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Der Zal)labend für Berlin und Vororte findet am Kitwoch statt. partei-Hngelcgcnbcitcn. Tcmpclhsf-Mariettdorf. Wir machen noch einmal auf die morgen Mittwoch im Wilhelmsgarten, Berltnerstrasze S. stattfindende Volks- Versammlung aufmerksam, in der Genosse Fritz Zubeil über:.Die Revolution in Ruhland und die Wahlrechtskämpfe in Oesterreich und Deutschland " sprechen wird. Heute abend 7 Uhr Handzettel- Verbreitung von den bekannten Lokalen auS, wozu rege Be- tciligung erwartet wird. Treptow -Baiimfchulcnweg. Morgen Mittwoch findet in Baum- f ch u t e n w e g in den bekannten Lokalen gahlabend statt, in welchem die Parteitagsprotokolle und der Jahresbericht des ZentralvorstandeS zur Ausgabe gelangen. In Treptow findet die Bezirlsversamm- lung im Restaurant Molan, Kiefholzstr. 35, statt. Lichtenberg . Dienstag, den IS. Dezember, bält der Wahlverein in Gebr. AmholdS.Schwarzer Adler", Frankfurter Chaussee 5/3, eine au herordentliche Generalversammlung ab. die sich mit dem Bericht von der Kreiskonferenz, dem Bericht der Funktionäre, Konstituierung des Bezirks-Wahlvereins, Neuwahlen des gesamten Vorstandes und der Kommisstonen und mit der Wahl von Delegierten zur Verbandsversammlung von Groh-Berlin beschäftigen wird. Bei der Wichtigkeit dieser Versammlung ist es Pflicht aller Mitglieder, zu erscheinen. Der Vorstand. Groß- Lichterfelde . Sozialdemokratischer Wahl» verein Groh-Lichterfelde-Lankwitz. Morgen, Mitt» wochabend 8 Uhr im Reisenschen Lokale, Chaussee- strahe 104. Vereinsdersammlung. Tagesordnung: Be- richterftattung von der Kreis- Generalversammlung. Diskussion. Ersatzwahlen zum Vorstand und zur Generalversammlung für Groß» Berlin . Stellungnahme zu den kommenden Gemeindewahlen. Der Vorstand. Vorort- pfadmebten. Weitere Ergebnisse der SolkSzShlung aus den Vororten VerNns. Friedrichsfelde . Die Einwohnerzahl ist von V632 auf '14072 gestiegen. Der Vorort Britz hat eine verhältniSmähig geringe«ntwwkelung gefunden. ES wurden 8450 Einwohner ge- zählt,»12 mehr als bei der Zählung im Jahre 1V00. Schmargendorf zählt 6037 Bewohner gegen 8178 bei der Zählung 1900. I» Rieder-Schöneweide ist die BevSlkerungs- zahl von 2421 auf 308S gestiegen. Die Einwohnerzahl von Wittenau i früher Dalldorf ) beträgt 7434, 1900 wurden 5433 Be­wohner ermittelt. Birken werder. Die Einwohnerzahl ist von 1483 auf 1935 gestiegen. Groh-Ziethen hat 341 Einwohner aufzuweisen. Die Bevölkerungszunahme beträgt 27 Seelen. Hohen-Schönhausen zählt jetzt 3510 gegen 3016 Seelen im Jahre 1900; ,n Bernau ist die Einwohnerzahl von 8177 auf 9484 gestiegen. Waidmann Slust hat sich in der Einwohnerzahl mehr als verdoppelt; vor fünf Jahren wurden dort 883, jetzt 1880 Einwohner gezählt._ Charlottenbnrg. Die Allgemeine OrtSkrankenkasse für die vereinigten Gewerbe- betriebe CharlottenburgS veranstaltet in den Monaten Januar und Februar des kommenden Jahres einen Zyklus volkstümlicher Vor- träge über Gesundheitspflege gehalten von hervorragenden Fach- gelehrten zu denen jedermann(auch Frauen) u n e n t» g e l t l i ch e n Zutritt hat. Die Vorträge finden im Volkshause in Charlottenburg , Rosinen- straßc 3, statt und beginnen abends 8 Vi Uhr. ES werden sprechen: Am 12. Januar 1906 Professor Mar Michaelis über praktische Hülfeleistung bei plötzlichen inneren Erkrankungen; am 26. Januar Professor George Meyer über praktische Hülfe- keistung bei Bewußtlosen und Scheintoten; am 2. Februar Professor Magnus Levy über praktische Hülfe- lcistung bei Vergiftungen; am 9. Februar Professor Heinrich Rosin über den Wert natür- licher und künstlicher Nährmittel und ihre zweckmäßige Verwendung; am 16. Februar derselbe über die zweckmäßige Kost der Kranken; am 23. Februar Professor Th. Gluck über Blutung und Blut- stillung. Lichtenberg . Bei der auf 55 293 festgesiellten Einwohnerzahl unseres Torfes " überwiegen die männlichen Personen mit 27 671 die wcib- lichen mit 27 622 um 40 Seelen. Die Personenstandsaufnahme vom 27. Oktober ergab die Zahl von 54 845. Die Viehzählung am 1. Dezember ergab, daß am Orte noch 611 Rinder, angeblich nur 2 Esel, dafür aber 2088 Pferde vor- Händen seien. Derlandwirtschaftliche" Charakter diese?Dorfes" wird durch diese Zahlen lebhaft illustriert. Reinickendorf . Der Zusammenstoß eines Automobils mit einem Straßen- bahnwagen, wobei drei Personen verletzt wurden, wird vom Sonntagvormittag gemeldet. In der in Reinickendorf belegenen Scharniveberstraße versuchte das aus der Berlinerstraße kommende Privatantomobil Nr. 2346 kurz vor dem Straßenbahnwagen 1905. Linie 31, Richtung Schlesischer Bahnhof , das Gleis zu kreuzen. Das Automobil' rannte dabei gegen den Vorderperron des Straßenbahnwagens und zwar derartig heftig aus, daß durch den Zusammenprav das Hinterteil des Kraft. Wagens zertrümmert wurde. Die Insassen des Automobils wurden in weitem Bogen auf das Strahenpflaster geschleudert, und dabei erlitten der Zechlinerstr. 1 wohnende Herr Hugo Hubatsch und Herr Wilhelm Krüger. Müllerstr. 21 wohnhaft. Wunden am Kopf. Herr Arthur Hubatsch, Adlershof wohnhaft, scheint innere Verletzungen davongetragen zu haben. Die drei Verunglückten wurden nach dem Paul Gerhardt-Stift� geschafft. Au dem Srraßenbahnwagen wurde die Schutzweste beschädigt und der Perron eingedrückt. Eine Störung des StraßenbahnbetriebeS fand nicht statt. Teltow . Bor einigen Monaten fand in Düppel eine Schlägerei unter polnischen Arbeitern statt, wobei ein Arbeiter getötet wurde, die Täter entkamen. Bor einigen Wochen gelang es. die Haupttäter, Gebrüder Skrazt. in Oesterreich festzunehmen. Gestern nachmittag wurde der dritte Täter, Arbeiter Martin Durzak, hier dingfest gemacht. Treptow -Baumschulenweg. Ein bedauerlicher Unglücksfall ereignete sich Sonnabend abends 4� Uhr auf dem Bahndamm kurz vor der Baumschulenstraße. Ein Streckenarbeiter, welcher auf dem kürzesten Wege den Bahnhof Baumschulenweg erreichen wollte, ging von dem Rixdorfer Gleise, auf welchem er gearbeitet hatte, nach dem höher gelegenen Stadtbahn- gleise. Hier wurde ihm von einem Stadtbahnzuge der rechte Fuß bis zum Spann giatt abgefahren. Arzt, Verbandstoffe und eine Tragbahre, der 29. Bahnmeisterei, Rieder-Schöneweide, gehörig, waren schnell zur Stelle und wurde der Verunglückte nach Anlegung eines Verbandes mit dem Stadtbahnzuge 5 Uhr 42 Min. ins Rummelsburger Krankenhaus befördert. Die Tragbahre aber, welche doch auch zum Transport in der Stadtbahn benutzt werden muß, erwies sich als zu breit und zu lang. In schräger Richtung mußte dieselbe mit dem Verunglückten ins Abteil gebracht werden. Der Verunglückte wurde auf die Bank gelegt und die Bahre hochgestellt, um die Türe schließen zu können. Ober-Schöneweide. Heute abend 5 Uhr findet in der Schulaula Frischenstraße eine öffentliche Sitzung der Gemeindevertretung statt. Auf der TageS« ordnung steht: Erhöhung des Wohnungsgeldzuschusses für Lehrer an der höheren und Volksschule, und für die Gemeindebeamlen. Antrag Hegewaldt: Teuerungszulagen für Beamte und Gemeinde- arbeiter. Gründung von zwei Mittelschulklassen. Die Ortsverwaltung Ober-Schöneweide und Umgegend des freien Schank- und Gastwirte-VerbandeS hielt am 6. Dezember beim Kollegen Sipli in Ober-Schöneweide, SiemenSstr. 28, seine Mit- gliederversammlung ab. Nach einem instruktiven Vortrage deS Genossen Friedländer über das Gastwirtsgewerbe und seine Grund- fragen in der Spirituosenbranche berichtete der Kollege DieSner über den Entwurf eines Flugblattes, welches in 10 000 Exemplaren hergestellt und an die organisierte Arbeiterschaft der Umgegend gerichtet ist. Sechs Mitglieder wurden aufgenommen. Kollege Reiman» ersuchte um Betätigung an den Aktionen der Partei. Mariendorf . Am Donnerstagabend fand hier ein« von zirka 400 Personen be- suchte Volksversammlung statt. Der geräumige Saal war über- füllt, trotzdem die Tische entfernt waren, und Hunderte fanden keinen Einlaß. Vor Eintritt in die Tagesordnung brachte der Tempeiyofer GesangvereinTangeslust lll" das LiedEmpor zum Licht" recht wirkungsvoll zu Gehör. Dann hielt Genosse Zubeil einen mit großem Beifall aufgenommenen Vortrag über:Ein Weihnacht? geschenk der verbündeten Regierungen an das arbeitende Volk". In ausführlicher Rede führte Genosse Zubeil an der Hand eines reich- haltigen Zahlenmaterials den Anwesenden vor Augen, tvelche un- geheuere Erbitterung die neuen Steuervorlagen der Regierung bei dem deutschen Proletariat, bis weit in den Mittelstand hinein, her vorbringen müssen. Wie immer, hat man es auch hier wieder der standen, die Kosten der breiten Masse aufzubürden. Die freisinnig« Flotten- und Kolonialpolitik, der auf die Spitze getriebene Mill- tarismus und die Großmachtssucht müssen schließlich Teutschland dem wirtschaftlichen Bankrott entgegenführen. An der Diskussion be- teiligten sich die Genossen Beyer, Kommick, Alb. Thiel im Sinne des Referenten: von den anwesenden Gegnern nahm trotz mehrfacher Ausforderung de» Vorsitzenden keiner das Wort. Tie 5preis-Ver- trmiensperson Frau Thiel wandte sich an die in großer Zahl an- wesendcn Frauen, da gerade sie diejenigen seien, die unter jeder Teuerung am meisten zu leiden hätten. Sie forderte die Frauen auf. die Männer in dem schweren Kampfe gegen die wirtschaftliche und politische Unfreiheit zu unterstützen, dieGleichheit" zu lesen und sich dem Bildungsverein für Frauen und Mädchen anzuschließen. Zur Lkkalfrage stellt« Lehmann ll den Antrag, da« Lokal von Borgfeld , früher Setzefand, in der Feldstraße 44 freizugeben. Das ArbeitcrverkehrSlokal ist bei Herrn Reicharl. Thausseestraße 16. Alle übrigen Säle sind gesperrt. Greulich stellte für Marienfelb« den Antrag, das Lokal von Dietmann, Berlinerftraße 48, und alle Saal- inhaber sind gesperrt; Arbeiterv'rkehrslokal ist Jaruczewski. früher Scholz, am Kiepertplatz. Genosse Hannemüller beantragte, die Teller» sammlung fortzusetzen und den Ueberschuß den russischen FreiheitS- kämpfern zu überweisen. Me drei Anträge wurden einstimmig an- genommen. Nachdem Genosse Reichard die Anwesenden zum Abonnement auf denVorwärts" und zum Eintritt in den Wahl- verein aufgefordert hatte, wurde die Versammlung mit einem brausenden Hoch auf die internationale, völkerbefreiende Sozial- demokratie geschlossen. Weiftensee. Dir Agitation zu den im März nächsten Jahres stattfindenden Gemeindevertreter-Wahlen wurde von den Parteigenossen in einer am Dienstag, den 5. Dezember, im Vereinshause stattgeftmdenen Versammlung eingeleitet. Genosse Frentz erstattete Bericht auS den Gemeindevertrcter-Sitzungen und beleuchtete die Tätigkeit und Jnteressenwtrtschast verschiedener Herren Vertreter aus dem bürger- lichen Lager. Di« Seele der ganzen Cliquenwirtschaft sei der ver- starben« Gcmeindevcrsteher Feldtmann gewesen; sei aber auch das geistige Oberhaupt tot, so bestehe die Clique doch weiter. Diese Er- scheinung sei so recht bei der Schloßankaufs-Angelcgenheit hervor- getreten, llcberall. wo cS gegen chre Interessen geht, geraten manche sonst recht phlegmatische Herren in hohe Aufregung. Wir müssen alles daran setzen, um auch aus der zweiten Klasse als Sieger hervor­zugehen, damit auch Männer gewählt werden, die nicht nur für sich arbetten. Daß manche der Herren aus den HauS- und Grundbesitzer- vereinen für ihre Mandate bangen, geh« schon daraus hervor, daß sie diese Versammlung zahlreich besucht haben, sonst haben sie eS in der Regel vorgezogen, derartige Versammlungen vornehm zu igno. riercn. Bon der bürgerlichen Seite sprachen die Herren Frick und Dr. Grünau. Herr Frick wollte wohl zeigen, daß er der rechte Mann für die Gemeindevertretung sei. Herr Dr. Grünau meinte, der Antauf des Schloßparkes fei wohl aus hygienisch«» Gründe» gut- zuheißen, würde dann aber noch viel zu klein sein. Es sprachen noch die Genossen Peuckert, Ncrlich, Taubmann, ReSke und Hohen­stein. In das Wahlkomitee wurden die Genossen Reske, Walters- kötter, Frentz, Tanbmann, Roßkopf, Lewh und Schmutz gewählt. Wilmersdorf . Die Gemeinsame Ortskrankenkasse von MlmerSdorf hat in ihrer letzten Generalversammlung folgende Statutenänderungen beschlossen. Nach§ 12 werden die durchschnittlichen Tagelöhne wie folgt fest- gesetzt: I. Klasse 8,60 M. anstatt 2,90 M., II. Klasse von 1,80 M. auf 2,50 M.. HI. Klasse von 1,40 M. auf 1,80 M.. IV. Klasse von 1. M. auf 1,40 M. Nach§ 13 wird da« Krankengeld erhöht für die I. Klasse auf 10,80 M.. II. Klasse 7,50 M.. III. Klasse 5.40 M.. IV. Klasse 4,20 M. Nach K 80 bettaaen die Kassenbeiträge 3 Proz. wie bisher und zwar für die I. Klasse 0,66 M., II. Klasse 0,45 M.. Hl. Klasse 0,33 M., IV. 0,24 M. Das Eintrittsgeld wird auf vier Wochenbeiträge herabgesetzt: I. Klasse 2,64 M., II. Klasse 1,80 M., lll. Klasse 1,32 M., IV. Klasse 0,96 M. DaS Sterbegeld bettägt 90 M., 62,50 M., 45 M., 35 M. Die Wöchnerinnen - Unterstützung ist von 32,40 M. auf 45 M. erhöht. Unsallzuschuß: I. Klasse 60 Pf.. bisher 48'/, Pf. Die Nendenmgen treten mit dem 2. April in Kraft. Potsdam . Der Sozialdemokratische Wahlverein bollzog in seiner letzten Sitzung mehrere Neuaufnahmen, so daß der Verein jetzt rund 300 Mitglieder zählt. Der anscheinende Rückgang beruht darauf, daß die Bornstedter Genossen jetzt einen eigenen Wahlverein bilden. Einige Mitglieder mußten auch wegen Resten gestrichen werden. Hierbei rügte der Vorsitzende Genosse Staad die Lässigkeit eines Teiles der Parteigenossen, die die Notwendigkeit der intensiven politischen Arbeit noch nicht genügend begriffen hätten. Und doch erfordere gerade die jetzige ernste Zeit, daß die Arbeiterschaft nicht bloß sich um die gewerkschaftliche Organisation kümmere, sondern auch um die politische, und da« umsomehr, als die neuen Steuer- vorlagen, die Zollgesetze usw. die Errungenschaften der Gewerkschaf. ten mit einem Federstriche wieder vernichten. Hier könne nur die Gesetzgebung eine Aendcrung herbeiführen. Diese durch die Sozial- demokratie zu beeinflussen, sei daher das einzige Mittel, um bessere Zustände und dauernd für die Arbeiterklaffe zu schaffen. Darum müsse diese aber auch alles tun, was die politische Organisation fördere. Je stärker die sozialdemokratische Partei sei, desto stärker werde auch ihr Einfluß auf unsere Gegner werden, desto leichter werden die Forderungen auch der Potsdamer Arbeiterschaft in Er« fiillung gehen. Die hierauf folgende Besprechung der Stadt» verordnetenwahlen erbrachte den Beweis der vorigen Ausführungen. ES muß gesagt werden, daß unser Erfolg ein größerer gewesen wäre, wenn die organisierte Arbeiterschaft ihr- Wahlpflichten besser erfüllt hätte. In Zukunft werden wir hier energischer vorgehen müssen, wenn wir zum Ziele kommen wollen. DieS ist um so notwendiger, als ja hier die staatlichen und städti- scheu Behörden mit allen Mitteln ihrer Machtstellung gegen die sozialdemokratische Partei resp. Wählerschaft vorgehen. An drastischen Beispielen wurde der Beweis erbracht, wie rücksichtslos unsere Gegner den Wahlkampf geführt haben. Nun, wir haben gelernt uno werden nichts vergessen I... Eine rege Diskussion zeitigte der PunktParteipresse", deren Unterstützung allen Partei. genossen zur Pflicht gemacht wurde. Auch derVorwärtS'-Konflikt wurde dabei noch einmal kurz gestreift und von mehreren Rednern namentlich das Vorgehen der Generalkommission resp. der GeWerk- schaftSpresse verurteilt. UnterVerschiedenem" brachte dann der Vorsitzende den Aufruf des Parteivorstandes zur Unter. stützung der Opfer der russischen Freiheits. kämpfe zur Verlesung und gab die Sammellisten aus. daran den Wunsch knüpfend, daß sie diesmal einen besseren Erfolg haben mögen als die ersten Listen. Weiter wurde eine Aufforderung zum Beitritt von der Potsdamer KonsumgenossenschaftHoffnung verlesen, die dasJahrbuch des Zentr.-Verb. der Konsumvereine" der Vereinsbibliothek überwiesen hat. Mit dem Hinweis auf das am 2. Weihnachtsfeiertag im..Viktoriagarten" stattfindend- Jami. l i e n f e st des Wahlvereins und der Mitteilung, daß das Lokal von Rose in Eiche unS jetzt zur Verfügung steht, erfolgte der Schluß der leider nur schwach besuchten Versammlung. Die nächste Wahlvereinsversammlung findet erst am, w e i t e n Mittwoch im Januar statt. Sldlershof. Die Adlershofer Kanalisationsaffäre, über die wir seinerzeit schon berichtet haben und die viel Staub aufgewirbelt hat. ist nun vor dem Köpenicker Schöffengericht zum Abschluß gekommen. Der Anklage lag folgender Sachverhalt zu Grunde: Der Angeklagte Lutze hat bald nach Beginn der Kanalisationsarbeiten in der Ge- meinde Adlershof in Versammlungen und speziell in der am 23. November 1904 im Meißnerschen Lokale stattgehabten des HauS- und Grundbcsitzer-BereinS die in Angriff genommenen uni» ausgeführten Arbeiten bemängelt und behauptet, daß die Anfangs« strecke von etwa 120 Meter und ein Brunnen völlig unbrauchbar seien. Diese Behauptungen riefen in der Gemeinde nicht geringe Erregung hervor. Ter Herr Gemeindevorsteher trat den angeblich unberechtigten Angriffen wiederholt entgegen und erklärte, daß zu einer Beunruhigung nicht die geringste Veranlassung borliege, da die Arbeiten mit größter Gewissenhaftigkeit und unter Beobachhmg aller Vorsichtsmaßregeln ausgeführt seien. Di« Bemühungen der Herren Gcmeindevertreter Direktor Lindcnberg und Wiesner, Klar- heit in die Affäre zu bringen, waren erfolglos, da der in der Gemeindevertretung eingebrachte Antrag, gegen Herrn Lutze Klage zu erheben, abgelehnt wurde. Die Gemüter hatten sich bereits wieder beruhigt, als sich plötzlich die Nachricht im Orte verbreitete, Lutze habe doch recht gehabt; die kritisierte Anfangsstrecke sowie der erste Schachtbrunnen seien unbrauchbar, die Röhren werden wieder herausgenommen und der Brunnen müsse abgebrochen werden. Der Beklagte verfaßte ein an die Gemeindevertretung gerichtetes Flugblatt, da» auch an andere Interessenten in etwa 200 Exem- plaren verbreitet wurde. In derselben griff er den von der Ge- meinde eingesetzten Bauleiter Herrn Rebien in scharfer Weise an und behauptet«, daß R. von KcmalisattonSarbeiten nicht das geringste Verständnis habe, so sei unter anderem die Sole des fraglichen Brunnens nicht dicht und um etwa 5 Zentimeter zu hoch gemauert gewesen, auch habe der Bauleiter ein« Nivellierung überhaupt nicht vorgenommen, obwohl dies unumgänglich notwendig war. Die aufgedeckten AivellierungsfeHler solle» bei dieser kurzen Strecke