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Brunnija verlassen und verschlossen. Reste von zerschoffenen Barri kaden lagen in der Nähe. Es hatten dort vor kurzem heftige Kämpfe stattgefunden. Der Konful war in ein Kloster im Stras­noiskij- Viertel geflüchtet. Ein Istwostochjik fährt unseren Korre­spondenten dorthin.

,, Als wir uns dem Kloster nähern, fällt es mir auf, daß ich immer deutlicher ein heftiges Gewehrfeuer höre, näher und näher, und als wir endlich vor der Pforte des Klosters halten, kommt es mir vor, als pfiffen die Kugeln mir buchstäblich um die Ohren; es schien mir, als hörte ich sie ganz nahe in die Klostermauern einschlagen. Mein Jstwostochjik wird so entfeßt, daß er sich kaum getraut, auf sein Geld zu warten; er zeigt, während er gleichsam flüchtet, nach dem Aussichtsturm auf einer naheliegenden Polizei­station, woher die Schüsse zu kommen scheinen. Ich kann es jedoch gar nicht glauben, daß das Militär sogar ein St Iost er beschießt, das hauptsächlich alten armen Frauen zur Wohnung dient. Aber als ich über den großen Hofplay in den Flügel des Gebäudes trete, wo der Konsul seine Zuflucht gesucht hat, erfahre ich zu meiner Bestürzung, daß das Kloster tatsächlich schon mehrere Tage lang dem Gewehrfeuer der Polizei und des Militärs ausgeseht war, und lediglich, weil man glaubte, daß einige Revolutionäre das Kloster besucht hätten. Konsul Lange erklärt sogar, daß von dem Turm aus dreimal nach ihm selbst geschossen wurde, während er über den Hof ging, und obgleich er, um zu zeigen, daß er unbewaffnet war, beide Hände in die Höhe streckte. Er erzählt ferner, daß am Tage vor meinem Befuch vier von den alten Frauen des Klosters, die von der Polizei innerhalb des Grundstückes erschossen worden waren, begraben Beim Abschied mahnt der Konsul unseren Korrespondenten zu größter Vorsicht, und diesen gelingt es denn auch, glücklich davon zu kommen. Er beschreibt weiter die schändliche Verwüstung von Gebäuden, von Privateigentum im Werte von vielen Millionen Rubeln durch die Zarenschergen. Er erwähnt die Zerstörung der berühmten Kunstsammlungen Tredjakows und bemerkt ferner, daß er in der Hauptstraße Twerskaja auf einer Strecke von 1000 Metern Mit solchen Mitteln", so schließt der Brief, ist es nach bei- nahe bierzehntägigem Kampf Dubassow möglich ge­worden, den bewaffneten Aufstand in Moskau zu erstiden. Aber nach diesem in der Geschichte der neueren Zeit unerhörtem Blutbad ist trotz der Mördereien und Massenverhaftungen die Zahl der Revolutionäre größer als je. Mit Erbitterung wenden alle der Regierung und ihrem Anhang den Rücken, und selbst viele ehemalige Reaktionäre haben den Revolutionären für die Zukunft ihre Unterstübung zugesagt.

wurden."

alle Häuser verwüstet fand.

Für einige Zeit wird es nun wohl ruhig werden im inneren Rußland ; aber es wird nur die Ruhe vor einem neuen und

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Politische Uebersicht.

zurzeit geltenden Säße zu a): 1 M. bezw. 85 Pf., zu b): 52| Aberlaß zu geben, nicht minder schweren Verdruß. Sie beziv. 47 Pf., zu c): 29 bezi. 24 Pf., zu d): 19 bezw. 14 Pf. möchte unter allen Umständen Zusammenstöße herbeigeführt fortan betragen. Die Erhöhung beträgt also rund 25 Proz. sehen. Sie schreibt nämlich: Die Regierung scheut sich nun aber zuzugeben, daß diese Er­höhung infolge der gestiegenen Lebensmittelpreise und insbesondere mit Nücksicht auf die Steigerung der Preise notwendig ist, die nach dem 1. März infolge der dann in Kraft tretenden Zollerhöhungen eintreten wird. Sie begründet die Erhöhung mit dem Hin­weis, daß die mit der Zubereitung der Speisen verbundene Mühewaltung höher als früher zu veranschlagen sei und daß die Lebenshaltung der Quartiergeber sich seit 1875 gehoben, in der Regel aber eine dem Haushalt des Quartiergebers entsprechende Beköftigung verabreicht werde. Zwar nicht mit dieser Begründung, wohl aber mit der Erhöhung der durch­aus unzulänglichen Säße sind alle Parteien einverstanden. Einige Redner hielten es für erforderlich, dies nochmals zu betonen. Am Montag steht die Interpellation über die Duell­Duett. frage auf der Tagesordnung.

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Lampenfieber.

Sehr überzeugend wirkt diese Erklärung gerade nicht; ber­dächtig ist schon die Bemerkung, daß die Ordner, deren übrigens 1500 Stück ausgewählt sein sollen, auch auf den Straßen die Ordnung aufrecht erhalten sollen. Was haben diese Leute auf den Straßen zu tun? Für die Ordnung auf den Straßen hat die Polizei zu sorgen. Oder fürchten die Parteidiktatoren, daß die Polizeigewalt nicht imftande sein werde, die aufgeregten Gemüter von unbedachten, törichten und ver brecherischen Handlungen zurückzuhalten? Dann hat jeder die Folgen seines Handelns zu tragen. Die sozial­demokratischen Agitatoren mit ihren Hezz- und Brandreden sind aber in erster Linie dafür verantwortlich, wenn der 21. Ja nnar für zahlreiche Familien ein schwarzer Tag werden sollte."

Wenn es nach der Deutschen Tageszeitung ginge, hätte also die Polizei die Ordner in brüster Weise von der Straße fortzuweisen, eventuell zu verhaften und dadurch die Er­bitterung der Versammlungsbesucher derartig zu steigern, daß es trotz alledem zu Zusammenstößen, zu frisch- fröhlichen Gerüchte. Ein bürgerliches Blatt erzählt, daß man in München fäme! Die deutsche Oeffentlichkeit durchschwirren zurzeit die tollsten Attacken des hauenden Säbels und der schießenden Flinte von einer Mobilisierung des deutschen Heeres spreche, die Reserve- Selbst die offiziöse Norddeutsche Allgemeine Zeitung" und Landwehroffiziere hätten bereits bestimmte Orders erhalten. fann sich des schüchternen Wunsches nicht enthalten, daß die Wir können bestätigen, daß derartige Gerüchte nicht nur in Massen der Direktive der Partei zuwider handeln möchten. München verbreitet werden, sondern in den verschiedensten Teilen Sie fleidet durchsichtig genug ihren gemütvollen Wunsch in die Mitteilungen zugegangen, aus Berlin und von auswärts, daß in des Deutschen Reiches . Uns selbst sind von zahlreichen Stellen sorgliche Mahnung ein: " Selbst wenn die sozialdemokratische Parteileitung den der Armee eine große Erregung herrsche. Es wird behauptet, daß Wunsch haben sollte, Ruhestörungen zu verhüten, entziehen die Rekrutenausbildung ungewöhnlich forciert werde, daß die Re­sich die Massen, wenn sie einmal in Erregung geraten sind, frutenvorstellungen, die sonst erst erheblich später stattfinden, schon doch erfahrungsgemäß jeder Direktive, so daß im Laufe dieser Woche vorgenommen würden. Aus einer großen nur allzuleicht folche Demonstrationen selbst über den Kopf der rheinischen Stadt wird uns gemeldet, daß in einem Gardetruppen­Arrangeure herauswachsen können." teil den Mannschaften von dem Vorgesetzten die Mahnung gegeben Hoffnung auf eine Straßenschlächterei schon heute nehmen zu Es tut uns leid, unseren liebenswürdigen Gegnern die worden sei, ihre häuslichen Angelegenheiten möglichst rasch zu er= ledigen, denn gehe die Marokko - Konferenz schief, so werde wahr- müssen. Bei der Disziplin und der Klugheit der scheinlich um den 20. herum Marschbereitschaft eintreten. Der sozialdemokratischen Massen ist es völlig ausgeschlossen, daßz Sinweis auf einen Fehlschlag der Marokko- Konferens ob durch die Kriegsdrohungen der herrschenden Mächte gegen es zu den gewünschten Reibungen kommen könnte. Nicht als kehrt in all diesen Mitteilungen wieder.

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Blätter, die von solchen Gerüchten Notiz genommen haben, diese Arbeiterklasse hat ein volles Gefühl dafür, wie hoch Selbstverständlich halten wir nicht minder als die bürgerlichen das deutsche Proletariat die Erbitterung der Arbeiter Selbstverständlich halten wir nicht minder als die bürgerlichen vermindert worden wäre, im Gegenteil! Die deutsche Erzählungen oder mindestens die an sie geknüpften Befürchtungen von den Erbpächtern des Patriotismus das Blut derjenigen für hellen Wahnsinn. Es wäre aberwibig, anzunehmen, daß man Schichten eingeschätzt wird, auf deren arbeitsge Marokko - Konferenz oder gar mit dann zu ergreifenden Maßregeln teit ruht. Zu oft ist ja während des südwestafrikanischen an den entscheidenden Stellen schon jetzt mit einem Fehlschlag der beugten Schultern die ganze Reichsherrlich­rechne. Uns scheint es vielmehr, daß die Hinweise auf einen mög- Krieges dem deutschen Volke klargemacht worden, daß jeder lichen Fehlschlag der der

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Deutfches Reich. Freifinnige Selbstanklagen.

Die

Bande", und sie hat schon, veranlaßt durch die Polizei, versucht, falle führen könne, nur vorgeschoben ist, um die militäri- Tropfen deutschen Blutes nicht siebenmal, sondern siebenzigmal patriotische Demonstrationen in den Straßen Moskaus zu berichen Maßnahmen für den 21. Januar zu vergerächt werden müßte. Freilich handelte es sich ja hier nicht anstalten. Um den ekelhaften Sumpf der Reaktion bis in die tief beden. Die maroltanische Frage wird ja in den nächsten Tagen ich er Arbeiter ist ein minder wertvoller Saft. um das Blut von Kolonialabenteurern. Das Blut deut­sten Tiefen aufzurühren, werden auch nach der wohl überstandenen einer internationalen Konferenz unterbreitet werden. Daß man Alles das predigt mit flammenden Lettern die Drohung der Schreckenszeit Dantgottesdienste veranstaltet! Aber während die Mörder ihre Gößenbilder küssen, sammelt der Zorn nüge, daß man auch in deutschen Kreisen nicht daran denkt, Frank- ist das Proletariat nicht so töricht, sich durch seine Erbitterung eine internationale Stonferenz gewünscht hat, beweist ja zur Ge- Tägl. Rösch." der deutschen Arbeiterschaft! Troß alledem aber und die Erbitterung neue Tausende unter die revolutionären reich einfach den Willen Deutschlands aufzuzwingen. Selbst wenn Fahnen Nußlands." es auf der Konferenz nicht sogleich zu einem Einverständnis u Handlungen fortreißen zu lassen, die den Scharfmachern hoch willkommen wären. Die deutsche Arbeiterklasse legt kommen sollte, brauchte noch lange nicht an dem schließlichen Zu- auch diese Provokation zu den übrigen. Durchdrungen von standekommen eines befriedigenden Kompromisses gezweifelt Berlin , den 13. Janaur. werden. Dergleichen diplomatische Händel pflegen ja dem Schach unerschütterlicher Siegeszuversicht harrt fie des Tages, wo spiel zu gleichen, bei dem man sich durch allerlei Büge gegenseitig auch die wildesten Scharfmacher vor dem Appell an die Ge­Schluß der ersten Lesung der fünf Steuervorlagen. walt scheu zurückschrecken werden! matt zu feßen sucht. Hinzu kommt, daß ja der Reichskanzler Die Steuervorlagen wurden in der heutigen Reichstags- noch im Dezember dieses Jahres die feierlichsten Friedens­fizung einer Kommission von 28 Mitgliedern zur Vorberatung erklärungen abgegeben hat. Die Sachlage ist einfach die, daß überwiesen. Die Diskussion eröffnete der Staatssekretär von der Stellungnahme der Mehrheit der an der Konferenz teil­v. Stengel. Er suchte insbesondere einige gegen den Tabak- nehmenden Mächte der Ausgang des Maroffohandels und die Ge­zo II gerichtete Angriffe etwas abzuschwächen. Daß es ihm staltung der fünftigen marokkanischen Zustände abhängt. Nach Die freifinnige Presse fährt fort, der sozialdemokratischen Wahl­gelungen sei, schien er selbst nicht anzunehmen: er versprach dieser ganzen Situation kann weder Frankreich noch Deutschland rechtsbewegung Knippel zwischen die Beine zu werfen. eine Erwiderung auf die von Geyer gegen die Regierungs - den Unversöhnlichen spielen. Die Macht, die in brüster Form die Vossische Zeitung" findet die Stundgebungen am 21. Januar vorlage gerichteten schärfsten Angriffe erst für die Kommissions- Verhandlungen abbrechen und durchkreuzen wollte, würde das völlig verfehlt. Ob Massenkundgebungen oder Straßen­beratung. Genosse Meist( Stöln) ergriff nach dem Staats- Odium des Friedensstörers auf sich nehmen und sich der gefähr» demonstrationen ", schreibt das Blatt, ob am Ordensfest oder want sekretär das Wort. Er legte auf Grund der Praxis des lichsten Isolierung aussetzen. Es hieße denn doch den gesunden immer, sind den Scharfmachern nur willkommen". Daher würden täglichen Lebens dar, wie ungeheuer schwer und ungerecht die Menschenverstand selbst unserer deutschen Staatsmänner unter- die Kundgebungen am 21. Januar im günstigsten Falle, wenn sie Duittungssteuer den kleinen Gewerbetreibenden schäßen, wenn man ihnen eine derartige Einsicht nicht zutrauen nämlich vollständig friedlich verliefen, mindestens nuglos ſein. und den Mittelstand treffen würde. Nicht minder un- wollte. Uebrigens erklärt sich auch der Berliner Korrespondent Die Wahlrechtsreform", erklärt das Blatt, wird das Werk der gerecht und gerade den kleinen Mann belastend seien die gegen des New York Herald " für ermächtigt, eine Aeußerung Bülows bürgerlichen Parteien sein oder fie wird nicht sein."" Sen Verkehr gerichteten Steuervorschläge. Der Weg der in zu veröffentlichen, die dahin lautet, daß in Deutschland niemand Wenn die durch das Dreiklassenwahlsystem entrechtete preußische direkten Steuern müſſe naturnotwendig zur Belastung der daran denke, auf die Vertreter Frankreichs in Algeciras eine Bevölkerung so lange warten soll, bis die besitzende Klaſſe in erwerbstätigen Bevölkerung und des Mittelstandes führen. Preffion ausüben zu wollen, die geeignet wäre, die nationale Würde Gnaden geruht, ihr das allgemeine gleiche direkte und geheime Vor der allein gerechten progressiven Einkommen, Ver- Frankreichs zu verletzen. Auf der Konferenz werde es weber Wahlrecht für das preußische Abgeordnetenhaus zu verleihen, so mögens- und Erbschaftssteuer schrecken die Besigenden zurück, Sieger noch Besiegte geben. Ebenso erklärte der deutsche Bot- fann sie allerdings bis zum St. Nimmerleinstag warten. Denn weil sie eben durch diese Steuer getroffen würden. Habe doch ich after in Madrid , v. Radowik, daß durch die Kon- felbft angenommen, daß der deutsche Liberalismus ernsthaft ent­selbst die Stöln. 3tg." seinerzeit sich zu der Drohung ver- ferenz die Gewitterschwüle der letzten Zeit durch eine angenehmere schlossen sei, das preußische Wahlrecht umzugestalten, so würde ihin stiegen, ihr monarchisches Gefühl revidieren zu müssen, wenn Atmosphäre abgelöst werden würde. An Stelle der mühsam for- dazu vollständig die Macht fehlen. Daß aber der Liberalismus eine gerechte Einkommen- und Vermögenssteuer, wie sie für retten Beziehungen solle ein dauernd gutes Verhältnis zwischen nicht einmal den guten Willen dazu hat, beweist ja die Preußen drohte, eingeführt würde. Die herrschenden Klassen Deutschland und Frankreich treten. Ueber die Polizeifrage werde Geschichte des preußischen Wahlrechts zur Genüge. wettern gegen jede direkte Steuer als eine Vermögens- man sich sehr leicht verständigen können. Liberalismus noch start war und einen politischen Macht­Tonfistation und konfiszieren doch selbst in Form indirekter Geben wir uns also in bezug auf den Marokko - Konflift nicht faftor repräsentierte, dachte er gar nicht daran, den Kampf gegen Steuern das Vermögen der erwerbstätigen Bevölkerung. Die den geringsten Besorgnissen hin, so müssen wir es doch als eine die Reaktion ernsthaft aufzunehen. Daß der ſenil und ohnmächtig einfache Sachlage sei die: die Besitzenden wollen nicht zahlen, beispiellose Unvorsichtigkeit bezeichnen, daß man überhaupt Anlaß zu gewordene Freisinn das nachholen wird, was er in seiner blühenden die Regierung trane sich nicht, sie zur Zahlung heranzuziehen. solchen Gerüchten gegeben hat. Ganz abgesehen davon, daß die Manneskraft verabsäumt hat, kann nicht einmal ein politischer Dem minder Wohlhabenden werden die Lasten aufgepackt. Vorkehrungsmaßregeln für den 21. Januar eine lächerliche Torheit Säugling glauben! Das ungerechte System beruhe auf dem Klassencharakter des darstellen, setzt man sich dadurch vor der ganzen Welt dem Damals, als der Freifinn noch stark und fähig war, den Kampf Staates. Der Interessenwiderstreit innerhalb dieses Klassen- schwärzesten Verdacht und der ärgsten Blamage aus. Nach alledem, um die Demokratisierung des preußischen Wahlrechts aufzunehmen, staates lasse Gerechtigkeit nicht aufkommen. Die Ab- was die deutsche Regierung auf diesem Gebiete in den letzten war das Proletariat zum Klassenbewußtsein noch nicht erwacht. geordneten Vogt Vogt( Hall), Gothein und olf Jahren geleistet hat, hätte sie doch wahrhaftig die größte Ursache, Soweit es politisch überhaupt interessiert war, bildete es die stimmiten in der Verurteilung der Quittungssteuer überein. jetzt neue Bloßstellungen geradezu ängstlich zu vermeiden!- Gefolgschaft des Freisinns. Es wäre also damals in der Tat Graf Kanig trug wiederum seine Lieblingsbehauptung vor, jene Bedingung erfüllt gewesen, die das Berliner Tageblatt" zur die französische Sozialdemokratie sei für hohe Getreidezölle, Voraussetzung eines freisinnigen Wahlrechtskampfes macht. Da aber vergaß abermals zu erwähnen, daß Frankreich sein Getreide der Liberalismus politisch vollständig versagte und sich immer mehr Der reaktionäre Scharfmacherklüngel schäumt, daß ihm zum Schleppenträger der Realtion entwürdigte, entstand eben die fast ausschließlich aus seinen zollfreien Kolonien bezieht, und schränkte sein neuliches Bedauern darüber erheblich ein, daß das erhebende Schauspiel erspart werden soll, auf den Straßen lassenbewegung des Proletariats, die sozialdemokratische Drei­Jaurès am Reden in Berlin behindert worden und ihm da- Berlins Ströme von Proletarierblut vergossen zu sehen. Das millionenpartei. Daß diese Partei jetzt ihrerseits das nachzuholen Durch die Gelegenheit genommen sei, mit Jaurès über die reaktionäre Preßgesindel gibt sich den Anschein, als ob es versucht, was das freisinnige Bürgertum schmählich unterlassen hat, Zölle zu diskutieren. Nach seinen heutigen Ausführungen wirklich geglaubt habe, daß die Sozialdemokratie in Berlin gibt nunmehr dem Freifinn Gelegenheit, sich über das ungeduldige hatte er nichts gegen die ungeheuerliche Kulturuntat der Be- am 21. Januar einen revolutionären Putsch versuch unter- Drängen der Arbeiterklasse zu entrüsten. Solange die Sozialdemo hinderung Jaurès', hier zu sprechen, einzuwenden. Also Nur eine so idiotische Voraussetzung ermög fratie so ungestüm ihre Rechte fordere, leiste sie nur der Scharf­Diskutieren will der Graf mit Jaurès , aber nur, wenn er nicht licht es beispielsweise der National- Zeitung" zu schreiben, daß macherei Vorschub und verhindere den Liberalismus, sich seinerseits da iſt. Da wird Graf Kanit noch oft sein Sprüchlein von den die Notiz der Täglichen Rundschau" völlig genügt habe, der Rechte des Proletariats anzunehmen. Mit dieser erbärmlichen die Führer der Berliner Sozialdemokratie zu einem Ausrede geht aber nun der freifinnige Herr Dr. Barth selbst scharf Bollfreundlichen französischen Sozialdemokraten auffagen. ins Mauseloch zu ber­Nach der Ueberweisung der Steuervorlagen in die Stom- gloriofen Rückzug ins Gericht. Er schreibt in der Nation: Die Debatten über die Straßendemonstrationen mission folgte die erste Beratung der Novelle zum Gesetz über anlassen". Die durch das Klassenwahlrecht in ihrem staatsbürgerlichen die Naturalleistungen für die bewaffnete Macht. Die bei Ver- auf der sozialdemokratischen Preußenkonferenz sollten doch Rechte geschädigten Boltsteile haben geradezu die staats­bürgerliche Pflicht, sich nicht fein säuberlich der abreichung von Naturalverpflegung den Quartiergebern zu den Herren längst Klarheit darüber gegeben haben, daß sich Privilegienwirtschaft zu unterwerfen, sondern stehende Vergütung beträgt nach§ 9 Nr. 2 des geltenden Ge- die Sozialdemokratie in ihrer Mehrheit von Straßen­demonstrationen nichts verspricht. Das Delirieren über den dagegen mit allem Nachdruck zu Felde zu ziehen. Keine setzes pro Mann und Tag: Partei ist zu diesem Kampfe besser legitimiert, als die Sozial­gloriosen Rückzug" und die schlappe Proklamation" der demokratie. Sie ist die bei weitem stärkste Partei Preußens und Berliner Sozialdemokratie verrät deshalb nichts als die Wut im preußischen Klassenparlament auch nicht durch ein einziges der enttäuschten Scharfmacher. Mitglied vertreten. Was man ihr zum Vorwurf machen kann, ist nicht, daß sie sich jetzt anschickt, das Dreiklassenwahlsystem mit allen Mitteln der politischen Agitation zu gewinnen, sondern daß sie mit ihrer notwendigen Arbeit nicht schon längst begonnen hatte... Für den Liberalismus wäre

a) für die volle Tageskost

b) für die Mittagskost

c) für die Abendkost

d) für die Morgenkost

mit Brot 80 Pf.

ohne Brot 65 Pf.

40

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Diese im Jahre 1875 festgelegten, im Jahre 1898 wieder holten Säge sollen nun erhöht werden. Es sollen statt der

nehmen werde.

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Sie wollen Blut sehen!

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Der Deutschen Tageszeitung" bereitet die faltblütige Erklärung der Berliner Sozialdemokratie, daß sic gar nicht daran dente, am 21. Januar durch eine Straßen­demonstration dem Scharfmachertum die Gelegenheit zu einem

Als der