Die Stimmenzahl für die sozialdemokratischen Kandidaten ist aber gegen diejenige vor zwei Jahren fast um das Doppelte gestiegen. Die Wahlbeteiligung war im allgemeinen eine stärkere als früher. Das ist auch ein Beweis, daß man mit der Sozialdemokratie 1 Uhr fand die Schauspielerwitwe Josefine Borsch, als sie mit ihrer Gasvergiftung zweier Kinder. In der gestrigen Nacht gegen rechnet. Denn während die bürgerlichen Parteien in früheren Jahren über unsere Wahlbeteiligung lächelnd zur Tagesordnung Schwester in ihre im Hause Bärwaldtstr. 49 belegene Wohnung übergingen, haben sie diesmal alle Hebel ihres behördlichen Ein- zurückkehrte, ihre beide Töchter im Alter von sechs und acht Jahren fluffes und ihrer kapitalistischen Machtmittel in Bewegung gesezt, bewußtlos im Bette liegend vor. Wie sich herausstellte, hatte sich um die gefürchteten Sozialdemokraten vom Rathause fernzuhalten. in der Küche, die neben dem Schlafzimmer liegt, der Schlauch von Von den 4579 eingetragenen Wählern des 1. Wahlbezirks der dem Gastochapparat gelöst, so daß, da der Haupthahn nicht abgedreht 3. Abteilung nahmen 1417 ihr Wahlrecht wahr; im 2. Wahlbezirk war, Gas ausströmen konnte. Dem herbeigerufenen Arzte gelang waren 3196 Wähler eingetragen, von denen 994 wählten. Unsere es, die Lebensgefahr bei beiden Kindern zu beseitigen. Kandidaten erhielten rund 450 Stimmen im 1. Wahlbezirk, 250 im zweiten. Unter den gewählten Kandidaten der Gegner befindet ist sich auch wieder der antisemitische Reichstags- Abgeordnete Froe lich. Außerdem wurden gewählt Görms, Werdermann, André, Niedt , Krause. Ist also das Resultat dieser Wahl an und für sich für uns auch kein ungünstiges, so muß doch gesagt werden, daß der Erfolg unserer Wahlarbeit nicht den aufgewendeten Mühen entspricht. Ein großer Teil der gewerkschaftlich organisierten Wähler hat sich auch wieder aus Furcht vor wirtschaftlichen Schädigungen und Maßregelungen von der Wahl ferngehalten. In dieser Be ziehung bleibt für uns noch viel zu tun. Die politische Schulung des Arbeiters, seine Erziehung zur vollen Persönlichkeit und zuni bewußten Staatsbürger muß mit allen Mitteln der sozialistischen Agitation betrieben werden. Geschieht dies, dann werden auch die korrupten Methoden des Reichsverbandes zur Bekämpfung der Sozialdemokratie" später nicht mehr imstande sein, den Einzug der Arbeitervertreter ins Potsdamer Rathaus zu hindern.
nachdem sie Wien , Budapest , Köln , Hannover und andere Städte faufe. Wenn er sich aber sagen müsse, das, was er feilbiete, besucht hat. fönne anstößig sein, dann sei er verpflichtet, sich davon zu über zeugen. Die Frage, ob der Händler verpflichtet gewesen sei, von dem liche, von Fall zu Fall zu entscheidende. Hier wäre nachzuprüfen, Inhalt der Drudschrift Kenntnis zu nehmen, sei eine rein tatsäch= ob Grund dafür vorlag, daß Angeklagter hätte wissen müssen, was für eine Art Beitschrift" Seft" fei, und ob er hätte annehmen müssen, die Abbildungen seien anstößig.
Ein liberaler Wahlkandidat als Mitglied des Wahlvorstandes. Wir hatten in unserer Dienstagnummer darauf aufmerksam gemacht, daß für die Na chwahl im 17. Kommunal- Wahlbezirk dem liberalen Kandidaten Herrn Zacharias, der dort unserem Genoffen Emil Serfin, dem Kandidaten der Sozialdemokratie, gegenübersteht, der Posten eines Beisitzers in dem amtlichen Wahl vorstand übertragen worden sei. Hierzu teilt ums Herr Zacharias brieflich mit, daß er dieses Amt nicht ausüben werde. Er habe von vornherein abgelehnt, neben seiner Stadtverordneten - Kandidatur ein Amt im Wahlvorstand zu übernehmen; er würde das als grobe TaftTosigkeit ansehen. Es ist recht von Herrn Zacharias, daß er die Sache beim richtigen Namen nennt und die Hände davonlassen will. Aber unklar bleibt, wie ihm das Beifizeramt noch übertragen werden konnte, wenn er bon bornherein abgelehnt hatte, es zu übernehmen. Denn Tatsache ist, daß man es ihm übertragen hat. Daß Herr Zacharias zum Beisiger im Wahlvorstand für das Wahllokal Dresdener Garten" ausersehen sei, war auch bereits amtlich mit geteilt worden, ehe der Vorwärts" diesen interessanten Im stand weiteren Kreisen bekannt gab. Herr Zacharias hätte hinzufügen sollen, bei wem und wann er die Ablehnungserklärung gegeben hat.
Der Streit um die Weste. Das halbe Personal und die Geschäftsbücher der Herrenkonfektionsfirma Thiéry u. Siegrand waren gestern zu einer Verhandlung vor dem Kaufmannsgericht zur Stelle, die unter Vorsitz des Magistratsassessors Liebrecht stattfand. Der Bei der Arbeit schwer verunglückt ist gestern der 67 Jahre alte Verkäufer F. verklagte die Firma wegen eines Gehaltsanspruches Portier Artur Merks, Sellerstr. 15. M. war dabei beschäftigt, an bon 230 M., und der Geschäftsführer der beklagten Firma bemühte der Borderfront des genannten Hauses ein Bostament zu reinigen sich nun, den Nachweis zu führen, daß er infolge einer unredlichen und hierzu auf eine hohe Leiter gestiegen. Diese rutschte plötzlich Handlusweise des Mägers berechtigt war, diesen sofort zu ents aus, geriet ins Schwanken und M. stürzte in die Tiefe hinab. Dem lassen. Er habe sich eine bunte Weste anfertigen lassen und soll Verunglückten waren beide Beine gebrochen worden, jodaß er nach diese mitgenommen haben, ohne sie an der Kontrolle zieds Belastung von Notverbänden in der Unfallstation in der Lindowerstraße in das Moabiter Krankenhaus gebracht werden mußte. seines Kontos angesagt zu haben. Kläger beteuerte, niemals die Absicht der Unterschlagung gehabt zu haben und konnte sich auf das Bom Omnibus totgefahren. Große Aufregung rief ein tödlicher vor wenigen Wochen ergangene schöffengerichtliche Urteil berufen, Unglücksfall hervor, der sich gestern abend gegen 126 Uhr in der das den Abschluß einer seitens der Firma L. u. S. gegen ihn wegen Friedrichstraße in der Nähe der Kochstraße ereignet hat. Der Hunde- der Westenangelegenheit eingereichten Strafanzeige bildete, und das zlichter Otto Wilfe hatte im Café Friedrichshof für feine Tiere auf Freisprechung lautete. Das Kaufmannsgericht, - gutter geholt und überschritt nun in schräger Richtung den Fahr das an das Schöffengerichtsurteil damm der Friedrichstraße. Vor dem Hause Nr. 213 angekommen, läger der Untreue für schuldig und die beklagte Firma nach wollte er auf den Bürgersteig hinauffteigen, wurde jedoch§ 72 des Handelsgesetzbuches zu sofortiger Entlassung für berechtigt. bont einem vorüberkommenden Dumibus der Linie Riesen- Der Kläger wurde mit seinem Anspruch abgewiesen und kann, straße- Hallesches Tor umgeriffen und überfahren. Ein junger da das Objekt unter 300. beträgt, auch keine Berufung gegen Mann, welcher W. noch zurückreißen wollte, wurde gleichfalls auf das Urteil einlegen. den Fahrdamm geschleudert. Beide Verunglückte, welche bewußtlos waren, wurden nach dem Hausflur gebracht, wo sich der junge Mann bald wieder erholte. Dagegen starb W. furz nach dem Eintreffen des Krantenwagens an den Folgen der erlittenen Verlegungen. Die Leiche wurde nach dem Schauhause gebracht.
Bevor aber
wieder
Vorstrafe ein Grund zur Entlassung eines Handlungsgehülfen? Der 60jährige Handlungsgehülfe W. war bei der Zigarrenfirma Richter u. Frande als Verkäufer engagiert, wurde aber im Januar
dieses Jahres sofort entlassen. In der am Freitag vor dem Kaufmannsgericht unter Vorsiz des Magistratsassessors Le Viseur stattDas Auto im Dienste der Diebe. In der vergangenen Nacht gehabten Verhandlung gab der Vertreter der Beklagten , der Bruder haben Einbrecher das Kleidergeschäft des Schneidermeisters Ringel des Herrn Frande, als Begründung für die sofortige Entlassung in der Chauffeestraße heimgesucht. Die Diebe erbeuteten dabei für an, daß der Kläger für einen Vertrauensposten engagiert, worden viertausend Mark Waren, die sie auf einem Automobil fort- fei, für diesen Posten aber ungeeignet erschien, nachdem die Firma schafften. noch den der Bestohlene Ein in Erfahrung gebracht, daß der Kläger M. in den Jahren 1898 und bruch entdeckte, hatte die Kriminalpolizei hatte die Striminalpolizei die Täter bereits 1902 wegen Urfundenfälschung und Betruges zu Gefängnis verhier Der Zufall hatte dingfest gemacht. einmal urteilt war. W. behauptet dagegen, der Chef der Firma, der die Hand im Spiele gehabt. Spiele gehabt. Die Beamten suchten gerade übrigens in seinem früheren Geschäft gelernt hatte, wäre über seine einen aus Herzberge entsprungenen Einbrecher, entsprungenen Einbrecher, der mehrere Verfehlungen orientiert gewesen und hätte beim Engagement gesagt: Diebstähle bei Gastwirten verübte, und hatten ermittelt, daß er die So, jest machen wir über Ihre Vergangenheit Nächte in einem Einbrecher- und Kuppelquartier in der Koloniestraße einen diden Strich, und Sie beginnen ein neues zubrachte. Hier überraschten die Beamten heute in aller Frühe die Leben." Das Gericht hielt die eidliche Aussage des Chefs über Gesellschaft. Der Entsprungene und seine Helfershelfer waren gerade diese Behauptung für ausschlaggebend und beschloß, ihm den Eid dabei, von gestohlenen neuen Anzügen, der Beute aus der Chauffee- darüber abzunehmen. Der Vorsitzende ließ auch keinen Zweifel, straße, die Auszeichnungen zu entfernen. Die Bande wurde fests daß der Entlassungsgrund gesetzlich nicht stichhaltig ist, wenn der genommen und die Sachen konnten dem Bestohlenen zurückgegeben Arbeitgeber von den Vorstrafen des Klägers gehuußt hat. Die werden. Firma Richter u. France verschafft sich übrigens vor dem Kaufmannsgericht einiges Renommee, es ist in wenigen Wochen dies der dritte Fall, daß ein Handlungsgehülfe sein Gehalt gegen diese Firma einflagen muß.b i dusdb
Unsere Genossen im 17. Kommunal- Wahlbezirk werden bemüht sein, dafür zu sorgen, daß Herr Zacharias auch das Amt eines Stadtverordneten nicht zu übernehmen braucht. Er bewirbt sich mit Eifer darum, aber die Mehrheit der Wählerschaft wird es ihm Hoffentlich vorenthalten und ben Kandidaten der Sozial- der Polizei übergeben. Das entstandene Feuer, das den Fußboden demokratie, unseren Genossen Emil Kerfin, als ihren Wertreter in das rote Haus entfenden.
Erstickt in seiner Wohnung aufgefunden wurde am Freitagnachsms mittag ein alter Mann in der Kleinen Rosenthalerstr. 11. Dort bebemerkten Hausbewohner Rauch aus einer Wohnung bringen. Die benachrichtigte Feuerwehr drang in die Wohnung ein und holte den Manu heraus. Wiederbelebungsversuche waren erfolglos. Die Leiche des alten Mannes, der durch den Qualm erstickt war, wurde und die Balfenlage ergriffen hatte, konnte bald gelöscht werden.
Die Ausübung des Wahlrechts wird Patienten der Heilstätte in Gütergob außerordentlich erschwert, wenn nicht unmöglich gemacht durch den dortigen leitenden Arzt Dr. Elkan. Ms am Dienstag, den 7. November, Patienten unter Vorzeigung ihrer amtlichen Wahl farte den leitenden Arzt Dr. Elkan um Urlaub baten, um ihr Wahl recht auszuüben, wurde ihnen zur Antwort, daß Urlaub zur Wahl überhaupt nicht erteilt werde. Auf das Ungerechte dieser Handlungsweise aufmerksam gemacht, erklärte der Herr einem Patienten, daß er ja dann die Anstalt verlassen fönne. Darunter fann nur verstanden werden, wenn ein Patient sein Wahlrecht ausüben will ohne Urlaub, daß er dann aus der Anstalt verwiesen wird. Dazu hat unferes Erachtens der Arzt gar kein Recht, und er überschreitet seine Befugnisse, wenn er durch seine Anordnungen den Patienten die Bielleicht nehmen Ausübung ihres Wahlrechts unmöglich macht. die vorgesetzten Instanzen des Herrn Dr. Elfan Veranlassung, für Abhülfe in dieser Beziehung baldmöglichst Sorge zu tragen.
Straßenbahnverkehr am Totensonntag. Für den Besuch der Friedhöfe am Totensonntag hat die Große Berliner Straßenbahn in diesem Jahre umfassende Vorkehrungen getroffen, um den in wenige Stunden sich zusammendrängenden Massenverkehr zu bewältigen. Auf den Vorortlinien werden an den Seitenscheiben der Wagen große rote Platate angebracht, auf denen die Namen der Berliner Friedhöfe in den Vororten angegeben sind, die durch die betreffende Linie bebient werden. Ueberall wo es notwendig ist, wird der Betrieb verstärkt, so daß sich die Zugfolge bis zu einer Minute, bei den Linien nach der Knesebeckstraße sogar bis zu 30 Sekunden verdichtet. Zum Besuch der Friedhöfe bei der Her= mannstraße in Rigdorf werden die Linien 15, 22 E, 30 und 65 dahin berlängert. Außerdem werden Einsatzwagen dahin eingestellt vom Blücherplay, Dönhoffplak, Moritzplatz und Rottbuser Tor. Nach Weißensee werden die Linien 72 und 73 durchgeführt. Außerdem werden Einsagwagen abgelassen vom Rathaus und vom Alexanderplay. Nach Niederschönhausen gehen die Linien 10, 48, 51 und 57 durch. Einsatzwagen gibt es vom Aleranderplatz und vom SchönHauser Tor. Zum Besuch der Friedhöfe bei der Tegeler Chaussee gibt es Einsatzwagen vom Oranienburger Tor und vom Wedding plak. Für Plößensee wird Linie 22 durchgeführt bis zur Amrumerstraße. Einsatzwagen gehen vom Stupfergraben über Moabit nach Plößensee. Zum Besuch des Neuen Zwölfapostel- Friedhofs wird die Linie 72 in Schöneberg durch die Tempelhoferstraße dahin ver. längert.
Ein dritter Automobil- Omnibns. Ein dritter AutomobilOmnibus ist jetzt fertiggestellt, um dem Betrieb übergeben zu werden. Der neue Wagen entspricht fast genau den beiden im VerIchr befindlichen Wagen 1301 und 1302. Er erhält die Nummer 1303. Der Wagen wird heute dem Bolizeipräsidium von der Allgemeinen Berliner Omnibusgesellschaft vorgeführt, um polizeilich abgenommen zu werden. Wenn auch der neue Automobil- Omnibus dem Betrieb übergeben wird, so dient er doch vorläufig noch als Reserve.
Flottenagitation in der Heilstätte. Den Patienten der Heilstätte Grabowsee ist am 17. 6. M. ein eigenartiger Genuß bereitet worden. Es war ein Abendessen mit einem sich daran anschließenden Lichtbildervortrag angekündigt worden, und freudig wurde der Albend erwartet. Das Abendessen fand früher als sonst statt und jeder war gespannt, was gezeigt werden würde. Und da zeigte sich schließlich, daß es sich um eine Vorführung von Lichtbildern des Flottenvereins handelte. Es wurde unter anderen eine Tabelle über die Flottenstärke der verschiedenen Länder vorgeführt, um nachzuweisen, daß Deutschland auf diesem Gebiete noch lange nicht Allen voran" ist. Der Vortragende bemertte auch, daß wir eine starle Flotte brauchen; nicht nur eine Handelsflotte, sondern vor allem eine starke Striegsflotte für unsere Kolonien. Der Chefarzt dankte am Schluß dem Herrn Vortragenden im Namen der Batienten; ob aber wirklich die gemachten Ausführungen mit den Anschauungen der Patienten übereinstimmen, muß start bezweifelt
Die Freie Volksbühne feiert ihr Humoristisches Winterfest heute Sonnabend, den 25. November 1905, in der Brauerei Friedrichshain, 81% Uhr. Das Programım bildet einen Internationalen Schelmenabend. Schelmenspiele von Hans Sachs , Macchiavelli u. a. Der tote Mann, Das Narrenschneiden 2c. unter Mit wirkung der Madrigalvereinigung. Mitwirkende: Dirigent der Madrigalvereinigung Herr Artur Barth. Sopran: Die Damen Margarete Freund, Eva Bilchowska, Anni Boettcher. Tenor: Herr Starl Weiß, Ludwig Schubert. Baz: Hugo Weißenborn, Herr A. N. Harzen- Müller. Festmarken a 60 Bf. und Gastfarten a 75 Bf. find in allen Zahlstellen inkl. Programm zu haben. Um zahlreichen Besuch bittet Der Vorstand.
Treptow - Sternwarte. Der neue lichtstarte Romet, dessen Durchmesser ½ des scheinbaren Monddurch messers beträgt und einen deutlichen Kern erkennen läßt, wird von jetzt an täglich den Besuchern der Treptow - Sternwarte gezeigt. Freilich ist zu befürchten, daß er bei seinem starten Lauf nach Süden bald wieder verschavinden wird. Außer dem Kometen werden noch Saturn, Jupiter und Neptun gezeigt. Sonntagnachmittag( 26. November), 5 Uhr, spricht Herr Direktor Archen hold auf der Treptow- Stern warte in einem Vortrage:„ Einführung in die Aftronomie" auch über die Bahn des neuen Kometen. Um 7 Uhr spricht Direktor Archen hold über:„ Die Gestirne als Wegweiser für unsere Schiffe auf dem Ozean". Montag, den 27. November, abends 9 Uhr, über: Nebelflede und Sternhaufen".
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Vermischtes.
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Die erste deutsche Tageszeitung auf See. Am 18. November hat der Dampfer" Amerika " der Hamburg- Amerika- Linie mit 2341 Passagieren davon 98 in der neu eingerichteten 3. Klaffe feine zweite Reise nach New York angetreten. Das Schiff war in Hamburg an drei Tagen zur Besichtigung freigegeben worden und hat einen außerordentlichen Zulauf gehabt. Während der jezigen Reise wird zunächst verfuchsweise eine tägliche Bordzeitung unter dem Namen„ Atlantisches Tageblatt" in deutscher Sprache und als" Atlantic Daily News" in englischer Sprache für die Passagiere herausgegeben werden. Diese Tageszeitung ist dadurch möglich geworden, daß die Hamburg- Amerika- Linie mit der Compagnie de Télégraphie sans fil in Brüssel ein Abtommen getroffen hat, wonach dem Dampfer" Amerika " teils von der englischen Marconistation zu Boldhu( Cornwall ), teils von der amerikanischen zu Cape Cod ( Mass.) tagtäglich Nachrichten durch Funkspruch übermittelt werden, ganz gleich, wo sich das Schiff auf dem Weltmeer befindet. Außer diesen neuesten Depeschen von der Weltbühne, die den Passagier also während der ganzen Seereise über alle wichtigen politischen, wittschaftlichen, gesellschaftlichen, fünstlerischen, sportlichen usw. Vorgänge der alten und neuen Welt auf dem Laufenden halten, bringt die Zeitung einen' quasi lokalen Teil, der die bemerkenswerten Geschehnisse und Anfündigungen aus den Kreisen der Passagiere und Schiffsbesabung registriert, ein unterhaltendes Feuilleton, in dem ausschließlich Originalbeiträge bekannter Schriftsteller veröffentlicht werden, und einen Annoncenteil, der dem reifenden Publikum für den Aufenthalt im fremden Lande nützliche Fingerzeige zu geben bermag.
Berliner Marktpreise. Aus dem amtlichen Bericht der städtischen An die organisierte Arbeiterschaft Berlins . Markthallen- Direktion. Rindfleisch Ia 64-68 pr. 100 Pfund, IIa 57-64. Arbeiter Berlins ! Ihr alle wißt, daß die kapitalistische Ents IIIa 50-55, IVa 40-48. Stalbfleisch Ia 87-93, IIa 75-85, IIIa 58-72, Rotwild widelung Berhältnisse geschaffen hat, die jedem Arbeiter zur Pflicht machen, Sammelfleisch Ia 65-75, IIa 50-60. Schweinefleisch 71-77. sich zu organisieren. Dieser Pflicht nachgekommen find, soweit Deutschland Bfund 45-52 Pf. Hafen Stid 3,50-4,00, flein 1,50-2,50. Staninchen in Betracht kommt, nur die erwachsenen Arbeiter, obwohl es auch in Stüd 0,80-1,00. Krammetsvögel 0,00-0,00 Bf. Rebhühner, junge Ta dieser Beziehung noch zu tun gibt. Wir sind jedoch der Meinung, daß fich 0,80-1,00, junge IIa 0,00, junge fleine 0,00-0,00, alte Ia 0,00-0,00, auch für die Lehrlinge und jugendlichen Arbeiter die Notwendigkeit immer alte IIa 0,00-0,00. Sühner pro Stüd, alte 1,00 1,85, junge Ja 1,00-1,25, Tauben, junge 0,40-0,68, alte 0,40. Enten dringender herausstellt, sich ihrer Lage bewußt zu werden und sich durch do. Ila 0,50-0,85. Busammenschluß gegen Unterdrückung, Demütigung und Berdummung zu junge 1,40-2,30. Ganje pro Stüd, Ia 3,50-4,00, Ifa 2,50-3,40, pro Bfd. Schüßen. Aus dieser Erkenntnis heraus hat sich der Verein la 0,60-0,65, IIa 0,05-0,58. echte 82-89 M., Schleie, unfort. 103-113. der Lehrlinge und jugendlichen Arbeiter Berlins Male, groß 1,03-1,04, mittel 0,00, flein 0,00 M. Plöken 51 M. Karpfen 0,00. und Umgegend" gebildet, der jezt bereits nach einjährigem Bestehen Lachs 125 M., Schellfische IIa 27 M., Flunder 14-17 M. pro 100 Bfund. Krebse, fleine, Schock über 800 Witglieder zählt. Dieser Verein will durch Organisation der Schottische Bollheringe( gefalzen) 36-38 M Eier, Schod 0,00. Butter pro Lehrlinge und jugendlichen Arbeiter die wirtschaftlichen und rechtlichen 0,00 M., unfortiert 0,00-0,00 Ila 118-124, IIIa 115-118, abfallende Interessen derselben wahrnehmen sowie ihre Bildung und ihre geselligen 100 Pfund Ia 124-126, 100-110. Startoffeln pr. 100 Bfd. rote 2,00-2,20, Stofen 0,00-0,00, Beziehungen fördern. 0,00-0,00, runde weiße 1,80-2,00. Wirsingkohl pr. Schock blaue Rotkohl 4,00-8,00, boll. 12-14 M. 4,00-8,00, Weißlohl 6,00-8,00, Saure Gurken, Schod 2,00 m.
Der Verein bietet seinen Mitgliedern u. a. folgendes: Rat, Rechtsschutz, ein Bereinsorgan( Arbeitende Jugend", monatlich 8 Seiten start), eine Bibliothet, Unterrichtsturse, belehrende und unterhaltende Vorträge, gesellige Veranstaltungen u. a. m. Mitglieder fönnen alle Lehrlinge und jugendlichen Arbeiter werden. Der Beitrag beträgt monatlich 25 Pf. Mitglieder, die ihre Lehrzeit beendet haben, dürfen in dem Verein nur dann verbleiben, Witterungsübersicht vom 24. November 1905, morgens 8 Uhr. wenn fie fich einer gewertschaftlichen Organisation anschließen.
Arbeiter Berlins ! An Euch richten wir die Bitte, unfere junge Organisation nach Kräften zu unterſtüßen. Euch kann es nicht gleichgültig sein, wenn die arbeitende Jugend unter der Ausbeutung, der fie teilweise Stationen noch ausgefekt ist, körperlich zugrunde geht. Und darum fordern wir Euch auf, Arbeiter Berlins : Unterstügt die Jugendorganisation, indem ihr für fie werbt.
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Am Sonntag, den 26. November, nachmittags 1,2 Uhr, findet zur all- Swinemde. 748 S 750 SW 1Regen gemeinen Aufklärung in Fiebigs Festfälen, Aderftr. 6/7, eine große Camburg 751 B 4 bededt 2 bedeckt Franti.a.M. 758 SW offentliche Versammlung statt, zu welcher neben den jugendlichen Berlin 7 Regen München 757 SW Verein der Lehrlinge und jugendlichen Arbeiter auch die erwachsenen Arbeiter herzlichst eingeladen find. Bien Regen Berlins und Umgegend. 756 Still Wetter- Prognose für Sonnabend, den 25. November 1905. Etwas fühler, zeitweise heiter, aber veränderlich mit geringen Nieder schlägen und ziemlich frischen westlichen Winden. Berliner Betterbureau.
dgrad Gerichts- Zeitung.
dy
+3,58 Meter.
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Unzüchtiger Seft". Der Straßenhändler Benner zu Berlin Wafferftand am 23. November. Elbe bei Auffig+ 0,80 Meter, bet sollte den§ 56 in Verbindung mit§ 42a der Gewerbe- Ordnung 11n strut bei dadurch übertreten haben, daß er auf der Straße eine Nummer der Dresden -0,82 Meter, bei Magdeburg +2,29 Meter. Oder bei Ratibor+ 2,82 Meter, bei Zeitschrift Seft" feilbot, die geeignet gewesen sein soll, in fitt- Straußfurt+ 1,45 Meter. licher Beziehung Mergernis zu erregen. Das Landgericht I ver- Breslau Oberpegel+5,25 Meter, bei Breslau Unterpegel urteilte ihn auch zu einer Geldstrafe, der 1. Straffenat des bei Frankfurt+ 2,21 Kammergerichts hob jedoch am Donnerstag dies Urteil wieder auf nich- Meter. und verwies die Sache mit folgender Begründung an das Landgericht zurück: Fahrlässigkeit des Angeklagten würde allerdings zur Bestrafung genügen. Sie sei aber hier nicht genügend feſtDie städtische Kommiffion zur Besichtigung von Markthallen und geftellt. Man fönne nicht fagen, daß jeder Drudschriftenhändler deren Einrichtungen ist aus Hamburg nach Berlin zurüdgelehrt, die Verpflichtung habe, alle Drudfachen durchzulesen, die er ver- gegen. Gruß!
werden.
Briefkaften der Redaktion.
3. St., Gladbach. Gewiß nehmen wir Ihre Berichte gern ent