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Teute die Marken in Kommission genommen und die Beträge noch nicht bezahlt hätten. Das war uns nicht neu. Wir hatten in unferer ersten Veröffentlichung selber darauf hingewiesen, daß diese Pumpwirtschaft als Ursache angeführt werde. Nunmehr schickt uns Herr A. ein Schreiben, in dem er folgendermaßen losschimpft:" Der Bereinshirt, wie Sie mich nennen, ist sehr schnell in Schmuß ge­zogen worden, aber seine Rechtfertigung fann er sich suchen. Warum bringt Ihr Reporter denn nichts von dem Konsum, welcher in der Arndtstraße Pleite gemacht hat und nicht einen Pfennig auszahlt?" Auf besagten Konsum" aus der Arndtstraße fommen wir nachher zurück. leber feinen eigenen Verein erzählt uns Herr A., er habe 38 000 M. Außenstände für Marken, die von den Mart Einnahmen gehabt, aber 152 000 M. ausgezahlt", und der Geschäftsleuten noch nicht bezahlt seien. Der Verein habe 139 000 Vorstand habe schon 13 000 M. hergegeben, um den Hausfrauen möglichst entgegenzukommen". In dieser Rechnung vermissen wir eine Angabe über die Kosten der Verwaltung. Herr A. selber hat, so versichert er, drei Jahre seinen Posten ehrenamtlich versehen. Daß er feinen Nugen davon gehabt habe, sagt er nicht direkt, aber wir sind bereit, seine Worte so aufzufassen. Seinen Grundbesitz hatte A., so erzählt er, schon erworben, noch ehe der Verein ins Leben trat, und eben das hat es ihm ermöglicht, drei Jahre lang den Vereinsvorsitz im Ehrenamt zu führen. Herr A. macht das offenbar alles um der schönen Augen der Berliner   Hausfrauen willen. Da hat ev am Ende gar die 13 000 M. aus eigenem hergegeben und wird nun gewiß noch ein übriges tun, falls ihm die Geschäftsleute nicht rechtzeitig bezahlen, was sie schuldig sind. Dann kann ja noch alles gut werden. Freut Euch, Ihr Berliner   Hausfrauen, die Ihr an die allein feligmachende Sparmarke glaubt. Ihr kriegt alles ausgezahlt, nicht in Sparmarken oder Wechseln, sondern in barem Guer Vereinshirt wird sich nicht lumpen lassen, für Euch opfert er sein Lektes.

Was ist's nun mit dem Konsum, der in der Arndtstraße Bleite gemacht hat?" A. meint den onsum. Sparverein Südwest", der in der Tempelhofer   und Potsdamer Vorstadt An­hänger hatte und gleichfalls in Schwierigkeiten geraten ist. Dieser Verein hat fogar seine Bahlungen vollständig ein stellen müssen. Da haben wir also in diesem Jahre gleich zwei nette Weihnachtsbescherungen", die den auf ihre Spargroschen ivartenden Hausfrauen hergerichtet worden sind. Herr A. fragt in paßigem Ton, warum wir denn hiervon nichts gebracht hätten. Wir wollen es ihm verraten: weil wir erst nach Veröffentlichung unseres Artikels über den Rabatt- Sparverein deutscher Hausfrauen" davon in Senntnis gefeßt wurden, daß auch der Konsum- Sparverein Süd­west" in die Tinte geraten ist." Ehe wir uns entschlossen, Herrn A.'s Berdiensten ein Denfmal in unserem Blatt zu errichten, find wir atvei Tage bei Geschäftsleuten umhergelaufen, um Erfundigungen ein­zuziehen. Wir wollten uns aber über den zweiten Strach mit nicht geringerer Sorgfalt informieren als über den ersten. Herr A. be­hauptet feelenruhig, daß der Konsum- Sparverein Südwest" nicht einen Pfennig auszahle". Von anderer Seite wird gemeldet, daß der größere Teil der Interessenten boll befriedigt und dann plötzlich die Zahlungen eingestellt worden seien, so daß die übrigen leer aus. gingen. Die Pleite des Vereins wird in Verbindung gebracht mit der Pleite seines Vorsitzenden und Rendanten Kaufmann Saudé, der ein Ladengeschäft hatte und selber zahlungsunfähig geworden ist. Hierbei wird manchem nicht recht flar sein, was die gähnende Leere in dem Privatportemonnaie des Borjißenden und Rendanten den Verein und seine Sparer angeht.

Wer etiva glaubt, daß wegen solcher Vorkommnisse die Spar. wirtschaft in Berlin   und Umgegend endlich ein mal aufhören werde, der irrt. Wir sagten das schon in unferem ersten Artikel, und wir können heute hinzufügen, daß bereits andere Vereine tätig sind, ben Mabatt- Sparverein deutscher Haus. frauen" wie den Konfum- Sparberein Südwest" zu beerben, b. h. die enttäuschten Sparer zu sich herüberzuziehen. In Berlin   ist

eine Wiederwahl nicht mehr annehme. Nachdem dann drei andere p Feiertagsverkehr auf der Hochbahnt. Die Hochbahn hat für die ausscheidende Aufsichtsratsmitglieder wiedergewählt waren, legte der Weihnachtsfeiertage einen besonderen Fahrplan ausgearbeitet, der Vertreter der Nathsdorfer Milchverwertungsgenossenschaft gegen alle geeignet ist, den stärksten Anforderungen zu genügen. Im allgemeinen Beschlüsse der heutigen Generalversammlung schriftlich Protest ein. wird am Sonntag, Montag und Dienstag Sonntagsbetrieb einge­Einbruch bei einem Juwelier. Gestern Nacht wurde in dem richtet. Es sind aber Vorkehrungen getroffen, den Betrieb bei Be­Goldwarengeschäft von Paul Dubinati, Jerusalemerstraße 62, ein darf nachmittags so zu verdichten, daß sich die Züge auf der Ost- und auf der Weststrecke in Abständen von 2-2 Minuten folgen. In Einbruch verübt, indem die Diebe aus der Scheibe des vergitterten zehn Minuten verkehren dann immer fünf Büge in jeder Richtung. und erleuchteten Schaufensters ein kleines Dreieck ausschnitten und mit langen, wahrscheinlich für diesen Zwed besonders angefertigten Zwei davon verkehren zwischen Osten und Weſten unmittelbar, zwei gehen vom Osten nach Westen und zurück über den Potsdamer Plak, und einer verkehrt zwischen dem Westen und den: Potsdamer Platz  . Bangen etwa ein Dußend goldener Ketten und Broschen einzeln gehen vom Often nach Westen und zurück über den Potsdamer Plak, durch die engen Maschen des Gitters hindurchholten. Zum Glück Es entsteht so auf der Oststrecke eine Zugfolge von 2%, auf der West­werden die wertvollen Brillantringe, Broschen und Ohrringe all­staunlich ist es, daß die Diebe Zeit fanden, ihren immerhin um­abendlich entfernt, sodaß der Schaden fein allzu großer ist. Er- strecke eine solche von 2 Minuten im Berkehr mit dem Potsdamer ständlichen und zeitraubenden Diebstahl an dem hell erleuchteten Fenster, vor welchem auch nachts beständig Passanten stehen bleiben, unbemerkt ausführen zu können.

Unter der Maste eines Telephonarbeiters treibt gegenwärtig ein gefährlicher Bursche in den westlichen Vororten sein Unwesen. Ein etwa 30 jähriger Mann versucht sich dadurch Eingang in die Wohnungen zu verschaffen, daß er angibt, er ſei Telephonarbeiter und habe am Fernspre her zu schaffen. Ist der Wohnungsinhaber nicht anwesend, so stellt der Fremde den Dienstmädchen unfittliche Anträge. Außerdem hat es der gefährliche Geselle auf Diebstähle abgesehen. Es sei daher vor dem falschen Telephonarbeiter dringend gewarnt.

Plaz.

Große Sehnsucht nach dem Zirkus Busch veranlaßte einen schreiben:

Berliner   Gemeindefchüler, folgenden Brief an die Direktion zu

Libbär Här firkus Busch lafen sie mir doch mal bei ihnen rein. Libber Här sirkus Busch du bist ein Aelewand hat mein Water gesagt un ich habbe gebäten das er mir mal bei sie rein­gehen lasen tut un ich habe eine so gutte Zensur gebracht ich mus nämlich die Tigger fän, weil ich die Dire sälber fangen wil wenn ich erst gross bin un das ist sicher ich frigge die Dinger und ich bringe Sie mit. Liber Här Sirkus   schenke mich doch ein Billjedd

Frit G....

Schiller der.. Gemeinte schule in der 7. Klase straße 8 How

3 Träbben lings."

Mit der guten Zensur" scheint die Sache wohl nicht ganz au

Traurige Weihnachten sind der Familie des Kaufmanns Karl Valentin   aus der Basewalferstraße befchieden. Als B. gestern morgen auf dem Weg zu seiner Arbeitsstätte begriffen war, wurde er an der Plantagenstraße plötzlich von einem vorüberfahrenden Grünkram­wagen umgerissen und die Räder des Gefährts gingen dem Bestimmen. bauernswerten so unglücklich über den Hals, daß die Wirbelsäule gebrochen wurde. V. wurde nach der Unfallstation in der Lindower- Verloren gegangen ist die Russenliste Nr. 7672. Es wird um traße getragen, wo ihm die erste Hülfe zu teil ward. In fast Abgabe gebeten bei Creßmann, Hochmeiſterſtr. 19. hoffnungslosem Zustande fand er in dem Krankenhause in Moabit  Aufnahme.

Eine erschütternde Nachricht erhielt der Kaufmann K. aus der Elsasserstraße, dessen Frau, geiftestrant, längere Zeit in einer Nerveneilanstalt in Bantow untergebracht war. Da sich ihr Zu­stand wesentlich gebeffert hatte, ließ St. seine Gattin wieder nach der Wohnung kommen, hielt jedoch auf Anraten des Arztes eine Bflegerin, welche auch nachts mit der Kranken zusammen schlief. Troßdem war es Frau St. gelungen, in der vorgestrigen Nacht un­bemerkt ihr Bett zu verlaffen und nur leicht bekleidet die Flucht zu ergreifen. Gegen drei Uhr früh bemerkte ein Schuhmann in der Straße am Weidendamm eine Frau, die sich dort in auffälliger Weife bewegte und, als der Beamte sich ihr näherte, über das Ge­länder hinweg in die Spree sprang. Der Schußmann machte sofort den Rettungskahn frei, doch gelang es ihm erst nach etwa einhalb stündigem Bemühen den Körper der Lebensmüden zu landen, deren Tob bereits eingetreten war. Die Selbstmörderin war Frau St., die von ihren Angehörigen noch gar nicht bermißt worden war. Erst als ein Beamter den Kaufmann gegen 6 Uhr morgens in schonender Weise von dem Tod seiner Frau Mitteilung machte, konnte dieser feststellen, daß die Kranke den seit mehreren Tagen vermißten Haus und Korridorschlüssel sich heimlich angeeignet und den Selbstmord planmäßig zur Ausführung gebracht hat.

Berliner   Luftschiffer in Lebensgefahr. Ein eigenartiger Unfall ers eignete fich während der Fahrt eines Ballons der Berliner   Luft. schifferabteilung, der gestern nachmittag gegen 3 Uhr über Simmers dorf bei Forst N. 2. in nordöstlicher Nichtung auf die Reißmühle zuflog. Anscheinend war das Luftschiff schon im Fallen begriffen, denn es bewegte sich in der verhältnismäßig nur geringen Höhe

Vermißt. Die unverehelichte Frieda Kubbe, am 5. April 1876 in Berlin   geboren, Yorkstraße 62b bei der Mutter wohnhaft gewesen, wird seit dem 11. September d. J. vermißt. Sie ist mittelgroß, hat dunkle Haare, blaue Augen, blasse Gesichtsfarbe, träftige Statur und im Genic eine fünfmarkstückgroße Narbe. Bei ihrem Fortgange war sie bekleidet mit einem rot- weißpunktierten Jadett, salz- und pfefferfarbigem Rock, unten mit Samt­einfaffung, grauen Segeltuchschuhen, Regenmantel mit grünent Strümpfen, weißer schwarzen Wäsche und Lederpafpel, ohne Kopfbedeckung. Die Kubbe, welche geistesschwach ist, ist schon wiederholt wochen und monatelang verschwunden gewesen. Da sie bis jetzt nicht zurückgekehrt ist und daher angenommen werden muß, daß fie irgendwo verborgen gehalten wird, so wird eine Belohnung von 30 M. seitens der Angehörigen demjenigen zugesichert, welcher nähere Angaben über den Aufenthalt bezw. Verbleib der Vermißten machen kann. Nachrichten werden in jedem Bolizeirebier und bei der Kriminalpolizei, Aleranderstr. 8/6, 2 Treppen, Bimmer 334, schriftlich und mündlich zu Tagebuchnummer 7565. IV. 23. 05 ent­gegengenommen.

Das Baffage- Banoptikum hat eine eigenartige Schaustellung auf­zuweisen: Birka 50 Marottaner in den Sitten und Gebräuchen ihres Heimatlandes zeigen sich alltäglich in diesem Etablissement.

Vermischtes.

Weihnachtsgeschenke, aber nicht für Proletarier.

wirklich dafür gesorgt, daß die Sparer nicht alle werden in die Hochspannungsleitung der Forster Holzwollwerke, verwickelte 3euges bemächtigt und bringen Schöpfungen hervor, die allerdings Die Neujahrsnummer des Wahren Jakob" ift eingetroffen und wird von heute ab in der Buchhandlung Vorwärts aus gegeben.

fich dort in den Drähten, geriet in Brand und explodierte plöglich unter einer gewaltigen Detonation. In dem Korbe befanden sich drei Offiziere der Luftschifferabteilung, die aber glücklicherweise fämtlich unverletzt blieben. Die Holzwollwerle mußten sofort den Betrieb einstellen, da von den Drähten der Leitung einer gerissen war. Nur dem Umstande, daß der Korb des Ballons noch nicht den Erdboden berührte, daß also eine Verbindung mit der Erde und der Stromleitung noch nicht stattfand, ist es zu verdanten, daß die Infaffen mit dem Leben davongekommen sind. Die Luft schiffer hatten ursprünglich die Absicht, auf dem Wiesengelände der Reißmühle zu landen.

Eine zeitgemäße Reminiszenz.

Die moderne Industrie und Technik haben sich auch des Spiel nicht dem Portemonnaie des gewöhnlichen Sterblichen zugänglich find. Aber in die Kinderstuben der Königsschlösser finden sie natür­lich leicht ihren Weg, ebenso freilich auch in die der Milliardär paläfte. Wahre Wunderwerke werden da geschaffen. So wurde Die Batetbestellung an Sonn- und Feiertagen wurde im Ober­aum Beispiel jüngst für die fleinen russischen Großfürstinnen ein Postdirektionsbezirk Berlin   im Juli d. 3. zur Förderung der Sonn Dessertservice angefertigt, das eine in allen Einzelheiten ganz tegsruhe der Beamten aufgehoben. Die Diagregel galt als ein Ver. genaue Nachbildung eines solchen darstellte, das ihre Eltern als fuch, der auf das ganze Meichs Postgebiet ausgedehnt werden sollte. ochzeitsgeschenk erhalten hatten. Daneben kann sich aber wohl ein Dies wird im Februar 1906 geschehen. Dann wird bei fämtlichen anderes sehen lassen, dessen sämtliche Stücke ein berühmter Künstler Bostämtern an Sonntagen und an den Feiertagen, an denen der selbst entwarf und bemalte. Miniatureisenbahnen und Automobile, Küchenausstattungen in gediegenem Silber, komplette Stall­Echalterbienst beschränkt ist, eine Bestellung von Pateten nicht mehr einrichtungen, wo der Beschlag der Geschirre ebenfalls aus Silber stattfinden. Um in dringenden Fällen dem Empfänger die Möglich besteht, fosten natürlich auch ein tüchtiges Stüd Geld. Doch immer feit zu gewähren, Pakete zu erhalten, können dann nicht nur die noch nicht so viel wie eine richtige, elegante, moderne Puppe, deren Baketabholer die Pakete an den Sonntagen während der Stunden, Der Wegweiser zum Bufunftsstaat", der im politischen Teil Kleid aus schwerster Seide gemacht und mit den kostbarsten echten da die Schalter geöffnet sind, abholen, sondern jebermann kann dann des Vorwärts" gestern besprochen wurde, erimert vielleicht manchen Spißen bedeckt ist, während den riesigen ut die prächtigsten feine Batete abholen. Nur für den Fall, daß die Abholung zu alten Berliner   Genossen an den Boltsfreund", der vor etwa Straußenfedern schmücken. Vor allem aber gehört zu einer Buppe großen Umfang annehme und zu wesentlichen Unzuträglichkeiten 21 Jahren in Berlin   herausgegeben wurde, bald nachdem der dieser Art eine vollständige Ausstattung von Toiletten der ber­führen sollte, ist der Widerruf vorbehalten. Fällt ein Feiertag auf Vorwärts", damals" Berliner Boltsblatt", erschienen war. Der schiedensten Art: Reisekleider, Schlaf- und Morgenröde, Ballroben, einen Sonnabend oder einen Montag, so findet an einem der beiden" Boltsfreund" erichien auch unter sozialdemokratischer Maste und Abendmäntel, Belggarnituren und ein vollständiger Trousseau von Tage eine Bestellung von Paketen statt. In jedem Bezirk wird nach spielte den Berliner   Bauernfänger, indem er es mit dem Sozia- feinster Batistwäsche mit Spißenbefab. Koffer und Schränke in der Bedeutung des Feiertags besonders bestimmt, ob die Bestellung ismus ber dummen Sterle" versuchte und besonders auf die reichen allen Größen vervollständigen die Equipierung, zu der auch noch am Sonntag oder an dem Feiertag stattfinden soll. Bestellt werden Sonn- und Feiertags nach wie vor Eilpakete. Auch ist von der Juden schimpfte. Die Polizei verhalf dem Berliner   Boltsfreund" echter Schmuck in Puppendimensionen gehört. schnell zu einem unverdienten Ansehen, indem sie ihn wie auf Ein Weihnachtsgeschent, das gana New York   Gesprächsstoff Beschränkung der Weihnachts, Oster- und Pfingſtverkehr ausge Bestellung verfolgte. An den Litfaßfäulen prangten große Plakate liefert, besteht aus einem Balast in der vornehmen Fünften nommen. So findet in Berlin   in diesem Jahre nicht nur am nächsten mit Einladungen an die Arbeiterschaft, auf den Volksfreund" zu Avenue, der im Auftrage eines Herrn von einer Maklerfirma Sonntag, sondern auch an beiden Weihnachtsfeiertagen eine Paket abonnieren. Einige radikal tlingende Phrasen in der Ein- heimlich angekauft worden ist und einer Dame, deren Name noch bestellung statt. ladung gaben die äußere Veranlassung, daß die Plakate von nicht bekannt ist, als Weihnachtsgeschenk gewidmet werden soll. der Polizei entfernt wurden. die erwünschte Etwas Neues ist ein modern eingerichtetes Puppen= Reklame; das machte Sensation in der Arbeiterschaft und haus mit einem durch vier Stodwerte gehenden Abonnements wurden massenhaft angemeldet. Bald zeigte der Fahrstuhl, elektrischem Licht und teurer Porzellan- Ausstattung. Bollsfreund" fein wahres Geficht als Voltsfeind und zog nach Selbstverständlich gibt es auch Automobil- Garagen mit Automobilen träften gegen das sozialdemokratische Volksblatt" vom Leder. Das neuesten Modells, die mit starkes Licht gebenden Lampen und war fein Tod! Die tonservativ antifemitischen Gründer hatten es tutenden Suppen ausgestattet sind. Die größeren Modelle fönnen zu eilig, dem Boltsblatt" die zuströmenden Abonnenten zu rauben, wie Zweiräder in Bewegung gesezt werden. und den Arbeitern, die auf die erste Sensation hineinfielen, wurden schnell die Augen geöffnet. Man beeilte sich, das verleumdete " Boltsblatt" teunen zu lernen und die Abonnements wurden schnell ungewandelt in solche für das sozialdemokratische Blatt, den heutigen Vorwärts". Der Vollsfreund" aber mußte nach furzer Lebens freude in die Grube fahren!-

Der Gasverbrauch in Berlin  , Zum erstenmal feit bem Bes stehen der städtischen Gaswerte sind gestern mehr als eine Million Kubikmeter Gas von den städtischen Werken an den Konsum abgegeben worden. Es wurden nämlich nicht weniger als 1 005 300 Kubikmeter verbraucht, d. h. mehr Gas an einem Lage als der ge­famte Jahrestonfum anderer Städte, wie z. B. Apolda, Emben, Oppeln  , Schweidnitz   2c. beträgt.

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Das war

20itterungsübersicht vom 22. Dezember 1905, morgens 8 Uhr.

Stationen

Barometer

ftand anm

Spinembe 766 23

76923

Wind.

richtung

Windstärke

Wetter

3 Nebel

Temp. n. C

Stationen

Barometer.

fland mm

6 Daparanda 747 N

Wind

Bumpa

Windstärke

Better

Temp. n. C.

07-902

2

halb bd.- 17

76914

Hamburg   769 BS 5 Negen 7 Petersburg 748 WS 3 heiter 2 beded! Berlin  7 Scilly 1771 SSW 5 bedeckt 2 bebedt 4 Aberdeen 764 S 3 bedeckt Franff.a.M. 775 SW 776 523 4 bebedt 2 Baris 776 529 2 bedeckt München  773 3 5 Regen len Wetter- Prognose für Sonnabend, den 23. Dezember 1905. Ein wenig fühler, zeitweise aufklarend, vorwiegend noch trübe mit geringen Niederschlägen und mäßigen westlichen Winden. Berliner   Wetterbureau

Eine Generalversammlung der Milchzentrale fand am Donnerstag in der Brauerei Friedrichshain statt. Auf der Tagesordnung standen diesmal nur die üblichen Geschäftsangelegenheiten, sowie die Be schlußfaffung über die Bilanz für das mit dem 30. September 1905 ablaufende Geschäftsjahr. Bum 30. September 1904 hatte die Milchzentrale einen buchmäßigen Gewinn von 48 305 Mart heraus­gerechnet, wobei fie an rückständigen Beiträgen ihrer Mitglieder auf Debitorenkonto nicht weniger als 1086,804 Warf und auf Ein Zweitklassiger auf der Untergrundbahn. Einen wunder­Provisionskonto 184,352 Mart als Attiben eingestellt hatte. Außerdem lichen Auftritt, der sich auf dem Bahnhof" Potsdamer Platz  " der hatte man bas Genoffenschaftsfapital im Voraus um den Betrag von Untergrundbahn abgespielt hat, teilt uns ein Parteigenosse mit. rund 384000 Mart übertragenen Berluftsaldo vom Jahre 1908 gekürzt, Es war abends um 5 Uhr, und auf dem Bahnhof herrschte, wie während die Haftsummen der Genossen sich um 518900 Marf berab- immer um diese Zeit, ein reges Leben. Alle paar Minuten fam ein gemindert haiten. Herr Ning, der wieder über die Geschäftslage Bug, um ben gewaltigen Andrang des Publikums zu bewältigen. berichtete, fonnte den Genossen wiederum mitteilen, daß, wie im Wieder fuhr ein Zug ein, da rissen die Schaffner die Türen auf Im Nu vorigen Jahre, nachdem das Debitorenkonto und Provisionskonto und riefen: Alles aussteigen, nicht einsteigen, bitte!" der Genoffen feine wesentliche Veränderung erfahren hatte, ein buch leeren sich die Wagen, das Fertig!" erschalt, und der Zug rüdt mäßiger Gewinn in Höhe von 37 000 M. vorhanden sei, der eben weiter vor. In demselben Augenblick tritt ein elegant gefleideter falls, wie im borigen Jahre, nicht zur Auszahlung gelange, Die Passagier an einen der Schaffner heran und examiniert ihn: Sagen Anzahl der Geschäftsanteile, die am 30. September 1908 42 988 be- Sie mal, hat Ihnen die Direktion befohlen," Alles aussteigen!" zu trug, ist inzwischen am 30. September 1905 quf 29 985 aurüd rufen?"" Jawohl." erwidert der Schaffner, ich habe noch bitte" Berliner   Marktpreise. Aus dem amtlichen Bericht der städtischen gegangen. Alles aussteigen?" wiederholt der Elegante. Markthallen- Direktion. Mindfleisch Ia 64-68 pr. 100 Bfund, IIa 56-64, Die Haftfummen haben eine entsprechende Ber hinzugefügt." minderung erfahren. Herr Ring und ein Schullehrer Borchert Jaivohl, alles aussteigen!" erklärt ein zweiter Beamter, der heran- IIIa 50-55, IVa 40-48. Stalbfleisch la 84-90, IIa 72-82, IIIa 53-70, Schweinefleisch 68-75. Sammelfleisch Ia 64-75, IIa 48-62. Rotwild " Das ist aber sehr un= aus Neu- Holland ergingen sich hierauf in sehr lebhaften An- getreten ist, das ist richtig gefagt. Pfund 50-57 Bf. Hafen Stud 3,40-3,70, mittel 2,50-3,20. Staninchen griffen gegen die Meierei Bolle wegen der bekanntlich in anständig!" tabelt der gestrenge Examinator. Das Publikum, Städ 0,80-1,00. Qübner pra Stúd, alte 1,20-1.75, junge Ta 0,80-1,30, einem Prozeßverfahren der Milchzentrale erfolgten Preisgabe des das diese Unterhaltung mit anhörte, sah den Mann des guten Tones bo. Ila 0,60-0,70. Tauben, junge 0.00-0,00, afte 0,45-0.45. Enten Geheimvertrages. Ebenfo heftige Vorwürfe wurden gegen den Ver- vermuntert an. Als ein Passagier ihm seine Meinung fagen wollte, junge 1,80-2,50. Gänse pro Stüd la 3,80-4.30, IIa 2,80-3,00 pro Bid. band der Milchhändlergenossenschaften erhoben, dem die Einfuhr der zog der Anffandswächter sich in den zweitflaffigen Wagen eines eben la 0,60 0,68, IIa 0,55-0,58. Schellfische 26., Flunder 18 M. dänischen Milch nach Berlin   zu verdanken sei. Der" demokratischen" eingefahrenen Zuges zurüd und schalt von dort aus über Un- pro 100 Bfd. Hechte 81-90 M., Schleie, unfortiert 00,00 M. Male, groß 0,00, Bresse wurde der Vorwurf gemacht, daß sie den gesundheitlichen Be- anständigkeit" des Beamten. Was der Zweitklassige eigentlich wollte, mittel 0,00, flein 0,00, Plögen 24 M., Starpfen uns. 66 M., Lachs 110-120. denken, die die Milchzentrale gegen die dänische Milch in Ueberein wurde nicht recht flar. Berdroß ihn das unpersönliche Alles"? Schottische Bollheringe( gefalzen) 36-38 Gier, Schod 5,00. Butter pro 100 fund Ia 124-126, Ila 118-124, IIIa 115-118, abfallende stimmung mit Autoritäten wie Dr. Engel und Professor Ostertag Unfer Gewährsmann vermutet, daß das ein ostelbischer Stornjunker 95-110. Startoffeln pr. 100 Bib. rote 2,00-2,20, Rolen 0,00-0,00, vorgebracht habe, nicht die gebührende Beachtung gefchenkt hätte. war, der inen feiner" Leute vor sich zu haben glaubte. Er macht blaue 0,00-0,00, runde melige 1,80-2,00. melje 1,80-2,00. Birfingfobl pr. Schod Herr Ning teilte gleichzeitig mit, daß der Vorfizende des Aufsichts- den Vorschlag, für solche Baffagiere giveiler Klasse auch Schaffner 6,00-10,00, Beigtohl 6,00-8,00, Rolfob! 4,00-8,00. fol. 12-17 2. rats, Herr b. Bredow- Landin, dessen Antsperiode abgelaufen fei, weiter& Iaffe anzustellen. Saure Gurfen, Schod 2,00 M., Bjeffergurten 2,00 m. Verantwortlicher Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Für den Inseratenteil berantip.: Th. Glocke, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW

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