die Konferenz gegen drei Transportarbeiter) sagte unter anderem: Der Verein Berliner
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Stimmen eine Resolution an, die wir an anderer Stelle wieder Hausbiener habe gar nicht die ehrliche Absicht, sich dem Verbande
Der erste Saz wurde mit allen gegen eine und der zweite mit geben. allen gegen sechs Stimmen angenommen.
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Der Briefwechsel im Vorwärts"-Konflikt zwischen dem Parteivorstand und den sechs ausgeschiedenen Redakteuren wird von der Münchener Post" in einer besonderen Beilage publiziert. Die Briefe bestätigen nur, was für die wesentlichen Vorgänge schon aus den von uns wiedergegebenen Erklärungen des Parteivorstandes und der Breßkommission einerseits und den Sechs andererseits befannt ist.
Zur Mandatsniederlegung Schippels veröffentlicht die Chemniger„ Boltsstimme" noch folgendes Schreiben an den Parteivorstand des 16. sächsischen Reichstagswahlkreises:
Durch Mitteilung meines Schreibens an den Berliner Parteivorstand setze ich auch Sie von meiner Mandatsniederlegung in Kenntuis, möchte aber speziell für die Chemnizer Parteifreunde noch einige Worte hinzufügen.
Der Chemnizer Wahlkreis stand, wie Sie wissen, bereits im Vorjahre an der Schwelle einer Neuwahl. Kurz nach dem Bremer Parteitag richtete ich, unter Ablehnung jedes eigenen Eingreifens in eine etwaige Debatte, nach Chemniß die Anfrage, welche Forderungen man dort aus dem Bremer Beschluß zu ziehen gedenke. Die Chemnizer Parteiversammlung sprach sich damals, mit allen gegen sechs Stimmen, ihrerseits dahin aus, daß„ keine Beranlassung vorliege, Konsequenzen zu ziehen, welche das Reichstagsmandat berühren".
Wenn auch mir die Neuwahlfrage im Augenblid damit erledigt schien, so habe ich nicht voraussehen können, wie empfindlich mit der Beit mein schon damals sehr angegriffener Gesundheitszustand werden würde. Ich halte es daher, nach langem Zögern und Schwanken, nunmehr selber für geboten, den Schritt zu vollziehen, der mir von anderer Seite und aus anderen Gründen bereits vor einem Jahre nahegelegt wurde.
Daß ich das nicht leichten Herzens tue, brauche ich faum erst zu versichern. Aber ich hoffe, daß wenigstens die vielen persönlichen und freundschaftlichen Beziehungen, die mich mit der Chemnizer Arbeiterschaft nach so langer Zeit gemeinsamen Wirkens und Strebens verbinden, unverändert fortdauern werden, auch nachdem das vertrauensamtliche Verhältnis zu den Wählern meiner alten Heimat und Vaterstadt nunmehr, nach faft 16jährigem Bestande, endgültig aufgehört hat. Mit altem parteigenössischen Gruße
Ihr Mar Schippel." Der Zentralvorstand des Sozialdemokratischen Vereins für den 16. sächsischen Reichstagswahlkreis erläßt in der Chemmißer Volksstimme" am Dienstag folgende Erklärung: „ Obgleich uns der ungünstige Gesundheitszustand unferes bisherigen Reichstagsabgeordneten Schippel bekannt war, sind wir doch außerordentlich überrascht, daß dieser und andere Gründe seine plötzliche Mandatsniederlegung verursacht haben. Wir bedauern dies und erklären ausdrücklich, daß die Haltung des Genossen Schippel wie dies auch in verschiedenen früher gefaßten Refolutionen von Parteiversammlungen des 16. sächsischen Reichstagswahlkreises zum Ausdruck gebracht worden ist bon hier aus keinerlei Kritik erfahren hat, die seine Mandatsniederlegung hätte zur Folge haben müssen."
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Verfammlungen.
Eine öffentliche Kommunalwähler- Versammlung
beschäftigte sich am Montag mit der Neuwahl im 17. Bezirk. Der Referent, Stadtv. Ewald, der an Stelle des verhinderten Stadtv. runs erschienen war, kennzeichnete in treffender Weise das Verhalten des Freisinns, das dieser gegen den seinerzeit aus der Wahl hervorgegangenen Genossen Kerfin eingenommen hatte. Redner ging dann auf die Aufgaben der Sozialdemokratie im roten Hause ein und beleuchtete das Verhalten der dortigen freisinnigen Mehrheit. Alsdann nahm der Kandidat des Kreises, Genosse Kerfin, das Wort und wies besonders darauf hin, daß der Name deutlich ausgesprochen werden möge. Redner schildert noch einmal die Verhandlungen vor dem Ober- Verwaltungsgericht. In der Disfussion sprachen Gottfr. Schulz, Gehrmann und Maschte. Letzterer machte einige interessante Mitteilungen aus der freisinnigen Versammlung, in welcher der Abgeordnete Kopsch referierte. Nachdem noch Genosse Ewald in seinem Schlußwort das Verhalten des Abgeordneten Kopsch genügend beleuchtet hatte, schloß der Vorsitzende die Versammlung.
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Die Berliner Gewerkschafts- Kommission hielt am Montag eine Versammlung der Delegierten und der Vorstände der an die Kommission angeschlossenen Gewerkschaften ab. Auf der Tagesordnung stand der Protest des Verbandes der Handels- und Transportarbeiter gegen den Anschluß des Vereins Berliner Hausdiener an die Gewerkschafts- Kommission.
der Handes- und Transportarbeiter anzuschließen. Das Bestreben des Vereins gehe vielmehr dahin, sich über ganz Deutschland aus zubreiten als besondere Organisation für die im Handelsgewerbe beschäftigten Hülfsarbeiter. Diese dem Verbande der Handels. und Transportarbeiter zu entziehen, betrachte der Verein als eine seiner Aufgaben. Durch seinen Anschluß an die GewerkschaftsKommission wolle der Verein nur den Stempel als moderne Arbeiterorganisation erhalten, um dann um so wirksamer für seine Sonderbestrebungen agitieren und schließlich auch den Anschluß an die Generalfommission erlangen zu können. Der Verein betreibe Zersplitterung der einheitlichen Organisation. Durch den Beschluß. den Verein in die Gewerkschafts- Kommission aufzunehmen, habe der Ausschuß Zersplitterung in die Kommission getragen. Das Gewerkschafts- Kartell sei konsequent gewesen, denn es habe dem Verein Berliner Hausdiener die Bedingung gestellt, sich mit der beim Kartell schon vorhandenen kleinen Hausdiener- Organisation zu verschmelzen. Der Ausschuß der Gewerkschafts- Kommission dagegen habe die feste Haltung vermissen lassen, er wolle den Verein Berliner Hausdiener aufnehmen, ohne ihm die Verpflich tung, sich mit dem Verbande zu verschmelzen, aufzuerlegen. Nach dem Regulativ der Gewerkschafts- Kommission seien von der Aufnahme solche Organisationen ausgeschlossen, die sich von bestehenden abgesplittert und Sonderorganisationen gebildet haben. Wenn auch in diesem Falle von einer Absplitterung keine Rede sei, so handele es sich doch um eine Sonderorganisation und aus diesem Grunde dürfe die Aufnahme nicht stattfinden. Der Aufnahme des Bereins Berliner Hausdiener ständen aber auch die Kongreßbeschlüsse entgegen, wonach die Gewerkschafts- Kommission als ein Sartell zentraler Einheitsorganisationen anzusehen sei.
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Die Vertreter des Verbandes der Handels- und Transportarbeiter verließen den Gaal. Die Erklärung Schumanns erregte allgemeines Aufsehen. Mehrere Redner bemerkten dazu, diese Erflärung sei boreilig abgegeben. Mit der soeben vollzogenen AbStimmung sei keineswegs die bedingungslose Aufnahme des Vereins Berliner Hausdiener in die Gewerkschafts- Kommission beschlossen. Es sei damit nur gesagt, daß der Aufnahme keine grundsäglichen Bedenken entgegenstehen. Nunmehr müsse erst abgestimmt werden über die an die Aufnahme geknüpften Bedingungen, welche in den Solange diese Be= vorliegenden Resolutionen aufgestellt sind. dingungen nicht beschlossen und vom Verein Berliner Hausdiener nicht anerkannt seien, gehöre der Verein der Gewerkschafts- Rommission nicht an. Andererseits machte sich die Auffassung be merkbar, daß nach der hier erfolgten Abstimmung der Verein Ber liner Hausdiener bereits aufgenommen sei.
Liebenow( Verein Berliner Hausdiener) meinte, es sei Eugen Brüdner, der den Vorsik der Versammlung führte, doch kein Fehler, wenn sein Verein sich über ganz Deutschland bemerkte einleitend: Der Verein Berliner Hausdiener habe vor ausdehne. Im Verbande der Handels- und Transportarbeiter längerer Zeit seinen Anschluß an die Gewerkschafts- Kommission seien ja doch nur sehr wenige Hausdiener. nachgesucht. Der Verband der Handels- und Transportarbeiter Für den Anschluß des Vereins Berliner Hausdiener an die habe dagegen Einspruch erhoben, der Ausschuß der Gewerkschafts- Gewerkschafts- Kommission sprachen noch Reßlinte( Schlächter). Kommission habe infolgedessen die Aufnahme des Vereins Berliner äd( Maschinenarbeiter), Brudner( Graveur). Dann wurde Hausdiener abgelehnt. Nachher hatte sich das Gewerkschafts- Kartell ein Schlußantrag angenommen. Es lagen drei Resolutionen vor, bereit gefunden, den Verein Berliner Hausdiener aufzunehmen. welche dem Anschluß des Vereins Berliner Hausdiener zustimmten, die in den drei Resolutionen verschieden Darauf habe von seiten des Ausschusses der Gewerkschafts- Rom- dabei aber Bedingungen mission nochmals eine Aussprache der Beteiligten stattgefunden. sind über weitere Verhandlungen zweds Anschluß des Vereins Auf Grund dieser Aussprache sei der Ausschuß zu dem Beschluß an den Verband der Handels- und Transportarbeiter stellen. gekommen, daß der Aufnahme des Vereins Berliner Hausdiener Ueber den Abstimmungsmodus entstand eine längere, oft ziemin die Gewerkschafts- Kommission nichts mehr im Wege stehe. Gegen lich erregte Geschäftsordnungsdebatte. Schließlich kam zunächst diesen Beschluß des Ausschusses habe der Vorstand des Verbandes der die grundsätzliche Frage, ob der Verein Berliner Hausdiener in Handels- und Transportarbeiter Protest erhoben, die Entscheidung die Gewerkschafts- Kommission aufgenommen werden solle. zur namentlichen Abstimmung. stehe nun dieser Versammlung zu. Werner begründete den Protest des Verbandes der Handels- Die Aufnahme wurde mit 63 gegen 36 Stimmen beschlossen. Hierauf erklärte Schumann namens des Handels- und und Transportarbeiter. Eingehend schilderte er die Entstehung und Wir ziehen mit dem das seitherige Verhalten des Vereins Berliner Hausdiener. Schon Transportarbeiter- Verbandes: vor Jahren habe der Verband versucht, den Verein zum Anschluß heutigen Tage unseren Vertreter aus dem Ausan den Verband zu bewegen, aber bergebens. Seit dem Jahre 1904 schuß der Gewertschafts- Rommission zurüd. Ob feien erneute Anschlußverhandlungen im Gange, jedoch habe der wir auch aus der Gewerkschafts- Kommission Verein die durchaus loyalen Anschlußbedingungen des Verbandes austreten, darüber wird unsere Generalbernicht angenommen. Inrichtig sei, was fürzlich im Gewerkschafts- sammlung Beschluß fassen." Kartell gesagt wurde: Der Verband habe vom Verein beim Uebertritt ein Sühnegeld gefordert. Es handele sich vielmehr darum, daß der Verein pro Mitglied 2 M. zahlen sollte, wofür seine Mitglieder sofort nach dem Uebertritt für alle Unterstüßungen im Verbande unterDemonftrationen gegen die Flottenvorlage. Die am Sonnabend stüßungsberechtigt sein sollten. Während die Verhandlungen zwischen in Hirschberg i. Schlef. ftattgefundene Versammlung des sozial- beiden Organisationen noch schwebten, habe sich der Verein Berliner demokratischen Wahlvereins beschloß emstimmig, an den Parteivor- Hausdiener hinter dem Rücken des Verbandes an den Ausschuß der Gewerkschafts- Kommission gewandt. 3u jener Zeit habe der Verein stand folgenden Antrag zu richten: Berliner Hausdiener ein Statut gehabt, das den Grundsäßen der „ Die Versammlung ersucht den Parteivorstand, gegen die neue modernen Arbeiterbewegung nicht entsprach. Der Verband habe Flottenvorlage wie gegen Militarismus und Marinismus überhaupt eine Aenderung der Statuten in diesem Sinne zur Vorbedingung so schnell wie möglich in ganz Deutschland das Volk zum Protest des Anschlusses gemacht. Der Verein sei dem nachgekommen, er habe aufzurufen. In großen Demonstrationsversammlungen ist dafür zu am 15. Auguft sein Statut geändert, aber dasselbe enthalte noch forgen, daß die Steuerzahler über die gemeinschädlichen Folgen der mehrere schwarze Punkte. So nehme der Verein Berliner Haus. uferlosen Flottenrüstungen, des Verpulverns umgezählter Millionen diener Mitglieder nicht vor dem 17. und nicht nach dem 45. Lebensjahre auf. Obgleich das neue Statut des Vereins Berliner Hausaufgeklärt werden. Das Resultat dieser möglichst zu gleicher Zeit biener erst am fommenden 1. Januar in Kraft trete, suche der zu veranstaltenden Demonstrationen ist dem Reichstage und den Verein schon jetzt unter Berufung auf das neue Statut Vorteile zu verbündeten Regierungen zu übermitteln."- erlangen. So habe er die Vertrauensleute der Partei veranlagt, dem Verein die Spalten des Vorwärts" zu öffnen, die ihm gesperrt waren, weil er sich früher Verstöße gegen die Lokalsperre zu schulden Neuerdings habe der Verband dem Verein habe kommen lassen. wieder andere Anschlußbedingungen gestellt, der Verein habe aber Bei der Stadtverordnetenwahl in Elberfeld erhielten unsere auch unter diesen Bedingungen nichts von Anschluß wissen wollen. Kandidaten 3914-4121 Stimmen, die kartellierten Konservativen, Trotzdem habe nun der Ausschuß die Aufnahme des Vereins Berliner Nationalliberalen, Ultramontanen und Freisinnigen erhielten 5062 Hausdiener in die Gewerkschaftskommission beschlossen. Jekt, nach bis 5367 und eine bürgerliche Oppofition 618-747 Stimmen. Von dem dieser Beschluß gefaßt ist, agitiere der Verein Berliner Hausunseren Kandidaten tommen zwei in Stichwahl, fünf Stadtverordnete diener gegen den Verband der Handels- und Transportarbeiter, insind in der dritten Abteilung zu wählen. Zur Wahl gingen 57 Broz. dem er den Berufsangehörigen sage, der Verein leiste für einen der Wähler. Mehr als die Hälfte der Elberfelder Arbeiterschaft hat Wochenbeitrag von 20 Pf. dasselbe, was der Verband für einen wegen des hohen Zensus fein Wahlrecht. Bei der vorigen Wahl Beitrag von 40 Pf. gewähre. Auch der Umstand, daß der Verband wegen des Elektrostreits einen Extrabeitrag erhebe, werde vom erhielten wir bis zu 1456 Stimmen. In Remscheid sind unsere Parteigenossen diesmal unter Verein gegen den Verband ausgenutzt. Es handele sich also um Tegen. Bei den Wahlen von 1901 und 1903 hatten fie gefiegt und einen Konkurrenzverein des Handels- und Transportarbeiter- Berhofften mun, den Rest der dritten Abteilung zu erobern. Das ist nicht bandes, der in die Gewerkschafts- Kommission aufgenommen werden geglückt; fie erhielten 2447-2479 Stimmen, während es die vereinigten solle. Seine Gewerkschaft, die sich in ähnlicher Lage befände, wie Gegner auf 2631-2652 Stimmen brachten. Die Beteiligung war eine der Handels- und Transportarbeiter- Verband, könne der Aufnahme starte, es wählten 68 Proz., auch sind unsere Stimmen um rund des Vereins Berliner Hausdiener in die Gewerkschafts- Kommission -550 gegenüber der vorigen Wahl gestiegen. Hätten bei der Wahl zustimmen. die unerquicklichen Remscheider Parteiftreitereien nicht eine Rolle gespielt man tonnte sich unter anderem über die Kandidaten nicht einigen so wäre trotz des gegnerischen Ansturm wohl auch diesmal der Sieg unser gewesen.
Kommunalwahlen. Bei der Gemeindewahl in Oberhausen, einem Vorort Augsburgs mit zahlreichen Industriearbeitern, wurden zwei Sozialdemokraten in den Gemeinderat gewählt, die ersten im ganzen schwäbischen Bayern .
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Gegen 1 Uhr wurde ein Antrag angenommen, die Versammlung zu vertagen und die Abstimmung über die Aufnahmebedingungen in einer demnächst zu veranstaltenden Versammlung vorzunehmen.
Gerichts- Zeitung.
Ist Turnen„ Erörtern einer öffentlichen Angelegenheit"?
Durch Nichtanmeldung eines Turnabends bei der Polizei sollten Pesta und Genossen, die Vorsteher des polnischen Turnvereins" Socol" zu Long, das Vereinsgesetz übertreten haben. Die Staatsanwaltschaft ging davon aus, daß die" Socol"-Vereine, die notorisch den Gegensatz zwischen Polen und Deutschen im Sinne der großpolnischen Agitation zu fördern fuchten, bestrebt seien, auf öffentliche Angelegenheiten einzuwirken. Die Angeklagten wurden jedoch freigesprochen und das Kammergericht verwarf am 20. November die Revision der Staatsanwaltschaft mit folgender Begründung: Allerdings sei in den Vorinstanzen ohne Rechtsirrtum festgestellt worden, daß der„ Socol" in Long, der dem bekannten " Socol"-Verband angeschlossen ist, eine Einwirkung auf öffentliche Angelegenheiten bezwecke. Daraus folge aber noch nicht, wie das Landgericht annehme, daß alle Zusammenfünfte der Leute anmeldepflichtig seien. Es wäre nur erforderlich für die Versamm lungen des„ Socol", in denen öffentliche Angelegenheiten erörtert werden sollten. Das sei bei dem betreffenden Turnabend nicht der Fall gewesen nach den tatsächlichen Feststellungen. Somit rechtfertige sich die Freisprechung.
Särsten begründete die Haltung des Ausschusses. Der Verein Berliner Hausdiener habe sich seit etwa 1½ Jahren ernstlich bemüht, sich auf den Boden der modernen Arbeiterbewegung zu stellen. In dem Verein herrsche jetzt ein ganz anderer Geist als früher. Viele In Hagen waren für den Bezirk Behringshausen zwei Ersatz- Parteigenossen seien Mitglied des Vereins. Aus diesem Grunde wahlen vorzunehmen. Mit 518 beztv. 502 Stimmen unterlagen sei denn auch im Ausschuß der Gewerkschafts- Kommission Stimmung Sildesheim ist am unsere Genossen den Gegnern, die 712 bezw. 864 Stimmen erhielten. für die Aufnahme des Vereins Berliner Hausdiener gewesen, als Da hier die meisten Arbeiter wahlberechtigt sind, kann bei besserer die Frage der Aufnahme auftauchte. Der Ausschuß habe sich auch Organisation der Bezirk gewonnen werden. bemüht, daß der Anschluß des Vereins an den Verband bewerkstelligt werde und die Bedingungen des Verbandes empfohlen. Der Verein fei jedoch der Meinung, daß ein großer Teil seiner Mitglieder den Anschluß an den Verband nicht mitmachen würde. Mit Rücksicht
Eine Kreiskonferenz des Wahlkreises Essen fand am 19. d. M. statt. Sie war von 93 Delegierten refp. Parteifunktionären besucht.
Wozu der Gendarm nicht befugt war. Vom Landgericht 27. März die Pferdchändlersehefrau Wieczorek in Moritzburg wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt zu 14 Tagen Gefängnis verurteilt worden. Ein Gendarm, welcher anrüchigen Verkehr in der Wohnung der Angeklagten vermutete, drang nachts in die Wohnung ein und entdeckte dort die Schwester der Angeklagten, sowie einen Mann unter Verhältnissen, die seinen Verdacht rechtfertigten. Bei dieser Gelegenheit hat die