Weberzeugung kläglich verztagie, um mir ein paar Pfennige Gehalt etwa ein Sechstel der 100 Site der Serie B des Senats innemehr herauszuschlagen!
Dieser äßende Hohn, der sich obendrein in die Form eines Herablassenden und wohlwollenden Leumundszeugnisses hüllt, ist die junterlich- pfäffische Quittung für die außerordentliche Mäßigung, deren sich unsere Lehrer bisher befleißigen zu müssen glaubten
-
Wie der„ Pfälzische Kurier" mitteilt, hat sich der freisinnigvolksparteiliche Reichstagsabgeordnete Sartorius an seine Fraktion mit der Anfrage gewendet, ob sie es für geboten erachte, daß er sein Mandat niederlege.
Sartorius war bekanntlich wegen Weinverfälschung zu 3000 M. Geldstrafe verurteilt worden. Außerdem soll Sartorius noch wegen Steuerhinterziehung zur Rechenschaft gezogen werden, da er sein Einkommen aus seinem Weingut, das 100 000 W. jährlich betragen haben soll, nur mit 10 000 9. eingeschätzt habe. Bei der letzten Wahl in Kaiserslautern erhielten der Freifinnige 8024, die Sozialdemokratie 7009, der Bund der Landwirte 6114 und das Zentrum 4246 Stimmen.
-
hatten.
England. Wahlaufmarsch.
Ueber die bevorstehenden Wahlen zum Unterhause verbreitet das Reuterſche Bureau nachfolgende Meldung:
In 29 Wahlkreisen sind keine unionistischen Kandidaten aufgestellt. Voraussichtlich werden mehr Liberale ohne Gegenkandidaten legten Wahl umgekehrt werden. als Unionisten gewählt werden; mithin würden die Verhältnisse der Die Liberalen nahmen die Arbeiterkandidaten in 42 Wahlfreisen an, während in 34 Wahlkreisen die Arbeiterkandidaten als Gegenkandidaten der Liberalen und Unionisten auftreten.
-
Gemeindewahlfieg der Sozialdemokratie.
Die drei erstgenannten sind somit wiedergewählt und nehmen die Wahl an.
Von den bisherigen Beifizer Stellvertretern Liebenow, Bracke und Törmer ist der letztere aus der Versammlung ge schieben. Stadtv. Streitling schlägt auch hier Attlamationswahl vor und zwar Wiederwahl von Liebenow und Bracke und Ersatz des Stadtv. Törmer durch den Stadtv. Nast.
Stadtv. Singer schlägt auch hier den Stadtv. Borgmann vor. Das Resultat des Wahlganges wird außerhalb des Saales festgestellt werden.
Die Versammlung tritt nunmehr in die eigentlichen Geschäfte Hoch auf den Kaiser, wobei sich die Anwesenden mit Ausnahme der ein und beginnt sie mit einem vom Vorsteher dreimal ausgebrachten
sozialdemokratischen Mitglieder von den Plätzen erheben.
Das Dankschreiben des Kaisers auf den Neujahrsglückwunsch der Versammlung gelangt zur Verlesung.
Sigungen Donnerstags von 5 Uhr abzuhalten. Es wird beschlossen, auch im Jahre 1906 die ordentlichen
Jahr großer Wahlkämpfe sein. Zunächst finden in fast allen Städten Das Jahr 1906 wird flir unfere dänischen Parteigenossen ein des Landes die Gemeinderatswahlen der allgemeinen Wählerklasse Ueber die Zusammenſegung der ständigen Ausschüsse statt; dann kommen im März die Gemeindewahlen in Kopenhagen ,( für unbefoldete und für besoldete Kommunalbeamte, für Petitionen, darauf folgen die allgemeinen Follethingswahlen, die Landsthings- Rechnungsfachen und Wahlprüfungen) und über die Abordnung dec wahlen, ferner Steuerfommissionswahlen und schließlich die Wahlen Witglieder in die Verwaltungsdeputationen und Kuratorien wird der allgemeinen Wählerklasse zu den Kirchspielräten( den ländlichen ein besonderer Ausschuß von 15 Mitgliedern beraten. Ein Antrag Gemeinderäten). Dinje, den Wahlprüfungsausschuß aus 15( bisher 10) Mitgliedern zusammenzufezen, wird diesem Ausschuß mit überwiesen. die ihren Auftrag noch nicht erledigt haben, verbleibt es im allgeIn betreff der Spezialausschüsse und gemischten Deputationen, meinen bei der bisherigen Zusammensetzung. Für den 7. Januar wird der Festsaal des Rathauses dem Preußischen Städtetage überlassen. spruch des Stadtv. Singer beschlossen, die Vorlage wegen Ver Auf Vorschlag des Stadtv. Wallach wird gegen den Wider Terrains von 8048 Quadratmetern zum Preise von 100 Mark pro faufs eines an der Nagler, Nother- und Ehrenbergstraße belegenen veränderte Annahme der Vorlage. Quadratmeter vorwegzunehmen. Der Ausschuß empfiehlt die un
Auch bei der Wahl der kommunalen Revisoren hat jetzt die Sozialdemokratie gefiegt; ihre beiden Kandidaten wurden mit 648 und 666 Stimmen gewählt, während die bürgerlichen Kandidaten nur 520 Stimmen erhielten.
Soziales.
( Siehe auch 1. Beilage)
-
M
Freunde gegen diese Veräußerung und gegen den vorgeschlagenen Stadtv. Singer hält den prinzipiellen Widerspruch seiner Preis aufrecht. Tatsächlich werde der Preis in Zukunft schon wegen der Hafenanlagen trotz der Versicherung des Berichterstatters Wallach weiter in die Höhe gehen und event. werde die Stadt später un verhältnismäßige Opfer zu bringen haben, wenn sie zu Anfäufen gezwungen sein sollte.
Nachdem Stadtv. Haberland( A. 2.) für den Ausschußantrag gesprochen, wird dieser angenommen.
Der Vorsteher verkündet das Ergebnis der Wahl der Veis fizer- Stellvertreter. Gewählt find Bracke( N. L.) mit 91, Liebenow( A. L.) mit 88, Ra ft( A. 2.) mit 83 Stimmen; Borgmann hat 43 Stimmen erhalten, 1 zeriplittert. Ueber die Wiederwahl der Stadtvv. Rosenow und Rettig referiert Stadtv. Kreitling.
Der Wahlprüfungsausschuß hat an beiden Wahlen nichts auszusetzen gefunden.
Stadtv. Singer( Soz.): Um einige Vorkommnisse bei diesen Wahlen besprechen zu können, war ich in der vorigen Sitzung ge nötigt, formellen Widerspruch zu erheben. Die Wahlen find an sich als vollgültig anzusehen. Es handelt sich um die Frage der Schlaf burschen. Die Versammlung hat im November 1905 12 Ginivohner, welche gegen die Wählerlisten Einspruch erhoben hatten, mit ihren Einsprüchen abgewiesen, weil sie nach Feststellung des Magistrats „ Schlafburschen" waren. Meine Freunde und ich stehen
Ein feltener Fall von Soldatenmißhandlung beschäftigte das Dresdener Kriegsgericht. Der 1873 zu Schmiedehausen ( Rudolstadt ) geborene Vize wachtmeister Schrimpf von mit einem glänzenden Siege der Sozialdemokratie eingefegt. In Die Gemeinderatswahlen haben bereits begonnen und gleich der 1. Eskadron des 2. Husaren- Regiments Nr. 19 in Grimma Nakskov auf der Insel Laaland , wo am 2. Januar gewählt wurde, hatte sich wegen Mißhandlung eines untergebenen zu siegte die reine Liste der Sozialdemokratie gegen die Liste des verantworten. Nach der Anklage hat Sch. am 22. August 1905 zu bürgerlichen Kuddelmuddels von Konservativen, Moderaten, Liberalen Zeithain , wo das Regiment damals lebungen abhielt, dem Husaren und Antisozialisten. Heymann beim Waschen einen rug faltes Wasser erhielten im ganzen 648 bis 700 Stimmen, die bürgerlichen 501 bis Die acht sozialdemokratischen Kandidaten über den Kopf gegossen, so daß in dem Ohrenleiden, 567 Stimmen. Ueber 80 Proz. der Wahlberechtigten gaben ihre das der Mann schon angeblich hatte, eine Verschlimmerung Stimmen ab. eintrat. Am nächsten Tage meldete sich der Gemißhandelte frank; zirka 500 Stimmen fast vollständig gesiegt; nur ein Sozialdemokrat Noch vor fünf Jahren hat die Bürgerliste mit der Arzt konstatierte eine atute Mittelohr- Eiterung und wurde damals gewählt. veranlaßte die Unterbringung des Verlebten in dem Dresdener Garnisonlazarett, aus dem er nach zirka fünf Wochen, Ende September, als dienstfähts entlassen wurde. Nach einiger Zeit empfand er jedoch abermals Beschwerden im Ohre, so daß er sich nochmals in ärztliche Behandlung begeben mußte. Erst jetzt erstattete er Meldung von der ihm seinerzeit widerfahrenen Behandlung durch den Angeklagten. Befragt, warum er nicht schon eher die Sache zur Anzeige gebracht habe, erklärte der Mann, er habe nicht geglaubt, daß das Ohrenleiden so schlimm werden würde und dann habe er auch den Vizewachtmeister deswegen nicht bestraft wissen wollen. Im Neunstundentag in der Staatseijenbahnverwaltung. Wie die übrigen war aus dem Rekruten, der den Eindruck eines geistig etwas Berliner Korrespondenz" mitteilt, hat der Minister der öffentlichen beschränkten Menschen machte, nicht viel herauszubringen, doch blieb Arbeiten die tägliche Arbeitszeit in den Haupt- und Nebenwerkstätten er dabei stehen, in der geschilderten Weise vom Angeklagten be- der preußisch- hessischen Staatseisenbahnverwaltung auf 9 Stunden handelt worden zu sein. Einen um so überraschenderen Verlauf her abgesetzt. In den Eisenbahndirektionsbezirken Berlin , Franknahm die Verhandlung. Der Vizewachtmeister Schrimpf gab wohl furt a. M., Magdeburg und Posen, wo alle Einrichtungen für die zu, daß sich Heymann, weil er am genannten Tage früh schmutzig Kürzung der täglichen Arbeitszeit getroffen sind, ist der neunzum Dienst angetreten war, in der Unteroffizierstube bis zu den stündige Arbeitstag mit dem 2. Januar d. J. eingeführt worden. Hüften habe entblößen und dann waschen müssen, bestritt aber ganz In den übrigen Direktionsbezirten soll die Neuerung gleichfalls entschieden, sich in der genannten Weise an dem Mann vergangen zu eingeführt werden, sobald feststeht, daß nach den örtlichen Verhaben. Einen triftigen Grund, warum sich der letztere eine der hältnissen irgendwelche Bedenken gegen die Einführung des neunartige Geschichte aus den Fingern saugen sollte, wußte der Ange- stündigen Arbeitstages nicht vorliegen. Welche Bedenken vorflagte aber nicht anzugeben. Drei ältere Unteroffiziere, die Augen- liegen fönnten, teilt die Berl. Korresp." nicht mit. zeugen der Mißhandlung gewesen sein sollen, erklärten, sie hätten eine solche nicht bemerkt, müßten sie aber auf jeden Fall wahrgenommen haben, wenn eine solche erfolgt wäre. Troß alledem hielt Hehmann seine Beschuldigungen aufrecht. Der Sachverständige gab als möglich zu, daß durch einen starken Wasserstrahl eine Zerreißung des Trommelfells herbeigeführt werden könne, im vorliegenden Falle 1. Sigung vom Donnerstag, den 4. Januar 1906, nachmittags 5 Uhr. durchaus nicht auf dem Standpunkte, etwa ben halte er es aber für unwahrscheinlich, weil die Art und Weise, wie In der heutigen ersten Sizung des neuen Jahres hat zunächst Schlafstelleninhabern das Wahlrecht zu nehmen. das Wasser über den Kopf gegossen worden sein solle, es nicht wahr- die Einführung der im November v. J. wieder und neu- n diesem Falle aber können wir dem Magistrat den scheinlich mache, daß das Leiden durch das Begießen mit Wasser ent- gewählten Mitglieder zu erfolgen. Vorwurf nicht ersparen, daß er nicht durchweg mit gleichem standen sei. Das Kriegsgericht schenkte dem Angeklagten und den Es waren im ganzen 48 Ergänzungs- und 4 Ersakwahlen vorMaß gemessen hat. Aus den Wählerlisten des 19. und Unteroffizieren Glauben und der Verletzte blieb unbereidigt, mit zunehmen. In der dritten Abteilung wurden in der Ergänzungs- 30. Bezirks kann fann ich nachweisen, daß diese felbständige der Begründung, er erscheine unglaubwürdig( er hatte in einigen wahl wiedergewählt die Stadtverordneten Tolksdorf, Wilfe, Forderung bei der Aufstellung der Wählerlisten nicht berücksichtigt nebensächlichen Punkten schwankende Angaben gemacht) erkannte se i mann, Hoffmann, Koblenzer, Dr. Arons und worden ist. Eine ganze Reihe von Leuten sind eingetragen, welche auf Freisprechung. Sinke( Soz.), Giese und Rettig(. 2.), Rosenow wirtschaftlich nach dem Standpunkte des Oberverwaltungsgerichts ( N. 2.), Ullstein( Soz.- fortschr.); neugewählt wurden unter den Begriff der Schlafftelleninhaber fallen. Johannes Sassenbach , Dr. Ignaz zadek, Walded Jn beiden Bezirken befinden sich Post haltereien von Das Bureau Laffan meldet aus Pefing: Manasse und Karl Mars( Soz.), sowie Goldschmiedemeister großem Umfange; die Postillone sind in den Posthaltereien faserniert; „ Eine betrunkene ja panische Patrouille griff Mon- Menzel( Soz.- fortschr.). In der Erfahwahl fiegte im 17. Be- fie schlafen in Sälen von 15 bis 60 Personen zusammen. Wie darf tag abend deutsche Soldaten an. Es tam zwischen zirk der dritten Abteilung Kaufmann Zacharias( N. 2.) über um angenommen werden, daß diese Leute keine Schlafftelleninhaber beiden Parteien zu einem Kampf, in dem acht deutsche und Kerfin( Soz.). Die bisherigen Mitglieder der zweiten und ersten sind? Ob ein solcher Unterschied bewußt oder unbewußt gemacht zwölf japanische Soldaten so schwere Ver Abteilung sind fast durchweg wiedergewählt; ne u find in der zweiten wird, ist ganz gleichgültig; genug, es ist das geeignet, eine Ungleich wundungen erlitten, daß sie ins Krantenhaus ge- Hellriegel( N. L.), Schlöpke( für Galland), Sökeland, Lofmann heit der Behandlung der Wähler herbeizuführen. Wenn man die bracht werden mußten. Ein deutscher Soldat erhielt( Stadtv. Barth, den die Wähler seines bisherigen Bezirks dritter Postillone aufnimmt, warum dann nicht auch Arbeiter, die in der 28 Bajonettstiche, und vier japanische Soldaten Abteilung refüsierten, hat ebenfalls in der zweiten Unterkunft ge- felben Lage sind? Diese ungleichartige Behandlung kann gesetzlich wurden von den angegriffenen Deutschen so zugerichtet, daß funden); in der ersten Bankdirektor Werner, Redakteur Dr. Levy abfolut nicht gerechtfertigt werden. Auch sonst sind merkwürdige sie in besorgniserregendem Zustand danieder- und Kommerzienrat Kehling. Dinge bei diesen Wahlen vorgekommen. Jum 19. Bezirk sind die Tiegen. Die fremden Besatzungen in Beking dürfen infolge Oberbürgermeister Kirschner begrüßte die von sechs Mitgliedern eingetragenen Postillone vorher von einem Vorgesezten zu dieses Vorkommnisses ihre Duartiere nicht verlassen. Der deutsche feierlich in den Saal Geleiteten mit einer längeren Ansprache, in sammenberufen und unterrichtet worden, daß jeder wählen könne Kommandeur hat über den Vorfall Besprechungen mit den Kom- der er auf den Ernst und die Schwere der kommunalen Arbeiten hin- wen er wolle, daß aber ein kaiserlicher Beamter nur konservativ oder mandeuren der anderen fremden Besatzungen. Bei den europäi- weist und den hohen Wert der Selbstverwaltung feiert. Die An- freisinnig wählen könne.( Bewegung. Rufe: Das ist ja auch dasichen Truppen in Beling herrscht allgemein eine start antijapanische sprache, die die Anwesenden ſtehend anhören, gipfelt in einem mit im 19. Bezirk in der Melchiorstraße gern entsprochen und alle Herrn selbe! Große Heiterkeit.) Dieser Forderung haben die Herren Stimmung. Beifall aufgenommenen Appell an die Einigkeit der Mitglieder der Das Scherlblatt bemerkt zu dieser Nachricht, daß sie nach deren städtischen Behörden. Rosenow gewählt.( Beifall bei der Mehrheit.) Herr Rosenow hat Informationen stark übertrieben und zum Teil völlig unrichtig sei. Die Neugewählten werden sodann auch vom Vorsteher Dr. bekanntlich als den einzigen Lichtblick in der Hauptwahl der dritten Seltsam nur, daß es feinerseits nun nicht eine richtige Darstellung Langerhans willkommen geheißen, der ebenfalls das Thema der Abteilung seine eigene Wahl bezeichnet. Bei Herrn Rosenow ist des Vorfalls gibt. Das Blatt fügt hinzu, daß dem Vorgang, jeder Selbstverwaltung anschlägt, sein ernstes Bedauern darüber aus- diese amtliche Wahlparole schon in der Hauptwahl wirtsam geworden, politische Hintergrund gefehlt habe und inzwischen in freundschaftspricht, daß ein lebermaß von Bevormundung den Segen derselben bei den anderen Liberalen der dritten Abteilung erst in der Stichlicher Form zwischen den beiden Regierungen beigelegt worden sei. nicht voll wirken lasse, und etwas deutlicher als sein Vorredner auf wahl. Die Herren sind eben alle auf konservativ- antisemitischen Daß die Keilerei keine politische Bedeutung hatte, brauchte kaum den mit dem Volksschulunterhaltungsgesez gegen die Selbstver- Strücken wieder hier hineingekommen. Auch die Postillone im versichert zu werden. Wohl aber können solche Zusammenstöße, waltung beabsichtigten neuen Schlag hinweist. 30. Bezirk in der Oranienburgerstraße haben jedenfalls mit großem namentlich wenn sie sich wiederholen, eine politische Bedeutung erVerständnis die Wünsche ihrer Vorgesetzten geahnt; in der HauptTangen.- tahl haben sie pflichtgemäß den Antisemiten Ulrich gewählt; in der Stichwahl, als Herr Ulrich ausgefallen war, gingen sie auf den Kollegen Rettig über. Ich möchte dem Magistrat nahelegen, die Aufstellung der Wählerliste nicht zu benutzen, um Wahlpolitik zu betreiben. Eine nicht auf dem Gesetz basierende Ausscheidung oder ungleichartige Behandlung dieser Wähler muß schließlich den Anschein erivecken, als ob es sich um eine Wahlbeeinflussung handele. Meinen Widerspruch gegen die Gültigkeit dieser beiden Wahlen kann ich nunmehr zurückziehen.
-
"
-
Ein Parteitag der kroatischen Sozialdemokratie hat während der Weihnachtsfeiertage in Agram getagt. Es waren 123 Delegierte aus Kroatien und Slavonien sowie eine Anzahl Gäste aus Bulgarien und Bosnien erschienen; die ungarische Partei wurde durch den Ges nossen Dr. Goldner vertreten. Im Mittelpunkte der Diskussion stand die sogenannte Fiumaner Reſolution", die von der froatischen bürgerlichen Opposition stammt, der sich aber auch der sozialdemofratische Parteiausschuß angeschlossen hatte. In dieser Resolution wird der Anschluß an die ungarische Koalition empfohlen und mit deren Kampfe sympathisiert. Die meisten Redner wendeten sich gegen das Vorgehen des Parteiausschusses, und es tam schließlich ein Beschluß zu stande, in welchem der Klassenstandpunft der Partei betont und ein Zusammengehen mit den bürgerlichen Parteien abgelehnt wird. In einer zweiten Resolution wird ein energischer Kampf für das allgemeine Wahlrecht angefündigt.
-
-
Die Eingeführten nehmen nunmehr ihre Pläge ein. Stadtv. Heilmann als zurzeit Aeltester der Versammlung vom Vorsteher abgesehen nimmt namens der Versammlung das Wort, um dem abtretenden Vorsteher fowie dem Stellvertreter und den Beifizern den Dank für die Leitung der Geschäfte im abgelaufenen Jahre auszudrücken; die Versammlung erhebt sich zum Zeichen des Dantes von den Sigen.
Den Vorsitz übernimmt der Vorsteher- Stellvertreter Stadtverordneter Michelet .
Die Versammlung schreitet zur Konstituierung. Zunächst hat die Wahl des Vorstehers zu erfolgen.
Stadtv. Kreitling( N. 2.) beantragt den hochverdienten, Hochverehrten bisherigen Vorsteher Dr. Langerhans" durch Zuruf wieder zuwählen.( Allseitige Zustimmung und Beifall.)
Dr. Langerhans wird einstimmig wiedergewählt; die Versammlung nimmt die Verkündigung dieses Ergebnisses mit wiederholtem lebhaftem Beifall auf.
Dr. Langerhans erklärt die Annahme der Wahl, dankt für das ihm wiederum erwiesene Vertrauen und gelobt, das ihm seit 13 Jahren und jetzt abermals übertragene Amt, das er für eine außerordentlich große Ehre ansieht, in der Weise und Gefinnung zu verwalten wie bisher.( Beifall.)
Stadtv. Kreitling schlägt vor, auch den bisherigen VorsteherStellvertreter Michelet durch Zuruf wiederzuwählen. Stadtv. Bruns( Soz.) erhebt dagegen Widerspruch. Die Wahl muß durch Stimmzettel und Ramensaufruf erfolgen. Es werden 128 Stimmzettel abgegeben, davon lauten auf Michelet 89, auf Singer( S03.) 36; 3 Bettel sind unbeschrieben. Stadtv. Michelet ist wiedergewählt und nimmt die Wahl mit dem Ausdruck feines lebhaften Dankes für das ihm seit 1894 bewiesene und jetzt erneuerte Vertrauen an.
Nachdem die Wahlmännerwahlen am 3. Dezember vergangenen Jahres stattgefunden haben, werden am kommenden Sonntag im katholischen Frankreich hält man's für feine Sünde, des Sonntags zu wählen!- die Genatswahlen selber vor sich gehen. Die Senatoren erhalten, wie die Abgeordneten, 9000 Frank jährlich, werden auf neun Jahre gewählt, und alle drei Jahre findet Drittelserneuerung einer der drei Serien A, B, C des Senats statt, dem im ganzen 300 Mitglieder angehören. Unter diesen 300 Sena- Als Beisiger fungierten bisher die Stadtv. Geride, Frid toren befinden sich sechs auf Lebenszeit gewählte( ursprünglich und Friederici. waren gar 75 unabsetzbar gewesen). Stadt. Kreitling beantragt auch hier Wiederwahl durch Zuruf. Die Klerifalen Frankreichs haben der Majorität des derzeitigen Stadtv. Singer: Ich bin, wie in früheren Jahren veranlaßt, Senats Rache geschworen, weil sie die Trennungsvorlage mit 179 auf Grund der unanfechtbaren Ueberzengung, daß der zweitstärksten ( gegen 103) Stimmen angenommen hat. Cb in den Departe- Fraktion der Versammlung ein Siz im Vorstande gebührt, den ments, die jetzt an die Neuwahl heranzugehen haben, Partei- Kollegen Borgmann als Beisiger vorzuschlagen. verschiebungen zu erivarien sind. läßt sich faum voraussagen; bis Auch die Beisitzerwahl ist somit durch Stimmzettel vorzunehmen. jekt war die Verteilung der Mandate dergestalt, daß die Radikalen Von 125 abgegebenen Stimmzetteln ist einer unbeschricken: Es über ein Drittel, die Republikaner ein starkes Viertel, die so- erhielten Stimmen: Gericke( Fr. Fr.) 92, Frid( N. 2.) 83, genannten„ Rechtsrepublikaner" ein Fünftel und die Konservativen Friederici( A. L.) 82, Borgmann( Soz.) 41, Glocke( Soz.) 1.
"
Stadtv. Cassel( A. L.): Die Behauptung, daß ein Beamter eine Wahlbeeinflussung in dem angedeuteten Sinne getrieben hat, ist nur eine Behauptung. Wir unsererseits irerden nie anstehen, eine solche Beeinflussung für unzulässig zu erklären, wenn sie nachgewiesen wird, und die Versammlung würde sicher solche Wahlen kassieren, wenn die Wahlbeeinflussung von Bedeutung für die Stimmabgabe ivar. Auch bezüglich der Schlafburschen" würde ich die Meinung des Kollegen Singer teilen. Wenn 15 bis 60 Personen in einem Wohnraume nächtigen, erscheint es llerdings sehr zweifelhaft, ob es sich da wirklich um ein Recht an der Wohnung handelt. Wenn Herr Singer meinte, die Betreffenden hätten durch die Wahl von Freifinnigen gezeigt, daß sie sie den Konservativen gleich einschäßen, so gehört das wohl bloß zu den Scherzen, womit Herr Singer uns öfter erfreut. Die Leute wählen denjenigen, den sie als das fleinste lebel betrachten; in Baden haben doch Sozialdemokraten neuerdings sogar Nationalliberale gewählt. Es würde sogar aus den Wählerliften in Berlin nachzuweisen sein, daß sozialdemokratische Wähler in der Stichwahl unter Umständen freisinnig oder konservativ- antifemitisch gestimmt haben.
Stadtv. Mommsen( Fr. Fr.): Daß die Postillone den Schlafstelleninhabern gleichzustellen sind, halte ich für unzutreffend; die Postillone sind als Beamte im Juteresse des Dienstes so untergebracht.( Widerspruch.) Aber die Sache muß auf dem Wege des Einspruches zum Austrag gebracht werden. Der Postillon kann ja nebenbei auch eine wirkliche Wohnung haben.
Stattv. Singer: Ich muß mich ganz entschieden verwahren gegen die Unterstellung, als ob ich mich darüber beklagt hätte, daß dic Postillone in der Wählerliste stehen. Tas ist mir gar nicht eingefallen; ich flage darüber, daß die anderen, denen ihre wirtschaftlichen Verhältnisse teine eigene Wohnung erlauben, nicht in der Wählerliste stehen.( Heiterkeit.) Es handelt sich auch nicht um einen Unterschied zwischen Postillonen und anderen Leuten; die Be