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Im eigenen Heim.
Bauchrutscherei vor der Majestät des Proletariats Bei Hingan schwer verwundet wurde, ist schon seit dem 2. September nennt es das„ Voltsblatt für Anhalt", daß wir Edmund Fischers auf dem Marsche, und zwar richtet sie sich, wie den am b. Lied vom Ende der russischen Revolution als Hochverrat an der Nachrichten" aus Kamerum geschrieben wird, gegen die unbot- Sache des Volkes" bezeichnet hatten. mäßigen Mbos. Die Expedition leitet der stellvertretende Kom- Der Freien Deutschen Presse" zur freundlichen Registratur mandeur der Schußtruppe, Hauptmann v. Krogh. Außerdem nehmen empfohlen? daran teil Oberleutnant Menzel, der verwundete Leutnant Foertsch und Assistenzarzt Edard, sowie drei weiße Unteroffiziere. Die Kolonne, die 120 Mann start ist, nebst etwa 100 Trägern, führt ein Maschinengewehr und auch ein Faltboot mit sich. Einzelheiten waren bisher noch nicht bekannt geworden. Amtlich ist über die Expedition seltsamerweise bisher noch nichts gemeldet worden!- Südwestafrika. Ein Telegramm aus Windhuk meldet: An Typhus find gestorben: Gefreiter August Mische, geboren am 4. 11. 79 zu Blomberg . am 31. Dezember 1905 im Lazarett Windhuk . Reiter Karl Zeichner, geboren am 9. 9. 82 zu Gesamtgrundstücksgröße beträgt 868,1 Quadratmeter. Barleben , am 28. Dezember 1905 im Feldlazarett Lüderizbucht.
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Außerdem: Reiter August Kurzinsti, geboren am 1. 8. 80 zu Klonczen, am 28. Dezember 1905 beim Ueberfall Tews Farm schwer verwundet. Schuß rechtes nie.
Nicht nur von den Sozialisten, auch von einem Teil der bürgerlichen Presse wird das barbarische Urteil gegen Hervé und Genossen als unbarmherzig, tendenziös, willkürlich bezeichnet. Aus einem Berichte, den die Bossische Zeitung" von ihrem Pariser Korrespondenten erhält, geben wir zum Beweise dafür einen Satz wieder: die Richter haben Strafen von einer Schwere und
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Ungleichheit bemessen, die Befremden erregt. Professor Hervé bekam vier Jahre Gefängnis, weit mehr, als über große Diebe und sonstige gemeine Verbrecher verhängt zu werden pflegt... Die Berliner Neueste Nachrichten", die den Untertitel Unparteiische Zeitung" führen, entrüsten sich, weil die Publizisten" des Vorwärts" sich nicht über die„ Vaterlandslosigkeit" der französischen Antimilitaristen empören, sondern über das gegen fie ergangene Urteil. Mögen die„ B. N. N." sich mit Tantchen Voß auseinander
fegen.
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England.
Das Fremdengesetz.
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Am 1. Jamtar ist das Einwanderungsgesetz in Kraft getreten. Von diesem Tage an werden nach amerikanischem Muster alle Nichtcngländer, die in den Häfen von London , Liverpool , Hull , Dover und Harwich landen, ärztlich untersucht und auf ihre petuniären Berhältnisse hin geprüft, weil fein Ausländer nach England hinein gelassen werden soll, dessen geringe Geldmittel den Schluß gestatten, daß er bald der öffentlichen Armenpflege anheimfallen würde.
Die Freie Presse" in Elberfeld ist zum 1. Januar in ein nenes, in ein eigenes Heim übergesiedelt. Sie erscheint aus diesem Anlaß im Festgewand und bringt auf der ersten Seite mehrere Abbildungen des stattlichen Gebäudekomplexes, das sich an der Ede der obert und Wilbergstraße zu Elberfeld erhebt.
An der Robertstraße haben die Gebäude eire Frontlänge von ca. 27 Meter, an der Wilbergstraße eine solche von ca. 30 Meter. Die
Die Verwirklichung dieser schönen Absicht wird aber den Herren durch die freien Hülfskaffen fehr erschwert. So lange die Arbeiter in den freien Hülfskaffen zeigen fönnen, daß sie ohne Mitwirkung der Unternehmer und der Behörden, ja trotz der vielfachen Hemmnisse, die ihnen schon bisher durch die Gesetzgebung bereitet worden sind, eine segens reiche Tätigkeit entfalten fönnen, geht es nicht gut an, die Arbeiter als unfähig zur eigenen Verwaltung hinzustellen. Es wäre ein geradezu unerträglicher Zustand, wenn die Arbeiter in den freien Hülfskaffen alles selbst regelten, zu gleicher Zeit aber in den Zwangskaffen tatsächlich ganz rechtlos mit Bezug auf die Verwaltung fein sollten. Inerträglich wäre dieser Zustand für die Zwangskaffen. Kaffe in finanzieller und moralischer Beziehung wertvollsten, aus den Denn fraglos würden die meisten Arbeiter, und zwar die für die Zwangsfaffen austreten und sich den freien Hülfstassen anschließen. Deshalb muß der Entrechtung der Arbeiter in den Zwangskassen die Beseitigung der freien Hülfskaffen vorangehen. Demnach bildet der Entwurf über die Hülfskassen den ersten Teil der Aktion, durch welche den Arbeitern das Selbstverwaltungsrecht in allen ihren Krankenkassen entrissen werden soll.
Als Eckgrundstück konnte dasselbe in ausgiebigster Weise aus genugt werden und wurden insgesamt 688,5 Quadratmeter bebaut. Für das eigentliche Druckereigebäude wurden 360 Quadratmeter ver- Entwurf nicht nur Sache der Mitglieder der freien Hieraus ergibt sich, daß der Kampf gegen den wandt, während der Rest auf die beiden Geschäfts- und Wohnhäuser Hülfskaffen ist, sondern der gesamten Arbeiter Robertstraße 8 und Wilbergstraße 10 entfällt. Diese beiden Wohn- chaft zufällt. Daher ist es nicht verständlich, weshalb zu dem häuser sind, obwohl ein direftes Bedürfnis nicht vorlag, mit auf Stongreß, welcher gegen den Entwurf Stellung nehmen soll, nicht geführt worden, um eine möglichst günstige Rentabilität des wert- alle Krankenfassen, sondern nur die Hülfskaffen eingeladen sind. vollen Grundstücks zu erzielen. Notwendig erscheint es uns, daß die Arbeiter alle ihre Sträfte gegen den sie alle bedrohenden Schlag einsehen.
Die Fassaden machen durch den massiven Quaderaufbau, der durch geschmackvolle ornamentale Friese unterbrochen wird, mit den gefälligen gothischen und schlichten Fensterumrahmungen einen gediegenen Eindruck.
Die abgeſtumpfte Ede Robert- Wilbergstraße wurde etwas reicher behandelt. In den oberen Etagen wurde ein Erker durchgebildet, der durch einen Turm feinen frönenden Abschluß findet.
Die Hoffaffade des Druckereigebäudes ist im Buzbau gehalten, die Gewände und Fensterstürze sowie das Hauptgesims sind in Backsteinrohbau ausgeführt.
Das Druckereigebäude wird von der Robertstraße auch durch eine zirka 3,50 Meter breite Durchfahrt erreicht und ist ferner von der Wilbergstraße aus durch einen Eingang direkt zugänglich ge
macht.
Mit der Front nach der Wilbergstraße, durch eine geräumige Freitreppe zugänglich, sind verteilt das Arbeitszimmer der Rebatteure, das Sigungs- und Sprechzimmer und bas Bureau für den Parteifetretär.
Im letzten Stockivert, lotrecht über den Redaktionsräumen, die ganze Front der Wilbergstraße einnehmend, wurden der Saal für die Zeitungsseßer und der Raum für den Stereotypeur verlegt. Diese haben vorzügliches Licht, von den beiden Seitenwänden, außerdem wurden noch mehrere Oberlichter im Dach angebracht.
Und das umso mehr, weil die Situation für die Arbeiter sehr schwierig ist. Offenbar ist die Erdrosselung der freien Hülfsfassen fchon vor einiger Zeit zwischen den Regierungen und den maßgebenden Parteien vereinbart worden. Zu dieser Vermutung be rechtigt uns eine Auseinandersetzung zwischen dem Zentrums abgeordneten Trimborn und dem Grafen v. Posadowsky im Reichstage am 1. bezw. 2. März v. J. Zunächst gab Herr Trimborn den zahlreichen Klagen Ausdruck, die über unsolide und schwindelhafte Gründungen von Krankenkassen laut werden." Danu fuhr er fort: Mir scheint in einzelnen Landesteilen die Aufsicht eine sehr mangelhafte zu fein.( Sehr wahr! in der Mitte.) Da werden die törichtsten Gründungen gemacht, die der Arbeiterwelt mitunter großen Schaden zufügen. Es handelt sich hier um eingeschriebene Hülfskassen. Infolge dessen unterstehen diese Kassen nicht dem Reichsaufsichtsamt für Privatversicherung, sondern die Aussicht liegt der Landesbehörde ob."
Darauf antwortete am folgenden Tage Graf v. Posadowsky: " Es ist auch richtig, daß die sogenannten freien Kassen zum Teil zu sehr bedenklichen Gründungen Anlaß gegeben haben, und es ist unbedingt notwendig, hier einen gefeggeberischen Eingriff zu machen.( Bravo ! in der Mitte.) Ich habe bereits ein eingehendes Gutachten vom Aufsichtsamt für Privatversicherungen eingefordert, und mein Gedanke geht dahin, diese freien Kanen unter das Zulassungssystem zu stellen und damit unter das Aufsichtsamt für Privatversicherung.( Sehr gut!) Dann werden meines Erachtens solche gefährlichen, man fann fast fagen betrügerischen Gründungen, wie sie vorgekommen sind, in Zukunft
Sämtliche Arbeitsräume werden mit elektrischem Licht beleuchtet und mit Niederdruck- Dampfheizung erwärmt. unmöglich sein." Das Drudereigebäude ist vollständig aus Stein und Eisen gebaut und kann als vollkommen feuersicher gelten.
Die mit der Kontrolle betrauten Aerzte und Beamten patrouillieren zu Schiff die betreffenden Wasserläufe ab. Sobald sie eines Fahrzeuges ansichtig werden, steigt ein Beauftragter an Bord und erhält vom Kapitän die Passagierliste eingehändigt. Die wohledlen Passagiere erster Kajüte und einige Kategorien von Fahrgästen zweiter Kajüte dürfen unbehelligt an Land. Die übrigen werden auf Herz, Nieren und Geldbeutel geprüft, einem Verhör bezüglich ihrer Bläne unterworfen und dann je nachdem an Land gelassen oder zurückgewiesen. Der Mindestbetrag der vorhandenen Barmittel muß pro Person Pfund( 100 Mark) betragen. Familienväter haben pro Kopf ihrer Familie außerdem den Besitz von je 40 Mart nachzuweisen. Man ist aber wenigstens so gnädig, ihnen gegebenenfalls eine Bescheinigung über die Gründe ihrer Abschiebung auszufertigen. Sie gestellt wird und die später für alle Eventualitäten zur Ber damit das Zentrum und die anderen bürgerlichen Parteien es wagen
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bleiben an Bord und haben das Recht, bei einem eigens zu diesem Bwede eingefeßten Berufungsgericht, das endgültig entscheidet, Beschwerde einzulegen.
Politische Flüchtlinge und Personen, die nachzuweisen vermögen, daß sie wegen religiöser Verfolgungen ihr Vaterland verlassen mußten, sind von der Beibringung eines Nachweises genügender Subsistenzmittel entbunden!-
Alles in allem ein Gesetz, das trotz der demokratisch- toleranten Rautelen des legten Abfazes alle Merkmale feiner fapitalistischen Familienangehörigkeit als Brandmal auf der Stirne trägt.
Eine letzte Warnung an die Stände.
Die Buchdruckerei Grimpe hat der Verlag der Freien Preffe" fäuflich übernommen; am Sonnabend, den 30. Dezember, ist also die Buchdruckerei in der kleinen Klozbahn, aus der ca. 18 Jahre lang die" Freie Presse" wanderte, eingegangen. Die Verlagsanstalt hat eine weitere( achtfeitige) Rotationsmaschine erworben, auf der die " Freie Preſſe" bis zur Aufstellung der bisherigen Maschine herfügung steht.
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Die Freie Preffe" wird von jetzt ab regelmäßig mindestens 8 Seiten start erscheinen.
Die Genossen in Halle veranstalteten am Silvesterabend eine Agitation für ihr Parteiorgan. Vorläufig können sie den Gewinn von 300 Abonnenten fonstatieren.
Münchener Bock.
Unter der Spitmarke„ Humoristisches aus Groß- Berlin" schreibt die Münch. Post":
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Leichenhandel.
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Der vorliegende Entwurf ist aber, wie Genoffe Friedrich Kleeis in der Neuen Zeit" treffend nachgewiesen hat, ganz und gar nicht geeignet, den Schwindelfassen im besonderen gefährlich zu werden, sondern er schneidet allen, also auch den reellen freien Sülfskaffen den Lebensfaden ab. Trotzdem wird von einem großen Teile der bürgerlichen Presse die Annahme des Entwurfes im Reichstage als selbstverständlich hingestellt, weil doch die Schwindellassen unschädlich Arbeiter über die wahre Bedeutung des Entwurfs getäuscht werden, gemacht werden müßten. Offenbar follen auf diese Weise die fönnen, den entscheidenden Schlag gegen die Hülfskaffen zu führen.
Hiergegen muß sich uniere Agitation wenden. Es kann nicht genügen, daß etwa der Hülfskaffentongreß eine Resolution gegen den Entwurf annimmt, sondern es müssen überall die Arbeiter aufgeklärt werden, was in Wahrheit auf dem Spiele steht. Nur durch eine sorgfältig vorbereitete und tatkräftig durchgeführte Agitation wird es uns gelingen, die große Masse der Arbeiter in diefer Sache aufzurütteln und so den Entwurf zum Scheitern zu bringen."
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Zur Gesundheitsschädigung durch die Heimarbeit. Uns wird aus Heimarbeiterfreifen geschrieben: Die gesundheitlichen Gefahren der Heimarbeit, fpeziell in der Bekleidungsindustrie, dürften größer sein, wie allEpidemische Krankheiten besitzen die gemein angenommen wird. unangenehme Eigenschaft, fich dort zu verbreiten, wo ihrer Ent die Räume der Heimarbeiterin. wickelung am wenigsten Widerstand geleistet wird. Und dies find
Der Veratungsstoff des Kongresies der freien Hülfskaffen ist ficher für alle Kaffen und für die gesamte Arbeiterklasse wichtig. Im Vorwärts vom 31. Dezember 1905( Nr. 305) steht in Wenn lediglich ein Hülfstaffentongreß einberufen ist, so sehen wir einer Bolemit gegen den Genossen v. Elm auch folgender Satz: darin keinen, Nachteil für die Sache selbst und für die weitere AufWir waren bisher der Meinung, daß die neue Vor- flärungsarbeit, daß die zunächst Betroffenen sich zuerst äußert. Am 30. Dezember haben in ganz Finnland gewaltige Wahlrechtswärts"-Redaktion sich gegenüber der Schlammflut von Verleum- Soweit die Buschrift, deren Ausführungen wir im übrigen unters demonstrationen stattgefunden, die gleichsam als eine legte Warnung dungen und Verdächtigungen eine beinahe übermensch- schreiben, statt des einberufenen Kongresses der freien Hülfskaffen an den Ständelandtag gelten sollen: sich nicht durch das Klaffeneinen allgemeinen Kassentongreß wünscht, vermögen wir ihr deshalb liche Zurückhaltung auferlegt hat." Sämtliche Redakteure der Münch. Post" müssen doppelt sehen, nicht beizupflichten. intereffe zu einem für das Volk unannehmbaren Beschluß über die Wahlrechtsfrage verleiten zu lassen. In Helsingfors nahmen un- wenn sie wirklich mehr als zwei oder drei gelegentliche Notizen der gefähr 15 000 Männer und Frauen an dem Demonstrationszuge neuen Vorwärts"-Redaktion gegenüber den auf sie verübten Anfeil, der unter Führung der„ Roten Garde" vorbei am Ritterhause griffen gesehen haben. und am Ständehause nach dem Senatsmarkt marschierte. Es war flares Frostwetter- mehr als 20 Grad unter Null. Die Musikkorps im Am 6. Dezember erschien im Verlage der Münch. Post" unter Zuge konnten der grimmigen Kälte wegen nicht spielen. Um so fräftiger wurden der finnische Sozialistenmarsch und andere Kampf- dem Titel„ Der Vorwärts"-Konflikt, gesammelte Attenstücke" eine Lieder gesungen. Auf dem Sammelplage wurde von fünf Broschüre, in der die ausgeschiedenen Redakteure des„ Borwärts" Rednertribünen eine umfangreiche Resolution verlesen, die als dem Publikum ihren Briefwechsel mit dem Parteivorstand und der Preßkommission sowie ihre Repliken unterbreiteten. Schon am ein Ultimatum an die Stände mit großem Beifall angenommen 10. Dezember haben sie dann durch eine Erklärung" ihr eigenes Es ist jetzt Sache des Landtages, durch eine wirklich demo- Kind grausam umgebrungen. In der Münch. Post" aber erscheinen fratische Gestaltung der Volksvertretung für eine ruhige Ent- fortgesetzt noch Inferate, in denen der arme Kadaver zum Kauf an wickelung der inneren politischen Verhältnisse zu sorgen und einem geboten wird. Die Ausgeschiedenen schrieben damals in ihrer Erklärung: politischen Massenstreit aus dem Wege zu gehen, der sicherlich die " Wir haben nicht im mindesten die Absicht, den unleidlichen Folge eines verfehlten Landtagsbeschlusses sein würde.- Streit irgendwie fortzuführen, und hegen nur den Wunsch, daß dieser Fall von den Parteigenossen als abgeschlossen aufgefaßt wird." Kennt der Verlag Birk u. Co. diesen Wunsch nicht?
wurde.
armee
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waren
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Soziales.
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Ueber die Schäden der Heimarbeit können nicht nur die in der fenut, weiß, daß die Volksgesundheit durch die Heimarbeit unterHeimarbeit Tätigen ein Lied fingen. Jeder, der die Heimarbeit graben wird. Und gerade die Heimarbeit in der Bekleidungsindustrie ist der günstigste Nährboden für verheerende Krankheitsfeime. Leute, die hier und da Schiffbruch in ihrem Unternehmen Bei den erlitten haben, legen fich zuletzt auf die Heimarbeit. jammervollen Schundlöhnen, die den Heimarbeitern gezahlt werden, ist der Hunger oder zum mindeſten Unterernährung ständiger Begleiter dieser Aermisten der Armen. Hinzu kommt die unzulängliche Wohnung. Nasse Kellerräume, durchregnende Dachstuben bilden Wohnung und Arbeitsraum zugleich. Und wie wird in diesen Höhlen gearbeitet? Vom frühen Morgen bis in die sinkende Nacht ohne Unterbrechung, ganz gleich ob frank oder gesund, und ohne Rücksicht auf die Kinder, die oft mitarbeiten müssen.
Die amerikanische Post. Welche Fortschritte das amerikanische Bostwesen gemacht hat, das zeigt der Postsekretär Cortelyon in seinem Jahresbericht durch Vergleiche der bestehenden Verhältnisse mit denen zur Zeit Benjamin Franklins . Er erinnert die Amerifaner an Franklin, der auch einmal Generalpostmeister der Zum Gesetzentwurf zur Erdrosselung der freien Hülfskassen. Uns Kolonien war und dessen 200jähriger Geburtstag am 17. Januar wird zu diesem Thema geschrieben: Das sind die Herde der Volkskrankheit, der gefeiert wird. Im Jahre 1790, als Benjamin Franklin starb, hatte Der Gesezentwurf über die Hülfskaffen ist Tuberkulose ; das sind bei anderen epidemischen man nur 75 Bostämter, heute gibt es 68 000 in den Vereinigten eine der reaktionärsten Vorlagen, mit denen sich der Reichstag bisher Krankheiten die Brutstätten der Krankheitskeime. Was wäre wohl bei einem größeren Auftreten der Cholera in Staaten. Die Posteinnahmen im Jahre 1790 betrugen 37 975 Dollar, zu beschäftigen hatte. Um ihn gebührend zu würdigen, müssen wir Ich bezweifle, daß man bei den die Ausgaben 32 140 Dollar. Im legten Fiskaljahre betrugen die ims daran erinnern, daß die freien Hülfskaffen seinerzeit das Vor- Berlin geworden? Einnahmen der Post 152 826 585, die Ausguben 167 399 169 Dollar. bild waren, nach dem die allgemeine Krankenversicherung aufgebaut 3 wischenmeistern oder gar bei den Konfettionären Immerhin tannte man damals das regelmäßige Defizit von heute wurde, und daß nur auf diese Weise der Anfang mit den die fertiggestellten Kleidungsstücke abgeholt und fonnte. Kaum aber mit samt den Krankheitsteimen verbrannt hätte. nicht. Die damalige Beamtenschar der Post umfaßte nicht mehr Arbeiterversicherungen gemacht werden und Fach, da trat die Zwangskassen unter Dach als 500 Mann. Heute sind bei der Post 280 000 Personen anNach dem Entgegenfommen zu schließen, das die Konfektionäre gestellt. der das Bestreben herrschenden Klaffe zutage, die bei dem, Berliner Polizeipräsidenten bei Einführung der gesetzlich Die amerikanische Armee. Nach dem jüngst veröffentlichten freien Hülfskaffen lahmzulegen. Anfangs war hierfür wohl maß- vorgeschriebenen Lohnbücher gefunden haben, wird sich auch in Jahresbericht des Kriegssekretärs ist die amerikanische Bundes- gebend, daß durch die Beseitigung der freien Hülfskaffen eine große tritifchen Momenten, bei verheerenden Volkskrankheiten das Interesse etwas weniger als 60 000 Mann start. Das ist das Bahl tüchtiger und im Kassenwesen erfahrener Mitglieder den des Geldfackes über das der Allgemeinheit stellen. Den honetten Damen der Gesellschaft, die ihre stehende Heer, wobei das Regiment auf Porto Rico und die Zwangskaffen zugeführt werde, die den letzteren etwas mehr Leben In den letzten Jahren jedoch tommt dieses Garderobe bei Herzog, Gerion, Manheimer, Lüders usw. kaufen, Befazung der Philippinen nicht mitgerechnet ist. Außerdem haben verleihen würden. die einzelnen Staaten und Territorien ihre Milizen, die im letzten Moment gar nicht mehr in Betracht, da sich die klassenbewußten mag gesagt werden, daß sie feineswegs sicher sind, ob ihr teuer beeiner lung entranten Jahre eine Gesamtstärke von 121 908 Mann erreichten. Die Aus- Arbeiter im Laufe der Zeit mehr und mehr um die Zwangstassen zahltes Kleidungsstück nicht von gaben im Bundesamte für das Militärwesen betrugen im letzten befümmert haben, die denn auch überall dort, wo ihnen der nötige Heimarbeiterin angefertigt ist. Sind die Damen, die Sistaljahre 115 843 871 Dollar. Für das laufende Jahr sind die freie Spielraum gelassen ist, eine erfreuliche Entwickelung aufweisen. für ihre Babys bei Arnold Müller zc. einkaufen, versichert, daß diese Ausgaben mit 12. Millionen Dollar weniger eingeschätzt! In dem Dafür werden unsere Gegner jezt von einer anderen Sorge arg Kindergarderobe nicht in Brutstätten der Diphtheritis, Scharlach Berichte des Kriegssekretärs heißt es von den Philippinen, daß in gequält. Sie sehen es als eine schwere Gefahr für die gegenwärtige und sonstigen Würgern der Kinder hergestellt werden? Warum richten diese schwerreichen Firmen teine Betriebsallen 35 Provinzen, mit Ausnahme von drei, im letzten Jahre Gesellschaftsordnung an, wenn die Sozialdemokraten, die nach ihrem keinerlei Unruhen vorgekommen seien, welche ein Einschreiten durch Rezept gar nichts Positives" leisten können, auf die Krankentassen werfstätten ein? Warum dulden die Behörden die Anfertigung einen maßgebenden Einfluß ausüben und damit auf diesem wichtigen dieser Art Arbeit von schwerfranken Perionen in unzureichenden die Militärgewalt nötig gemacht hätten. Gebiete den Beweis erbringen, daß die Arbeiter selbst am besten Wohnräumen? Die Organisation der Arbeiter fordert Betriebs ihre Angelegenheiten regeln fönnen. Die sozialdemokratischen Kaffen" wertstätten. Wer einen Blick in oben geschilderten„ Heim" find daher für unsere Gegner ein Gegenstand des Aergernisses und arbeitswerfstätten getan, wird sich diesem Verlangen anschließen. der Sorge geworden. Und daß fie beseitigt werden sollen, d. h. daß Man soll den Brunnen nicht erst zudecken, wenn das Kind erden Arbeitern das Selbstverwaltungsrecht in ihren trunken ist." Die in dieser Zuschrift erhobenen vollberechtigten Klagen werden Straffonto der Arbeiterbewegung. Im Monat Dezember wurden Krantentassen entrissen werden müsse, ist in den an Strafen erkannt: 6 Jahre, 11 Monate und 20 Tage Gefängnis, maßgebenden Kreisen eine ausgemachte und offen angekündigte erst mit Erfüllung der Forderung eigener Betriebswerkstätten ver Sache. schwinden. 2 Wochen Haft und 2605 M. Geldstrafe.
Aus der Partei.