Parteinachrichten.
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Delegirtenwahlen zum Berliner Parteitage. Rottbus: Krahl Groß- Buckow. Blumenau( Schlesien ): Grosser Tann hausen. Sozialdemokratische Preffe. Bom 1. Oftober ab erscheint das Sächsische Boltsblatt" in Zwickau . Alle für dieses Blatt bestimmten Sendungen sind vom 29. September ab nach Zwickau , Magazingaffe 2, zu adressiren.
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Ein polnisches Pfaffenblatt verbreitet die Nachricht, daß die Gazetta Robotnicza" nach Oberschlesien verlegt werde, um von dort aus das Zentrum energifcher bekämpfen zu können. Wahrscheinlich ist der Wunsch der Vater dieses Gedankens. In Oberschlesien , wo man die Sozialdemokraten so halbwegs als vogelfrei behandelt, könnte Pfaff, Gendarm und Landrath das Arbeiterblatt natürlich ganz anders malträtiren, als dies jetzt möglich ist, wo dasselbe hier in Berlin erscheint und es nur den jenigen Gefahren ausgesetzt ist, mit denen jedes oppofitionelle Breßorgan bei uns nun einmal zu rechnen hat. Die Gazetta Rabotnicza" wird gewiß nach wie vor Alles daran setzen, um in den Reihen der polnischen Arbeiter Aufklärung und Klassenbewußtsein zu fördern, um aber dieses zu können, braucht das Blatt nicht im Bannkreis der polnischen Leuteschinder zu er scheinen, soweit es dort verbreitet werden foll- und es geschieht dies sogar sehr stark besorgt dies die deutsche Reichspost." Freifinniger Kampf mit geistigen Waffen". Aus Görlig wird uns geschrieben:
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Ein fozialdemokratischer Banernverein wird in 2an schießen zahlreicher Neubauten beweist, daß diese Preise gezahlt towih bei Röflach( Desterreich) gegründet. Diesen Beschluß werden. faßten wirkliche Bauern in einer Versammlung, in der ihnen Ein sehr gutes Geschäft machen ja auch diese glücklichen von unsern Genossen die Organisation empfohlen worden war. Hausbesitzer mit jenen bornirten Berlinern, die, blos um die Die Bauern Desterreichs stchen bekanntlich der Sozialdemokratie Mode mitzumachen und um vor ihren Nachbaren als besser mit größerem Verständniß gegenüber, als die Bauern des Deut- fituirt" zu erscheinen, auf„ Sommer- Wohnung" in solche Miethsfchen Reichs. fafernen ziehen und für die wenigen Sommermonate gegen 50 Thaler Miethe zahlen. Der Hausbesizer hat bei einem solchen girtenversammlung der Sozialdemokratie des 9. württembergischen eingeheimft und läßt die Räume ruhig einige Monate leer stehen. In Rottweil tagte voergangenen Sonntag eine Dele- Sommerwohner seine Jahresmiethe für ein Quartier beinahe Wahlkreises, auf welcher die Orte Ebingen , Tuttlingen , Mühl- Wie werden aber die Kasernen noch einigen Jahren aus heim und Schwenningen vertreten waren. Es wurde festgestellt, fehen? In vielen ist noch nicht einmal Wasserleitung. Die daß auch in diesem Kreise die Agitation auf dem Lande meist armen Leute, die, eng zusammengepfercht, vier Treppen hoch in von gutem Erfolg gewesen ist. solchem Hause wohnen, und den gesammten Wasserbedarf von der Straße herauftragen müssen, werden sich begreiflicher Weise mit Todtenliste der Partei. Gestorben in Weimar der dem Wasserverbrauch möglichst einschränken. Und wie wird es da in Gastwirth Albrecht. diesen armen Familien mit der Reinlichkeit aussehen? Es scheint auch, als ob selbst der einsichtigeren Bourgeoisie bange würde, bei dem rapiden Umfichgreifen der Bauwuth in den Ohne Strafe geht's nicht ab. 5 M. mußte der Ver- Vororten. Die Tante Bossin hat bereits zu wiederholten Malen tranensmann Tschirke in Liegni zahlen, weil er der Polizei gemahnt, man möge ernstlich an die Herstellung gefunder nicht den Text der Lieder und Deklamationen eingereicht hatte, Arbeiterwohnungen denkeu und nöthigenfalls in dieser Richtung die bei der Lassallefeier zum Vortrag tamen. des Boltsblatte für Anhalt", am 22. September eine öffentliche behördliche Schritte thun. Vielleicht wird diese Weisheit auch -Anhaltisches. In Dessau wurde, nach Angabe in den maßgebenden Kreisen begriffen, wenn es zu spät ist. unpolitische Versamlung vom überwachenden Beamten aufgelöst, Often und Südosten Berlins in den nächsten Vororten aufals der Referent in seinem Vortrage über das Thema:" Die geführt wird, wird das Berliner Wohnungselend erheblich ver. Der Gürtel von Arbeiter- Miethskasernen, der jetzt im Norden, Frau in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft" gesagt fchärfen und wenn es nicht gelingt, behördlicherseits in Bezug batte: Es muß danach gestrebt werden, daß die Frau die auf die Reinhaltung, Klosetanlagen, Wasserleitung u. s. 10. ge gleiche Erziehung, die gleiche körperliche Ausbildung wie der wisse Verbesserungen durchzusehen, so dürfte sich aus dieser erhalte." Mann, überhaupt die volle Gleichberechtigung mit dem Manne Miethetaserne eine beständige gesundheitliche Gefahr auch für die innere Stadt entwickeln.
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Bolizeiliches, Gerichtliches ze.
furt a. M. ist der Müller Schramm, von Geburt Desterreicher, Die gastfreundliche Germania . Aus Frank aus allgemeinen polizeilichen Gründen" ausgewiesen worden. Schramm ist, wie die Frankfurter Zeitung " mittheilt, in der Arbeiterbewegung und namentlich gelegentlich des Brauerstreits thätig gewesen.
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Cholera Baradenlazareth lauten recht günstig. Es sind weder Neu- noch Nacherkrankungen zu melden und das Befinden der 11 Von der Cholera. Die neuesten Nachrichten aus dem an der Seuche Erkrankten ist ein fortgesetzt günstigrs. Bei dem noffen Baerer wegen Magistratsbeleidigung zu 40 M. Geld Brechdurchfall konstatirt worden. Gestern Mittag endlich ist die Die Straffammer zu Harburg verurtheilte den Ge- Hafenplatz mit seinem Fahrzeug vor Anker lag, ist ungefährlicher am Sonnabend Mittag eingelieferten Schiffer Lück, welcher am strafe. Er hatte gerügt, daß der Harburger Magistrat auf eine aus Mann, Frau und drei Kindern bestehende Familie Zeiß, Beschwerde keine Antwort ertheilte. Das Schöffengericht hatte in auf deren Kahn der Bootsmann Jarodi von der Cholera derfelben Sache auf Freisprechung erkannt. boten", Genoffe entschel, zu zahlen, oder auf 10 Tage Beit giebt an, am 18. d. M. von Oderberg abgefahren zu fein - 15 M. hat der Lokalredakteur des Beiger Bolts- Krankenhauses Moabit von Blößenfee nach hier eingeliefert worden. asiatica befallen wurde, auf wiederholte Requisition des ins Gefängniß zu spazieren, weil er in einer Notiz über einen und ist am 23. in Plößensee angelangt. Die Infizirung seines Ehrenbecher, den die Weißenfelser Stadtväter zum Bundesschießen Bootsmannes Jarodi fann also nur im Finow- oder im Oberkanal bewilligten, mit Gänsefüßchen nicht knauferte.
Tokales.
15. Wahlbezirk: Restaurant 3 u beil, Naunynstr. 86,
Sonntag, den 18. d. M., Nachmittags, fand in Rabishau, Kreis Löwenberg , im Gasthofe zur Stadt Friedeberg eine frei finnige Wahlversammlung statt. Dieselbe war von 34 Bauern aus Rabishau und von 10 Sozialdemokraten aus Görlig besucht Letztere hatten in der Umgegend Flugblättter und Stimmzettel vertheilt und wollten sich den freisinnigen Kandidaten einmal ansehen. Der Vorsigende eröffnete die Versammlung um 53/4 Uhr mit einem Hoch auf Kaiser Friedrich II ". Obwohl ein solcher Monarch uns nicht befannt ist, denn der jetzige Raiser heißt Wilhelm II. , so erhoben wir uns doch von den Plägen, um dem Redakteur Dir hold aus Hirschberg nicht etwa die Freude zu bereiten, uns wegen Majestätsbeleidigung denunziren zu können. Nach dem Hoch nahm Herr Ehlers zur Erläuterung seines Programms" das Wort. Von einem eigentlichen Programm haben wir aber in der ganzen Rede nichts gefunden. Er erzählte nur Scherze und dergleichen aus seiner früheren Zeit, wo er schon als Kandidat fungirt hatte, und gab seiner Entrüstung darüber Ausdruck, daß man ihm von fonservativer Seite die Säle abtreibe. Nachdem er über sämmtliche Parteien weidlich geschimpft hatte, versprach er den Bauern, nur für das eintreten zu wollen, was zu ihrem Nuzen sei. Nach Schluß seiner Rede meldete sich Genosse Schöbel zum Wort und führte dem Herrn Ehlers zu Gemüthe, daß doch die Freifinnigen nicht die sind, als welche sie Herr Ehlers hinzustellen versuchte; auch sei die Entrüstung des Herrn Ehlers über das Abtreiben der VersammlungsParteigenoffen. Diejenigen, welche sich heute, am Tage Totale nicht angebracht, da die Freifinnigen in den Kreisen, wo der Wahl, an der Agitation betheiligen wollen, haben sich an fie genügenden Anhang und überhaupt die Macht besitzen, uns folgenden Stellen zu melden: die Säle auch abtreiben. Wenn es gegen die Arbeiter gehe, seien fie Alle einig, die Freisinnigen und die übrigen Parteien, möchten sie sich sonst auch noch so sehr in den Haaren liegen. Die Arbeiter hätten den Freisinnigen keinen Glauben zu 25. Wahlbezirk: schenken, denn sie brauchten nur an die Stimmenthaltung der felben zu denken, als 1884 das Sozialistengesetz verlängert werRestaurant Beyer, Mühlenstr. 50 b. den sollte; die Freisinnigen hätten damit Schuld an dem UnRestaurant 3immerling, Fruchtstr. 53. glück, das so viele deutsche Arbeiter erdulden mußten. Die ArRestaurant Rockendorf, Bosenerstr. 5. beiter tannten nur eine Partei, welche für den Arbeiter eintritt, 26. Wahlbezirk: Diese sei die Sozialdemokratie. Sie habe Hugo Reller aus Görlig als Kandidaten aufgestellt und jeder fleine Bauer, HandRestaurant 3abel, Frankfurter Allee 90. werker und Arbeiter, der seine Lage begriffen, sei verpflichtet, Restaurant 2ock, Friedrichsbergerstr. 11. seine Stimme diesem zu geben. Weiter ließ man unseren Genossen Parteigenossen! Es ist Ehrenpflicht eines jeden Genossen nicht sprechen. Herr Dürhold bezeichnete ihn als Lügner 2c., rief: heute, am Tage der Wahl, thätig zu sein. Hauptsächlich werden Ihr seid nur Faulenzer, ihr habt fein Recht, euch Arbeiterpartei aber Diejenigen, deren Verhältnisse es nur irgendwie geftatten, zu nennen, ihr verzehrt nur ſammt euren Führern die sauer verdienten aufgefordert, sich dem Wahlkomitee zur Verfügung zu stellen. G3 Arbeitergroschen, welche man unter allerlei Vorspiegelungen dem Arbeiter abfchwindelt u. f. f. Als wir den Unsinn des Herrn werden von Seiten der Gegner große Anstrengungen gemacht, Dürhold zurückweisen wollten, wurde uns wieder das Sprechen uns den Sieg zu entreißen. Um so mehr müssen wir alle Hebel verboten und man drohte mit Hinauswerfen. Da uns so die in Bewegung sehen, um unser altes Befihthum zu erhalten. Diskussion abgeschnitten war, verließen wir den Saal und gingen nach dem Bahnhof, um den Zug zu erwarten, welcher uns nach Görlitz führen sollte. Wir hatten uns taum im Wartesaale hingesetzt, da famen die aufgehezten Bauern uns nach und beschimpften uns fortgefeßt während der zwei Stunden, welche wir warten mußten. Ob uns auch das Blut tochte, reagirten wir Berlin . doch nicht auf die Injurien, lediglich um eine Schlägerei zu vermeiden. Kurz vor Abgang des Zuges famen die Helden Ehlers und Dürrhold. Nun bekam die wilde Horde frischen Kreis Teltow- Beeskow Charlottenburg . Muth. Man bewarf uns mit Zigarrenstummeln und spie uns Brih. Vorwärts" liegt aus bei No ster, Jahnstraße. an, worüber Herr Dürhold herzlich lachte. Herr Ehlers hingegen Groß- Lichterfelde . Zu Versammlungen zu haben: Wilhelm schämte sich seiner eigenen Leute und verließ den Wartesaal. Grieß( fr. Weichert) zu Giesensdorf . Wäre nicht der Stationsvorsteher in der Thüre erschienen, so wäre es jetzt zu Thätlichkeiten gekommen. Wir glaubten, der Pankow . Gastwirth Storr, Mühlenstraße, ist von der Lifte Beamte würde uns von den fanatischen Menschen befreien, aber weit gefehlt! Denn Herr Dürhold fagte ihm: Das sind Sozial demokraten, denen schadet's nicht, und so konnten uns die
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Das Wahlkomitee.
Veränderungen
in der Lokalliste Berlins und Umgegend. Unterschrieben, sein Lokal zu Versammlungen unentgeltlich hergeben, hat Bohm, Parlamentshallen, Landsbergerstr. 38.
Kreis Nieder- Barnim.
zu streichen. Derselbe will seinen neuerbauten Saal nur dem„ besseren Publikum" geben.
nicht zu haben. Der Inhaber hat folgenden Brief an den Vertrauensmann gesendet:
Bauern ungestört weiter beschimpfen. Wir verlangten nun vom Potsdam . Voigt's Blumengarten( G Edelmann) ift für uns Vorsteher das Beschwerdebuch. Das wurde verweigert. mußten wir denn schutzlos aushalten, bis der Zug kam und uns von der Gesellschaft der aufgestachelten Bauern befreite. Bei unferer Ankunft in Görlig reichten wir gegen den Stationsvorsteher aus Rabishau Beschwerde ein. Wir wollen doch sehen, ob ruhige reisende Passagiere seitens der Bahnbehörde feinen Schuh wider flegelhafte Beschimpfungen seitens Ortsangehöriger zu beanspruchen haben, die nur die Bahnhofsräumlichkeiten aufsuchen, um Passagiere zu beschimpfen und sonst zu insultiren."
Soweit der Bericht, wie er uns aus Görlig zuging. Die Freifinnigen haben sich in anderen Orten des Wahlkreises jedenfalls nicht manierlicher aufgeführt. Troßdem fielen fie mit Glanz burch. So bleibt ihnen denn weiter nichts als die doppelte Blamage.
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" Zu meinem Bedauern kann ich Ihnen mein Lokal zu der von Ihnen beabsichtigten Versammlung am nächsten Dienstag nicht zur Disposition stellen; in der Aussicht, das Verbot für das Militär, mein Lokal zu betreten, auf gehoben zu sehen, fann ich mich der Gefahr neuer Behelligungen durch die Behörden nothgedrungen nicht ausfetzen. Achtungsvoll
G. Edelmann, Voigt's Blumengarten."
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erfolgt sein und es ist ziemlich ausgeschlossen, daß Jarocki sich die Seuche durch Trinken von Wasser bei Plößensee geholt hat. Gestern Mittag ist nun auch der Schiffer Orthmann( Vater) aus dem Barackenlazareth entlassen worden; der Bestand Choleraverdächtiger und Kranker betrug gestern Mittag 47 Personen, nachdem im Laufe des vorgestrigen Tages und des gestrigen Vormittags 3 Personen eingeliefert worden waren; auch diese drei letteren Fälle deuten, wie wir jetzt schon mittheilen können, nicht auf Cholera hin. Seitens der Krankenhausverwaltung ist man nach dem rapiden Rückgang der Einzel- Cholerafälle der Ansicht, daß weitere größere Verbreitung der Seuche ziemlich ausgeschlossen ist, und so ist denn seit dem heutigen Tage im Krankenhause Moabit die Poliklinik allerdings vorläufig nur für Ver legte wieder eröffnet worden. Als choleraverdächtig ist am Sonnabend Vormittag der in Nixdorf in der Jägerstr. 40 wohnhajte Lumpenhändler Kohukow erkrankt und nach der am Maybach- Ufer belegenen Cholerabarade überführt worden. Der selbe erschien bereits schwer leidend auf dem Amtsbureau, um fich als cholerakrant zu melden und verfiel bald darauf in heftige Krämpfe. Das Amtshaus sowohl wie die Wohnung Rohnkow's wurden gründlich desinfizirt, die Lumpenvorräthe des Mannes sofort verbrannt. Die bakteriologische Untersuchung ist alsbald eingeleitet worden. In Rathenow wird amtlicher seits bekannt gemacht, daß die unterm 8. d. M. erlaffene KreisCholera- Orten kommenden Personen und die Behandlung der PostPolizeiverordnung, betreffend die Anmeldepflicht der aus sendungen aus den gleichen Gegenden, mit Bezug auf die nach träglich ergangene, denselben Gegenstand betreffende Regierungs Polizeiverordnung vom 12. d. M. aufgehoben ist.
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die Mißstände zu opponiren.
Eine Versammlung von Eisenbahn - Arbeitern in Berlin beschäftigte sich am Sonntag, wie die Freis. 3tg." mittheilt, mit den Lohnreduzirungen in den Berliner Eisenbahn- Werkstätten. In der Versammlung wurden die lebhaftesten Klagen gegen das von den Eisenbahn- Verwaltungen jetzt eingeführte Sparsystem laut. Besonders wurde darüber Klage geführt, daß die Beſtimmung des Lohnes im Einzelfall ganz in der Hand des Wertführers liegt, welcher den Preis für die von den Ars beitern angefertigten Sachen nach seinem Gutdünken aus werfe. Aus Furcht vor Maßregelungen wagten auch die Arbeiterausschüsse in den Eisenbahn- Werkstätten nicht gegen Deshalb habe auch schon baß einzelne Eisenbahndirektionen angeordnet haben, die bisherigen die Mehrzahl in den Berliner Eisenbahn- Werkstätten beschlossen, ihre Mandate niederzulegen. Weiterhin wurde mitgetheilt, halbmonatlichen Löhnungen in monatliche Löhnungen umzuändern trotz des Widerspruchs der Arbeiterausschüsse und ohne daß die Berfammlung beschloß, dem Eisenbahnminister eine Erklärung zu Arbeitsordnungen dementsprechend geändert worden sind. Die übermitteln, in welcher derselbe gebeten wird, eine Entscheidung zu erlassen, daß die Löhnungen alle 8 Tage und zwar am Freitag stattzufinden haben, damit die Arbeiterfrauen ihre Einkäufe des Sonnabends auf den Wochenmärkten beziehungsweise für Berlin in den Markthallen, in für den Haushalt vortheilhafter Weise besorgen fönnen. Ferner bittet die Versammlung den Minister, den fortwährenden Lohn- und Akkordreduzirungen Einhalt zu ge bieten.
Ein Mord, der zuerst den Anschein erweckte, als ob eint Luftmord vorliege, ist Sonnabend Nachmittag um 12% Uhr unweit der Spandauer Bergbrauerei an einer etwa 30jährigen Frauensperson verübt worden. Rechts von der Chauffee, die von Charlottenburg nach Spandau führt, und zwar zwischen dem lisches Gelände ein Feldweg, der die Chauffee mit den Wirth Bechmann'schen Garten und der Bergbrauerei, führt über fiska
Die Errichtung Kleiner Wohnungen in den nächst Berlin gelegenen Vororten hat sich neuerdings zu einer Art von Ju Döbeln hielten neulich die Hirsch Dunckerianer eine trieben wird und von dem auch, nach den Berechnungen, die von Spekulationsunternehmen ausgebildet, das recht schwunghaft beöffentliche Bersammlung ab, in welcher ein Herr R. Klein aus fachverständiger Seite darüber aufgestellt worden, anzunehmen schaftsgebäuden der Brauerei verbindet. Als vorgestern Mittag Berlin durch Herabsehung der Sozialdemokratie Gesinnungs - ist, daß es einen recht erkledlichen Gewinn abwirft. Die Mani- gegen 12 Uhr eine Frau den Feldweg entlang ging, fab fie in genoffen für die Hirsch- Dunckerei zu werben trachtete. Aus- pulationen der Geldgeber sind die bekannten, wie sie schon seit dem Gebüsch die Leiche einer Frau liegen. Der Gutsvorsteher reichende Zeit zur Diskussion über den Vortrag" getrauten sich einer Reihe von Jahren auch bei vielen, wenn nicht bei den und Brauerdirektor Bremer stellte an dem Fundorte sofort das die Hirsch- Duncker'schen natürlich nicht zu geben; fie fehten hier neuesten, Berliner Neubauten vorkommen, die von den sogenannten Folgende feft: Die mit einem schwarzgestreiften wollenen Kleide für 10 Minuten fest, was sich die Versammlung nicht gefallen ließ, Strohmännern als Unternehmern aufgeführt werden. indem sie unbeschränkte Redezeit verlangte. Nach dem sächsischen während der Schwindel bei diesen Berliner Bauten darin bestand, Stellung; ein blutiges schmutziges Taschentuch ohne Zeichen Aber angethane Todte lag in einer hier nicht wiederzugebenden Versammlungsrecht, nach dem Gesetz also, hat jede öffentliche Ber- daß der vermögenslose Strohmann die Handwerker, die für war ihr in den Mund gewürgt worden; links neben ihr sammlung darüber selbst zu beschließen; den Hirsch- Dunckerianern den Bau beschäftigt waren, indessen mußte dies erst noch von unserem Chemnitzer Genossen es um ihren Lohn betrog, ift lag ein graues Damenjacket, in einiger Entfernung ein schwarzes in den Vororten Grenz gefagt werden. Troydem gaben sie dem Begehren der Jahre thatsächlich vorgenommen, daß die begonnenen Neu- Zobten steckte tief in der Erde ein metallener Haarpfeil. Bei während der letzten anderthalb Strohbarett mit schottischem Bande. Zu den Füßen der Versammlung nicht statt, was eine folche Entrüftung hervorrief, bauten durch vermögenslose Unternehmer zu Ende geführt sind, näherer Besichtigung ergab sich, daß die Verstorbene am Halse daß der überwachende Beamte die Auflösung vornehmen mußte. daß diese die sämmtlichen Handwerker, wenn auch nach einigen Eindrücke von Fingern hatte, die wahrscheinlich vom Würgen Genoffe Baginski vom Langenbielauer Proletarier" ist, angefochtenen Besige ihres neuerbauten Hauses find. Abzügen, bezahlt haben, und daß sie beute noch im un herrühren, ferner baß zwei Stiche wahrscheinlich mittelst eines wie dieses Blatt mittheilt, immer noch in ärztlicher Behandlung, nicht sehr scharfen Instruments in den Unterleib beigebracht da in seinem Zustande eine wesentliche Besserung nicht eingetreten. heit der neuen Miethstasernen, die mit 14 bis 20 Fenstern Front burger Kriminal- Polizei und die Staatsanwaltschaft beim LandDas Geheimniß liegt in der geradezu standalösen Beschaffen worden waren. Der Direktor Bremer benachrichtigte die Charlotten Baginsti wurde bekanntlich seiner Krankheit halber einstweilen durchgängig in Wohnungen aus Stube und Küche eingerichtet gericht II, welche alsbald am Thatorte erschienen. Diese stellten aus der Haft entlassen. find. Die Wohnräume haben natürlich in allen fünf Etagen nur fest, daß, bevor der Mord verübt wurde, ein Kampf zwischen Heiteres aus Westfalen ." Pastor Jstraut, der wie Temperatur machen, die in einem solchen Raume zur Winterzeit Gesicht des Lehteren war durch Kohlenstaub geschwärzt, der einfache Fenster und man kann sich einen Begriff von der bem Thäter und seinem Opfer stattgehabt haben muß; denn das die Bielefelder, Volkswacht" mittheilt in Bielefeld den Lauf- herrscht, wenn das freistehende Gebäude von Wind und Kälte von einem Haufen für die Brauerei an jener Stelle ab paß bekam, den Staatsdienst zweimal quittiren mußte, in einem umtobt wird. Ort bei der Geistlich; enwahl durchfiel und in einem anderen Ort geladener Kohlen herrührte. Die Behörde ist weder der Ansicht, Und für solche entsetzliche Wohnlöcher verlangen die glück- Daß ein Lustmord, noch daß ein Raubmord vorliege, wenn ( Dornburg ) auch nicht antam, ist auf der Herforder Konferenz lichen Hausbesitzer 60 bis 72 Zhaler Jahresmiethe, auch bis auf eine Granatbroche feine Werthgegenstände vor des Vereins für innere Mission als Agent angestellt worden. und das Bewohntsein solcher Miethstasernen, sowie das Empor. handen waren, und auch die Stiefel fehlten. In dem Morde
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