Einzelbild herunterladen
 

Gewerkschaftliches.

Arbeiterausschuswahlen und Berg- Gewerbegerichtswahlen haben im Ruhrrebier für einige Zeit mit Recht im Vorder­grund gestanden. Nun sind die Schlachten geschlagen, der Bergarbeiter- Verband ist siegreich vorgerüdt auf der ganzen Linie; fürchterlich ist die Niederlage der Christlichen und des Wahlhülfe leistenden Zentrums. Es ist gekommen, wie es kommen mußte. die Christlichen haben die Arbeiterausschüsse erhalten, der Verband ist in den Besitz des Berg- Gewerbegerichts gelangt. Die Christlichen haben also bei den Arbeiterausschußwahlen gesiegt", aber dieser Sieg" ist für sie noch blamabler, als ihre Niederlage bei den Berg­Gewerbegerichtswahlen. Sie siegten" bei den Ausschuß­wahlen, weil sie keine Gegner hatten, weil der Verband Wahl­enthaltung proklamiert hatte. Der Verband begründete den Beschluß auf Wahlenthaltung so überzeugend, daß auch die Christlichen in großen Massen den Ausschußwahlen fern blieben, also die Parole des Verbandes befolgten. Sie begingen dadurch einen Disziplinbruch, der ihnen aber unter den bewandten Umständen nur zur Ehre ge­Das Bentrum schätzt die Bergleute für politisch unreife Menschen, die es glaubte durch Demagogie und die unglaub­lichsten Berleumdungen über den im Geldjacksparlament ver­übten Verrat hinwegtäuschen und für Zentrumszwecke ein­fangen zu können. Das Zentrum wollte seinen Verrat durch die Bergleute sanktioniert wissen und die Leitung des Christlichen Ge­werkvereins hat bewußt oder unbewußt die Bergleute für die Zwecke des Zentrums miß­brauchen wollen. Christlicher Gewerkverein und Zen­trum haben aber zu ihrem Schaden erfahren müssen, daß die Bergleute doch keine Marionetten sind, daß sie biel mehr ihr verräterisches Spiel durchschaut hatten und zu durchkreuzen wußten. Hunderte Versammlungen, in denen zur Wahlbeteiligung aufgefordert wurde, ungezählte Aufforderungen der Zentrumspreffe vermochten es nicht, die Bergleute in Massen zur Wahl zu bewegen. Nur einige wenige gingen zur Wahlurne.

reicht.

-

entscheidende Siege.

Jesuitenmoral.

beendeten Kämpfe. Gerade die Haltung des lett- 1 Die Barifer Handlungsgehülfen gegen ben Roft- und Logiszwang. genannten berüchtigten Blattes, das wie fein anderes Ben- In der Nacht zum Sonnabend hielten 8000 Angestellte der trunisblatt mit Berleumdungen operiert und mit dem Unter- Spezereihandlungen eine Versammlung ab und beschlossen, da ihre nehmertum unter einer Decke liegt, treibt die christ- Forderungen, Sonntagsruhe sowie die Freiheit, außerhalb der Ge lichen Arbeiter in Maifen zur Sozialdemo- schäftshäuser zu wohnen und zu essen, nicht bewilligt wurden, in fratie. Unsere erbittertſten Feinde waren doch immer noch schluß, die Nacht in der Turnhalle, in der die Versammlung statt­den Ausstand zu treten. Die Ausständigen faßten ferner den Be= unsere besten Freunde"; das trifft auch hier zu.... Die getätigten Wahlen waren Kraftproben der großen Spezereiwarenhandlungen zu veranstalten. gefunden hat, zu verbringen und eine Straßenkundgebung vor den beiden Bergarbeiterorganisationen, die zu- Die Bewegung scheint leider nicht den gewünschten Verlauf zu ungunsten des Gewerkvereins ausgefallen find. Man darf nehmen. Wie Wolffs Bureau" meldet, haben sich von 8000 in hoffen, daß sich die überwältigende Maffe der Bergleute da- Frage kommenden Gehülfen nur etwa 500 dem Streit angeschloffen. bon überzeugt hat, daß christlich" Unsinn ist und daß es zur wirksamen Vertretung der Bergarbeiterinteressen eines einzigen freien Verbandes bedarf. Bei den Chriftlichen Letzte Nachrichten und Depeschen. lauert fortgefeßt der Berrat, das zeigte sich noch in der letzten nappschaftsvorstandssigung, wo ein Christlicher umfiel" und damit die Mehrheit Hamburg , 23. Dezember. ( W. T. B.) In dem heute er. lieferte für die Forderung von 41 000 m. für die Oberschienenen umfangreichen Berichte des Ausschusses, der zur Prüfung ältesten. Manches, um was die Bergleute heute noch ver- bes Antrages auf Abänderung des Gesetzes für die Wahlen zur geblich kämpfen, wäre längst erreicht, wenn die Chriftlichen Bürgerschaft eingesetzt war, wird ausgeführt, die Frage, ob die Ein­und ihre Quertreibereien nicht gewesen wären. Diese Er- führung einer Differenzierung des Wahlrechts bei den allgemeinen fenntnis dringt glücklicherweise in immer weitere Streise der Wahlen als ein Unrecht anzusehen sei, könne allein vom Stand­Bergleute, die leßten Wahlen legen Zeugnis davon ab. punkt des Staatszwedes aus entschieden werden. Solange die Möge dem einigen Grubenkapital nur bald ein völlig die hamburgische Gesetzgebung diese Geltung als feststehende, maks heutige Wirtschafts- und Eigentumsordnung im Reiche gelte, habe einiges Heer der gesamten Bergarbeiter gegenübergebende Tatsache hinzunehmen. Das Wahlrecht sei daher so au stehen, dann werden auch auf anderen Gebieten Siege er regeln, wie es bei der heute geltenden Wirtschafts- und Eigentums­gebende Tatsache hinzunehmen. Das Wahlrecht sei daher so zu fochten werden können ordnung dem Staatszwede am besten diene. Niemand habe ein moralisches Recht darauf, daß das Wahlrecht so gestaltet werde oder gestaltet bleibe, daß damit anderen dem Staate fremden Zwecken gedient werde. Wenn auf eine starke Erbitterung hingewiesen sei, die die Senatsvorlage in weiten Kreisen hervorgerufen habe, so fei es fraglich, ob es irgendwie in der Macht der bürgerlichen Parteien stehe, die vorhandene Erbitterung zu beseitigen oder auch Der Polizeipräsident hat vor Jahresfrist durch Verfügung in nur einer weiteren Zunahme dieser Erbitterung wirksam vorzu­Bädereien die Beschäftigung von Arbeitern und Lehrlingen in der beugen, ohne daß die bürgerlichen Parteien zugleich sich selber und die Nacht vom ersten zum zweiten Weihnachts-, Oster- und Pfingst- Stadt aufgeben würden. Für die bürgerlichen Parteien gelte es, die feiertag verboten. notwendigen Grundlagen für die gemeinsame Existenz und das ge­Organisation stehen, verachten und verspotten diese behördlichen Be- Diesem Zwede solle die innerhalb der Grenzen des Hamburger Stadt­Viele Bäckermeister aber, die nicht unter der Kontrolle der meinsame Gedeihen aller Arbeiter mit Entschlossenheit festzuhalten. staates geplante Aenderung des Wahlrechtes dienen. Gegenüber der ſtimmungen! Glemente, die der Beruf aufzuweisen hat. Sie gönnen aus Das Stadtgebiet wird in zwei Wahlbezirke zerlegt. Die Wahl er­Es sind dies die schlechtesten und rüdsichtslosesten Senatsvorlage hat der Ausschuß folgende Aenderungen getroffen: nöder Profitgier und um dem lieben Nachbarn folgt nach den Grundsäßen der Verhältniswahl. Die zur Ausübung die Kunden abzujagen, den Bäckergesellen auch nicht des Wahlrechts berechtigten Bürger werden in zwei Gruppen ein­geteilt. 8ur ersten Gruppe gehören diejenigen, welche in jedem der einmal diesen einzigen Feiertag. An der Berliner Bevölkerung, namentlich der Arbeiterschaft, drei vorausgegangenen Jahre ein Einkommen von mehr als 2500 m. liegt es, diesen Herren die Aussicht auf so errungene Profite au ver- bersteuerten, zur zweiten Gruppe gehören alle übrigen wahlberechtig­eiteln und sie an anderen niedrigen Absichten au berten Bürger. Die Wahl der 160 Mitglieder der Bürgerschaft geschieht in der Weise, daß 80 durch alle Bürger gewählt werden, 40 bdurch die nicht überall haben sie gefiegt, denn es gibt auch Zechen, wo sausfrauen, ihren Bedarf an Auchen und Badwaren am ersten Bürgerschaft und die Mitglieder der Gerichts oder Verwaltungs­Wir bitten daher die gesamte Bevölkerung, vor allem die Grundeigentümer und 40 durch die Mitglieder des Senats und der überhaupt Wahlurne ging; und so oft auch ein neuer Termin anberaumt Beiertage zu deden und am zweiten Feiertage die Bäckereigeschäfte behörden. wird, so oft wiederholt sich das Schauspiel. Wie mag's den völlig zu meiden. Da auch sogar die Berliner Gastwirte Jnnung im Arbeiterberrätern zumute sein, ob diesen flatschenden Ohr­feigen, die sie von den Bergleuten erhalten! Wahrlich, die Frühjahre eine Petition an die Regierung richtete, die dahin zielte, Bergleute haben ihren Mann gestanden, wie man es faum den Bädergesellen aus Rückständigkeit und Profitfucht den einen hoffen durfte. Die Bergleute haben dem Ben- Feiertag wieder zu nehmen, bitten wir, auch in den trum und dem Geldsadsparlament ein ber- Restaurants am zweiten Feiertage teine frische nichtendes Urteil gesprochen.. Badware au forbern.

In der Verzweiflung sah man sich veranlaßt, einen Bakt mit den Zechenfreunden abzuschließen und sich mit diesen die Mandate zu teilen. Die niederen Bechenbeamten, Nacht­wächter und Portiers besorgten dafür die Agitation für die Christlichen . Und der Erfolg? Auf den größten Zechen mit einer Belegschaft mit vielen Tausend Mann gingen im Höchstfall etwa 100 Mann zur Wahlurne, sehr oft waren es feine 10 Mann, ja es find Arbeitsausschüsse zustande ge­kommen, wo nur ein, zwei oder drei Mann gewählt haben. So haben die Christlichen und das Zentrum gefiegt". Aber

.

M

Berlin una amgegend. An die organisierte Arbeiterschaft Berlins und der Umgegend! Parteigenossinnen und Genossen! Nach jahrzehntelangen schweren Kämpfen hat sich die Regierung endlich bemüßigt gesehen, auch den Bäckergesellen ein wenig Sonntagsruhe zuzugestehen.

hindern.

H

Deutscher Bäderberband ( Ortsverwaltung Berlin .)

--

Einigung im Wäschearbeiterausstand. Bielefeld , 23. Dezember .( W. T. B.) Der Ausstand unter den Arbeitern der Wäschekonfektion ist heute nach achtwöchiger Dauer durch Einigungsverhandlungen, die von dem Vorsitzenden des Ge­werbegerichts, Landgerichtsdirektor Roeher, geführt wurden, beendet worden.

Vorfeier der Heiligen Nacht ".

Moskan, 23. Dezember .( W. T. B.) Hier fanden gestern abend Kundgebungen der Aufständischen statt, die durch Geschütz­Teppichweber! Die Firma G. Feibisch in Treptow , fener anseinandergetrieben wurden, während der ganzen Nacht wegen allzu großer Arbeiterfreundlichkeit tam es in der Umgegend der Twerskaja zu blutigen und für die Aufständischen sehr verlustreichen Zusammenstößen. Um Zentralverband deutscher Tertilarbeiter. 10 Uhr umzingelten Truppen ein Hans im Lobkowst Perezloe, Filiale Stralau- Rummelsburg. worin sich aufständische Führer aufhielten. Diese verteidigten Deutfches Reich. fich mit Bomben und Schußwaffen. Gegen Mitternacht be­Einen Kampf ums Koalitionsrecht müssen die Arbeiter und schoß Artillerie das Hans, das schließlich gestürmt wurde, von Arbeiterinnen der Firma Neuberg u. Co., mechanische Weberei zu den Aufständischen sollen vierhundert, von den Truppen annover, führen. An diejenigen Arbeiter und Arbeiterinnen, fünf Offiziere und dreizehn Mann getötet und verwundet die dem Textilarbeiter- Verband angehören, stellte die Firma das worden sein. Anfinnen, aus dem Verbande auszutreten oder ihre Kündigung in Empfang zu nehmen. Früher erklärte sie immer, den Arbeitern und Arbeiterinnen wegen ihrer Organisationszugehörigkeit nichts in den

Zu spät.

Die Christlichen haben sich in den Besitz der Arbeiteraus­schüsse gesetzt, sie haben damit auch die Verantwortung für dieselben übernommen. Jedenfalls haben die Ausschüsse nun bald zu zeigen, was sie für die Bergleute leisten wollen, Köpenider Landstraße, ist mit Ausreden werden sich diese nicht abbes G. Feibisch gesperrt. speisen laffen. Leisten sie aber nichts, sondern werden das sein, als was sie der Bergknappe seinerzeit be­zeichnete, nämlich Unternehmerschußtruppe, dann werden die Bergleute den Christlichen Gewerk­verein zur Verantwortung zu ziehen wissen. Wir wissen jetzt schon, wie es werden wird, das verdiente Strafgericht wird nicht ausbleiben. Erst Arbeiterausschußwahlen, dann Berg Gewerbe­gerichtswahlen. Und bei den Berg Gewerbegerichtswahlen Memel, 23. Dezember .( W. T. B.) Das Memeler zeigte es sich, daß sich die Christlichen bei den Ausschußwahlen Da die Firma sich anheischig machte, genügend Arbeitskräfte zu Tode gesieg t" hatten. Das Resultat ist bekannt: von auswärts erhalten zu können, wird es Aufgabe der Arbeiterpresse 11 Uhr in Memel eingelaufen sei und berichtet habe, Da die Firma sich anheischig machte, genügend Arbeitskräfte Dampfboot" meldet, daß der Dampfer Kehrwieder" nachts zu bergeben waren 86 Mandate, davon erhielten Verband 66, fein, Zuzug, insbesondere von Webern, durch Warnungen fern- daß die Revolutionäre den Hafen von Riga gesperrt Gewerkverein 15, Polen 2, Zechenpartei 2, eine Wahl ist nicht zuhalten. haben sollen. ,, Kehrwieder" lief, um eventuell Flücht zustande gekommen. Der Verband hat also über linge zu befördern, Freitag in Libau ein. In Liban drei Viertel der Mandate erobert, womit Die Freitag früh der Generalstreik proklamiert. die kühnsten Hoffnungen übertroffen workündigung eingereicht, weil ihnen ein 30prozentiger Abzug droht. Der In den Kruppschen Wertstätten haben eine Anzahl Dreher die Revolutionäre wollten feine Schiffe ausfahren lassen. Int den sind. Aber andererseits hat die Niederlage der Christ- Anfang dazu ist bei den preußischen Lafetten, Kommissionsnummer Hafen befanden sich der schwedische Dampfer ,, Baltic" und der lichen auf die Beteiligten so niederdrückend gewirkt, daß die 1868, bereits gemacht. Die Firma muß offenbar das Geld, das sie Dampfer Coronia", beide Schiffe wurden mit Steinen bom­Zentrumspresse in ihrer Mehrheit noch immer keine Worte in die Pensionstafie gestedt hat, wieder herausholen. So geht es bardiert und es wurden Schüsse auf sie abgegeben, als sie findet; man ist zu feig, um der Wahrheit die den Effener Steuerzahlern! Erst müssen sie durch ihre Steuer. auslaufen wollten. Ehre zugeben. Die Lefer sollen es nicht wissen, wie die groschen dem herrlichen Heer auf die Beine helfen, und die Firma Bergleute auf die maßlosen Verleumdungen der Zentrums- Krupp, die den Segen einheimst, schraubt diesen Steuerzahlern den preffe geantwortet haben. Verdienst nach unten. Vater Staat und die Firma Krupp arbeiten andere zieht den Schmachtriemen stramm.

Die peinliche Halsordnung in Effen.

Nur einige wenige Zentrumsblätter geben die Nieder- Sand in Hand: der eine seht Steuer- Daumschrauben an und die lage offen zu, suchen sich aber zu trösten, daß auf die ge­wählten Vertreter des Gewerkvereins im Durchschnitt mehr Vom Schute gegen die Baulöwen. Um auch ihrerseits die Stimmen entfallen sind, als auf die gewählten Vertreter des Arbeiterschaft gegen die ihnen durch das Bauschwindlertum drohenden Verbandes. Das Verhältnis stellt sich so: auf die 66 Beifizer Uebervorteilungen, besonders die Lohnprellerei, zu schützen, haben des Verbandes find 17 177 Stimmen entfallen, auf die die Leipziger Maurer den Weg der Selbsthülfe beschritten und be­15 Beisiter des Gewerkvereins 9445. Oberflächlich be- schloffen, gegen die Bauschwindler mit Verhängung von Sperren sehen, könnte man danach den Troft jener Preffe gelten vorzugehen, die eventuell, um so auch den eigentlichen Unternehmer laffen. Es hilft aber nichts, wir müssen ihre Ilusion beffer zu treffen, auch auf die Befignachfolger ausgedehnt werden zerstören. Daran ist nicht zu zweifeln, daß die 17 177 Stim- follen. men, die für die Beisitzer des Verbandes abgegeben sind, auch wirklich von Verbandsmitgliedern stammen.

Rusland

war

Der Ausstand in Petersburg . Petersburg, 23. Dezember .( W. T. B.) Alle Restaurants und Kornbranntweinhandlungen in Petersburg find gefchloffen, die Kellner streiken. Starke Kofafen, Kavallerie- und Infanterie­patrouillen durchziehen die Stadt und verhindern jede Anjammlung in den Straßen. Am Uszensti- Kirchhof hat ein Meeting stattgefun­den, das von Truppen auseinandergetrieben wurde. Im Laufe des Tages wurden viele Personen verhaftet. Die Polizei fucht eifrig nach 28affen. Die Butilowwerfe mit über 12,000 Arbeitern befinden besetzt. Die Meister und Arbeiter sind abgelohnt. Die Züge der sich im Ausstand. Die Obuchowerke find geschlossen und von Militär Warschauer und baltischen Bahn fahren unter militärischer Bedeckung und werden durch Militärpersonal geführt. Auf der Nikolaivahn find die Beamten der Hauptverwaltung in den Ausstand getreten. Die elektrischen Werke in Petersburg sind militärisch befeht und Beim Gewerkverein ist das aber anders, da sind, wie bei den eine Lohnbewegung einen hübschen Erfolg. Die Straßenbahner in Winterthur ( Schweiz ) erzielten durch werden von technischen Truppen bedient. Auch die Post und das Die städtische Ver- Telegraphenamt werden von Truppen besetzt gehalten. Ausschußwahlen, sehr oft Gewerkberein und waltung erhöhte die monatliche Besoldung folgendermaßen: für die Ein Kuropatkinsches Telegramm. Bechenparteiler Hand in Hand gegangen. Kontrolleure von 160 Frant im Minimum und 205 Frank im Ja, Kenner der Verhältnisse glauben annehmen zu dürfen, Marimum auf 190 bis 240 Frant, für die Wagenführer von 130 Petersburg, 23. Dezember .( Meldung der Petersburger Tele­daß wohl die Hälfte der christlichen" Stimmen bis 154 Frant auf 150 bis 180 Frant, für die Kondukteure bon 120 graphenagentur.) Heute sind 518 Beamte und Arbeiter der Nikolais bis bon Bechenknechten herrühren. Also für den bis 142 auf 125 bis 170 Frant, für die Bahnwärter von 110 bis Bahn verhaftet worden, ferner wurden 200 aufständige Angestellte 130 auf 120 bis 140 Frant. Die tägliche Arbeitszeit im Depot be- der Warschauer Eisenbahn wegen eines auf einen Zug verübten An­Gewerkverein sieht die Geschichte überaus troftlos aus. trägt zehn Stunden, die alten Dienstleider werden den Inhabern schlages verhaftet. In der vergangenen Nacht find 500 der revs­Was hat man nicht vom Wachstum des Gewerkvereins überlassen, nach zweijähriger Dienstzeit werden sechs, nach zehn- lutionären Partei angehörige Personen verhaftet worden. zu rühmen gewußt ,, 80 000 Mitglieder paradierten jähriger vierzehntägige Ferien jedes Jahr gewährt. Für Ueber­auf dem Papier. Ja, nur auf dem Papier, sonst stunden wird ein Lohnzuschlag von 25 Prozent, für Nachtacbeit von hätten die Wahlen trotz alledem noch anders ausfallen 50 Prozent bezahlt. müssen; bei der Berg- Gewerbegerichtswahl hätte er, wenn ( Wiederholt, weil nur in einem Teil der Auflage.) er wirklich 80 000 Mitglieder befäße, mit Hülfe der Zechen­fnechte dem Verband die Stange halten fönnen. Der Ge. Wieber ein Erfolg ber österreichischen Eisenbahner. werkverein und die Zentrumspreffe haben Die Bediensteten der Kaiser Ferdinands- Nordbahn haben die sich als nahezu einflußlos erwiesen, erwiesen, Forderungen bewilligt hai. paffive Resistenz eingestellt, da die Direktion den größten Teil der namentlich hat die ultramontane re. Verhandlungen, die im Eisenbahnministerium mit den Ver­monia" auf die Dortmunder Bergleute jeg trauensmännern der Bediensteten der Böhmischen Nordbahn statt. lichen Einfluß berloren, das ist nebst dem gefunden haben, führten zu einem günstigen Ergebnis. Hierdurch Wahlsieg die erfreulichste Erscheinung der ist die Gefahr einer passiven Resistens behoben. Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Inferatenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Berlag: Borwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.

Moskau , 23. Dezember. Abends 8 Uhr.( Meldung der Petersburger Telegraphenagentur.) In den Straßen wurden mehreren Offizieren von Aufständischen die Waffen abgenommen. An mehreren Stellen errichtete Barrikaden wurden von Truppen besetzt. Die Aufständischen find im Besitze von Revolvern und Bomben, fie versuchen, das Haus des Präfeften zu belagern. Der Arbeiterbeputiertenrat hat gestattet, daß in den Banten gearbeitet wird, ebenso hat er die Herstellung von Schwarzbrot gestattet. Der genannte Rat hat angeordnet, daß um sechs Uhr abends der be waffnete Aufstand beginnen soll. An mehreren Bunkten ber Stadt wurde die Polizei entwaffnet. Mehrere Polizeibeamte wurden ge­

tötet.

Hierzu 5 Beilagen.