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erklärt worden. Der wahre Grund dieses Regierungsaftes ist| Landtag einen entsprechenden Gesetzentwurf vor, dann muß ihre] jedoch, daß die Zeitung hervorragendste Vertreter liberaler neueste Erklärung als leere Ausflucht und als Täuschungsmanöver Intelligenz bereinigt hat, die, gegen revolutionäre Parteten von jedermann erkannt werden; dann aber ist ihre Stellung noch auftretend, den Wahlspruch proklamiert haben, die Drgani- pretärer geworden, dann wird das Volk noch viel energischer auf fation einer starken politischen Partei und Agitation seiner Forderung bestehen. für Dumawahlen ins Leben zu rufen. Der Wunsch, Was die Stellung des Königs anbelangt, den die Wahlrechts­eine servile Volksvertretung zu bekommen, ist bei vernichter neuerdings in die öffentliche Besprechung der Angelegen­Durnowo so stark, daß er sich entschlossen hat, jede Möglich heit gezerrt haben, um sich mit seinem Burpur zu decken, so ist feit einer loyalen Wahlagitation zu vernichten. dazu nur zu sagen, daß Friedrich August der Situation politisch Man berichtet ferner, daß die Regierung auf dem Lande nur den nicht gewachsen ist, um selbst die Initiative ergreifen zu können, wie reaktionären Parteien die Möglichkeit gibt, Agitations- fein Vater im Jahre 1903. bersammlungen abzuhalten, während die Konstitutionell- Demo­Iraten keine Versammlung zustande bringen können.

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Desto mehr drängt sich dem entrechteten Volle die Notwendig feit aktuellster Propaganda für das allgemeine gleiche direkte und Dies Vorgehen des Zarismus sollte, wenn nicht die An- geheime Wahlrecht auf. Ruhen wird dieselbe nie; und wenn die hänger Struves selbst, so doch wenigstens die einsichtigen preußischen Genossen am 21. Januar gegen das elendeste aller außerrussischen Beobachter davon überzeugen, daß der Sieg Wahlsysteme" demonstrieren, werden die sächsischen Genossen nicht über den Absolutismus und die Sicherung einer einigermaßen zurückstehen, sondern abermals ihre Stimme gegen die Vorenthaltung demokratischen Verfassung nicht durch eine Mäßigung, des allgemeinen Wahlrechts und die Verschleppung der Wahlrechts sondern nur durch die äußerste Energie der Revolution reform erheben.- erkämpft werden kann!

Die Siebenerkommission der Ruhrberglente gegen das Oberbergamit.

Offiziöser Unsinn.

Wolffs Telegraphisches Bureau bringt folgende Nachricht aus Baris:

" Der Verwaltungsausschuß der sozialistischen Partei, der auch Hervé angehört, faßte einstimmig eine Resolution, in welcher der Wahrspruch der Geschworenen in dem Prozeß gegen die Anti­militaristen als ein Verdikt des Hasses und der Furcht bezeichnet, und erklärt wird, daß die sozialistische Partei die Verwendung der Armee bei Ausständen auch weiterhin bekämpfen und ihr Programm burch eine internationale Verständigung der Arbeiter zur Unter­drückung des Krieges fortsetzen werde."

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Wir haben einige Worte des Telegramms durch den Druck besonders hervorgehoben, weil wir sie kontrastieren wollen mit einer überaus törichten Bemerkung, die die Norddeutsche Allgemeine Beitung" an die Notiz knüpft. Sie sagt nämlich: Diese Erflärung flingt schon stark nach einer Chamade, die auf die militaristische Stimmung in Frankreich Rücksicht zu nehmen sucht." Die Nordd. Allg. 3tg." scheint sich mit Erfolg vorgenommen zu haben, im nenen Jahre der Vernunft noch mehr und ärgere Schnippchen zu schlagen als bisher; sonst könnte sie unmöglich in der Refolution Zurüdzieher, ein Kapitulationsbegehren erblicken. Der Unsinn, den des Verwaltungsausschusses der französischen Sozialdemokratie einen die Nordd. Allg." da wieder einmal produziert hat, wird noch deutlicher werden, wenn erst die genauere Fassung der Resolution Die Vossische Zeitung" gibt sie gestern( Donnerstag­abend) nach einem Eig. Drahtber." aus Paris folgendermaßen

Die Lage in Polen Warschau , 3. Januar. Aus Radom wird hierher gemeldet: Auf der Dombrowastrecke wurde auf einen von Granica nach Jwangorod antragt, der Arbeitsordnung, welche der Bergbauliche Verein vorliegt. Die Siebenerkommission hatte beim Oberbergamt be­abgelaffenen Bug bei einer Brücke in der Nähe der Station auf Grund der be- rühmten Schutz"-Novelle zum Truz der Jastrzomb ein Dynamitanschlag vollführt. Dabei stürzten Arbeiter dekretierte, die Zustimmung zu versagen. Das Ober- wieder: die Lokomotive und der Gepäckwagen vom Bahndamm hinab und gingen in Trümmer; zwei Personenwagen wurden bergamt hat aber diesem Antrage die Zustimmung ver­schwer beschädigt, ebenso der Bahnkörper. Gin Maschinist sagt und in einer Begründung" die Sklavenverordnung wurde getötet; ein Schaffner, ein Buzzer, vier Reisende der Kohlenherren als Recht und Geset" verteidigt. Wir und ein Soldat erlitten schwere Verlegungen. Darauf überfiel eine leben ja im Staate der sozialreformerischen Rückständigkeit bewaffnete Bande von 30 Mann den Bahnhof und des Scharfmacherregiments! Eine am Mittwoch in Essen Jastrzomb, beraubte die Stationskasse und zerstörte die Bahn- tagende, von der Siebenerkommission einberufene Revier­einrichtungen. Der Verkehr auf der Dombrowastrecke ist gänzlich fonferenz beschäftigte sich mit der Angelegenheit und beschloßz unterbrochen. In Dobiec, Gouvernement Radom, überfielen 20 Bauern die Kanzlei des Oberförsters, raubten die Kasse und be- die Absendung einer Beschwerde an den Minister für Handel schädigten das Gebäude durch Dynamit. Eine Bande von etwa und Gewerbe, in welcher zugleich ausführlich auf die 500 Mann plünderte die Gemeindekanzlei und das Schulgebäude der Begründung des Oberbergamtes eingegangen wird. Gemeindeschule Bodzechow.

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Die Unruhen im Kaukasus .

finden sich Batum und Noworosysk noch immer in den Händen Petersburg , 4. Januar. Nach hier eingetroffenen Meldungen be­der Revolutionäre. Briefe und Telegramme fönnen infolgedessen nach dort nicht befördert werden. Der Verkehr zwischen Rußland und Rautajien ist andauernd völlig unterbrochen.

Der Aufstand der Letten.

Tucum, 3. Januar. ( Meldung der Petersburger Telegraphen Agentur.) Hier ist die Ruhe wiederhergestellt, doch befinden sich noch mehrere Ortschaften des Bezirks in der Gewalt der Aufständischen. Es sind Truppen dahin abgesandt Es sind Truppen dahin abgefandt worden.

Politische Geberricht.

Berlin , den 4. Januar. Die Verschleppung der fächsischen Wahlrechtsreform. Zur Brutalität der wahlrechtsräuberischen Konservativen gefellt sich nun, nachdem die Folgen ihrer Gewaltpolitik immer gefährlicher werden, noch ihre politische Heuchelei und Falschheit, um ihre durch Volksbetrug und Rechtsraub errungene Herrschaft im Landtage und über das Land aufrecht zu erhalten. Jetzt gebärdet fich die kon­fervative Clique, als ob sie ebenfalls gewillt und bereit sei, eine Wahlrechtsänderung vorzunehmen, wie die Regierung nach der letzten im Landtag abgegebenen Erklärung des Wahlrechtsverschlechterungs ministers v. Metzsch. Daß es beiden Teilen nur darauf ankommt, die Bewegung gegen das Dreiflassenwahlsystem einzuschläfern, könnte man schon aus der von der Regierung und den Konservativen ge­meinsam vereitelten Wahlrechtsreform im vorigen Landtage schließen, ivenn nicht die gar zu täppische neueste Machenschaft der Konservativen dies selbst verriete. Mit sich selbst verratender Un­verfrorenheit haben nämlich Mehnert und Konsorten die Parteien des Landtages zur Bildung einer freien Kommission aufgefordert, die über die Grundlagen einer Wahlrechtsänderung beraten soll, d. h. nationalliberale und konservative Wahlrechtsräuber sollen erst wochen oder gar monatelang hinschleppende Sizungen abhalten, aus denen ebensowenig etwas Positives hervorgehen kann, wie aus dem Winkellandtag, jener freien Kommission, die vor der vorletzten Landtagssession von der Regierung aus Abgeordnetenkreisen berufen worden war. Noch regieren die Voltsbetrüger von 1896 in jenen Barteien, noch haben die Konservativen vor kaum einem Monat im Landtag erklärt, es gebe tein besseres Wahlrecht als das jetzige Dreiflassenwahlsystem wer soll da an einen Umschwung der Ge­finnung der Wahlentrechtler glauben?-

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Natürlich wäre diese Verschleppungskommission für die Regierung ein famoser Grund, ihrerseits eine Kundgebung der Verschleppungs­räte abzuwarten und das entrechtete Volk zu geduldigem Ausharren zu ermahnen, bis es den Konservativen gefällt ihre Herrschaft freiwillig aufzugeben. Denn jede Wahlrechtsänderung zum Besseren würde die konservative Herrschaft einschränken, das allgemeine gleiche direkte und geheime Wahlrecht aber würde sie sofort zerschmettern. Es ist also fogar für jeden politischen Gimpel flar, daß die Konser­vativen ihre Herrschaft dem Lande weiter aufzwingen wollen und daß sie zu diesem Zwed die neue plumpe Verschleppungstaktik ber­suchen. Versuchen, sagen wir, denn es muß das nächste Ziel der Voltsbewegung sein, diese Verschleppung unmöglich zu machen.

In zirka 3-4 Monaten wird der Landtag geschlossen, den man um einer Wahlrechtsänderung willen sicher nicht länger zusammen­hält. Gelänge es, die Verschleppung bis zu diesem Zeitpunkte zu führen, dann, glaubt die Regierung, werde die Wahlrechtsbewegung abflauen bis zur nächsten, im Herbst 1906 beginnenden Landtags­feffion. Es muß demgegenüber der Regierung flar gemacht werden, daß das Volk diesen Bemogelungsversuch durchschaut und immer schärfer die Herausgabe des allgemeinen gleichen direkten und ge­heimen Wahlrechts fordert. Daran wird es sich weder durch Polizei­fäbeleien, wie bei den Dresdener Demonstrationen, noch durch die darauf erfolgten Schreckensurteile der Dresdener Justiz hindern Lassen. Eine stramme und unerbittliche Disziplin der demon­strierenden Wahlrechtsforderer wird es den Machthabern und ihren polizeilichen Stüßen erschweren, so leicht die Straßen mit Arbeiter­blut zu färben, wie dies jüngst in Dresden der Fall war.

Hat die Regierung die ernste Absicht, eine Wahlrechtsreform durchzusetzen, so kann fie in 1-2 Monaten fig und fertig damit sein. Oder will sie etwa sagen, daß die Vernichtung des Wahlrechts, wie sie 1896 innerhalb derselben Frist vor sich ging, leichter sei, als die Wiederherausgabe des geraubten Rechtes oder die Einführung des allgemeinen gleichen direkten und geheimen Wahlrechts?

Der Ausschuß brandmarkt den Wahrspruch des Haffes und der Angst, der die Unterzeichner des Maueranschlages an die Wehrpflichtigen getroffen hat. Die Sozialistenpartei erwartet weder von der bürgerlichen Regierung noch von einem Klassen­Schwurgericht und Gerichtshof Achtung der Meinungsfreiheit, empfiehlt aber den Arbeitern, sich zur Eroberung der vollen Freiheit des Wortes und Gedankens zu rüsten. Seine Verleumdung und Drohung wird uns hindern, gegen die Verwendung des Heeres in Ausständen Einspruch zu erheben und die Einigung der Arbeiter aller Völfer zur Unterdrückung des Krieges anzuftreben." Und das soll nach Chamade flingen! Das soll gar auf die militaristische Stimmung in Frankreich Rücksicht nehmen"!

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Eingehend wird dargelegt, daß die durch die neue Arbeits­ordnung festgesetzten Schicht verlängerungen sowohl Die letzten Vorgänge in Frankreich bewirken unverkennbar, daß dem Geiste als auch dem Wortlaut des Berggefches wider sich bei den kommenden Wahlen die gesamte rückschrittliche Bourgeoisie eine teilweise gegen Recht und Gesetz den Arbeitern auf- freulich schon jetzt begrüßen können. Man merkt das Abbröckeln der sprechen; daß es sich hier lediglich um einen Versuch handelt, zu einer einzigen reaktionären Maffe" gegen die Antimilitaristen" zusammenballen wird ein Vorgang, den wir als durchaus er­gewungene Benachteiligung noch mehr zu verallgemeinern unzuverlässigen bereits an kleinen, aber vielsagenden Symptomen, und in den Rahmen einer Arbeitsordnung zu spannen. von denen wir im Augenblic nur eins herausgreifen wollen: La Ferner wird nachgewiesen, daß durch die neue Arbeitsordnung Petite République", das Organ der Freunde und Anhänger des die im Gesetz logischer Weise doch zum Schuße der Arbeiter Sozialisten" Gérault- Richard führte bis zum 31. Dezember 1905 getroffene Unterscheidung zwischen Neben- und Ueberschichten ben Untertitel Sozialistisch ". Seit dem 1. Januar 1906 lautet jede Bedeutung verliert, indem man einfach leberschichten au- dieser Untertitel: Artistisch- literarisch- politisch- sozial". schichten eine achtstündige Ruhepause liegen muß, gar keinen Danach hat die Bestimmung, daß vor Neben­praftischen Wert mehr. Schließlich erfährt die Bestimmung, nach welcher die Arbeiter nur Anspruch auf zwei Drittel des durchschnittlichen Netto- Tagesarbeitsverdienstes haben, wenn nicht innerhalb zehn Tagen eine Gedingevereinbarung zustande tommt, die verdiente Würdigung indem illustriert wird, wie durch diese Bestimmung die Arbeiter vollständig der Willkür der Beamten unterworfen sind und schwerer wirtschaftlicher Schädigung wehrlos gegenüberstehen.

ordnet.

Wörtlich heißt es in der Eingabe u. a.:

Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung" wird diese kleine Radikalisierung buchen, die auf die anarchistische Stimmung der Aenderung wahrscheinlich als ein Anzeichen ungeheuerlicher Gérault- Richardianer Rücksicht zu nehmen sucht".-

Deutfches Reich.

Die Jnternationalität des Scharfmachertums. Dasselbe Scharfmacherblatt, das die Sozialdemokratie ihrer Internationalität wegen nicht gehäffig genug begeifern, nicht giftig genug denunzieren kann, beschwört heute die europäischen Mächte, doch eine internationale Vereinbarung zur Bekämpfung der proletarischen Bewegung zu schließen.

Tatsächlich haben bei Inkrafttreten der früheren Arbeits­ordnung alle unterirdisch beschäftigten Arbeiter auch nur achtstündige Arbeitszeit gehabt. Für die Anschläger war es lange Brauch, daß In Rußland , in Desterreich, in Frankreich , in Deutschland , so ihnen dann, wenn sie länger als 8 Stunden in der Grube hetzt die" Post", drohe der Sozialismus mit dem Hoch- und zubringen mußten, für diese Zeit eine Entschädigung in Form von Landesverrat. Die deutsche Sozialdemokratie treibe es ja be­mehreren Schichten im Monat gegeben wurden, meistens drei, und

fie somit einen Lohn von drei Ueberschichten für die leberarbeit, ſonders arg, aber die anderen europäischen Großstaaten sollten als welche die längere Arbeitszeit betrachtet wurde, erhielten. Daß sich nicht einbilden, daß sie besser daran seien. Der Franzose Jaurès diese Gepflogenheit im Laufe der Zeit abgeschafft worden ist, sei im Grunde um kein Haar besser als der Deutsche Bebel. Aber ändert an der Bestimmung der Arbeitsordnung in diesem Punkte selbst England, das keine Sozialdemokratie als den Feind und nichts, sondern zeigt höchstens, wie die Grubenverwaltungen Verräter des nationalen Gedankens zu bändigen" habe, befinde sich es verstehen, sich langsam aber sicher über die Bestimmungen der in einem schweren Irrtum, wenn es annähme, daß es deshalb aller Arbeitsordnung hinwegzusetzen, um schließlich noch für sich aus sozialen Nöte ledig und von allen revolutionären Zukunftsmöglich­dieser Uebertretung ein Recht zum Schaden der betreffenden Arbeiter feiten gänzlich befreit sei". Erhebe doch das Gespenst der Arbeits­für die Zukunft daraus herzuleiten. Bezüglich derjenigen Arbeiter, welche über Tage direkt bei losigkeit drohend sein Haupt. Man folle deshalb darauf bedacht sein, der Förderung beschäftigt find, enthält die neue Arbeitsordnung solidarisch den revolutionären Gewalten ent­§7 Abfag 4 infofern eine Verschlechterung, als derselbe für alle gegenzutreten". Tagesarbeiter, also auch für die genannten eine Arbeitszeit von Und dies Scharfmachergesindel, das zur Verewigung der Knecht­zwölf Stunden mit entsprechenden Ruhepausen bestimmt. Die schaft und Ausbeutung der breiten Volksmassen hoch- und landes­direkt bei der Förderung beschäftigten Arbeiter hatten aber in der verräterische Zettelungen mit der Ausbeuterklasse des Auslandes an­Praxis bisher überall nur eine Arbeitszeit von neun Stunden und zubahnen sucht, wagt es, der Sozialdemokratie die Vaterlandsliebe diese neunstündige Arbeitszeit war auch vielfach in der früheren abzusprechen! Die internationale Scharfmacherei wird sich freilich am Arbeitsordnung festgelegt.

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Konservative Lehrereinschätzung.

Wie die Junker und Mucker über die preußischen Lehrer denken,

fich zu eigenzumachen das führende konservative Organ, die Kreuz- Zeitung ", feinen Anstand nimmt. In dieser Zu schrift, die von einem sächsischen Kreisschulinspektor stammt, heißt es:

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Tatsächlich hat im Bergbau in der Praxis ein Unterschied ehernen Felsen der internationalen proletarischen Solidarität zwischen Ueber- und Nebenschichten nicht bestanden, die Bergleute den Kopf einrennen!- haben diese Schichten alle für Ueberschichten angesehen. Was die Revierkonferenz wollte, ist die Festlegung in der Arbeitsordnung, daß abgesehen von Notarbeiten zwischen einer gewöhnlichen Schicht und einer darauf folgenden Schicht, ob diese nun Ueber- oder das beweist eine Zuschrift, die zu veröffentlichen und deren Inhalt Nebenschicht genannt wird, eine achtstündige Ruhepause liegen muß. Wenn der Gesetzgeber es für nötig hielt, zwischen einer gewöhn lichen Schicht und einer Nebenschicht eine solche Ruhepause zu legen, so lagen für ihn doch jedenfalls nur gesundheitliche Motive vor. Eine nach der Novelle genannte Ueberschicht ist aber doch wohl ebenso gesundheitsschädlich als eine sogenannte Neben­schicht. Dadurch aber, daß Ueberschichten gestattet werden, fallen die aus gesundheitlichen Rücksichten vom Gesetzgeber gewollten Ruhepausen fort, da man dienstseitig die Zuflucht nicht zu fo= genannten Neben, sondern direkt zu leberschichten nehmen wird. Ja wir können fonstatieren, daß seit dem Inkrafttreten des Gesetzes die Grubenverwaltungen fast keine Neben, sondern durch­weg nur Ueberschichten verfahren lassen, sogar bis zur Dauer von acht Stunden.

Bezüglich des§ 12 Abs. 4 ist entgegen der Antwort des königl. Oberbergamtes folgendes zu bemerken. Der betreffende Absatz, tonach,

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wenn ein Gedinge nach Uebertragung der Arbeit innerhalb zehn Tagen nicht zu stande gekommen ist, der Arbeiter mur Anspruch auf höchstens zwei Drittel des durchschnittlichen Netto= Tagesarbeitsverdienstes hat, macht den§ 80c des des neuen Berggesezes einfach illusorisch. Kommt ein Gedinge vor einem Betriebspunkte, wo der betreffende Arbeiter schon länger beschäftigt war, nach Ablauf eines Monats- das Gedinge fann laut Arbeitsordnung monatlich verabredet bezw. vereinbart werden innerhalb zehn Tagen nicht zustande, so hat der Beamte es jederzeit in der Hand, den betreffenden Arbeiter in einen anderen Betriebspunkt zu verlegen. Hier kann dann der § 12 Abs. 4 der Arbeitsordnung zur Geltung gebracht werden. Ja, man kann in einem Stevier eine größere Anzahl Kameraden die Betriebspunkte allmonatlich oder zu gewissen Zeiten wechseln lassen, und hierdurch würde jede Geltung des§ 80c des Berg­gesetzes ausgeschaltet....

aber

Auf dem dritten preußischen Lehrertage sind wiederum die radikalen Elemente der preußischen Lehrerschaft die lautesten und schließlich die tonangebenden gewesen. Ich möchte nur die auf dem Boden des Kompromisses stehenden Herren Abgeordneten bitten, diese Erscheinung nicht zu überschätze it. Auch auf dem Lehrertage sind ja andere Stimmen laut geworden. Und jene Minorität, die sich dort schüchtern hervorivagte und ausgelacht wurde, ist in Wirtlichkeit eine so große, daß sie mit ziemlicher Sicherheit die Majorität heißen darf. Wer den Verhältnissen nahesteht, weiß, welche Herrschaft auch in den einzelnen Lehrervereinen begabte junge Lehrer, die in ihrer Sturm- und Drangperiode und in ihrer Verantwortungslosigkeit und Unreife die ges wagtesten Säge herausschreien, jedem Widerspruche hochfahrend begegnen, auszuüben pflegen. Es gilt auch von der Lehrerschaft durchaus das alte Wort, daß der Mensch einzeln besser ist als in der Masse. In der Herde nimmt er zu viel herdengewohnheiten an. Diese Lehrertage geben fein getreues Bild unserer Lehrerschaft. Vielmehr bedeuten die Lehrervereine mit ihrer Spizze, dem Lehrertage, eine große Knechtung des einzelnen. Dieser aber läßt sich die Knechtung gefallen in dem durchaus richtigen Gefühle, daß die Geschlossenheit der Lehrerschaft wenigstens in der Besoldungs­frage Erfolge verbürgt... Den Unsinn, der in Berlin geredet wurde, wagt keiner in der Provinz noch einmal auszuframen So wie es auf dem Lehrertage geschildert wurde, sieht es nicht in der Lehrerschaft aus. Die Lehrerschaft in ihrer Majoritat dankt im stillen Gott, wenn der vorliegende Gesetz­entwurf auch mit seinen tonfessionellen Bestimmungen unter Dach gekommen und damit ein 3ankapfel auch aus ihrer Mitte wieder herausgeschafft ist."

Hic Rhodus, hic salta! fann man dem neuen Handels­minister zurufen. Mit großem Tamtam ist die Reform" des Der fonservative Widerstand ist keine Ursache für eine Regierung, Berggesetzes angekündigt worden. Was heraus kam, war ein Es kann nichts Kompromittierenderes gedacht werden als diese die die Notwendigkeit der Aenderung aus dem Ernst der Lage Monstrum, das den Unternehmern die Handhabe bot, mit konservative Charakteristik der Lehrer. Danach bestände die Masse erkennt, auch nur einen Angenblick länger die Aenderung hinzuziehen. zynischem Hinweis auf das Gefeß eine Sklavenverordnung zu der Lehrer aus geducten Jammerseelen, die sich nicht einmal gegen war sie 1895/96 den Konservativen mit Figigkeit" zu Diensten, so recht zu zimmern, durch welche die Arbeitsverhältnisse no ch den Terrorismus ihrer eigenen Minderheit aufzulehnen wagten. Tann und muß sie es jetzt auf einen etwaigen Konflikt mit den mehr verschlechtert werden. Das Schub" geset gab Träge und feige ließen sie sich die Knechtung" unreifer Schreier Konservativen ankommen lassen und eventuell demissionieren, aber das Heft ab zu einem scharfen Messer, das die Unternehmer gefallen, in der Besoldungsfrage ge wirklich, nicht scheinbar, wie Herr v. Metzsch. Tut sie das nicht, gegen die Arbeiter zücken. Das Oberbergant gab zu solcher schlossen dazustehen. Das heißt doch nichts anderes, als ergreift sie nicht sofort die Initiative, legt sie nicht schleunigst dem Sozialpolitik seinen Segen. Und nun hat der Minister das Wort! daß die Masse der Lehrer auf den Lurus einer eigenen

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