Nr. 277. 22. Jahrgang.
3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Gerichts- Zeitung.
Von der brandenburgischen Verfrommungsverordnung. Die Arbeiter und Arbeiterinnen der Fabrik von Gebrüder Reichstein in Brandenburg a. H. sollten am Totenfonntag 1904 in einer Vers jammlung zur Wahl eines Arbeiterausschusses für die Fabrik Stellung nehmen. Dem Arbeiter Brachtvih, der die Versammlung bei der Polizeiverwaltung anmeldete, wurde gleich eröffnet, daß sie mit Rücksicht auf den§ 10 der vom Oberpräsidenten am 4. Juni 1898 crlassenen Verordnung über die äußere Heilighaltung der Sonnund Feiertage am Totensonntag nicht stattfinden dürfe. Dieser Paragraph schreibt vor, daß öffentliche Versammlungen am Starfreitag, Bußtag und Totersonntag überhaupt nicht und an anderen Sonn- und Festtagen erst nach Beendigung des Hauptgottesdienstes gestattet seien. Nach vergeblichen Beschwerden flagte Brachwitz gegen den Oberpräsidenten, der zweiten BeschwerdeInstanz, beim Ober- Verwaltungsgericht. Er bestritt die Gültigkeit der fraglichen Vorschrift und machte weiter geltend, daß eine Bersammlung der Arbeiter und Arbeiterinnen einer Fabrit teine öffentliche sei. In seiner Klage- Erwiderung berief sich der Oberpräsident namentlich auf die Annonce in der Brandenburger Zeitung", durch welche sämtliche Arbeiter und Arbeiterinnen der Gebrüder Reichsteinscher Fabris zum Besuch der Versammlung ermuntert wurden. Das Injerat trägt die Ueberschrift:" Verband der Metallarbeiter, der Holzarbeiter, der Maler, der Sattler, der Schmiede( Verwaltungsstellen Brandenburg ) und Ortsverband der deutschen Gewerkvereine." Dazu bemerkte der Schriftfaß des Oberpräsidenten: Da diese Verbände bei der großen Zahl und dem steten Wechsel ihrer Mitglieder nicht einen abgeschlossenen Personenkreis darstellten, so wäre die von ihnen angekündigte Versammlung der Arbeiter und Arbeiterinnen der Gebrüder Reichstein ungweifelhaft als öffentliche anzusehen.
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In der Verhandlung vor dem Ober- Verwaltungsgericht führte der Vertreter des Klägers am Freitag aus: Ganz abgesehen davon, daß die Gültigkeit der angezogenen Vorschrift der Oberpräsidial Verordnung bestritten werde, hätte die Versammlung schon deshalb gestattet werden müssen, weil die Fabrikversammlung teine öffent liche sei. Wenn die Verwaltungsstellen jener Verbände den Aufruf zu der Versammlung erließen, so erkläre sich dies daraus, daß in der Fabrik der Gebrüder Reichstein die verschiedensten Branchen vertreten seien. Um die Personen der Einberufenden fönne es sich aber hier überhaupt nicht handeln, sondern es wäre entscheidend, wer zusammenberufen worden sei. Das seien aber nur die Arbeiter und Arbeiterinnen der einen Fabrit der Gebrüder Reichstein gewesen, die sich mit einer nur sie angehenden Angelegenheit beschäftigen sollten. Diese Versammlung fönne zweifellos nicht als öffentliche gelten.
Sonntag, 26. November 1905.
wärtige Aktualität des Themas hin und bemerkte, daß seit dem den Vorwurf machen, daß sie sich nicht genügend an Parteiarbeiten Kölner Parteitag im Jahre 1893 zwar schon mehrfach größere De- beteiligten.( Beifall.)
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Unter" Branchenangelegenheiten" kritisierte der Vorsitzende u. a. scharf das neuerliche Verhalten der schon in der ganzen Branche bekannten" Firma F. F. A. Schulze gegen den dortigen Arbeiterausschuß.
Wochen- Spielplan der Berliner Cheater.
Opernhaus. Sonntag: Drpheus und Eurydike . Montag: Lohengrin. ( Anfang 7 Uhr.) Dienstag: La Traviata . Mittwoch: Mittags 12 Üühr: Matinee. Abends Sinfonie- Stonzert der tgl. Stapelle. Donnerstag: Alba. Freitag: Leonore. Sonnabend: Tristan und Isolde.( Anfang 7 Uhr.) Sonntag: Bajazzi. Coppelia. Montag: Das Rheingold .
Schauspielhaus. Sonntag: Maria Magdalena . Montag u. Dienstag: Der Froschtönig. Mittwoch: Die Journalisten. Donnerstag: Wilhelm Tell . Freitag: Der Froschkönig. Sonnabend und Sonntag: Der Schwur der reue. Montag: Der Froschkönig.
Neues Königl. Operntheater. Sonntag: Fauft.( Anfang 7 Uhr.) Montag: Gustav Adolf . Dienstag bis Sonnabend: Geschlossen. Sonntag Abends: Der schwarze Domino. achmittag 2 Uhr: Gustav Adolf .
Montag: Geschlossen.
Leffing- Theater. Sonntag: 8wischenspiel. Montag: Stein unter Steinen. Dienstag: Zwischenspiel. Mittwoch: Elga. Donnerstag: Zwischenspiel. Freitag: Die Wildente.( Anfang 7, Uhr.) Sonnabend: Stein unter Steinen. Sonntagnachmittag 3 Uhr: Die Weber. Abends: Zwischenspiel. Montag: Stein unter Steinen.
Deutsches Theater. Sonntag bis Dienstag: Der Kaufmann von Benedig. Mittwoch: Das Näthchen von Heilbronn . Donnerstag bis Sonntag: Der Kaufmann von Benedig. Montag: Das Käthchen von Heilbronn. Schiller- Theater O.( Wallner- Theater.) Sonntag: Nora. Montag: Flachsmann als Erzieher. Dienstag: Der Veilchenfresser. Mittwoch apfenstreich. Donnerstag: Der Beilchenfresser. Freitag und Sonnabend: Bapfenstreich. Sonntagnachmittag 3 Uhr: Heimg'funden. Abends: Zapfenftreich. Montag: Wanjuschins Kinder.
batten über das Verhältnis der Partei zu den Gewerkschaften, oder Nöste war der Ansicht, daß wenn auch Bebel sehr überlastet auch umgefehrt, gepflogen worden seien, daß aber nach dem dies sei, so doch nicht die übrigen Genossen, die in Jena überradikale" jährigen Kölner Gewerkschaftsfongreß und dem Jenaer Parteitag Reden gegen die Gewerkschaften gehalten hätten. Sie sollten derdiese Frage neuerdings ein erhöhtes Interesse gewonnen habe. Vor artige Reden lieber in Gewerkschaftsversammlungen halten. 12 Jahren habe es sich in Köln hauptsächlich um die Beschwerde der Uebrigens bekümmerten sich die meisten Parteifunktionäre noch Gewerkschaften barum gehandelt, daß sie von der Partei angeblich weniger um ihre Gewerkschaft, wie die Gewerkschaftsfunktionäre un zu wenig unterstützt würden. Nun sei aber in der Partei nie eine die Bartei; sie seien auch nur zahlende, nicht aber wirkende MitAnimosität gegen die Gewerkschaftsbewegung vorhanden gewesen; glieder, und ihre einzige gewerkschaftliche" Tätigkeit bestehe eben im Gegenteil haben die Partei und deren Führer noch stets alles ge nur in radikaler Kritik, aber nicht innerhalb, sondern außerhalb der tan, um die Gewerkschaftsbewegung zu fördern. Auf dem Kölner Gewerkschaft. Gerade in den Gewerkschaften werde der Klassenkampf Parteitage wären eine große Bahl von Genossen allerdings der in schärfster Form geführt. Deshalb müsse auch jeder denkende Meinung gewesen, die Gewerkschaftsbewegung werde in Deutschland Gewerkschaftler naturgemäß zur Partei lommen und diese durch nicht solche Ausdehnung gewinnen, wie etwa in England, dem Eintritt in die politische Organisation und durch das Lesen der lassischen Lande der Gewerkschaften, weil den deutschen Gewerk- Arbeiterpreffe möglichst unterſtüßen.( Beifall.) In seinen schaften das soziale Versicherungswesen durch die staatliche Sozial- Schlußwort empfahl Ströbel nochmals dringend das Hand- in reform" entzogen worden sei, die englischen Organisationen aber Hand- Arbeiten der Gewerkschafts- und Parteifunktionäre. gerade dieses Gebiet besonders pflegen und dadurch die vielen Mitglieder gewonnen hätten. Er müsse nun zu seiner Freude bekennen, daß diejenigen, die damals in Köln eine nur schwache Entwickelung der deutschen Gewerkschaftsbewegung voraussagten, im Laufe dieser 12 Jahre eine angenehme Enttäuschung erlebt hätten, der auch alle Pessimisten von damals gerne offenen Ausdruck verliehen haben. Ueber die enorme Zunahme der Mitgliederzahl in den Gewerkschaften herrsche demgemäß in der ganzen Partei, auch bei den radikalsten Genossen, nur eine Meinung: die der freudigsten Anerkennung. Deshalb fühle jeder Genosse auch längst das Bedürfnis in sich, Mitglied einer Gewerkschaft zu werden, und es sei einfach Tatsache, daß alle organisierten Parteigenossen, für die überhaupt eine gewerkschaftliche Berufsorganisation cristieve, dieser auch als Mitglied angehören. Umgekehrt aber sei dies Verhältnis leider ein weniger erfreuliches, und die Klage der Parteigenossen, daß die gewerkschaftlich organisierten Arbeiter einen zu niedrigen Prozentsaz ihrer Mitglieder zu den Partei- Organisationen stellen, sei berechtigt. Freilich fönne und werde niemand verlangen, daß etwa sämtliche Gewerkschaftsmitglieder auch gleichzeitig Mitglieder der Wahlvereine sein müssen. Denn einmal dürfe eine Gewerkschaft nicht, so wie dies 3. B. die Hirsch- Dunderschen Gewerfvereine mit ihrem berüchtigten Revers taten, auf Herz und Nieren das politische Glaubensbekenntnis ihrer aufgenommenen Mitglieder prüfen und ihnen eine sozialdemokratische Gesinnung vorschreiben; dann aber auch dürfe man nicht außer acht lassen, daß viele Arbeiter sich aus rein materiellen Intereffen einer Gewerkschaft anschließen, von den idealen Be strebungen der Arbeiterbewegung indeffen nur wenig durchbrungen find. Demgegenüber zahlen die Mitglieder der politischen Organifationen ihre Beiträge aus rein idealen Motiven, ohne je eine materielle Gegenleistung dafür zu erwarten. Das tönnen eben nur Schiller Theater N.( Friedrich- Wilhelmstädtisches Theater.) Sonntag: Arbeiter, die den idealen Kern der sozialdemokratischen Arbeiter: Gyges und fein Ring. Montag und Dienstag: Der Traum ein Leben. Das Ober- Verwaltungsgericht wies jedoch die Klage am 24. No bewegung begriffen haben. Aus diesen Gründen werde es ja natur Mittwoch: Der Beilchenfresser. Donnerstag: Ein Wintermärchen. Freitag: vember ab. Es ging davon aus, daß die angezogenen Bestimmungen gemäß auch niemals zu erreichen sein, daß alle Gewerkschafts - Die Logenbrüder. Sonnabend: Der Veilchenfresser. Sonntagnachmittag der Verordnung vom 4. Juni 1898 gültig seien. Bemerkt wurde mitglieder auch gleichzeitig Mitglieder der Wahlvereine seien. Troß- 3 Uhr: Crainquebille. Die Bäuerin. Abschied vom Regiment. Abends: noch, die Versammlung fei als öffentliche anzusehen, weil ihre Teil- dem müsse es mit allem Ernst offen und ehrlich ausgesprochen Flachsmann als Erzieher. Montag: Gyges und sein Ring. Berliner Theater. nehmer keine geschlossene Gesellschaft" ausmachten. Das Ober- werden, daß die Zahl der politisch organisierten Sonntag: Hamlet . Montag und Dienstag: Anne- Marie. Der Geigenmacher von Cremona . Mittwochnachmittag Verwaltungsgericht hat damit seinen eigenen schon früher dar. Gewerkschaftler au gering fei. Aus dieser Tatsache gelegten Standpunkt über die Gültigkeit der Verfrommungs- heraus resultierten denn auch zum guten Teil die Beschwerden der Uhr: Die Jungfrau von Orleans. Abends: Hamlet . Donnerstag: AnneMarie. Der Geigenmacher von Cremona . Freitag: Maria Stuart. verordnung beibehalten. Früher wurde dieser Standpunkt auch Barteigenoffen gegen die Gewerkschaften. Nicht gegen die Neutrali Sonnabendnachmittag 3 Uhr: Uriel Acosta . Abends: Anne- Marie. Der vom Kammergericht gebeilt. Dann aber, unter Mitwirkung des in- tät der Gewerkschaften an sich richteten sich die Vorwürfe, sondern Geigenmacher von Cremona . Sonntagnachmittag 3 Uhr: Hamlet . Abends: zwischen beurlaubten Rats Havenstein, anerkannte das Kammer- gegen eine gewisse Ileberneutralität, die darm ihre Ursache Stean. Montag: Andalofia. gericht, daß die Verfrommungsverordnung, soweit sie Abhaltung von habe, daß der sozialistische Geist in den Gemert- Kleines Theater. Sonntag: Ghetto. ( Anfang 7, Uhr.) Montag: Dienstag: Hidalla. Mittwoch: Ghetto . Donnerstag: Ein Versammlungen an bestimmten Tagen ganz verbietet, a weifel- chaften nicht genügend gepflegt werde. Und dies sei Nachtafyl. Feiertag.( Unfang 7%, Uhr.) Freitag: Hidalla. Sonnabend: Ein Feiertag. los gegen die preußische Berfaffung( Art. 29, 30) auch der Grund, weshalb fich nach und nach eine gewisse äußerliche Sonntagnachmittag 8 Uhr: Das vierte Gebot. Abends: Gin Feiertag. berstößt. Diese zutreffende Ansicht bleibt richtig, auch wenn sie Scheidung zwischen der Partei und den Gewerkschaften heraus- Montag: Unbestimmt. bom Ober- Verwaltungsgericht nicht gebilligt wird. In der Praris gebildet habe. Von einer Feindschaft zwischen beiden, wie sie unsere Lustspielhaus. Sonntag: Jahrmarkt in Pulsnig. Montag bis steht es leider so, daß trok der zweifellosen Ungültigkeit der Ver- bürgerlichen Gegner so gerne konstruieren und herbeiführen möchten, Mittwoch: Der Familientag. Donnerstag: Nemesis. Freitag: Der frommungsordnung die Beachtung derselben durch die Polizei er- fönne fchon wegen der vorhandenen Personalunion zwischen beiden Familientag. Sonnabendnachmittag 3 Uhr: Das böse Prinzeßchen. 3tvungen werden kann. Solche Behinderung verfaffungsmäßiger Teilen nicht gesprochen werden. Nicht einmal wirkliche Gegenfäße Abends: Nemesis. Sonntagnachmittag 3 Uhr: In Behandlung. Abends: Rechte ist ein Stück des modernen Rechtsstaates mit den weit- feien vorhanden; weil die wirtschaftlichen und politischen Interessen Nemesis. Montag: Die heilige Sache. Neues Theater. Sonntag und folgende Zage: Ein Sommernachts. gehendsten Rechtsgarantien". auf beiden Seiten die gleichen feien. Bei den Differenzen handele traum. es sich denn auch nur zur Hauptsache um Meinungsverschiedenheiten Trianon Theater. Sonntag: Das Ende der Liebe. Montag und Schutz der Waisenräte gegen Flegeleien. Wegen Beleibiber Bartei- und Gewerkschaftsfunktionäre über bestimmte allgemein- folgende Tage: Der letzte Troubadour. Sonntagnachmittag 3 11hr: Das gung eines Charlottenburger Waisenrates stand taktische Fragen, von denen er nur die Maifeierfrage erwähnen Ende der Liebe. gestern der Schriftsteller R. Blad aus Charlottenburg vor der wolle. Diese Meinungsdifferenzen feien entstanden, weil die Mehr- Residenz Theater. Sonntag: Denise. Montag und folgende Lage: erften Straffammer des Landgerichts II. Es handelte sich um zahl der mit Arbeiten überlasteten Gewerkschaftsbeamten sich leider Der Bringgemahl. Sonntagnachmittag 3 Uhr: Der Schlafwagenkontrolleur. Vorgänge in der Charlottenburger Waisenpflege. Ein leines nicht so rege um Parteibinge befümmern fonnten, wie es im Intereffe Carl Weiß- Theater. Sonntag: Im Haufe der Sünde. Montag und Mädchen war zu einer Frau Otto in Pflege gegeben und von dieser der Gesamtarbeiterbewegung eigentlich notwendig sei, und sie daher Dienstag: In Berlin ist was los. Wittwochnachmittag 4 Uhr; Der RattenFrau eine Reihe von Jahren unentgeltlich erzogen worden. Die bie ftrittigen Fragen gewissermaßen unter einem schiefen Gefichtsfänger von Hameln . Abends sowie Donnerstag und Freitag: In Berlin ist was los. Sonnabendnachmittag 4 Uhr: Dornröschen. Abends sowie Waisenverwaltung glaubte Grund zu Bedenken gegen diese Pflege winkel betrachteten. Aehnlich lägen aber auch die Dinge bei den Sonntag und Montag: In Berlin ist was los. zu haben und es wurden insbesondere auf Betreiben einer in der Parteifunktionären. Auch diese seien mit Arbeiten überhäuft, und Theater des Westens . Sonntag: Die Zauberflöte. Montag: Der. Waisenpflege beschäftigten Dame Schritte unternommen, um das daher fehle der innige Konner zwischen den Beamten und Funktio- Bettelstudent. Dienstag: Lucia von Lammermoor . Mittwoch: Der Kind in eine andere Pflegestätte zu bringen. Dagegen remon- nären beider Teile, wodurch Mißverständnisse entstanden seien, die Waffenschmied. Donnerstagnachmittag 3 Uhr: Der Sohn der Wildnis. strierte Frau Otto; der Angeklagte, der bei ihr in Chambre garnie eigentlich gar nicht zu entstehen brauchten, die aber bei gegenseitigem Abends: Der Barbier von Sevilla . Freitag: Schlaraffenland. Abends: Don Pasquale, wohnte, unternahm nach den verschiedensten Richtungen hin energische guten Willen leicht wieder ausgeglichen werden könnten, und zwar Sonntagnachmittag 3 Uhr: Der Freischük. abendnachmittag 3 Uhr: Schlaraffenland. Abends: Der Opernball. Schritte, um die Frau und ihre beiden Töchter gegen allerlei ver um so eher, als die Masse der Gewerkschafts- und Parteimitglieder Montag: Rigoletto. dächtigende Unterstellungen seitens der Waisenpflegerin zu schüßen nur einer gleichen Meinung über die ftrittigen Punkte sei. Redner Metropol Theater. Sonntag: Der Totschläger( Anf. 7, Uhr.) und die Wegnahme des Kindes zu hintertreiben. Er korrespondierte wendete sich dann kurz den persönlichen Angriffen zu, die gegen ihn Montag und folgende Tage: Auf ins Metropol. Anf. 8 Uhr. u. a. auch mit dem Staatsanwalt, um darzulegen, daß das gegen wegen seiner publizistischen Erörterungen über das Verhältnis Zentral Theater. Sonntag: Die Glocken von Corneville. Montag Frau Otto und ihre Töchter vorgebrachte Material auf Lug und zwischen Partei und Gewerkschaften von verschiedenen Seiten in der und Dienstag: Musette. Mittwochnachmittag 4%, Uhr: Prinzeßchen GoldTrug beruhe und die betreffende Waisenpflegerin, die an Größen- Ceffentlichkeit gerichtet worden sind und erwähnte dabei auch eine traut. Abends und Donnerstag: Musette. Freitag: Die Fledermaus. wahnsinn leide, in das Irrenhaus gebracht werden müßte. Die Aeußerung, die er anläßlich einer Aussprache über den Vorwärts". Sonnabendnachmittag 3 Uhr: Wilhelm Tell . Abends: Musette. Thalia- Theater. Sonntag: Trilby. Borher: Palmarum. Montag Waisenpflegerin hat sich dann eines Tages erschossen. Ihr Nach- Konflikt fürzlich im Verein Arbeiterpresse getan habe und die in und Dienstag: Bis früh um Fünfe Mittwochnachmittag 4 Uhr: Frau felger in der hier in Frage stehenden Angelegenheit war der Kon- einem Teil der Parteipreffe gehässig gegen ihn ausgenugt worden sei. solle. Abends sowie Donnerstag und Freitag: Bis früh um Fünfe ditor O. Hübner in Charlottenburg . Er wurde von der Waisen- Ms in jener Sibung nämlich die neuen Vorwärts"-Redakteure mit Sonnabendnachmittag 4 Uhr: Hänsel und Gretel. Abends: Bis früh verwaltung beauftragt, bei der Frau Otto Recherchen nach den häns Streitbrechern verglichen worden seien, sei ihm bei dem schnellen um Fünfe. lichen und den Pflegeverhältnissen des Mädchens anzustellen. Auf Sprechen infolge eines falschen Bungenschlages der Ausdrud entGrund seiner Eindrücke bei dem persönlichen Besuch in der Otto- fahren, jene Redner hätten mit ihrem Vergleich an die niedrigsten bend in einem amerikanischen Tingeltangel. Luisen- Theater. Sonntag und Montag: Hamlet . Dienstag: Ein ſchen Wohnung und Rücksprache mit dem Borming berpengene pervertschaftlichen Infinite" app bieje rethontiche Gutgleitung möge ligmabel. Mittwoch: Die Mönche Donnerstag: Der Störenfried. Die die Ansicht, daß das sind anderswohin in Pflege zu sei. fei ihm flar geworden, man Dienstboten. Freitag: Ein Blißmädel. Sonnabend: Die der Er erhielt alsdann von dem Angeklagten einen Brief beleidigenden licherweise gegen ihn auszunuzen suchen würde. Deshalb habe er Erzellenz. Sonntagnachmittag 3 Uhr: Wilhelm Tell . Abends: Ein BlickInhalts, in welchem dem„ 3uderbäder, Konditor und sich auch sofort torrigiert und in längeren Ausführungen mädel. Montag: Das Erbe. Baisenpfleger" allerlei beleidigende und ihn verhöhnende bargelegt, daß ihm nichts ferner gelegen habe, als die GewerkVorhaltungen über seine und die Maßnahmen der Waisenverwaltung schaften der Züchtung niederer Justinkte zu bezichtigen. Trotzdem sei in dieser Angelegenheit gemacht wurden. Der Brief schloß mit den jene Aeußerung illoyal in die Presse gebracht worden, um ihn in Worten Ihr wohlaffettionierter Plad." Das Char - der Achtung der Gewerkschaftsgenossen herabzusehen. Er hege feinerlottenburger Schöffengericht hatte letteren auf Grund dieses Briefes, lei Animosität gegen die Gewerkschaften; jedoch weil er aus innerster dessen Inhalt es für maßlos und schwer tränkend erachtete, zu Ueberzeugung Sozialdemokrat jei, hege er auch der lebhaftesten einen Monat Gefängnis verurteilt. Hiergegen hatte fo- Wunsch, daß die Gewerkschaften nicht aus sogenannter Neutralitäts. wohl der Angeklagte als auch der Staatsanwalt Berufung eingelegt. bujelei der Partei entfremdet werden. Deshalb möge jeber Genoffe Im gestrigen Termin bestritt der Angeklagte, daß der Brief Be- mit dahin streben, daß in den Gewerkschaften sowohl wie in der teidigungen enthalte und behauptete, daß der tatsächliche Inhalt der Partei nur ein Geist herrsche: Der Geist des Sozialismus. Wahrheit entspreche. Nach längerer Beweisaufnahme, in der u. a.( Lebhafter Beifall.)
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Sontt
Belle Alliance Theater. Sonntag und allabendlich 8 Uhr: Ein
Deutsch Ameritauisches Theater.
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Sonntag: Arme Mädchen.
Montag und folgende Tage: Aber Herr Herzog! Mittwoch und Sonnabend nachmittag 4 Uhr: Hänsel und Gretel in Amerika . Sonntag nachmittag 3 Uhr: Ueber'n großen Teich. Walhalla Theater. Sonntag: Unser Doktor. Montag und allabendlich: In Lebensgefahr. Spezialitäten. Casino Theater. Allabendlich: Das Opferlamm. Sonntag: Lolos Bater. Apollo Theater. Sonntag: Frühlingsluft und Spezialitäten. Allabendlich: Prinzeß Rojine. Spezialitäten. Baffage Theater. Allabendlich: Spezialitäten. Anfang 8 Uhr. Gebr. Serrufeld Theater. Sonntag: Die Meyerhains. Montag und folgende Tage: Der Familientag im Hause Brellstein. Folies Caprice. Allabendlich 8 Uhr: Nach dem Zapfenstreich. Wintergarten. Otero. Spezialitäten. Reichshallen Theater. Sonntag und folgende Tage: Stettiner Üranta- Theater. Taubenstraße 48/49. Im Lande der Mitternachts onne. Montag: Tierleben in der Bildnis.
Sänger.
401 Eingegangene Druckschriften.
Der Stand der deutschen Berggefehgebung( das Verhalten es preußischen Landtags). Vortrag des Borsigenden des Bergarbeiter- Ber bandes. Eachse auf der 16. Generalversammlung. Preis 10 Pi. Berlag S. Hansmann u. Co., Bochum .
auch Stadtrat Samter und Amtsgerichtsrat Gaulte aus Char - An der Diskussion beteiligten sich nur zwei Redner. Der VorTottenburg bernommen wurden, beantragte der Staatsanivali, da fizende Dent erklärte sich im allgemeinen mit den Ausführungen es sich hier um schiere Beleidigungen eines in öffentlichem Ver- des Referenten einverstanden. Nicht nur die Aussprache in Jena , trauen stehenden städtischen Beamten handele, Aufhebung des ersten sondern auch die bewiesene Indifferenz vieler Stollegen bei der AusUrteils und Erhöhung der Strafe auf zwei Monate sperrung in der Elektroindustrie seien Anlaß gewesen, gerade dieses Gefängnis. Der Gerichtshof folgte diesem Antrage und er- Thema in der Branchenversammlung behandeln zu lassen. Denn fannte auf a tv ei Monate Gefängnis. In der Begründung den Kollegen fönne gar nicht eindringlich genug flar gemacht werden, des Urteils wurde ausgeführt, daß die Beleidigungen schtvere feien daß sie nicht nur Pflichten gegen ihre Gewerkschaft, sondern auch und den Personen, die selbstlos ihre Kraft und Zeit im Interesse gegen die sozialdemokratische Partei zu erfüllen hätten. Erst wenn der Allgemeinheit opfern und der Waisenpflege ihre Dienste leihen, fie dies begriffen hätten, würde auch die allgemeine Aufklärung zugegen solche Anzapfungen nachdrücklichst geschützt werden müssen. nehmen, an der es bei vielen Kollegen leider noch gar zu sehr mangele. Redner erwähnte alsdann die Maifeierbebatten in Jena und bemerkte dazu, daß er die Art, wie dort von ertremen Genossen Meyers Historisch- Geographischer Kalender für 1906. 10. Jahrund Genoffinnen gegen die Gewerkschaftsführer und-Beamten vor- gang. Wit 366 Landschafts- und Städteansichten, Borträts, fulturhistorischen gegangen worden sei, nicht billigen fönne. Ei habe schon wieder- und funstgeschichtlichen Darstellungen sowie einer Jahresübersicht( auf dem holt namhafte Parteiführer zu Vorträgen in der Gewerkschaft ge- Rückdeckel). Zum Aufhängen als Abreißkalender eingerichtet. Preis 1,85. Die Bartei und die Gewerkschaftsbewegung. winnen wollen, jedoch sei ihm, u. a. von Bebel, der Bescheid ge- Berlag des Bibliographischen Instituts in Leipzig und Wien . J. Mehuif. Russen über Rußland . Ein Sammelwert. Zweites Ueber dieses Thema sprach am Montag der Genosse Ströbel worden, sie seien zu ſehr mit Barteiarbeiten überlastet und könnten Tausend. 670 Seiten. Preis geb. 14,50., geb. 12 W. Berlag Literarische in den Andreasfälen bor einer gut besuchten Branchen- deshalb in den Gewerkschaften teine Vorträge halten. Genau so, wie Anstalt Rütten u. Loening, Frankfurt a. M. an- diese Genossen, feien aber auch die Gewerkschaftsführer mit ihren Dr. D. Juliusburger. Gegen den Strafvollzug. 30 Seiten. Breis versammlung der dem Metallarbeiter Verband gehörigen Tempner. Einleitend wies der Redner auf die gegen- Arbeiten überlastet, deshalb könne man ihnen auch nicht immer 20 Bf. Berlag 3. Michaelis, Berlin , Luijen- User 55.
Verfammlungen.