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Allen Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß mein lieber Mann, der Restaurateur

Ludwig Hahn

Neue Hochstraße 25 nach kurzem, aber schwerem Leiden verstorben ist.

1329b

Die Beerdigung wird noch bes fannt gemacht.

Die trauernde Familie Frau Hahn mit Kindern.

Versammlung) vor Gericht zu verantworten haben. Der Herr| Szenen ab. So wurde jüngst in Philadelphia eine Razzia vor meinte frank und frei, die Anschuldigungen seien nur erhoben worden, genommen, über welche man in den Zeitungen lesen konnte, daß um einen Drud auszuüben anläßlich der Lohnbewegung der Staats- die Polizei einen großen Fang gemacht habe. 150 Stätten des arbeiter. Zugegeben wurde, daß außer den Leichen von Zucht- Lasters wurden ausgehoben für diese eine Nacht natürlich nur häuslern und Selbstmördern auch die Leichen von Bandstreichern und über tausend Gefangene wurden nach den Bolizeistationen ab= und dergleichen Leuten", die auf öffentliche Stoften in den Staats- geschoben. Das Neh erstreckte sich über 20( englische) Quadrat­frankenhäusern verpflegt worden sind und dort sterben, ohne daß meilen und begann um 11 Uhr sich zusammenzuziehen. Für die Angehörige die Leichen reklamieren, für anatomische Zwecke benußt Bewohner und ständigen Gäste des Tenderloin war die Sache das würden. Um den Kernpunkt der Sache, ob der Senat ein Recht gewohnte Abenteuer mit der Polizei. Die Mädchen rauchten ihre hat, über diese Leichen zu disponieren, drückte man sich herum. Eine Zigaretten weiter, lachten, schimpften und schrien, als sie von den eigenartige Stellung nahm die bürgerliche Presse zu dieser An- Blauröcken, wie die Polizisten heißen, gepackt wurden; die Männer gelegenheit ein, indem sie etwas von der Freiheit der Wissenschaft " fluchten und wetterten, aber sie dachten nicht an Widerstand, sondern fafelte. Ein Blatt schrieb: Anatomischen Zwecken aber dienen nur bestiegen den Gefangenen- Transportwagen, um die Nacht auf der die Leichen, die nicht refognoszierbar sind, die Namenlosen, die in Polizeistation zuzubringen. Aber zwischen den geschminkten Mädchen den Stürmen des Lebens Schiffbruch gelitten haben, Zuchthäusler, mit den furzen Röcken, unter den betrunkenen Negern und zer­unbekannt gebliebene Selbstmörder, Opfer der Landstraße, die hier lumpten Gestalten aller Art da sah man schreckensbleiche Gesichter Seufzer auszuhauchen diesen gescheiterten Eristenzen wird nie- der sogenannten großen Gesellschaft eine Rolle spielen, ehrbar, hoch­mand sein tiefes Mitleid versagen. Oft aber ist der Dienst, den sie moralisch und fromm, plöblich überrascht in den Armen ihres Liebsten nach ihrem Tode der Wissenschaft leisten, das einzig Nüßliche, was in einem Hotel im Tenderloin. Männer in hervorragenden sie in der Welt geleistet haben. Die bürgerliche Presse hält es eben Stellungen, eben in einer Spielhölle abgefaßt! Politiker, Beamte, für ganz selbstverständlich, daß nicht Bourgeoisleichen", sondern Leute, bekannt im öffentlichen Leben, auf einer Fahrt durchs die von den genannten Personen also Armenleichen" ver- Tenderloin arretiert! Junge Mädchen, die sich hatten verleiten schachert werden. Zu der Bürgerschaftsdebatte veröffentlicht die lassen, weibliche Angestellte aus Ladengeschäften, die das Tenderloin Verwaltung des Staats- und Gemeindearbeiter- Verbandes eine heimlich aufsuchten, sie alle zappelten im Nez, gefangen! Die Ent­längere Erklärung, daß der Geschäftsführer Schönberg in der Lage deckung durch die Polizei, mit unvermeidlicher Bloßstellung vor der sei, für die Behauptungen in vollem Umfange den Wahrheitsbeweis Oeffentlichkeit , war für viele ein furchtbarer Schlag. Die Männer führen zu können, fämpften wie wahnsinnig, um einen Ausweg für sich und haupt­sächlich für die Weiber, in deren Gesellschaft sie überrascht. wurden. Eine Frau stieß sich ein Messer in die Brust, eine andere warf sich eine steile Treppe hinunter. Beide wurden nach dem Hospital ge= bracht. Ein Mädchen versuchte, sich aus dem Fenster vom dritten Stocivert eines Hotels zu stürzen, wurde aber noch rechtzeitig von zwei Bolizisten an den Füßen gepackt und gerettet. Viele verlegten fich aufs Bitten und versuchten, die Polizisten zu bestechen. Ich habe Kinder zu Hause," schrie verzweifelt eine Frau, mein Mann Rettung.

in einem der Krankenhäuser unterkriechen, um den letzten armen von Männern in elegantem Salonanzug, sowie von Frauen, die in Verband der haugewerblichen

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Eine Nazzia der Polizei in Philadelphia . Wehe, wenn ein Tugendrappel die Bürger einer amerikanischen Stadt ergreift! Wo die Sittlichkeitsapostel so lange gebohrt und gewühlt haben, daß die Entrüstung gegen das Laster, gegen die Un­moral wie ein Strom sich ergießt, da findet auch gleich eine ver­Heerende leberschwemmung statt. Sogar die Polizei ist machtlos

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Hülfsarheiter Deutschlands .

Bezirk Moabit . Den Mitgliedern zur Kenntnis, daß der Kollege 45/1

Friedrich Röder

am 17. d. M. an der Proletarier frankheit verstorben ist.

am

Die Beerdigung findet Mittwoch, den 20. d. M., nach­mittags 2 Uhr, von der Leichen­halle des städtischen Krankenhauses Moabit aus nach dem Heilands­Kirchhof in Plößensee statt. Um rege Beteiligung ersucht Der Zweigvereinsvorstand.

dagegen, und sie drückt sonst gern ein Auge zu, natürlich gegen hell wird mich töten!" Half aber alles nichts; diesmal gab es teine Invaliden- Unterstützungskasse

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Witterungsi berficht vom 19. Dezember 1905, morgens 8 1hr.

Barometer.

stand mm

Wind. richtung

Windstärke

Better

2 heiter

4 beiter

Temp. n. E.

5°.= 4° R.

Stationen

Barometer

ſtand mm

Wind.

-5 Haparanda 758 W -5 Petersburg 768 SW -5 Scilly

richtung

Windstärke

Wetter

Temp. n. 6.1

2bededt

<-2

1 molfent- 13

1 bedeckt

1 bedeckt

772 SD

3 Rebel

-3 Aberdeen -5 Baris

763 WSW 4 halb bd. 751 GSD 5 bedeckt 768 SW 3 bedeckt

9

6

<-0

775 N

1 bedeckt

Swinemde. 772 S Damburg 769 SD Berlin 773 SO Franfi.a. M. 770 SD München Wien

flingenden Dank, denn eine Liebe ist der anderen mert. Und nun gar in Philadelphia , das den schönen Beinamen führt: die Stadt der frommen Bruderliebe! Auch Philadelphia hat sein Tenderloin­distrikt" wie jede andere amerikanische Stadt. Das Tenderloin" ist die weiche Stelle, der wunde Punft am Gemeindekörper, wo sich die Maden einfressen. Ein Rührmichnichtan, sonst brennt's! Im Tenderloin sind die Flüsterkneipen, die Spielhöllen, die Freuden- Stationen häuser, von den gemeinsten bis zu den feinsten Sorten. Im Tenderloin ist am Tage die Stille der Nacht, und zur Nachtzeit er­tvacht es und ein Teufelsspuk beginnt. Von Zeit zu Zeit wird in dem Viertel von der Polizei aufgeräumt. Eine Razzia wird ver­anstaltet, und da heißt es: Mitgefangen, mitgehangen, ohne Gnade! Wer in den Lasterhöhlen, Spielhöllen, anrüchigen Hotels, Kneipen und Freudenhäusern angetroffen wird, ist arretiert, wird abgeführt, tommt vor den Polizeirichter, muß seinen Namen nennen und eine Ordnungsstrafe bezahlen. Ob reich oder arm, elegant oder schäbig, jung oder alt, ob eine Dame der Gesellschaft oder eine Dirne, immer eingepackt und mitgenommen! Da gilt teine Entschuldigung: Man weiß, im Tenderloindistrikt halten sich auch die feinsten" Damen und Herren nur deswegen auf, um dem Laster zu frönen, wilde Orgien zu feiern und dem Satan zu dienen, wie der Herr Pastor auf der Stanzel sagt. Für gewöhnlich erhalten die Besizer der Höhlen und Häuser ihren Tip von der Polizei, daß sie auf den Besuch vorbereitet sind und ihre Kunden in Sicherheit bringen. Das geht nicht immer so, denn manchmal geraten die sittenstrengen, aus gedörrten Tugendbolde der Stadt in eine grimmige, neidische Wut über das fette, lachende, vor Vergnügen glänzende Laster, und sie fordern ihr Rache- Opfer. Dann wagt die Polizei nicht. ein Warnungssignal zu geben, und es spielen sich oft fürchterliche

Wetter- Prognose für Mittwoch, den 20. Dezember 1905. Etwas gelinder bei lebhaften füdlichen Winden und zunehmender Be­wölkung; nachher geringe Niederschläge.

Berliner Betterbureau.

d. Steindrucker u.Lithographen.

am

Die Beerdigung des 14. Dezember cr. verstorbenen Steindruckers

Hermann Zmeck

findet statt am Mittwoch, den 20. Dezember, nachmittags 3 Uhr, von der Leichenhalle des Neuen Jakobikirchhofes, Hermannstraße. Das Komitee.

1344b

Danksagung.

Für die rege Beteiligung bei der Beerdigung meines lieben Mannes, des Tapezierers

Paul Diering

sage ich hiermit allen, besonders dem Dresden -0,75 Meter, bei Magdeburg +2,02 Meter. Wasserstand am 18. Dezember. Ibe bei Auffig+0,64 Meter, bei Sozialdemokratischen Wahlverein Straußfurt+ 1,40 Meter. Unstrut bei Stegliz, sowie seinen Verbandskollegen Oder bei Ratibor +1,85 Meter, bei und der Gewerkschafts- Kommission Breslau Oberpegel+5,15 Meter, bei Breslau Unterpegel- 0,66 Meter, meinen herzlichsten Dant. bei Frankfurt+ 1,80 Meter. Weichsel bei Brahemünde Anna Diering +3,07 Meter. Bar the bei Posen+0.90 Meter. Meze bei 13405 nebst Kindern, sch Meter. Steglit, Flensburgerstr. 10.

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Zentral- Kranken- und Sterbe­kasse der Tischler

und anderer gewerbl. Arbeiter ( E. H. 3 Hamburg ) ( Verwaltung Weißensee).

Todes- Anzeige.

16. Dezember verstarb 184/19

Am unser Mitglied

Gustav Harenburg.

am

Ehre seinem Andenken! Die Beerdigung findet Mittwoch, den 20. Dezember, nachmittags 2 Uhr, bott der Leichenhalle des Weißenseer Kirch­hofes, Rölkestraße aus statt. Um rege Beteiligung ersucht Die Ortsverwaltung.

Zentral- Verband der Maurer Deutschlands .

Zweigverein Berlin . Sektion der Putzer. Den Mitgliedern hiermit zur Kenntnis, daß unser Mitglied

Ernst Luckenwald

am 17. Dezember verstorben ist. Ehre seinem Andenken! Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 21. Dezember, nachmittags 3 1hr, von der Leichenhalle der Zions- Gemeinde zu Nieder- Schönhausen aus statt. Um rege Beteiligung ersucht 160/5 Die örtliche Verwaltung. J. A.: H. Neumann.

Deutscher Metallarbeiter- Verband Verwaltungsstelle Berlin. Todes- Anzeige.

Den Kollegen zur Nachricht, daß unser Mitglied, der Gürtler

Max Koppe

gestorben ist.

Ehre seinem Andenken!

Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 20. Dezember cr., nachmittags 3 Uhr, von der Leichenhalle des Friedhofs der Christusgemeinde in Mariendorf aus statt.

Rege Beteiligung erwartet 168/16 Die Ortsverwaltung.

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