Einzelbild herunterladen
 

Nr. 301.

22. Jahrgang.

durch

bes

4. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonntag, 24. Dezember 1905.

Literarische Rundfchau.

"

"

-

der

des

Arbeit und Kultur. Eine Kombination naturwissenschaftlicher, vornehmlich haben die Kapitel Gewerkschaft und Sozialdemokratie",| Verlangen nach einer Erbschaftssteuer, stufenweise steigend nach Ums anthropologischer, fulturgeschichtlicher, boltswirtschaftlicher und sozial- Klassenkampf und Klaffenpartei"," das Bild der heutigen Sozial fang des Erbguts und nach dem Grade der Verwandtschaft", aus. Das politischer Studien von Karl Frohme . 1905. Verlag Bentral- demokratie" eine tertliche Bereicherung erfahren. Den Genoffen, welche Neue, Erhabene, Ueberwältigende in dem Landryschen Vorschlag ist berband der Maurer Deutschlands. ( Theodor Bömelburg in die sozialdemokratische Parteiliteratur näher kennen, die Marg gelesen die Gestaltung der progressiven Erbschaftssteuer zu einem heil­Samburg). und berstanden haben, die ferner geneigt find, ihr kritisches Ver- mittel gegen die Schäden der Gesellschaftsordnung durch die all­Das 884 Seiten starte Buch ist im Auftrage des Vorstandes mögen zu schärfen, fann das Buch als Lettüre bestens empfohlen mähliche, zeitliche Erhöhung der Steuer: erst werden so etwa des Zentralverbandes der Maurer Deutschlands herausgegeben. Der werden. Nicht weil seine Darlegungen mit unserer Auffaffung über- 331 Broz. genommen, dann 66% Proz. und wenn sich die Erbschafts­Schwapp, Borstand wollte durch die Anregung zu dem Frohmieschen Wert, wie einstimmen oder seine Deduktion auf anderen Wegen zu ähnlichen luftigen daran gewöhnt haben, nimmt man 100 roz. im Vorwort des Verlages ausgeführt wird, seine Pflicht erfüllen, Ergebnissen gelangt, wie die unfrige. Wie die Stritit des Vor- die Laube ist fertig; toum daß es die Gesellschaft gemerft hat, Vergesellschaftung der Produktionsmittel sich nicht nur für die Wahrung und Förderung der rein materi märts", die Brunhuber in der Vorrede zu seinem Buch selbst als die find die Mittel zur ellen respektive wirtschaftlichen und sozialpolitischen Intereffen der schroffsite" anerkennt, gezeigt hat, geht er von ganz anderen Grund- bereit. Und dann geht es im fühnen Fluge des Herrn Landry zur begriffen aus, als die heutige marristische Sozialdemokratie, und Vergefellfchaftung Arbeiter zu betätigen, sondern auch die Belehrung und Auf- feine Beweisführung zeigt sich überall von jenen ethisch- liberal- gesellschaftung, die sich bei der Begriffsklarheit des Reformators von Produktionsmittel, eine Ver Elärung der Verbandsmitglieder möglichst zu fördern. Schluß der Broschüre sogar zur Nicht allein in der durch den Zwang der Verhältnisse, philosophischen Velleitäten infiziert, die in den vierziger Jahren des Literaten Gnaden am die Erkenntnis umgewandelt Intereffes vorigen Jahrhunderts und später in den Glanztagen der preußischen Bergesellschaftung gemeinsamen Privateigentums bewirkten Solidarität für die Kämpfe um die Hebung der Fortschrittspartei zu dem Gedankeninventar des sogenannten ent- hat. Das Eigentumsrecht soll nach Art des Batentrechts behandelt Lebenshaltung liegt die Macht und die kulturelle Bedeutung der schiebenen" Liberalismus gehörten, seitdem aber mehr und mehr aus werden, dann sei das Endziel, ja noch 2 Meilen darüber hinaus Arbeiterorganisation; mit diesem Faftor muß sich das Wissen der Mode gekommen sind und durch die lange Ablagerung nicht an erreicht! Aber warum ist denn die berteufelt dumme Sozialdemokratie verbinden. Immermehr drängt die Entwidelung zu der Erfenntnis, Ansehnlichkeit gewonnen haben. Als Sozialpolitiker zählt Brun­daß fich die große foziale Frage, deren wichtigster Teil die huber zu den sogenannten Sozialliberalen, doch nicht zu der ge- nicht schon längst auf diese Patentidee verfallen? Auch das erläutert Arbeiterfrage ist, nicht nur richtet auf die Ueberwindung der wöhnlichen Spezies, die auf jenen englischen Finanz- und Geschäfts- uns gütigft Herr Landry in seiner Zusammenstellung aus Rignano, mit der Standes- und Klaffenherrschaft gegebenen materiellen Rot, liberalismus, wie ihn in Deutschland am reinsten die Freifinnige überfezt von Otto Südefum, bevorwortet von Eduard Verustein. 8um ersten( Seite 2): Wenn also die Arbeiterklasse jemals unter der die Arbeiterklasse so schwer zu leiden hat, sondern daß sie Vereinigung vertritt, etwas praktische Sozialreform, in gewissem auch als Bildungsfrage im umfassendsten Sinne des Wortes Sinne fann man sagen etwas Berwaltungsfozialismus aufgepfropft befreit werden soll, wenn jemals, um deutlicher zu sprechen, die erachtet und behandelt werden muß. Die geistige Not, zu der bat; bei Brunhuber findet sich eine beträchtlich stärkere Dosis bon heutigen Klassenunterschiede verschwinden follen, so wird es nur dank Herrschendes Sonderinteresse die Arbeitertiaffe berurteilt, ist im gu- ethischem Jdealismus, allerdings auch von politischer Naivität. Er einer Umwälzung der Rechtsverhältnisse mittels der fammenhang mit dem Mangel an materiellen Lebensgütern, mit selbst bezeichnet sich zwar als einen Sozialisten; aber schon die Tat Gefesgebung sein: das ist eine Ueberzeugung, ber materiellen Not, die den Geist erschlafft und zerrüttet, das fache, daß er es mit seinem Sozialismus für vereinbar findet, als die sich jedem tlar fehenden Geiste aufdrängt." schwerste Hindernis, das der Lösung der Arbeiterfrage entgegen- Rebatteur der nationalliberalen Köln . 3tg." zu fungieren, in der Fürwahr eine fublime Klarheit und riefenhafte Beweistraft: meine steht. Mit der Ausbeutung und der wirtschaftlichen, sozialen und neben der Rhein. - Westf. 3tg." die politische Interessenwirtschaft der Idee ist richtig, denn: wer sie nicht für richtig hält, ist nicht llarsehend." politischen Unterbrüdung der Arbeiterklaffe hat sich ein vollständiges fartellierten theinischen Großindustrie ihre schärfste Vertretung Bislang nahm man an, es zeuge von befonderer Unbeholfenheit, System verbunden, fie in der Erziehung zu vernachlässigen, ihr findet, zeigt, daß dieser Sozialismus von einer seltsamen Qualität Unflarheit, Oberflächlichkeit, felbstgefälliger Ueberhebung und Mangel wahre Bildung, echtes Wissen vorzuenthalten, ihr Vorurteile aller ist; und tatsächlich definiert der Verfasser denn auch den Sozialis- an Wissen und wirtlicher innerer Ueberzeugung, wenn man für Art einzuimpfen, fie einer den Geist verderbenden, das selbständige mus als das Streben, dem Gedanken der Gerechtigkeit auch im feine Ansicht nur anführen kann: das sieht jeder llarsehende" Ver­freie Denken verhindernden Dressur im Intereffe der privilegierten Wirtschaftsleben Geltung zu verschaffen", und als solche Gerechtig ständige oder dergleichen. Indes Herr Landry hat von Herrn Wenn der deutsche Reichsfangler seine tief­Selbstfucht zu unterwerfen. Dank dem demokratischen Sozialismus feit gilt ihm, daß alle am Produktionsprozeß beteiligten Fattoren v. Billow gelernt. ist der durch dieses so lange geübte Syftem bewirkte Bann gebrochen. einen gerechten Anteil" am Ertrage erhalten. Demnach sieht er gründigen Weisheiten mit der Berufung auf jeden verständigen In der Arbeiterklasse, zumal in den Waffen der gewerkschaftlich und denn auch in der ganzen deutschen Wirtschaftsgesetzgebung der Menschen" oder mit der Behauptung zu beweisen sucht: was der andere politisch organisierten Arbeiter, macht sich immer mehr der Drang lebten Jahrzehnte mit ihren Arbeiterschutz- und Versicherungs- fagt, ist Unfinn"," Blödsinn"," blödsinnige Züge" warum soll nach Bildung und Wissen, nach freigeistiger Erkenntnis geltend. bestimmungen bereits eine beträchtliche Realisierung und in dem Herr Landry nicht ebenso wissenschaftlich" in bierphilisterhafter Diefem Bildungsbedürfnis sollte das Buch entgegenkommen, es laffentampf der Sozialdemokratie die schärffte Kompromittierung Ohnmacht machen tönnen? Mit Berlaub, Herr Landry, Ihr flar­fördern und stärken. seines wahren und ehrlichen" Sozialismus. sehender Geist" steht auf dem Kopf. Gestatten Sie uns, ihn wieder Das vorliegende Wert entspricht in reichem Maße bem unaus­Der Sozialismus des Herrn Brunhuber ist also ein faber, ber auf die Füße zu stellen. Die ökonomischen Lebensbedingungen der rottbaren und so notwendigen Sehnen der Arbeiterklaffe nach Er- dünnter Neuaufguß des von Marg in seinem Kommunistischen Manis Gesellschaft finden ihren Ausdrud in den Gesetzen, schaffen erst diese, fenntnis der ökonomischen, sozialen, naturwissenschaftlichen und feft verspotteten deutschen wahren" Sozialismus; nur daß, wie nicht umgelehrt. Die Gesetzgebung fann ein, freilich häufig recht politischen Dinge und ihrer Zusammenhänge. Es befaßt sich feines sowohl bei Kaffee und Tee- als beim Gedankenaufguß faft immer matter Spiegel der wirtschaftlichen Verhältnisse sein, aber nicht Sie fann lediglich wegs lediglich oder auch nur überwiegend mit den Verhältnissen borzukommen pflegt, die einstige Würze und Naturwüchsigkeit ver- wirtschaftliche Gesellschaftsverhältnisse schaffen. der Maurer allein, sondern erstredt seine Untersuchung auf die schwunden ist. Wenn ich trotzdem das Buch empfehle allerdings dem Siege einer wirtschaftlichen Bewegung ben Stempel aufbrüden. für die gesamte Arbeiterklasse hochintereffante Frage des Busammen nur den Genossen, welche die marxistische Literatur näher tennen- fo Ein Begriff richtet sich nach dem Gegenstande, nicht der Gegenstand Hanges der Arbeit mit der Kultur. Genau so wenig wie Herrn Landrys Spiegel­deshalb, weil es einen sehr lehrreichen Einblid in die politische Ans nach dem Begriffe. Diese Untersuchung nimmt das Buch in 15 Kapiteln vor, die treffliche schauungswelt der den laffenkampf als widerliche Verirrung, wenn bild erst seinen flarsehenden Kopf schafft, kann die Gesetzgebung die Bausteine für eine Geschichte der Kultur und der Wertung der nicht gar als Roheit" ablehnenden bürgerlichen Halb- und Viertels- tatsächlichen, wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse erzeugen. Arbeit innerhalb des geschichtlichen Werdeganges liefern. Jst's mit dem flarsehenden Kopf des Herrn Landry nichts, so Der sozialisten gewährt: eine Spezies, die bekanntich in Deutschland Berfaffer legt in leicht faßlicher, allgemein verständlicher unter den liberalen Berufen und speziell in Universitätstreifen find vielleicht seine anderen Argumente einleuchtender. 8um zweiten( S. 1, 3, 95 bis 99) argumentiert Herr Landry flüssiger Schreibweise dar, welche Rolle die Arbeit in dem Stampf durchaus nicht spärlich vertreten ist, und weil ferner der Verfasser in des Menschen um seine Herrschaft über die Natur und um die feinen Ausführungen über den Klassencharakter der deutschen Sozial in Anlehnung an Bernsteinsche gitate also: Der Sozialismus hat eine Inlturelle Sebung der Menschheit und des einzelnen Menschen ge- demokratie, die in ihr vorhandenen sozialreformerischen Strömungen bedenkliche Berlangsamung erlitten." Man vermag heute nicht mehr den spielt hat und spielt. Außerordentlich viel gitate aus philofophifchen, und ihre voraussichtliche politische und wirtschaftliche Zukunft, biel- Voraussagungen Mary' von einem demnächstigen und naturnotwendigen ökonomischen, naturwissenschaftlichen und geschichtlichen Werten regen fach zu Folgerungen gelangt, die, wenn ich sie auch meist nicht zu Zusammenbruch der kapitalistischen Gesellschaft Glauben beizumeffen." zum Weiterstudium und Nachdenken an. Die Stellung des Menschen akzeptieren vermag, mir doch der Beachtung wert erscheinen Die Spaltung der Sozialdemokraten in Revisionisten und Radikale zur Natur, Ursprung der menschlichen Arbeit und Kultur, die Arbeit schon deshalb, weil sie teilweise recht interessante Ausblicke bieten und verleitet jebe Richtung zur Zahmlegung der anderen". Die Grund­im Lichte der anthropologischen Forschung, Werkzeuge und Maschinen, an die vielen Schwierigkeiten mahnen, die es noch zu überwinden ursache der gegenwärtigen Spaltung der sozialistischen Partei" liegt in dem Kommunistischen Manifest". Dies Manifest hat nämlich ein das Wesen der Arbeit, Arbeit und Ethit, der Arbeitstag, gibt, nach außen wie nach innen. Arbeitslohn und Lohnsysteme, die Arbeiterfrage in der Ver Wie das aller wahren" Sozialisten ist auch Brunhubers Magimalprogramm"( Endziel) und ein Minimalprogramm". Das gangenheit, die moderne Handwerkerfrage, der Arbeitsvertrag. historisches Verständnis von zweifelhafter Qualität. Das Kapitel Minimalprogramm bietet zu wenig. Also einige man sich auf das Sie Rechtsidee der Arbeit, Kleritalismus über die materialistische Geschichtsauffassung ist entschieden das Landry- Rignanosche Mittelprogramm". Das schlägt eine Brüde frage, weitere Würdigung der freien gewerkschaftlichen Arbeiter schwächste des ganzen Buches, auch die Ausführungen über die zwischen dem Minimal- und dem Marimalprogramm". Dann ist organisation, die Idee des Rechtes auf Arbeit lauten die lleber Marrsche Wert, Affumulations-, Konzentrations-, Krisentheorie usw. eine Einigung der Reformer und der Revolutionäre" herbeigeführt fchriften der 15 Kapitel des Buches. Ihre Anführung mag andeuten. bieten nichts Neues; meist enthalten fie nur kompilationen aus und grabweise geht's zur Vergesellschaftung. Es wäre zu anmaßend von uns, wenn wir es unternähmen, welchen reichen Inhalt das Buch birgt. Von besonderer agitato- Spezialfchriften. Eigentlichen Wert haben nur die Sapitel über rischer Wirksamkeit dürften das 7. Rapitel( ber Arbeitstag) und das Evolution und Revolution, über das Verhältnis der Sozialreform bies tolle Potpourri von Utopie, Unverstand und Ueberhebung zu legte Stapitel sein. In diesem letzten Rapitel entwickelt Frohme, aur Revolution, den Charakter der Gewerkschaften, die gegenfäßlichen zergliedern. Bor Leuten, die wie Herr Landry andauernd behaupten, daß der Klassenstaat unter Recht auf Arbeit " in bestem Falle Armen Strömungen in der heutigen Sozialdemokratie und zwar auch diese grün ist rot, und meinen, durch die Wiederholung ihre Behauptung fürsorge versteht, daß ber Klaffenstaat ein Recht auf Arbeit Stapitel nicht deshalb, weil alles, was sie bieten, richtig ist bewiesen zu haben, streden wir gern die Waffen. Und das Vorwort von Eduard Bernstein ? Es ist im Vorwärts" nicht verwirklichen kann, und daß die sozialistische Gesellschaft das neben manchem Richtigen findet sich auch manches Unrichtige und vor Recht der Arbeit gegenüber der ufurpierenden und unterbrüdenden allem viele Uebertreibungen sondern weil diese Partien des vom 15. Oftober abgebrudt. Die Frage des Erbrechts, meint Bern­Befizübermacht zur praktischen Geltung bringen wird. Die großen Buches mit einer gewiffen Präzision veranschaulichen, wie sich die stein, habe früher in der überwiegend ethisch- juristischen" Literatur inneren Verhältnisse der Sozialdemokratie den bürgerlichen, denken- des älteren Sozialismus eine große Rolle gespielt. wahrhaft erhabenen Zbeen, die die gesamten historischen Betrachtungen ben Sozialpolitikern barstellen und welche Folgerungen diese daraus auf die Forderung der Aufhebung des Erbrechtes im Konvent über Kultur und Arbeit durchziehen, sind die Em angipation der ( 7. März 1793) und auf die Saint Simonistische Forderung Arbeit von der Herrschaft des Privateigentums an den Produktions stehen. Bu bedauern ist, daß der Verfasser nicht auf die fachliche Kritik der Aufhebung des Erbrechts hin. Mit der Bernsteins Buch ent mitteln. Auf dies Biel weist Seite für Seite des Buches hin. Bei der gewaltigen Stofffülle bes besprochenen Werkes ist es natürlich, daß antwortet, die feine Artikelferie in der Presse gefunden hat, er be- lehnten Anschauung Rignano- Landry's über die Widerlegung der Der Leser manchen Ausführungen nicht voll beizustimmen vermag. gnügt sich mit der kurzen Erklärung: Aber auch meine beiden aus der Marrschen Lehre gefolgerten ökonomischen Zusammenbruchs­Ueberall aber, und das ist bei einem eine so reiche Stofffülle schroffsten Gegner, der orthodore margistische Kritiker des Vor- theorie" und der Meinung, baß der Sozialismus damit wieder populär berarbeitenden Buche wesentlich und anerkennenswert, fucht wärts" auf der einen und der scharfmacherische Vertreter der Unter mehr eine Sache des freien Wollens" fei, ist er einerseits einver­Der Berfaffer nicht seine Anficht aufzudrängen, sondern sucht nehmerinteressen in der Antisozialdemokratischen Korrespondenz" standen, hebt aber andererseits hervor, daß Rignano- Landry doch burch Borführung des Tatsachenmaterials zum Selbstnachdenken und auf der anderen Seite. beide haben keine einzelnen wissenschaftlichen einen höheren Grad sozialer Freiheit" annehme. Es fehle dem zur Bildung eines eigenen Urteils anzuregen. Das Bestreben geht Daten widerlegt, sondern der Grund ihrer abweichenden Meinung Buche der Nachweis des inneren Zusammenhangs des Rignanoschen fo weit, daß an mehreren Stellen der Berfasser sich mit der Un liegt tiefer begründet, nämlich durch ihre vorgefaßte prinzipielle Borschlags mit der gesellschaftlichen Entwidlungsstufe, für die er führung bürgerlicher Stimmen begnügt und es dem Leser überläßt, Stellungnahme und politische Grundanschauung. Politisch- ethische gedacht ist". Der Patentgedanke Stignanos tönne aber doch wohl Vielleicht werde aus ber historischen und ökonomischen Entwickelung heraus ein Anschauungen von Grund aus zu belehren, wird niemals im Be eines Tages mehr fein als eine geniale Utopie". richtiges llrteil au finden. Das Buch ist geeignet, nach vielen reiche einer wissenschaftlichen Untersuchung liegen; deshalb ist eine auf die Ideen des Verfaffers dermaleinst der Bers Anwendung finden: äußerliche Verarbeitung dieser zum Teil hochbedeutenden und be. Si scopron' le tombe, si levano i morti"( Die Gräber öffnen sich, Dichtungen hin anregend und aufklärend zu wirken. achtenswerten Kritifen für mich leider unmöglich. Das müßte in es erheben sich die Toten). tief eingreifender Weise und organischer Umarbeitung geschehen." Das Vorwort vermag uns zu einem anderen als dem oben gefällten Urteil feineswegs zu veranlassen im Gegenteil, wir meinen: es ist besser, laßt die Toten ruhen, den Lebendigen gehört die Welt. Daß Landry Rignano Lassalles System der er­Los von der Erbschaft! Bon Eugenio Rignano. Mit einem worbenen Rechte und die darin niedergelegten Erörterungen Vorwort von Eduard Bernstein . Nach der französischen über Erbrecht nicht kennt und daß ihm so ziemlich die Ausgabe des Dr. Adolphe Landry . Ueberfest von Otto gesamten Erbrechtsysteme und deren Entwickelung ebenso unbekannt Sübelum. Verlag: Berlin - Leipzig , Modernes Berlagsbureau jind wie die wirtschaftliche Entwidelungsgeschichte und die Margiche Curt Wigand 1905. 100 Seiten, Vorwort: 14 Seitent. Lehre, zeigt Seite auf Seite der oberflächlichen, in Broschürenform Der Jtaliener Rignano hat ein Buch verfaßt, das dem gegossenen Träumerei. Wenn eine gute Sache, wie die der Forderung Lebensobem einblasen neuen foll. be- einer progressiven Erbschaftssteuer überhaupt diskreditiert werden mit tönnte, so gebührt der Ruhm, dies in die Wege geleitet zu haben, sich: Ein Sozialismus in lebereinstimmung Aus ökonomischen Liberalismus. diesem der besprochenen Utopie. Lehren des

und Arbeiter

a. st.

"

H. C.

Ee

9

A

Er weist

Der Broschüre ist als Sinnbild ein mittelalterlich gewappneter

Dr. Robert Brunhuber: Die heutige Sozialdemokratie. Eine kritische Wertung ihrer wissenschaftlichen Grundlage und eine foziologische Unter juchung ihrer praktischen Parteigeftaltung. Jena 1906, Gustab Fischer. 212 S. Preis 2 M., geb. 2,50 M. In den Monaten Juli und August erschien in dem Hauptorgan der nationalliberalen Bartei, der töln. 8tg.", unter dem Gesamt­titel Die heutige Sozialdemokratie" eine lange Artikelferie, in welcher der Verfasser nach einem historischen Uebers blid über die Entwidelung der deutschen Sozialdemokratie mehrere Liberalismus der wichtigsten margistischen Theorien einer abfälligen Stritit unter- titelt zog, die ihn zu dem Schlusse führte, die Gegensabe zwischen den den politischen und boltswirtschaftlichen Anschauungen der Revisionisten Buch hat der Frangofe Landry Stüde ausgezogen und nach und Radikalen in der heutigen Sozialdemokratie hätten sich der einem neuen Plan aneinandergereiht". Diese Zusammenstellung Reiter auf einem schwerfälligen Roß borgedruckt, das verzweifelt artig gugespitzt, daß eine spätere Spaltung unvermeidlich erscheine. hat Otto Südefum ins Deutsche überfest, Eduard Bernstein mit tastet, wohin es den Fuß feßen soli. Die Ausstattung ist gut. Die Artifel im ganzen dreizehn erregten nicht nur in der einem Vorwort begleitet. Mit großen Erwartungen nahmen wir bürgerlichen Breffe ein gewiffes Aufsehen, sondern forderten auch die mit einem fafrangelben Umschlag und tirschrotem Alarmruf: mehrere unserer Parteiblätter zu einer Gegentritit heraus. Be Los von der Erbschaft!" geschmückte Broschüre in die Hand. fonders ausführlich antworteten die" thein. Sta", die Breslauer Wir vermuteten, daß der oder die Verfaffer eine Entwidelung Die Garde vom Flügelrab"( Episoden aus dem Dienstleben der Eisenbahn- Beamten) von Kurt Hohened.( 205 Seiten.) Boltswacht und der Vorwärts", der in den Nummern bom 27. bes Begriffe und der Wirkung der Erbschaft nach ihrer historischen, und 29. August, sowie vom 3. und 10. Geptember brei der wichtigsten ökonomischen oder sozialen Seite bin geben und bielleicht Vom Distelstrauch erwartet man keine Rosen. Im Verlage des von dem Stritifer der Stöln. 3tg." behandelte Fragen, nämlich feine hieraus Schlüsse ziehen würden. Weit gefehlt: Das Buch Herrn Sattler( Braunschweig ) war damals Biljes Roman" Aus Artikel über die materialistische Geschichtsauffassung", die Marr enthält biel mehr. Seine Verfasser haben den Hebel einer fleinen Garnison" erschienen, enes Buch, das geschrieben wurde fche Affumulations, und Konzentrationstheorie und bie Sozial gefunden, mit dem in außerordentlicher Leichtigkeit die in der unverkennbaren Absicht, Sensation und nichts als Sensation Demokratie als Alaffenpartei" herausgriff und an diesen die Uns fapitalistische Gesellschaftsordnung aus den Angeln zu heben sei. zu machen. Diese Absicht hat bas ed'e Brüderpaar Bilfe- Sattler nur gulänglichkeit und die Mißverständnisse in ben kritischen Becht Generations weife progreffive Erbichaftssteuer" au gut erreicht, leider auf Stoften des literarischen Geschmads und gängen der Köln . 8tg." nachzuiveifen fuchte. heißt das Bauberwort, das in der Rignano- Landryschen Aneinander des Anfehens, dessen sich der deutsch : Buchhandel erfreut. An und für sich ist gegen Enthüllungs"-Literatur, zumal von Das Interesse, auf welches die Artitelferie in der deutschen reihung" feine Auferstehung als Erlösung aus allem Uebel feiert. Breffe stieß, hat den Verfasser bestimmt, sie in Buchform erscheinen Die Forderung einer progreffiven Einkommensteuer, einschließlich der unserem sozial- kritischen Standpunkt aus, gar nichts einzuwenden. au laffen beträchtlich ergänzt und erweitert. Der politisch- pole- Erbschaftssteuer, ist ja eine recht alte. Unser Erfurter Programm Doch darf der Plan, dem lesenden Publikum Aufschlüsse über weniger mische Teil ist etwas verkürzt, der konstruktive erweitert worden; brückt in Nr. 9 der Forderungen, die zunächst gefordert werden, das betannte Gebiete unseres Stulturlebens zu geben, nicht bloß vor­

"

-

it

"

"

a. st.