-
-
Ses neugeschaffenen Parteirahmens. Die sogen. Jungen sind stätigt. Wie unser Hamburger Bruderblatt, das Hamburger Morenga hat am 8. Dezember einen erneuten Angriff Sieger auf der ganzen Linie. In Mülhausen selbst der Residenz Echo", berichtet, richtete in der letzten Sizung Genoffe Emil auf Sandfontein gemacht, wobei von uns fünf Reiter ge= Winterers hat sich eine solche jung- klerikale Organisation ge- Fischer eine Anfrage an die bürgerschaftlichen Mitglieder des fallen, vier verwundet worden sind. bildet, die den alten Kämpen in den Sand gestreckt hat. Und die Krankenhauskollegiums, ob der Behörde die öffentlich in der Die Abteilung des Rittmeisters Haegele warf am 8. DeGründung der elsässischen Zentrumspartei ist beschlossene Sache." Sanitätswarte" und in einer Versammlung der Staatsarbeiter zember östlich Aub Leute des Cornelius nach Süden zurück Nur ein Glied fehlt in der Kette: Lothringen . Allein auch hier erhobenen Anschuldigungen bekannt geworden seien, wonach seitens und verfolgte sie. Hierbei wurde ein Reiter schwer, ein traten schon 1903 Zentrumskandidaten auf und zurzeit bereiten die Krankenhauses Leichen und anatomische Präparate der Staatskrankenanstalten, insbesondere seitens des Eppendorfer Reiter leicht verwundet. christlichen Gewerkvereine, die eine ungeheure Agitation in den fistenweise an die Universitäten Kiel , Würzendlosen Industriebezirken der Saargemünder und Diedenhofener burg und Straßburg verschickt würden, und daß Gegend entfalten drei ihrer Arbeitersekretäre sind dort es vorgekommen sei, daß Leidtragende einem Sarge folgten, in tätig den Boden für die politische Organisation. Daraus aber, dem sich statt einer Leiche Schutt und Steine befanden. Obgleich daß das Elsaß dem französisch sprechenden Lothringen voranschreitet, diese Anschuldigungen schon seit längerer Zeit erhoben werden, sei ersieht man, daß nur die Rücksicht auf die Wähler die Klerikalen seitens der Krankenhausverwaltung nichts geschehen, um diese Anschuldigungen zurückzuweisen. bisher gel indert hat, offen das Banner des altdeutschen Zentrums aufzurolle.
So ist der Anschluß der elsaß - lothringischen Klerikalen an das Zentrum mehr als ein Stück innerer Parteipolitik. Es ist ein Kapitel aus der reichsländischen Politik überhaupt. Die Entwickelung unserer wirtschaftlichen Verhältnisse hat uns mehr und mehr nach Deutschland gedrängt, und ungeachtet aller Sympathien für Frankreich und dessen republikanische Verfassung verbinden sich namentlich Handel und Gewerbe immer mehr mit Altdeutschland, wo sie jetzt ihren Abfaßmarkt gefunden haben. Zudem haben gerade die klerikalen Blätter die Kämpfe zwischen Staat und Kirche in Frankreich ausgenüßt, um gegen die Republik zu hezzen.
Uns kann es recht sein. Denn nichts ist für uns angenehmer, als wenn die Gegner mit offenem Bisier kämpfen. Wir begrüßen den Vorgang als eine Klärung der politischen Lage.
" Herrliche Zeugnisse" aus Südwestafrika.
Dr. Roth erwiderte, daß auch andere Städte Leichen und Präparate an die Universitäten liefern. Der Marineminister habe insbesondere darum ersucht, damit die Marineärzte in Kiel daran Studien machen könnten. In Lübeck würden die Leichen von zu Zuchthaus Verurteilten und Selbstmördern dazu benutzt. Hatte Herr Dr. Roth nur zugegeben, daß nur die Leichen von Zuchthäuslern, Selbstmördern usw. zu anatomischen Präparaten benutzt würden, so ging Herr Dr. Rumpe I schon etwas weiter und gestand ein, daß auch„ Landstreicher" und dergleichen Leute, sind und dort versterben, ohne daß Angehörige die Leichen die auf öffentliche Kosten in den Krankenhäusern verpflegt worden reklamieren, für anatomische Zwecke benutzt würden.
Den beiden gesellte sich Dr. Westphal hinzu, der mit einer Arroganz, die völlig deplaziert war, von der Unwissenheit des Interpellanten in der Sache sprach, war aber bei all seinem„ Wissen" auch nicht imstande, nachzuweisen, daß das Verfahren in den Staatsfrankenhäusern geseßlich berechtigt sei. Er behauptete, daß in allen Großstädten so verfahren würde.
Sobiel steht fest, daß keine gefeßliche Grund= lage für das in den Hamburger Staatsfrankenhäusern beliebte Verfahren der Verwendung bon Leichen zur Anfertigung anatomischer Präparate vorhanden ist! Doch was quält sich die herrschende Clique der Pfeffersac- Republik um Recht und Moral; die Hauptsache ist der Vorteil.
Der Felddivisionspfarrer Schmidt, der während des Feldzugs ein Jahr lang in Südwestafrika weilte, hielt am Mittwoch einen Vortrag in Berlin , in dem er der Kriegsführung in Südwestafrika„ herrliche Zeugnisse" ausstellte. Diese Zeugnisse bestanden in allerlei Kampfepisoden, bei denen fich die Bravour der Soldaten und ihre heldenmütige KameradZum Schulunterhaltungsgesehentwurf hat der Lehrerschaftlichkeit offenbart habe. So erzählte Schmidt nach dem verein Berlin - Land Teltow durch Annahme folgender Bericht des Reich" über den Kampf im Aub - Gebiet: Thesen Stellung genommen: 1. Bei der Bildung der Schuldepu„ Nach drei Stunden hörten die Geschüße auf zu feuern, um tationen muß Bedacht genommen werden, daß Rektor bezw. Lehrer Munition zu sparen. Den ganzen Tag gab's nichts zu bon der Lehrerschaft gewählt werden und des Erziehungs- und trinken, die hize war fürchterlich. Die Mann Volfsschulwesens fundige, im Volksschulwesen tätige Männer sind. schaften versuchten zu essen; aber der ausgedörrte Gaumen 2. Hinsichtlich der Besetzung der Lehrerstellen in Orten mit weniger fonnte nicht mehr schlucken. Auf den heißen Steinen konnten als 25 Schulstellen glaubt der Verein, daß die Rechte dieser Orte es die Glieder nicht mehr aushalten. Die Qualen wurden gegenüber den mit mehr Schulstellen durch das Vorschlagsrecht größer und stärker. Die Nacht verging, aber kein Wasser! der Schulaufsichtsbehörde zu sehr gekürzt seien und wünscht, daß Am zweiten Tage wurde der Durst eine Todesgefahr. auch in diesen Orten die Schuldeputationen, Schulverbände oder Viele waren der Verzweiflung nahe. Der Pfarrer hörte Schulvorstände das Vorschlagsrecht erhalten. 3. Die für die Erin der Linie einen Soldaten für sich sagen:„ Mein Gott, warum richtung einer Simultanschule im Entwurf vorgesehene Bemerhast Du mich verlassen!" Der Nachbar fagte unwirsch:„ Ach was! kung, daß vorgenannte Schulen nur aus besonderen Gründen Schieß' mal da rechts rüber!" Ein Soldat rief:„ Mutter, Mutter!" errichtet werden können", sieht die Versammlung als ein Hemmnis Ein dritter sagte feierlich:„ Er führet mich zum frischen Wasser!" in der Entwickelung der Simultanſchulen an und wünscht Nie, bemerkt der Feldprediger dazu, hat mich dieses Wort des herr deren Beseitigung, weil sonst die Hoffnung auf lichen 23. Psalms so ergriffen wie bei dieser Gelegenheit. Unsere Simultanschulen vollständig zu begraben sei. Leute schliefen vor Ermattung im stärksten Feuer ein, bis sie eine Es ist traurig genug, daß die doch so gut organisierten Lehrer aufprallende Kugel wieder aufschreckte. Divisionspfarrer Schmidt nicht eine einheitliche machtvolle Kundgebung gegen das hat später einige Soldaten gefragt, wie's ihnen hierbei ergangen Verpfaffungsgesetz zustande bringen! So werden ihre schwäch sei. Sie erzählten, daß fie die wundervollsten Träume lichen und obendrein kläglich verzettelten Proteste wenig Eindruck gehabt hätten nämlich von Wassersäcken, und wie sie dann machen! wieder entsetzt gewesen seien, als die Wasserfäce eben nur Träume waren. Manche aßen in der Verzweiflung Ameisen, spät abends nahmen sie tühle Steine in den Mund, Blut von Pferden wurde versucht zu trinken und andere Dinge, die sich nicht erzählen lassen."
-
-
Diese Schilderung zeugt gewiß von der Bravour der Mannschaften. Aber sie löst auch noch andere Gedanken aus. Sie gibt nämlich einen Vorgeschmack der entsetzlichen Qualen. unter denen viele Tausende von Hererofrauen und Kindern zugrunde gegangen sind, als sie durch den Trothaschen Ausrottungserlaß in die Omaheke getrieben worden waren! Verzweifelt wühlten dort die Verschmachtenden den Boden zwanzig Meter tief auf, ohne ihre Höllenqualen durch einen Tropfen Wasser mildern zu können! Sie starben in Fieberdelirien dahin, zu Tausenden, und zwar Unschuldige, Frauen und Kinder! Welch' herrliche Zeugnisse"! Und da sagte der Herr Divisionspfarrer:" Der Krieg gehört zu den Sturmwinden, die des Herrn Wort ausrichten!!!"
Wer hekt" und verleumdet"?
Der Reichstanzler leistete sich in der Reichstagssitzung bom 14. Dezember das rabulistische Mäßchen, durch Zitate aus dem ,, Vorwärts" beweisen zu wollen, daß nicht die berüchtigten weltpolitischen Drohreden, nicht das sinnlose und provozierende deutsche Flottenrüsten in England Mißtrauen erregt hätten, sondern erst die scharfen fritischen Warnungen, die der Vorwärts" daran geübt hatte. Als einen Beleg der„ hezerischen Verleumdungskampagne" des Vorwärts" zitierte Fürst Bülow folgende Stelle:
"
" Je eifriger Deutschland seine Flottenrüstungen betreibt, desto näher rüdt die Gefahr eines friegerischen Zusammenstoßes mit England, das ja gar nicht anders annehmen kann, als daß die folossalen deutschen Marinerüstungen gegen England gerichtet seien.
( Hört hört! rechts.)
mit den nordischen Ländern sowie mit den Vereinigten Staaten von Weitere Handelsverträge. Die Handelsvertrags- Verhandlungen Amerika und Argentinien schreiten nur sehr langsam vorwärts angeblich, weil es die Reichsregierung für angebracht erachtet, zu nächst mit der nordamerikanischen Union ins reine zu kommen. Der" Ostpr. 3tg." wird darüber von ihrem Berliner Korrespondenten berichtet:
-
,, Von gutorientierter Seite erfahre ich, daß die Verhandlungen betreffs Abschlusses von Handelsverträgen mit kleineren Staaten erst nach Festsetzung der handelspolitischen Vereinbarungen mit der Union und Schweden beginnen sollen. Es kommen zunächst Argentinien , Spanien , Portugal und Norwegen in Betracht. Mit Argentinien wird wohl das Meistbegünstigungsverhältnis wenn von dort gewisse Zollermäßigungen zugestanden werden, was zu hoffen ist bestehen bleiben, während mit den drei anderen Ländern der Abschluß von Tarifverträgen erstrebt wird. Sowohl der portugiesische wie der spanische Zolltarif sind, wie man weiß, mit Rücksicht auf die schutzöllnerischen Maßnahmen der meisten Staaten ganz erheblich erhöht, zurzeit aber noch nicht veröffentlicht worden. Mit Norwegen stehen wir im Meist begünstigungsverhältnis, das auf alten Verträgen beruht. Auch dieser Staat hat seine Tariffäße ganz bedeutend erhöht, die bereits schon in Kraft getreten sind. Bermutlich werden die Verhandlungen mit diesen Ländern nicht unbedeutende Schwierigfeiten bieten. Ob man mit allen gleichzeitig unterhandeln wird, steht dahin. Technisch wäre es wohl möglich nach Erledigung der jetzt schwebenden Beratungen."
Daß unter diesen Umständen mit den genannten Kleineren Staaten bis zum 1. März nächsten Jahres neue Verträge zustande tommen, erscheint höchst zweifelhaft.-
Amtliches Wahl
resultat. Bei der Landtags- Ersatzwahl im Wahlkreise Luckau - Lübben ( Frankfurt a. D. 9) wurde Generalmajor 3. D. v. Krosigk Fürstenwalde( Deutschkons.) mit sämtlichen 247 Stimmen gewählt.
-
-
Bei Gubuoms östlich Aminuis hatte am 5. Dezember die vierte Batterie ein zweites Gefecht gegen Hottentotten, in dem der Feind drei Tote, zwei Gewehre, 8 Reitoch sen und 25 Stüd Großbieh einbüßte. Auf deutscher Seite wurde ein Reiter schwer, ein Offizier und ein Reiter leicht verwundet.
Husland. Italieu.
Die italienische Partei für das allgemeine Wahlrecht. Rom , 14. Dezember.( Eig. Ber.) Am 14. Dezember hat der italienische Parteivorstand in einer gemeinsamen Sigung mit der Parteifraktion über die beschlossene Wahlrechtsagitation beraten. Der Parteivorstand, vertreten durch Guarino, Lerda, Longobardi und Marangoni hatte die folgende Tagesordnung vorgeschlagen, die trotz der lebhaften Opposition des rechten Flügels die Mehrheit erlangte: " In Erwägung:
1. daß unter den verschiedenen Mitteln, deren das Proletariat fich in seinem Befreiungskampfe bedient, das der Eroberung der politischen Macht von unleugbarer Wirksamkeit ist, weil es die Leitung des Staates und der Produktion überführt von den spezifischen Organen der bürgerlichen Klasse auf die, die das Proletariat sich schafft oder schaffen wird;
2. daß die sozialistische Vertretung in den heutigen Parlamenten, als Ausdruck der bewußten proletarischen Kraft, die Klassenaktion der Organe des bürgerlichen Staates mildert und dem Proletariat die Möglichkeit freier Entwickelung und Erringung besserer Kampfbedingungen erleichtert;
3. daß eine entsprechende Vertretung der Arbeiterklasse nicht erlangt werden kann, solange das Wahlrecht Privilegium der ausbeutenden Minderheit ist;
4. daß das allgemeine Wahlrecht, indem es die Massen zur Teilnahme am öffentlichen Leben aufruft, zu ihrer Erziehung und zur Bildung ihres Klassenbewußtseins beiträgt;
5. daß die Betätigung des Wahlrechts den grundsätzlichen Widerspruch der monarchischen Institutionen und des bürgerlichen Regimes zu den proletarischen Interessen und die Notwendigkeit der gründlichen Umgestaltung in noch klareres Licht stellt, beschließt der Parteivorstand, diesen Klassenleitfäßen entsprechend, die Agitation für die Verleihung des Wahlrechts an alle Bürger ohne Unterschied des Geschlechts energisch zu führen und fordert die Partei- Abteilungen auf, im Einverständnis mit den Gewerkschaften in dieser Bewegung auszuharren, bis das volle Wahlrecht erobert ist. Rigola meinte, die Tagesordnung enthielte zu viel prinzipielle Erklärungen, die nur das Einverständnis mit den anderen Parteien hindern würden.
Turati ist der Ansicht, die Fraktion könne sich leicht mit dem Parteivorstand über die Frage einigen und es sei keine Tagesordnung nötig. Die antimonarchischen Erklärungen würden die Monarchisten gegen die Agitation einnehmen. Er erklärt sich auch gegen
das
Frauenstimmrecht! Turati bittet, die ganze Tagesordnung zu verwerfen oder doch wenigstens an Stelle des Absatzes 5 zu setzen:„ daß die Agitation für das allgemeine Wahlrecht ein ausgezeichnetes Mittel zur Beschleunigung der wirtschaftlichen und politischen Reformen sein wird, die den Inhalt des sozialistischen Minimalprogramms bilden, nur ein wirksames Turati, Berenini, Montemartini und Berboglio abKampfmittel gegen den Analphabetismus find." Diese Ersetzung des Absages 5 wird gegen die Stimmen von allen Stimmen als 3ufsatz( Abfazz 6) angenommen. Schließlich gelehnt. Dagegen wird der von Turati vorgeschlagene Satz mit wurde die ganze Tagesordnung des Parteivorstandes angenommen, nur gegen den Abfaz 5 stimmen die vier obengenannten Reformisten. England.
Das erste Auftreten von John Burns.
London , 14. Dezember.( Eig. Ber.) Etwa 5000 bis 60000 Arbeitslose, geführt vom Genossen Quelch, demonstrierten gestern vor dem Hause des Premierministers Sir Henry Campbell- Banner man und im Hyde Park. Gleichzeitig wurden Quelch und noch zwei Genossen zum Premierminister gesandt, um ihn zu ersuchen, dafür zu sorgen, daß Staatsgelder bewilligt werden, die zur Infraftseßung des neuen Arbeitslosengesezes nötig sind. Dem Premierminister zur Seite stand John Burns, zu dessen Ressort das Arbeitslosengesetz gehört. Sir Henry antwortete, er könne vorläufig keine positiven Versprechungen machen, da das neue Kabinett noch gar keine Gelegenheit hatte, über Staatsgeschäfte zu beraten. Die Arbeitslosen dürften darauf rechnen, daß die Regierung sich bemühen werde, die Ursache der Arbeitslosigkeit zu entdecken und ihr abzuhelfen.
Nach ihm sprach Burns, der auf die Begrenztheit der Vollmachten der Lokalregierung hinwies und die Versicherung gab, daß er alles tun werde, um das neue Arbeitslosengesetz in wirksamer Weise in Kraft zu sehen.
Die Presse leitartikelt heute über diese Vorgänge, jedoch sind nur zwei Stimmen beachtenswert. Die" Times" sagt:" Gestern ging die erste Vorstellung der neuen Regierung vor sich, als Sir Henry Campbell- Bannerman und Mr. John Burns die Deputation der Arbeitslosen empfingen. Die Minister sprachen so, wie auch andere Leute unter solchen Verhältnissen gesprochen hätten; jedoch müssen wir Mr. Burns beglückwünschen zu seiner Fähigkeit, in die offizielle Positur zu fallen und die offizielle Sprechweise zu gebrauchen."
114
Nach dieser Jronie des ersten Blattes Englands nimmt sich der Ernst der„ Daily News" etwas verdächtig aus. Dieses Blatt sagt: Der dramatischste Punkt des gestrigen Ereignisses ist nicht die Haltung und die Antwort des Pemierministers, sondern die Anwesenheit von John Burns- als Staatsminister angesichts einer Arbeitslosendemonstration, die in früheren Jahren unter feiner Führung zu marschieren pflegte. In einem Augenblick, da die Arbeitslosigkeit zu einem fast unlösbaren Problem zu werden droht, steht ein Mann aus dem Volk auf, um die herrschende Klasse zu beraten. Dies ist eine jener Tatsachen, die von einem dauernden Umschwung des Geistes der Nationalgeschichte Sie beweist auch, daß eine gewaltsame Revolution in einer festbegründeten Demokratie unmöglich ist. Eine Klaſſe nach der anderen findet vorerst ihre Stimme, dann ihren Platz im Wahlrecht, schließlich ihre Lage im Mittelpunkt der Dinge. Die alten aristokratischen Whig- und Toryfamilien mußten sich mit der Zeit dazu bequemen, ihre Macht mit den Mittelklassen zu teilen ,. und jetzt, in der Fülle der Zeiten, nimmt ein Vertreter der qualifizierten Arbeiter eine Stelle im Kabinett ein. Wir haben immer einigermaßen gezweifelt, ob in unserem Lande eine revo= Zweifel dem Volte unversöhnlich gegenüber, aber die liberale Partei lutionäre Arbeiterpartei entstehen könnte. Die Tories stehen ohne hängt dermaßen von der Unterstützung des gemeinen Volkes ab, Arbeiter zurückzuwerfen und sie zur Bildung einer selbständigen daß sie nicht genug Widerstandskraft sammeln konnte, um die Partei zu zwingen."
Bülow bezeichnete es also als eine Verleumdung Deutschlands , Der Flottenrummet der Leipziger Studentenschaft ist unter daß der Vorwärts" die unanfechtbare Tatsache feststellte, daß mächtigen Bierreden des Generals Keim und des alldeutschen ProDeutschlands Flottenrüstungen in England Verstimmungen hervor- fessors Dr. Lamprecht vor einem ebenso durch Redensarten und zurufen geeignet sind. Dafür, daß das eine Tatsache ist, können akademisches Beifallsgetrampel wie durch den edlen Gerstensaft bewir uns heute auf das Zeugnis eines Mannes berufen, der gerade rauschten Auditorium von 2000 Gambrinusjüngern am Donnersfür den deutschen Reichskanzler das Gewicht einer Autorität tag programm und kommentmäßig vor sich gegangen. Ohne Abbefizen dürfte auf Karl Peters . Dieser stellte, wie wir der ſtimmung wurde eine Resolution angenommen, in der es die von „ Täglichen Rundschau" entnehmen, dieser Tage in einem Artikel Vaters Gnaden in dulci jubilo lebenden Musensöhne für eine einer Zeitschrift folgende These auf: ,, nationale Pflicht" halten, ihrer Ueberzeugung dahin Ausdruck " Zwei Tatsachen jedoch bleiben bestehen: 1. daß es zurzeit zu geben, daß nicht nur die Flottenvorlage bewilligt werde, sondern feinen Staatsmann hier gibt, welcher einen Krieg mit Deutsch - daß auch über die Flottenvorlage hinaus ein schnellerer Ausbau land verantworten würde; 2. daß das Anschwellen der deutschen und eine weitere Verstärkung unserer Flotte erfolge." Bevölkerung von Jahr zu Jahr, die Ausdehnung unserer In- Majestätsbeleidigung? In dem Gewande der Kranken- zeugen. duſtrie und unseres Handels, die Verstärkung unserer Flotten auf der schwester hatte die Krantenpflegerin Karoline Seemann Nordsee von jedem flar denkenden Engländer als eine ernste Be- gestern auf der Anklagebank der fünften Strafkammer des Landdrohung der britischen Weltstellung empfunden wird und empfunden werden muß. Da helfen freundliche Worte und Redensarten nicht hinweg." gerichts II Berlin Platz zu nehmen, um sich wegen Belei digung der Kaiserin zu verantworten. Ihr wurde von einer Starl Peters spricht hier also, nur noch in schärferer Form, ihr feindlich gesinnten Pflegeſchwester nachgesagt, daß sie ihr gegengenau denselben Gedanken aus wie das von Bülow als ver- über auf einem Kirchgange die Kaiserin mit einem populären leumderisch gebrandmarkte, von der Rechten durch ein patriotisch Namen belegt habe, der eine Ehrberlegung gegen die Person der entrüstetes„ Hört! hört!" unterstrichene Vorwärts"-Bitat! Aber damit nicht genug. Kaiserin enthalte. Die unter Ausschluß der Oeffentlichkeit stattDer„ Vorwärts" erscheint in Deutschland , der Artikel des Peters aber in einem englischen Die Angeflagte 1 Monat Gefängnis zu beantragen. Die gefundene Beweisaufnahme veranlaßte den Staatsanwalt, gegen Blatte, nämlich in der Londoner Finanz- Chronik!". Wenn Angeklagte bestritt dagegen die Richtigkeit der Beschuldigung und werden verdiente, verdiente der Peters mindestens gevierteilt zu referierender Witteilung ohne jede beleidigende Absicht gelegentlich also der„ Vorwärts" wegen seiner Waterlandslosigkeit gehängt zu behauptete, daß die beanstandete Bezeichnung von ihr höchstens in gebraucht sein könnte. Rechtsanwalt Dr. Karl Liebknecht Daher hätten es unsere Flottenpatrioten und Weltpolitiker mur zu gern gesehen, wenn der Peters trotz seiner Hänge- Affären die beantragte Freisprechung, auf die der Gerichtshof auch erkannte. Stelle unseres Solonialprinzen eingenommen hätte!
werden!
"
Aus der Pfefferfad- Republik.
Wir berichteten fürzlich, daß in einer Versammlung der Hamburger Staatsarbeiter die Behauptung aufgestellt worden ist, die Verwaltung des Eppendorfer Krankenhauses hätte Leichen zu anatomischen Zweden an deutsche Universitäten verkauft. Die Mitteilung schien nicht recht glaubwürdig, wird aber durch die Berhandlungen der Hamburger Bürgerschaft im wesentlichen be
Aus Südwestafrika.
Gouverneur v. Lindequist meldet, daß sich der WitboiGroßmann Sebulon mit Anhang, bestehend aus 105 Männern, 102 Weibern und 70 Kindern, in Gibeon gestellt habe. Es seien dabei von den Hottentotten 49 Gemehre, meist Modell 98, 21 Reittiere und 105 Stück Kleinvieh abgegeben worden. Das Leben wurde dabei nur denjenigen zugesichert, die nicht des Mordes überführt werden. Weitergehende Versprechungen seien den Leuten nicht gemacht worden.
in
-
Und da verließen sie ihn. London , 16. Dezember. ( B. H. ) Die„ Times" veröffentlichen ein Telegramm des englischen Sozialistenführers Hyndman, worin dieser entgegen der Behauptung des Fürsten Bülow der Reichstagsverhandlung bom vorigen Donnerstag entschieden in Abrede stellt, daß er irgend etwas gegen die Freundschaft zwischen England und Deutschland geschrieben habe. Hyndman teilt noch mit, daß er dasselbe Dementi Bebel telegraphisch übermittelt habe.
Wir dachten immer, Bülow zitiere mur seinen geliebten Büch man falsch. Da wird man ihm also in Zukunft noch schärfer auf Sie Finger sehen müssen.