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Nr. 7. 23. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Zur ungarischen Wahlreform.

Mittwoch, 10. Januar 1906.

9 596 383 Individuen als des Lesens und Schreibens fundig ermittelt Lohneinkommen der Arbeiterschaft durch die Lohnerhöhungen worden; das sind bloß 49,8 Prozent der Gesamtbevölkerung! Nur um Millionen Frank erhöht, ferner Minimallöhne eingeführt, die mehr als 6 Jahre alte Bevölkerung berüdsichtigt fonnten im Die von der ungarischen Regierung in ihren Wahlrechtsentwurf Jahre 1900 59,0 Prozent lesen und schreiben, im Jahre 1890 Tarifverträge abgeschlossen usw. aufgenommene Bedingung des Lesen- und Schreibenkönnens als Vor- nur 50,6 Prozent. Diese in zehn Jahren immerhin erfreuliche bedingung für die Ausübung des Wahlrechts in ihrer ganzen Trag Steigerung des Bildungsgrades ist in ihren Einzelheiten noch mehr weite zu übersehen, ist durch die Ergebnisse der allgemeinen Volts- versprechend. Das Berhältnis der Kenntnis des Lesens und zählungen wenigstens teilweise ermöglicht: Von der gesamten Schreibens hat sich nach den staatsrechtlichen Bestandteilen des Bevölkerung Ungarns find bei Gelegenheit der 1900er Volkszählung ungarischen Reiches folgendermaßen gestaltet:

Ungarn

In

Kroatien - Slavonien Busammen

Bon der mehr als 6 Jahre alten Zivilbevölkerung fonnten lesen und schreiben

Es tonnten lesen und schreiben Von der gesamten Bibilpersonen

8 596 052

887 878

9 483 930

Bibil u. Militär

Von der Bon der mehr als gesamten 6 Jahre alten Bevölkerung konnten lesen und schreiben 1900

1900

1890 Prozent

1900 Prozent

1890

Prozent

Prozent

1900 Prozent

Prozent

8 696 332

51,4

53,2

61,2

51,6

900 051

37,0

32,3

44,1

37,2

50,6

59,0

49,8

9 596 383

In Ungarn selbst stand die Volksbildung schon 1890 auf einer höheren Stufe, und von der mehr als sechs Jahre alten Bevölkerung fonnten bereits damals 53,2 Proz. lesen und schreiben. Dieses Ver­hältnis hat sich seither auf 61,2 Proz, d. h. um 8 Proz. ge­steigert. In Kroatien- Slawonien ist die Zunahme zwar stärker -fie stieg von 32,3 Broz. auf 44,1 Proz., d. h. um 11,8 Proz. doch bleibt sie noch immer weit hinter den Verhältniszahlen des eigentlichen Ungarn zurück.

44,5 26,7 42,21 49,6

-

-

Prozent 61,4

44,4

59,8

Die Gewerkschaftsbewegung ist in diesem Jahre stark vorwärts geschritten. Der Metallarbeiterverband allein er­höhte seine Mitgliederzahl von 7000 auf 12 000, der Holz­arbeiterverband von 3000 auf 5000, und ähnliche Fortschritte dürften die meisten anderen Verbände gemacht haben. Es geht nun in der Schweiz vorwärts mit der Arbeiter­bewegung, mit der politischen wie mit der gewerkschaftlichen; es erstarkt die sozialdemokratische Partei wie die Gewerkschafts­bewegung. Das politische sowie das wirtschaftliche Scharf­machertum, die Reaktion auf allen Gebieten, wird sich auch fernerhin erweisen als jene Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft.

Proteft gegen die Erhöhung der Tabakstener..

Aus den mitgeteilten Zahlen erkennt man also, daß die Bes bingung des Lesen und Schreibenkönnens eine große Menge von Personen vom Wahlrecht ausschließt. Leider ist eine genaue Be- Zu einer imposanten Volkskundgebung nicht nur gegen die ge ftimmung nicht möglich, weil die Altersabgrenzung nur bei der plante Erhöhung der Tabaksteuer, sondern gegen die Steuerpolitit Grenze des schulpflichtigen Alters erfolgt ist, während man der Regierung und der herrschenden Klassen überhaupt gestaltete sich eine solche bei der Grenze des wahlfähigen Alters haben die Versammlung, welche die Zentralfommission der Zabalarbeiter müßte. Man fann aber wohl annehmen, daß nach der Schul- am Montag nach der Brauerei Friedrichshain einberufen hatte. Ein­geit nur noch verhältnismäßig wenige Berfonen Lesen geladen waren in erster Linie die Tabatarbeiter und Arbeiterinnen, Der westliche Teil Ungarns , der Landesteil jenseits der Donau , und Schreiben lernen, so daß der Anteilssat der An- sowie die Fabrikanten, Händler und sonstige Interessenten der Tabak­geigt in bezug auf die Volksbildung den größten Fortschritt; am alphabeten an der wahlfähigen Bevölkerung derselbe fein industrie. Der gewaltige Andrang zu der Versammlung läßt jedoch Linten Tisza- Ufer und im Tisza- Maros- Becken steht die Bolts- wird wie der der Analphabeten an der gesamten über sechs Jahre darauf schließen, daß nicht nur die Angehörigen der Tabakindustrie, bildung auf der niedrigsten Stufe. Die Verhältniszahl jenseits der alten Bevölkerung. Dann würden also durchschnittlich nur 59,3 Broz, sondern auch weite Kreise des konsumierenden Publikums die Ge­Donau übertrifft auch Budapest hinsichtlich des Lesens und d. h. fast 3 der sonst wahlberechtigten Personen, an den Wahlen legenheit benutzen wollten, um gegen die neuesten Steuerpläne der Sarreibens: In Budapest können 87,5 Proz. der mehr als 6 Jahre teilnehmen. Sezen wir voraus, daß der Anteil der Analphabeten Regierung Proteft zu erheben. Schon vor 7 Uhr, eine Stunde vor alten Zivilbevölkerung lesen und schreiben, in Sopron z. B. aber auch ferner in gleichem Maße zurüdgeht wie zwischen 1890 und dem festgefeßten Beginn der Versammlung, füllte eine mehrtausend­91,7 Broz. Jm ganzen ungarischen Reiche ist die Verhältniszahl 1900 was voraussichtlich nicht der Fall sein wird, so wären föpfige Menge dichtgedrängt den großen Saal. Um 7 Uhr der Analphabeten im Romitat Szolnok Dobola die größte; hier 1910 doch immer noch 31,2 Prozent, d. h.% der sonst wahl- sperrte die Polizei, die in starter Zahl anwesend ab. neue Fortwährend strömten noch fönnen nämlich nur 20,8 Proz. der mehr als 6 Jahre alten Zibil berechtigten Bevölkerung, vom Wahlrecht ausgeschloffen, wenn die ge- das Lotal Scharen bevölkerung lefen und schreiben; aber auch im Komitat Lita- Krbava plante Wahlreform zustande kommt. Vorausgesezt ist dabei übrigens herbei, die vor den gesperrten Toren umkehren mußten. Die Zahl ist das Verhältnis nicht viel besser, wo 21,0 Proz. der mehr als was aus der ungarischen Statistik leider nicht hervorgeht derer, die feinen Einlaß mehr fanden, war jedenfalls größer 6 Jahre Alten lesen und schreiben können, und in Máramaros, wo daß die Anteile der Analphabeten bei beiden Geschlechtern dies als die Bahl derjenigen, die zeitig genug erschienen waren, um im fie 21,2 Proz. betragen. Zwei Drittel der mehr als 6 Jahre Alten selben find! Saale an der Kundgebung teilzunehmen. gehörten noch immer zu den Analphabeten in den Komitaten Analphabeten das Wahlrecht vorzuenthalten, mag ja ein Szilágy, Alfo- Fehér, Hunyad, Kolozs, Torda- Aranyos und Zágráb. Körnchen Berechtigung in fich haben, die Erwerbung des Wahlrechts Die zehnjährige Entwickelung der Zahl derjenigen, die des mit der Schriftfunde mag ein Anfporn sein für die Bevölkerung, Defens und Schreibens fundig find, weist übrigens in den meisten lesen und schreiben zu lernen. Nur steht die Berechtigung" im vor Romitaten eine erfreuliche Besserung auf; nur in einigen Romitaten liegenden Falle auf schwachen Füßen, weil nicht das Volt, sondern des linken Tiszaufers zeigt sich ein langsamerer Fortschritt. Im die Regierung felber es gewesen ist, die den großen Massen die Jahre 1890 fonnte in 63 Munizipien mehr als die Hälfte der über elementarsten Erfordernisse menschlicher Bildung vorenthalten hat. 6 Jahre alten Bevölkerung lefen und schreiben, im Jahre 1900 бe­fanden sich aber die des Lesens und Schreibens Kundigen bereits in 75 Munizipien in der Majorität!

Die Schweiz im Jahre 1905.

Dem verflossenen Jahre fommt für die Weiterentwickelung Ser schweizerischen Arbeiterbewegung die größte Bedeutung zu. Es war ein ereignisreiches Kampfesjahr wie feines seiner Borgänger, und zwar in politischer wie in wirtschaftlicher Be­Biehung

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F. Workmann.

Punkt 8 Uhr wurde die Bersammlung eröffnet und Genosse Bebel,

war,

der das Referat übernommen hatte, erhielt das Wort. Er führte aus: Das Steuerbufett, welches die Regierung jetzt dem Reichstage überreichte, hat nicht nur in den durch die Stuererhöhungen be­troffenen Industrien, sondern in den weitesten Streifen des Voltes große Erregung hervorgerufen. Abgesehen von der Zollvorlage, welche durch die bürgerliche Mehrheit des Reichstages angenommen wurde, hat niemals eine Steuervorlage den Reichstag beschäftigt, die so tief in das Erwerbsleben der Bevölkerung eingegriffen hätte, wie die jetzigen

Steuervorlagen.

Es handelt sich um eine Forderung von 250 Millionen Mark, die durch die neuen Steuern aufgebracht werden sollen. 28 Millionen soll die Erhöhung der Tabaksteuer bringen, 15 Millionen die neue Bigarettensteuer, 67 Millionen die Erhöhung der Biersteuer, 41 Millionen der Frachturkundenstempel, 16 Millionen der Quittungs­stempel, 12 Millionen der Fahrkartenstempel, 3 Millionen die Automobilsteuer und 70 Millionen die Erbschaftssteuer. Es ist ja bekannt, daß sich das Deutsche Seich seit geraumer Beit im Dalles befindet, das heißt, daß die

Schuldenlaft des Reiches

worauf man geboren ist, sondern ebenso aus den öffentlichen Einrichtungen, Bedingungen und Gesezen, unter denen man lebt!" Man findet nun, daß man eigentlich nur Scheinrechte besitzt, da die herrschende Bourgeoisie durch raffinierte Maß nahmen die schönsten demokratischen Rechte für die Arbeiter illusorisch zu machen versteht. Mit seinem idealen allgemeinen, geheimen, gleichen und direkten Wahlrecht vom 20. Jahre an ist der schweizerische Arbeiter heute nicht viel besser daran, als Schon die ersten Wochen des neuen Jahres brachten der preußische Arbeiter mit dem elenden Dreiflaffenwahlrecht. unserer Partei in Basel einen Sieg mit der Annahme des Im preußischen Landtage fitt gar kein Sozialdemokrat, im Initiativbegehrens betreffend die Proporzwahl des Großen sächsischen einer, und im schweizerischen Nationalrat fizzen zwei Rates in der Boltsabstimmung, und als im Mai zum ersten- Arbeitervertreter! von Jahr zu Jahr gewachfen ist. Sie betrug im Jahre 1888 mal die Proportionalwahl zur Anwendung gelangte, errang Vor Jahren wünschten schweizerische Sozialdemokraten 750 Millionen Mart und ist jetzt auf 3600 Millionen gestiegen. Für unsere Partei einen überraschenden Erfolg. Sie erhielt ein Stüd Reaktion, einen starken Drud auf die Arbeiter, damit das Jahr 1906 find für die Reichsschulden 127, Millionen Zinsen 3800 Stimmen und 38 Abgeordnete. Im Züricher Kantons- sie aufgerüttelt würden. Sie beneideten die deutschen Arbeiter zu zahlen, fast 14 Millionen mehr als im vorigen Jahre. Wenn rat wurde zwei Tage über die Umtriebe und Schandtaten der fast um das Sozialistengesetz. Nun ist dieser Druck da, und diese Wirtschaft so weiter geht, dann kann es kommen, daß infolge des Wachstums der Schulden- und Zinsenlast das Reich im Falle politischen Bolizei verhandelt und im September erlebten diese man darf hoffen, daß er auf der ganzen Linie einen mächtigen einer Statastrophe seinen Berpflichtungen nicht mehr Debatten ihre Wiederholung im Nationalrat in Bern . Hier Gegendruck der Arbeiterschaft zur Folge haben wird. Dazu nach tommen kann. Warum hält man die fortwährende wie dort war es unser unermüdlicher und unerschrockener müßte schon der immer wiederkehrende Mißbrauch des Mili- Steigerung der Ausgaben für nötig? Die Weltmachtspolitik und die Genosse Greulich, der in die verborgensten Schlupfwinkel tärs gegen streifende Arbeiter beitragen, der die infamste deshalb fortwährend vermehrten Aufwendungen für Militär, Marine, hineinleuchtete und die Spitel wie die Spitzelväter unheilbar Form der Staatshülfe für die Unternehmer ist. Dieser Miß- Kolonialforderungen find es, welche dem Volte beständig neue Lasten vor aller Welt bloßstellte. Diese rücksichtslosen Enthüllungen brauch des Volksheeres hat sogar zur Gründung der anti- auferlegen. Während unsere Partei dafür eintritt, daß die Auss bedeuteten aber zugleich die Kompromittierung des ganzen militaristischen Liga geführt, die aber feine Eristenz- gaben des Reiches durch direkte Steuern aufgebracht werden, will herrschenden radikalen Regiments, der ganzen in die Form berechtigung hat, weil bereits die sozialdemokratische Partei die Regierung und die herrschenden Klassen, daß der Bedarf des Reiches möglichst durch indirekte Steuern gedeckt wird. Der Demokratie gekleideten Bourgeoisrepublik, die seit 1888 in den Kampf eingetreten ist. Thatsächlich werden die gesamten Ausgaben des Reiches Unter den obwaltenden Umständen darf man sich nicht durch indirekte Steuern aufgebracht, das heißt, durch Be die politische Polizei zu ihrem unentbehrlichen Inventarstück, aum Schutzengel für das dreimal geheiligte Eigentum des wundern, wenn auf dem Gebiete der Sozialpolitik, ins- steuerung der notwendigsten Lebensmittel des Voltes. Bürgertums gemacht hat. besondere der Arbeiterschutzgesetzgebung, recht wenig geschehen fagte 1875 im Reichstage: Zucker, Bier, Tabat, Branntwein, die so­ist. Es wurde einzig nach zweijähriger parlamentarischer genannten Lugusartitel der großen Masse, müssen mehr bluten. Verschleppung das Gefeß über den Neunstundentag und den Nach diesem Grundsatz ist denn auch die Feierabend um spätestens 5 Uhr nachmittags an den Vor­Steuerpolitik des Reiches abenden von Sonn- und Festtagen" erledigt und mit dem

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Bismard

In derselben September Session des Nationalrates hielten die drei Eidgenossen auf dem Rütli des Kapitalismus, die Millionäre Bally, Sulzer- Ziegler und Speiser, ihre be­rüchtigten Hezreden gegen die Arbeiterschaft, mit denen sie die Wahlbewegung für die Neuwahl des Nationalrates einleiteten. 1. Januar 1906 in Kraft gefekt. Für die Revision des Fabrik- berfahren. Im legten Etatsjahr brachte der Tabak 70 Millionen, der Kaffee ebensoviel, besgleichen Petroleum, 165 Millionen brachten Sie pflanzten die Fahne des erbittertsten kapitalistischen gesetzes liegt seit Jahresfrist ein Entwurf der Fabrik- bie Getreidezölle, 130 Millionen die Branntweinsteuer und ebenso Selassentampfes gegen die Arbeiter auf, um deren 6 Vertreter inspektoren bor; er ist aber noch nicht einmal der projettierten viel die Biersteuer im norddeutschen Gebiet. Das sind die Haupt­im Nationalrat zu vergewaltigen und das Proletariat voll- Erpertenkommission vorgelegt worden! Auch die Kranken - sächlichsten Steuerquellen des Reiches. Die Mehrheit des Reichs. ständig jeder Vertretung in diesem eidgenössischen Parlamente und Unfallversicherung stockt und kommt nicht vom Fled. tages ist willens, bei diesem System zu bleiben so lange wie möglich. zu berauben. Das ist fast ganz gelungen; denn nur zwei Dagegen ist nun der neue Zolltarif in Kraft getreten, und es Nach vielen Schwierigkeiten ist man endlich zur Vorlage der Erb­Sozialdemokraten tehrten in den Nationalrat zurüd, vier werden nächstens die neuen Handelsverträge wirksam werden, fchaftssteuer gekommen. Aber das vorgeschlagene System derselben wurden weggewählt. Die sozialdemokratische Partei der die dem Unternehmertum neue Vorteile, der Arbeiterschaft ist ein höchst unvollkommenes. Was bisher in den Eincelstaaten an Erbschaftssteuer erhoben wurde, ist sehr wenig im Vergleich zu dem Schweiz verfügt über 100 000 Stimmen, fie hat aber nun- neue Basten bringen werden. Ertrage der Erbschaftssteuer in anderen Ländern. Preußen erzielt Von der kantonalen Sozialpolitik find zu erwähnen an Erbschaftssteuer nur 11 Millionen Mart, das weniger bevölterte mehr nur zwei Abgeordnete, während die herrschende radikale Bartei auf 200 000 Stimmen 103 Vertreter und außerdem die Einführung des Zehnstundentages in Basel , das neue Frankreich dagegen 264 und England fogar 360 millionen Mart. noch die Mehrheit im Ständerat hat! Die teuflische Wahl- Lehrlingsgesetz mit dem Zehnstundentage in Zürich , neue enn in Deutschland die Erbschaften so besteuert würden, in diesen Ländern, dann fönnten tir leicht die freisgeometrie von 1848 und in Verbindung damit das Sonntagsruhegefeße in Bern und Genf , eine vortreffliche wie Majoritätssystem ermöglichen der radikalen Partei ihre Herr- Regelung des Submissionswesens im Kanton Zürich und die jetzt geforderten 250 Millionen aus der Erbschaftssteuer allein schaftsstellung. Unter ihren 200 000 Stimmen sind sehr viele Förderung der unentgeltlichen Beerdigung im Stanton beden, ohne daß es erforderlich wäre, die Industrien und die Kon­sumenten noch weiter zu belaften. Aber gegen eine gerechte Be­Bauernstimmen, die durch die zirka 4 Millionen Franken St. Gallen. Sie Subventionen, welche die radikale Partei unter allen mög- Die städtische Sozialpolitik brachte mehrfach Ber- steuerung der Erbschaften sträuben fich die Befizenden. schwärmen zwar für das teuere Vaterland", wenn aber das Vater­lichen Namen den Bauern Jahr für Jahr auf Kosten der befferung der Arbeits- und Lohnverhältnisse der städtischen land im wahren Sinne des Wortes teuer wird und sie zur Gesamtheit gewährt, einfach gekauft sind. Würden die Arbeiter und Angestellten, Arbeitsamt und Wohnungsamt, Bestreitung der Soften in den eigenen Beutel greifen sollen, dann Sozialdemokraten in der Lage sein, jenen die vier unentgeltliche Beerdigung, Förderung des Baues städtischer ist es mit ihrem Patriotismus vorbei.( Beifall.) Wir wissen, daß die Institutionen des Reiches und der Einzelstaaten dazu da find, Millionen in den Schoß zu werfen, so würden die Bauern Wohnhäuser usw. Demitach müßte fozialdemokratisch stimmen. Mit der bei den Bauern so Geradezu großartig waren die Kämpfe zwischen Arbeit um die Interessen der Befißenden zu schüßen. erfolgreich gewesenen radikalen Geldjackspolitik hatte man und Kapital, die von der außerordentlich günstigen Geschäfts- eigentlich jeder in dem Maße, wie ihm der Schutz des Staates zu feinerzeit gehofft, auch die Arbeiter faufen zu können. Darum lage, die die neuen Zolltarife und Handelsverträge ver- gute kommt, das heißt, nach Maßgabe seiner Mittel zu den Staats­Es ist aber bekannt, daß diejenigen, welche die laften beitragen. bewilligte man dem Schweizerischen Arbeitersekretariat eine ursachten, begünstigt waren. Es fanden nicht weniger als macht haben, fich die Institutionen des Staates möglichst dienstbar Subvention von 25 000 Frank jährlich. Man ist nun aber 359 Rämpfe statt, so viele, wie früher in 2 bis 3 Jahren machen, die Lasten aber auf andere, nämlich auf die Schultern der Von diesem Gesichtspunkte aus ist die Steuer­furchtbar wild über die erlebte Enttäuschung, weil die Arbeiter zusammen taum vorgekommen waren. Im einzelnen waren Maffe abwälzen. zwar das lumpige Sümmchen annahmen, sich jedoch nicht im es 116 Streiks, 192 Lohnbewegungen, 42 Sperren und politik des Reiches zu erflären. Es ist ja richtig, daß die Be mindesten verpflichtet fühlen, der radikalen Partei nachzu- 9 Aussperrungen. Diese Kämpfe spielten sich in allen Teilen steuerung der Lugusartikel der Reichen nicht viel einbringt. Bonn Taufen; darum wird ihnen denn auch die Subvention nicht des Landes und in allen Gewerben und Industrien, wie auch man aber das Einkommen und Vermögen der Befißenden entsprechent mehr erhöht.- im Verkehr ab, es waren Zehntausende von Arbeitern daran bersteuert, dann würden sich daraus bedeutende Einnahmen ergeben. Der mit der gewalttätigsten und schuftigsten Kampfes beteiligt. In Rorschach und Wallenstadt wurde gegen aber auch in dieser Hinsicht ist man in Deutschland weit hinter weise an der Arbeiterschaft vollzogene Wahlrechtsraub hat die streifende Arbeiter wiederum Militär aufgeboten und dadurch anderen Ländern zurück. Indirekte Steuern haben den Nachteil, daß fie die ärmeren schweizerischen Arbeiter aufgerüttelt und erbittert; der be- der antimilitaristischen Strömung neuer Agitationsstoff geeute viel höher belaften als bie Reichen, und am schwersten ruht rühmte Patriotismus", die begeisterte Vaterlandsliebe hat liefert. Die Kämpfe waren fast durchweg erfolgreich und die Laft der indirekten Steuern auf den Familien, die einen großen eine gewaltige Erschütterung erfahren. Man denkt an dic brachten erhebliche Arbeitszeitverkürzungen bis auf und Kinderfegen, aber nur ein schmales Einkommen haben. Es gibt fein Worte des verstorbenen schweizerischen Gesandten Dr. Roth 9 Stunden und insgesamt eine Vermehrung der freien Zeit ungerechteres und widerfinnigeres Steuerfystem als das der indirekten in Berlin : Das Vaterland besteht nicht bloß aus der Scholle, der Arbeiterschaft um Millionen Stunden; ebenso wurde das Besteuerung, wenn es sich auf die Bedarfsartikel der großen Waffe

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