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Gewerkschaftliches.
Berggewerbegerichte und Arbeiterausschuß- Wahlen.
Halten jetzt die Ruhrbergleute in Bewegung.
tarifs fein Urteil über die Streitfrage bilden fonnte. Ob der Lokalverein der Maurer den Tarif des Zentralverbandes anerkennt oder nicht, ist völlig gleichgültig gegenüber der Frage, welche Organisation in diesem Falle die Interessen der Maurer wahrt durch
Der Termin zu den Berggewerbegerichts- Wahlen ist auf den größtmögliche Verkürzung der Arbeitszeit. Red. d.„ Vorw.")
Neues von der A. E.-G.
Besuchern so ruhig zuging wie in einer Kirche. Ein Herr Bue hatte in der Versammlung etwas über eine direkte Aftion" hers gebetet, wobei er auch beiläufig die russischen Bauern erwähnte, die gegenwärtig das Land einiger Grundherren unter sich verteilt haben, und diese Bemerkung war dent überwachenden Polizeileutnant Grund genug zur Auflösung. Ruhig und still wie die Anwesenden gekommen, verließen sie auch den Saal.
13. d. M. festgescht. Sowohl der Bergarbeiter- Verband wie auch der Christliche Gewerkverein gehen selbständig vor. Die Wahl- Unter den faufmännischen Angestellten der A. E.-G., namentlich bewegung ist überall im Gange, indessen hat sie noch nicht den in Ober- Schönetveide, herrscht starte Erregung. Bekannt ist die Tat unter zahlreicher Beteiligung im großen Saale des GewerkschaftsEine öffentliche Bildhauerversammlung, die am Donnerstag wilden Charakter angenommen, wie ihn die früheren Wahlen durch sache, daß während der letzten Aussperrung in der A. E.-G. die hauses tagte, diskutierte die Frage des Ucbertritts der Bildhauer das Auftreten des großen August Brust zeigten. Immerhin ge- Handlungsgehülfen von der Direktion angehalten wurden, Streife in den Holzarbeiterverband. Der Referent Stusche vom Holzbärden sich auch die hiesigen Gewerkvereinsleiter ziemlich gereizt, und arbeit zu verrichten. Dieselben Handlungsgehülfen, die sonst in arbeiterverband vertrat die Ansicht, daß die wirtschaftliche Entwicke es ist Tatsache, daß sie ihre Mitglieder warnen, Belegschafts- ihrem Standesdünkel mit Verachtung auf die Tätigkeit der Arbeiter lung wie auch die Organisierung des Unternehmertums die Arbeiter versammlungen zu besuchen, die bon feiten hinabblickten, rechneten sich leider vielfach diese Tätigkeit in dem- dahin drängen, nicht bei den Organisationen nach einzelnen Be des Verbandes einberufen werden. Diese Gereizt felben Augenblick zur Ehre an, wo ihre Ausübung in den Augen rufen und Branchen stehen zu bleiben, sondern sich in großen heit erklärt sich aus der blamablen Niederlage, die sie bei den der Arbeiter selbst nicht als ehrenhaft gelten konnte. Als Milderungs- Induſtrieverbänden zusammenzuschließen, da diese besser als die Arbeiterausschuß- Wahlen erleiden, indem die Bergleute fast ein grund für diese Handlungsweise kann man nur die geringe prin- lichen Aufgaben zu erfüllen. Auch für den Fall, daß die Arbeiter gefleineren Fachorganisationen in der Lage seien, die gewerkschaftmütig die Parole des Bergarbeiter- Verbandes auf Wahl- zipielle Aufklärung der Handlungsgehülfen über ihre Klassenlage gebenenfalls den Massenstreit als politisches Kompfmittel anwenden, enthaltung befolgen. und die verdummende Tätigkeit mancher Handlungsgehülfen- Organi- fei der große Industrieverband die beste Organisation. Für die Am ungebärdigsten zeigt sich die Zentrumspreffe, twelche fich fationen in Betracht ziehen. War doch sogar die Tatsache zu ver- Bildhauer sei es nur eine Frage der Zeit, ob sie sich dem für ihren nicht scheut, dem Bergarbeiter- Verband wegen der Parole auf Wahl- zeichnen, daß der Vertrauensmann der Hirsch- Dunderschen Hand Beruf in Betracht kommenden Industrieverband, dem Deutschen Holzenthaltung Arbeiterverrat vorzuerfen. Arbeiterverrat soll die lungsgehülfen- Organisation, Lindenberg, zu jener Zeit Streifarbeit arbeiterverband anschließen wollen. Die Voraussetzung des AnWahlenthaltung sein, wo selbst der„ Bergknappe", das Organ der verrichtete. Demgegenüber konnte erfreulicherweise fonstatiert wer- schlusses sei natürlich, daß der Zentralverein der Bildhauer geschlossen Christlichen, erklärte, daß die Ausschüsse keine Arbeitervertretungen, den, daß es Mitglieder das Zentralverbandes der Hand- dem Verband beitrete. Zersplitterung dürfe auf keinen Fall einfondern Unternehmerschustruppen seien, und daß ein lungsgehülfen waren, die es ablehnten, den ausgesperrten Arbeitern tritt seien, dann wäre es das beste, daß der bisherige Zustand weiter treten. Wenn die Bildhauer noch nicht für den geschlossenen Ueberanständiger Mensch es sich wohl überlegen müsse, ob er ein in den Rücken zu fallen. Dafür wurden sie denn auch mit den folches Amt annehmen könne. bestehe. Damit hat schon der Arbeitern gemeinschaftlich ausgesperrt. Jcht be= Jezt Bergknappe" gefagt, wo die Arbeiterverräter ginnt man noch nachträglich, diese Handlungsgehülfen zu maßregeln, Zwei Diskussionsredner stellten sich auf den von Stusche vertretenen Die Ausführungen des Referenten fanden lebhaften Beifall. zu suchen sind. Eine Heuchelei ist es auch, wenn die Zentrums- indem man ihnen ihre Entlassung gibt. Wenn auch Standpunkt. Einer derselben bemerkte, die Holzbildhauer im Often presse dem Verband vorwirft, durch Wahlenthalting mache et es von der Verwaltung der Eindruck zu erwecken gesucht wird, als hätten Berlins seien fast ohne Aufnahme für Uebertritt in den Holzarbeitermöglich, daß die Ausschüsse von Zechenfreunden" besetzt würden. die Kündigungen mit dem Streit nichts zu tun, so beweisen doch verband. In den Werkstattfißungen werde dies Verlangen regelMan wende sich doch an die Christlichen , die die Ausschüsse zwar be- Aeußerungen des während der Aussperrung berühmt gewordenen mäßig gestellt. Drei Diskussionsredner vertraten in längeren Reben setzen wollen, aber völlig versagen. Entweder gehen sie mit ihren Direttors Peierls und verschiedener Vorsteher deutlich, daß es sich nicht darauf an, welche Organisation den Mitgliedern am meisten den entgegengesetzten Standpunkt. Sie führten aus: Es komme Sameraden vom Verbande, oder sie schlagen sich zu den Zechen hier nur um eine Maßregelung handele. Die Handlungsgehülfen biete, sondern vielmehr darauf, welche Organisation im Kampf mit Inechten. Bei einer solch blamablen Niederlage ist es freilich er- fönnen sich gegen ein derartiges Vorgehen nur schügen, indem sie sich den Unternehmern am widerstandsfähigsten sei. Nicht die große färlich und verzeihlich, daß sie auf Gegner schimpfen, nur läßt sich gemeinschaftlich im Zentralverband organisieren. Wenn die Di- Zahl der Mitglieder, sondern ein möglichst hoher Prozentsaz der dadurch die Niederlage weder verdecken noch beseitigen. Die Christ- reftion sieht, daß es auch den Handlungsgehülfen mit der Wahrung Organisierten bestimmen die Kraft der Gewerkschaft. In dieser lichen haben sich für diese Ausschüsse, die der Bergknappe" Unter- ihrer Ehre und ihrer Interessen ernst ist, dann wird man auch in Hinsicht gehöre der Zentralverein der Bildhauer zu den stärksten Ornehmerschutztruppen nannte, ins Zeug gelegt; fie sollen die Aus- Zutunft die kaufmännischen Angestellten anständiger behandeln. ganisationen. Er habe alle seine Kämpfe aus eigenen Mitteln und schüsse haben, sie können dann ja zeigen, ob sie für die Arbeiter ein- Uebergriffe einzelner Vorsteher, die die Handlungsgehülfen mit mit eigenen Kräften geführt und nicht der Hülfe anderer Organitreten oder sich als Unternehmerschußtruppe bewähren werden. Die Titeln wie„ Kuli " zu belegen wagen, sind dann nicht mehr denkbar. verband liege also nicht vor. Für die Bildhauer sei ihre gegensationen bedurft. Ein Grund zum Uebertritt in den HolzarbeiterBergleute werden sie schon zu kontrollieren wissen. Eine Versammlung in Ober- Schöneiveide, in welcher Genosse Martin wärtige Organisation die beste. Was sollten denn übrigens die Meyer vom Handlungsgehülfen- Verband sprach, nahm in dieser An- Steinbildhauer und die Modelleure im Holzarbeiterverband. Es sei gelegenheit nach kurzer Diskussion mit allen gegen vier Stimmen gar nicht anzunehmen, daß diese Branchen den Uebertritt mitmachen folgende Resolution an: würden. Wenn schon der Zentralverein der Bildhauer, sich auflösen follte, dann würden die Steinbildhauer zu den Steinarbeitern, die Modelleure zu den Stuffateuren gehen, in deren Organisationen die Interessen dieser Branchen dann auch besser vertreten werden könnten als im Holzarbeiterverband. Das beste sei, die Bildhauer aller Branchen bleiben in ihrer eigenen Organisation und diese im Kartellverhältnis zu den berufsverwandten Verbänden.
Hoffentlich sind die Bergleute am 13. d. M. abermals auf dem Posten und bereiten ihren Feinden durch starke Wahlbeteiligung cine ebenso große Niederlage, wie sie es jetzt durch Wahlenthaltung getan haben.
" Die im Restaurant Wilhelminenhof zu Ober- Schöneweide tagende öffentliche Versammlung vernimmt mit Entrüstung die Maßregelung fünf kaufmännischer Angestellter wegen ihres Verhaltens während der Aussperrung.
Was in Berlin noch alles möglich ist! Die Firma C. M. Moris, Musikinstrumenten- und Trommel- In Anbetracht der Zusicherung der Generaldirektion bei den fubrif, Berlin W., Bülowstr. 13. hat in ihrer Arbeitsordnung Einigungsverhandlungen: Maßregelungen finden nicht folgenden Bassus: statt" erivartet die Versammlung, daß die Verbandsleitung mit Nachdruck bei der Generaldirektion dahin vorstellig wird, daß diese ihr gegebenes Wort hält und die Kündigungen zurückzieht. 3entralverband der Handels, Transport- und Verkehrsarbeiter.
Es ist verboten, dem Metallarbeiter, Holzarbeiter- Verband oder irgend einer anderen Arbeiterorganisation anzugehören, da die Zugehörigkeit zu solchen Verbänden stets zu Unzuträglich feiten und Streitigkeiten geführt hat.
Wir glauben gern, daß es in dieser Fabrik bald zu Streitig. feiten kommt. Aber nicht wegen der Zugehörigkeit zu einer Organisation, sondern wegen der vollständig unzureichen den Lohn- und Arbeitsbedingungen in diesem Betrieb.
Ob der Herr Firmeninhaber weiß, daß ein derartiges Verbot
ungesetzlich ist?
Der Verband der Maurer schreibt uns: Auf die Erklärung des Vorstandes des Vereins zur Wahrung der Intereffen der Maurer im gestrigen Vorwärts" haben wir folgendes zu erwidern: Reineswegs hat der Vorstand des Vereins zur Wahrung der Interessen der Maurer Berlins uns bezüglich der in der Nr. 284 des Borwärts" vom Verband der Maurer gebrachten Notiz, sowie der in Nr. 286 erwähnten Annonce uns der Unwahrheit überführen
fönnen.
Die Erklärung, daß auf dem Bau Kaiserhof", bevor die Diffe: renz ausbrach, 90 Maurer gearbeitet haben, und daß davon 52 im Verband der Maurer und im Verein zur Wahrung der Interessen der Maurer 38 organisiert waren, hätte man sich ersparen können, indem das an der Sache selbst, der Aussperrung der Verbandsmaurer, nichts ändert. Man schreibt einfach, diese wollten sieben, jene acht Stunden arbeiten und glaubt nun der Oeffentlichteit gegenüber seine Schuldigkeit getan zu haben.
Wir betonen nochmals, daß unsere Kollegen ausgesperrt wurden weil sie für die Vertragsbedingungen ein getreten find.
Wenn wir in der Annonce darauf hingewiesen haben, daß die durch Aussperrung der Verbandsmaurer entstandenen Lücken vom Verein zur Wahrung der Interessen der Maurer Berlins teilweise ausgefüllt worden sind, so trifft dies vollauf zu. Und zwar ist dies geschehen auf Anordnung des Vorstandes des Vereins, wofür wir jederzeit in der Lage sind, den Beweis antreten zu können.
Außerdem glaubt man sich damit zu rechtfertigen, wenn man schreibt, wir die Lokalisten haben festgestellt, daß wohl einige Vereinstollegen, aber auch einige Verbandskollegen auf dieser Arbeitsstelle Arbeit annahmen. Es ist wohl doch zweierlei, ob man die Kollegen ersucht, die Arbeitsstelle so lange zu meiden, bis die Differenz beigelegt ist bezw. die Instanzen gesprochen haben, oder ob man als Ersatz für die Ausgesperrten andere Kräfte besorgt.
Der von uns ausgeschlossene frühere Ortskassierer Semrau unterzeichneter Ortsverwaltung ist im Besitze von Verbandsmaterial. Wir erklären hiermit öffentlich alles in Händen des S. befindliche Material für ungültig. Wir warnen in erster Linie die Arbeiter der Firma Kahlbaum.
Gegen den Auslieferer des Materials sind die nötigen Schritte im Gange. Zentralverband der Handels, Transport- und Verkehrsarbeiter. Ortsverwaltung Köpenick und Umgegend.
Deutfches Reich.
Der Streit der Arbeiter in den Getreidelägern zu Duisburg ist zu Ungunsten der Arbeiter verlaufen. Es haben sich Streit brecher genug gefunden, um den Betrieb aufrecht zu erhalten. Von den Streitenden sind etwa 60 nicht wieder eingestellt worden, doch soll dies nach und nach geschehen. Die Getreide- Arbeiter selbst haben bis auf einige wenige Mann Solidarität bewiesen, doch war der Zuzug durch fremde Streifbrecher zu stark.
Wiederum ein Streit im Ruhrrevier.
Dortmund , 8. Dezember. Seit Donnerstagmittag streiten auf Zeche Wiendahlsbank" bei Annen über 100 Schlepper und Pferdetreiber. Den Leuten wurde sehr erheb lich der Lohn gekürzt, gewisse Arbeiten, die sie sonst bezahlt erhielten, sollen sie jest gänzlich umsonst machen. Als sie bei der Zechenverwaltung um zurücknahme der Maßregel vorstellig wurden, wurden sie brüst zurüdgewiesen. Darauf legten die Leute einmütig die Arbeit nieder. Auch heute wird weiter gestreift. Die Zeche verlangte Polizei und Gendarmerie, welche die Zeche bewachen.
Im Markranstädter Kürschnerstreik ist eine Aenderung nicht eingetreten. Die Ausdauer der Ausständigen ist ungebrochen geblieben. Zur Weihnachtsfeier für sie sind bis jetzt 1700 M. eingegangen. Das außergewöhnliche Gendarmeriekommando ist zwar endlich wieder eingezogen worden, dafür werden aber die Vertrauensleute der Arbeiterschaft mit Vernehmungen und Anklagen zur Genüge beglückt. Das Resultat der letzten öffentlichen Verfammlungen allein find fünf Anklagen.
Die Behauptung, daß der Vertreter des Verbandes bei der Testen Verhandlung zweds Beilegung der Differenz dem Vertreter der Firma den Vorschlag gemacht habe, zwei Schichten mit je neun Stunden Arbeitszeit einzuführen, ist absolut unrichtig. Das Die Klempner der Firma Braun u. Co., Württembergische gerade Gegenteil trifft au, indem vom Verbandsver- Gasmesserfabrik zu Stuttgart , befinden sich seit 8 Wochen im Streit. Veranlassung hierzu war die Nichteinhaltung der tariftreter erstens die Einstellung der Gemaßregelten und lichen Vereinbarungen seitens der Firma. Die durch die Organizweitens Einführung der siebenstündigen Arbeitszeit stritte verlangt wurde. Auf den Hinweis des Firmen- fation mit den Fabrikanten geführten Verhandlungen schlugen fehl. bertreters, daß die Arbeit dringend sei, erklärte der Verbands- Die Firma hat nun in Murrhardt ( einem ziemlich abgelegenen bertreter, daß, bevor die zuständige Instanz ihr Urteil abgegeben Städtchen in Württemberg ) Räumlichkeiten gemietet, um dort Gasabgegebenmesser zu fabrizieren. Auch besteht Grund zu der Annahme, daß habe, Entlassungen nicht vorgenommen werden dürfen. Die Verbandsleitung. die Firma in anderen Gasmesserfabriken ihren Bedarf herstellen läßt. Wir ersuchen daher sämtliche Ortsverwaltungen unseres Verbandes, von vorstehender Notiz Kenntnis zu nehmen. Namentlich in Orten mit Gasmesserfabriken bitten wir um Einleitung der eventuell nötigen Maßnahmen.
J. A.: Emil Thöns.
"
Vom Verein zur Wahrung der Intereffen der Maurer erhalten wir folgende Zuschrift: Jm gestrigen Vorwärts" betreffend unser Eingesandt( Bau Kaiserhof") macht die Redaktion angeblich zum Verständnis" der Leser die Anmerkung, daß der Tarif der Maurer für die Zeit vom 1. Dezember bis zum 15. Januar eine sicbenstündige Arbeitszeit vorschreibt.
Die Arbeiterpresse wird um Abdruck gebeten. Deutscher Metallarbeiter- Verband. Verwaltungsstelle Stuttgart . Sämtliche Schiffbauer der„ Neptun"-Werft in Rosto& find nach einem uns zugehenden Privattelegramm in den Streit getreten. Zuzug ist fernzuhalten. Die Parteipresse wird
Zum Verständnis der Leser hätte die Redaktion, wenn sie objektiv sein wollte, noch hinzufügen müssen, daß der Tarif wohl für den Zentralverband", nicht aber für die Mitglieder des Vereins zur um Abdruck gebeten. Wahrung der Interessen der Maurer Berlins Geltung hat, da Teßtgenannter Berein in einem Tarifverhältnis mit dem Arbeitgeberverbande des Baugewerbes sich nicht befindet.
Husland.
Kampf um die Sonntagsruhe.
4000 Angestellte der Zentral- Warenhandlung zu Paris hiclWeiter hätte die Redaktion zum Berständnis" der Leser hinzuten in der Arbeiterbörse eine Versammlung ab, in welcher sie mit fügen müssen, daß unser Verein erst türzlich beschlossen hat, daß die einem Ausstand drohten, falls ihnen nicht binnen kurzem die SonnArbeitszeit vom 1. November bis 15. Januar nicht über 8 Stunden betragen soll, diesen Beschluß haben die Mitglieder unseres Vereins tagsruhe bewilligt würde.
S. Metzke.
Verfammlungen.
Die weitere Diskussion dieser Frage wurde vertagt.
Letzte Nachrichten und Depefchen.
Reichstags- Erfahwahl.
Plön , 8. Dezember. ( W. T. B.) Bei der heutigen ReichstagsErsabivahl im Wahlkreise Plön - Oldenburg ( 9. Schleswig- Holstein ) waren bis 11 Uhr abends gezählt für Bokelmann( ft.) 8480 Stimmen für Struve( Fri. Vg.) 3765 Stimmen und für Weinheber( Soz.), 3725 Stimmen. Fünf kleinere Bezirke stehen noch aus.
Sozialdemokratie ein Hort des Weltfriedens.
Baris , 8. Dezember. ( W. Z. B.) Deputiertentammer. der Interpellation betreffend die Arbeitsbörse wieder aufgenommen. Nach der Vertagung der Interpellation Faure wird die Beratung Bébaès( Goz.) versichert, daß seine Partei patriotisch gesinnt und fagt:" Wir achten das Vaterland Schillers und Goethes ebenso, wie wir das Vaterland Victor Hugos , Voltaires und Pasteurs nicht unterdrücken lassen werden." Der Redner erinnert dann an die Haltung der Sozialisten im Jahre 1870 und erklärt, Desertion vor dem Feinde werde von den Sozialisten nicht gebilligt. asies ( Antisemit) fragt, ob die Sozialisten nicht allein die internationale Doktrin zurückgewiesen, sondern auch die Hülfe derjenigen abgelehnt haben, die sich zu dieser Doktrin bekennen. Jaurès ( Soz.) erwibert, das Ziel der Sozialisten sei, den Zusammenhalt und die zu vermeiden und eine systematische Schiedsgerichtspolitik herbeiTätigkeit der Proletarier aller Länder zu fördern, um den Krieg zuführen. Redner erinnert an die Reise des deutschen Kaisers nach Tanger , die, gegen den einstimmigen Willen aller Länder Europas , der Prolog zu dem europäischen Drama gewesen sei, das eine Vermehrung der Rüstungen Deutschlands , Englands und Frankreichs herbeiführen werde. Die Arbeiterklasse werde erdrückt von so viel Lasten und suche natürlich die Gefahr zu beseitigen. Das Proletariat wolle dem Kapital und der Autokratie ihr Szepter entreißen und ihre erdrückende Macht. Die Organisation der Broletarier sei eine nationale und eine internationale. Der Wille des Proletariats habe nicht die Macht gehabt, das Drama von 1870 zu verhindern, seitdem aber bilde das europäische Proletariat eine Macht des Gleichgewichts, auf die man rechnen dürfe. Das engs lische Proletariat würde in vollem Aufruhr eine Macht des Friedens fein. Selbst das russische Proletariat beginne sein Recht zu fordern. In Oesterreich sei es ebenso. Was Deutschland anbetrifft, so entspreche die Macht seines Proletariats nicht der Zahl dieses Proletariats. Jedesmal aber, wenn das Leben Europas in Gefahr ge wesen sei, habe die deutsche Sozialdemokratie für den Frieden gefämpft.
Jaurès bespricht sodann die Politik der deutschen Sozialisten, die mehr und mehr zu einem Stadium der Propaganda und der Tätigkeit übergehe. Auf dem Kongreß in Jena habe man zum erstenmal von einem allgemeinen Ausstande gesprochen; in Dresden hätten die Arbeiter zum erstenmal in den Straßen das allgemeine Stimmrecht verlangt. Das ist, fährt Jaurès fort, ein Hauch, der aus ganz Europa wehe. Von jetzt an organisiert sich das Prole. tariat von einem Ende Europas bis zum anderen, von Petersburg und Moskau bis London über Berlin , und will eine Garantie für den Frieden werden. Wie groß auch die Schwierigkeiten zurzeit noch sein mögen, ich hoffe mit Ihnen allen, daß der Friede erhalten bleiben möge. Zwischen Frankreich und England waren die Beziehungen vor einigen Jahren nicht weniger gespannt als fie gegenwärtig zwischen Deutschland und England sind. Dieser Antagonis mus ist beseitigt und vergessen. Warum sollte der Konflikt zwischen England und Deutschland nicht abgewendet werden? Der deutsche Botschafter in London , Graf Wolff Metternich, hat erklärt, daß ein solcher Konflikt eine verbrecherische Torheit wäre. Die englischen und deutschen Broletarier denken ebenso.( Beifall.) Darauf wird die weitere Beratung auf Freitag vertagt.
Ein schweres Schiffsunglüd.
London , 8. Dezember. ( B. H. ) Aus Halifag wird berichtet, der Dampfer Luxemburg " ist in der Bucht von Lorenzo auf einen Felsen aufgelaufen und innerhalb weniger Minuten gesunken. Zünf Mann der Beságung sind auf der Insel Magdalena gelandet. Die übrige Vesayung von 12 Mann, darunter der Kapitän, hatten sich faum auf einem Boot vom Schiff entfernt, als das Boot sich übers schlug und alle, bis auf den Kapitän, der sich am Boot festhalten konnte und schließlich von Fischern gerettet wurde, ertrauten.
( Wir haben jene Bestimmung des Maurertarifs, ohne Kritit Eine Anarchisten- Bersammlung, die gestern abend bei Wilfe in nach irgend einer Seite zu üben, lediglich deswegen hinzugefügt, der Brunnenstraße stattfand, verfiel wieder einmal der üblichen weil die Mehrzahl unserer Leser sich ohne Kenntnis des Maurer- polizeiligen Auflösung, obwohl es unter den wenigen Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Inferatenteil verantw.: Th. Glodke, Berlin . Drud u.Berlag: Borwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt BaulSinger& Co, Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Uuterhaltungsblatt