Partei- Angelegenheiten.
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Nr. 11. Sonntag, den 14. Januar 1906.
Tegel . Dienstag, den 16. Januar, abends 812 Uhr, findet eine Mitgliederversammlung des Wahlvereins im Lokale von Rob. Schmidt, Schlieperstr. 64 statt, Tagesordnung: 1. Bericht von der Generalversammlung des Wahlvereinsverbandes. 2. Kassenbericht. 3. Bezirkscinteilung und Wahl zweier Bezirksführer. 4. Gemeindevertreter wahlen und Wahl eines Komitees. 5. Vereinsmitteilungen. Der wichtigen Tagesordnung wegen ersucht um zahlreiches Erscheinen Der Vorstand.
gegraben hätten, zu Felde zu ziehen. Er wurde aber von seinen eigenen Parteifreunden: Dr. Breitscheid, Abg. Dr. Pott hoff, Dr. Bernstein- Erdmannsdörffer und Barth widerlegt. Es war erfreulich, daß diese Redner keinen Zweifel darüber ließen, daß sie den Kampf gegen das Dreiklassenwahlrecht unter allen Umständen mitmachen würden. Ob sie die Masse der Liberalen hinter sich haben oder ob diese der Parole der Freien Deutschen Presse" folgen und beiseite stehen werden, wird die Zufunft lehren.
Eine Resolution zugunsten des allgemeinen, gleichen, direkten und geheimen Landtagswahlrechts fand einstimmige Annahme. Gleiche Versammlungen sind auch in anderen Orten des Kreises Teltow- Beeskow- Storfow- Charlottenburg geplant. U. a. wird Dr. Barth am Sonntag, den 14. d. M., vormittags 11% Uhr, in der Unionsbrauerei in der Hafenhaide gegen das preußische
Ertner. Dienstag, den 16. Januar, abends 8 Uhr, im Degebrodtschen Lokale, Friedrichstraße: Mitgliederversammlung des Wahlvereins für Erkner und Umgegend. Tagesordnung: 1. Vortrag des Genossen Rühl:" Die Notwendigkeit der politischen Organisation". 2. Diskussion. 3. Aufnahme neuer Mitglieder. Dreiflassenwahlrecht sprechen. 4. Verschiedenes. Der Vorstand.
Friedenau . Heute in allen Bezirken Flugblattverbreitung. Dienstag, abends 129 Uhr, Mitgliederversammlung bei Grube, Kaiser Allee 85. Tagesordnung: Vortrag über den politischen Massenstreit. Diskussion. Bereinsangelegenheiten und Verschiedenes. Es ist Pflicht jedes Parteigenossen, fich an der Flugblattverbreitung zu beteiligen und in der Versammlung zu erscheinen. Der Vorstand.
Köpenid. Dienstag, den 16. Januar, abends 8 Uhr, Generalversammlung des Wahlvereins im Kaiserhof", Grünstraße. Tagesordnung: Vortrag. Diskussion. Wahl des Vorstandes und der Funktionäre. Die Genossen werden ersucht, zahlreich und pünktlich zu erscheinen.
Wilmersdorf . Die Genossen werden ersucht, heute früh 72 Uhr, in folgenden Lokalen zur Flugblattverbreitung zu erscheinen: 1. und 2. Bezirk im Restaurant Zur Pfalzburg ", 3., 4. und 5. Bezirk bei Käsler, Lauenburgerstraße, 6. Bezirk bei Fischer, Bruchsalstraße, 7. Bezirk bei Kalety , Westfälischestr. 60.
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Treptow - Baumschulenweg. Am Dienstag, den 16. Januar, abends 8 Uhr, hält der Wahlverein in Speers Festsälen seine General Versammlung ab. Außer einem interessanten Vortrag stehen unter anderem Kassenbericht und Abrechnung vom Gründungsfest auf der Tagesordnung. Ferner sei darauf hingewiesen, daß der Vorstand den Wünschen der Mitglieder nachkommend, einen Vortrags- Zyklus für Monat Februar arrangiert hat. In demselben wird Genosse Grunwald das Erfurter Parteiprogramm crläutern. Es ist wohl bei der Wichtigkeit dieses Themas zu erwarten, daß sich die Parteigenossen recht zahlreich daran beteiligen. Die Vorträge sind vollständig kostenlos. Anmeldungen hierzu werden in der Generalversammlung sowie bei den Bezirksführern
entgegengenommen.
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Jnferate Sechsgeipaltene Kolonelzeile 20 Pfg.
Bel größeren Aufträgen entsprechenden Rabatt. unnatürlichen Mutter führen können, werden bei der Kriminalpolizei Hauptstr. 96, Zimmer 6, entgegen genommen. Nixdorf.
Den zwischen der Herfurth, Steinmez, Lichtenrader - und Oskarstraße belegenen Lauben statteten in der Nacht vom Donners tag zum Freitag Einbrecher einen Besuch ab und erbrachen 12 Lauben, alles mitnehmend was sie fanden. Zurückgelassen haben die Einbrecher einen Dachdeckerhammer, ein Beil und einen gelben Gummis schlauch.
Hier tagte am Dienstag, den 9. Januar, eine Mitgliedero versammlung des Wahlvereins, in welcher Genosse Brilfe einen Vortrag über Lebensmittelsteuern hielt. Unter Verschiedenes erinnerte Genosse Guttbier daran, daß die Wählerlisten in der Zeit vom 15. bis 31. Januar ausliegen und daß es Pflicht jedes Genossen ist, dafür zu sorgen, daß sein Name in den Listen steht.
Freie Bolksbühne Charlottenburg . Die Januarvorstellung des Vereins findet Donnerstag, den 25. Januar, abends 8% Uhr, im Volkshause, Rosinenstraße 3, statt. Zur Aufführung gelangt Zur Aufführung gelangt Winterschlaf", Drama von May Dreyer. Für diese Vorstellung Der Vorstand der Ortskrankenkasse hat sich tonstituiert. Bum gültige Neuanmeldungen werden nur bis Montag, den 22. Januar, ersten Vorsitzenden ist der Tischler Wilhelm Schulz, O. 112, Gürtelvon den nachstehenden Zahlstellen angenommen: Müller, Rosinen- ftraße 29a, gewählt worden. Das Kaffenlokal, das von 8-1 Uhr straße 3, Voltshaus, Wilt, Kirchstraße 30, Paesler, Schlüterstraße 8, dem Publikum geöffnet ist, befindet sich in der Frankfurter Chaussée F. Schmidt, Wilmersdorferstraße 130, Konsumverein I, Wilmers- Nr. 156, frühere Nr. 115. dorferstraße 27, Konsumverein II, Potsdamerstraße 12, Bigalke, Nieder- Schönhausen. Schloßstraße 26a und in Wilmersdorf : Murrer, Eislebenerstraße 14 und Käsler, Lauenburgerstraße 20.
Parteigenossen, die Gemeinderatswahlen stehen wieder vor der Tür. Jeder forge für rege Agitation, damit es uns diesmal geAchtung, Parteigenossen! Am 29. Januar finden die Neu- lingt, einige Vertreter ins Dorfparlament hineinzubekommen. Die wahlen zum hiesigen Gewerbegericht statt. Ueber die Wichtigkeit Wählerlisten liegen vom 15. bis 30. Januar, auch Sonntags, und Bedeutung dieser Wahlen ein Wort zu sagen, sollte sich eigent- im Gemeindehause während der Bureaustunden aus. Wem es lich erübrigen. Wenn man sich jedoch die Beteiligungsziffer( 1902: die Beit nicht erlaubt, selbst die Listen einzusehen, den verweisen 2247 Wähler, 1904: 2466 Wähler) ansieht, so findet man, daß noch wir auf die an anderer Stelle des Blattes bekannt gegebenen Eineine große Interessenlosigkeit vorhanden ist. Allerdings war bis- zeichnungslisten, die in den Lokalen ausliegen. her mit einem ernsthaften Gegner nicht zu rechnen, ob dies aber bei der jezigen Wahl in gleicher Weise zutrifft, läßt sich zurzeit Oranienburg . noch nicht übersehen, jedoch laffen alle Vorgänge es angezeigt scheinen, daß wir auf der Hut sein müssen. Es ist Ehrenpflicht aller in Charlottenburg wohnenden oder beschäftigten Arbeiter, bei der Wahl ihre Stimme abzugeben.
Wahlberechtigt ist jeder Arbeiter, welcher das 25. Lebensjahr vollendet hat und im Bezirke des Gewerbegerichts wohnt oder beschäftigt ist. Diejenigen Arbeiter, welche zum Amte eines Schöffen unfähig sind, sind nicht wahlberechtigt. Da am Orte teine Innungsschiedsgerichte bestehen, so sind alle Arbeiter wahlberechtigt, Soweit deren Arbeitgeber nicht einzeln dem Berliner Innungsschiedsgericht angeschlossen sind. Nach einer neueren präziseren Auslegung des hiesigen Gewerbegerichts, das Wahlrecht der Gärtner betreffend, find Gärtnergehülfen und Gärtnereiarbeiter nur dann wahlberechtigt, wenn sie Kunst- und Handelsgärtnerei im eigent lichen Sinne betreiben, das heißt, sich nicht bloß mit der Gewinnung und Verwertung der bloßen Bodenerzeugnisse, sondern in der Hauptsache auch mit deren Umformung und Verarbeitung, 3. B. zu Kränzen usw., sowie mit deren Veredelung beschäftigen, insbesondere auch, wenn der Gärtnereibetrieb zur Gewerbesteuer veranlagt ist.
Ober Schöneweide. Heute, Sonntag früh 8 Uhr, Flugblattverbreitung von den bekannten Stellen aus. Montag, 15. Januar, abends 8 Uhr, im Wilhelminenhof, Bolts- Cabaret von Margarete Waltotte, welche uns aus den Aufführungen von Nachtasyl in guter Erinnerung ist, diesesmal aber uns das Leben in schöneren Farben zeigen wird als damals. Eintrittspreis 40 Pf. Am Mittwoch, den 17. Januar, abends 8 Uhr, bei E. Kaufhold, Wilhelminenhofstraße 18: Mitgliederversammlung des Wahlvereins. Tagesordnung: Zur Ausübung des Wahlaktes bedarf es einer Legitimation. Vortrag des Genossen Hildebrand über: Ein Stück aus der preußischen Für diejenigen Wähler, die hierorts wohnen, stellt das zuständige Geschichte. Diskussion. Verschiedenes. Vereinsangelegenheiten. Bolizeirevier diese aus. Für diejenigen die im Orte beschäftigt Eine rege Beteiligung für die Veranstaltungen erwartet find, hat der Arbeitgeber eine Legitimation auszustellen. Formu lare hierzu sind in der Gerichtsschreiberei des Gewerbegerichts in der Zeit von 9-2 Uhr und beim Genossen Franz Jost, Grünstraße 23, b. III, abends von 5-7% Uhr, unentgeltlich zu haben. Aber nicht nur sein Wahlrecht soll man ausüben, sondern auch am Tage der Wahl sich zu den erforderlichen Arbeiten als Listenführer, Stimmzettelverteiler usw. zur Verfügung stellen. Genossen, die gewillt sind, am Wahltage mitzuarbeiten, können sich beim Genossen Otto Flemming, Schlüterstraße 71, persönlich oder schriftlich melden. Der Wahlakt dauert von vormittags 10 Uhr bis nach mittags 1 Uhr und von nachmittags 5 Uhr bis abends 8 Uhr.
Der Vorstand.
Zehlendorf . Am Dienstag, den 16. d. M., abends 8 Uhr, findet im Lofal von B. Mickley, Potsdamerstr. 25, die Mitgliederversamm lung des Wahlvereins statt. Genoffe Gruhl- Nowates spricht über:" Gemeindepolitit". Ferner soll Stellung zu den diesjährigen Gemeindewahlen genommen werden. Es ist Pflicht aller Genossen, vünktlich zu erscheinen.
Vorort- Nachrichten.
In der Havel ertrunken ist der 12jährige Sohn des Schiffers Bierath, der mit seinem Kahne bei Oranienburg im Winterquartier liegt. Der Knabe spielte mit mehreren Altersgenossen am Havelufer und die Kinder liefen über die die Zillen mit dem Ufer verbindenden Bohlen. Wohl infolge eines Fehltrittes, stürzte der kleine Zierath plöglich ins Wasser. Die übrigen Knaben liefen, statt Hülfe herbeizuholen, fort, so daß der Unglücksfall von den Schiffern nicht sofort entdeckt wurde. Als man auf das Verschwinden des Knaben auf merkjam wurde, war es bereits zu spät. Die Leiche des Kindes fonnte erst nach längerem Suchen gelandet werden. Potsdam .
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Der sozialdemokratische Wahlverein hielt am 10. d. Mts. feine erste Versammlung im neuen Jahre ab. Nach der Aufnahme von 11 neuen Mitgliedern gab Genosse Werner den Kassenbericht für das letzte Quartal. Troß der großen Ausgaben für die Stadt. verordnetenwahl ist der Kassenbestand ein guter; er beträgt 143,42 Mart. Dem Kassierer wurde Decharge erteilt. Die am 14. Januar in Hakenfelde tagende Kreis- Generalversammlung zeitigte eine längere Diskussion betreffend die von Spandau ge stellten Anträge. Allgemein wurde es für unnötig befunden, den Zentralvorstands- Bericht den Zweigvereinen extra zugehen zur lassen; der Bericht in der Parteipreffe genüge. Nur Genosse Paul Biemann trat dafür ein, indem er ausführte, daß der Wert der artiger Berichte in besonderer Form immer mehr zur Geltung tomme und sowohl als Rechenschaftsberichte wie als Informations. material für die Parteigenossen nicht zu unterschäßen feien. Zum zweiten Spandauer Antrage, Zulassung eines Mitgliedes zur " Vorwärts"-Preßfommission, gaben Genosse Staab und andere war ihre Zustimmung, machten aber auf die eventuell eintretenden notwendigen Konsequenzen betreffend den Anschluß an GroßBerlin aufmerksam. Betreffs einer von Genossen Stoof wieders gegebenen Aeußerung auf eventuelle Umgestaltung der jetzigen Organisationsform wurde allgemein die Ansicht ausgesprochen, daß ohne zwingenden Grund von der eingeführten Wahlvereinsform Zwei schwere Unfälle. Gestern nachmittag gegen 3 1hr fuhr resp. Zentralisation nicht abgewichen werden solle. Die Zentralder in der Schweinemästerei von Rieb, Nonnenwiese zu Charlotten- organisation habe sich sowohl in bezug auf die Geschäftsführung Charlottenburg . In eine Agitation zur Erringung des allgemeinen, gleichen, burg wohnende und in Stellung befindliche etwa 32 Jahre alte wie namentlich auf die Kostengebarung bis jetzt gut bewährt und Direkten und geheimen Wahlrechts zum Landtage sind die Liberalen Kutscher Karl Friedrich mit ſeinem zweispännigen Lastwagen sei im Interesse einer straffen Zusammenfassung der Parteigenossen eingetreten. Am Freitag referierte in einer, leider nur schwach be- von dem Platz Am Lützow her in die Rosinenstraße hinein. Bor weiter auszubauen. Als Delegierte zur Kreis- Generalversammlung dem Hause Rosinenstr. 16 fuhr er gegen einen ihm entgegen wurden die Genossen Förster, Bruschinski und Stoof gewählt; suchten Versammlung Herr Dr. Barth über dies Thema. Der kommenden Lastwagen. Er stürzte vom Bock herunter und geriet der Vorsitzende, Genosse Staab, nimmt in seiner Eigenschaft als Redner übte nicht nur an dem Dreiklassenwahlrecht eine scharfe Hierauf folgte eine Kritif, sondern bemühte sich auch, den Liberalen flar zu machen, ihm einen Beckenbruch und innere Verlegungen beibrachten. Von eingehende Aussprache über unsere örtlichen Verhältnisse der Kritif, sondern bemühte sich auch, den Liberalen flar zu machen, unter die Räder seines Wagens, die ihm über den Leib gingen und Revisor ebenfalls an der Versammlung teil. daß sie in ihrem eigenen Interesse verpflichtet seien, endlich Farbe Passanten wurde der Schwerverletzte in einen Hausflur gebettet, Parteipresse, deren Spedition eine Verbesserung erfahren zu bekennen. Die in Preußen betriebene Klassenpolitit sei für den bis er von einem Krankenwagen nach dem Krankenhause Westend soll. Die Angelegenheit wurde dem Vorstande zur Erledigung Staat äußerst gefährlich; die Klassenjustiz habe sich erst jetzt wieder Gin überwiesen. abgeholt wurde. Unterwegs erlag er seinen Verletzungen. Ebenso wurde die Frage einer modernen Um im Falle Löbe- Breslau gezeigt. Man vergleiche mit dem Breslauer weiterer Unglücksfall ereignete sich gestern vormittag gegen 10 Uhr gestaltung der Bibliothek der durch drei Genossen verstärkten Urteil die Urteile gegen Duellanten, und man werde einen Begriff auf dem Kurfürstendamm , Ede Fasanenstraße. Dort war der Bibliothekfommission zur Regelung übertragen. Nach Erledigung davon bekommen, wie dem Volte der Begriff von der Heiligkeit der 61 jährige Straßenfeger Wilhelm Grube aus der Krummestr. 21 mehrerer Vereinsangelegenheiten richtete dann noch der Kassierer Gesetze beigebracht werde. Die Liberalen dürften, wenn ein Sturm auf das Dreitlassenwahlrecht erfolge, nicht teilnahmslos beiseite ou Charlottenburg mit dem Zusammenfegen des Kehrichts beschäf- die Mahnung an die Genossen, für ordnungsmäßige An- und stehen, sie müßten die Gelegenheit ergreifen, um zu zeigen, daß fie tigt. Als der alte Mann das Warnungssignal eines Straßenbahn- Abmeldungen der ab und zureisenden Parteigenossen zu forgen. Ebenso wurden die Restanten an die endliche Era eine ernstliche demokratische Politik zu führen bereit seien. Niemals wagens vernahm, wollte er zur Seite treten; dabei übersah er einen in großer Schnelligkeit herannahenden Müllwagen. Die Pferde füllung ihrer Beitragszahlungen erinnert. Den Schluß der inter habe es eine Zeit gegeben, wo es so nötig sei, daß der Liberalismus sich auf seine Vergangenheit besinnt und wo es möglich sei, alle rissen ihn zu Boden, der Wagen ging ihm über die Hände und die effanten und gut verlaufenen Versammlung bildete der Bericht Häder trennten ihm sämtliche Finger der linken Hand ab und über die lebte Stadtverordneten Versammlung, echt Demokratischen für ein Ziel zu gewinnen. Das Ziel heiße: quetschten von der rechten Hand ihm den kleinen Finger ab. Außer der von den Genossen Bruschinski und Staab erstattet wurde. Ver Nieder mit dem Dreitlajjenwahlrecht! Statt dessen das allgemeine, bem og er sich Verletzungen am Kopf und an den Beinen zu. In anlassung dazu gab namentlich die Aeußerung des Bürgermeisters gleiche, direkte und geheime Wahlrecht zum Landtag. bewußtiosem Zustande wurde der bedauernswerte Mann nach der Vorfastner gelegentlich der Einführung der wieder- resp. neu Unfallstation Zoologischer Garten gebracht, wo er die erste Sülfe gewählten Stadtverordneten. Nach der Rede des Herrn Bürgererhielt. Von dort aus wurde er mit dem Krankenwagen nach dem meisters soll nämlich die Wiederwahl von 16 der ausgeschiedenen Krankenhause Westend geschafft. Schöneberg .
In der lebhaften Diskussion, die dem mit stürmischem Beifall aufgenommenen Vortrage folgte, spielte die Klassenjustiz, obwohl der Leiter der Versammlung, Stadtv. Kaufmann, berartige
Ausdrücke zu unterlassen bat, eine große Rolle. Auch eine Anzahl Sozialdemokraten hatten sich eingefunden. In ihrem Namen berwahrte Genosse Hirsch die Partei gegen den unberechtigten Vorwurf des Referenten, daß die Sozialdemokratie bisher nichts gegen das Dreillaffenwahlrecht unternommen habe, um sodann die Gründe anzuführen, aus denen die Sozialdemokraten den Wahlrechtskampf der Liberalen nicht allzu ernst nehmen. Seine Ausführungen gipfelten in der Erklärung, daß die Sozialdemokraten es freudig begrüßen würden, wenn auch die Liberalen den Sturm auf das Dreitlassenwahlsystem mitmachen würden. Anderenfalls würden sie allein borgehen und solange fämpfen, bis sie den Sieg errungen hätten. Genosse Dr. Borchardt legte den engen Zusammenhang der Schulvorlage mit dem Dreiklassenparlament dar. Wenn es ernst fei mit der Bekämpfung der Schulvorlage, dem müsse es auch ernst sein mit der Bekämpfung des Landtagswahlrechts. Ein solcher Entwurf sei nur im Dreitlassenparlament möglich.
Im weiteren Verlauf der Debatte versuchte Herr Geh! gegen Die Sozialdemokraten, die auch hier wieder das Kriegsbeil aus
Die Stichwahl im zweiten Bezirk zwischen unserem Genossen Obst und dem Mischmaschkandidaten Gottschalt ist vom Wahl. vorstand bereits auf Dienstag, den 30. Januar, fest gesetzt worden. Schon jetzt machen sämtliche bürgerliche Streise mobil, uns das Mandat streitig zu machen. Das wird uns natürlich veranlassen, erst recht mit aller Energie darauf hinzuarbeiten, daß in der Stichwahl alle die Säumigen ihre Wahlpflicht ausüben, die sie bei der Hauptwahl vernachlässigten.
Ueber einen Rindermord teilt die Schöneberger Kriminalpolizei folgendes mit: Auf dem Bildhauerplak bon Rütter am Königsweg ist die Leiche eines neugeborenen Kindes männlichen Geschlechts auf gefunden worden. Sie lag in einem Pappfarton, welcher das Wort Militärhandschuhe" aufgedrudt enthielt. In roter Tinte war die Bahl 409 aufgeschrieben. Das Paket ist jedenfalls über den Zaun hinweggeworfen worden. Angaben, welche zur Ermittelung der
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20 Stadtverordneten bezeugen, daß die Wähler mit dem Wirken der städtischen Körperschaften zufrieden gewesen seien. Die Redner führten jedoch an der Hand des tatsächlichen Wahlergebnisses den Beweis, daß die gesamte Wählerschaft durchaus nicht mit der sibenden Klassen einverstanden sei. Im Gegenteil zeige die beeinseitigen Geschäftsführung auf dem Rathause zugunsten der be. beutende Zunahme der sozialdemokratischen Stimmenzahl eine starke Unzufriedenheit mit der jetzt gehandhabten Kommunal verwaltung. Genoffe Staab wies noch ganz besonders auf die Mißberwaltung. Genosse Staab wies noch ganz besonders auf die Mißstände der zweiten Residenzstadt hin und führte die Protest. erklärungen des stellvertretenden Stadtverordneten - Vorstehers Pauli gegen die angeblichen Eingriffe des Polizeidirettors v. Stard in die Selbstverwaltung Potsdams auf ihren wahren. Wert zurüd. Denn die Hausbesikermehrheit im Stadtparlament frage den Teufel nach der Selbstverwaltung, wenn es nicht an ihren Geldbeutel gebe. hier aber, wo den Stadtvätern" mit Recht ihre Sünden bezüglich der Verkehrsverhältnisse vorgehalten wurden und der neue Polizei direktor kategorisch die Neupflasterung von einem halben Hundert