Nr. 282. 22. Jahrgang.
4. Sigung vom Freitag, den 1. Dezember 1905, nachmittags 1 Uhr.
Am Tische des Bundesrats: Graf Posadowsky, von Bodbielsti. Auf der Tagesordnung steht zunächst die Beratung des schleunigen Antrages des Abg. Albrecht( Soz.) und Genossen wegen Einstellung eines Strafverfahrens gegen den Abg. Schmidt- Frankfurt ( Soz.) wegen Beleidigung für die Dauer der Session.
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Schweine bereit stellen. Aber in einigen Monaten wird fein gesamten Nation. Vielleicht beruht der Unterschied in der Zahl Mangel mehr sein. Wenn die Regierung uns wie bisher in unseren unserer parlamentarischen Vertretung auf diesem Umstande.( HeiterBestrebungen unterstügt( Hört! hört! links), nur dann werden wir feit rechts.) Auf die Dauer wird es unmöglich sein, daß ein wesentlicher Landwirte in der Lage sein, gutes Fleisch zu liefern.( Beifall rechts.) Teil eines intelligenten Volfes fich durch den Ruf: ,, Panem et circenses " Abg. Dr. Paasche( natl.): Der Sinn der Interpellation ist der,( Brot und Spiele") wird abspeisen lassen. Ich hoffe, daß noch so daß unsere ganze Wirtschaftspolitik verfehlt sei. Meine politischen viel Vernunft in der deutschen Menschheit sein wird, daß man sich Freunde erklären demgegenüber, daß wir keine Veranlassung haben, nicht länger durch Brutalität und Terrorismus imponieren läßt, von dieser Wirtschaftspolitik abzuweichen. Herr v. Oldenburg hat jene Brutalität, die daraus das Piedestal schmiedet, auf dem oben ganz richtig, wenn auch vielleicht mit etwas zu viel Temperament der Parteigöze stehen soll, um mit der Beredsamkeit, welche höheren ausgeführt, daß die neue Zollpolitik ja erst im nächsten Jahre in Lebensjahren eigen sein soll, Reden zu halten. Sie( zu den SozialStraft tritt. Die jetzige Lage ist ja noch durch die Caprivischen demokraten) müßten eine bedeutende Anleihe aufnehmen( Abg. Bebel Der Antrag wird ohne Besprechung angenommen. Handelsverträge bedingt.( Widerspruch links.) Ja wohl, wir stehen ruft: Bei Ihnen? Große Heiterkeit), ja, bei uns, eine Anleihe an Darauf wird die Besprechung der Interpellation Albrecht und jetzt noch unter den Caprivischen andelsverträgen.( Lachen b. d. Soz.) Kenntnissen der wirtschaftlichen Verhältnisse und an der Aufrichtig Genossen über die Fleischuot fortgesetzt. Eine Fleischteuerung leugnet niemand. Aber wir bedauern, daß diese feit gegen sich selbst und andere.( Lachen links, lebhafter Beifall Abg. Dove( fri. Vg.): Der Landwirtschaftsminister sagte gestern, Fleischteuerung derart aufgebauscht und zu unmotivierten Angriffen rechts.) es sei schwierig, agrarische Interessen zu vertreten. Ich habe zu seinem auf die Landwirtschaft ausgenutzt ist. Andererseits bedauern wir Können volles Vertrauen; es ist ihm aber gestern sehr schwer auch, daß insbesondere von feiten des Herrn Landwirtschaftsministers not so bald vorübergehen wird. Daß aber die Fleischpreise so hoch Abg. v. Czarlinski( Pole): Wir glauben nicht, daß die Fleischgeworden, diese Interessen zu vertreten. Der Landwirtschaftsminister diese Frage nicht mit dem Ernst behandelt zu sein scheint, den die Wichtigkeit sind, wird gerade von unseren Bergarbeitern in Oberschlesien um so ist ja ein praktischer Landwirt und die Herren von der Rechten sind der Sache erfordert( Hört! hört! links). Wenn nun auch der Eindruck erweckt bitterer empfunden, als sie jenseits der deutschen Grenze viel billigeres sehr mit ihm einverstanden. Hat man aber schon jemals gehört, daß werden könnte, als ob die Regierung es an den nötigen Maß- Fleisch haben könnten. Nicht gerade die ärmsten Kreise so schwer zu ein aktiver Bankdirektor Handelsminister gewesen wäre?( Sehr regeln habe fehlen lassen, muß ich doch anerkennen, daß die preußische belasten, das ist unsere polnische Moral gegenüber Ihrer Herrengut! links.) Jch wenigsteus halte das für unmöglich. Die Dent- Landwirtschafts- Berwaltung alles getan hat, um der Sache mit moral, unfere polnische Kultur gegenüber der uns aufgeztvungenen. schrift über die Fleischnot ist gemacht nach dem Rezept:„ Quod erat Ernst zu Leibe zu gehen. Es wäre vielleicht nötig gewesen, daß Das ist zugleich auch die allgemeine menschliche Kultur.( Bravo ! demonstrandum!"(" Was zu beweisen war!")( Sehr gut! links.) man in Oberschlesien mehr Schlachtvieh bereingelassen hätte.( Nufe: bei den Polen .) Ueber den Städtetag hat Herr v. Oldenburg gestern grundfalsche Ra also! links.) Die Entscheidung, ob das möglich war, ist für den Angaben gemacht. Wer hat ihm denn seine Berichte geliefert? Laien sehr schwierig.( Lachen links.) Ich bedaure, daß die an- für die Fleischteuerung sind sonderbar verschieden. Abg. Molkenbuhr( Soz.): Die Gründe der Herren Agrarier Ein Gesichtspunkt, der bisher noch nicht in der Debatte berührt gestellten Erhebungen eine solche Erhöhung des Kontingents als ventlow spricht jedem, der anderer Meinung ist als er, die SachDer Graf Rewurde, ist der, daß die Frage auch eine staatsrechtliche und politische nicht angängig erwiesen haben. Seite hat.( hört! hört! links.) Die Ueberwachungsbefugnis des wie ich anerkennen muß, mit großer Sorgfolt und Sachkenntnis von Maul- und Klauerseuche werde über die Grenze eingeschleppt, Die Dentschrift der Regierung ist, fenntnis gewohnheitsgemäß ab. Er behauptete heute, jeder Fall Herrn Reichskanzlers , die jetzt entgegen früherer Leugnung und ent- ausgearbeitet. Meine Freunde halten die gegenwärtigen hohen aber von den über 1100 verseuchten Gehöften sind über 1000 in sprechend unserer stets betonten Auffassung anerkannt wird, kann Preise für eine vorübergehende Erscheinung, deren Gründe ziemlich Provingen, die entweder keine Grenzprovinzen find oder in die doch nicht bloß darin bestehen, daß der Reichskanzler liest, was in zutage liegen. den Einzellandtagen darüber gesagt wird.( Sehr richtig! links.) Wenn das die ganze Aufgabe des Reichskanzlers in dieser Frage ist, gehend die Preise enorm steigen! Wir haben das z. B. in der Reventlow den versprochener Beweis für jeden einzelnen Fall anWie oft tommt es in allen anderen Branchen vor, daß vorüber- im letzten Jahre kein Stück Vieh aus dem Auslande eingeführt worden ist.( Vielfaches Hört! hört! links.) Mag nun Graf so würde ja unser Deutsches Reich dem verflossenen Deutschen Bunde Baumwollenindustrie erlebt. Jest aber verlangen Sie bei einer treten; es dürfte ihm das schwerer fallen, als leichtfertige Versehr ähnlich sehen.( Beifall links.) Die Debatte hat ergeben, daß ähnlichen Lage in der Landwirtschaft- fofort einen völligen System- sprechungen abgeben.( Sehr gut! links.) Interessant ist, was die eine Seuchengefahr nur von russischer Seite her droht. Aber daß wechsel. Sie verlangen Staatshülfe.( Lebhafter Widerspruch links, Herren Agrarier als Minimalpreis für die Schweinemaft angeben. hier die Schuhmaßregeln bei der Einfuhr vollkommen genügen, wird besonders beim Abg. Gothein.) Ich weiß nicht, was Sie, Herr Ginge es nach ihnen, so würden die Preise, die heute allgemein als doch durch den Umstand bewiesen, daß ja vom 1. März 1906 an Gothein, verlangen, ich spreche zum hohen Hause. Die Futterverhält Notstandspreise anerkannt werden, auch bald Minimalpreise werden. das Schweinefontingent erhöht werden soll. nisie hatten sich 1904-1905 fo zugefpigt, daß eine Teuerung gar nicht In der Tat liegen die Dinge auch so, daß die ganze Agrarpolitik Der Herr Landwirtschaftsminister hat uns hier eine Apotheker- zu vermeiden war. rechnung über die Unkosten des Verkaufs von drei Schweinen vor- hört! links.) Die Kartoffeln sind verkauft worden, statt sie zu verDas hätte man vorher wissen können.( Hört der Regierung darauf hindrängt, diese Preise aus Notstandspreisen gelegt. Gerade diese detaillierte Rechnung hätte ihm zeigen sollen, füttern. Die Schweinefeuche ist ungemein gefährlich, besonders auch, zu Minimalpreisen zu machen.( Sehr richtig bei den Sozialdaß im Zwischenhandel gewisse Funktionen ausgeübt werden, die weil sie in einer latenten Form durch die Ställe geht. Infolge gewöhnlich übersehen werden! Ich kann eine Preisverteuerung um deffen hält kein großer Befizer im Osten größere Schweinebestände gestellt. Er hat aber nicht eine schärfere Seuchenbekämpfung verHerr Paasche hat die Seuchengefahr als besonders groß hina 5 Broz., die sich aus der Rechnung des Herrn Ministers ergibt, nicht mehr, weil das Nifiko zu groß ist!- Es sind die kleinen Leute, die für so enorm anſehen, um so weniger, als darin die so wichtige die Schweine aufziehen. Es ist also die Pflicht der Regierung, alles langt, sondern er will lediglich Aufrechterhaltung der Sperre, die Versicherungspolice enthalten ist. gegen die Seuchen zu tun. Eine vorübergehende Teuerung muß Reichetangler meinte, die Oeffnung der Grenzen fei Sache der nur dazu dient, die Preise möglichst hochzuhalten. Der Herr Nun sind in der Denkschrift noch andere Gründe angegeben, fo ertragen werden. Man fann nicht fofort alles umstürzen Einzelstaaten. Verschiedene Einzelstaaten, wie z. B. Mecklenburg, 3. B. die bessere Lebenshaltung der Bevölkerung. Das ist doch aber deshalb. Höchst bedauerlich ist es, daß diese Angelegenheit verschanzen sich hinter dem Herrn Reichskanzler und weisen darauf gerade eine Erscheinung, die man freudig begrüßen muß.( Sehr benutzt ist, um Stadt und Land gegeneinander aufzuheben.( Lebhafter hin, daß erst eine Verständigung zwischen den Bundesstaaten notrichtig! links.), ein Erfolg der Industrialisierung. Auf diesem Beifall rechts und bei den Nationalliberalen.) Gebiete ist uns England leider noch weit boraus. Abg. Graf Reventlow( Wirtsch. Vg.): Die überwiegende Mehr- wendig seil Als Grund für die Höhe der Fleischpreise sind vom Daß eine Fleischnot borhanden ist, läßt sich gar nicht heit des Hauses hat sich auf den Standpunft des Herrn Landwirt- Herrn Landwirtschaftsminister auch die städtischen Octrois leugnen. Eine sehr dankenswerte Arbeit hat der deutsche schaftsministers gestellt, deffen Haltung im Interesse der Landwirt geführt worden. Herr Herold hat ebenfalls dies Argument benutzt. Schlächterberband geleistet, indem er eine Umfrage bei schaft auch wir nur begrüßen können. Trotzdem kann ich dem Herrn Herr Herold hat dabei aber unterlassen, darauf hinzuweisen, daß den Schlachthofvorstehern veranstaltete. Dadurch ist festgestellt, Landwirtschaftsminister, gleichwie der Herr Vorredner, einen Vorwurf auch 8. B. in Aachen eine besonders hohe Schlachtfieuer besteht. daß das Schlachtgewicht des Viehes um 2,5 Broz. zugenommen hat, nicht ersparen. Gewiß wird es jeder verständige Mensch für durchaus Seinen Freunden, die ja in Aachen die große Mehrheit im Stadtdagegen die Bevölkerung um 5 Proz. sich vermehrt hat!( hört! zulässig halten, wenn Männer, die den Tag über in ernster Arbeit parlament haben, sollte es doch ein leichtes sein, diese Steuer zu hört! links.) Die Agrarier sagen, der jegige Zustand ist ein vorüber zusammengesessen haben, die Unterhaltung über den Gegenstand ihrer beseitigen.( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Wenn es dem gehender, veranlaßt durch die Mißernte. Auch wir halten den Zu Beratung auch auf die Tischzeit ausdehnen, aber der Herr Land- Herrn Landwirtschaftsminister Ernst wäre mit der Beseitigung der ftand für einen vorübergehenden, aber auch für einen solchen, der wirtschaftsminister hätte sich vergegenwärtigen müssen, mit wie städtischen Octrois, so sollte er dafür sorgen, daß das allgemeine, fich in furzen Zwischenräumen ständig wiederholt.( Sehr gewiffenloser, heuchlerischer Verlogenheit heut zu tage öffentliche gleiche Wahlrecht für die Stadtvertretungen eingeführt würde; richtig! links.) Bon Ringbildungen ist geredet worden. Ich Weinung vielfach fabriziert wird.( Gelächter und Zurufe links.) dann würden sehr bald Stadtvertretungen zusammenkommen, welche freue mich, daß die Denkschrift ausdrücklich fonstatiert. Ich wollte Ihnen eigentlich kein Rompliment machen.( Heiterkeit mit derartigen Mißständen aufräumen.( Sehr richtig! bei den daß fich Ringbildungen nicht hätten nachiveisen lassen. Nun rechts.) Die Angriffe des Herrn Abg. Scheidemann auf den Herrn Sozialdemokraten.) Wenn übrigens einzelne Kommunen wirklich meinte Herr Herold, das Fleisch ginge durch zu viele Hände: Landwirtschafsminister als Schweinezüchter hätte dieser mit Still- dazu übergehen, solche Octrois zu beseitigen, so tritt ihnen die Nebom Produzenten zum Kommissionär, vom Kommissionär zum schweigen übergehen müssen anstatt hier seine Schweineverläufe gierung dabei entgegen. So hat z. B. in Offenbach die LandesEngrosschlächter, vom Engrosschlächter zum Kleinschlächter und erst zu deflarieren. Auf solche Angriffe ist Stillschweigen die regierung einen solchen Beschluß der sozialdemokratischen Stadtvon dem zum Konsumenten. Aber dieser Umweg verbilligt geradezu einzige Antwort, die jedenfalls in diesem Hause unter der Leitung berordneten Mehrheit annulliert.( hört! hört! bei den Sozialdas Produkt im Vergleich zu jener Zeit, in der jeder Schlächter im demokraten.) Daß die Schlachthofgebühren vielfach niedriger sein Lande umherfuhr, um selbst das Schlachtvieh für sich anzukaufen. fönnten, mag sein, aber der Herr Landwirtschaftsminister wird zu ( Sehr wahr links.), einer Zeit, zu der wir nach Herrn Herolds geben müssen, daß das Bestehen der Schlachthöfe an sich nicht preisWunsch zurückkehren sollten. Herr Herold berief fich ferner auf die berteuernd wirkt.( Minister v. Podbielski winkt zustimmend.) Die Spannung der Preise bei Produzenten und Schlächtern. Der Abg. Scheidemann hat unseren Kampf gegen Auswüchse des Gebühren in Hamburg sind besonders hoch. Trotzdem kommen Tatsache ist, daß die Fleischpreise immer erst nach einiger Zeit den Handels so darzustellen gesucht, als ob wir einen Stampf gegen den auch dort auf jeden der 809 Fleischermeister mur 630 M. jährlich. Viehpreifen folgen, ebensogut wenn sie steigen wie wenn sie fallen. Mittelstand führten. Diesen Kampf überlassen wir der linken Seite Es wäre unmöglich für jeden Meister, sich hierfür einen Stall, ( Sehr richtig! b. d. Fri.) Für die Uebernahme des Viehankaufes des Hauses und dem Ministerialdirektor Thiel, von dem ich wünschen einen Schlachthof usw. zu halten. Weiter weist die Dentschrift auf durch die Städte ist irgend ein organisatorisch brauchbarer Vorschlag möchte, daß entweder seine amtliche oder seine Redetätigkeit bald ein den Zwischenhandel hin. Mit einem Male ist also der Mittelstand bisher noch nirgends gemacht worden. In der bisher beantragten Ende nehmen möge.( Heiterfeit.) Wenn der Abg. Scheidemann sich über die das Uebell Der Zwischenhandel waltet doch auf allen Gebieten. Weise käme das Ganze nur darauf hinaus, die erhöhten Fleischkosten Bemühungen des Abgeordneten Lattmann um die Beschaffung billigen Würde der Herr Staatsminister uns die Hand bieten, den Zwischenauf die Gesamtheit zu übernehmen.( Sehr gut! links.) Wir fönnen Fleisches äußern wollte, so hätte er sich erst informieren sollen, oder, handel überhaupt zu beseitigen, so würden wir es ja vielleicht noch auch die Befürchtung nicht unterdrücken, daß bei diesen Vermittlungs- wenn er informiert war, so hätte er sich präziser ausdrücken sollen. mit Freuden begrüßen, daß eine Kalamität eingetreten ist, durch versuchen die Städte große Verluste erleiden würden.( Sehr wahr! Er hat bei seinen Aeußerungen unterlassen, die 20 Proz. Tara an- die man sich endlich von der Schädlichkeit der kapitalistischen Wirtb. d. Fr.) Gegen die Mahl- und Schlachtsteuer sind wir überall, wo zuführen. Durch die Bemühungen Lattmanns hat Schmalkalden das schaftsordnung allgemein überzeugt hut.( Sehr richtig! bei den wir dazu Gelegenheit hatten, aufgetreten. Ich muß auch nach den Fleisch pro Zentner um 5 M. billiger bekommen als der sonstige ja überdies meistens Kleingewerbetreibende, es sind meist Fleischer, Sozialdemokraten.) Die Zwischenhändler im Fleischergewerbe find Ausführungen des Herrn Landwirtschaftsministers bei meiner Auf- Preis war. Ich brauche mich mit dem Abg. Scheidemann nicht ja überdies meistens Kleingewerbetreibende, es find meist Fleischer, faffung stehen bleiben, daß die Vieheinfuhr aus dem Auslande unter weiter zu beschäftigen; ich habe es schon mehr getan als seine Rede bie nebenher auch etwas Viehhandel treiben. Auch die bessere Ausden nötigen Vorsichtsmaßregeln unbedenklich ist. Jedenfalls fönnte wert war, selbst nach einem Abzug von 50 Proz. Tara( Heiterkeit). ſtattung der Fleischerläden, die Sitte des Fleischaustragens fann durch ausreichende Kontrolle an Ort und Stelle jede wünschenswerte Der Vorwärts" hat ja dem Abg. Scheidemann vor kurzem den Rat die Teuerung nicht bewirken; das find Verfeinerungen im KleinGarantie geboten werden.( Sehr richtig! links.) gegeben, er folle fich erst die nötigen Kenntnisse aneignen, wenn er handel, die nichts für die Fleischer Spezifisches haben; der Herr Man mutet heute im Hinblick auf die gespannten auswärtigen boltswirtschaftliche Artifel schreiben will( Seiterkeit rechts). Minister wird seine Wohnung ja wohl jezt auch besser beleuchten. Verhältnisse den breiten Voltsmassen die größten Opfer zu. Da ist Wir halten die jetzigen Fleischpreise auch für zu hoch, aber wir als seine Eltern ihre Wohnung beleuchtet haben. Der Minister ist es um so weniger angebracht, die weitestgehende Wißstimmung in dürfen nicht das große Risiko vergessen, das mit der Schweine zucht ein guter Stenner der Landwirtschaft. Aber seine Prophezeiung diesen Kreisen hervorzurufen, indem man den Eindruck erweckt, daß berbunden ist. Im Wahlkreise Eisenach wurden diejenigen frei von der baldigen Beseitigung der Fleischteuerung ist nicht einihre Interessen nicht in demselben Maße berücksichtigt werden, wie finnigen und sozialdemokratischen Flugblätter, in denen von der getroffen. Wenn es sich aber unt eine dauernde Fleischteuerung die anderer Kreise.( Sehr wahr! links.) Die verbündeten Re- Fleischnot die Rede war, nicht auf dem flachen Lande verbreitet. handelt, so möchte ich wissen, welche Maßnahmen er zu ihrer Be gierungen täten gut, nicht zu leicht über die Mißstimmung, die Das tönnte vielleicht auf einen Anfall von Objektivität zurück- feitigung vorschlagen will. Dic 14 Millionen Zölle, welche auf die hervorgerufen ist, durch die Erfahrungen, die jeder Hausvater an zuführen sein; man wollte vielleicht einen Ausgleich zwischen Stadt Bieh- und Fleischeinfuhr gelegt sind, müssen auf den Preis auffeinem eigenen Leibe macht, hinwegzugehen, sondern von ihren und Land herbeiführen.( Heiterfeit rechts.) Der Abgeordnete geschlagen werden. Damit, daß man die Vieh- und Fleischzölle Befugnissen Gebrauch zu machen, insbesondere der Herr Reichskanzler Bohl hat gestern mit dem 1351. Schwein des russischen gleichmäßig erhöht hat, hat man ja zum Ausdruck bringen wollen, von der Befugnis: zu prüfen, ob Bestimmungen, die für die Er Einfuhrkontingents jongliert.( Heiterkeit.) Aber mit Kunst- daß bei uns die Fleischpreise dauerne teurer sein sollen als in den nährung des Voltes von weitesttragender Bedeutung sind, noch aufs stücken ist nichts anzufangen, es tommt auf die ratio Grenzländern. Die Grenzsperren müssen eine Preissteigerung recht erhalten werden müssen, um eine„ Seuchengefahr" abzuhalten, legis( Abficht und Zweck des Gesetzes) an. Das würde der Ab- hervorrufen. Sie( nach rechts) haben ja bei der Zolltarifberatung was wir bezweifeln.( Bravo ! links.) geordnete Bohl vielleicht begreifen, wenn er Jurist wäre.( Buruf: ganz offen erklärt, Sie könnten auf die Minimalzölle ganz gut berAbg. Stubbendorff( np.): Wir bedauern es im Interesse ber it er ja!) Das glaube ich nicht.( Heiterkeit.) Jedenfalls ist fest- zichten, wenn Sie die Garantie hätten, daß die Grenzsperren aus Arbeiter, der kleinen Handwerker und Beamten, daß die Schweine- gestellt, daß in der Zeit der Fleischnot in einzelnen Gegenden auf fanitären Gründen eine dauernde Einrichtung feien. Der badische fleischpreise so hoch gestiegen sind, daß Schweinefleisch für diese den Märkten Ueberstände waren. Selbst in Schlesien wurden zeitweilig Gewerbe- Inspektor Dr. Wörrishofer hat in seiner Schrift über die Klajien jest nicht in dem Maße Nahrungsmittel ist, wie es sonst die Angebote der Viehzentrale zurückgewiesen, weil ein Bedürfnis nicht Lage der Tabalarbeiter dargelegt, daß der Grund dafür, daß die der Fall war. Mit geringen Preissteigerungen haben wir vorhanden sei. Schuld an der Preissteigerung ist zweifellos mit die badischen Tabatarbeiter in höherem Prozentfab tuberkulosetrant ja oft zu kämpfen gehabt. Die jetzige Fleischteuerung ist bei uns Suggestion, welche das Gefchrei einer gewissen Presse verursacht feien als die übrigen Tabatarbeiter, darin liege, daß die badischen mit auf die schlechte gutterernte im vorigen Jahre zurückzuführen. hat. Die Sozialdemokraten sollten doch bedenken, daß auch Karl Tabatarbeiter meist bei ihren in der Landwirtschaft tätigen Eltern Die Preise sind aber überall gestiegen. Wenn heute im Gegensatz Marg nicht der Meinung gewesen ist, daß niedrige Fleischpreise als wohnen blieben; fie genöffen da dieselbe Stoft, die sie auch früher ats zu früher wenig Vieh über die dänische Grenze fommt, so liegt das ein Zeichen des Wohlstandes aufgefaßt werden könnten.( Buruf bei Landarbeiter genoffen hätten. Diese sei aber für sie nicht kräftig daran, daß dort das Fleisch fast ebenso teuer ist wie bei uns; das den Sozialdemokraten.) Ich erkenne die Berechtigung des Schlächter- genug und nicht genügend leicht verdaulich. Die Folge davon sei habe ich in Kopenhagen tennen gelernt. Es ist aber auch nicht zu standes an, aber ich will nicht, daß der Viehverkauf durch vier, die starke Verbreitung der Tuberkulose. So steht der Fleischkonsum vergessen, daß die Produktionskosten in der Landwirtschaft erheblich fünf Hände geht. Ich kann beweisen, daß Ringe bestehen. mit der Gesundheit des Voltes im engsten Zusammenhang. Die gestiegen sind und daß diese Kosten bei den früheren Breifen nicht aus Rußland fönnte man doch nur Vieh einführen, wenn Sie( zu Herren von der Rechten sprechen bei dieser Gelegenheit wieder wega gedeckt wurden. Die fleinen Bauern und ländlichen Arbeiter, die den Sozialdemokraten) Ihre politischen Freunde ermuntern, den werfend über die Caprivischen Handelsverträge. Diese Verträge die Sozialdemokratie zu sich herüberziehen will, werden es sich Eisenbahnverkehr wieder in Gang zu setzen. Ich bitte Sie( zu den haben allerdings auf die Gestaltung der Arbeitslöhne nicht ungünstig ad notam nehmen, daß man sich auf dieser Seite dagegen Sozialdemokraten) sich, sofern sich Ihre Kapazitäten auch mit wirt getitlt; das ist den Agrariern natürlich nicht angenehm. In Wirtwendet, daß die Landwirtschaft genügende Preise erhält. Nie- schaftlichen Dingen beschäftigen, bestätigen zu lassen, daß es schwer lichkeit haben die Caprivischen Handelsverträge bewirkt, daß viele mand kann seine Produkte unter dem Herstellungspreise abgeben. fein wird, dort ebenso viel gesundes wie frantes Vieh nachzuweisen. Arbeiter nicht ins Ausland gegangen sind, sondern in die deutsche Das fortgefeste Rufen über die Fleischnot muß allerdings die Preise Der wesentliche Unterschied zwischen Ihnen und uns ist, daß Sie Industrie. Die Landwirtschaft war natürlich nicht in der Lage, in die Höhe treiben. Leute, die früher gar nicht daran gedacht einen einseitigen, wir einen bielseitigen Standpunkt ver- jährlich eine Million Menschen aufzunehmen. haben, teuerer zu verkaufen, tum es jetzt.( Sehr richtig! rechts.) treten. Sie tennen nur das Konsumenteninteresse.( Wider- Aber die jetzige Fleischnot hat mit der Caprivischen HandelsUnsere großstädtische Bevölkerung würde die russischen Schweine gar spruch links.) Ich höre schon Ihr Gelächter von der linken politit nichts zu tun; sie hängt nur zusammen mit den Einfuhrnicht mögen; denn die dortige Mast ist naturgemäß nicht der Seite, wenn ich sage, daß die eigentlichen Arbeiterfreunde auf der verboten, die zur Abschwächung des Sturmlaufes der Agrarier gegen unsrigen entsprechend.( Widerspruch links.) Gbenso wenig aber wie rechten Seite figen.( Fronisches Sehr richtig! und Gelächter links.) die neuen Handelsverträge, als„ Kleine Mittel" diesen von der Rebei der Kohlennot fofort genug Stohlen für die Judustrie und die Nicht derjenige ist der wahre Arbeiterfreund, der immer mit dem gierung versprochen und gegeben wurden. Damals mußte erst die Bevölkerung herbeigeschafft werden fonnten, ebenso wenig, ja noch Strome schwimmen will. Man darf den Arbeiter nicht nur als Maul- und Klauenfeuche, dann das Terasfieber zur Begründung weniger tönnen die deutschen Landwirte auf einmal hunderttausend Konsumenter auffassen. 23 ir denken immer an die Produktivität der aller möglichen Vieheinfuhrerschwerungen herhalten. Dabei stieg
der Geschäfte, wie wir sie haben, gegeben werden kann.( Sehr richtig! rechts.) Die Sozialdemokratie hat sich in dieser Frage die schon längst verdiente Niederlage geholt.( Schallendes Gelächter bei den Sozialdemokraten.)
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