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Tichkeit als die Preise der Waren. Obgleich für ihn der Preis der Lebensmittel immer einen Anhaltspunkt gibt, so übt doch das Verhältnis des Angebots zu dem Be­gehr von Arbeit cinen mächtigen Einfluß auf die Lage der Lohnarbeiter. So lange der Lohn noch ober­halb der durch den unabweislichen Lebensbedarf bestimmten Grenze steht, fann er bei ungünstigen Mitwerben erniedrigt werden, und die Verteuerung der Lebensmittel vermag ihn nicht sogleich zu erhöhen. Ist das Kapital des Volkes nicht stärker im Zunehmen als die Volksmenge, so bleiben die er­wähnten Steuern ganz oder zum Teile auf den Arbeitern liegen, bis etwa später eine Verzögerung in der Volks­vermehrung einen höheren Lohnsatz bewirkt. In diesem Falle sind also die Steuern der genannten Art sehr nachteilig.

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Der Prophet der deutschen historischen Schule" der Nationalökonomie, Profeffor Roscher, erklärt in seinem System der Volkswirtschaft" im Jahre 1854: Wie das Wohlfeilerwerden der Lebensmittel, wenn sich der Bedürfniskreis des Arbeiterstandes nicht entsprechend ber­größert, ein Sinfen des Lohnes zur Folge hat, so muß das

mittelten Klassen von den neuen Steuern betroffen, und das in einem Zeitpunkt, wo der neue Zolltarif denselben Mittelstand schwer zu belaften droht und die Erhöhung der Zölle des Aus­landes den Warenaustausch und damit den ganzen wirtschaftlichen Verkehr wesentlich einzuengen verheißt."

den

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Das Berliner Tageblatt" faßt sein Urteil in Schluß zusammen:

schworenen und Schöffen außer der Reisekostenentschädigung auch eine Vergütung für Zeitverfäumnis aus den Landesmitteln der ein­schlägigen Bundesstaaten gewährt werde.-

Sozialistische Gemeindewahlerfolge in Bayern . Bei den Gemeinde­wahlen in Fürth i. B. hat unsere Partei außerordentlich gut abges schnitten. In 6 von 14 Bezirken wurden ihre Kandidaten mit teil­weise sehr großer Mehrheit gewählt. Es fiegten die Genossen " Für heute mag nur gefagt werden, daß diese Neichs- Berngruber, Zorn, Reichler, Schönknecht, Endreß und Hofmann. Von Finanzreform" gerade bei denen, die von der Notwendigkeit den übrigen 8 Sigen fielen je 2 den Freisinnigen und Demokraten einer Sanierung unserer Reichsfinanzen überzeugt find, ein und 4 den Nationalliberalen zu, die sich zusammen gegen die Sozial­Gefühl tiefen Bedauerns darüber erwecken wird, daß eine demokratie verbündet hatten, weshalb unser Erfolg um so höher deutsche Regierung in diesen Zeitläuften mit solchen Finanzkünsten Kandidaten 3041, für die Gegner 3941 Stimmen. anzuschlagen ist. Insgesamt wurden abgegeben für die sozialistischen die schwierige und höchst bedeutungsvolle Aufgabe lösen zu Bor drei Jahren ging unsere Partei mit den Demokraten zu­fammen und errang damals ebenfalls 6 Size. Diesmal hatte sich Noch kurioser verhält sich die im Mosseschen Verlage er- die Volkspartei dem bürgerlichen Kartell gegen uns angeschlossen. scheinende arbeiterfreundliche Berliner Volksztg". Trozdem fiegten wir nicht nur in der gleichen Anzahl von Bezirken, Sie läßt die Steuererhöhungen auf Bier und Tabak sowie die sondern es fielen auf unsere Kandidaten noch 154 Stimmen mehr, Fahrtarten, Duittungs- und Reichs- Erbschaftssteuer un- als wir vor drei Jahren mit der Boltspartei zusammen hatten. berücksichtigt und behandelt dafür umso ausgiebiger in einem besonderen Leitartikel die Automobilsteuer.

fönnen gedenkt."

Die agrarische Presse hat gegen die Vorlage nicht viel einzuwenden, nur die Reichs- Erbschaftssteuer paßt ihr nicht. Die Kreuz- Zeitung " schreibt z. B.:

Eine neue Schlappe in Südwestafrika.

Teurerwerden derselben, wenn der Lohn bereits fo meorly, Wir haben, wie sich unsere Leser erinnern werden, dem Ge- am 18. 11. 82 zu Hafferode, Kopf- und Brustschuß; Reiter Mar

friedigen, ein Steigen des Lohnes nach sich nach sich ziehen. Der Uebergang ist im ersten Falle ein ebenso behaglicher, ( der ganze deutsche Professor drückt sich hier in dem einen Wort aus!) wie im zweiten voll der traurigsten Krisen. Je langsamer die Preiserhöhung der Lebensmittel vor sich geht, umso eher ist zu befürchten, daß ihr die Arbeiter nicht etwa durch Auswanderung, verminderte Ehezahl usw., sondern durch Erniedrigung ihres Bedürfnis­maßes, Einführung schlechterer Nahrungs­stoffe usw. zu begegnen suchen. Uebrigens gilt das alles nur von den dauernden Veränderungen des Lebensmittel­preises, wie sie z. B. durch die Entwickelung des Ackerbaues, durch Steuern usw. hervorgebracht werden.

Der Engländer John Stuart Mill schreibt in seinen Grundsäßen der politischen Dekonomie" im Jahre 1848: Alle Abgaben von notwendigen Lebensbedürf nissen sowie von Rohstoffen und Werkzeugen, die zur Hervor­bringung dieser Bedürfnisse notwendig sind, auszuschließen, denn solche Abgaben nun leicht demjenigen Abbruch, was un­besteuert bleiben sollte, nämlich dem zu einer gefunden Eristenz eben ausreichenden Einkommen.

In einem alten Lande Tagelöhner besteuern wollen, heißt also nur, eine Steuer mehr auf alle Arbeitgeber legen, es sei denn, daß die Steuer die viel schlimmere Wirkung habe, den Maßstab einer eben erträglichen Existenz in den Ansichten der ärmsten Volksklassen auf die Dauer noch tiefer herab­zudrücken. tick mosbian

Politische Geberficht.

Berlin , den 23. November.

Caldo Stengels Steuer- Bukett. 119

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Nachträglich gemeldet: Am 23. September d. J. beim Ueberfall der Station Das:

Amtlich wird aus Windhuk gemeldet: Am 13. November b. J. beim Ueberfall eines Wagens bei Deutsche Erde sind Gefallen: Gefreiter Bruno Stollenwert, geboren am 12. 1. 82 zu Schleiden . Kopfschuß; Reiter Karl Krull, geboren danken der Reichs- Erbschaftssteuer, als er zum erstenmal auftauchte, ange, geboren am 18. 3. 82 zu Leipzig - Lindenau , Kopfschuß. ablehnend gegenüber gestanden, weil wir alle direkten Steuern Vermißt und am 17. November d. J. tot aufgefunden: Unter­und diejenigen, die von den Pflichtigen als direkte Steuern offizier Alfred Laudon, geboren am 3. 7. 81 zu Hameln , Bauchschuß. empfunden werden, den Einzelstaaten überlassen wissen wollten. Verwundet: Neiter Ostar Wipper, geboren am 3. 8. 82 Nachdem wir jedoch erkannt haben, daß bei der Stimmung der zu Langenfalza, schwer; Reiter Hermann Herzog , geboren Reichstagsmehrheit ohne Neichs- Erbschaftssteuer eine wirksame am 23. 12. 83 zu Mansfeld , schwer; Reiter Bruno Tschorn, Finanzreform nicht durchführbar ist, werden wir uns mit diefer geboren am 7. 12. 82 zu Gleiwig, leicht; Reiter Paul Militschke, Steuer abzufinden haben. Jetzt liegt uns nur noch daran, sie so geboren am 21. 3. 82 zu Klein- Dels, leicht. auszugestalten, daß die gegen sie zu erhebenden Bedenken nach Möglichkeit gemildert werden. In diesem Sinne ist, wie uns scheint, auch der Entwurf der verbündeten Regierungen gehalten. Dresden : Reiter Fris Rothe, geboren am 3. 9. 83 zu Bittan. Gefallen: Reiter Willi Hornoff, geboren am 25. 9. 83 zu Noch schärfer äußert sich gegen die Reichs- Erbschaftssteuer Am 7. Oftober d. J. im Gefecht bei Jerusalem gefallen: Ge­das Intelligenzblatt der Landbündler, die Deutsche freiter Otto Göhre, geboren am 31. 10. 82 zu Grobzig; Reiter Tageszeitung": tr Friedrich Dähne, geboren am 7. 1. 81 zu Berlin ; Reiter Am allerunangenehmsten ist und bleibt uns Friedrich Hessel, geboren am 9. 8. 79 zu Trier ; Ausiedler die Reichs: Erbschaftssteuer, sowohl aus konstitutionellen, ilhelm Naber, geboren am 23. 4. 74 Borf. Seinen Wunden erlegen: Gefreiter Robert Löhr, geboren wie aus sozialen Gründen. Unsere Bedenken werden zwar dadurch einigermaßen abgeschwächt, daß die Erbschaften, die auf am 25. 5. 81 zu Wendessen . Reiter Richard Bennewiß, Kinder und Gatten übergehen, steuerfrei bleiben sollen; andere geboren am 6. 6. 83 zu Guben , am 18. November d. J. bei Heinis schwer verwundet, Schuß Brust, linker Oberarm. Außer­Bedenken aber, die wir öfters an diefer Stelle angedeutet haben, bem: Reiter Michael Hofbauer, geboren am 25. 9. 79 zu bleiben bestehen. Ob man den Versuch gemacht hat, Cbersroith, am 16. November d. J. beim Baden im Dranjefluß bas vererbte mobile Kapital anders zu beertrunken. steuern als das immobile, läßt sich aus den An­

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Eine böse Rute hat sich der Nürnberger Gemeindeliberalismus deutungen der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" nicht gebunden. Um die Sozialdemokratie noch länger vom Rathause erkennen. Darüber, ob es zweckmäßig sei, die Verteilung fernhalten zu können, hat er sich bei den jüngst stattgefundenen des Ertrages der Erbschaftssteuer zwischen dem Reiche und Gemeindewahlen mit der Mittelstandspartei verbunden, der er zivei den Einzelstaaten von Jahr zu Jahr durch das Etatsgefeß Sige einräumen mußte. Aber schon in der ersten Sigung stellte sich bestimmen zu lassen, werden die Meinungen auseinandergehen; heraus, daß außer den offiziellen noch eine Anzahl verkappter doch dürften diese Bedenken hinter den grundsätzlichen zurücktreten. Mittelständler im Gemeindekollegium fizen, die als Freifinnige oder Sie wurden bald den Libe­Hätte man unsere Vorschläge, die wir nachher noch kurz wieder- Nationalliberale gewählt worden find. holen wollen, berücksichtigt, so würde man vermutlich überhaupt führt, indem die freifinnigen sowohl als die nationalliberalen Whit­ralen sehr unbequem. Das hat zu einer reinlichen Scheidung" ges auf die Reichs- Erbschaftssteuer verzichten können." glieder des Gemeindekollegiums dem Vorsißenden desselben mitgeteilt haben, daß fie sich zu einer freisinnigen und einer nationalliberalen Fraktion zusammengeschlossen haben. So hat das Bündnis mit den Mittelständlern dazu beigetragen, daß die vor den Wahlen so viel gerühmte Einigkeit des gefamten Bürgertums" in die Brüche geht.

Zum Inkrafttreten des neuen Zolltarifs. In der Unternehmer­

Die Flotten- Demonftration der Demonstrations- Flotte. Die Ausführungen der Nordd. Allgem. 8tg." über die Also, es wird Ernst! Der frante Mann hat einen Anfall von Stengelschen Steuerpläne finden natürlich in der bürgerlichen Energie bekommen und tuscht nicht so, wie es die Musikanten des Bresse eine sehr verschiedenartige Beurteilung, im allgemeinen berühmten europäischen Konzerts eigentlich erwartet hatten. Langsam gehen aber selbst die freisinnigen Blätter mit dem duftigen und schwerfällig setzen sich die versammelten Schiffe in Bewegung, presse wurde während der letzten Monate mehrfach die Frage auf­Steuerbufett weit milder ins Gericht als man nach der Un­geheuerlichkeit der Vorschläge erwarten sollte. Das ist erklär- und die Stomödie der bisherigen Vorbereitungen zur Demonstration" preffe wurde während der letzten Monate mehrfach die Frage auf­lich. Wenn man die Flottenvorlage und die von der Nordd. erhält einen etwas dramatisch- bewegten Gang. Der gute Abdul- geworfen, ob die Waren, die vor dem Inkrafttreten des neuen Zoll­Allgem. 8tg." in Aussicht gestellten Heeresrüstungen zu be- Hamid, der doch schon seine 63 Jährchen auf dem Budel hat, soll tarifs und der neuen Handelsverträge, also vor dem 1. März 1906 willigen gedentt, wenn man ferner im Brinzip der Regierung ein Schulbub, dem der besorgte Bater den Verbrauch des nicht mehr in den letzten Tagen des Februar zur Verzollung ge willigen gedenkt, wenn man ferner im Prinzip der Regierung sich mit Gewalt eine" Finanzkontrolle" gefallen lassen wie über die Grenze in das deutsche Zollgebiet eingeführt werden, aber darin zustimmt, daß die Sanierung der Reichsfinanzen sich nicht Taschengeldes kontrolliert. Die lieben Großmächte! Wenn's ihnen langen, noch nach dem alten, oder schon nach dem neuen Tarif zu durch Einschränkung der Ausgaben, sondern nur durch Vermehrung wirklich darum zu tun wäre, in die heillose türkische Wirtschaft ein verzollen find. Jezt erläßt der Finanzminister folgende Bekannt der Reichseinnahmen herstellen läßt, dann muß man auch bereit machung: fein, neue Steuerquellen zu erschließen, und zwar solche, die allzu flotten Demonstration noch beglüdwünschen. Aberaberin Beitungen und Zeitschriften ergibt, ist mehrfach die Auffassung wenig Ordnung zu bringen, könnte man sie zu ihrer bisher nicht Wie sich aus Eingaben an die 8ollbehörden und Erörterungen reichlich fließen. Soweit reicht aber weder die sogenannte Die ganze Geschichte läuft wie gewöhnlich in letzter Linie verbreitet, daß der geltende Zolltarif noch auf alle Waren Anwendung allzu flotten Demonstration noch beglückwünschen. Aber Vaterlandsliebe der liberalen Bourgeoisie, noch der konser einfach darauf hinaus, den internationalen vativen Agrarier, daß sie geneigt wären, die Laften der von vor allzu großen pekundären Verlusten zu schützen. Kapitalismus zu finden haben werde, die bis zum Ablauf des 28. Februar 1906 Und die Zollgrenze überschritten haben. Es wird hiermit ausdrücklich ihnen befürworteten Flotten- und Heeresvermehrung auf ihre barum Räuber und Mörder! Darum Tausende von englischen, darauf hingewiesen, daß diese Auffaffung nicht in vollem Unfange Schultern zu nehmen- folglich müssen sie der großen Volks.darum französischen, italienischen, österreichisch- ungarischen, voraussichtlich zutreffend ist. Nach§ 9 des Vereinszollgesetzes vom 1. Juli 1869 masse aufgeladen werden. Das sagen sich, wenn sie auch auch noch russischen und anderen Seebären alarmiert, darum Panzer-( Bundesgesetzblatt S. 317) unterliegen den Sägen des geltenden diese Schlußfolgerung aus Rücksicht auf die in ihrem Gefolge schiffe, Streuzer, Zerstörer- und wie die Ungetüme sonst heißen mögen( einschließlich) bei der zuständigen Zollstelle zur Verzollung, zur Tarifs nur noch diejenigen Waren, die bis zum 28. Februar 1906 unter Dampf gesetzt, darum ein Millionenreich aufgeregt und be- Abfertigung auf Begleitschein II oder zur Anschreibung auf Privat unruhigt! treditlager angemeldet und zur Abfertigung gestellt werden. Hieraus England hat zur Stunde 2 Fahrzeuge mit 53 Geschüßen und ergibt sich unter anderem, daß alle Waren, die bei Beginn des 946 Mann, Frankreich ein Panzerschlachtschiff und einen Zerstörer 1. März 1906 in öffentlichen Niederlagen, Privattransit- oder Privat­Eine Reihe der wichtigsten Blätter, die hinter sich größere mit 67 Geschüßen und 64 Mann, Italien zwei Schiffe mit 43 Ge- teilungslägern mit oder ohne amtlichen Mitverschluß oder in den politische und wirtschaftliche Parteigruppen haben, hat bisher schüßen und 588 Mann, Desterreich zwei Kreuzer mit 56 Geschützen Beständen fortlaufender Konten vorhanden sind, den Säßen des noch nicht gesprochen; immerhin ergibt sich, wenn man die und 839 Mann auf die Beine gebracht. Dabei sind Avisos, neuen Tarifs unterliegen." verschiedenen Aeußerungen zusammenstellt, bereits eine recht Depeschenboote und ähnliches fleines Krupp "-Beug samt Bemannung interessante Blütenlese, die einen ziemlich sicheren Rückschluß nicht mitgerechnet. Was diese Demonstrations Flotte alles leisten darauf gestattet, welche Behandlung die Stengelschen Volks. schröpfpläne im Reichstag bei den Vertretern der Edelsten der önnte und was nicht, darüber mögen sich andere Leute, die mehr Nation und der nach Besitz, wenn auch weit weniger nach Beit haben als wir, die Köpfe zerbrechen. Wir werden ja hören, was für ein Mäuschen der gewaltig freißende Berg schließlich ge­Bildung maßgebenden Klassen finden werden.

trottenden Wähler der niederen Stände" nicht offen ans­sprechen, auch die Herren Freisinnigen und beschränken sich deshalb in weiser Vorsichtigkeit auf allgemeine unverbindliche Räsonnements und die Bekrittelung kleiner Nebensachen.

boren haben wird.

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Die Freie Deutsche Presse", die ehemalige Eins ist erstaunlich: Deutschland , sonst Hans Dampf in allen Richters hält noch mit Freifinnige Zeitg." Eugen Richters ihrem Urteil zurück; sie hat ihren festen Standpunkt in Gaffen und Gäßchen, sieht sich diese Geschichte ausnahmsweise ein­Die anderen Staaten da­der Escheinungen Flucht noch nicht gefunden. Vor- mal aus einiger Entfernung an!- läufig wird die Meinung der Freifinnigen Bolts- gegen fönnen sich's ohne weiteres leisten; sie haben im eigenen Lande augenblicklich gerade gar nichts zu tun, weder England noch partei nur erst Frankreich , noch Italien , noch ganz besonders Desterreich- Ungarn Blatt meint: durch die" Boff. 8tg." vertreten. und Rußland ! Musikanten, Komponisten und Notenschreiber unseres europäischen Wer doch auch so wenig zu tun hätte wie die Stapellmeister, Orchesters.

Das

Deutfches Reich.

Aus dem bayerischen Landtage.

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Herr Matthias Erzberger .

Die bevorstehende Eröffnung des Reichstages gibt einem Teil der bürgerlichen Breffe Anlaß, wieder über die parlamentarische Wielreberei" der sozialdemokratischen Abgeordneten, die an­geblich in erster Reihe die Verschleppung" der Reichstagsarbeiten berschuldet, zu räfonnieren. Demgegenüber stellt die Mainzer " Volkszeitung" fest, daß der größte Biel und Dauerredner des Reichstages nicht in der sozialdemokratischen Fraktion, sondern im Bentrum sist: es ist Herr Matthias Erzberger , der erst 1875 in Buttenhausen geborene Benjamin des Reichstages.

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Die Reichstags- Stenogramme erzählen grauenhaftes über seine Geschwäßigkeit. Um nur einen Teil der Materien" zu nennen, die dieser Bielbegabte meistert", sei angeführt: In der Session 1903 bis 1905 hat er geweisjagt über Abzahlungsgeschäfte, unlauteren Bier und Tabat sollen mehr bluten. Von den hundert Millionen, die sie mehr aufbringen sollen, muß weitaus der größte Kleiber, Berufsvereine, Detailreisende, Arbeiterverhältnisse in den Wettbewerb, foloniale bnd inländische Eisenbahnen, Bekleidungs­ämter, Automobilfahrerschutz, Bauhandwerkerforderungen, Dienst­Teil von der minder bemittelten Bevölkerung getragen werden. Militärwerkstätten, Hütten, Bergwerke, Heimwerkstätten, Textil­Es gehört wirklich keine Kunst und keine Wissenschaft zur Aus­industrie, Beamientvarenhäuser, militärische Ausbildung und Rechts­arbeitung solcher Projekte, sondern nur die Entschlossenheit, sich pflege, Bost- und Telegraphen- Verwaltung, Reichsdruckerei, Sub­über die gewichtigsten Bedenken, die namentlich auch vom sozial­missionswesen, Fabrifinspektorenberichte, Gewerbeordnung, Privat= politischen Standpunkte erhoben werden können, hinwegzusehen. versicherung, Reichsarbeitsamt, Streifpostenstehen, Unfallversiche= Und wenn solche Vorlagen eingebracht und gar durchgesetzt werden, rung, Waffenindustrie, Wohnungsgesetzgebung, Roll- und Steuer­wundert man sich über das Wachstum der Sozialdemokratie? In der Fortsetzung der Beratung des liberalen Antrages bewesen, Strafvollzug, Statistisches Amt, Reblaus, Schlachtvieh- und Nein, die Sozialdemokratie hat wirklich ein märchenhaftes Glück." treffend die Gewährung von Diäten an die Schöffen und Fleischbeschau, Schußtruppe, Seemannsordnung, Servistarif, Glas­Besonders ärgert sich das freisinnige Blatt über die Geschworenen erklärte der Justizminifter, daß es sich hier um hütten, Gast- und Schanfwirtschaftsbetrieb, Sausiergewerbe, Lehr. Quittungssteuer, während es die Reich 3- Erb- eine Frage handle, für die der Reichstag zuständig fei. Ohne eine lingswesen, Münzwesen, Socverte usw. usw. usw. entsprechende Aenderung des Gerichtsverfassungsgesetzes sei es den Unaufhörlich plätschert sein Redefluß, denn Herr Erzberger schaftssteuer ganz unberücksichtigt läßt: Und dann die Quittungssteuer. Sie ist ehedem vom Reichstag Einzelstaaten nicht möglich, Tagegeider zu gewähren, was an fich im hält es mit der Ansicht, daß die Quantität die Qualität zu ersehen Interesse der Justiz dringend zu wünschen sei. Der liberale Antrag vermag. weil fie gerade wurde schließlich, faft einstimmig zurückgewiesen worden, schließlich, soweit er bon Diäten die Gewährung die ordentlichen und soliden Personen trifft, die gleich bar von Landeswegen fordert, abgelehnt. Dagegen wurde die Regierung zu ersuchen, unter Abänderung bezahlen und sich gegen Streitigkeiten und Prozesse schützen beschlossen, wollen. Sie unterwirft Handel und Wandel unerquid der betreffenden Verordnungen( jetzt erhalten die Geschworenen lichen Placereien. Gewiß, die Quittungssteuer besteht in wöchentlich einmal freie Fahrt nach Hause vergütet) den Geschworenen einzelnen Staaten, deren Finanzen täglich find. Aber auch für die Dauer der jeweiligen Schwurgerichtsperioden freie Fahrt auf den Eisenbahnen und Posten zwischen der Station ihres Wohnortes Im Chemnißer Reichstagswahlkreis, in dem bekanntlich infolge wo sie besteht, wird sie nur als trauriger Notbehelf empfunden. und dem Size des Schwurgerichts in der Form der Ausstellung der Mandatsniederlegung Schippels eine Erfahwahl stattfinden muß, Preußen hat sie 1873, Sachsen 1886 abgeschafft. Jest soll sie von Preußen hat sie 1873, Sachsen 1886 abgeschafft. Jest soll sie von von Freikarten zu gewähren. Ferner wurde der Antrag des wird nach der Meldung bürgerlicher Blätter für die Nationallibe­Reichs wegen wieder eingeführt werden. Sie wird namentlich den Bentrumsabgeordneten Lerno angenommen, der die Regierung er- ralen der Landtagsabgeordnete Langhammer, für die Konservativen Gewerbetreibenden, dem Handwerk, den Kaufleuten, dem Mittel- fucht, fie möge im Bundesrat dahin wirken, daß dem Reichstage Landtagsabgeordneter Bankdirektor Ulrich und für die Freifinnigen ftande läftig fallen. Ganz überwiegend werden die minder be- baldigft ein Gefegentwurf vorgelegt werde, wodurch den Ge- Bankdirektor Hüfner- Chemiz die Durchfallfandidatur übernehmen.­

Und er sprach von vielen Dingen: Wie z. B. von dem Aufschwung, Der Marine, von der Preffe, Bon der Runkelrübenfrage, Von der Hyder der Parteisucht.