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dieser Anforderungen erwartet. Infolge teilweiser Zerstörung der Sibirischen Bahn und der Wolgabrücken droht eine Fleischteuerung in den Großstädten, die meist fibirisches Fleisch verbrauchen.

kommen.

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Zu einer blutigen Straßenschlacht

ist es auch in Bachmut ( Gouvernement Jekaterinoslaw) ge­Borgestern trafen hier aus den Fabriken der Umgegend mit Sonderzügen Aufständische ein, die ein Gewehrfeuer gegen die Safernen eröffneten, in denen sich drei Kompagnien Infanterie und eine Schwadron befanden. Die Truppen erwiderten das Feuer. Um 8 Uhr früh entwickelte sich eine förmliche Schlacht, die bis 4 Uhr nachmittags dauerte. Gegen Mittag erschien plötzlich eine Sotnie Kosaken aus Wolynzew, die die Auf­ständischen zwischen zwei Feuer brachte, worunter hauptsächlich die Aufständischen aus Debalzewo litten. Die Arbeiter wurden zurück­geschlagen. Die Eisenbahnstation Gorlowska ist zurückerobert worden und befindet sich in Händen der Behörden. 300 Arbeiter wurden dabei getötet. Die Truppen verloren drei Tote und sieben Verwundete. Die Station Awdjejewka hat sich ergeben. Die Truppen sollen morgen Bachmut verlassen, um die Station Debalzewo zu nehmen.

Der Aufruf zum letzten Generalstreik. Der letzte politische Generalstreit in Rußland wurde durch den unten folgenden Aufruf angekündigt. Er ist vom Petersburger Arbeiter Deputiertenrat, der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Rußlands , vom Allgemeinen Jüdischen Arbeiterbunde in Litauen , Bolen und Rußland ( Bund) und der Partei der Sozialisten­Revolutionäre unterzeichnet.

Er lautet:

An das ganze Volk!

Bürger! Die Regierung hat wiederum das Volk betrogen. Am 30. Oktober versprach fie, die Staatsgewalt in die Hände von Boltsvertretern zu übergeben, aber es sind bereits mehr als sechs Wochen verflossen und die Regierung fährt fort, eigenmächtig und unverantwortlich ihre Gewaltherrschaft im Lande anszuüben. Die Selbstherrschaft, besiegt durch den allgemeinen Oktoberausstand,

aber noch nicht gestürzt, sammelt ihre leßten Kräfte und führt sie offen ins Feld gegen das Volk. Sie organisiert Räuberbanden, mit Hülfe derer fie friedliche Bürger abschlachten läßt. Sie erklärt große Gebiete des Landes unter Kriegszustand und setzt an die Stelle der versprochenen Garantien der politischen Freiheiten- Maschinengewehre.

borgenommen.

Monarchen.

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so soll denn wie in eingeweihten Kreisen behauptet wird- auch der Mann, den Wilhelm II. soeben zum Chef des General­stabes der Armee ernannt hat, Generalleutnant Graf Hellmuth von Moltke, sich für den ihm übertragenen Posten durchaus nicht qualifizieren. Der bisherige Chef des Generalstabes, Graf von Schlieffen , ein sehr befähigter und ſympathischer Mann, ist fast 73 Jahre alt, und man darf ihm die wohlverdiente Ruhe Graf von Schlieffen war noch ein rüstiger gönnen. Allerdings Mann, und es flingt unglaublich komisch wenn dem Kaiser der Wunsch nachgesagt wird, in vorausschauender Fürsorge darauf bedacht zu sein, für den Fall eines Krieges an der Spitze des Generalstabes einen Mann zu haben, der den Strapazen des Feld­zuges auch gewachsen wäre. Als Wilhelm I. , der hochselige Herr Großvater; in den französisch- deutschen Krieg zog, war er im 74. Lebensjahre und kaum mehr so rustig wie Schlieffen noch jetzt, womit nichts weiter gesagt sein soll, als daß man mit dem Prinzip der Rücksicht auf das hohe Alter" sehr einverstanden sein könnte, wenn es allgemein durchgeführt würde, auch gegenüber den Graf Moltke ist im 58. Lebensjahre und trägt denselben Namen wie sein Onkel, der Generalstabschef Wilhelms I. Er soll das An­erbieten Wilhelms II., die Leitung des Generalstabs zu über­nehmen, schon einige Male abgelehnt haben mit der Motivierung: er fühle sich den schweren Aufgaben dieses verantwortungsvollen Postens nicht gewachsen. Wenn dieses häufiger folportierte Ge­rücht auf Wahrheit beruht, so würde das allerdings in gewisser Beziehung für den neuen Leiter des Generalstabes sprechen. Jenes Gerücht aber will weiter wissen: Wilhelm II. habe den Bagenden beruhigt mit der tröstlichen Zusicherung: Er( der Kaiser) werde ihm( dem Generalstabschef) schon wirksam zur Seite stehen!. Sollte daraufhin Moltke das schwere Amt über­nommen haben, so spräche das hingegen wider ihn; denn er dürfte sich darüber nicht im unklaren befinden, daß der Generalstabschef allenfalls des Kaisers rechte Hand zu sein hat, nicht aber um­gekehrt. All dem sei wie ihm wolle, wir hoffen, daß Wilhelm II. nie in die Lage kommen möge, im Ernstfalle Moltke II. wirksam zur Seite zu stehen".

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richten.

Soldaten als einen ewigen Kämpfer fürs Recht darstellten, selbst den Mordbrenner in der Pfalz , selbst den Soldaten der napoleonischen Kriege! Wenn wir dann die Regimenter vorüberziehen sahen, ent­faltete sich vor uns ein theatralischer Pomp, der auf unsere Nerven Wir alle liefen, wirkte wie die Orgelmusik auf die der Frommen. um die jungen Männer mit den blinkenden Mordwaffen vorüber­marschieren zu sehen, die zu unsinnigen Schlächtereien bestimmt find. Und wenn dann das an eine Stange geheftete Stüd Stoff, bas man Fahne nennt, vorbeigetragen wurde, dann entblößten wir ehrfurchtsvoll das Haupt. Jawohl, ich weiß, meine Herren Geschworenen , daß ich Ihre Gefühle verlege. Aber glauben Sie, daß Voltaire feine Gefühle verlegt hat? Alle Ideen wirken zuerst ärgernis­erregend. Wir verdienen den Scheiterhaufen wie die Kezer aller Nun wohl, wir haben Beiten, die eine Religion bekämpft haben. das Vaterland, was alle Vaterländer sind." Hervé zeigte dann den die Falten der Fahne auseinandergebreitet, um nachzusehen, was bürgerlichen Klassencharakter der auf den Ideen von 1789 be gründeten Republik und sagte, gegen den Staatsanwalt polemijierend: Es gibt zwei Klassen. Die eine ist hier, auf der Bank der An­geklagten, die andere, die Bürgerklasse, ist berufen, um zu Sie, Herr Staatsanwalt, gehören zu ihr. Daß die Angehörigen Ihrer Klasse das Vaterland lieben, ist nur natürlich. Das Vaterland ist eine gute Mutter für Sie. Aber Sie wollen, daß auch wir Patrioten feien, um, wenn Ihr Vaterland bedroht ist, wie in Fourmies und Limoges , als Wachhunde Ihre Geldschränke zu beschützen! Nun, Sie müssen es schon erlauben, daß wir dieses Vaterland nicht als Mutter betrachten. Sie sagen, wir hätten Frei­beiten! Ja, aber auch der fremde Eroberer könnte sie uns nicht nehmen. Besteht das allgemeine Wahlrecht nicht auch für den deutschen Reichstag? Gibt es drüben keine sozialistischen Zeitungen, keine öffentlichen Versammlungen, keine Gewerkschaften? Und wenn die geheime Propaganda? Vielleicht würden wir eingesperrt oder man versuchen wollte, uns diese Rechte zu rauben, haben wir nicht gar füfiliert. Aber welcher Unterschied besteht darin, von einem oder französischen Loch gesteckt zu werden? deutschen Polizisten in's Run sagt man, es könnte Frankreich der Krieg erklärt werden? Aber ist immer derjenige im Unrecht, der den Krieg erklärt? Denken Sie an die Buren, an Japan ! Doch was wir wissen, ist, daß, wenn ein Krieg ausbricht, es die Kapitalisten sind, die sich um einen Knochen balgen. Und der Krieg auch sei, der Mobilisierungsorder nicht gehorchen. Das darum marschieren wir nicht! Wir werden, welcher Art

bon einem

einzige Gut, das wir haben, das Leben, geben wir Euch nicht her. Was hätten wir bei einem internationalen Kriege zu gewinnen? Der Prozeß gegen die Antimilitaristen. Der einzige Krieg, der nüzlich sein kann, ist der Bürgerkrieg. Die Bourgeoisgeschworenen haben sich mit unerhörter Schmach be- Denn wenn wir in diesem siegen, müssen Sie die Kosten bezahlen. laden. Hervé und seine Genossen sind schuldig gesprochen und zu schweren Auch die französische Bourgeoisie hat aus dem Bürgerkriege der Am 30. Oftober verkündete die Regierung, daß von nun an Gefängnisstrafen verurteilt worden. Das Urteil wirkt förmlich betäubend. Revolution Nuzen gezogen. Wir wollen eine Gesellschaft organi feine neuen Gesetze ohne Zustimmung der Voltsvertreter in Kraft Viele hatten einen Freispruch, manche infolge der unklugen Sprache sieren, die besser sein wird als die jetzige, besser selbst für Sie und treten werden, und dieselbe Regierung erläßt jest tagtäglich einzelner Angeklagten einige leichte Verurteilungen erwartet. Und Ihre Kinder. Unsere deutschen Genossen teilen unfere Ideen; temporäre Maßregeln, die tatsächlich Geseze im Geiste der nun dieser barbarische, aus der tollsten Rachgier entsprungene Spruch. vor ihren Augen finden die deutschen Kapitalisten nicht schlimmsten Zeiten der Selbstherrschung sind. Nie war ein Prozeß in seiner juristischen Grundlage lächerlicher, nie mehr Gnade als die französischen vor den unieren. Und die Es gibt kein Gefeß, es gibt keine Freiheit! Die zarische dreister auf die Verfolgung von Gesinnungen zugespitzt. Das Urteil deutsche Regierung ist ohnmächtig gegen ihre Progaganda. Auf die Willkür herrscht im Lande! aber ist nicht nur ein Ausfluß des Klaffenhaſſes der Bourgeoisie, Erklärung Sembats in der französischen Kammer antwortete wie ein Zeitungen werden tonfisziert und fistiert, Versammlungen nicht nur ein Racheaft des fanatischen Chauvinismus, der sich feige Echo die Erklärung Bebels im Reichstage. Der öffentliche Anwalt auseinander gejagt, Verbände aufgelöst, Streits gesetzlich verwehrt, auf dem Rücken von französischen Bürgern austobt, die dem tollen möge sich beruhigen. Die Bewegung ist international." Hervé den Eisenbahn -, Post- und Telegraphenarbeitern wird das patriotischen Renommiſtentum entgegengetreten sind und deren schloß: Ich bin überzeugt, daß Sie uns freisprechen werden. Es Koalitionsrecht geraubt, im ganzen Lande werden Verhaftungen Energie Frankreich heute den Frieden zu danken hat, es ist im be- gehört Mut dazu, uns freizusprechen. Sie haben gegen Suggeſtionen sonderen noch die Revanche für die Niederlage, die sich die anzukämpfen, denen Sie feit vier Jahren ausgesetzt sind, Sie haben Sie läßt die Vertreter des Volkes verhaften, das Bureau des verfolgungssüchtige Bourgeoisrepublik in diesem Prozeß selbst geholt der Furcht vor den Vorwürfen Ihrer Freunde zu widerstehen, die Bauernkongresses, das Bureau der Poſt- und Telegraphenbeamten, hat. Die Angeklagten haben ihre Ankündigung: aus der Gerichts- Ihnen sagen werden: Wie, Ihr habt den Banditen Hervé frei­den Vorsitzenden des Arbeiterdeputiertenrates Chrustalen und zum verhandlung einen Kongreß zu machen, verwirklicht. Eine Woche gesprochen, der die Fahne in den Düngerhaufen pflanzen" will! Schluß noch am 16. Dezember, die ganze Sigung des Arbeiter- lang wurde der bürgerliche Phrasen- und Geschäftspatriotismus von Sun, Sie werden antworten: Wir haben sie freigesprochen, weil Deputiertenrates 250 Mann gewählt von mehr als 200 000 der revolutionären sozialistischen Stritit unbarmherzig in seinen faulen wir nicht das Recht hatten, zu verurteilen. Und Sie werden hin­Arbeitern. Wurzeln bloßgelegt, wurde die internationale Solidarität mit dem zufügen: Wir haben im Interesse unserer eigenen Klasse Brüder, Arbeiter! Ist es denn möglich, daß wir die von Schwung der Leidenschaft, mit der Kraft zwingender Argumente freigesprochen, um diesen Leuten nicht die Strahlenkrone der Märtyrer uns erwählten Männer nicht schüßen werden?! Sie haben verfündigt, und die Anklage verfiel immer mehr der Lächerlichfeit. zu verleihen. Uebrigens, Sie sind ja Friedensfreunde! Wir unferen Auftrag erfüllt, für unsere Sache wurden sie gefangen Das Bluturteil ist die Vergeltung für die Blamage des Geldsack- haben ein Mittel gefunden, den Frieden zu erzwingen, ohne erst den genommen. Sie haben von niemand Hülfe zu erwarten, nur patriotismus. Friedensrichter vom Haag anzugehen." bon uns! Sollen wir sie in den Klauen der bestialischen Im französischen Proletariat wird es zunächst einen leidenschaft­Regierung lassen? 1. Bürger! Wir werden bis zum lichen, gelenden Schrei der Empörung wecken, dann aber den Willen legten Tropfen Blut kämpfen! Wir werden unser ganzes entflammen, den Kampf gegen das schmähliche Bourgeoisregiment Leben einsehen, aber im Gefängnis werden wir keinen einzigen mit verzweifelter Energie fortzusetzen. Angesichts dieses Urteils von unseren Kollegen bleiben lassen! haben alle Vorbehalte zu schweigen, die man gegen diefe und jene Auffassung der Angeklagten machen möchte. Das Urtel gilt nicht den einzelnen Männern, die diesmal vor Gericht standen, es gilt der revolutionären Idee des Proletariats. Und das ganze

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Die Regierung wird in dem Maße frecher, in welchem sie auf keinen Widerstand von unserer Seite stößt. Ihr ganzes Bestreben geht jezt dahin, das Selbstherrschernum wieder herzustellen. Arbeiter, Bauern, alle, denen die Freiheit teuer ist Ihr französische Proletariat wird es als einen Faustschlag in sein Gesicht Ihr empfinden und vergelten.

werdet nicht zulassen, daß man Euch politisch entrechtet. müßt Garantien für die Freiheit des Volkes schaffen und der von der Regierung herbeigebrachten Anarchie des Staatslebens ein Ende machen.

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Die Plaidoyers begannen am Donnerstag. Der Staatsanwalt

Gegen 10 Uhr nachts wurde das Urteil verkündigt: Freigesprochen wurden nur zwei Angeklagte: Amilcare Cipriani , und Fräulein Teutscher Numiesta, die ihren Freispruch mit dem Rufe: " Ich protestiere gegen dieses blödsinnige Urteil!" aufnimmt. Das Publikum begleitete diesen Protest mit Beifall. Mildernde Umstände werden dem Angeklagten Berceau zugebilligt. Verurteilt werden: Hervé zu vier Jahren Gefängnis, Yvetot und Cibot zu drei Jahren, Grandidier zu zwei Jahren, Bousquet, Gamery und Coullais zu 15 Monaten, Gohier und die übrigen An­geflagten zu einem Jahre Gefängnis, alle Angeklagten außerdem zu

Der Petersburger Arbeiter- Deputiertenrat be eligmann zog alle patriotischen Register auf. Er erzählte u. a., 100 Fr. Geldbuße.­

schließt daher und Umgegend einen allgemeinen politischen Streif. Donnerstag, den 21./XII. um 12 Uhr mittags muß auf allen Fabriken, Werkstätten, Handelsbetrieben, Banken, Warenhäusern usw. usw., auf allen Verkehrslinien der Stadt und deren Umgegend die Arbeit niedergelegt werden.

Unsere Forderungen sind folgende:

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daß es Antimilitaristen wie die Angeklagten nur in kleinen Staaten wie Holland , Spanien und in der Schweiz gebe, togegen in den militaristischen, aggressiven Staaten" hier wurde die An­spielung auf Deutschland deutlich die ganze Nation patriotisch fei! Weiter behauptete er, daß noch nie französische Offiziere auf friedliche Streikende hätten schießen lassen. Sein fühnster Satz aber war, daß es in Frankreich feine verschiedenen Klassen gebe

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Einberufung einer tonstituierenden Versammlung durch all­gemeines, direktes, gleiches und geheimes Stimmrecht. Ungültigkeitserklärung aller Maßregeln, die Aufhebung des Kriegs- und Belagerungszustandes, des außerordentlichen und des verstärkten Schutzes und aller übrigen außerordentlichen Maß das das Erbgut aller franzöfifchen Bürger ist".

Uebergang des Bodens in das Eigentum des Volkes. Anerkennung des achtstündigen Arbeitstages als elemen­tares politisches Recht. Sofortige Abschaffung aller gegen einzelne Nationalitäten und Glaubensbekenntnisse gerichteten Ausnahmegesetze.

Deutfches Reich. Offiziöse Sorge um den Geldsack.

Die unter landrätlicher Kontrolle stehenden Kreisblätter eine Behauptung, die in der Bourgeoispresse Anerkennung gefunden bringen fortgefekt Leitartikel über die Reichsfinanzreform", hat. Zum Schluß appellierte Seligmann an die Geschworenen: die aus dem offiziösen Bureau stammen, das seine Instruktionen nicht zu dulden, daß man in diesen schönen Lande die Undankbar- vom preußischen Ministerium erhält. Diese Artikel befämpfen feit so weit treibe, um die Eristenz eines Vaterlandes zu gefährden, in lächerlich übertriebener Weise die Vorschläge, die Erbschafts­regeln. Aufhebung der Kriegsgerichte und der Todesstrafe, volle Der erste Angeklagte, der das Wort erhielt, war Bousquet, der steuer bei den großen Vermögen auch auf die Deszendenten Garantie der Unverleglichkeit der Person, Freiheit der Sekretär der Gewerkschaft der Nahrungsmittelarbeiter. Er legte und Ehegatten auszudehnen. So heißt es in einem Artikel, Presse, der Rede, der Versammlungen, der Verbände und Streits. mit fräftiger Beredsamkeit den Klassencharakter des Militarismus der zunächst das Stengelsche Projekt mit dem Hinweis darauf Ausbreitung diefer Rechte auch auf die Armee und die Flotte, und des heutigen Staates samt seiner Justiz dar. Als er darauf begründet, daß in England 9,17, in Deutschland aber nur Abschaffung der politischen Prozesse, auch derjenigen über Breß- hinwies, daß man vor 1%, Monaten ihm die provisorische Haft- 0,48 M. Erbschaftssteuern bezahlt würden, wie folgt: vergehen, Freilassung aller politisch Inhaftierten, Befriedigung entlassung gegen eine Kaution von 2000 Frant angeboten habe, Wenn nun aber andererseits von sozialdemokratischer spezieller Forderungen der Armee, der Flotte, der Eisenbahn -, wohl wissend, daß ein einfacher Arbeiter über eine solche Summe und gesinnungsverwandter Seite darauf gedrungen Post- und Telegraphenbeamten. nicht verfüge, wogegen der Millionendieb Jaluzot in Freiheit umhers wird, die Erbschaftssteuer durch die Ausdehnung auf Deszendenten wandele, erscholl lauter Beifall im Saale. Bousquet erinnerte an und Ehegatten, sowie durch höhere Säße derartig zu bemessen, die Verwendung von Soldaten zu Streifbrecherdiensten. Bis in die daß sie allein oder doch fast allein zur Deckung des dringenden jüngste Zeit hat man Soldaten zum Schaden der organisierten Bedarfs an neuen Einnahmen ausreicht, so ist gegen solches Streben Arbeiter als Kellner arbeiten lassen. Was haben die Arbeiter mit Entschiedenheit Front zu machen. Auf einer davon gehabt, daß sie, noch unter Waldeck- Rousseau in einem derartigen Steuer würde gerade in den Augen des best­fritischen Augenblick die Republit gerettet haben? Der Bourgeois- gesinnten(!) Teils der Nation ein starkes Odium lasten, staat hat die gewerkschaftliche Freiheit brutal verlegt und Militär sie müßte in dem Lichte einer halb sozialistischen Maßnahme er­in die Arbeitsbörse einbrechen lassen. Der Angeklagte fuhr scheinen und würde den Eindruck erwecken, als ließe sich die Soldaten und Matrosen! Ihr seid ein Teil des Volkes, aber fort: Als wir jüngst fahen, daß man sich vielleicht Steuergesetzgebung von Motiven des Hasses und Nebelwollens man führt Euch gegen das Volt. Alle Eure Forderungen sind werde, mit Deutschland schlagen da ging gegenüber dem Besitze leiten. Unsere Regierung handelt daher auch die unserigen, aber man führt Euch gegen uns. Werdet das Beben der Empörung durch unsere Reihen. Wir wußten, durchaus richtig, wenn sie in ihrem wohldurchdachten und in allen Ihr im Blute des Boltes Eure eigene Freiheit ertränken? Schließt daß in Marokko vor allem dunkle finanzielle Machenschaften im feinen Teilen organisch zusammenhängenden System von Steuer­Euch uns an! Steht zusammen mit uns auf! Es gibt keine Spiele seien. Und wir konnten nicht zugeben, daß man Arbeiter vorschlägen der Erbschaftssteuer nur eine ergänzende Rolle zu Kraft im Lande, die auftreten könnte gegen eine Armee, die sich für diese elenden Klassenintereffen auf die Schlachtbank schicke." weist. In dieser Beschränkung aber dürfte die Forderung mit dem Volfe vereinigt hat! Bousquet schloß mit einem Appell an die Geschworenen: Ich ver- einer Erbschaftssteuer für das Reich auch unabweisbar sein." lange von Ihnen keine Zumeffung mildernder Umstände. Wenn Sie Das preußische Ministerium hat sich also die Argumente eine Strafe über uns verhängen wollen, so tun Sie es. Wir werden der Berl. Neueste Nachr.", die wir seinerzeit niedriger­Der Allgem. Jüd. Arbeiterbund in Littauen , Polen und sie mit stolzem Bewußtsein auf uns nehmen; denn die Geschichte hängten, so ziemlich zu eigen gemacht. Es lehnt es ab, durch Die Partei der Sozialisten- Revolutionären.

Bürger Wählet: Freiheit oder Knechtschaft! Rußland, regiert vom Volke, oder Rußland , mit der alten Raubwirtschaft

einer Banditenbande.

Der Petersburger Arbeiter- Deputierten- Nat. Die Soz.- Dem. Arbeiterpartei Rußlands .

Rußland ( Der Bund ).

Politifche Ueberficht.

Berlin , den 2. Januar.

Hellmuth von Moltke !

Die Strategen sind bekanntlich zurzeit in Deutschland mehr ats dünn gefät. Seit Moltkes Tod haben nur die Namen Lenke und Haefeler vollwertigen Klang gehabt, denen sonderbare Schwärmer noch Herrn Generalweltfeldmarschall Waldersee an die Seite stellen zu dürfen glaubten. In Preußen- Deutschland , wo Minister à la Bobbielski möglich find, versteht es sich nicht von selbst, daß gerede die fähigsten Männer auf höchst verantwortliche Boften berufen werden. Und

um

Marokko

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wird uns recht geben. Aber wenn Sie die Freiheit der eine angemessene Heranziehung der Reichen zu den Reichs­Meinung aufrechterhalten wollen, dann zeigen Sie, daß man unter Lasten Motive des Hasses und lebelwollens gegenüber dem der republikanischen Verfassung seine Gedanken aussprechen darf."

Urbain Gohier verteidigte sich in einer eindrucksvollen andert. Befit" an den Tag zu legen. Daß die nichtbesigende Klasse Halbstündigen Rede, in der er hauptsächlich die Frage des Patrio- in einer abermaligen Belastung mit indirekten Steuern solche tismus scharfsinnig zergliederte. Gohier hat in der letzten Zeit Beweise des Uebelwollens sich gegenüber erblickt, ist der einige Artikel, namentlich über die russischen Vorgänge veröffentlicht, Regierung dagegen völlig schnuppe!

die wegen ihrer antisemitischen Tendenz bei der reaktionären Presse Herr Stengel braucht sich übrigens feine allzu großen Beifall fanden. Umio erfreulichere Ueberraschung erregte seine Sorgen zu machen. Das Zentrum ist ja bereits vor dem Haltung im Gerichtssaal.

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M.

Am Freitag fam Gustav Hervé zu Worte. Er begann mit der Protest der rheinischen Agrarier mutig zurückgewichen. Es Schilderung, wie der Patriotismus, als eine Religion des Haffes will nicht nur den Agrariern eine Extrawurst braten, sondern gegen die Fremden, in die Kinderfeele eingepflanzt wird. Am überhaupt alle Erbteile in der Höhe bis zu 100 000 m. völlig Familientisch, als Knabe, hörte ich von den Grausamkeiten der frei lassen. den Grausamkeiten der frei lassen. Wenn also ein Kapitalist 3 bis 400 000 W. Deutschen erzählen, hörte ich sagen, daß Frankreich die Zufluchts- hinterläßt, dies Erbe aber in drei oder vier Teile geht, so stätte der Freiheit sei. Unsere Bäter und Mütter gaben uns soll die Erbschaft nicht durch einen Pfennig Erbschaftsstener Wir wurden Patrioten. Bleisoldaten, Säbel und Trommeln. In geschmälert werden!- der Schule bekamen wir Bücher in die Hände, die uns den französischen