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Bodens. Er fiel auf einen Stapel Dachsteine und wurde in bewußt- 1 Tofem Zustande mit einer großen blutenden Kopfwunde nach der Unfallstation in der Brüderstraße und von hier nach Anlegung eines Notverbandes nach der Klinit, Mariannen- Ufer 2, gebracht.

zu retten.

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Schon wieder sind zwei fange blühende Menschenleben dem in die Franzosen- Straß. Er looft mit' nem Schirm, ich loofe Modegift zum Opfer gefallen. Wahrscheinlich wegen unglücklicher dahinter und wie ich ihn passiere, stoßt er mit die Arm an Liebe hat sich gestern die 18 Jahre alte Fabritarbeiterin Elise Hecht meine Seite. Ich frage ihn: Warum machst Du das in der Wohnung ihrer Eltern in der Herzbergstr. 13 mit Lysol ver- mit mir? er aber ruft zugleich: Mach, daß weg fonunft, sonst hau' Die Klempnerarbeit ist Submissionsarbeit und wird vom giftet. Als die Mutter die unglückselige Tat ihres Kindes entdeckte, ich Ihnen eins, Sie Kaffer 1 Wieso Kaffer? frage ich und da nimmt Klempnermeister Juth, Neue Jakobstr. 13, ausgeführt. war dies bereits tot. Das zweite Opfer ist das erst 16 Jahre er auch schon den Schirm, um zu hauen auf mir, er zieht an den Durch das unvorsichtige Schießen mit einem Kindergewehr ist alte Dienstmädchen Valeska Scholz, das bei dem Poſtsekretär G. Schirm hin, ich zieh' an den Schirm her, er friegte Schirm in der Thaerstr. 47 in Stellung gewesen war. Gestern morgen ver- ins Gesicht, ich an friegte Schirm tn der Gropiusstraße ein bedauernswerter Unglücksfall herbeigeführt die Aug' und so Nun kommt der Herr und worden. In dem dortigen Restaurant von Sch. hatte eine Gesellschaffte sich die Unglückliche eine Flasche Lysol, trank später das Gift hat er gegangen ganz taput. er will meine Adreß haben, ich will auch seine schaft Geburtstag gefeiert und als einer der Teilnehmer über den in ihrem Zimmer und warf die entleerte Flasche auf die Straße fagen, hinab. Bald darauf war das Mädchen den Wirkungen des Giftes Adreß haben und da sind wir nach die Baffag' gegangen Sof ging, wurde ihm die Warnung zugerufen, er solle sich vor­hesen, denn es werde geschossen. Im nächsten Augenblick verspürte erlegen. Aus welchem Grunde die Ech. in den Tod gegangen ist, und da hat uns ein Konstabel nach die Wach' gebracht. Und jezt wird sich W. einen brennenden Schmerz im rechten Auge; von einem jungen vermag fich weder ihre Herrschaft noch ihre Angehörigen zu erklären. so endet der tropische Menschenbruder seinen speach Mädchen war ihm ein Bolzen direkt an die Pupille geschossen Unfall auf einem Berliner Güterbahnhof. Die Zahl der Unfälle finden, ob Fremder in Berlin fie schlagen lassen muß. Auf den worden. Da es in der nahen Unfallstation nicht ermöglicht werden im Eisenbahnbetriebe mehrt sich auffallend. Auch gestern wird amt- Jungfrau- Jufeln gibt's das nicht. Der Herr haben auch zu uns ge­konnte, das Geschoß zu entfernen, so mußte W. die königliche Klinit lich gemeldet: Auf dem Güterbahnhof Frankfurter Allee überfuhr lagt: damned nigger! Wieso? Geschlagen hab ich ihn auch nicht. in der Ziegelstraße aufsuchen. Das Auge war jedoch nicht mehr heute vormittag 4%, Uhr der Lokomotivführer des von Moabit nach Ich bin fein profeifioneller Borer, habe bogen nicht gelernt, anstän dem Alexanderplatz verkehrenden Markthallenzuges 9077 das auf dige Menschen lernen bei uns nicht boren. Ich mache keinem was 6 Drei folgenschwere Zusammenstöße haben sich gestern im Straßen- alt stehende Ausfahrtssignal und streifte dabei den gleichzeitig in Unrecht, aber ich geb' feine hundert Schritt auf die Straß' ohne Drei folgenschwere Zusammenstöße haben sich gestern im Straßen- der Ausfahrt auf Lichtenberg Friedrichsfelde aus einem Nebengleise nicht gewaschen", der da ruft: Herero!" beleidigt zu werden. Der da schreit: Junge Du hast Dir verkehr zugetragen. Am Nettelbedplatz farambolierte ein Lastfuhr- des Bahnhofes begriffenen Güterzug 9544 derart, daß die beiden dafür, daß ich bin schwarz geboren; bin zufrieden, daß Ich kann nicht tvert mit einem Omnibus, wobei der Kutscher des Privatfuhrwerks, leßten Wagen dieses Zuges, ein Gepäckwagen und ein Güterwagen, mir in Ruhe lassen. der 26jährige Willi Doffe, Fruchtstr. 40 wohnhaft, vom Bock herab- entgleisten und umstürzten. Beide Güterzughauptgleise wurden ge dem Zeugen gründlichst Lügen gestraft, obwohl er wiederholt vers So der brave Jeremias. Er wurde von geschleudert und beim Aufschlagen auf das Straßenpflaster recht ers sperrt. Der Betrieb wurde durch Leitung über den Südring aufrecht heblich verlegt wurde. Die Jniaffen des Omnibusses wurden bei erhalten; gegen 91 Uhr vormittags waren beide Gleise wieder be- sicherte." Ich habe Gott als meinen eigenen Beugen!" Nach der dem Zusammenprall heftig durcheinander geschüttelt, fie tamen jedoch triebsfähig. Der Zugführer und zwei Bremier, die sich in dem anderen Schilderung hat der Angeklagte den Belastungszeugen im mit dem Schred davon. In der Schulstraße fuhr der 17jábrige umgestürzten Badwagen befanden, haben anscheinend nur leichte fab, fofort ihm zugerufen: Was wollen Sie von mir? Ich werde Borbeigehen gestreift und als dieser fich unwillkürlich nach ihm um­Arbeiter Willi Raftenberger, Tegelerstr. 15 wohnhaft, auf seinem Berlegungen erlitten. Zweirade mit einem Mehlwagen zusammen und stürzte dabei mit Ihnen den Kopf einschlagen!" Dann hat er sofort Borerstellung solcher Gewalt von der Maschine herab, daß er schwer verletzt auf Bermißt wird ein junges Mädchen, die 17 jährige Franziska eingenommen und dem Zeugen Stöße mit der Faust ins Gesicht der Straße liegen blieb. In der Unfallstation VI. in der Fröhlich. Größe: etwa 1,50 Meter. Haar: dunkelblond( furzge- verlegt, wobei er mit großer Zungenfertigkeit ein recht gemeines Lindowerstraße wurde dem Verunglückten die erste Hülfe zu schnitten). Augen: blau. Kleidung: grauer Winterhut, garniert mit Schimpfwort vielfach wiederholte. Der Staatsanwalt erjah aus Bei dem Zusammenstoß zwischen einer Droschte und einem fleinen rosa Rosen und schwarzem Samtband; dunkelblaues Jackett; legterem Umstand, daß sich der Angeklagte während seines furzen Straßenbahnwagen wurde der Droichtentutscher Kari Broz, Martin ichwarzer Faltenrod; schwarze Knöpfstiefel. Die Wäsche ist ge- Aufenthaltes in Deutschland schon stark modernisiert habe; die Lutherstr. 11 wohnhaft schwer verlegt. Er war mit seinem Gefährt zeichnet F. F. Die Vermißte litt zeitweise an Nervenerregtheit. Von Modernisierung sei aber doch noch nicht vollendet, sonst würde er nicht Der Staats die Hauptstraße in Schöneberg entlang gefahren und farambo- ihrer Arbeitsstätte in der Nenen Promenade, wo sie in einer Wäsche auf offener Straße zum Boren übergegangen sein. lierte in der Nähe des Kaiser Wilhelmplages mit einem Straßen- fabrit als Lehrmädchen beschäftigt war, begab sie sich am letzten anwalt beantragte 50 M., der Gerichtshof erkannte auf 20 M. Geld­bahnwagen der Westlichen Berliner Vorortbahn. Durch den Anprall Montag, abends 7 Uhr, auf den Nachhauseweg; sie ist aber bei strafe. Jeremias Douglas nahm das Urteil mit einigem Kopf­fiel B. vom Kutschersiz herab, schlug mit dem Kopf auf das Straßen- ihren Eltern bis jetzt nicht eingetroffen. Nachrichten über den Ver- schütteln entgegen, als wollte er sagen: Wie weit ist die Deutsland pflaster und zog sich einen schweren Schädelbruch zu. Nachdem ihm bleib der Vermißten werden erbeten an P. Fröhlich, Hafenheide 7-8. doch noch zurück in die Kultur!" in der Unfallstation IV. Notverbände angelegt worden, tam er nach dem Elisabeth- Krankenhause.

teil.

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Vermischtes.

Aus unserer göttlichen Weltordnung.

Feuer bei Kempinski. Gestern früh gegen 4 Uhr tam im dritten Stock des Erweiterungsbaues der Weingroßhandlung von Kempinski 11. Co. in der Leipzigerstr. 25 durch Umfallen einer Aetherlampe Unter den Pferden. Große Aufregung rief gestern morgen ein Feuer aus, das sehr schnell an Ausdehnung gewann. Als die sofort Unfall unter den Passanten der Königstraße hervor. Eine junge alarmierte Feuerwehr nach wenigen Minuten aus dem Depot in der Dame, welche an der Ecke der Klosterstraße einen Straßenbahn- Mauerstraße eintraf, stand bereits eine Baubude mit ihrem Inhalt wagen der Linie 74 verlassen hatte, geriet beim Ueberschreiten des an Kleidern, Bänken 2c. sowie der Fußboden in Flammen. Es Von den Verfechtern der heutigen Gesellschaftsordnung werden Fahrdammes an das Gefährt eines Doktors heran, wurde von den wurden daher unverzüglich zwei Dampfsprizen in Tätigkeit gefezt die gegenwärtigen Zustände bei jeder Gelegenheit über den grünen schnell dahineilenden Pferden umgerissen und direkt unter die Tiere und über eine mechanische Leiter hinweg energisch Wasser gegeben. Slee gepriesen. Das Massenelend wird mit den landläufigen geworfen. Wild sprangen die Pferde hoch und diesen Augenblick be- Immerhin dauerte es aber doch geraume Zeit, bevor die Gefahr Redensarten abgetan, wie es sei immer so gewesen, wer arbeiten muzte die Dame, um mit großer Geistesgegenwart emporzuschnellen beseitigt war. Den anwesenden Arbeitern es wird dort auch will, finde Arbeit, oder aber für die Armen und Hungernden werde und dem Bereiche der Pferdehufe durch eilige Flucht zu entkommen. nachts gearbeitet berbrannten die Garderoben, doch werden sie ja durch den Staat und auch in privater Weise ausreichend gesorgt. Ihrer Entschlossenheit hatte sie es zu verdanken, daß sie mit leichten diese ersetzt erhalten. Wir wollen diesen Redensarten nur ein paar nackte Tatsachen ent­Verlegungen am Kopfe davonfam. Der Arzt, der zu einer dringenden gegensetzen. Durch die Presse gehen folgende Notizen: Operation fahren wollte, legte der Verunglückten an Ort und Stelle Ein trübes Bild von Künstlerelend bietet eine Afrobaten- und einen Notverband an. Puppenspieler- Gesellschaft, die gegenwärtig von Ort zu Ort durch das Havelland zieht. In einem engen Wagen, der nahe daran ist, Laufejungen. Der ausnahmegefeßliche Charakter des§ 158 der jeden Augenblick zusammenzubrechen, hauft eine ganze Familie, der Gewerbeordnung zeigte sich wieder einmal überaus drastisch in einem Vater mit sechs Kindern, von denen das jüngste zwei Strafverfahren gegen einen organisierten Metallarbeiter, das nach Jahre alt ist; die Frau hat sich in voller Verzweiflung von den ebenso langwierigen wie hochnotpeinlichen Instanzenverhandlungen Ihrigen getrennt und ist verschollen. In dem Wagen, der nur ein jetzt endlich zum Abschluß gebracht worden ist. Wegen Beleidi- fleines Fenster mit zerbrochenen Glasscheiben befißt, liegen die gung eines Arbeitswilligen war nämlich der Dreher Kinder nachts in dürftige Decken gehüllt auf dem bloßen Fußboden; B. angeflagt. Er wurde beschuldigt, anläßlich des Streits bei der der Eingang zum Wagen ist durch einen Sad geschlossen. Das Firma Hauptner, Fabrit für chirurgische Juftrumente zu Berlin , Pferd ist vor Hunger umgekommen. So lebt die Familie nur von einem Arbeitswilligen das Wort Lausejunge " nachgerufen den milden Gaben der Landbewohner, durch deren Ortschaften sie zu haben. Für dieses Verbrechen verurteilte das Moabiter fommt. In Elbing wurde nach den Berichten bürgerlicher Blätter Schöffengericht den Mann zu der exorbitanten Strafe von einem

Anscheinend ein Raubmord

Gerichts- Zeitung.

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ST

liegt einem eigenartigen Vorfall zugrunde, der die Kriminal­polizei seit dem gestrigen Tage beschäftigt. Der am 27. April 1884 zu Jacobsdorf geborene Hausbiener und Kellner August Giernoth, welcher bei seinem Bruder Frizz Giernoth, Andreasstr. 25, wohnte, suchte durch Inserat eine Stellung als Büfettier. Seine Annonce erschien am 3. d. M. in einem hiesigen Blatte und daraufhin be­suchte am folgenden Tage ein etwa 28 Jahre alter, anscheinend dem Arbeiterstande angehöriger Mann den Schneider Frizz Giernoth und teilte ihm mit, daß er eine Stelle für dessen Bruder an einem Büfett in einem Restaurant in Wannsee habe, indem vorwiegend on at Gefängnis; und das, obwohl der Angeklagte nur mit eine 90 Jahre alte Tischlermeisterswitwe von einem Armenvor­Büfett in einem Restaurant in Wannsee habe, indem vorwiegend Offiziere und adlige Personen verkehren. G. müsse jedoch eine zwei geringen Geldstrafen vorbestraft war, die schon Jahrzehnte steher tot aufgefunden, als er ihr Armenunterstüßung bringen wollte. zurückliegen. Das Gericht begründete dies überaus harte Urteil Ob die Frau verhungert ist, wird nicht mitgeteilt, aber so unwahr­Kaution in Höhe von 500 M. stellen. August Giernoth, der zugegen einmal mit der Gröblichkeit" des gebrauchten Schimpfwortes und scheinlich ist das nicht. Die bürgerliche Presse weist angesichts dieses war, erklärte sich bereit, die Stellung sofort anzutreten und nahm dann wegen des darin liegenden Terrorismus" gegen einen Vorfalls darauf hin, daß in Elbing kein Siechenhaus existiert, in fein über 750 m. lautendes Sparkassenbuch an sich, um hiermit Arbeitswilligen. Auf die Berufung des Angeklagten hin dem solche alten Leute untergebracht werden können. Sie müssen zu M. die Kaution decken zu können. Die beiden Männer entfernten milderte" die Straffammer das Urteil auf eine Woche Hause, von allen verlassen, verrecken. sich und seit dieser Zeit ist August Giernoth spurlos verschwunden. Gefängnis herab. Gegen diefes Urteil ergriff Rechtsanwalt Zur Kennzeichnung unserer Gesellschaftsstüßen dürfte die nach Gestern morgen traf ein für August Giernoth bestimmtes Schreiben Dr. Heinemann das Rechtsmittel der Revision unter folgender einer Filiale der Deutschen Bant bei dem Bruder Fritz ein, in Begründung: Er rügte, daß die Verurteilung des Angeklagten nur folgende Notiz aus der Standalchronit nicht uninteressant welchem darauf hingewiesen wurde, daß der Wechsel über 550 M. Wegen Verstoßes gegen§ 153 erfolgt war. Da der Strafantrag aber fein: Dieser Lage ist von der Staatsanwaltschaft in Straßburg i. E. nicht nur wegen Streifvergehens sondern auch wegen Beileidigung der Oberfellner Karl Seidel vom Restaurant Valentin verhaftet am Donnerstag, den 14. d. M., fällig sei. Friz Giernoth stellte gestellt sei, so hätte die Strafe nicht auf Grund des§ 153, sondern worden. Das Restaurant Valentin ist ein fattsam bekanntes Lokal nun fest, daß am 4. d. M. mittags ein etwa 28jähriger Mann auf auf Grund des Beleidigungsparagraphen 185 erfolgen müssen, weil in Straßburg , das trotz der tollsten Dinge, die aus seinen ber­ein Sparkassenbuch von August Giernoth hin sich 500 m. habe geben beffen Magimalstrafe hoher ist. Durch die Richtanwendung schwiegenen Mauern in die Deffentlichkeit drangen, Rendezvous­lassen und außerdem zur Sicherheit für Innehaltung des Zahlungs - dieses strengeren Paragraphen aber sei der Angeklagte beschwert, weil Platz der Hautevolée blieb. Offenes Gerede war jederzeit, daß in termines einen Wechsel über 550 M. diskontiert habe. Dieser der§ 185 Geldstrafe zuläßt, dagegen der mildere§ 158 nur Gefängnis Sachen Restaurant Balentin, dessen Inhaber weit über die Grenzen Wechsel war mit August Giernoth unterschrieben, doch stellte Friz strafe vorsicht. Dieser Begründung schloß sich das Reichsgericht an und des Landes hinaus unter dem Spiznamen Schnedepeter" bekannt G. fest, daß die Unterschrift seines Bruders gefälscht war. Ebenso ob das Urteil auf. Der Angeklagte tam infolgebeien wieder ist, nicht vorgegangen würde, weil hohe Herrschaften bei einem rührte auch die Unterschrift für den Verpfändungsschein des Spar bor die Straftammer, um nun nach dem strengeren Paragraphen etwaigen Eflat eine zu große Rolle in der Geschichte spielen würden. rührte auch die Unterschrift für den Verpfändungsschein des Spar- bestraft zu werden, und jetzt lautete das Urteil auf 30 Mart Diesem Gerede scheint die Staatsanwaltschaft mit der erfolgten taffenbuches, welches für den Wechsel hinterlegt war, nicht von der Geldstrafe. Im Volksmunde wertet man einen Bausejungen" Verhaftung des Obertellners ein Ende bereiten zu wollen. Der Hand des Verschwundenen her. Es ist unter diesen Umständen auf fünf Groschen. Oberfellner ist Oesterreicher und soll eine ganze Menge der nicht daran zu zweifeln, daß der Unbekannte Giernoth verschleppt Ebenfalls wegen Beleidigung eines Arbeitswilligen aus§ 153 pilantesten Dinge wissen. Während seiner fünfjährigen Tätigkeit und jedenfalls ermordet hat, um sich in den Besitz des Sparkassen. Der Gewerbeordnung hatte sich der Rohrleger B. vor dem in dem Restaurant gelang es ihm, 40 000 W. auf die hohe Stante buches zu setzen. Schneider Giernoth sowie der Bankbeamte, welcher Rigdorfer Schöffengericht berantworten. Hier fam das au legen. Bei der Verhaftung des Oberfellners fiel der Polizei dem Fremden das Geld ausgehändigt, wurden gestern das Ver- Gericht nach zweimaliger Verhandlung jedoch zu der Ein- eine Liste in die Hände, die der saubere Herr über die verfügbare brecheralbum vorgelegt, ohne daß hierdurch sichere Angaben über ficht, daß der§ 153 nicht in Anwendung gebracht Menschenware führte, die jederzeit durch bekannte Droschtenfutscher die Persönlichkeit des mutmaßlichen Verbrechers zu erlangen werden könne. Der Streif bei der in Frage kommenden Firma geliefert werden konnte. Diese Liste soll schwere Bloßstellungen waren. Der Unbekannte ist etwa 27 bis 28 Jahre alt, mit schwarzem Mier u. Taulin war nämlich nicht ausgebrochen, um bessere enthalten und selbst für Ehefrauen kompromittierend sein. Die und Arbeitsbedingungen Helden der unsauberen Umtriebe sind zahlreiche junge Leute fchlechtweg erzielen, อน Schnurrbart, ebensolchem Haar, hat ein hageres Gesicht und her- Lohn sondern un die Firma zur des mit ihr befferer Familien. Ebenso fiel der Polizei ein Verzeichnis in die Der verschwundene Kellner August borstehende Badenknochen. vereinbarten Tarifvertrages Die Streifenden Hände, das die Schuldner des Oberkellners nicht namentlich, son ern Giernoth ist 1,65 Meter groß, blond, hat ein glattes bartloses wollten also nur das durchsetzen, worauf sie ein vertragsmäßiges in Chiffrierung aufführt. Auch weiß man allgemein, daß im Re­Geficht und am linken Auge einen kleinen Leberfleck. Er trug Recht hatten. Da der Firmenchef als Zeuge selbst zugeben mußte, staurant Valentin mit hohen Summen gejeut wird. Eine Anlage einen grauen tarierten Jakettanzug, dunklen Ueberzieher und daß er den Vertrag nicht innegehalten hatte, so wurde der nach dieser Richtung beträftigt wieder ein Opfer aus Offiziers­schwarzen steifen Filahut. $ 153 ausgeschaltet und der Angeflagte nur wegen ein- treifen, das gegenwärtig stedbrieflich verfolgt wird, Oberleutnant Schöneberg vom 15. Trainbataillon in Straßburg , der vor einiger Wie noch von anderer Seite mitgeteilt wird, find seit gestern facher Beleidigung zu 20 M. Geldstrafe verurteilt. mehrere Beamte der Kriminalpolizei in der Sache in Wannsee , gegen den Arbeitgeber die unzutreffenden Fineffen anwenden, Beit nach Unterschlagung von Dienstgeldern geflohen war. Potsdam usw. tätig. Ermittelt wurde bisher noch keine sichere die in der Rechtsprechung gegen Arbeiter zur Anwendung gelangen, Gelder sind ebenfalls bei Valentin verspielt worden. Spur. Man vermutete sofort, daß der Vermißte Giernoth mit so wäre der Arbeitgeber wegen Nötigung oder Erpressung anzuflagen, andere Opfer dieses gefährlichen Parketts mag eine Genugtuung einem jungen Manne identisch ist, der am vergangenen Sonnabend da die Nichtinnehaltung der Vertragsbedingungen rechtswidrig und straf- finden, wenn dem Treiben auf diese Weise ein Riegel vorgeschoben einem jungen Manne identisch ist, der am bergangenen Sonnabend rechtlich zu dem Zwech erfolgt war, den Arbeiter zu der Einwilligung wird. Dem Antrag auf Freilassung des verhafteten Oberfellners in Wannsee erschossen aufgefunden und bereits als in den Vertragsbruch durch die indirekte Drohung der Entlassung zu gegen Erlegung einer Staution bon 15 000 M. hat die Staats­" unbekannt" beerdigt worden ist. Ein Revolver wurde nötigen. Er fönnte auch als Anstifter der Arbeitswilligenbeleidigung anwaltschaft nicht stattgegeben. bei der Leiche, die wohl schon seit dem 4. d. M. am Fundort gelegen in Frage kommen, da er sich bewußt sein mußte, daß Arbeiter Streif- Berliner Marktpreise. Aus dem amtlichen Bericht der städtischen brecher, die zur Unterstützung eines Vertragsbruchs herangezogen Marktballen- Direktion. Rindfleisch la 64-68 pr. 100 Bfund, IIa 56-64, haben tann, nicht gefunden. Die Vermutung hat sich bestätigt. Die bei Wannsee gefundene werden, nicht mit Liebenswürdigkeiten überschütten würden. Der IIIa 50-55, IVa 40-48. Stalbfleisch la 82-86, IIa 70-80, IIIa 50-67, Schweinefleisch 65-71. Rotwild Leiche ist bereits als die des vermißten August Giernoth festgestellt juristische Seiltanz, den gelehrte Juristen gegen Arbeiter aus- Hammelfleisch la 62-72, IIa 46-58. worden. Man hatte in den Kleidertaschen noch den Geburts- und führen, kann freilich gegen Arbeitgeber nicht erefutiert werden, Bjund 40-55 Pf. Halen Stüd 2,50-3,70, lein 1,50-2,00. Kaninchen Hübner pro Stüd, alte 1,85, junge Ta 0,90-1,30, do. Ila 0,60-0,70. Tauben, junge 0,60-0,75, alte 0,40-0,50. Enten Impfschein des Toten gefunden, nicht aber eine Wohnungsangabe. weil den Tänzern die klassenjuſtizielle Balancierstange fehlen würde. Stüd 0,80-1,00. Jeremias Douglas, ein fohlpechrabenschwarzer Nigger von der junge 1,80-2,50. Gänse pro Stud, la 3,50-3,80, IIa 3,00-3,25, pro Pfd. Diefer Mangel verlangsamte die Ermittelungen zur näheren Fest stellung der Persönlichkeit. Wegen vorgeschrittener Verwefung ließ dänischen Insel St. Thomas stand gestern vor dem Schöffengericht, la 0,58-0,63, IIa 0,50-0,56. Schellfische 00,00 M., Flunder'00, 00 M. die Staatsanwaltschaft in Potsdam die am 9. d. M. gefundene um sich wegen Miz handlung, Beleidigung und Sach pro 100 Bid. Hechte 93-99 M., Schleie, unfortiert 92 M. Aale, groß 0,00, Schottische Bollheringe( gefalzen) 36-38 M Gier, Schod 4,60. Butter pro Leiche bereits am nächsten Tage beerdigen. In Berlin wurden die beschädigung zu verantworten. Er soll am 17. Oktober in der mittel 0,00, flein 0,00, Blögen 51-54 M., Starpfen uns. 0,00 M., Lachs 0,00. Französischenstraße eine Straßenszene dadurch veranlaßt haben, daß 100 Pfund la 124-126, Ila 118-124, IIIa 115-118, abfallende Nachforschungen nach dem Verbleib des Vermißten erst am 11. d. M. er dem Ingenieur Erich B., den er im Vorbeigehen mit dem Arme 95-110. Startoffeln pr. 100 Bfd. rote 2,00-2,20, Rojen 0,00-0,00, cingeleitet, da Friz Giernoth nicht früher Anzeige erstattet hatte. Streifte und der sich nach ihm umschaute, zurief:" Ich schlage Ihnen blaue 0,00-0,00, runde weiße 1,80-2,00. 0,00-0,00, runde weiße 1,80-2,00. Birfingfobl pr. Schod Die Leiche des ohne Zweifel ermordeten jungen Mannes lag ab- den Kopf auseinander!" und dann mit der Geschicklichkeit eines 4,00-8,00, Weißkohl 6,00-8.00, Mottobl 4.00-8,00, holl. 12-16 M. das Gesicht versetzte, Saure Gurken, Schod 2,00 m., Pfeffergurten 2,00 M. feits vom Wege. Der angebliche Oberinspektor trug, wie noch fest Bogers ihm wuchtige Faustschläge in Er bestritt bor Gericht gestellt wurde, einen dunklen Ueberzieher mit einigen sehr schwachen, auch seinen Regenschirm zerbrach. dünnen, weißen Streifen, einen schwarzen steifen Hut, einen dunklen mit Lebhaftigkeit seine Schuld und verteidigte sich wie folgt: Mein Anzug und eine helle Krawatte mit einer Berle. Er besaß einen Herr! Als Artiſt bin ich umhergesmissen sehr vill in die Welt. Stock mit filberner Krücke. Kriminalinspektor Braun leitet die Nach die Deutsland bin ich gekommen vor zwei Jahren und bin genommen Engagement als Athlet und Kugeljongleur bald in diefe Untersuchung des Verbrechens. Stadt, bald wo anders in die Deutsland. Die Tag wo das passiert hat, war die 17. Oftober. Es war sehr geregneter Tag und

Innehaltung

zu zwingen.

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Würde man

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Briefkaften der Redaktion.

Manches

23. 2., Wikmannstraße. 1. Ja. 2. Umgefehrt. 3. Nicht einen Pfennig wert. P. 11. Die Adressen der Gewerbeinspektion für Berlin , Rirdorf, Schöneberg und Charlottenburg haben wir dieser Tage mitgeteilt, auch die Sprechstunden. Wenden Sie sich in Ihrer Angelegenheit dorthin

Verantwortlicher Redakteur: Hans Weber, Berlin . Für den Inferatenteil verantw.: Th. Gløde, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berl.n SW.