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Nr. 292. 22. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. ouerstag, 14. Dezember 1905.

Verfammlungen.

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Genosse Adolf Ritter machte nunmehr auf§ 7 des Statuts aufmerksam, wonach die Vorstandswahlen per Stimmzettel zu erfolgen hätten. Sie wären somit ungültig. Ihm wurde vom Borsitzenden, Genossen& rit, entgegen gehalten, daß die An­gelegenheit als erledigt gelten müsse, weil die Versammlung vorher einen Antrag Büttner, per Stimmzettel wählen zu lassen, abgelehnt und ihren Willen damit fundgetan habe. Von anderer Seite wurde dazu betont, daß die Generalversammlung souverän wäre, ihren Willen entgegen dem Statut durchzusetzen. Man ging dann in der Tagesordnung weiter. Genosse Frik gab den Bericht des Vorstandes, worin er be­sonders hervorhob, daß nach den Beschlüssen des Vorstandes dieser noch mehr wie bisher die ganze Parteiarbeit im Streise zu leiten haben werde. Darum sei auch der von der Versammlung bei den Wahlen anerkannte und schon durchgeführte Antrag gekommen, die Zahl der Beifiker von 1 auf 5 zu vermehren. Er erwarte, daß sich die Genossen in den Bezirken nun auch recht zahlreich an den Ar­beiten und der Agitation beteiligen möchten. Der Kaffenbericht wird im Januar gegeben werden.

Es war ein

Genosse Pohl als Vertrauensmann berichtete über die Beit bom 19. September 1904 bis zum 2. Oktober 1905. alter Bestand von 303,22 M. vorhanden. Einschließlich dieses Be­standes betrug die Gesamteinnahme 19 509,42 M., darunter 8973,34 M. Liftenfammelertrag, 2515,20 M. für Bons und 1650,05 m. als Ueberschuß der Maifeier. Ausgegeben wurden insgesamt 18 894,80 m., mobon 14 309,65 M. an die Haupttasse

gingen. Am 2. Oftober verblieb ein Bestand von 614,62 M. Gegen das Vorjahr haben sich die Einnahmen um 2500 m. vermehrt. Der Wahlberein habe 2250 Mitglieder. Die Zeitungsspedition babe auch einen Fortschritt zu verzeichnen, wenn auch nicht in dem Maße, wie es erwünscht wäre. Den Vertrauensleuten wurde Decharge erteilt.

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Zur Diskussion erhielt nunmehr

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stiegen. Hoffentlich werde die Verbreitung unseres Blattes noch Der Antrag wurde fast einstimmig abgelehnt. weitere Fortschritte machen. Jeder möge dafür eintreten. In Wels gab sodann eine kurze Erklärung darüber ab, weshalb einer gangen Reihe Sigungen habe sich die Stommission mit Be- der Parteivorstand dem Wunsche der Genossen entgegen von einer schwerden teils fleinlicher, teils prinzipieller Natur beschäftigt. In Vertretung in dieser Versammlung Abstand genommen habe. Der Der sozialdemokratische Wahlverein für den dritten Berliner dies Gebiet falle auch die vom Genossen Steinide besprochene An- Parteivorstand fei der Ansicht gewesen, daß die Genossen des Reichstagswahlkreis hielt am Dienstag im großen Saal des Gewerk gelegenheit des Vereins Berliner Hausdiener, auf die Redner eben- fünften Kreises einmal selbst Mannes genug sein würden, schaftshauses wieder eine Generalversammlung ab. Zunächst er- falls näher einging unter Bezugnahme auf die befannten, unlängst berechtigte Borwürfe gegen ihn zurückzuweisen, dann aber auch halte folgte die Wahl der Parteifunktionäre( Mitglieder des Zentral auch in der Gewerkschaftskommission wieder durchgesprochenen der Parteivorstand nur den nächstjährigen Parteitag zu Mannheim vorstands des Verbandes für Berlin und Umgegend). Gewählt Gegensätze zwischen dem Verein Berliner Hausdiener und dem Ver- für den einzig richtigen Ort, um über diese Angelegenheit in offi wurden Genosse Pohl in das Aktionskomitee, Genoffe Kräder band der Handels- und Transportarbeiter. Die Preßkommission zieller Eigenschaft Rede zu stehen. Nichtsdestoweniger sei der Genosse in die Preßkommission, Genosse König in die Lokalfommission, habe, als Beschwerden über Nichtaufnahme von Annoncen erhoben Bebel bereit gewesen, als Privatperson in der Versammlung zu Genosse Gehrmann in die Agitationsfommission, Genoffe rib wurden, nachdem vorher die Aufnahme einer Annonce des Vereins erscheinen. Nach der von Gradnauer dem Vorwärts" über­als Ersatzmann. Darauf wurde die Neuwahl des Wahlvereins der Berliner Hausdiener dem Handels- und Transportarbeiter- fandten Erklärung der sechs Redakteure aber habe auch Bebel mit Verstandes vorgenommen. Die Bersammlung erklärte sich mit Verband zu einer Beschwerde Anlaß gegeben hatte, die Sache den Recht seine Teilnahme an der Debatte jegt für unnötig gehalten. dem Vorschlage einverstanden, daß das Mitglied des Aktionskomitees Vertrauensleuten überwiesen, weil der von einer Volksversammlung( Bravo !) Weiter teilte der Redner mit, Gradnauer habe, als zugleich als erster Borsitzender des Wahlvereins fungiert. Damit vor Jahren gefaßte Sperrbeschluß nur von den Vertrauensleuten unter ihnen die Versammlungsangelegenheit besprochen wurde, in bezug war Genosse oh I zum 1. Vorsitzenden des Wahlvereins bestimmt. habe aufgehoben werden fönnen. Für die Vertrauensleute sei nun auf die Münchener Konflittsbroschüre erklärt, er sei willens, Ferner wurden gewählt die Genossen Wartenberg als 2. Vor- bei Aufhebung der Sperre maßgebend gewesen, daß man im Verein noch sofort nach München an den Birkschen Verlag fibender, Harndt als 1. Staffierer, Schmidt als 2. Kassierer, Berliner Hausdiener immer mehr bestrebt gewesen sei, ihn in eine au telegraphieren, um zu veranlassen, daß die Sahn als 1. Schriftführer und Engelicht als 2. Schriftführer, moderne Arbeiterorganisation umzuwandeln, und daß das neu- Broschüre, soweit dies noch möglich wäre, forie als Beifiber die Genossen tausch, Rappert, Jonas geschaffene Statut durchaus diesem Streben Ausdruck verleihe. Jest aus dem Buchhandel wieder zurüdgezogen Frik und Cavier. Die Vorstandsmitglieder haben die Funk fei nun auch die Aufnahme des Vereins in die Gewerkschafts - werde, denn es fei notwendig, mindestens bas tionen der Gruppenführer auszuführen. Die Wahl der Beisiter fommission beschlossen worden. Die Sprechstunde im Vorwärts" Vorwort und Schlußwort daraus zu entfernen. hatte zu einer mehr oder minder persönlichen Debatte geführt, ziehe fobiel Leute an, daß die nächste Breßkommission sich damit Redner bemerkte dazu: Wenn jo die Redakteure nun auch elendiglich welche sich an die Anregung eines Genossen knüpfte, ob es nicht werde beschäftigen müssen, noch einen zweiten Anwalt abends mit- au Kreuze gefrochen feien, fo sei die Sache damit für die Genossen demokratischer wäre, das bisherige System der Vorbereitung der arbeiten zu lassen oder einen Anwalt anzustellen, daß er im Laufe noch durchaus nicht kurzerhand aus der Welt geschafft, denn dazu Kandidaturen für die Wahlen von Vorstand und sonstigen Funktio- des Tages die juristische Auskunfterteilung besorge. Bum habe sie durch die Schuld der Ausgeschiedenen doch zuviel Staub nären fallen zu lassen. Ein Beschluß zur Sache wurde nicht ge-" Vorwärts"-Konflikt habe er zu erklären: Die führenden Genossen aufgewirbelt.( Beifall.) faßt. Revisoren wurden die Genossen 3idenroth, Schröder im Kreise, die Bezirksführer, Stellvertreter usw., hätten in einer und Hoffmann. In die Zeitungskommission wählte man die Sigung ihre Stellung flar zum Ausdruck gebracht. Er halte damit Umrath das Wort. Er bemerkte, daß er nach dem für die Genossen Kurt, Mittag und Niediger. die Sache für erledigt. Alle hätten auch wohl die Erklärung des Redakteure so blamablen Abschlusse der Sache, nur noch einige der Genossen Gradnauer im Borwärts" gelesen. Dieser Erklärung Ausführungen Gradnauers von der vorigen Versammlung streifen wolle er sich anschließen." Auch er wolle sagen, es sei genug des wolle. Dieser habe sich so sehr über den Vorwurf entrüftet, daß bösen Spiels. Möchten auch die Genossen des dritten Streises dazu er nicht auf dem Boden der Dresdener Resolution stünde. Nun beitragen, daß die Sache nunmehr aus der Welt sei. habe aber der Vorwärts" unter der Leitung Gradnauers bei der Genosse Wus chit, ebenfalls bisheriges Preßkommissions. Einigungsfrage der französischen Genossen nicht nur die Guesdistische mitglied, sagte: Er wolle selbstverständlich den Ausführungen des Richtung, die doch zweifellos auf dem Boden der Dresdener Genossen Gehrmann nichts hinzufügen, nur wolle er, weil er eine Resolution stehe, einseitig heruntergerissen und dafür stets auffällig andere Stellung eingenommen habe, für seine Person eine furze Jaurès verherrlicht, sondern er habe sich auch auf die Seite der Erklärung abgeben. Er habe aus den Zeitfäßen für die Breß- russischen Liberalen gestellt und sei hämisch gegen die russischen tommission entnommen, daß die Berliner Genossen einen mit Margiften losgezogen. Noch stets habe die frühere Redaktions­bestimmenden Einfluß haben sollten. Das habe er so aufgefaßt, mehrheit mit dem bedeutendsten publizistischen Verfechter der daß, wenn bedeutsame Wenderungen in der Redaktion beabsichtigt Dresdener Resolution, mit Kautsky , in Konflikt gelegen. Das sei feien, die Berliner Parteigenossen das Recht haben sollten, direkt doch Beweis genug, wie man von jener Seite der Dresdener bazu Stellung zu nehmen. Sie feien num aber nicht gehört worden. Refolution gegenüberstand. Auch anläßlich des Kölner Gewerkschafts­weil sie nicht gehört worden seien und weil man auch die Re- fongreffes habe die Redaktion ihre ganze geistreiche Kafuiftit auf­baktion, die doch die angegriffenen gewesen seien, nicht hörte, des geboten, um es so darzustellen, als ob zwischen der Partei und den halb habe er sich gesagt, das Vorgehen sei ungerecht. Aber er wolle Gewerkschaften reip. Gewerkschaftsführern gar keine Differenzen be auf die Frage selbst nicht eingehen. Wir hätten jetzt befferes zu stünden. Angesichts dessen sei es doch ganz unverständlich, Gradnauer fonnte, der fagen tun, als darum zu streiten. Er verweise auf die Kämpfe in Ruß- wie Borwärts" habe stets land, Desterreich und Sachsen . Auch in Preußen werde der Kampf die Anschauungen der Genossen vertreten. Redner fritisierte alsdann gegen das Klassenparlament aufgenommen werden müssen. Gegen- scharf den bekannten Artikel der Generalfommission, aus dem Auf die Leute wärtig ständen wir vor großen Aufgaben, und darum hoffe er, daß nicht das geringste sozialistische Verständnis spreche. verschivinde, was den Freund dem Freunde entfremden könne, und im Gewerkschaftshause sei das Wort eines französischen Sozialisten wir einig dastehen, wenn der Ansturm auf das Klaffenparlament anzuwenden, der da sagte, bevor er die Bariser Arbeiterbörse be­erfolgt. trete, lege er den Sozialismus ab. Dieses Wort sei den Körsten, Auf Vorschlag von Wartenberg und Friß war die Ver- Robert Schmidt usw. förmlich auf den Leib geschnitten, nur daß fammlung ebenfalls damit einverstanden, daß der Vorwärts"- diese es vergäßen, auch beim Verlassen des Engelhauses den Die Sozialismus wieder anzulegen.( Beifall. Sehr richtig!) Sonflift aus den weiteren Verhandlungen ausscheide. Die Debatte erstreckte sich fast ausschließlich auf die An- Solidarität der Gewerkschaftsbeamten mit den sechs Redakteuren sei gelegenheit betreffend den Verein Berliner Hausdiener. Im Sinne zweifellos mur der Furcht entsprungen, daß die Gewerkschaftsmitglieder der Ausführungen von Steinicke sprachen dazu die Genossen einst vielleicht genau so mit ihnen aufräumen fönnten, wie die Bartei­Sie begenossen mit den Redakteuren aufgeräumt haben. Mit all' solchen Genoffe Steinide( Mitglied des Handels- und Transport- Ibold, Serling, Mäurer und Bernhard. arbeiter- Berbandes) rügt, daß die seinerzeit von einer Bolfsber- ftritten vor allem, daß es sich wirklich um eine moderne Organi- Leuten, die fich unabhängig über die Maffe stellen wollten, müsse Das sei das beste Er­sammlung über den Verein Berliner Hausdiener" verhängte fation handele, und betonten, daß zur Zeit der Aufhebung der ein entschiedenes Wort gesprochen werden. Borwärts" sperre von den Berliner Vertrauensleuten wieder auf- Borwärts"-Sperre über den Verein dieser weder dem Getvertschafts- gebnis des Vorwärs" Konflikts .( Beifall.) Robert Schmidt ist der Ansicht, daß die von Gradnauer gehoben worden sei, so daß der Verein Annoncen und Versamm. tartell noch der Gewerkschaftskommission angeschlossen gewesen sei, lungsberichte hineinbekomme. Und zwar sei der Beschluß, die sowie daß das neue Statut, von dem geredet wurde, überhaupt erst namens der Redakteure im" Borwärts" veröffentlichte Erklärung Sperre aufzuheben, gefaßt worden, noch ehe mal der denkwürdige am 1. Januar in Straft trete. Sie protestierten gegen den Beschlug wohl vielfach falsch verstanden worden sei. Nicht in der Cag Anschluß des Vereins" an die Gewerkschaftskommission vor sich der Vertrauensleute. Genoffe erling wünschte noch, daß die hätten die Redakteure einen Burüdzieher gemacht, sondern die Re­gegangen sei." Redner erkennt den Verein Berliner Hausbiener" Vorortbeilage des Vorwärts" wieder verschwinden möge, damit bozierung beziehe fich lediglich auf den Inhalt des Vor- und als eine moderne Arbeiterorganisation nicht an, wenn sie auch durch auch die Berliner Genossen und Gewerkschaftler aus den Vororten Schlußworts der Broschüre. Was nun seine so sehr gemißbilligte Stellungnahme zugunsten der Redakteure anlange, so erkläre sich das energische Drängen der im Handels- und Transportarbeiter rechtzeitig und gut unterrichtet würden, Genosse Gehrmann stellte gegenüber einzelnen Aus dieselbe an sich schon aus dem Umstande, daß er mit jenen Genoffen Verbande organisierten lassenbewußten Stollegen etwas vom Hara monieftandpunkt fortgedrängt sei. Einer der im Berein" ton- führung von Herling fest, daß man bei der Einführung der Vorort- felbst jahrelang in der Vorwärts"-Redaktion zusammengearbeitet angebenden Herren gehöre zur Mittelstandspartei, ein anderer habe beilage den an sich sehr berechtigten Wünschen der Genossen in den und sie dort als Menschen und Parteigenossen lennen und schätzen bei den Stadtverordnetenwahlen antisemitisch gestimmt. Eine An- Bororten, die einen erheblichen Teil der Vorwärts"-Refer stellten, gelernt habe. Sein Urteil möge deshalb vielleicht subjektiv etwas zahl Vorstandsmitglieder seien ja politisch organisiert, aber seit gefolgt sei. Indem er auf die Hausdiener- Angelegenheit noch ein- Betrübt fein; aber auch rein objektiv betrachtet laffe sich das Ver­wann! Seit 2, 3 und 6 Monaten gehörten sie zum Wahlverein. mal einging, bemerkte er, daß man da, wo die Hand zur Einigung halten gegen die sechs Redakteure nicht rechtfertigen, wenn er auch Rebr führt das Entgegenkommen der Vertrauensleute darauf geboten werde, fie auch ergreifen solle. Unsere Bewegung sei doch ohne weiteres zugebe, daß sie mit der Kündigung sowie mit der auch von ihren besten Freunden zu der erwähnten Erklärung ver daß der Verein Berliner Hausdiener" angefangen hätte, darauf gerichtet, die Fernstehenden zu uns herüberzuziehen, fie zu Broschüre Ungeschicklichkeiten begangen hätten. Deshalb feien fie ja in der Vorwärts" bruderei Bestellungen zu machen. Manche andere Stämpfern zu erziehen. Durch nichts sei jedoch bewiesen, daß die Nach einigen Mitteilungen im Verschiedenen" schloß die Ver- anlagt worden. Gewerkschaft fönne fich auch beschteren über die Aufnahme der Aenderung in der Redaktion in einer so unfreundlichen Art Annoncen von Geschäften, wo schlechte Verhältnisse herrschten und ſammlung. vor sich zu gehen brauchte. Habe die Breßtommission doch die Gewerkschaften um die Befferstellung ihrer Mitglieder fämpften. nie etwas davon berichtet, daß die Zustände in der Redaktion Auch aus anderen Fällen, so beim Falle Wertheim , habe man erfahren, Der Borwärts"- Konflikt vor dem 5. Berliner Reichstags­je unerträgliche gewesen seien. Ja, die Breßkommission habe die Wahlkreise. daß das Geschäft beim Vorwärts" eine zu große Rolle spiele. Redaktion fogar öffentlich verteidigt, beispielsweise gegen die Angriffe ( Das ist eine aus freier Sand erfundene leichtfertige Verdächti Am Dienstag fand im Alten Schüßenhause" eine startbesuchte der Leipziger Volkszeitung". Wenn nun gefagt sei, die Redaktion gung, für die Genosse Steinide auch nicht den Funken eines Be- außerordentliche Generalversammlung des Wahlvereins vom 5. Kreise hätte zu auswärtigen Angelegenheiten nicht genügend Stellung ge­weifes erbringen fann weder für diesen noch für irgend einen statt, in der die Fortsetzung der vor einer Woche vertagten Debatte nommen, so sei er der Meinung, daß wir uns auch gar nicht so viel anderen Fall. Es ist eine sogar von allen anständigen Gegnern über den Vorwärts" Konflikt erfolgte. Vor Eintritt in die Tages- in ausländische Konflikte einmischen sollten; wir hätten an unseren anerkannte Tatsache, daß für die Saltung und Stellungnahme des ordnung verlas der Vorsitzende Leo Zucht folgenden an ihn ge- eigenen Konflikten gerade genug. Wenn man z. B. den Genossen " Borwärts" teinerlei geschäftliche Interffen, son- ordnung Jaurès so niedrig einschäße wie Umrath, weshalb habe man ihn dern einzig und allein die Parteiintereffen in Frage fommen. richteten Brief des Genoffen Gradnauer: dann zu einer Rede nach Berlin herholen wollen?( Burufe: Eisner, R. d. V.) Die Parteigeschäfte hätten sich aber nach dem zu Gradnauer.) Diese haben aber doch in vollem Einverständnis mit richten, was vom Standpunkt der Parteigenossen verlangt werde. den Vertrauensleuten gehandelt. Redner weist darauf scharf die Auf Wunsch Pohls, der an jener Sibung der Vertrauens. Vorwürfe Umraths gegen sich zurück. Niemals habe er höhnisch über Yeute nicht teilgenommen hat, wird die Debatte über die Angelegen= den russischen Maffenstreit gesprochen. Wenn Umrath, der nur ein heit bis nach dem Bericht aus der Breßkommission vertagt. Sammelsurium unverdauter Lesefrüchte aufgetischt habe, derartiges behaupte, so sei das eine unerhörte Verdrehung. Uebrigens stehe er boll­ständig auf demselben Standpunkte, den die vielgeschmähte Vorwärts". tedaktion seinerzeit hinsichtlich der Berriffenheit in den russischen Parteiverhältnissen eingenommen habe. Die von Umrath angezogenen Artifel über den Stölner Gewerkschaftstongreß aber feien gar nicht von einem Mitgliede der früheren Borwärts"-Mehrheit geschrieben, sondern von dem in der Redaktion verbliebenen, sehr radikalen Ge­noffen John, der, als er von anderer Seite auf die Unzulänglich­feit jener Artikel aufmerksam gemacht wurde, obendrein erklärt habe, er wisse über den Kölner Kongreß nichts weiter zu schreiben. Ich möchte mir noch gestatten, auf die in der letzten Sonn-( Genosse Schmidt ist falsch unterrichtet: Die Artikel, in denen mit tagsnummer des" Borwärts" erschienene Erklärung der sechs Unerath zu reden, die Redaktion ihre ganze geistreiche Kasuistik Redakteure hinzuweisen, in welcher die subjektiv guten Absichten aufbot, um es so darzustellen, als ob zwischen der Partei und den des Barteivorstandes und der Preßkommiffion von uns anerkannt Gewerkschaften respektive Gewerkschaftsführern gar keine Differenzen werden und damit der Weg zum Ausgleich auch in diesem schlimmen Sonflikt gesucht wird. Es versteht sich, daß ich und meine Kollegen beständen", stammen nicht von dem sehr radikalen John. bis auf ein ehrliches ehrliches Lob über die tatsächlichen Vorgänge selbst nach wie vor dieselbe An- Johns ficht vertreten, wie ich sie vor acht Tagen in Ihrer General- des Genossen Schmidt- entweder nicht aufgenommen oder aber als makelhaft nur mit besonderem Zeichen versehen an zweiter Stelle bersammlung dargelegt habe. Mit parteigenössischem Gruß Georg Gradnauer . gebracht. Daß die frühere Redaktionsmehrheit so verfuhr, weil sie Pötzsch stellte hierauf den Geschäftsordnungsantrag, nunmehr objektiv von der Unzulänglichkeit der Artikel überzeugt war, ist gern Genoffe Dimmid gab einen längeren Bericht über die über die ganze Angelegenheit zur Tagesordnung überzugehen. zu glauben. Es ist aber interessant, daß beispielsweise die Wiener Tätigkeit der Brandenburger Agitationsfommission und über die Zur Begründung des Antrages verwies er auf die Erklärung der Arbeiterzeitung" einen der bereits gesetzten, als Abzug in Berhältnisse der Partei und der Geverifchaften in der Provinz. ausgefchiedenen Rebatteure in der letzten Sonntags. Die Broving gegangenen, dann aber nicht in den Vorwärts" hinein­In den Kreis- Wahlvereinen, jo faßte er sich zusammen, sei die Nummer des Borwärts". Er bezeichnete diefelbe als einen depris getonimenen artifel tro feiner Unzulänglichkeit" abdruckte.- Steigerung der Mitgliederzahlen zwar nicht sehr erheblich, aber mierenden 8 ur idzie her und bemerkte, es müſſe jest natürlich man fönne nicht abstreiten, daß die Entwidelung der Kreis- Wahl jedermann schwer fallen, für die Redakteure noch einzutreten, da sie doch Die Artikel, welche Uner ath meint, die auch in der Sigung der bereine eine normale und die entfaltete Tätigkeit eine anerkennens selbst de- und wehmütig pater peccavi gefagt bätten, In der Sache Berliner Funktionäre vom 17. Juni besprochen wurden, finden sich werte fei. selbst sei er zwar nach wie vor der Meinung, daß der Parteis in den Nummern des Vorwärts" vom 8. und 9. Juni und stammen Gerfoffe Gehrmann als Preßkommissionsmitglied er borstand bei dem Personenwechsel in der Bortvärts"-Redaktion in der Tat von einem Mitgliede der früheren Mehrheit. M. d. V.") Ein wie wenig geeigneter Kritiker gerade Umrath fei, beweise staltete darauf seinen Bericht. Die Abonnentenzahl des" Bortvärts", formell falsch gehandelt habe; jedoch sei es besser, jetzt die ganze aur Genüge der Umstand, daß dieser jenes verlogene anarchistische die jest zirka 99 000 betrage, fei gegen das Vorjahr wieder ge- Angelegenheit auf sich beruhen zu lassen.( Widerspruch.)

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Genosse Jakob gab eine Uebersicht über die Tätigkeit der Lokalfommiffion im berfloffenen Geschäftsjahr, wobei er die Frage des Bohlottsbruchs der Neuen Freien Voltsbühne" in Sachen Philharmonie berührte und das Verhalten der Lokalfommission und Der Bertrauensleute rechtfertigte. Allen Arbeitervereinen, die Dampferfahrten im Sommer veranstalten, fei zur Beachtung dringend anheimzugeben: Herr Tismer, der Dampfschiffsunter­nehmer und Besizer des Restaurants Kyffhäuser an der Oberspree, habe den Dekonomen dieses Etablissements kontraktlich verpflichtet, bas Lokal der Arbeiterpartei nicht zur Verfügung zu stellen, während es allen anderen Parteien offen stehe. Die Vorstände von Arbeitervereinen, welche Dampferpartieen machen wollen, möchten fich vorher an den Obmann der Lokalfommission wenden. 41 2ofalen im dritten Streis stehen 36 den Arbeitern für Versamm. lungen zur Verfügung.

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Von

Genoffe Büttner wünscht, die Lokalfommission möge mit der Abnormität aufräumen, daß auch Lokale dort gesperrt werden, wo gar teine Arbeiter angesiedelt seien, wie z. B. in Grünheide oder gar At- Buchhorst. Wenigstens sollte man solche Lokale für den persönlichen Verkehr freigeben. Wer nach dem arbeiterlosen Mt­Buchhorst verschlagen werde, müßte oft stundenlang laufen, ehe er fich restaurieren fönne.

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Werter Genoffe!

Sie haben wohl die Güte, die folgenden Zeilen zur Recht­fertigung meines Ausbleibens in der heutigen Versammlung zu berlesen. in ber

Als ich vor acht Tagen in der Generalversammlung des fünften Wahlfreises erschien, lag es mir fern, über den Vorwärts". Konflikt eine Erörterung herbeiführen zu wollen. Nur weil von anderer Seite diese Angelegenheit ausführlich behandelt wurde, war ich genötigt, meinen und meiner früheren Kollegen Stand­punkt darzulegen.

Da nun, wie ich höre, der Parteivorstand sich in der heutigen Versammlung nicht vertreten laffen wird, woraus ich schließen darf, daß der Parteivorstand keine Neigung hat, den Streit fort­zuführen, so darf ich wohl auch auf das Einverständnis der Ge­noffen des fünften Kreises rechnen, wenn ich gleichfalls in der heutigen Versammlung nicht nochmals erscheine.

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