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5.5.

Redaktion und Expedition: Berlin  , Cindenitr. 69. Fernsprecher: Amt IV, 1983.

Vorort- Nachrichten.

Friedrichsfelde  .

Charlottenburg  .

Vorort

Beilage des ,, Vorwärts  " Berliner   Volksblatt

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૮૪

| Nr. 302. Donnerstag, den 28. Dezember 1905. Inferate Sechsgeſpaltene Kolonelzeile 20 Plg.

Während der Hochzeitsfeier bestohlen wurde ein junges Ehepaar aus der Georg Wilhelmstraße สิน Charlotten burg. Das Paar war nach Berlin   gefahren, um hier seine Hochzeit zu feiern, und als es gegen Mitternacht die neue Häuslichkeit be­trat, entdeďte es zu seiner Bestürzung, daß während seiner Ab­wesenheit Einbrecher in die Wohnung eingedrungen waren. Die Diebe hatten in dem Heim der jungen Ehegatten eine heillose Ver­wüstung angerichtet und kein Bedenken getragen, sämtliche Betten aus der Wohnung zu stehlen. Außerdem fielen den Einbrechern wertvolle Kleidungsstüde, Wäsche uſtv. in die Hände. Schöneberg  .

Arbeitern, ein Staatsbetrieb, der vorgibt, ein Musterinstitut zu sein. Mögen die Arbeiter der Staatsbetriebe, die immer ihrem Gegner Gefolgschaft leisten, sich diesen Fall ernstlich vor Augen führen und die Lehre daraus ziehen, daß sie sich in Zukunft auf die Seite der vorwärts strebenden Arbeiterschaft zu stellen haben.

ist.

Berliner   Nachrichten.

Bel größeren Aufträgen entsprechenden Rabatt.

Die Linie ist über den Kurfürstendamm  , durch Halensee   und Grunes wald sowie über den Kronprinzessin- Weg geplant. Die ganze Strecke soll in einem Zeitraum von etwas mehr als einer Stunde durch­fahren werden. Die Verwirklichung dieses Verkehrsprojekts hängt von den notwendigen Konzessionierungen der anliegenden Ges meinden ab.

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Mit Bezugnahme auf den Bericht von der Generalversammlung des Wahlvereins in unserer Sonntagsnummer schickt uns Genosse Stühmer eine Zuschrift, in der er bemerkt, daß die Vorgänge in Drei Einbruchsdiebstähle. Eine unangenehme Ueberraschung dieser Versammlung vollkommen unrichtig wiedergegeben seien. wurde dem Fabrikanten M. zuteil, als er an einem der Feiertage mit Insbesondere sei es unrichtig, wenn gesagt sei, daß in der Diskussion seiner Frau von einer Weihnachtsbescherung in die am Kurfürsten­Umbreit, Stühmer und Bruck über die Vorwärts"-Angelegenheit Neuerung beim Neujahrsbriefverkehr. Für den Neujahrsbrief- damm gelegene Wohnung zurückkehrte. In den Zimmern war eine gesprochen hätten. Richtig sei vielmehr, daß Genoffe verkehr sind die Vorbereitungen von der Post schon von langer Hand heillose Verwüstung angerichtet, alle Behälter gewaltsam erbrochen Pinseler in seiner Berichterstattung es darauf angelegt getroffen. Unmittelbar nach dem letzten Neujahr finden Bestrech- und durchwühlt. Die Einbrecher hatten tüchtig gestohlen. Kleidungs­habe, die Vorwärts"-Angelegenheit aufzurollen und dem Genossen ungen bei der Ober- Postdirektion über die Erfahrungen beim letzten Stücke, Wäsche, Schuhe, ja auch das ganze Bettzeug hatten sie ent­Lint wegen seiner Stellungnahme auf der Kreiskonferenz eine Art Jahreswechsel statt. Eine Neuerung wird heuer bei der Kasten- wendet. Reiche Beute fiel Dieben in die Hände, welche bei einem Mißtrauensvotum erteilen zu lassen, ihm habe Link entgegnet, dann leerung eingeführt. Die Auflieferung pflegt sich zu Silvester und Kaufmann in der Wildenbruchstr. 55 eingebrochen waren. aber wurde beschlossen, zur Tagesordnung überzugehen. Neujahr allein bei den Stadtbriefkasten zu verzehnfrden. Der ein- Langfinger hatten ebenfalls die Abwesenheit des Wohnungs­Rixdorf. zelne Mann bermag die Auflieferung bei den einzelnen Briefkasten inhabers benutzt, um in die Wohnung einzudringen und zu nur auf wiederholten Gängen zum Amt zu schaffen. Für die Brief- plündern. Sie stahlen Uhren, Ringe, Ketten und andere Wertobjekte Liebestragödie einer Sechszehnjährigen. Der Leichenfund auf fastenleerung werden deshalb in diesem Jahre die jetzt verfüg- und entfamen ungehindert. Für 1100 M. Beleuchtungs- und dem Eisenbahngleis am Rigdorfer Bahnhof hat jezt seine Aufklärung baren Patetbestellwagen herangezogen. In den Wagen werden Strafttabel wurden bei einem Einbruch erbeutet, welcher auf dem gefunden. Die Tote, welcher der Kopf vom Rumpfe getrennt war, Körbe aufgestellt, in welche der Inhalt der Briefkasten geschüttet Gründstücke der Wilmersdorferstr. 98/99 verübt worden ist. Die ist als die 16 jährige Verkäuferin Klara Dochow, die bei dem Bäcker- wird. Es geschieht dies besonders bei den größeren Aemtern, wie dreisten Diebe stablen dort aus einem Keller 600 Meter Beleuchtungs­meister Braun in der Kaiser Friedrichstr. 11 in Stellung war, 21 in der Turmstraße, 30 in der Neuen Winterfeldstraße, 34 in fabel, 15 Meter Krafttabel und nahezu 900 Meter Leitungsdraht. relognosziert worden. Dem entseglichen Selbstmord liegt eine der Petersburgerstraße, 58 in der Danzigerstraße, 61 am Halleschen Dieser Diebstahl muß zweifellos von einer größeren Einbrecherbande Liebestragödie zugrunde. Das junge Mädchen hatte mit einem Tor, in Rirdorf usw. Die Auflieferung ist gerade in den Bezirken, ausgeführt sein, da schon zur Fortschaffung der schweren Beute eine Gesellen ihres Arbeitgebers ein Liebesverhältnis angeknüpft, das die sonst weniger Briefverkehr haben, zu Neujahr besonders groß. ganze Reihe von Personen notwendig sind. der Vater jedoch nicht leiden wollte, da ihm über den Gesellen Die Kastenleerung mit Wagen ist nicht nur sicherer, sondern auch Ein Millionendieb, dessen Flucht seinerzeit großes Aufsehen ungünstig berichtet worden war. Um dem Liebesverhältnis nun ein schneller als die zu Fuß. Für den Neujahrsverkehr läßt die Post: erregte, wurde am ersten Feiertag in Paris   festgenommen. Ende zu bereiten, wurde der Bäckergeselle von seinem Meister ent- verwaltung wieder die Mahnung ergehen, die Briefmarken möglichst handelt sich um den Prokuristen Hugo Spiegel   von den Oberschlesi­laffen. Auf die Drohung des Vaters, daß er seine Tochter züchtigen frühzeitig und nicht in den letzten Stunden beim starken Andrang schen Kofswerken und der Chemischen   Fabrik- Aktien- Gesellschaft werde, wenn sie dennoch mit dem Liebhaber weiter verfehre, schrieb zu kaufen, sowie die Neujahrsbriefe frühzeitig aufzuliefern. Nicht unter den Linden Nr. 8. Spiegel erhielt mehr als ein Minister­das junge Mädchen seinem Schatz einen Abschiedsbrief. Der Gefelle nur bei Briefen nach Großstädten, sondern auch nach Mittelstädten gehalt, bewohnte in Wilmersdorf   ein fürstlich eingerichtetes Haus antwortete ihr jedoch, daß er nur verleumdet worden sei. Einige muß die Wohnung angegeben werden, für Berlin   auch der Post- und lebte in jeder Beziehung auf großem Fuße. Eines Tages ver­Tage später kam der Bäutigam wieder in den Laden des Braun und bezirk und die Nummer des bestellenden Postamtes. Geschieht das schwand er, und nun tam ans Licht, daß er 800 000 m. veruntreut, sprach mit der D., bis der Meister hinzukam. Da dieser kurz darauf nicht, so kann die Sendung verzögert werden. Stets empfiehlt sich wahrscheinlich in Börsenspekulationen, die er mit fremdem Gelde einen Brief schrieb, nahm das Mädchen an, daß der Vater von dem die Angabe des Absenders, bei Briefen auf der Rückseite, bei Karten auf eigene Faust betrieb, verloren hatte. Die Nachforschungen nach Vorfall in Kenntnis gesezt werden sollte und von Furcht getrieben, in der linten unteren Ecke der Vorderseite. dem Ungetreuen blieben bisher erfolglos, bis gestern aus Paris   die eilte es verzweifelt nach der Bahn und warf sich vor einem Süd­Nachricht hierher gelangte, daß er dort am Montag ergriffen wurde. ringzuge. Kindesmord. Ein schauriger Fund ist gestern morgen in dem Einzelheiten über seine Festnahme sind hier noch nicht bekannt. Hause Gollnowstr. 29 gemacht worden. Milchjungen entdeckten dort Wahrscheinlich ist der Defraudant von privater Seite angehalten im Hausflur in einer Ecke die Leiche eines neugeborenen Knaben. und der Polizei übergeben worden. Darauf läßt wenigstens die Der tote Säugling war in ein Stück Neſſeltuch und Backpapier ein Mitteilung des Chefs der Pariser Sicherheitspolizei schließen, der gewickelt. Es liegt hier zweifellos ein Kindesmord vor. Nach Ansicht hier anfragt, was mit Spiegel geschehen solle. Der Pariser Polizei der Polizei ist dem Knaben, welcher kräftig entwickelt und vollkommen wurden von hier aus die Vorgänge sofort furz mitgeteilt. Spiegel lebensfähig gewesen war, Mund und Nafe zugehalten worden, um bleibt daher in Haft. Diplomatische Verhandlungen zu seiner Aus­ihn auf diese Weise gewaltsam zu ersticken. Die Leiche iſt polizeilich lieferung werden unverzüglich eingeleitet. beschlagnahmt worden. Walde bei Klein- Glienicke   wird berichtet, daß am Freitagabend Herr zu Sachsen   und Hohenstein, bisher v. Karmansky, In Sachen der Ermordung des Kellners August Giernoth im Stadtverordnetenversammlung hat der Fürst von Karmant, Ein schlechtbehandelter Fürst. Nach dem Petitionsverzeichnis der gegen 7 Uhr derselbe Mann, der sich bald nach Auffinden der Leiche Brüderstraße", eine Beschwerde über angeblich schlechte Be des Ermordeten in Klein- Glienice bei der Ehefrau des Gendarmen nach verschiedenen Einzelheiten erkundigte, dort wieder erschienen andlung auf der Armendirektion erhoben. Die jüngsten Erfolge der Sozialdemokratie bei den Stadt­Die Ehefrau des Gendarmen traf ihn auf der Straße und Berliner   Adreßbuch scheint der hohe Herr auch schlecht weggekommen verordnetenwahlen, die ihr infolge des erbärmlichen Klassenwahl erkannte ihn fofort wieder, obgleich er anders gefleidet war, als zu sein, denn es führt den Namen Sr. Durchlaucht gar nicht auf! Um dem Unfug in der Silvesternacht zu steuern, werden seit rechtes zwar keinen Mandats-, wohl aber einen Stimmenzutache beim ersten Mal. Damals trug der Mann einen schwarzen steifen brachten, scheinen unseren Prozentpatrioten besonders schwer im Hut und dunklen Paletot, der graumeliert war, diesmal dagegen, längerer Zeit die dabei vorfallenden Ausschreitungen nicht durch Magen zu liegen. Die auf sie trotz aller Anstrengungen entfallene weichen Hut. Als er merkte, daß er beobachtet wurde, lief er schnell anwaltschaft zur gerichtlichen Verfolgung übermittelt. Magen zu liegen. Die auf fie trotz aller Anstrengungen entfallene ähnlich wie ein Wirtschaftsinspektor, eine grünliche Joppe und einen polizeiliche Strafverfügungen erledigt, sondern der Staats­geringe Stimmenzahl hatte den Haus- und Grundbesitzerverein ganz aus dem Häuschen gebracht. Man befürchtet offenbar, es könnten auf der Berlin- Potsdamer Chaussee in der Richtung nach Potsdam   Im Jahre 1905 sind aus diesem Anlasse bestraft worden 113 Per­bei den am 11. Januar stattfindenden, Ergänzungswahlen doch Was den in Verdacht geratenen früheren Bierzapfer sonen, davon 24 mit Freiheitsstrafen bis zu 2 Wochen, 69 mit Geld­nicht mehr so furzerhand, wie im Falle unseres Genossen Gabriel, Reimann anbelangt, so ist derselbe als nicht in Betracht kommend strafen und 7 jugendliche Personen mit gerichtlichen Verweisen, die auf die sozialdemokratischen Standidaten entfallenden Stimmen, ieht außer Spiel. 2 Angeklagte wurden der Staatsanwaltschaft zur anderweitigen welche hoffentlich gegenüber den vereinigten Gegnern wieder in der Aburteilung überwiesen. Auch dieses Jahr ist die Schutzmannschaft Ein schwerer Automobilunfall hat sich am ersten Weihnachtsfeier- angewiesen, energisch gegen Unfugstifter vorzugehen. Mehrheit sein werden, für ungültig erflärt werden. Da muß denn tage in der Friedrichstraße zugetragen. Ein unbekannter etwa mobil gemacht werden. Glauben doch die Herren Hausbesitzer das 43 Jahre alter Mann war im Begriffe gewesen, vor dem Hause Zwei ungefühnte Morde. Die beiden Mordtaten an der Ehe­alleinige Anrecht auf dieſe Mandate zu haben. In der letzten Friedrichstraße 88 den Fahrdamm zu überschreiten und hatte dabei frau des Schlossers Schurm und der Schiffersfrau Graznick werden Sigung des Haus- und Grundbesizervereins legte der Ober- nicht das Herannahen der Automobildroschke Nr. 4388 bemerkt. Der wohl ungefühnt bleiben. Bekanntlich war der Schlächter Teichmann scharfmacher, der Stadtv. R. Schneider, in einem Referate über Chauffeur gab sofort das Warnungssignal, doch war es dem vor etwa einem Vierteljahre unter dem schweren Verdacht, beide die bevorstehenden Wahlen denn auch besonderen Nachdruck darauf, Baffanten nicht mehr möglich, dem Bereiche des Automobils zu ent- Verbrechen begangen zu haben, verhaftet worden. Seitdem befand daß es Pflicht aller auf dem Boden der heutigen Gesellschafts- eilen. Er wurde auf die Straße geschleudert und trug einen sich T. als Untersuchungsgefangener in Moabit  . Heiligabend ist er ordnung( die für ihn und seinesgleichen freilich die angenehmste ist) komplizierten Säädelbruch davon. Polizeibeamte brachten den Ver- jedoch plötzlich wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Seine Ent stehenden Vereinsmitglieder sei, geschloffen gegen den gemeinsamen unglückten nach der Unfallstation in der Kronenstraße und von dort lassung aus dem Untersuchungsgefängnis erfolgte ohne irgend Feind, die Sozialdemokratie, Front zu machen und alles zu ver- nach dem Krankenhause in Moabit  , wo er Hoffnungslos danieder- welche Begründung. Es hat demnach den Anschein, daß sich der meiden, was zu einer Zersplitterung der Kräfte führen könnte". liegt. Verdacht gegen T. im Laufe der langwierigen Untersuchung nicht Diese Praris wird zwar freilich schon seit jeher geübt und es war aufrecht erhalten ließ. T. hatte sich auch seinerzeit bei Verübung ganz überflüssig, das besonders zu betonen. Immerhin ist es be= Mord und Selbstmord am heiligen Abend. Eine blutige Ehe- des Mordes an der Schiffersfrau Graßnic unter dem Verdacht der merkenswert, wenn unter den Sozialistentötern in dieser Gesell- tragödie hat sich am heiligen Abend zu Charlottenburg   im Hause Täterschaft in Untersuchungshaft befunden, konnte jedoch ivegen schaft sich noch jemand findet, der versucht, anderer Meinung wie Nettelbeckstr. 12 abgespielt. Dort tötete der 30 Jahre alte ehemalige Mangels an Beweisen nicht unter Anklage gestellt werden. Als feine Standesgenossen zu sein. Der Rechtsanwalt Gottschalt fächsische Offizier, jezige Kaufmann und Plantagenbefizer Alfred dann vor etwa einem Vierteljahr im Walde bei Zeuthen   die Frau erklärte mutig, bei den Kommunalwahlen die Hausbesikerprivilegien Herzger seine gleichaltrige Ehefrau Margarethe geb. Fosta durch fünf des Schloffers Schurm unter ähnlichen Begleitumständen, als bei nicht anzuerkennen und seiner demokratischen und sozialfortschritt- Revolverschüsse in den Kopf und dann sich selbst durch einen Revolver  - dem vorhergegangenen Verbrechen dahingemordet wurde, wurden lichen Ueberzeugung zu folgen. Er wird aber schließlich auch ein­gleichzeitig auch die Ermittelungen in der Graßnickschen Mordaffäre sehen müssen, daß eben dann für ihn in jener Gesellschaft kein Platz schuß in das Herz. Beide waren auf der Stelle tot. Zu dieser durch die hiesige Kriminalpolizei wieder aufgenominen, und das Er­vorhanden ist. Die Sozialdemokratie wird sich durch derartige Er- Tragödie wird folgendes mitgeteilt: Herzger, der nach seinem Ab- gebnis war die Verhaftung des Teichmann. Mit der Freilassung güsse eines demokratischen Herzens nicht irritieren lassen, dazu sind schiede aus der fächsischen Armee zumeist in den Tropen gelebt und des Verdächtigen sind die Untersuchungen in den beiden Mordaffären die Erfahrungen mit Leuten aus jenen Streisen, die bei allen schönen dort, z. B. in Batavia und Java, Plantagen bewirtschaftet hatte und vorläufig wieder auf einen toten Buntt angelangt. Worten doch nicht aus ihrer Haut heraustönnen, denn doch zu ernster in Batavia auch Farmen besitzen soll, war im vorigen Jahre mit Das letzte Mittel. Am Heiligabend Selbstmord verübt hat der seiner Gattin, einer bildschönen, aber bereits einmal geschiedenen 22jährige Maurer Hermann Kuski. St. war seit längerer Zeit Frau, aus dem Auslande kommend, in Charlottenburg   zugezogen und obdach- und arbeitslos gewesen und hatte am Weihnachts­Ein Opfer des in den Staatsbetrieben herrschenden Angebertums bewohnte in einem Hause Nettelbeckstr. 12 zwei möblierte Zimmer. Im abend die Wohnung seiner Mutter in der Herzbergstraße 27 auf­ist der Arbeiter Karl Ganzer geworden. G. war seit 1889 in der Juni d. J. war der Mann nach Amerika   gereift und am heiligen gesucht. Als Frau K. den Baum angezündet hatte und darauf ihren tönigl. Bulverfabrik beschäftigt und hat sich während dieser langen Abend unverhofft aus Hamburg   bei seiner Ehefrau, die bereits den Sohn zur Bescherung aus dem Nebenzimmer rufen wollte, fand sie Beit nicht das geringste zuschulden kommen lassen; auch genoß er Weihnachtsbaum geputzt hatte, zurückgekehrt. Bald nach dem Be- ihn erhängt am Türhaken vor. Der Tod war bereits eingetreten. das größte Vertrauen seiner Mitarbeiter. Seit neun Jahren war er treten der Wohnung hörte man aus derselben harte Worte, die auf Gratis- Automobilfahrten. Ein ingeniöser Besitzer eines Cafés Writglied des Arbeiterausschusses und gehörte dem Vorstande der einen heftigen Streit schließen ließen, und bald darauf knallten in im Südwesten von Berlin   läßt jetzt allnächtlich in der großen Fabrittrantenfasse an. Am 16. November dieses Jahres der Wohnung hintereinander sechs Schüsse. As darauf die er- Friedrichstraße, zwischen der Leipzigerstraße und Unter den Linden  , wurde Ganzer plöglich gefündigt. Da er sich nicht bewußt war, was zu seiner Entlassung hätte Veranlassung geben können, so schreckten Mitbewohner ins Zimmer eilten, bot fich ihnen ein dem Zentrum der Lebewelt, ein Automobil hin- und herfahren, auf wurde er beim Direktor, Major Rinsberg, vorstellig und bat, ihm schrecklicher Anblid. Beide lagen tot auf dem Fußboden, der dessen Verdeck ein großes Schild angebracht ist, worin er zur Gratis­Die so- fahrt nach seinem Café einladet. Die Jdee findet viel Anklang, doch die Gründe seiner Entlassung anzugeben. Der Herr antwortete Mann hielt noch den rauchenden Revolver in der Hand. im barschen, militärischen Tone:" Ihnen die Gründe anzugeben fort erschienene Revierpolizei beschlagnahmte die Leichen, sowie Welt, in der man sich nie langweilt, voll besetzt, und der schlauc denn der Wagen ist immer mit Männlein und Weiblein aus der habe ich nicht nötig; wenn Sie mir gefündigt hätten, würden Sie die vorgefundenen Gegenstände, darunter einen Brief, dessen Inhalt Wirt fommt durch die starte Frequenz seines Cafés jedenfalls auf mir auch nicht gesagt haben warum." G. bemerkte noch, daß man wohl darauf schließen läßt, daß der Gatte seine Gattin zu züchtigen feine Rechnung. Vielleicht kommt ein noch findigerer Cafétier doch auf sein Alter( Ganzer ist 48 Jahre) Rücksicht nehmen möge, beabsichtigt hat, und zwar aus Eifersucht. Kinder besaß das Ehe auf die vortreffliche Idee, die Gäste, wenn sie genug haben, gratis. auch habe er eine franke Frau und drei schulpflichtige Kinder; außer- paar nicht. Die Leichen wurden nach dem Schauhause auf Westend   nach ihrer Behausung befördern zu lassen. dem stehe das Weihnachtsfest vor der Tür. Alles dieses rührte das befördert. christliche Herz des Herrn Direktors nicht. Dem Wunsche, ihm doch Todessprung in einer Badeanstalt. In der städtischen Bade­den etwaigen Angeber vorzustellen, damit er( G.) sich rechtfertigen könne, Automobilomnibusverkehr zwischen Bahnhof Zoologischer Garten anstalt Baerwaldstraße passierte am Sonnabend, den 23., spät Leistete der Herr Direktor keine Folge. Was die eigentliche Ursache und Beelikhof. Ein beachtenswertes Verkehrsprojekt ist für die west- abends ein trauriger Unglüdsfall. Der Verkehr war den ganzen der Entlassung ist, weiß niemand als vielleicht der Herr Direktor lichen Vororte geplant. Ein Unternehmerkonsortium hat sich an die Tag über ein ungemein lebhafter, auch die Schwimmhalle war sehr allein. Was braucht auch die Direktion danach zu fragen, was aus in Frage kommenden Gemeindeverwaltungen gewandt, um einen start besucht. Am Abend badeten auch eine größere Anzahl Mit­dem Arbeiter wird. Er hat seine Schuldigkeit getan und mag sehen, ständigen Automobilomnibusverkehr zwischen dem Bahnhof glieder des Schwimmklubs" Friesen". Als der Batemeister der wie er weiter kommt. So handelt ein Staatsbetrieb an den Zoologischer Garten und Beelighof( am Wannsee  ) herbeizuführen. Anstalt, Herr Geppert, seinen Rundgang um das Schwimmbassin

Natur.

Spandan.

zu davon.