Einzelbild herunterladen
 

könne, der sich im Kommunal- oder Regierungsdienst bereits bewährt habe.

-OO

( Wäre es da nicht das einfachste, man überließe die Besetzung des Bürgermeisterpostens dem Hofmarschallamt?... Hofmarschallamt?... Denn nie­mand kann bekanntlich zween Herren dienen, umsoweniger, wenn wie in Potsdam der Regierungs herr souverän über den Stadtherrn herrscht D. B.) Die Wahl selbst wird nach eingegangener Genehmigung der Regierung über das neue Gehalts­regulativ zu Anfang des nächsten Jahres ausgeschrieben werden.

"

-

-

-

Kasaner Bahn.

Am

Auch

Verkehr mit Rußland . Nach einer Mitteilung der Betriebs-| Grundstüdes in der Fasanerie die Leiche eines 4 Monate alten direktion der Warschau - Wiener Bahn ist der Güterverkehr über Mädchens, die in ein dunkelblaues Tuch eingewidelt war. Die Alexandrowo und Sosnowice, über Warschau nach den Stationen der Leiche, bei welcher Spuren äußerer Gewalt vorgefunden wurden, Weichseleisenbahnen, der St. Petersburg- Warschauer Bahn und der hatte schon längere Zeit in der Erde gelegen. Mostau- Brester Bahn wieder aufgenommen worden. Nach den Stationen Ein ertrunkenes Möbelgespann". Der Kutscher der Möbel anderer Bahnen, die hinter Warschau liegen, ist der Verkehr über Alexandrowo und Sosnowice noch gesperrt. Ueber Grajewo ist der Güter- speicherei ren Hermann Hasemann, Lothringerstraße 26, hat großes Malheur angerichtet. Er hatte vorgestern abend in Rummelsburg verkehr zurzeit noch gesperrt; mit der Strecke Kiew - Boltawa und deren Gelder einkassiert und sich dann, wie behauptet wird, schwer an Hinterbahnen, mit den Stationen der Charkow - Nikolajewer Bahn über Suamenta und Jelissawetgrad, mit den Stationen der Nikolai- getrunken. Als er später in der Nähe der Ringbahn an einem Das Potsdamer Gewerkschaftskartell beschäftigte sich in seiner und Moskau - Kursker Bahn über Moskau , mit der Strecke Baladschary- Pfuhl vorüberfuhr, geriet er mit dem Wagen in das Waſſer hinein. letzten Sizung auch mit dem Vorwärts"-Sonflikt und nahm nach Baku - Siwrachary der Transkaukasischen Bahn, mit der Strecke der Stutscher selbst rettete sich so schnell es ihm möglich war und furzer Begründung durch den Vorsitzenden, Genossen Krakau , Nischuh- Nowgorod und den hintergelegenen Stationen der Moskaus als Leiche aufgefunden. Der verlassene Wagen stand neben dem Stellung gegen den Artikel in Nr. 450 des Korrespondenzblattes" Nischny- Nowgorod und den hintergelegenen Stationen der Mostau- ließ Pferd und Wagen in Stich. Gestern morgen wurde das Tier oh sa Pferdekadaver in dem Morast. Unter Parteinachrichten berichten wir über das Ergebnis der Debatte. Von den sonstigen Verhandlungsgegenständen ist noch zu erwähnen, Der große Steinkohlenlagerbrand in der städtischen Gasanstalt Durch einen Fleischerwagen wurde gestern am Dranienburger die Wahl von zwei Delegierten( Kratau und Wesenberg ) zur Berliner in der Gitschinerstr. 48 beschäftigt noch immer die Feuerwehr. Konferenz der Brandenburger Gewerkschaftskartelle, welche sich mit den Montagabend brachen die Flammen, obgleich den ganzen Tag hin- Tor ein schwerer Unglücksfall herbeigeführt. Ein von der Engros­Entschädigungen resp. der Kostenaufbringung für die Teilnahme an durch mit mehreren Schlauchleitungen tüchtig Wasser gegeben worden markthalle kommender Fleischer fuhr mit seinem Wagen mit größter den Schiedsgerichtskonferenzen beschäftigen soll. Beschlossen war, mit solcher Heftigkeit von neuem empor, daß fofort mit 2 B- Schnelligkeit durch die Oranienburger - und Friedrichstraße und bog, ohne die Geschwindigkeit des Pferdes zu mindern, links um die Ecke wurde die Abhaltung eines Lichtbildervortrages, den und 6 C- Rohren unausgesetzt Wasser gegeben werden mußte. in die Hannoverschestraße ein. Hier faufte das Gespann gegen das Grempe- Berlin im Januar halten soll; ferner die Abhaltung heute muß die Wehr fortwährend löschen, daneben sind gegen Pferd eines entgegenkommenden Transportwagens und zwar mit eines Silvestervergnügens bei Ladenthin. Hingewiesen 100 Arbeiter beschäftigt die Kohlen fortzufarren. Es ist dies, da es folcher Gewalt, daß dem angerannten Ziere der Brustknochen zer­sei noch darauf, daß das Lokal Zum Prinzen Heinrich" in Eiche sich um mehrere Tausend Zentner Kohlen handelt, eine mühevolle trümmert wurde und es auf der Stelle verendete. Der Führer des der Arbeiterschaft jetzt zur Verfügung steht und am 13. Dezember und langwierige Arbeit. Es kann danach noch mehrere Tage dauern, Transportwagens wurde auf den Fahrdamm geschleudert, während im Viltoriagarten" ein medizinischer Vortrag stattfindet, in dem bis der Brand vollständig gelöscht wird. der Fleischer, ohne sich um das angerichtete Unheil zu kümmern, in Dr. Rohlff über:" Die täglichen Berufs- und Frauenkrankheiten" Ein Bildhauer Tiergartendirektor? Durch den Tod des Tier- sausendem Galopp weiterfuhr. Die von einem Schußmannspoſten sprechen wird. gartendirektors Geitner ist die Stelle eines Direktors freigeworden. aufgenommene Verfolgung des Fliehenden war erfolglos. Glück­Selbst in den der Themis geheiligten Räumen kommen mitunter Ueber die fernere Beseßung derselben werden die verschiedensten licherweise war es jedoch Passanten gelungen, die an dem Wagen dreiste Diebstähle vor. So wurde dieser Tage das Potsdamer Land- Gerüchte folportiert. Das Tageblatt" weiß von einem solchen zu befindliche Firma festzustellen, sodaß der Schlächter dennoch zur gericht von einem Langfinger unsicher gemacht, der aus dem Zeugen- melden, das dahin geht, dieses Amt in Zukunft einem Bildhauer zu Rechenschaft gezogen werden kann. Das sei kein schlechter Wizz, auch kein Einfall gimmer einem Brandenburger Arbeiter einen Hut und einen Regens übertragen. Ueber den Vorfall auf der Mariendorfer Chauffee, bei dem ein schirm stahl, während dieser im Straffanmersaal vernommen wurde. des Prinzen Karneval, sondern bitterer Ernst. Der stille und junger Mann, namens Linke, von einem Automobil überfahren wurde über die marmorne Unkultur scheine an den Aus dem Mantel des Brandenburger Polizeifommissars Priebe, den laute Spott und verstarb, geht uns von dem Rechtsanwalt des in Untersuchungs­er ebenfalls im Zeugenzimmer während seiner Vernehmung hatte maßgebenden Stellen spurlos borübergegangen zu sein. hängen lassen, stahl der Dieb eine gefüllte Zigarrentasche und ein Absicht, einem Bildhauer das Amt eines Tiergartendirektors haft genommenen Chauffeurs Gerlach eine Darstellung zu, nach der goldenes Pincenez. Einem Landgerichtsrat wurden aus seinem in zu übertragen, fann man nur dahin deuten, daß bei der das Unglück nicht durch das vom Chauffeur Gerlach geführte Auto­mobil herbeigeführt sei. Auch sei der schwer verlegt aufgefundene einem anderen Zimmer hängenden Ueberzieher die Handschuhe ge- weiteren Ausgestaltung des Parkes den steineren Mißgebilden mit Linke sich nicht selber überlassen worden, sondern man habe einen stohlen. In dem Verdacht der Täterschaft steht ein älterer Mann, der Zeit ein größerer Spielraum eingeräumt werden soll. Der Laternenwärter, den man aufgesucht habe, mit den nötigen Be­. der sich in auffälliger Weise auf dem Gerichtsflur herumgedrückt hat Wanderer, der aus der Siegesallee flüchtet, stößt bald auf das forgungen beauftragt. Wir haben keine Ursache, uns in den Gang und dessen schäbiger Hut im Zeugenzimmer gefunden wurde. Wagner- Monument. Auf der Rousseau- Insel sieht er wieder Marmor­gebilde, erst der dann folgende Weg ist noch marmorfrei, und den der schwebenden Untersuchung über diesen bedauernswerten Vorfall einzumischen, und zwar umsoweniger, als wir von den verschiedenen wird der neue Herr" wohl auch noch versperren. Das Schicksal des in dieser Sache bereits abgegebenen und sich widersprechenden Mit­Tiergartens ist dann aber besiegelt. Nur noch Marmor- Alleen werden mit der Zeit die Stellen einnehmen, die bisher noch von teilungen Notiz genommen haben. Hoffentlich schafft die Untersuchung Bäumen und Sträuchern besetzt sind.

Die böswilligen Alarmierungen nehmen jetzt auch in den Vor­orten überhand. Die Feuerwehren in Schöneberg , Charlottenburg und auch in Nigdorf haben infolgedessen sehr zu leiden. In dem letztgenannten Vorort wurde die Wehr in der vergangenen Nacht alein zweimal grundlos in Alarm gesezt. Das erste Mal sollte am Maybachufer 23 ein großer Dachstuhlbrand ausgebrochen sein. Im anderen Falle hieß es, die Salomonsche Lederfabrik in der Ber­finerstraße stehe in Flammen. Zweimal mußte die Freiwillige Feuer­ wehr ausrücken, doch jedesmal war sie irregeführt worden und mußte unverrichteter Sache wieder heimkehren.

Berliner Nachrichten.

Die er rief, die Geister..

leber die diesjährigen Berliner Stadtberordneten 23 ahlen bringt nun auch ein Blatt aus der Ulsteinschen Zeitungs­fabrit eine fritische Betrachtung. In der B. 3. am Mittag", einer Fortsegung der an Abonnentenschwund zugrunde gegangenen Ber­ liner Zeitung ", wird auseinandergejezt, daß diese Wahlen für den Liberalismus noch keineswegs günstig, sondern nur etwas weniger ungünstig als die früheren ausgefallen seien. Diese Dar­stellung ist nicht so verlogen wie diejenige, die die Bossische Bei­tung" und die Freie Deutsche Presse" von den Wahlen gegeben hatten. Aber unehrlich ist auch sie noch; denn auch sie verschweigt, daß diesmal die Heimsuchung des Liberalismus durch die Sozialdemokratie" mur deshalb nicht so arg ausgefallen" ist, weil diesmal die Bürgerpartei dem Libera­lismus, auch Herrn Ulstein selber, mit besonderem Gifer beige­

standen hat.

"

Die

Ein schwerer Automobilunfall hat sich gestern auf dem Pots­ damer Platz zugetragen. Der wohnungslose Kutscher Alfred Willi­bald wurde beim Ueberschreiten des Fahrdammes von einem vor­übereilenden Automobil umgerissen, überfahren und mit schweren inneren Verlegungen davongetragen. Er fand im Krankenhause

Moabit Aufnalyme.

Für die freie Arztwahl in der Armenpflege sprach sich eine all­gemeine Aerzteversammlung aus, die von dem Verein zur Ein­führung freier Arztwahl einberufen war. Es wurde eine Refo­lution angenommen, in welcher die Aerzteschaft die in der Magistratsvorlage gegen die Einführung der freien Arztwahl in der Armenpflege geltend gemachten Einwendungen als unberechtigt zurückweist und die Abfassung einer darauf bezüglichen Denkschrift an den Magistrat und andere noch in Betracht kommende Behörden beschließt.

Aufklärung.

Zur Selbstmordstatistit. Angeblich wegen Nahrungssorgen ist gestern die 38 Jahre alte Elisabeth Beyer in den Tod gegangen. Sie hatte in dem Hauſe Bülowstr. 79 eine größere Wohnung inne und ihren Lebensunterhalt durch Abvermieten einzelner Zimmer be­stritten. In letzter Zeit mußten die Aftermieter die Wohnungsgelder an einen Rechtsanwalt einschicken und die Wohnung sollte der B. gekündigt werden. Als sich das Fräulein am gestrigen Tage gar nicht sehen ließ und auch die Tür zu ihrem Schlafzimmer verschlossen war, ließ man gewaltsam öffnen. Die B. lag tot auf ihrem Bette und auf dem Tische stand eine Morphiumsprige sowie eine halb geleerte Tasse Kaffee. Jm Tegeler See ertränkte fich die 20 Jahre alte Bugmacherin N., deren Leiche am Jagen 66 auf­gefunden wurde. Das Motiv zu dem Selbstmord ist in Schwer­mut, die einer unglücklichen Liebe entsprungen, zu suchen.

Straßensperrung. Die Spreestraße zwischen Friedrichsgracht und Brüderstraße wird behufs Herstellung eines Kanals zur Ab­leitung von Grundwasser vom 5. d. M. ab bis auf weiteres für Fuhrwerke und Reiter gesperrt.

Dann wurde die Frage besprochen, ob eine Verstadtlichung des Rettungswesens in Berlin wünschenswert erscheine. Reichstags- Abgeordneter Mug dan sprach sich entschieden gegen eine lebernahme des Rettungswsens durch die Stadt aus, weil er Kanarienausstellung. Die Berliner Kanaria" veranstaltet in damit eine Verschlechterung des Rettungswesens befürchtet. Stadtv. den Gesamträumen der Andreas- Festsäle", Andreasstraße 21, vom Bernstein wies darauf hin, daß der Plan, eine städtische Zentrale 8. bis 11. Dezember cr. eine Vogelausstellung. Diese Ausstellung zum Nachweis der freien Krankenhausbetten einzurichten, höchst wird nicht bloß den Kanarienzüchtern, sondern auch den ornitholo wahrscheinlich keine Annahme in der Stadtverordneten- Verfamm- gischen Liebhabern viel Interessantes bieten, da auch Hülfsmittel lung finden werde; der telephonische Nachweis der freien Betten aller Art vielfach vertreten sind. Um der Jugend ein Bild von in den städtischen Strantenanstalten allein würde nur eine halbe einer solchen auch wissenschaftlichen Ausstellung zu geben, haben Maßnahme bedeuten. Nach mehrstündiger Debatte, die fich bis nach Schüler in Begleitung der Herren Lehrer nur ein Entree von 10 Pf. Mitternacht hinzog, wurde schließlich eine Resolution angenommen, zu zahlen. wonach der Vorstand des Vereins beauftragt wird, die vor= bereitenden Schritte für eine Verstadtlichung des Berliner Rettungs­wesens zu tun und die hierfür nötigen Verhandlungn zu leiten.

Eine schwere Baukatastrophe,

Im Wintergarten wurde am Montag ein neues Programm vor­geführt. Die Dtero tanzt zwar nicht mehr, nichtsdestoweniger ist dieses moderne Varietétheater ständig stark besucht. Die Leute, die fich hier Rendezvous geben, haben ja auch nicht mit Nahrungsforgen zu tämpfen, sondern sich nur den Kopf zu zerbrechen, wie sie am besten ihre Zeit und ihr Geld totschlagen. Es ist die Berliner Lebe­welt und sonst noch zahlungsfähiges Publikum, in deren Gesellschaft man hier gerät.

produzierte sich als Barfußtänzerin, während Herr Bernardi fich als Das Programm war ein äußerst reichhaltiges. Eine Miß Hovard geschickter Verwandlungskünstler vorstellte. In einer Boſſe& ifines Entführung" stellt er nicht weniger denn 10 Personen- männliche und weibliche- dar und dies mit einer Geschwindigkeit, die Staunen erregt. Der Humorist Gentes leistet auf seinem Gebiete recht An­Die Keulenjongleure Mr. Banns fesselten das Bublikum durch recht geschickte Handhabung ihrer verschiedenfarbigen Instrumente. Ein" Hundeleben" aus einem kleinen Garniſönchen" breffierter Hunde dargestellt. Natürlich fehlte es auch nicht, da es wurde unter Leitung des Herrn Perchina von einer Anzahl gut an einem modernen Bariété nicht mehr anders geht, an dem Auf­treten einer exzentrischen Franzöfin. Die Pariser Sängerin Engene Fougère füllt im Augenblick diese Lüde aus.

Doch der Zweck der Stilübung, die das Ullsteinsche Sensations blättchen veröffentlicht, ist ja auch gar nicht der, dem Liberalismus die Freude an seinen Siegen " zu vergällen. Was dem Kritiker die Feder in die Hand gedrückt hat, das ist nichts anderes als die Furcht vor einem Wiederaufleben des ehemaligen Berliner Fort­fchrittringe 3". Mit diesem alten Namen glaubt er das Pro­duft der neuen Ginigung benennen zu sollen, die die Liberalen bei welcher eine Person den Tod gefunden und drei schwer ver­Caffel- Jafobischer Couleur jest von den Fraktionen der Stadtver- legt wurden, hat sich gestern mittag gegen 12 Uhr auf dem Gelände ordneten- Versammlung erwarten. Bei solcher Einigung müßten die der Frauenklinik in der Artilleriestraße 20 ereignet. Dort ist zurzeit " Sozial Fortschrittler" à la llstein die Löwenhaut end ein etwa 15 Meter langer und 4 Meter tiefer Pferdestall im Bau fiches Grau fame wieder zum Vorschein. Denn es versteht sich von begriffen und bereits bis zur Ueberdachung fertiggestellt. Die Dede gültig ablegen, mit der sie sich ausstaffiert haben, und ihr natür felber, daß der Berliner Kommunalliberalismus die liberale Gini- war aus einem Zementbeton, durchflochten mit Eisendrähten her­gung" nicht nach links, sondern nur nach rechts hin vornehmen gestellt. Gestern morgen sollte die Schalung der Decke beseitigt kann. Mit dem bloßen Fortschrittsring" von anno dazumal wäre werden. Da die Decke noch recht frisch war, geschah die Abschalung heute nichts mehr zu machen. Der Ring" muß größer sein, muß zu früh. Kaum war sie von dieser etwas entfernt worden, so brach erkennenswertes. auch die Bürgerpartei einbeziehen. Die reaktionäre Preffe, die die letztere plötzlich samt der Unterlage zusammen und stürzte in die Kreuz- Zeitung ", die" Post", hat das sofort nach den Stichwahlen Tiefe. Eine Reihe von Arbeitern, darunter auch der Polier Große gefordert, und der Liberalismus wird es gewähren müssen, oder aus der Prenzlauerstraße, die in dem Raum beschäftigt gewesen er wird von seinen Handlangern of einem Schicksal über­waren, vermochten sich nur teilweise zu retten. Vier derselben Iaffen". Die er rief, die Geister, wird er nun nicht los. Kann mans den Handlangern verdenken, daß sie durch Ab- wurden durch die herabstürzende Decke zu Boden geschlagen und von tretung einiger Mandate als gleichwertig" anerkannt werden den etwa 25 Zentimeter starken Bruchstücken überschüttet. Es wurde so­wollen? Mit welchem Eifer sie ihren Dienst verrichtet haben, das fort die Feuerwehr requiriert, welche baldin mehreren Löschzügen zeigt eine Durchficht der Wählerlisten. Schon bei den Hauptwahlen an der Unglücksstelle erschien und sich an die Bergung der Opfer war 3. B. im 19. Bezirk der winzige Stimmenzuwachs, den die machte. Der Polier Große wurde tot ans Tageslicht gefördert. Liberalen hier zu erzielen bermodten, nur den zahlreichen Unter- Die Arbeiter Conrad, Fenske und Preldel wurden mit schweren beamten zu danken. Bei der Nachwahl im 17. Bezirk ist der Stimmenzuwachs der Liberalen größtenteils ebenso zustande ge- Verlegungen und Quetschungen unter den Trümmern befreit und fommen. Bei den Stichwahlen haben die Wähler durch Samariter nach der nahen Bergmannschen Klinik gebracht, wo der Bürgerpartei ihre Wahlpflicht fast eifriger fie fofort in operative Behandlung genommen wurden. Große ist erfüllt als die Wähler des Liberalismus. Gin Familienvater gewesen. Da damit gerechnet wurde, daß noch weitere Swinemde. 767 DGD interessantes Beispiel aus dem 1. Bezirk, der für die Liberalen noch Tote durch die Trümmer begraben seien, wurden die Bergungs- Hamburg am wenigsten gefährdet war, ist die Wählergruppe der Marstall arbeiten durch etwa 40 Feuerwehrleute noch längere Zeit fortgefeßt, Berlin grundstücke. Von den 72 Wählern stimmten in der Hauptwahl ohne jedoch glücklicherweise auf einen Verunglückten zu stoßen. Es rant.a. M. 767 GD 35 für die Bürgerpartei, von diesen blieben bei der Stichwahl nur 5 aus und die übrigen 30 stimmten für den liberalen Kandidaten. erschien bald eine Baukommission an der Unglücksstätte, welche eine Bien Außerdem holten die Liberalen für die Stichwahl noch 18 neue Untersuchung über den Unglüdsfall und seine Entstehungsurfache Der Bau war von der zuständigen Bauinspektion einer Wähler aus diesem Grundstückskompleg heran. Dieses Beispiel zeigt, vornahm. wo die starten Reserven des Liberalismus" her Baufirma an dem Werderschen Markt übertragen worden.

famen.

Noch interessanter ist übrigens der Ausfall der Erfahwahl im 5. Bezir? der zweiten Abteilung. Hier wurde der Stadtverordnete Barth, der sich, offen als rechtsliberal bekannte, von einem Gegen­fandidaten bekämpft, der sich linksliberal gab, als der alleinige liberale Randidat" angepriesen wurde und die offizielle Empfehlung angesehener Führer des Liberalismus für sich hatte. Gewählt wurde aber nicht der alleinige", sondern der andere, vor dem der offizielle Liberalismus gewarnt hatte. Dieser andere wurde nämlich mit von den Bählern unterstützt, die sonst zur Bürgerpartei hielten. Wieder ein Beweis, wie sehr der Berliner Liberalis mus von der Gnade seiner Handlanger abhängt! Der Ring", der sich zusammenschließen will, wird größer sein müssen als der alte Fortschrittsring", aber er wird nicht fefter fein. Der Soziademokratie wird es gelingen, auch ihn zu sprengen. Unsere Genoffen werden für ihre Aufklärungs- und Werbearbeit mit der Tatsache rechnen müssen, daß dieser neue Ring" schon sehr bald zustande kommen kann.

Der neue Kämmerer Dr. Steiniger wird in der Stadtverordneten­Bersammlung am nächsten Donnerstag in sein Amt feierlich ein­Die Entlassung aus dem Staatsdienst ist soeben geführt werden. erfolgt.

"

Witterungsübersicht vom 5. Dezember 1905, morgens 8 Uhr.

Stationen

Barometer­

stand mm

Wind. richtung

Windstärke

Wetter

1 bedeckt

Temp. n. T.

5° E. 4° R.

Stationen

Barometer.

ſtand mm

Wind.

richtung

Windstärke

Better

Still ipollent 769, G

-2 Haparanda 761 -0 Warschau

1 bededt

767 SGD 767 SD

1 bedeckt 2 Nebel 1 bedeckt bebedt-10 Paris 1 Rebel 1

-2 Scilly

-

1 Aberdeen

754 S 768, S

5 bedeckt 1 bedeckt

München 767 Still

Temp. n. C.

2007-300 111000

8

768 G Wetter- Prognose für Mittwoch, den 6. Dezember 1905. Etwas wärmer, zeitweise aufklarend, vorwiegend trübe mit geringen Niederschlägen und mäßigen südlichen Winden. Berliner Betterbureau.

-

Wasserstand am 4. Dezember. Elbe bei Auffig+0,40 Meter, bei Unstrut bei Dresden -0,98 Meter, bei Magdeburg +1,88 Meter. Straußfurt +1,40 Meter. Dder bei Ratibor 1,60 Meter, bei Breslau Oberpegel 5,10 Meter, bei Breslau Unterpegel 0,76 Meter, Meter. Weichsel bei Brahemünde Barthe bei Posen 1,28 Meter. Nezze bei

Von einem Polizeiwagen totgefahren wurde Montag abend der St. war mit dem Kutscher Ernst Kühlig aus der Steinmegstr. 39. Wagen durch die Bahnstraße gefahren, als plötzlich eines der Pferde durch einen vorüberfahrenden Wannseebahnzug scheute und durch ging. Das Gespann raste nun die steile Bahnstraße hinunter und bei Frankfurt+ 2,00 bog dann in die Großgörschenstraße ein. Bei der scharfen Wendung+ 3,64 Meter. wurde der Kutscher vom Bock herunter auf den Straßendamm ge- usch- Meter. Die Räder gingen schleudert und vom eigenen Wagen überfahren. dem Bedauernswerten so unglücklich über die Brust hinweg, daß Unter den Händen eine Zungenzerreißung herbeigeführt wurde. eines Arztes starb. bald darauf an innerer Lungenverblutung.

Auf Kindesmord läßt ein Leichenfund schließen, welcher gestern auf dem Grundstück Oberwasserstr. 10 gemacht wurde. Auf dem Hausflur entdeckte ein Bewohner, in einer Nische versteckt, ein Paket, in welchem sich die Leiche eines neugeborenen Kindes weiblichen Geschlechts befand. Eingehüllt war der tote Säugling mit einem weißen Hemd, das mit braunem Backpapier umgeben war. Ver­mutlich ist das Kind gleich nach der Geburt erdrosselt worden. Die Leiche wurde zur Obduktion nach dem Schauhause gebracht. Von der unnatürlichen Mutter fehlt jede Spur.

Ein weiterer Kindesmord wird aus Königswusterhausen gemeldet. Der Förster" Göpfert entdeckte beim Umgraben eines

-

Emil Hoegner

Grunewaldstraße 108.

Wäsche-, Weiß-, Woll- und Manufakturwaren. Vorgezeichnete und fertige Handarbeiten. = Herren- Artikel.

Mitglied von 8 Rabatt- u. Sparvereinen.

268V*

Berantwortlicher Redakteur: Hans Weber, Berlin . Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW,