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Gewerkschaftliches.

Die neutralen" Stadtväter!

Rusland .

Kollege Liebenow ausgearbeitet hat. Aber auch nach anderer junkundig( Heiterkeit) berfahren worden sei, spricht sich Stadtv. In den Werkstätten der städtischen Straßenbahn zu Nürnberg Richtung muß Wandel geschaffen werden. Man muß die ungeheure Haberland für glatte Ablehnung aus. find Lohndifferenzen ausgebrochen, die einen größeren Umfang an Härte beseitigen, welche darin liegt, daß der Armenkranke an einen Die Vorlage geht darauf an einen Ausschuß. zunehmen drohen. Zuzug von Metallarbeitern, Holzarbeitern und bestimmten Arzt gewiesen wird und bei diesem bleiben muß. Es Nach Erledigung einiger fleinerer Vorlagen wird die öffentliche Sattlern ist fernzuhalten. In geringem Maße kommen auch Maurer , muß dem Kranken Gelegenheit gegeben werden, sich eventuell an Sihung um 49 Uhr abgebrochen. Heizer und Maschinisten in Betracht. einen anderen Arzt zu wenden; die freie Arztwahl würde auch da zuzulaffen fein. Wir werden aber einstweilen für den bezüglichen Ausschuhantrag stimmen. Den Beschluß auf Anstellung besoldeter Epezialärzte hat man damit bekämpft, daß man ausführte, es müsse doch den jungen Aerzten Gelegenheit gegeben werden, sich durch freiwillige Behandlung der Armentranten fortzubilden. Wie fann man solches Argument überhaupt geltend machen? Uebrigens würde mit 10-12 Spezialärzten dem Bedürfnis zunächst genügt sein; die Befürchtung, daß man wenigstens 100 folcher Aerzte würde anstellen müssen, ist grundlos. Leider hat der Ausschuß unseren Antrag auf 2 Sprechstunden abgelehnt; da machte man wieder den Unterschied zwischen armen und wohlhabenden Kranken. Wir tat nicht in so gefühlloser Weise ausgeübt wird, und daß der arme Patient gerade so wie jeder andere Kranke in die Aerztesprech­arme Patien tgerade so wie jeder andere Kranke in die Aerztesprech stunde geht. Unser Antrag verlangt also feineswegs zuviel vom Magistrat.( Beifall bei den Sozialdemokraten.)

Stadtv. Sachs( A. L.): Die weit überwiegende Mehrheit meiner Fraktion nimmt die Buntte 2 und 3 an, lehnt aber 1 und 4 ab. Die Ablehnung des Punktes 1 rechtfertigt sich schon mit Rücksicht auf die Person des Armenfommissionsvorstehers selbst, der dadurch den Armen gegenüber in eine ganz unangenehme Lage gebracht wird. Die Armen würden dann gewiffe Aerzte vorziehen, von denen fie besser behandelt zu fein glauben, und schließlich auch in den Krankenhäusern sich weigern, sich von bestimmten Aerzten oder Assistenten behandeln zu lassen. Mancher Armenarzt würde auf diese Weise diskreditiert werden. Besoldete Spezialärzte auzu­stellen, ist gleichfalls unnötig; die leitenden Aerzte unserer Kranken­häuser sind ja auch Spezialisten( Zuruf: Die aber nicht behandeln!) Ja, sie tragen doch die Verantwortung. Tatsächlich müßten an die 100 Spezialärzte angestellt werden, da es schon jetzt 17 Spezialitäten gibt. Da tommt doch auch der Kostenpunit sehr in Betracht, während wir eine große Zahl junger Aerzte haben, die alle bereit find, unentgeltlich die Behandlung vorzunehmen. Auch der Magi­strat hat das Bedürfnis befoldeter Spezialärzte nicht anerkannt. Die doppelte Sprechstunde ist ebensowenig notwendig. Wenn Sie dem Arzt das auferlegen, so muß er sein Geschäft aufgeben. Warum soll derjenige, der nun einmal besser situiert ist, es nicht Warum soll derjenige, der nun einmal besser fituiert ist, es nicht auch etwas bequemer haben? Uebrigens wird der Armenarzt in dringenden Fällen, wenn er kein Unmensch ist, seine Hülfe nicht

versagen.

Stadtv. Dr. Bütow( Fr. Fr.) tritt lebhaft für die Anstellung befoldeter Spezialärzte ein und befürwortet auch die Annahme der Nr. 1. Hier gehe Herr Sachs in seinen Befürchtungen zu weit, es handele sich ja nur um die Zulassung einer Ausnahme unter besonderen Umständen.

nehmen.

Stadtv. Koblenzer : Herr Sachs wird sich jetzt doch überzeugt haben, daß nicht bloß die Sozialdemokraten es sind, die hier mit rauher Hand in aufs beste geordnete Verhältnisse eingreifen wollen, wie er annimmt. Die Armenärzte haben gar keine Veranlassung, sich so sehr nach dem Andrang der Armentranten zu sehnen. Daß die Armenkommissionsvorsteher die ihmen hier gestellte Aufgabe er­füllen können, darf man ihnen wohl zutrauen. Bei der An­stellung von Spezialärzten wird man sich natürlich auf die nennens werten Spezialitäten beschränken. Es ist der Stadt Berlin nicht würdig, die unentgeltliche Tätigkeit von Aerzten in Anspruch zu zur Kenntnisnahme vorgelegt, damit Sie sehen, daß er unausge­Stadtrat Münsterberg: Der Magistrat hat Ihnen seine Vorlage sekt an diesem schwierigen Problem gearbeitet hat. Die Armen­direktion hat sich in den letzten 4-5 Jahren mit größtem Eifer um die Lösung der Frage bemüht und wird diese Bemühungen energisch fortseßen und Ihre heutigen Verhandlungen und Be­schlüsse als sehr schäzbares Material verwerten. Die Verweisung der Kranken an andere Aerzte haben wir heute schon in dem Falle, tvo Arzt und Patient nicht miteinander auszukommen vermögen. Gegen das, was in Nr. 1 aber generell verlangt wird, schlagen doch die Bedenken des Stadtv. Sachs durch. Das Dezernat würde gar nicht mehr zu bewältigen sein, weil jeden Tag Wünsche derart an die Armendirektion herantreten würden.( Beifall.)

In der weiteren Debatte schließt sich Dinse( N. L.) den Ausführungen des Stadtv. Bütow an und verteidigt gegenüber dem Stadtrat Münsterberg und dem Stadtv. Sachs speziell Nr. 1 der Ausschußanträge, betont auch, daß die freie Arztwahl im Ausschuß von feiner Seite gefordert worden sei.

Stadtv. Barth( A. 2.) macht sich die Argumente des Stadtv. Sachs gegen Nr. 1 und 4 zu eigen.

Ebenso legt sich Stadtv. Cassel( A. 2.) sehr entschieden gegen Nr. 1 und 4 ins Zeug. Mit dieser Ausnahmebestimmung werde man nur einen Teil der Armenkranken gegen einen Teil der Aerzte in Aufregung versehen und so den armenärztlichen Dienst in Unordnung bringen.

Stadtv. Hinge( Soz.): Es wird doch jetzt stark übertrieben und gar zu schwarz gemalt. Was schon jest nach der Auslassung des Stadtrats zulässig ist, kann doch nur im Wege der Beschwerde bei der Armendirektion erreicht werden. Auch werden nicht Hundert­tausende von Stranken an die Verwaltung mit solchem Anfinnen herantreten. Möge doch der Stadtrat einmal die Armenärzte selbst mit dieser Frage befassen. Unser Antrag wegen der zweiten Sprech­stunde rechtfertigt sich auch deswegen, weil ja der Arme erst morgens feinen Krantenschein erhält und dann erst am nächsten Tage zum Arzt gehen kann, wenn ihm die Nachmittagssprechstunde verfchloffen bleibt.

Damit schließt die Debatte.

Diese Summe follten nun die Steuerzahler entrichten. Ja, es wurde erklärt, daß man, um die Etatsüberschreitung nicht so hoch erscheinen zu lassen, einige Posten auf eine andere Vorlage abgewälzt hatte.

Was die eigentliche Aufgabe der Gewerkschaften anbetrifft, so

Die dänische Gewerkschaftsbewegung im Jahre 1905. In drei umfangreichen Leitartikeln berichtet Kopenhagens " Social- Demokraten" über die dänische Gewerkschaftsbewegung im Ein ganz interessantes Nachspiel zum großen Königsberger verflossenen Jahre. Zunächst wird eine Uebersicht über die Arbeits­Lohnkampf im Baugewerbe im Jahre 1904 brachte am lofigleit gegeben, die, obwohl die Bautätigkeit eine lebhafte war, im Dienstag die Königsberger Stadtverordneten- Versammlung. allgemeinen so groß war wie im vorhergegangenen Jahre. Wie viel Es sollte eine Etatsüberschreitung von 1469,02 die 33 Gewerkschaften, die bis jetzt Arbeitslosenkassen eingerichtet Mark bewilligt werden, die im Sommer 1904 bei der Reno- haben, für diesen Unterstützungszweig ausgegeben haben, ist noch bierung der Aula eines Gymnasiums vorgekommen war. nicht festgestellt, wird aber auf ungefähr 500 000 Stronen geschätzt. Verschiedene Kommunen haben auf Grund des Gesetzes vom Die Ueberschreitung von 1000 M. war auf folgende Weise 20. März 1904 Beiträge zu den Mitteln der Freien Armentassen", entstanden. deren Leistungen nicht als Armenunterstützung gelten, bewilligt. Der Magistrat hatte die Arbeiten einer Firma übergeben, Diese fommunalen Ausgaben werden zu einem Drittel vom Staat die Mitglied des Arbeitgeberverbandes ist und die Forderungen erfeßt. Kopenhagen hat im vorigen Jahre 60 000 kronen bewilligt, der Maurer mit aller Entschiedenheit ablehnte. So fam es, und für dieses Jahr stellen die sozialdemokratischen Gemeinde­daß fie feine Maurer hatte, die die Arbeiten in der Aula er vertreter den Antrag, die Summe auf 120 000 kronen zu ledigten. Anstatt daß der Magistrat den Unternehmer nun erhöhen. Dieses Geld kommt aber nicht ausschließlich den Arbeits­aufforderte, seiner Pflicht nachzukommen, oder die Arbeiten losen, sondern im allgemeinen unverschuldet Notleidenden zugute. auf Kosten des Unternehmers selbst machen ließ, wandte er tann bas erste Halbjahr als das der Abwehr gegen die Aussperrungs­sich an einen Stuttateur, der ungeübte taliener gelüfte der Unternehmer bezeichnet werden. Im Februar fündigten stellte, die viel langsamer als die Königsberger Maurer die Zementfabrikanten eine allgemeine Aussperrung ihrer im Arbeits­arbeiteten. Die Arbeiten wurden aber im Tagelohn aus mannsverband organisierten Arbeiter an; im März drohten die geführt, so daß nicht der Unternehmer, sondern die Stadt Maurer- und Zimmermeister in Jütland und den Infeldistrikten mit den Schaden zu tragen hatte. Etwa 1000 m. hat die Ein- einer allgemeinen Anssperrung; im Mai sollten die Hülfsarbeiter stellung der italienischen Streitbrecher getoftet. der Eisenindustrie sowohl in den Provinzstädten wie danach auch in Stopenhagen ausgesperrt werden, und zur felben Zeit wollten die Tischlermeister in der Provinz ihre fämtlichen Gesellen auf die Straße werfen. Alle diese Aussperrungspläne, die Folgen gering­fügiger Forderungen der Arbeiter waren, wurden jedoch nicht aus­geführt; die Streitigkeiten wurden durch Verhandlungen erledigt. Die Angelegenheit erregte großes Aufsehen, und der Ein großer und langer Lohnkampf fand im zweiten Halbjahr Magistratsvertreter wußte sich nicht weiter zu helfen, als in der Textilindustrie statt. Am 1. Juli legten 3000 Textilarbeiter höchft fragwürdige Entschuldigungen vorzubringen und sogar und Arbeiterinnen die Arbeit nieder, und in einer Fabrik, wo auch zu erklären, daß es sich gar nicht um Italiener gehandelt Sutarbeiter tätig waren, schlossen sich diese aus Solidarität den habe, obgleich das selbst in der Vorlage des Magistrats toftete der dänischen Arbeiterschaft an Streifunterſtügung zirka Streifenden an. Der Streif dauerte bis zum 7. Dezember und stand. 500 000 kronen. Der Verlust an Arbeitslohn beträgt gut eine Unsere Genossen geißelten in scharfen Worten das Ver- Million und die Unternehmer berechnen die Unternehmer berechnen ihren Verlust auf halten des Magistrats und beantragten, die verlangte Summe 21 Millionen Kronen. Der Erfolg des Streifs war ein neuer abzulehnen. Tarifvertrag, der den Arbeitern und Arbeiterinnen wesentliche Ver­Natürlich ließen die liberalen Stadtväter den Magistrat besserungen bietet. Bemerkenswert und nachahmenswert ist die nicht im Stich, sondern bewilligten das Geld. Opferwilligkeit, mit der die organisierte Arbeiterschaft Dänemarts Hier hat man ein Beispiel dafür, wie bei Lohn für den notwendigen Unterhalt der Streifenden sorgte, namentlich fämpfen das Unternehmertum von städtischen Behörden unter- wenn man bedenkt, daß nebenbei noch 286 000 Stronen für die Unterstützung des Kampfes in der schwedischen Metallindustrie auf­stützt wird. gebracht wurden, abgesehen von weiteren 124 000 Stronen, die für Im Dezember 1904, als die Unternehmer die Maurer diesen Zweck der Dänische Schmiedes und Metallarbeiterverband, der kurz vor Weihnachten auf die Straße gesetzt hatten, in einem Gegenseitigkeitsverhältnis zu seinem schwedischen Bruder­weil diese nicht dem Streitbrecherverband beitreten verband steht, allein aufbrachte. Außerdem wurden aber auch noch wollten, wurde von unseren Genossen im Stönigsberger Stadt- aus Dänemark Unterstützungsbeiträge an die streifenden Bergarbeiter parlament beantragt, 200 Mart für die in Not ge- Rheinland- Westfalens, sowie an die Bauarbeiter der Schweiz gesandt. ratenen Maurer zu bewilligent. Da erschallte ein Die Arbeiterschaft des kaum 2 Millionen Einwohner zählenden Hohugelächter und keine bürgerliche Seele stimmte für den andes hat also nach besten Kräften für die Unterstützung der bewilligte man 1000 M., die von Rechtswegen andere Leute Lohn- und Arbeitsbedingungen erzielt. Ein neuer Tarif fam für In vielen Berufen wurden ohne Streit Verbesserungen der Antrag. So wurden die Arbeiter behandelt. Jetzt aber kämpfenden Brüder im In- und Auslande gesorgt. und nicht die Steuerzahler zu entrichten haben. Trozdem die Herrenkonfektions- Arbeiterinnen in Kopenhagen zustande, ferner stellt man sich hin und sagt, daß die Stadt zwischen Unter- für die Fuhrleute Stopenhagens und für die Straßenbahnangestellten nehmern und Arbeitern bei Lohnkämpfen strengste daselbst. Die Buchdrucker der Provinzstädte haben ebenfalls einen Neutralität übe. neuen, verbesserten Tarif erzielt, der am 1. Januar in Kraft ge= treten ist; die Buchdrucker Kopenhagens haben zwar, obwohl ihr alter Tarif abgelaufen ist, noch keinen neuen, doch scheint es, daß es auch hier auf friedlichem Wege zu einer Einigung kommen wird. Ein großer Teil der städtischen Arbeiter open­hagens hat mit Hülfe ihrer Organisation und der starken Vertretung der Arbeiterschaft in der Stadtverordnetenversammlung wesentliche Lohnaufbesserungen erhalten. Ein Streit der Modell­tischler, der nur wenige Tage dauerte und mit teilweisem Erfolg Es soll baldigst ein Adressenverzeichnis geschaffen endete, fand in sechs größeren Provinzstädten statt. Ueberraschung werden, und werden deshalb alle Beteiligten gebeten, baldigit dem bot es, daß diesmal sich die Unternehmerorganisation der Eisen­Unterzeichneten die Namen und Wohnungen der Vor- industrie zu einer Verlängerung des Tarifvertrages von 1902 mit fizenden und Kassierer sowie die Versammlungs- einer kleinen Verkürzung der Arbeitszeit und Erhöhung der Löhne lokale der Verwaltungsstellen in Schlesien und Posen aller bereit fand. Diese Unternehmer pflegten sonst immer auf ihre Zentralverbände mitzuteilen. Macht zu pochen und nichts ohne Stampf zu bewilligen.

Deutfches Reich. Zur Beachtung!

Auf Beschluß der Gauleiter von Schlesien und Posen ist eine 3entralstelle für die in diesem Bezirk domizilierenden Gauvorstände, Bezirksleitungen, Agitationskommissionen usw. ge­schaffen worden.

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Die in Betracht kommenden Parteiblätter bitten wir um gefl. Kenntnisnahme. J. A.: Hermann Zimmer,

Breslau I, Schmiedebrücke 12, Hof I.

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Außer den hier erwähnten, fanden noch in einer großen Anzahl von Berufen fleinere Streifs und Lohnbewegungen in verschiedenen Städten statt. Im ganzen waren 4500 Arbeiter am Streit und Aussperrungen beteiligt und zirka 20,000 Arbeiter erlangten Ver­befferungen und Regelung ihrer Lohn- und Arbeitsbedingungen ohne Lohnlampf.

Wunderbare Zustände herrschen auf der kaiserlichen Sa a t- see Kanalwerft am Nord- Ostsee- Kanal in Rendsburg. Dort müssen sich die Arbeiter noch die monatliche Lohnzahlung ge­Wie weit die Dreiftigkeit der Unternehmer gehen kann, zeigt, fallen lassen. Alle Petitionen um vierzehntäge Lohnperioden wurden wie man uns aus Rom schreibt, das Verhalten der Portefeuille­vom leitenden Baurat abgeschlagen, ebenso der bescheidene Wunsch auf und Reisekofferfabrik Franzi in Mailand. Dort haben sämit­Einführung eines alle 14 Tage zu zahlenden Vorschusses auf den ver- liche Arbeiter vor etwa einem Monat den Ausstand erklärt, weil dienten Lohn. Die Arbeiter wollten nun ein Gesuch an das kaiserliche man drei Arbeiter auf eine falsche Aufchuldigung hin entlassen hatte. Kolonialamt richten, nach der Arbeitsordnung bedürfen aber der Der Befizer Franzi erklärt nun, die Streifenden zu folgenden Be­artige Gesuche erst der Genehmigung des Werftleiters, ganz nach dingungen wieder anzunehmen: 1. Die Arbeiter verpflichten sich, dem Muster des militärischen Beschwerde, rechts". Der Herr Baurat eine Ge Idsumme in der Höhe von 14 Tagen Lohn beim Unter­hat denn auch die Genehmigung des Gesuchs prompt verweigert. nehmer zu deponieren. 2. Gie nehmen jede Arbeitsordnung des Das sind Zustände, die direkt den guten Sitten widersprechen und Besizers an. 3. Sie können ohne Einhaltung der gesetzlichen 4. Sie dürfen die eher als russisch zu bezeichnen sind denn als mustergültig", wie 14 tägigen Sündigungsfrist entlassen werden. die Sozialpolitik der Reichsbetriebe stets von den Regierungs- teinem Verband angehören. 5. Jm Streitfall verlieren vertretern gepriesen wird. fie ihr Depot. 6. Seine Zeitung darf sich mit internen der Angelegenheiten Fabrik be= Kinder als Streitfänder angeklagt! schäftigen; dies hat, auch wenn die Arbeiter nicht berantwortlich Vor dem Schöffengericht in Köln standen bier schul- dafür. sind, Entlassung des pflichtige Knaben und vier Schreinergesellen. Sie sollen ver- Personals zur Folge! fucht haben, während des Kölner Bautischlerstreiks die bei dem Der Unternehmer erklärt, wenn die Arbeiter diese Bestimmungen Schreinermeister Buch arbeitenden Gesellen, insbesondere die annehmen, wolle er den Achtstundentag einführen. Es ist das Das Haus Adalbertstraße 98 wollte der Magistrat für 95 000 Schreiner Mittler und Marten, durch Gewalt zur Einstellung fo schlau, als wenn er zu den Arbeitern sagte: laßt Euch den Kopf Mark an eine Frau v. Solwebe verkaufen. Nachträglich hat ein der Arbeit zu nötigen, die Schüler auch mit Steinen auf Menschen abschneiden, dann schenke ich Euch eine neue Müge! Maurermeister Frite ein Gebot von 105 000 M. gemacht. Der Magistrat hat darauf einen Bietungstermin veranstaltet, in welchem geworfen haben. Die Arbeitswilligen wurden abends von der Friße mit 101 500 M. Meiftbietender blieb. Der Magistrat emp- wobei es geschah. Daß fie mit Gleinen beworfen wurden. Letzte Nachrichten und Depeschen. Werkstätte in einem Wagen nach Hause gefahren,

In der Abstimmung wird zunächst der Antrag Koblenzer gegen die Stimmen der Antragsteller, der Sozialfortschrittlichen und einiger Mitglieder der Neuen Linken abgelehnt.

Ju namentlicher Abstimmung fällt darauf 1 der Aus­schußanträge mit 59 gegen 58 Stimmen; mit der Alten Linken stimmen auch eine Anzahl von Mitgliedern der Freien Fraktion. Die Nr. 2 und 3 werden mit großer Mehrheit angenom­men, Nr. 4 in namentlicher Abstimmung mit 61 gegen 58 Stimmen abgelehnt.

fiehlt die Zustimmung hierzu.

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Stadtv. Hoffmann( So3.) beantragt Ausschußberatung. Schon Einer der Arbeitswilligen wurde am Kopfe und am Arm getroffen. die erste Vorlage sei eine starke Zumutung an die Bersammlung Drei von den Schulknaben gestanden vor Gericht, sich gewesen, da die Stiftung, zu welcher das Grundstück gehöre, jetzt an dem Werfen beteiligt zu haben. Auch andere noch straf­8000 M. Miete daraus ziehe, während der Veräußerungspreis nur unmündige Knaben hatten mitgeworfen. Es fann als er 3000 4000. Binfen repräsentiere. Die Stadt würde also die wiefen erachtet werden, daß eine Anftiftung der Knaben durch Aus­Differenz einfach verschenken. Das Haus sei ja berfallen, aber ständige nicht stattgefunden hat. Das Gericht sprach die vier selbst ein kompletter Neubau wäre noch vorteilhafter als die Ver- Ausständigen frei, da feiner der Zeugen ihnen etwas anhaben äußerung. Wenn nun aber folche Dinge eintreten, wie der neue Antrag des Magistrats, so fönne man sich nicht wundern, wenn fonnte. Die drei Schüler wurden auf Grund ihres Geständnisses die umlaufenden Gerüchte über Betternwirtschaft und Schiebungen zur Strafe des Verweises verurteilt. neue Nahrung erhalten. Was soll man dazu sagen, daß, wenn ein Angebot von 105 000 m. bereits gemacht war, nachher der Zuschlag für 101 500 m. erteilt wird? Solche Vorlagen der Versammlung au machen, ist leichtfertig.( Unruhe und Beifall.)

Stadtrat v. Friedberg protestiert gegen den letteren Vorwurf und ist mit Ausschußberatung einverstanden.

Stadtv. Ladewig( N. L.) ist mit den Ausführungen Hoffmanns einverstanden und rügt außerdem, daß man den Friße nicht sofort veranlagt hat, jein Gebot in rechtsverbindlicher Form zu wieder holen.

Bewilligte Teuerungsbeihülfe.

Stettin, 11. Januar .( W. T. B.) In der heutigen Stadt­beihülfe den Beamten und sonstigen im Dienste der Stadt stehenden verordneten- Sigung wurden 55 000 M. als einmalige Teuerungs­Personen mit nicht mehr als 2000 Mart Einnahme bewilligt.

Schulden wie ein

Bischof.

Kaschau, 11. Januar .( B. H .) Ueber den hiesigen Bischof Bubics soll, nach Blättermeldungen, schuldenhalber Kuratel verhängt werden.

Und wieder chriftliche Arbeiter und christliche Unternehmer. Die Arbeiter der Firma Wintgens, Eisengießerei in Eupen Russische Wahlbewegung". ( Rheinpr.), gehören faft alle dem christlich sozialen Metall­arbeiter Verbande an. Nachdem in den übrigen Betrieben Petersburg, 11. Januar .( Meldung der Petersburger Tele­der Metallbranche des Ortes die zehnstündige Arbeitszeit eingeführt graphen- Agentur.) Vom 28. Januar ab werden Wahlversamm. worden war, stellte man diese Forderung auch an die genannte lungen gestattet werden. Firma. Als Antwort verlangte der Unternehmer, daß die Leute aus ihrem Verbande austräten, und als das nicht ge­schah, wurden fie jest nach vorhergegangener Kündigung von dem Unternehmer aus gesperrt.

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Russische Wahlbewegung". Petersburg, 11. Januar .( Meldung der Petersburger Lelegraphen­agentur). Vom 28. Januar ab werden Wahlversammlungen gestattet

werden.

Nachdem auch Stadtv. Edard( A. 2.) die Ausschußberatung empfohlen hat, weil in diesem Falle vielleicht etwas gefchäfts­Verantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin. Inferatenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin. Druck u. Verlaa: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterholtungsblatt