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2. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 226.

Aus Australien  .

Melbourne  , 23. Juli 1892.

Dienstag, den 27. September 1892.

9. Jahrg.

um vollen

Eisenarbeiter leiden ebenfalls unter der Krisis und der Löhne derfelbe fortbesteht, bleibt abzuwarten. Jahre können erheben sich ihre Löhne nicht über die anderer Arbeiter, Arbeits- vergehen, ehe die Entlassenen wieder Aufnahme finden. zeit 48 Stunden. Zapezirer. Das Tapeziergeschäft zerfällt hier in zwei Für Korb ma cher ist die Lage die gleiche, wie in Deutsch  - Theile; das eigentliche Zapeziren und Dekoriren der Zimmer 2c. In Erfüllung unseres Versprechens senden wir Ihnen einen land, Aussicht auf Selbständigkeit ist in Melbourne   nicht vor- gehört zum Malerfach mit Ausnahme der Möbel, Gardinen, weiteren Bericht ein über die wirthschaftliche Lage Australiens  , soweit handen. Nur zwei Geschäfte sind hier maßgebend, das eine für Teppiche 2c. Der andere Theil, das Polsterfach, wird nur im unsere Erfahrung und Kenntniß reicht, und besonders die der Korbarbeit, das andere für Korbmöbel. Wenige kleine Ge- Großen fabrikmaßig betrieben. Vor zehn Jahren war es noch Rolonie Vittoria. Die herrschende Krisis feiert hier ihr Orgien schäfte vegetiren nur noch. Korbmöbel waren früher eine eine lohnende Beschäftigung, doch seitdem das Großkapital fich und der Vampyr Kapital hat es fertig gebracht, die Löhne in lohnende Arbeit, ist aber durch chinesische, europäische und auch dieses Zweiges bemächtigt hat, ist es aus mit der Herr Turzer Zeit bedeutend zu reduziren. Die Arbeitslosigkeit, welche amerikanische Konkurrenz, sowie Theilarbeit der jugendlichen un- lichkeit. in fteter Bunahme begriffen ist, fommt dem Kapitalismus trefflich gelernten Arbeiter sehr heruntergekommen. Die Arbeitszeit be- Die Arbeit wird jetzt vorwiegend von Jungen gethan. zu statten. Zur Zeit haben sich in dem vor Kurzem von der trägt 49%/ 2 Stunden pro Woche. Der Lohn der ungelernten und Dieselben arbeiten sechs bis acht Jahre als Lehrling für Regierung errichteten Arbeitsnachweise- Bureau 10 000 ein- gelernten Arbeiter differirt von 10 Sh. bis 2 Pfd. Sterl. wöchentlich. einen Hungerlohn. Hat einer die Kourage, gefchrieben. Dieses ist aber nur ein Bruchtheil. Die in den übrigen Branchen besteht nur Stücklohn, welcher in den Lohn anzuhalten, so wird er einfach auf die Straße Bahl der Unbeschäftigten auch nur annähernd anzugeben, ist letzten Jahren beinahe um die Hälfte reduzirt; der beste Arbeiter geworfen, und ein neuer Lehrling tommt an dessen unmöglich. Wenn man an irgend einen Arbeiter die Frage fann es trotz der größten Anstrengung taum auf 2 Pfd. 5 Sh. Stelle. Trotz dieser grenzenlosen Ausbeutung ist das ganze Ge richtet: Hast Du Arbeit? ist man gewohnt fast nur ein dumpfes bringen. An achtstündige Arbeitszeit ist nicht zu denken. Arbeits- schäft ruinirt. Drei der größten Firmen Melbournes sind fürzlich Nein zu hören. Die Arbeiten, welche von der Regierung unter lofe in allen Zweigen des Korbachergewerbes, trotzdem aus dem Bankrott verfallen und andere stehen auf der Rippe. Die nommen, um die Nothlage zu lindern, und welche sich auf Solidarität die Uebrigen sich mit dreiviertel bis halber Arbeits- Kauffraft der großen Maffe ist gelähmt, und wer etwas braucht, Eisenbahnen und Drainirung von Sumpfland erstrecken, reichen zeit begnügen. Gin Theil der besten Arbeiter hat Australien   den fauft vom Althändler zu Schleuderpreisen. Eine Tapezier- Ver­bei Weitem nicht aus, um nur einigermaßen Abhilfe zu schaffen. Rücken gewandt. einigung vegetirt auch noch, doch ist sie machtlos, die Löhne zu Nebenbei bemerkt werden von der Regierung Löhne bezahlt, Die Schuhmacher haben mehrere Vereinigungen, davon die beeinflussen. Der Lohntarif der Union   steht auf 2 Pfd. 10 Sh. welche dem Schwigsystem gleichen wie ein Ei dem andern. An der Fabrikarbeiter die stärkste Mitgliederzahl derselben vor einigen die Woche. Aber die Arbeitgeber nehmen hiervon keine Notiz, diesen Zuständen sind die Trades Unions nicht ganz schuldlos, weil Jahren 1500. Doch die Arbeitslosigkeit hat sie bis auf 800 vermindert. Die Herren geben, was ihnen beliebt, und die Gehilfen nehmen, sie noch an den althergebrachten Statuten festhalten, obwohl dieselben Die Arbeitszeit in den Fabriken ist eine achtstündige, Durchschnitts- was fie triegen können. Der Zohn der letzteren kommt nicht sich mit unserer modernen Industrie nicht mehr vereinbaren lassen, verdienst 30-35 Sh. die Woche. In mehreren Fabriken wird höher, als 30-35 Sh. pro Woche und der der Lehrlinge 5-20 Sh. hohe Gintrittsgebühren und Verträge erschweren es den Arbeitern nur halbe Zeit gearbeitet, andere sind ganz geschlossen. Nicht in demselben Zeitraum. ( und besonders in flauer Zeit) denselben beizutreten, ebenso schwer etwa, daß die Bevölkerung Ueberfluß an Schuhwaaren hätte, im In Brokenhill, New- South- Wales  , sind seit drei Wochen wird es den Mitgliedern, ihren Verpflichtungen nachzukommen, Gegentheil, die große Masse ist nur nothdürftig bekleidet, eine 6000 Miner  ( Grubenarbeiter) ausgesperrt worden. auch die Geldstrafen bei Uebertretungen seitens der Mitglieder große Anzahl Kinder müssen barfuß gehen.( Die Algewalt des Bei dem allgemeinen Niedergang der Löhne konnte das haben zerstörend auf die Trades- Unions eingewirkt, so daß Kapitalismus  .) Die Handarbeiter sind in drei Klassen getheilt. Direktorium der Silberbergwerke der Versuchung, sich an dem manche schon ganz und andere beinahe aufgelöst find. Die Die erfte Klaffe ist mit ungefähr 40 Mitgliedern organisirt, Raubzug zu betheiligen, nicht widerstehen, obwohl es durch einen Wirkungen von Angebot und Nachfrage sind ihnen noch zu wenig welche nur in drei Werkstellen für feinere Arbeit beschäftigt Kontratt( geschlossen 25. September 1890 auf einer Minertonferenz bekannt, hoffentlich wird die jetzige Stalamität sich mächtig genug find. Lohn 30-40 Sh. die Woche, geregelte Arbeitszeit besteht zu Brokenhill) gebunden war, keine Aenderungen vor Ablauf des zeigen, die Gewerkschaftsvereinigungen den Forderungen der Neu- nicht, von früh bis spät, genau wie in Deutschland  . Geschäfts- Bertrages vorzunehmen und etwaige Differenzen vor ein zu er zeit entsprechend umzugestalten. Wir lassen nun einen kurzen gang gegenwärtig sehr flau. Vorrichter befizen ebenfalls einen wählendes Schiedsgericht zu bringen. Der Termin ist zwar noch Ueberblick folgen, über Löhne und die allgemeine Lage in ver- Berein und bekommen etwas höheren Lohn denn Schuhmacher; nicht zu Ende, doch das nimmersatte Rapital scheut nicht Morb schiedenen Branchen. als Stepper fungiren nur Mädchen, welche ihre eigene Organi- und Galgen, vielweniger noch den Bruch eines Schwures. Bisher Maurervereinigung. Die Arbeitszeit der Maurer fation haben, dennoch in den Fabriken wahre Hungerlöhne er- arbeiteten die Miner   im Tagelohn, Achtstundenschicht und 10 Sh. tắ beträgt 44 Stunden pro Woche. Die ersten 5 Werktage acht und halten. lich, das ist den Direktoren zu viel, nun soll den Minern Akkordarbeit Sonnabends 4 Stunden. Der tarifmäßige Lohn ist ein Shilling Die Schneider befinden sich ebenfalls in einer gedrückten aufgehalst werden, das bedeutet nichts anderes als sweating­und 4 Pence( 1 Sh. 12 Pence 1 M.) die Stunde. Der Lage, ein Theil derselben arbeitet nur auf halbe Zeit, während system. Außerdem ist es darauf abgesehen, die Miner- Union zu Durchschnittslohn( pro Woche) der Maurer bei guter Zeit kommt der andere gar nichts thut. Nur Wenige arbeiten sprengen. Die Arbeiter sind sich dessen wohl bewußt und stehen nicht höher als 2 Pfd. Sterl.(= 40 m.). Die Arbeitszeit auf volle Zeit bei einem wöchentlichen Lohn von 30-35 Gh. daher fest wie ein Mann. Die Aktiengesellschaft der Bergwerke auf den Bauten ist mehr oder weniger unterbrochen, sei es durch Das sogenannte sweating system( 3wischenmeister) ist die reine hat in den letzten 6 Jahren fage und schreibe 6 000 000 fund unrechtzeitige Herbeischaffung des Baumaterials, durch Balken Bestbeule. Sterling( 120 Millionen Mark) in ihre Taschen geschoben, Tegen, Eisen- oder Steinkonstruktion 2c. Der australische Arbeit­Die Arbeitszeit der Sattler ist 52 Stunden, Lohn und nur 1 Million Pfund( 20 Millionen Mart) ist in geber nimmt aufs Peinlichste seinen Vortheil wahr. Bei dem 30-45 Sh. wöchentlich; Täschner und Kofferarbeiter hingegen demselben Zeitraum als Lohn an an die Bergleute aus­kleinsten Hinderniß müssen die in Betracht kommenden Arbeiter nur 48 Stunden, Lohn wie die Sattler. Mit Borliebe werden bezahlt. Dennoch sind die Dividenden nicht hoch genug und innehalten und sei es auch nur für eine Stunde. jugendliche Arbeiter verwandt, Burschen von 14-16 Jahren bei soll die Schraube noch fefter angezogen werden, um günstigen einem Wochenlohn von 5-10 Sh., von 17-20 Jahren 10 bis Falles noch ein paar lumpige Laufend mehr herauszupressen. Nebenbei bemerkt ist die Arbeit, weil das Quarz sehr bleihaltig, höchst ungesund, so daß die Bergleute fast ohne Ausnahme oder den mehr weniger an Krankheit leiden. Der Friedhoft in Brokenhill weiß davon gar viel zu erzählen, so mancher junge Bergmann   fiel dem Profit oder der Krankheit zum Opfer; doch was kümmert das den Geldproßzen? Was fümmert ihn Leben und Gesundheit der Arbeiter, so lange er seinen Säckel füllen fann? Die ausgesperrten Miner   haben diesmal eine andere Methode bei Vertheilung der Unterstützung gewählt; Geld wird nur in Ausnahmefällen verabreicht, die Unterstügung geschieht blos in Lebensmitteln. Sie haben einen Konsumverein errichtet verbunden mit Bäckerei und Schlächterei. Auf diese Weise gedenken die Streifenden, sich auf Monate hinaus halten zu können. In Ame betracht der schlechten Zeiten werden die Miner von allen Seiten unterstüßt; auch die Sympathie des Boltes ist voll und ganz Wales   sich neutral verhält und den Minenbefizern fein Militär zur Verfügung stellt, dann denken die organisirten Bergleute mit Den übermüthigen Herren schon fertig zu werden. Nieder mit dem Kapital! Es lebe die internationale Sozialdemokratie! Verein Vorwärts.

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arbeiten nach

den Achtstundentag und errungen, Bedingungen der Union  : Lohn 2 Pfd. 10 Sh. pro Woche. Die anderen Kleinbetriebe stehen auf der Stufe der deutschen   Bäcker, lange Stunden, niedriger Lohn( 15-25 Sh. pro Woche), dürftige Roft und schlechte Schlafstelle.

Juweliere. Die Edelmetallarbeiter fristen auch hier und besonders in der Gegenwart ein fümmerliches Dasein. Die Hälfte der Juweliere sind außer Stellung, von der anderen Hälfte arbeitet ein Theil auf halbe Zeit, nur wenige, wozu die Geschicktesten oder Begünstigsten zu zählen sind, arbeiten volle Zeit, eine Vereinigung der Gehilfen existirt nicht mehr, dieselbe hat sich vor Kurzem aufgelöst. Die Ursachen sind auf innere zerrüttete Zustände zurückzuführen, es fehlt den Vereinen das politische Interesse sowohl wie auch das Solidaritätsgefühl. Die Löhne schwanken von 2 Psd. bis 2 Pid. 10 Gh. bei acht stündiger Arbeitszeit.

Gerichts- Beitung.

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Die Eintrittsgebühren in den Maurerverein find: unter 35 Jahre 5 Gh.; 35-40 Jahre 10 Sh.; 40-45 Jahre 17 Sh.; 45 bis 20 Sh. 50 Jahre 1 Pfd. 2 Sh. 6 Pence. Die wöchentlichen Beiträge Bäcker haben in vierzig der größeren Werkstellen find 6 Pence( 50 Pf.). Außerdem 1 Sh. vierteljährlicher Bei­trag für in Noth gerathene Mitglieder. Bei Unfällen auf Bauten erhalten die Betroffenen 1 Pfd. 10 Sh. Unterstützung aus der Vereinskaffe pro Woche. Krankenversicherung   ist hierbei aus­geschlossen. Da aber kraft des Gesetzes die Arbeitgeber für Un­fälle verantwortlich, so find ble Arbeiter auf den meisten Bauten Die Schlächter organisirten sich vor zwet Jahren; the durch die ersteren versichert, doch müssen auch hier die Arbeiter erster Schritt war die Erlangung des Achtstundentages und eines die Versicherungstoften tragen, abermals 6 Pence.( Es läppert Wochenlohns von 3 Pid. Sterl. Ein halbes Jahr später provo­sich zusammen). In Todesfällen erhalten die Mitglieder, ob zirten die Arbeitgeber einen Streit, in welchem die Gehilfen Mann oder Frau, 7 Pid. Maurer über 50 Jahre können nur als unterlagen. Der Lohn ist gegenwärtig: Hammelschlächter 18 Sh. Ehrenmitglieder aufgenommen werden und bezahlen beim Gin- pro Hundert. Ochsen, Kälber- und Schweineschlächter 1 Bfo. tritt 2 h. 6 P. und 5 Sh. jährlichen Beitrag, welcher im Voraus 15 Sh. bis 2 Pid. 10 Ch. wöchentlich. Schlachthausarbeiter zu entrichten ist. Doch fallen hier alle Unterstützungen weg, aus- 1 Pfd. 10 Sh. bis 2 Pfd. Zahl der Arbeitslosen 200, bei 600 Be­genommen bei Streifs, aber auch hierbei werden sie zu Beiträgen schäftigten. Die in Verkaufslokalen Beschäftigten haben eine für die Ausgesperrten, und wenn die Regierung in Neu- Süd­herangezogen. Die Maurervereinigung in Melbourne   hat zur eigene Organisation, jedoch von geringem Werthe. Lohn ohne Beit 150 zahlende Mitglieder, und zirka 250 find rückständig, kost und Logis 1 Bfd. 10 Sh. bis 2 Pfd. 10 Sh., mit Soft außerdem bestehen in einigen Vorstädten Zweigvereine, worin es und Logis 10 Sh. bis 1 Pfd. 5 Sh., Arbeitszeit 58 Stunden. ebenso trostlos aussieht. Die Gesammtzahl der Maurer in Mittwoch Nachmittag frei. Arbeitslose 300 bis 400. Melbourne   beträgt ungefähr 1200, wovon nur ein kleiner Bruchtheil beschäftigt. Ein Theil der Beschäftigungslosen sind nach anderen Kolonien gereift, um womöglich demselben Schicksale entgegen zu gehen und die Zurückgebliebenen stehen in der Mehrzahl außer halb der Vereinigung( fogenannte freie Arbeiter). Da nun viele vorwiegend fleine Bau- Unternehmer 48 Stunden die Woche arbeiten lassen, so fommen die organisirten Maurer oft arg ins Gedränge, besonders bei flauem Geschäftsgange, weil ihnen nicht Der Spielteufel trieb, wie die Polizei auf Grund bes erlaubt ist, auf solchen Bauten in Arbeit zu treten. Bei Zuwider stimmter Anzeichen anzunehmen Veranlassung hatte, in dem handeln haben sie eine Strafe von 5 Pfund zu gewärtigen. Doch Schantlokale von Wegner in der Schüßenstraße allnächtlich wie die Erfahrung gelehrt hat: Noth bricht Eisen, so zieht es sein Unwesen und es wurden wiederholt Agenten abgeschickt, um Mancher vor, aus dem Verein auszutreten. Ein weiterer Uebel- Uhrmacher erhalten geringeren Lohn als die Juweliere. in das geheimnißvolle Hinterzimmer, in welchem allabendlich stand ist die Akkordarbeit( Subkontrakt). Dadurch kommt die Domestic servants, die modernen Haus Meine Tante Deine Tante" gespielt werden sollte, ein­Bereinigung in Widerspruch mit sich selbit; den Mitgliedern ist stlaven. Die Dienstboten sind auch hier in Australien   um ihr zubringen. Das Zimmer wurde aber stets von einer Ver­nicht erlaubt, unter dem tarifmäßigen Zohn zu arbeiten, wohl aber 2003 nicht zu beneiden, wo der Geldsack regiert, hört die Huma- trauensperson bewacht, welche, wie es scheint, den Spielern recht­Stücfarbeit zu übernehmen, auch wenn sie nur 3 oder 4 Sh. täg nität auf. Die Löhne der weiblichen sowie der männlichen Haus- zeitig Warnungszeichen zukommen ließ, so daß ungebetene Gaße lich verdienen. Auf diesem Gebiete herrscht die reine Hals- bedienung sind wie alle anderen sehr herunter gegangen. Vor ziemlich sicher fern gehalten werden konnten. In einer Februar­abschneiderei( sweating system). Aus dem Angeführten ersieht Jahresfrist waren die Löhne der weiblichen von 10-20 Sh. nacht nahm die Polizei jedoch die Gelegenheit wahr, einen der Leser, daß eine durchgreifende Reform nöthig ist; und zwar: die Woche, die der männlichen von 15 bis 25 Gh. Hauptangriff gegen das verdächtige Lokal auszuführen. Tags niedrige Gintrittsgebühren, fleine Beiträge, Abschaffung der Geld- Die Lage hat sich seitdem erheblich verschlechtert, der Lohn ist vorher war nämlich eine Kellnerin bei der Polizei erschienen strafen und Stückarbeit. Ohne dieses wird eine gründliche Re- jetzt Weibliche 6-15 Sb., Männliche 10-20 Sh. wöchentlich, von und hatte sich über die ihr in dem Lokal widerfahrene Be organisation nie erreicht werden. So reformbedürftig wie die einer achtstündigen Arbeitszeit ist hier keine Rede. Diese Aschen- handlung beschwert. Sie erzählte, daß sie schon zu wiederholten Maurervereinigung sind alle übrigen Organisationen. Der kon- brödel werden abgerackert von früh bis spät. Hervorstechend ist Malen in dem W.'schen Lokale im Kreise der ständigen servative Geist muß durch den sozialistischen ersetzt werden, nur das Verlangen nach jungen Dienstboten, Mädchen von 14 bis Spielergesellschaft, in welcher sich Leute, wie der Schlächter dann ist an ein kräftiges Wiederaufleben der Trades Unions zu 16 Jahren gegen einen Lohn von 4-5 Sh. die Woche, einige Gesuche August", der" Seft- Albert", der Klavier- Paul" und so weiter denken. geben schon so weit, daß Mädchen verlangt werden nur zur befänden, an dem Glücksspiel sich betheiligt habe. In jener Steinhauer Vereinigung. Die Steinhauer- Orga- Ausbildung im Haussklavendienste ob dieselben noch Geld Nacht   aber habe sie nicht nur ihre ganze Baarschaft und alle nisation erstreckt sich über die ganze Kolonie und ist eine der mitbringen sollen, steht nicht vermerkt. In allen Fabriken, Kon- Schmuckgegenstände verloren, man habe sie auch schließlich noch besten Gewerkschaften; sie zählt 825 Mitglieder, von denen die fektionsgeschäften u. f. w., wo Mädchen zur Anwendung kommen, verbauen und hinausgeworfen. Nach ihrer Behauptung wisse der größere Hälfte leider auch ohne Beschäftigung ist. Vermöge werden Hungerlöhne von 10-15 Sh. pro Woche bezahlt. Wirth von dem Treiben in dem Hinterzimmer und beziehe von ihrer Organisation haben sie bis dato ten besten Widerstand Die Durchschnittslöhne der Eisenbahnarbeiter von den Spielern sogenanntes Gasgeld, welches sich in mancher Nacht geleistet, ob sie es auch in Zukunft werden können, ist zweifelhaft, Victoria   belaufen sich wie folgt. Tagelohn: auf 10-12 m. belaufe. Die Polizei beschloß daher, das Spieler­weil sie eben so fonservativ als die anderen, Politik ist ihnen nest auszuheben. Die Zugänge nach dem Hofe, wie auch noch verhaßt. Der Lohn ist derselbe wie der der Maurer, ebenso die der Straße wurden besetzt und der Polizeikommissar v. Treskow Arbeitszeit. drang mit mehreren Beamten gewaltsam in das Hinterzimmer. Die Spieler, die dort versammelt waren, waren aber auf solche Uebeberraschungen offenbar gut vorbereitet, denn in demselben Augenblick, als die Beamten eintraten, waren Karten und Geld vom Tische verschwunden, und die Anwesenden nahmen fogar eine drohende Haltung an, ehe sie sich dazu bequemten, ihre Personalien fest­stellen zu lassen. Es waren 14 Personen anwesend, ihrem Stande nach Kellner, Schlächter, Artisten 2c., welche sich nun gestern mit­fammt dem Schankwirth Wegner wegen gewerbsmäßigen Glück­spiels vor der 7. Strajkammer zu verantworten hatten. Der Be­weisführung entstanden erhebliche Schwierigkeiten. Die An geklagten bestritten sämmtlich ihre Schuld; der als Haupt­belastungszeuge figurirende Kellner, welcher die Spieler bediente, war nicht erschienen und die Kellnerin, welche in dem Lokale so schlecht behandelt worden war, hatte plöglich ihr Gedächtniß vollkommen verloren. Trotz aller Verwarnungen vor dem Meineide verblieb diese Zeugin dabei, daß sie sich auf die Streckengänger. Vorkommnisse absolut nicht mehr befinnen könne. Sie berief fich Ueber 3000 Arbeiter sind theils entlassen, theils auf Urlaub auf ärztliche Zeugnisse darüber, daß sie inzwischen ein schweres geschickt, jedoch ohne Gehalt. Die Eisenbahnen find Staats- Kopfleiden durchgemacht habe. Unter diesen Umständen mußte eigenthum, die Arbeiter werden im Vergleich zu den andern noch der Gerichtshof die Verhandlung vertagen. Der Staatsanwalt ziemlich gut bezahlt. Ob aber bei dem allgemeinen Niedergang wird nunmehr anderes Belastungsmaterial beibringen.

3immerleute. Deren Organisation ist sehr durchlöchert, die Arbeitszeit beträgt 48 Stunden pro Woche. Der tarif mäßige Lohn steht nur noch auf dem Papier, derselbe variirt Don 9-6 Sh.( pro Tag). Das Tischlergewerbe unterscheidet fich wenig von den Zimmerleuten und zählt zu den schlechtesten in Australien  . Hauptursachen: riesiger Import und die Chinesen, welche Werk und Sonntags zu jeder Zeit ungehindert arbeiten. Wurde von denselben früher nur geringere Arbeit geliefert, so hat sich das Blatt bereits gewendet. Lohn für Möbeltischler war früher 9 Sh. pro Tag, ist aber gegenwärtig auf 2 Bfd. bis 2 Pfd. 8 Sh. die Woche gesunken. Die Arbeitszeit ist ebenfalls 48 Stunden. Neue Bauarbeiten liefern fabrikmäßig große Sägemühlen mit Holz- Bearbeitungsmaschinen jeder Gattung, Fenster und Thüren in allen Größen sind jederzeit Dorräthig. Kleinere Geschäfte machen fast nur Repara­turen. Die Arbeitslosigkeit im Bau- und Möbelfach ist eine unglaubliche. Möbelpolirer erhalten einen Lohn von 30-40 Sh. pro Woche. Holz- Bildhauer sind nur wenige beschäftigt, Lohn wie die Tischler. Die Kunst geht betteln bevor fie zur Entfaltung kommt, für Ideales ist hier fein Raum gelaffen.

Tagelöhner Rangirer Weichensteller.

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Puter Heizer Führer Mechaniker, Tischler und Zimmerleute 10" Sh. Sen Tag, müffen jedoch eigenes Werkzeug stellen. Anstreicher 7 Sh. Pence bis 9 Sh.- Pence

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