Bugentgleisungen.
von
Betersburg, 28. Dezember. ( Meldung der Petersburger Telegraphen- Agentur.) Auf der baltischen Bahn ereigneten sich in der Nacht auf den 27. d. M. mehrere Unglücksfälle. Nach Mitternacht stürzte bon einer Brücke bei Raussick, 71 Kilometer Reval , die Lokomotive eines Personenzuges ins Wasser, da die Schienen aufgerissen waren. Einige Wagen wurden zertrümmert. Die Zahl der Opfer ist unbekannt. Wegen des gestörten Drahtverkehrs fonnte bisher nicht festgestellt werden, ob das Gerücht, ein nach Reval gehender Militärzug mit Mannschaften der Garde zu Pferde sei verunglückt, begründet ist. In der felben Nacht entgleisten bei Narwa hintereinander zwei nach Petersburg fahrende Güterzüge. Die Wagen der Züge wurden zerstört. Auch hier war der Unglücksfall böswillig herbeigeführt.
Ueberfall auf eine Kreiskasse.
fich dagegen zu wehren. Sie könnten mit dieser Berechnung um| Kapitel 4, 5, 6, 7, 8 und 9( Schluß- Kapitel) gehen auf die Details fo eher fehl gehen, als gerade gegenwärtig das gesamte Bürger- der Konfliltspunkte näher ein.
tum durch die maßlofen Provokationen der Wer das Wesen des katholischen Klerus kennt, dem ist von vorn radital rebolutionären sozialdemokratischen herein flar, daß troß aller vorgespiegelten Bärbeißigkeit auch hier Partei gereizt ist, daß jeder neue Tropfen das allmählich wohl oder übel die Ohnmacht gegenüber der Macht des Maß zum Ueberlaufen bringen kann. Angesichts dieser Lage Stärkeren den üblichen Meinungs- und Stimmungsumfall prompt kann die Kundgebung vom 22. Januar faum anders denn als eine herbeiführen wird. Sind doch schon in diesem ersten Stadium des neue Herausforderung aufgefaßt und ihr Zweck nicht anders gedeutet Streites Stimmen vernehmbar, die zum Einlenken raten und in werden als dahin, daß eine revolutionäre Beunruhigung des eigenen sanften Flötentönen auf die über kurz oder lang vollzogene Landes zur neuen Parteitaktit erhoben werden soll. Der Reichs Schwenkung der anpassungsfähigsten aller Religionsdiener vorfanzler hat feinen Zweifel darüber gelassen, daß die Re- bereiten. So rät zum Beispiel Kardinal Richard, der Erzgierung dieser neuen Tattit gegenüber auf dem bischof von Paris , dringend dazu, mit dem Trennungsgesetze Plaze sein wird, und wenn es gilt, gegen die einen„ ehrlichen Versuch" zu machen, wie antiliberal es auch dem Revolution Front zu machen, wird sie das Klerus erscheinen möge. Es sei das einzige Mittel, die Deffentlichkeit Bürgertum geschlossen in ihren Reihen finden. des Kultus zu sichern, sowie die Kirchen und die mit dem Kultus Warschau , 28. Dezember. In der Nacht zum 27. Dezember An Warnungen hat es nicht gefehlt, und die Herren Bebel zusammenhängenden Stiftungen ihren Bestimmungen zu erhalten. organisierten die Revolutionäre einen bewaffneten Ueberund Singer wird die Schuld treffen, wenn der Von zwei Uebeln müsse man das kleinere wählen, und das kleinere fall auf die Staatsfreistasse in der Kreisstadt 22. Januar in Deutschland einen Verlaufnehmen sei in dem vorliegenden Falle die Bildung der Kultusverbände nach Wysokie Mazowieckie , Gouvernement 2Lomscha. Während sollte, den vor allem der deutsche Arbeiter zu den Vorschriften des Gesetzes, da diese Verbände den Genuß der Ausführung der Tat wurde der ganze Markt durch 80 Mann bereuen und vielleicht bitter zu büßen hätte. gewisser Vorteile sicherten, deren man die französischen besetzt gehalten. Die Polizei flüchtete, Militär war nicht an- Die letzten Säße find deutlich genug. Sie können nicht Katholiken nicht ohne sehr ernste Gründe berauben könne. wesend, nachdem am 24. d. M. die einzige Rotte, welche bisher anders aufgefaßt werden als ein Appell an die Regierung, Auch Abbé Boudinhon, Professor am fatholischen Institut zu die Garnison der Stadt ausmachte, nach Riga ausmarschiert solche Maßregeln zu ergreifen, daß die Kundgebungen einen Baris, ist für die Unterwerfung unter das Gesetz. Er vertritt war. Den schwachen Widerstand, den einige Nachtwächter leisteten, Verlauf nehmen, den„ der deutsche Arbeiter zu bereuen" haben die Ansicht, daß die Kultusverbände den alten Kirchenräten vorzuziehen brachen die Revolutionäre mit Waffengewalt. Die Kassentür wurde wird. Zu direkten Provokationen der Masse aufzufordern, seien; es läge gar kein Grund vor, sich einem ehrlichen Versuche zu widermit Pyrogilin in die Luft gesprengt und 486 000 Rubel ge- davor scheut das Kölnische Blatt vorläufig noch zurück. Diese fezen. Auf die Einwände französischer Geistlicher, daß die Regierung der raubt, davon 20 000 in Gold, 300 000 in Papiergeld, 160 000 in Frivolität überläßt es dem Kronsbeinschen Organ für berufs- Republik die Kultusverbände nur schaffen wolle, um dem Wirken der geistSilber. Dann flüchteten die Täter in fünf verschiedenen Richtungen, mäßige Scharfmacherei, der duftigen Post", die sich folgende lichen Hierarchie entgegenzuarbeiten und das Schisma zu fördern, erwidert teils mit der Bahn, teils zu Pferde. Ein Polizist, der einen Ergänzung der obigen Ausführungen der Köln . 8tg." leiftet: Abbé Boudinhon, daß es unrecht sei, seitens der Regierung bösvon ihnen verfolgte, wurde getötet. Die Telegraphenleitungen„ Wir geben der Erwartung Ausdruck, daß bei uns allgemein willige Absichten bei der Durchführung der Trennung vorauszu waren vorher durchgeschnitten worden. die Polizei nicht nur die Umzüge, sondern auch die Demonstrations- fezzen. Man solle doch erst abwarten, ehe man ein Urteil fälle. bersammlungen am 22. Januar verbieten wird, da eine Störung Uebrigens brauche man ja bloß die Mitglieder der Verbände sorgsam der öffentlichen Ordnung von solchen Versammlungen zu besorgen auszuwählen, so daß man in ihnen Bundesgenossen und keine Gegner ist. Daß die Umzüge nicht genehmigt werden, halten wir für haben könnte. selbstverständlich, aber bei dem bisher beobachteten System des laissez faire fönnten möglicherweise die Versammlungen geduldet werden. Wir erinnern deshalb an die Konsequenzen, welche sich in Dresden aus dem Dulden der Demonstrationsversammlungen ergaben, während in Leipzig und Chemnitz , wo die Versammlungen verboten wurden, die Drdnung ungestört blieb."
Die Aufnahme des nenen Wahlgesetzes.
Die„ Russische Korrespondenz" erhält aus Petersburg vom 27. Dezember nachts folgendes Telegramm:
der
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Kasernenfreuden.
Einer der einflußreichsten Führer Semst woleute, Fürst Peter Dolgoru dow, charatterisiert das Wahlgefeß als einen lächerlichen Versuch der Regierung, die gezwungen ist, der öffentlichen Meinung nachzugeben, trotzdem den Anschein eines selbständigen Auftretens zu behalten. Es ist ein Erzeugnis einer Schwächlichteit, die es nicht gewagt hat, die aus der Stimmung der Nation notwendigen Schlüsse zu ziehen. Im Vergleich zum Wahlgesetz vom 6. August ist das neue ohne Zweifel sehr demo- Von Ende September bis Ende Dezember 1905 wurde die fratifiert, aber es ist in so ungeschickter, verdrehter Weise gerichtliche Bestrafung von 30 Soldatenquälern bekannt. An Strafen getan, daß die Gefahr eines Boykotts seitens revolutionärer wurden ausgesprochen 4 Jahre 6 Monate 5 Tage Gefängnis, 6 MoParteien in feiner Weise verschwunden ist. Dieser Umstand ist nate 11 Tage mittlerer Arrest, 2 Monate 6 Tage gelinder Arrest, um so gefährlicher, da die revolutionäre Stimmung 1 Monat 28 Tage Stubenarrest, 2 Monate Feftungshaft, 5 Degra des Volkes in letter Zeit sehr gewachsen ist, dationen. Im ganzen beträgt der Freiheitsentzug 5 Jahre 6 Monate was die Moskauer Ereignisse auch beweisen. Semstwovertreter und 20 Tage.
Uns scheint, der listige Pfaffe Boudinhon hat seine und seiner Kumpanei Karten etwas zu unvorsichtig aufgedeckt. Doch um so besser! Man wird in Frankreich hoffentlich gewissen Ränkespielen energisch zu begegnen verstehen.
Die deutschen Zentrumsleuthen lassen selbstverständlich auch nicht von ihrer geliebten alten Taltit. So schreibt die„ Kölnische Volkszeitung" zu diesem Thema:
Aus der vorstehenden Analyse geht schon hervor, mit welcher Entschiedenheit die Kurie der franzöfifchen Regierung gegenüber ihren Standpunkt vertritt; aber diese Entschiedenheit würde falsch aufgefaßt werden, wenn man in ihr die Unverföhnlichkeit oder Hoffnungslosigkeit sehen wollte." Das genügt!-
Die Vatikanler werden sich durch ihr Weißbuch nicht weißbrennen oder weißwaschen können. In Kreisen unbefangen Urteilender ist man genau informiert darüber, wes Geistes Kinder konstitutionell- demokratische Partei werden wohl in die neue Auf Preußen treffen 4 Jahre 1 Monat 15 Tage Gefängnis, diese guten Leutchen sind. Und wenn ihnen wirklich einmal hier Duma gehen, aber nur, um dieselbe zum Mittelpunkt eines 6 Monate 5 Tage mittlerer Arrest, 1 Monat 15 Tage gelinder Arrest, oder dort Unrecht geschehen ist, so haben sie's in 99 von 100 Fällen Rampfes um politische Umwälzung im Geifte wirklicher Frei- 8 Tage Stubenarrest, 4 Degradationen( 22 Vorgesetzte, darunter zu danken ihrer berüchtigten Manier, die Interessen ihres Klüngels heit und Demokratisierung zu machen. In höheren Kreisen 1 Offizier); auf Bayern 4 Monate 20 Tage Gefängnis, 8 Tage selbst den höchsten Kulturinteressen voranzusehen. herrscht in bezug auf die Moskauer Ereignisse eine sehr pessimistische Stimmung.
Diese Anschauung ist um so wichtiger, als Dolgorudom die Anschauungen eines großen Teiles der Semstwopartei wiedergibt.
Politifche Ueberficht.
Ein perfider Plan.
Stubenarrest, 2 Monate Festungshaft, 1 Degradation( 4 Borgesetzte, darunter 2 Offiziere); auf Sachsen 6 Tage mittlerer Arrest, 21 Tage gelinder Arrest, 1 Monat 12 Tage Stubenarrest( 4 Borgefeßte, darunter 1 Offizier).
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Deutfches Reich.
Zur Hamburger Wahlrechtsvorlage.
Die bestraften Offiziere find: preußischer Oberleutnant Trütscheler v. Falkenstein 8 Tage Stubenarrest, Oberleutnant Oppelt Die in ihrer findlichen Naivität geradezu zum Spott heraus bom bayerischen 10. Infanterieregiment 2 Monate Festungshaft, fordernde Begründung des neuen Hamburger WahlrechtsOberleutnant Rheinwald vom bayerischen 17. Infanterieregiment entwurfs begegnet selbst in der bürgerlichen Presse einer 8 Tage Stubenarrest, Hauptmann Ludwig Max Feller vom sächsischen halb mitleidigen, halb ironischen Zurückweisung. Der famose Schüßenregiment Nr. 108 6 Wochen Stubenarrest. Der Herr Schlußfaz über den wahren Liberalismus:„ Ist der Blan Hauptmann hat die bon ihm beobachteten Soldaten- der Wahlrechtsänderung geeignet, die höchsten Jdeale des Der Aufruf des internationalen sozialistischen Bureaus, quälereien feines Unteroffiziers Erler nicht gemeldet und Liberalismus in Hamburg zu schüßen und zu fördern, dann ist der zur Veranstaltung von Massenversammlungen und Um ließ sich außerdem selbst vorschriftswidrige Behandlung von es ein Unrecht, ihm Abkehr vom Liberalismus vorzuwerfen", zügen am 22. Januar auffordert, hat die reaktionäre Preß- untergebenen und Beleidigung eines untergebenen zuschulden wird von der Neuen Hamb. Beitung" folgendermaßen meute in schäumende Wut versetzt, die sich in hysterischen fommen. abgefertigt:„ Diese Kasuistit ist nicht neu, genau dieselben Schimpfereien über die Frechheit"," Unverschämtheit",„, infame Im Jahre 1905 überhaupt wurde die gerichtliche Verurteilung Sophismen wurden vorgebracht, als seinerzeit das SozialistenRevoluzzerei" usw. der deutschen Sozialdemokratie äußert. von 169 Soldatenquälern, die zusammen einen Freiheitsentzug von gefeß im Reichstage beraten wurde. Aber alle irgendwie Derartige Beschimpfungen uns zu Herzen zu nehmen und sie 41 Jahren 2 Monaten und 19 Tagen erlitten, bekannt. liberalen Elemente, die sich damals durch derlei Gründe zu registrieren, fällt uns nicht ein. Wir finden es in An- Die Bestrafungen der Soldatenschinder waren zumeist un- für das Zwangsgefeß hatten einfangen lassen, haben hinterher rasch betracht der Gemütsverfassung. so mancher edlen Exemplare glaublich nachfichtig. So hatte das Kriegsgericht der 10. Division ihren Fehler eingesehen." Dieses Blatt sowie der„ General- Anzeiger " der bürgerlich- journalistischen Federviehgattung ganz selbst- den Unteroffizier Schubinski vom Fußartillerie- Regiment Nr. 5 bekämpfen die Absicht des Ausschusses, den Geldsack zum entverständlich, daß sie in dieser Weise ihrem gerechten Herzen wegen Mißhandlung 2c. Untergebener in 177 Fällen mit scheidenden Prinzip für die Einteilung der Bürger in zwei Klassen Luft machen. An das breite Licht der Deffentlichkeit muß aber ganzen drei Monaten Gefängnis bestraft; und das Ober- mit verschiedenen politischen Rechten zu machen, als mit der ungezogen werden, in welcher perfiden Art einzelne Blätter schon friegsgericht fette die Strafe auf 43 Tage Gefängnis wandelbaren Grundauffassung des Liberalismus im Widerspruch heute die Führer der deutschen sozialdemokratischen Arbeiter- herab, nachdem es„ nur“ 174 Fälle festgestellt hatte! stehend. schaft, speziell die Mitunterzeichner des Aufrufs, die Genossen Der Unteroffizier Ziel und der Gefreite Stern des Garderegiments Sogar dem Berliner Tageblatt" bermag die in der Bebel und Singer, für die sogenannten Ausschreitungen, die Nr. 4 brachten den Rekruten Elbin mit ihren Quälereien so weit, Begründung produzierte schöne Staatszweckstheorie nicht zu imponach Ansicht dieser Blätter voraussichtlich oder sicher- daß der Mißhandelte einen Selbstmordversuch unternahm. Trotzdem nieren. Es meint ironisch:" Es fragt sich nur, wer eigentlich den I ich eintreten werden, verantwortlich zu machen suchen. Die tam der Unteroffizier mit drei Monaten Gefängnis und der Gefreite Staatszweck bestimmen soll. Der reaktionäre Ausschuß handelt nach ganze Methode erweckt den Anschein, als beabsichtige man, mit 18 Tagen mittlerem Arrest davon. dem Grundsatz: l'état c'est moi, der Staat bin ich. Seine Des duftionen entbehren natürlich jeder bindenden Kraft für Andersdenkende."
die Behörden zu einem möglichst provokatorischen Verhalten Auch im Jahre 1905 hat also Herr von Einem sein Versprechen, zu drängen, um dann, wenn durch deren unsinnige Maß- daß er die Mißhandlungen aus der Armee hinausbringen werde, nahmen ein Teil der Versammlungsbesucher oder Demonstranten nicht eingelöst. Ob es ihm noch im Jahre 1906 gelingen wird? sich zu unbedachten Schritten hinreißen lassen sollte, die genannten Genossen für die von den Hintermännern jener Blätter herbeigefehnten und herbeigeführten Vorfälle" zur Verantwortung zu ziehen.
Weißbuch.
Es berlautet, die deutsche Regierung beabsichtige, Anfang Januar ein Weißbuch herauszugeben, das bestimmt sein soll, die Darlegungen des französischen Marokko - Gelbbuches zum Teil in anderem Lichte erscheinen zu lassen.
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Wenn die Verfertiger der Begründung die bürgerliche Intelligenz der Hamburger Bürgerschaft" repräsentieren, dann muß es um diese bemitleidenswürdig bestellt sein.
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Die geistigen Wassen des Zentrums.
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Alle Jahre, wenn im Rheinland unsere Parteigenossen den Landbewohnern einigen Lesestoff für die Wintermonate bringen, kann Dagegen fann aus politischen und moralischen Rücksichten man in der Zentrumspresse wüste Hezartikel lesen, welche die bäuernicht dringend genug darauf hingewiesen werden, daß die Der deutschen Regierung ist fein Geringerer als der Papst mit liche Bevölkerung auffordern, den sozialdemokratischen FlugblattSozialisten, insbesondere die deutsche Sozialdemokratie eine einem 800 Seiten starten Weißbuche nebst einem Anhang von verteilern einen Empfanz zu bereiten, daß ihnen das Wiederkommen Die Artikel schließen jedesmal ungeheuere Verantwortung auf sich nimmt, indem sie derartigen 47 Dokumenten zuvorgekommen. Dieses Weißbuch ist natürlich nicht für alle Zeiten verleidet werde. Es ist gut, schon gegen das Gelbbuch, aber immerhin doch gegen eine französische ungelesen ins Feuer zu werfen. revolutionären Zunder in die Massen wirft. mit der liebevollen Ermahnung, die sozialdemokratischen Schriften Die mittelalterlichen Zeiten, wo heute festzustellen, daß diese Verantwortung auf der durch Bebel Bublikation, nämlich gegen jenes Gesez gerichtet, das der Republik man das nämliche Schicksal auch den Verbreitern und den Verund Singer vertretenen Sozialdemokratie haften bleibt, denn die vom 1. Januar die Trennung von Staat und Kirche beschert hat. fafiern bereiten konnte, find ja zum großen Leidwesen der Klerikalen Tatsache ist gewiß, daß der wirtliche Effett dieser AufDer Kurie tommt es natürlich darauf an, den Vorwurf, fie dahin. reizung zu Massenversammlungen und Straßen- selber sei durch ihr Verhalten schuld geworden an der Auffündigung fundgebungen in in den Augen der demon- des Konkordats, von sich ab und auf die franzöfifche Regierung strierenden Arbeiter nicht gegen die russische zurückzuwälzen. So heißt es z. B. im Vorwort des Weißbuchs: Reattion, sondern auf eine deutsche Revolution gerichtet erscheinen wird. Weil aber mit solchen Kundgebungen an Wochentagen ein Streit unter Vertragsbruch verbunden sein muß, und weil sie, ob Wochentags oder Sonntags, die schwere Gefahr von Ausschreitungen politischfriminellen Charakters in sich schließen, ist der Aufruf auch moralisch aufs schärfste zu verurteilen. Noch zittert die Erregung nach über die blutig verlaufenen Straßendemonstrationen in Sachien, und herrscht Ungewißheit darüber, ob man nicht auch in Preußen in Massenkundgebungen die Straße" in Bewegung setzen wird. In dieser von politischer Erregung ge= schwängerten Atmosphäre wird es dem Arbeiter nicht möglich sein, den 3wed dieser verschiedenen revolutionären Kundgebungen fein säuberlich In ähnlich pfäffisch- pfiffiger Weise ist das ganze Buch gehalten, nach Ursache und Wirfung auseinanderzuhalten, ihm fließt vielmehr all das zusammen zu der Vorstellung, daß es deffen erstes Kapitel die„ Separatistische Politik " schildert, während sich um einen revolutionären Gewaltakt der Sozialdemokratie gegen die Stapitel 2 und 3 die Aufhebung der nichtautorisierten Ordensdeutsche Staatsgewalt handle, der die Führer einen Streich spielen Genossenschaften und die Beseitigung des Unterrichts der geistlichen zu können glauben, ohne daß diese, wie sie meinen, die Kraft habe, Genossenschaften sowie sowie der Lehr Kongregationen behandeln. die dem Manne in Liers bei seiner Arbeit" zu teil wurde, dürfte
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An der Spize solcher frommen Blätter steht die Koblenzer Volkszeitung", deren Befizer und Chefredakteur der Reichstags- Abgeordnete Dr. Marfour ist. Schon im vorigen Die Politiker, welche die Trennung von Staat und Kirche in Jahre, am 10. Dezember, hat Bebel diese feige Stampfesweise der Frankreich um jeden Preis wollten, wiederholten immerfort in Koblenzer Volkszeitung" im Reichstage tiefer gehängt, wobei er sich ihren Schriften und Neden, im Parlament und außerhalb, daß dieses auf einen am nämlichen Tage im Vorwärts" erschienenen Artikel Gesetz durch die Haltung des Heiligen Stuhles unvermeidlich geworden stüßte. In dem genannten rheinischen Blatte, das auf dem Lande eine fei. Das Intereffe, das sie an der Verbreitung dieser Anschauung große Verbreitung hat, waren die Bauern zwischen den Zeilen aufhaben, ist offenkundig. Frankreich wollte die Trennung nicht; denn gefordert worden, die sozialdemokratischen Kalenderverteiler mit„ undie Trennung wird, zumal wenn sie in der Praxis den flaren gebrannter Holzasche" zu traftieren, und in einem anderen Artikel Charakter einer Berfolgung annimmt, für Frankreich nicht weniger wurde einem unserer Parteigenossen für den Fall, daß er nochmals ernste Folgen haben wie für die Kirche. Daher die bequeme Aus- in das betreffende Moseldorf komme, der Nat gegeben, sich„ dick flucht, vor der öffentlichen Meinung die Verantwortlichkeit dem zu kleiden", da ihm das„ bei dem zu erwartenden Empfange Heiligen Stuhl aufzuladen. Aber im Lichte der Beweisstücke und von großem Nuzen sein fönnte". Kurz vorher waren von der der Tatsachen wird es nicht schwer werden, zu zeigen, wen in Straffammer in Koblenz mehrere Zentrumsanhänger zu Strafen Wirklichkeit diese Verantwortung trifft. Das ist der Zwed dieser von sechs Wochen Gefängnis verurteilt worden, weil sie einen Arbeit. Die drei ersten Kapitel sezen in großen Zügen die anti- Sozialdemokraten lediglich seiner Gesinnung wegen mit Weinbergsreligiöse Politik auseinander, welche die letzten franzöfifchen Kabinette Pfählen schwer mißhandelt hatten. befolgt haben."
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Doch läßt die Koblenzer Volkszeitung", trotz der Brandmarkung ihrer Stampfesweise. Dieser Tage brachte sie wieder einen ihrer Artikel, ihrer christlichen Gepflogenheiten im deutschen Reichstage, nicht von worin es bezüglich eines unserer eifrigsten Genossen von der weingefegneten Ahr , der mit seinen beiden Söhnen dort zur Schriftenverteilung hinausgezogen war, heißt:„ Die sehr energische Abfertigung,