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Gewerkschaftliches.

Die Grubenbarone wollen den Streik!

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schnittlichen Lohnerhöhung von 15 Proz. Die Arbeiter gaben den ertönte und er fiel tot zu Boden. Die Aufregung in der " Herren im Hause" zur Erledigung diefer Forderung eine Frist bis Arbeiterschaft ist ungeheuer. Die Behörden erwidern, daß sie genaueste zunt Juni 1905, also reichlich 6 Monate. Im Oktober, weitere Untersuchung eingeleitet haben. Ist es ihnen ernst damit, kann der Die Grubenpresse verbreitet wider besseres Wissen die 4 Monate später, sollte der Tarif erst in Straft treten. Lohaler ist Täter kaum verborgen bleiben. Die vom Mörder verwendete Behauptung, sozialdemokratische Blätter seien es, die den wohl von Arbeitern im Kampfe mit den Unternehmern noch niemals Waffe war in beiden Fällen ein Jagdgewehr. Die Zahl Bergmann zum Streit aufheben. Das Gegenteil ist der Fall. gehandelt worden. Die Arbeiter dachten überhaupt nicht daran zu streiken. der Arbeiter, die eine solche Waffe besigen, ist sicher nicht Die sozialdemokratische Presse wünscht, daß Arbeiter jedweder Nach unaufhörlichem Drängen der Arbeiter entschlossen sich die Unter- groß war der Mörder aber auch ein Arbeiter?- Die reaktionäre Stategorie eine einmal begonnene Bewegung auch zum nehmer endlich zu Verhandlungen. Der Neid der Besigenden gegen und kapitalistische Presse bemüht sich schon, die Spuren zu ver­Siege führen. Dazu ist notwendig, daß die Arbeiter die mächtig aufstrebende Arbeiterorganisation kam plastisch in dem wischen. Der Figaro" hat die bodenlose Frechheit gehabt zu er­den rechten Augenblick zum Kampf mit ruhiger Ueberlegung von den Unternehmern aufgestellten Tarif zum Ausdruck. Neben zählen, daß die Streifenden auf die heimkehrenden Streifbrecher ge­selbst wählen. Deswegen hekt die sozialdemokratische Presse einigen faum nennenswerten Konzeffiönchen brachte er eine be- fchoffen hätten, die unternehmerfreundlichen Lokalblätter wissen nicht, sondern mahnt zur Vorsicht. trächtliche Anzahl von Lohnreduktionen. Dieser Tarif enthielt schon, daß die Mordtat nichts mit dem Streik zu tun gehabt hätte Wer aber den Streit will, das zeigt ein Brief, der aus zugleich das Ultimatum. Am schwersten getroffen fühlten sich die und ein privatet Racheaft gewesen sei. Warum aber dann die dem Arbeitersekretariat in Trifail  ( Desterreich) bei der Dort- Geraer Arbeiter. Ihre Bemühungen um Abänderung des Unter- Wiederholung des Attentats und warum eine Schießerei am munder Arbeiterzeitung" eingegangen ist. nehmer- Entwurfes scheiterten, da Verhandlungen darüber prinzipiell bend, wo bei der herrschenden Dunkelheit die Person des An­Das Schreiben lautet: abgelehnt wurden. In vier Geraer   Betrieben legten Ende Oktober gegriffenen nicht zu erkennen war? Wenn der Täter einen persön­die Weber die Arbeit nieder. Die Unternehmer antworteten 8 Tage lichen Feind und nicht einen streifenden Arbeiter im allgemeinen später mit einer planvoll durchgeführten Aussperrung des gesamten hätten treffen wollen, hätte er doch eine andere Stunde gewählt. sächsisch- thüringischen Weberdistrikts. Am 6. November wurden die Man wird ja bald sehen, ob sich der Untersuchungslichter auf den Betriebe auf wenige Tage geöffnet, erfreulicherweise fanden sich nur von der kapitalistischen   Clique angedeuteten Abweg wird locken herzlich wenig Streitbrecher, und so mußten die Fabriken wieder ge- lassen. schlossen werden. Schließlich lagen etwa 36 000 Arbeiter und Arbeiterinnen auf der Straße.

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W. G.!

Hier nimmt ein Agent eine ganze Masse von Vergarbeitern auf. Ist vielleicht irgend eine Streifgefahr? Ich fürchte, daß man Streitbrecher wirbt. Jedenfalls berichten Sie mir umgehend, was los ist. Es wird insbesondere für die Zeche König Ludwig" in Osterfeld geworben. Brudergruß! ( Unterschrift.)

Die Arbeiter des Ruhrreviers peinigt man bis aufs Blut, um sie zu unüberlegten Schritten zu verleiten. Derweilen sucht man schon im Auslande Streifbrecher, um die etwa Los­brechenden niederzuschlagen. Alles, um einen neuen tapita­listischen Fischzug auf Kosten der Konsumenten und Arbeiter zu unternehmen. Die Bergleute werden den Herren einen Strich durch die Rechnung machen.

Berlin   una amgegend.

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Verfammlungen.

Die Wendung in der Bewegung rührt vermutlich daher, daß sämtliche von der Aussperrung heimgesuchten Bläge Mitte Dezember, Herr Malermeister Rettig, der freisinnige Kandidat im 30. Nom allerspätestens Anfang Januar ihre Musterkollektionen heraus- munalwahlbezirk, fendet uns folgende Buschrift: bringen müssen. Es werden zu diesem Zwecke sogenannte Muster- In der Nr. 275 Jhres geschäßten Organs, in der 1. Beilage, toupons von 3, 6 und 8 Metern angefertigt und an die Kundschaft steht ein Versammlungsbericht für den 30. Kommunal- Wahlbezirk, verfandt. Gelang die Anfertigung dieser Muster nicht, so ging nach dem ein Redner, welcher als Maler gekennzeichnet wird, gesagt für Arbeiter und Unternehmer eine ganze Saison verloren. Diese maler Gehülfen verlange, niemand bei mir in haben soll, daß, wenn ich am Arbeitsnachweis der Erwägungen waren es wohl, die zum Abschluß einer Vereinbarung Arbeit treten wolle. Daß mir diese Behauptung in öffent führten, deren Einzelheiten uns leider noch nicht bekannt sind.licher Wählerversammlung die absolut unwahr ist nicht gleich­Anscheinend haben beide Teile nachgegeben. gültig sein fann, ist Ihnen wohl erklärlich. Auf meine persönliche Nachfrage im Arbeitsnachweis habe ich von beiden Herren Vor­stehern, dem Malermeister Herrn Habermann und Malergehülfen Herrn Herzog die bestimmte Erklärung erhalten, daß die Behauptung des betreffenden Redners in allen Bunften unwahr ist, daß eher bas Gegenteil zutrifft. Ich darf wohl die Bitte aussprechen, daß Sie dies in einer Ihrer nächsten Nummern richtig stellen. Mit Sochachtung F. Rettig.

Die Leipziger   Kürschner und Rauchwarenzurichter haben ihre große Lohnfommission beauftragt, an die allgemeine Arbeiterschaft mit einem Aufruf zur Unterstüßung der Markranstädter   Streifen­den heranzutreten, um diesen die Gewährung einer besonderen Weihnachtsunterstützung zu ermöglichen.

Auslana

Ein Sieg der österreichischen Buchdrucker.

Die österreichischen Buchdrucker haben durch das Mittel des " passiven Widerstandes", indem sie untätig in den Druckereien verblieben, einen schönen gewerkschaftlichen Erfolg davongetragen. Ihre ersten Verhandlungen mit den Unternehmern wollten wegen des Widerstandes der Scharfmacher im Buchdruckergewerbe zu feinem Erfolg führen. Da sezte nach dem Scheitern der Verhandlungen der" passive Widerstand" ein und war, was ein noch schönerer Be­weis für die vorhandene Disziplin ist, auch sofort zu Ende, als das Handelsministerium eingriff und neue Verhandlungen an­

bahnte.

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dem

Eine Versammlung fämtlicher städtischer Markthallenarbeiter und Arbeiterinnen nahm einstimmig folgende Resolution an: Die heut am 23. November 1905 bei Patt, Dragonerstr. 15, sehr zahlreich besuchte Versammlung sämtlicher städtischen Markthallen­arbeiter und Arbeiterinnen beauftragt den Arbeiterausschuß, den vorgesetzten Behörden folgende Forderung zu unterbreiten:

In Anbetracht der ständig steigenden Lebensmittelpreise, be­sonders der unerschwinglich hohen Fleischpreiſe, und mit Rücksicht auf den nahen Winter bitten die Unterzeichneten, eine einmalige Teuerungszulage zu bewilligen, da sie anderenfalls nur mit trüben Gedanken dem Winter entgegensehen.

Eine außerordentlich stark besuchte Versammlung des Zentral­verbandes der Böttcher nahm einem mit reichem Beifall auf­genommenen Bortrag des Schraftstellers Baege über Bibel und Babel" entgegen. Unter Verschiedenem kam auch die Vorwärts"- Angelegenheit zur Sprache und wurde folgende Resolution an=

genommen:

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Der Tarifvertrag der Sektion der Fliesenleger des Maurer berbandes ist durch den von der Freien Vereinigung der Fliesen­Teger abgeschlossenen neuen Tarifvertrag nicht aufgehoben worden, sondern gilt noch bis zum Februar nächsten Jahres. Am Sonntag fand im Gewerkschaftshause eine außerordentliche Mitglieder bersammlung statt, die sich mit der Frage der Kündigung dieses Tarifes befaßte. Nach dem, was der Sektionsvorsitzende Breiske hier ausführte, ist seinerzeit von den Vertretern der Sektion alles getan worden, um die Tarifbewegung im Beruf zu einer einheit­lichen zu gestalten, ein Bestreben, das jedoch an der Haltung der anderen Organisationen scheiterte. Der Tarifvertrag, der dann von dieser Organisation allein mit den Unternehmern abgeschlossen worden ist, wurde sowohl von dem Referenten wie von den Dis­kussionsrednern scharf kritisiert, und auch der Vertreter des Zweig: bercins, Silberschmidt, erklärte, daß dieser Vertrag jenseits der Grenze liege, wo es für eine moderne Arbeiterorganisation möglich sein sollte, überhaupt einen Vertrag abzuschließen, wenn die betreffende Organisation noch als Kampforganisation gelten wolle. Es wurde auch auf einen Bassus im Protokoll der Verhand­lungen vor dem Gewerbegericht hingewiesen, in dem sich die Ar­beitervertreter verpflichteten, eine Liste der Mitglieder ihrer Organisation einzureichen, und man bezeichnete diese als eine Die Ergebnisse dieser neuen Verhandlungen sind nun derartig, Schwarze Liste", durch die die Unternehmer genötigt werden daß sie als ein Erfolg der organisierten Buchdruckerschaft betrachtet sollten, nur noch Mitglieder der Lokalorganisation zu beschäftigen. werden müssen. Wurden bei den ersten Verhandlungen die Ver­Die Versammlung lehnte es schließlich einstimmig ab, einen solchen fürzung der Arbeitszeit, die Anerkennung der Vertrauensmänner Die Versammlung lehnte es schließlich einstimmig ab, einen solchen und des 1. Mai abgelehnt und wollten die Unternehmer das Lohn­Tarif, wie den von der Lokalorganisation abgeschlossenen, anzuer= kennen. Ferner beschloß die Versammlung einstimmig die Kün- minimum um eine Krone, den Tausendpreis um einen Heller digung des Vertrages der Sektion und wählte eine Kommission, ab Neujahr erhöhen; erst nach vier Jahren sollten Minimum und die mit den Unternehmern über einen neuen Vertrag mit ent- Tausendpreis abermals um eine Krone, respektive einen Heller er­ Die heutige außerordentlich stark besuchte Versammlung des sprechend höheren Löhnen verhandeln soll. In die Stommission höht und der Tarif eine achtjährige Gültigkeit haben, so Zentralverbandes der Böttcher und Böttchereihülfsarbeiter Deutsch  wurden Breiske, Thöne, Wandke, Kamjunke und Anton gewählt. fanden sie sich bei den neuerlichen Verhandlungen zu folgenden Kon- landss Filiale Berlin  , erhebt entschieden Protest gegen die Schreib­zeffionen beranlaßt: weise ihres Redakteurs in betreff des Artikels, welcher in Nr. 45 Lohnbewegung der Konditoren. Am 24. November tagte in Das Lohnminimum wird sofort in allen Klassen um zwei der Deutschen   Böttcher- Zeitung" gestanden hat. Die Vorwärts" Gebr. Cranz   Festsälen eine öffentliche gut besuchte Versammlung, Kronen erhöht, nach Ablauf von vier Jahren tritt aber- Angelegenheit ist nicht Angelegenheit der Gewerwerkschaft und kann in welcher Weidler über die Lohnbewegung und die Praktiken mals eine Erhöhung um zwei Seronen und nach nur Verwirrung unter den Gewerkschaftlern anrichten, da ein der Unternehmer berichtete. Es mußte besonders darauf hin- weiteren zwei Jahren wieder eine Erhöhung um eine großer Teil der Gewerkschafter nicht Kenntnis von den Partei­gewiesen werden, daß im weiteren Verlauf der günstigen Bewegung erone ein( innerhalb sechs Jahren wird also das Minimum blättern nimmt, um sich flar über die Handlungsweise des Partei­der Fabrikantenverein alle Straft daran feste, die bestreitten Beum fünf Kronen( 4,25 M.) erhöht), worauf der Tarif dann vorstandes und der Preßkommission zu fein. Ebenfalls empfiehlt triebe mit Ware zu versorgen und daß allein deswegen in zwei Be­die Versammlung Herrn Holtmann, sich nicht von der General­trieben die Arbeit ohne Erfolg wieder aufgenommen werden mußte. fommission leiten zu lassen, sondern unbedingt Rücksicht auf seinen Streifbrecher waren in keinem Falle in genügender Anzahl herbei­Leserkreis zu nehmen. Die Berliner   Böttcher erkennen den Artikel zuschaffen. Infolge der vorgeschrittenen Saison fonnte jedoch eine über den Streik in der Elektro- Industrie im Vorwärts" durchaus größere Ausdehnung des Kampfes jest nicht empfohlen werden. für richtig an und empfehlen Herrn Holtmann, in ähnlichen Fällen Bigusch und Frings gingen noch näher auf die mit ber­ebenso zu handeln. Außerdem steht die heutige Versammlung auf schiedenen Zwischenmeistern und Abteilungsvorstehern gemachten der Seite des Parteivorstandes und der Funktionäre; sie verurteilt Erfahrungen ein und wiesen nach, daß diese gegen ihre früheren das Vorgehen der Generalfommission und empfihelt der Gewerk­Stollegem meist rigoroser auftraten, als die Arbeitgeber selbst. 3unn schaftskommission, bagegen Stellung zu nehmen." Schlußz wurde durch) Resolution erklärt, daß die Versammlung mit dem bisherigen Vorgehen der Organisation vollständig einverstanden sei, daß unbedingte Verweigerung jeder Streikarbeit gefordert wird, daß keiner die heuchlerischen Erklärungen unterschreibt, welche cinzelne Unternehmer ihrem Personal vorlegen, um sich deren Zu friedenheit attestieren zu lassen und daß sobald als möglich den Organisationen der Arbeitgeber direkt der Tarif zur Anerkennung vorgelegt werden soll. Eine Reihe von Aufnahmen war wieder zu berzeichnen.

Achtung, Schuhmacher! Der Schuhmachermeister Otto Tierfch, Tegel  , Schlieperstraße 59, entläßt seine Gehülfen wegen ihrer Zu­gehörigkeit zur Organisation. Die Genossen in Tegel   machen wir hierauf noch besonders aufmerksam.

Die Ortsverwaltung Berlin   des Schuhmacherverbandes. Deutfches Reich.

Achtung, Bildhauer! In dem Geschäft von Rosenfeld   in Perleberg   haben die Holzbildhauer die Arbeiter niedergelegt, weil ihnen ihre Forderung auf Einführung der neunstündigen Arbeitszeit und eines Wochenlohnes von 24 M. nicht bewilligt wurde. Die Firma lieferte Arbeiten nach Frankfurt   a. O. um 20-25 Prog. billiger, als die Bildhauer dort bezahlt werden. Jeder Zuzug nach Perleberg   ist fernzuhalten.

Eine allgemeine Aussperrung im Düffeldorfer Baugewerbe   ist von den dortigen Bauprofen geplant. Die Vorstände der Bau­Inmung und des Arbeitgeberverbandes von Düsseldorf  - Stadt und Land haben beschlossen, eine gemeinsame Generalversammlung ein­

noch zwei Jahre in Kraft bleibt. Beim Taufendpreis tritt sofort eine Erhöhung um drei Heller, dann um zwei Heller und weiter noch um einen Heller( in der Tarifdauer also um sechs Heller) ein. Trotz der Quertreibereien der Scharfmacher wurde die Arbeitszeit um anderthalb Stunden per Woche gekürzt. Dies ist von weit tragendster prinzipieller Bedeutung deshalb, weil da durch Desterreich das erste Land auf dem Kontinent wird, wo die Buchdrucker allgemein eine kürzere als die täglich neunstündige Arbeitszeit im Durchschnitt erreichen. England ist das einzige Land in Europa  , wo die Ar­beitszeit der Buchdrucker die gleiche ist, nämlich 52% Stunden per Woche. Die Vertrauensmänner erkannt. Bezüglich des 1. Mai tamen im Laufe der Diskussion beide Teile zu der Ansicht, daß eine Aenderung des bisherigen zu standes aus mancherlei Gründen nicht wünschenswert sei, und es wurde trotz der prinzipiellen Bereitwilligkeit der Prinzipale von der Annahme einer entsprechenden Bestimmung im Tarif abgesehen. Bezüglich der Aufbesserung der Löhne der über dem Minimum Entlohnten erklärten die Prinzipalsvertreter, im Birkularwege ihren Kollegen zu empfehlen, die allgemeinen Auf­besserungen zu gewähren. Natürlich wurde auch vereinbart, daß wegen der passiven Resistenz feine Maßregelungen stattfinden dürfen.

wurden ans

Eingegangene Druckfchristen.

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3. Hafts Verlag, Jena  . Post, Telegraphen- und Telephon Tarif Fir". Preis 25 Pf. Dr. P. Moldenhauer. Das Versicherungswesen. Sammlung Göschen. Geb. 0,80 M. Verlag G. J. Göschen, Leipzig  .

Die Delegirtenwahlen

zur Orts- Krankenkasse der Schneider

am gestrigen Abend haben mit einer Fläglichen Niederlage der durch Das Resultat der Verhandlungen ist, wenn auch fein ideales, den Reichsverband zur Bekämpfung der Sozial. so doch ein solches, daß es als ein nennenswerter Fortschritt be- demokratie unterstüßten Broda, Prätorius und Konsorten ge­zeichnet werden muß. Es bedeutet aber auch die eklatanteste Nieder- endet. Trotz aller Anstrengungen brachten es die durch das Auf- das­lage der Scharfmacher im Kreise der typographischen Unternehmer, die nichts weniger beabsichtigten, als trotz der Verschlechterung der Pflastersehen verdienter Beamter der Kasse be- kannt Gewordenen Lebensverhältnisse eine Reduzierung der Löhne herbeizuführen. von 980 abgegebenen Stimmen etwa nur auf ein Drittel. Der geplante Streich ist total mißlungen und das Gegenteil von 654 Stimmen wurden für die Liste des Schneiderverbandes abs dem, was die Scharfmacher wollten, ist eingetreten. gegeben. Damit ist den Herren vom Reisverband die wohlverdiente Antwort gegeben, wie die Arbeiter über seine und seiner Hinter männer Tätigkeit denken

Eine Bluttat der ,, Gelben  ".

Paris  , 25. November.( Eig. Ber.) Wieder einmal ein Arbeitermord! Diesmal aber von Gesell­

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Der!

zuberufen und derselben die Aussperrung aller Bauarbeiter zu fchaftsrettern ohne Uniform begangen; die Ermordung eines Letzte Nachrichten und Depefchen. empfehlen, wenn nicht bis zum 27. November die Arbeit bei der streifenden Arbeiters durch gelbe Gewerkschaftler eine grelle Allgemeinen Hochbaugesellschaft" in Düsseldorf   aufgenommen ist. Illustration der Phrase vom sozialistischen Terrorismus" Es geht vorwärts. iteber die genannte Gesellschaft haben die Düsseldorfer   Bauarbeiter Schauplatz der Bluttat, der nach einer Stunde eine zweite folgte, uzburg, 27. November.  ( Privatdepesche des Vor­wegen Vertragsbruchs die Sperre verhängt. Die Arbeiter haben ist Plainfaing in Nordostfrankreich. Dort stehen seit dem touris".) Bei der heutigen Wahl zum Gemeindekollegium beschlossen, die Sperre solange aufrecht zu erhalten, bis die Hoch- 15. August die Weber der Firma Bluche und seit zwei Monaten auch wurden unsere Genossen Arbeiterfefretär Eberhard und baugesellschaft sich zu Verhandlungen bereit erflärt. Sie erklärten die der Firma Géliot im Streif. Das Unternehmertum will die Geschäftsführer Büchlein gegen die vom Zentrum aufgestellten ferner, dem Aussperrungsbeschluß mit Ruhe entgegenzusehen. Scharfmacherpresse in Düsseldorf   hetzt in ganz gefährlicher Weise gewerkschaftliche Organisation zerstören, aber die Genoffen bleiben Standidaten gewählt. Zum erstenmal ziehen durch diese Wahl in dem Streit und kann den Zeitpunkt, an welchem die Arbeiter fest, trozdem die Ausbeuter eine Horde von gelben" Gewerk- Sozialdemokraten in das Würzburger Rathaus als Gemeinde­ausgesperrt werden sollen, gar nicht erwarten. schaftlern gedungen haben, die nicht nur die Roten  " in der Weri- vertreter ein. stätte ersetzen, sondern sie auch durch Provokationen zu Gewalttaten reizen soll, die den Fabrikanten die unbeschränkte Verfügung über

Jm Reichstag flingt's anders.

Die Bewegung in der mitteldeutschen Textilindustrie beendet. In zwei gestern vormittag zu Glauchau   abgehaltenen die Machtmittel des Staates verschaffen würden. Die Gelben" Hanau  , 27. November.  ( B. H.  ) Eine gestern hier abgehaltene sehr zahlreich besuchten Textilarbeiter Versammlungen wurde be- führen ihren Auftrag mit ebenso viel Gefügigkeit wie Fanatismus Bersammlung des Boltsvereins für das katholische Deutschland   sprach schlossen, am Mittwoch, den 29. November, früh 8 Uhr, die Arbeit aus. Schon vor einigen Tagen wurden streikende Arbeiter fich in einer einstimmig angenommenen Resolution gegen jede wieder aufzunehmen. Dieser Beschluß ist das Resultat einer am von ihnen überfallen und mit Messerstichen und Stodfchlägen weitere Besteuerung dringender Lebensbedürfnisse, vor allem gegen Sonnabend in Greiz   stattgehabten Konferenz zwischen der dortigen schwer verletzt. Am Dienstag abend brachten sie Schußwaffen zur die geplante Steuer auf Tabak und Bier sowie gegen die Fahrkarten­Dreimänner- Konferenz der Greizer   Weberei- Arbeiter und dem Fabri- Verwendung. Um 7 Uhr abend wurde der streifende Arbeiter Hanzo, steuer aus. tanten Nusche. Derselbe Beschluß wird auch in den übrigen von der in Begleitung eines Freundes heimging, aus einem Hinterhalt Demonstrationen in Budapest  . der Aussperrung betroffenen Drten des sächsisch- thüringischen Weberei angeichoisen und schwer verwundet. Um 8 Uhr ging eine Budapest  , 27. November.  ( B. S.) Auf dem Sandorplaze funden verbandes gefaßt werden und ist teilweise schon gefaßt worden. Gruppe von Arbeitern denselben Weg, als wiederum ein Schuß fiel, nachmittags große regierungsfeindliche Demonstrationen statt. Die Im November 1904, genau vor einem Jahre, reichten die Weber der indes niemanden traf. Der Arbeiter Mangin, der am Streit Polizei, die mit Steinwürfen und Revolverschüssen empfangen wurde, der Bezirke Gera  , Greiz   und Reichenbach   i. Vogtl. einen Antrag auf nicht beteiligt war, lief in der Richtung, aus der der Schuß ge- schritt mit blanker Waffe ein. Zahlreiche Personen wurden ver­Lohnregulierung ein und stellten ferner die Forderung einer durch- kommen war, um den Täter festzustellen, aber ein neuer Schuß wundet. Eine große Zahl von Verhaftungen wurde vorgenommen Berantp. Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 4 Beilagen u. Unterhaltungsblatt