gnferen Genossen eingeschlagenen Taktit glatt aus dem Felde ge- durch diese herbeigeführte bittere Not. Kennzeichnend dafür nicht in mindesten ihren Wert absprechen wollen, immer wieder im schlagen und dürfte bei Fortsetzung dieser Taktik in Zukunft niemals ist ein von unserem Königsberger Parteiblatt mitgeteilter Aufruf zu dem Gude: Organisation, das ist die Hauptsache, mehr Aussicht haben, wieder Erfolge zu erzielen. Die Kandidaten des dortigen Armenunterstügungsvereins. Es heißt darin: der volksparteilich- sozialdemokratischen Zettel erhielten zwischen „ Täglich laufen bei uns 60 bis 80, von bitterster Not Die Tendenz des Artikels ist selbstverständlich eine sehr löbliche 8964 und 9631 Stimmen, während die vereinigten Neaktionäre diktierte Bittschriften ein. Was sollen wir aber bei dem vor und es kann in der Tat nicht oft genug für die gewerkschaftliche und es nur auf 6634 bis 8313 Stimmen brachten. Unser letter gehandenen Elend machen, wir können die Leute doch nicht politische Organisation agitiert werden. Allein unser Anhalter Blatt auf die Straße segen oder verhungern laffen? berfällt doch dabei in denselben engen und einseitigen Standpunkt, wählter Kandidat erhielt 381 Stimmen mehr, als der erste durchNiemand wird von den Bittenden so herangezogen wie gerade der auf dem Kölner Gewerkschaftskongreß zum Ausdruck kam. Die gefallene Gegner. Die Wahlbeteiligung war in der letzten Woche unser Verein, und es ist ein trauriges Ehrenamt für die Leitung, Idee, daß ein Massenstreik dann erst möglich sei, wenn die übers sehr lebhaft. Die Gegner gaben sich starke Blößen, indem sie ein- diese Eingaben durchzusehen, und für die Mitarbeiter( Bezirks- wiegende Mehrheit des Proletariats bereits organisiert sei, widerseitig den Hausbesizer- und Prozenstandpunkt herauskehrten und vorsteher, Pfleger und Pflegerinnen) diese zur Prüfung zu spricht allen Erfahrungen der großen Lehrmeisterin auf verächtlich von den sogenannten Fünfmarkbürgern sprachen, welche empfangen und nur zu einem geringen Teil ganz kleine Be- dem Gebiete des Massenstreiks: der russischen Revo die sozialdemokratische Wählerschaft bildeten. Die Agitation der willigungen, da unsere Mittel nicht reichen, befürworten zu lution. Die Genossen vergessen immer, daß nicht bloß lezten Woche wird noch lange nachzittern, zweifellos auch von können. Es wird ja von unseren wohlhabenden Mitbürgern der Weg durch die Organisation zum Kampf, sondern auch umgroßem Einfluß in der württembergischen Wahlpolitik sein. Die gerade jetzt vor Weihnachten viel verlangt, nicht nur für hier, gefehrt: durch den Kampf zur Organisation führt! Der Massenfondern auch für auswärts( Rußland ), so daß es kein Wunder streit, wie jede große Massenattion, ist ja auch selbst ein vorzügliches Wahlbewegung war so start wie noch nie. Von unserer Seite wäre, wenn die gebende Hand müde würde. Unsere Mitbürger Mittel die Massen aufzurütteln und für die Idee der Organisation kommen nunmehr noch die Genossen Tauscher, Weitinger, können wir aber gegenüber dem Auslande nicht vergessen, ste zu gewinnen. Auch sehen wir, daß in Rußland gerade jezt die Wagner und Schulz aufs Rathaus, so daß jezt von nicht im Elend umfommen lassen, und so bittet der Verein gewerkschaftlichen Berbände massenhaft entstehen, als der bleibende 32 Gemeinderatssigen neun im Besiz der Sozial- dringend, auch unserer Armen zu gedenken und ihm reichliche Niederschlag nach jeder neuen Welle des Generalstreits. Darum demokratie sind. Mittel zuzuführen, damit er sein schweres Amt mit Erfolg fort- fagen wir nicht nur„ Drganisation" fei unsere Barole, sondern führen kann." ebenso: Verbreitung des revolutionären Geistes des Klassentampfes!
Eine Flottendemonstration des Zentralverbandes deutscher Judustrieller.
Unter dem Vorsitz des Herrn Fabrikbesizers und Majors
Bopelius hielt heute der Ausschuß des Zentralverbandes deutscher Industrieller hier in Berlin eine Sigung ab, um für die Flotten vorlage zu demonstrieren- ein ziemlich überflüffiges Beginnen, denn jeder Mensch, der die Interessenpolitik des Verbandes kenut, weiß, daß er sich für die Flottenvorlage begeistert. Der Generalsekretär des Verbandes, Herr Bued , hielt die Nede. Er führte die bekannten Gründe der offiziösen Bresse für die Notwendigkeit einer starken Vermehrung der Flotte an. Unter anderem meinte er:
" Je mehr sich der Wettbewerb auf dem räumlich begrenzten Gebiete der Erde zuspige, umsomehr sei zu befürchten, daß das Recht wieder der Gewalt weichen werde und daß der Mächtigere den Schwächeren mit Gewalt aus seiner wirtschaftlichen Stellung werfen und wirtschaftlich zu vernichten suchen werde. Diese Gefahr rüde für Deutschland immer näher. Das machtvolle Heer könne uns dagegen nicht schützen, sondern allein eine wirkungsvolle Ausgestaltung der Streitkräfte zur See."
Dann beschäftigte er sich mit der Deckungsfrage, trat für die neuen Reichssteuervorlagen ein und empfahl schließlich eine Resolution zur Annahme, in der es zum Schluß heißt:
" Der Zentralverband hält freilich den schnelleren Ersatz des den Anforderungen der Zeit nicht mehr entsprechenden Materials wie überhaupt die wesentlich schnellere Ausführung des Flottenbauplanes für dringend erwünscht. In Erwägung jedoch des Umstandes, daß die verbündeten Regierungen sich nicht mit dem Flotten gesetz von 1898 begnügten, sondern 1900 und jetzt weitere Schritte zur Stärkung unserer Marine getan haben, hat der Zentralverband das feste Bertranen zu den verbündeten Regierungen, daß fie im rechten Augenblick für die Stärkung unserer Seemacht tun werden, was nach Maßgabe der Welt Lage und der politischen Verhältnisse zu tun notwendig ist. Der Zentralverband verzichtet demgemäß darauf, Anträge über die jetzige Vorlage hinaus zu stellen, er spricht aber die bestimmte Erivartung aus, daß die Vorlage im Reichstage unverkürzt zur Annahme gelangen werde."
Selbstverständlich wurde die Resolution einstimmig an
genommen.
Die Stellungnahme des Verbandes ist wirtschaftlich durchaus begründet. Für niemand ist der Flottenenthusiasmus so profitabel als für die industriellen Zentralverbändler..
Stöcker.
Am 11. Dezember vollendet der ehemalige Hofprediger Stöcker fein fiebzigstes Lebensjahr. Dieser Tag ist von den Freunden dieses " Jesuiten im Talar" bereits festlich begangen worden und wird wahrscheinlich noch weitere Festivitäten zeitigen. Die Deffentlichkeit hat an diesen„ Ehrungen" fein Interesse, da Stöcker bereits seit vielen Jahren politisch ein toter Mann ist.
Besser kann das Wort von der gefüllten Kompottschüssel" und das Verständnis unserer Regierenden" für die 2age des Proletariats nicht illustriert werden, als durch diesen Aufruf.
-
Nachträge zum Kolonialetat für 1905.
Dem Reichstag sind bereits zwei Nachtragsforderungen zum Solonialetat für 1905 zugegangen. Die eine Forderung bezieht sich auf Südwestafrifa und verlangt die Summe von 1818 050 Mart, die andere auf Ostafrika beansprucht den Betrag von 2407 875 Mart, die Gesamtferderungen belaufen sich also auf die Summe von 4225 925 Mart.
Das Programm des neuen Ministeriums.
Der politische Massenstreif.
Im Kieler Sozialdemokratischen Verein hielt am Donnerstagabend Genosse Paul Hoffmann aus Hamburg , Vorsitzender der Hamburger Filiale des Seemannsverbandes und Reichstagskandidat für den Wahlkreis Schleswig , einen Vortrag über den politischen Massenstreif. Redner beleuchtete u. a. das Verhalten der Gewerkschaften zu dieser Frage und zog auch die bekannte Erklärung der Genossen von Elm, Frohme und Lhe in den Bereich seiner Ausführungen. Die Versammlung präzisierte ihre Stellung zu diesen Punkten in folgender, einstimmig ange nommener Resolution:
„ Der Sozialdemokratische Verein in Stiel erklärt sich in seiner am 7. Dezember abgehaltenen, gutbesuchten Mitgliederversammlung mit den Ausführungen des Referenten über den Massenstreit verstanden und fonstatiert mit Befriedigung, daß der Standpunkt Genossen Hoffman sich mit dem Massenstreif- Beschluß des Parteitags in Jena vollständig deckt. glänzende Bestätigung der politischen Aktualität und Zweckmäßigkeit Die Versammlung erblickt eine des Jenaer Beschlusses in der heroischen Erhebung des russischen Proletariats und in den Wahlrechtskämpfen in Sachsen und DesterArbeiter, verurteilen entschieden die Taktik derjenigen Gewerkschaftsführer, welche die Arbeiterbewegung zu einer bloßen Unterstützungsgenossenschaft herabdrücken möchten und die Frage des Massenstreifs lediglich aus finanziellen Gesichtspunkten beurteilen. Mit gleicher Entschiedenheit wendet sich die Versammlung gegen die in der Schleswv.- Holst. Volkszig." und im„ Hamburger Echo" veröffentlichte Erklärung der brei schleswig - Holsteinischen Reichstagsabgeordneten, der Genossen von Elm, Frohme und Lesche, da diese Erklärung gegenstandslos und in der heutigen politischen Situation doppelt deplaziert ist und keine andere Wirkung hatte, als das Kopfschütteln der Parteigenossen zu erregen und den Gegnern der Sozialdemokratie Veranlassung zu hämischen Angriffen auf die Partei
In der ersten Sigung des neuen Senats, am 4. Dezember, sprach der Bizepräsident Senator Mechelin ausführlich über das Programm der neuen Regierung. Er bezeichnete es als eine der ersten und wichtigsten Aufgaben des Senats, einen Vorschlag zu einer neuen Ordnung des Landtages auf Grundlage des all- reich. Die Versammelten, fast burchweg gewerkschaftlich organisierte gemeinen Wahlrechts auszuarbeiten. Es soll eine wahrhaft demofratische Volksvertretung in einer Form durchgeführt werden, die die Nation zufriedenstellt. Ferner sollen Verfassungsreformen durchgeführt werden, die es der Volksvertretung möglich machen, eine genügende Kontrolle darüber auszuüben, daß die Behörden und Beamten die Gesetze des Landes respektieren. Dann soll Preßfreiheit, Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit garantiert werden. Außerdem bemerkte Mechelin, daß eine Reform des Gerichtswesens und der gesamten Rechtspflege sowie die Ausdehnung des Grundfazes der Selbstverwaltung notwendig fei. Die Verdes Grundfazes der Selbstverwaltung notwendig fei. Die Ver: hältnisse der Arbeiter sollen durch wirksame soziale Geseze verbessert werden, dem Kleinbetrieb in der Landwirtschaft soll Hülfe zuteil werden. Eine Rebifton ber Alkoholgeseze wird ebenfalls beabsichtigt.-
✓
Aus der Partei.
"
zu geben."
Genosse Gradnauer ersucht uns um die Aufnahme der folgenden Hauptwahl bis zur Stichwahl nur um einige zwanzig gestiegen, und
Erklärung.
Die von den ausgeschiedenen Nedakteuren des„ Vorwärts" veröffentlichte Sammlung von Aftenstücken enthält in Einleitung und Schlußwort heftige Angriffe. Es ist nötig mitzuteilen, daß die betreffenden Stellen in der Zeit der ersten und größten persönlichen Erregung über die geschehenen Vorgänge geschrieben worden sind. Seitdem hat eine Reihe von Aussprachen stattgefunden, auf Grund deren die vom Parteivorstande und von der Breßkommission gefaßten Beschlüsse und Maßnahmen, gegen welche unsere Vorwürfe sich richteten, in wesentlich anderem Lichte erscheinen, so daß die in Stöder, der widerwärtige Typ der politifierenden Pfaffen, und Schlußfolgerungen von uns jetzt nicht mehr aufrechterhalten der Einleitung und dem Schlußworte gebrauchten Kennzeichnungen spielte eine politische Rolle eigentlich nur in den siebziger werden. und achtziger Jahren, als er den Versuch unternahm, in Berlin der Vor allem haben wir auch festzustellen, daß es uns aufstrebenden Sozialdemokratie ein Berrbild des Sozialismus, eine gänzlich ferngelegen hat und fernliegt, die subjektiv guten Absichten fleinbürgerlich- antisemitische, chistlich- soziale" Partei gegenüber- des Parteivorstandes und der Preßkommission zu bezweifeln. zustellen. In der Tat gelang es dem zweifellos begabten Demas Wir haben nicht im mindesten die Absicht, den unleidlichen. gogen, zahlreiche Berliner Kleinbürger und vorübergehend selbst Streit irgendwie fortzuführen und hegen nur den Wunsch, daß Arbeiter um sein Banner zu scharen. 1881 wurden 47 000, dieser Fall von den Parteigenossen als abgeschlossen aufgefaßt wird. 1887 40 000 christlich soziale, antisemitische und tonservative Stimmen in Berlin abgegeben. Aber der judenfresserische Sozialismus der dummen Kerle" vermochte sich auf die Dauer gegen die Sozialdemokratie nicht zu halten. Seine Wählerscharen wurden immer fleiner, je gewaltiger die sozialdemokratische Armee in der Reichshauptstadt anschwoll. Seit Beginn der neunziger Jahre hatte die Bewegung in Berlin so gut wie völlig ausgespielt. Der Antisemitismus streifte denn auch, da er die Aussichtslosigkeit seines Liebeswerbens um die Faust des Arbeiters einsah, sein soziales Mäntelchen völlig ab und entpuppte sich als der giftigste, freilich auch ohnmächtigste Feind der Arbeiterklasse.
1884 nahezu 54 000 und
"
"
V
Die ausgeschiedenen Redakteure.
Die Organisationen und der Vorwärts"-Konflikt. Das Gewerkschaftskartell Küppersteg hat sich in seiner letzten Sibung mit dem Vorwärts"-Stonflift befaßt und in einer Refolution sehr energisch gegen das Correspondenzblatt" der Generalfommission Stellung genommen.
"
"
Das Gewerkschaftskartell Osnabrück beschäftigte sich in seiner Versammlung vom 6. d. M. mit dem„ Vorwärts"-Konflikt und der Stellungnahme des Correspondenzblattes" der Generalfommission. Die Kieler Refolution wurde gegen drei Stimmen an
genommen.
Demonstration und Organisation.
"
Unter diesem Titel bringt das Volksblatt für Anhalt" folgende Die großartigen Demonstrationen, welche in den letzten Tagen in Wien und in Prag , in Leipzig und in Dresden stattgefunden und sicher auf das arbeitende Belt nicht bloß jener Drte, sondern das Proletariat allüberall einen das revolutionäre Gefühl, die Begeisterung für Freiheit und Recht anfeuernden Einbruck gehabt haben, können auch bei den Genoffen in unserem Lande, wo wir in gleicher Weise des dem Volke zukommenden Wahlrechts zum Lande entbehren, die Frage anregen, ob denn nicht auch wir solche Demonstrationen veranstalten und dadurch dem arbeitenden Volke in unserem Ländchen die Notwendigkeit des Kampfes gegen die ihm bis heute aufgezwungene Rechtlofigkeit gefühlsmäßig nahe bringen und durch den Anblick von Maffen als nicht mehr aufzuhaltende historische Notwendigkeit vor Augen führen sollen. Wir wollen für jetzt nur das einc bemerken, daß wir einen diese Frage betreffenden Vorschlag der Parteiorganisation interbreiten werden, und dann erst, nachdem diese ihre Auffassung festgelegt hat, für denselben an dieser Stelle Propaganda zu
Stöcker selbst schloß sich immer enger der konservativen Partei an, in der er mit seinem Freunde Hammerstein den reaktionärsten Als Bismarck kurz nach dem Regierungsantritt Flügel bildete. Wilhelms II. die Konservativen nötigte, mit den Freifonservativen Ausführungen: und den Nationalliberalen ein Kartell einzugehen, suchte Stöder gemeinsam mit Hammerstein nach nach allen Regeln jesuitisch höfischer Ränte Bismarc zu stürzen und das extreme Junker- und Muckertum ans Ruder zu bringen. Er schrieb damals, im August 1888, an Hammerstein den berüchtigten Scheiterhaufenbrief, in dem er dem Kaiser gegenüber die Politik des intrigantesten Schleichertums empfahl. Dieser Brief, der das Charakterbild des Mannes schleierlos enthüllt, wurde im Jahre 1895 vom„ Vorwärts" veröffentlicht und führte zum endgültigen Sturz des Demagogen. Stöcker ging seines Hofpredigerpostens verlustig. Auch mußte er seinen Austritt aus der konservativen Partei erklären. Es fehlte jedoch noch ein charakteristischer Zug in dem Gesamtbilde des Mannes, wenn unerwähnt bliebe, bliebe, daß gerade dieser Sittlichkeitsapostel es war, der, als Hammerfieins Verfehlungen ans Tageslicht tamen, die konservative Barteileitung zu einer Verzögerung der Stellungnahme gegen den „ Kreuz- Zeitungs"- Redakteur veranlaßte, obwohl er nicht nur dessen Unterschlagungen, sondern auch sein Verhältnis zu Flora Gaß nur zu genau fannte!
Hammerstein und Stöder, zwei würdige Freunde, zwei un tadelige Vertreter des staatserhaltenden Junkertums und der Muderei!
Stöder gehört längst der Vergangenheit an, überlassen wir ihn seinen Freunden!
Kampf jedoch, unerbittlicher Kampf den noch allzu lebendigen Nachfahren der Hammerstein und Stöcker!-
Die gefüllte Kompottschüssel.
Während im Westen des Reiches die relativ günstige Lage der Industrie den Arbeitern eine einigermaßen gute Beschäftigung fichert, kommen aus den größeren Städten der Ostseeprovinzen vielfach laute Klagen über Arbeitslosigkeit und die
machen.
Dann geht der Artikel zur Frage der Organisation über und weist zahlenmäßig die Unzulänglichkeit der Organisation in Anhalt nach, worauf er also fortfährt:
Die Stadtverordneten- Stichwahl in Halle hat die wünschens werte Klarheit geschafft, daß die Sozialdemokratie in Wahlkämpfen nur auf sich selbst angewiesen ist. Unsere Stimmen sind von der es ist offen dargelegt, daß der Kommunalfreisinn geschlossen für die antisemitische, Tonservative Beamtengruppe gestimmt hat. Und das ist gut. Wahlbeeinflussungen wurden engros betrieben. Die bürgerfiche Preſſe leistete in Scheinheiligkeit und Byzantinismus das menschenmöglichste. Schrieb doch die Hallesche Zeitung":" Die Bürger müßten schon deshalb antisozialdemokratisch wählen, weil die Stadt erst vor zwei Jahren Se. Majestät den Kaiser mit seiner hohen Gemahlin in ihren Mauern sehen durfte." Von den Parteigenossen wurde nur Thiele gewählt. Nach der Zunahme der sozialdemokratischen daß nach zwei Jahren in der dritten Abteilung das letzte Stündlein Stimmen von Wahlperiode zu Wahlperiode steht aber das eine fest, für den Bürgermischmasch geschlagen hat, denn für uns wurden jetzt 4570 und für die Gegner 5470 Stimmen abgegeben.
Sächsische Stadtverordnetenwahlen. In Netzschlau wurden zivei bürgerliche und zwei sozialdemokratische Kandidaten gewählt, so daß unsere Genoffen nunmehr fünf Site innehaben. In Werdau dagegen beschränkt sich der Erfolg unserer Genossen auf einen Stimmenzuwachs.
Zum Jahreswechsel erscheint im Verlage der Buchhandlung Vorwärts eine reich illustrierte Zeitung unter
1649-1789-1905.
dem Titel: die im Anschluß an die welterschütternden Ereignisse die größten Revolutionen behandelt, die die Weltgeschichte gesehen hat. Das sind die englische Revolution des Jahres 1649 und die französische des Jahres 1789. Selbst heute noch ist die Zahl derjenigen groß, die in den Revolutionen die Resultate der Agitation einzelner böswilliger Personen sehen, während sie tatsächlich überall da eintreten, wo ein gesellschaftliches Bedürfnis sie zur zwingenden Notwendigkeit machen.
Die illustrierte Zeitung soll die Erkenntnis der Ursachen und den Verlauf der gesellschaftlichen Erschütterungen durch Wort und Bild verbreiten helfen. Die Ausstattung wird sehr reichhaltig. Illustrationen aus der Zeit jener Kämpfer werden den Text beleben und veranschaulichen.
Die Zeitung wird 16 Seiten start, im Format und Ausstattung der diesjährigen Schiller- Zeitung. Die tertlichen Beiträge liefern: St a utsty: Alte und neue Revolution; Schulz: Die englifche Revolution; Mehring: Die französische Revolution; Lugem burg: Die russische Revolution.
Der Preis für die Nummer beträgt 20 Pf. Bestellungen bitten fofort an die Buchhandlung Vorwärts, Berlin SW. 68, Lindenstr. 69, zu richten.
Soziales.
Vom Schutz des Gefindes auf dem Lande. Das Jenaer Butts. blatt" berichtet über eine Gerichtsverhandlung, die vor kurzem stattfand:
-
Merkwürdige Bettwärmer liebt der 57 jährige Landwirt Fries drich Wilhelm St., gebürtig aus Gernewitz und wohnhaft in Nausniß. Anfangs September d. J. war das 15 jährige Dienstmädchen Frieda G. aus Schöngleina aushülfsweise als landwirtschaftliche Arbeiterin bei dem Witter in Stellung. In der Nacht zum 1. September stellte der Alte an das junge Dienstmädchen, bas wie ländlich fittlich! mit dem„ Heren" eine Schlafkammer gemeinsam teilen mußte, das sonderbare Verlangen, ihm( dem Landwirt) im Zulegt aber könnte dann auch das Mittel des Massenstreiks Vett etwas Gesellschaft zu leisten. Die junge Dienstbotin entsprach in Anwendung gebracht werden. Ist das arbeitende Wolf so stark dem Wunsche aber nicht. Die folgende Nacht ist der Dienstherr nun organisiert, dann ist's auch eines Tages möglich, daß auf An- selber in ein Bett der Kammer gestiegen, in dem nun zufällig schon ordnung der Leitung der organisierten Arbeiterklasse ein Teil der jemand anderes lag. Obendrein hat sich der Nachtwandler noch recht Produktion lahm gelegt wird, daß es heute heißt, jest streiken die unschicklich benommen, was ihn heute tegen tätlicher Beleidigung Raffinisten auf bestimmte Zeit, und wird dann der Streik über auf die Anklagebant brachte. Der alte Sünder gab seine Bergchen die Maschinenfabrifen verhängt, bis die Kreise, die für eine ruhige zu; unter allgemeiner Heiterkeit versuchte er glauben zu machen, er Abwickelung der Verhältnisse verantwortlich sind, mürbe werden sei nur in das Bett gefrochen, um sich seine falten Knie etwas und dem Volke geben, was ihm zukommt. zu erwärmen. Das fonnte nun freilich dem Alten nicht mehr ges glaubt werden, wenn man die Angaben der jungen Zeugin hörte. Angeklagter verivies auf seinen bisherigen guten Lebenswandel und auch darauf, daß er schon lange Jahre Gemeinberechnungsführer und braver Bürger der Gemeinde Nausnik sei. Und so tommen wir auch angesichts der neuerlichen Wahl- bedürftige Landwirt kam mit einer( Geldstrafe von 20 Mart event. rechtsdemonstrationen in Desterreich und in Sachsen , denen wirl vier Tagen haft wegen Beleidigung davon.
Wahrscheinlich aber wird es dann zu solchem Streiffampfe gar nicht erst kommen. Denn wo Macht auch nur latent ist, d. h. nur die Möglichkeit zum Hervortreten hat, da stellt sich auch das entsprechende Recht ein.
-
Der wärms