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Der Vorstand des sozialdemokratischen Wahlvereins Rigdorf Schritt vorwärts zu tun, so hätten sie dies bei den lehten Stadt, nach der Unfallstation in der Badstraße gebracht, wo fofort der Magen trat vor zirka 14 Tagen mit der Anfrage an den Saalbefizer der verordnetenwahlen sehr gut befunden können. Sie blieben aber ausgepumpt wurde. Im Lazaruskrankenhause liegt die Bedauerns. Neuen Welt", Herrn Scholz, heran, ob sein Saal für den 21. Januar, entweder zu Hause oder stimmten für die Anhänger der Fleisch - werte fast hoffnungslos danieder. Der Grund zur Tat soll sein, mittags 12 11hr, frei wäre. Diese Frage wurde von dem Inhaber steuer. Es geschieht den Herren Fleischermeistern jetzt also ganz daß sie zu Unrecht beschuldigt wurde, mit ihrem Onkel ein intimes bejaht, aber eine direkte Busage an Herrn Scholz von recht, wenn sie die Folgen ihrer Wahltaktik am eigenen Leibe Verhältnis zu unterhalten. Wegen eines unheilbaren Nerven= feiten des Vorstandes wurde noch nicht gegeben. In zu spüren bekommen. Teidens ist gestern der Postschaffner Johann R. aus der Ererziereiner späteren Vorstandssitung wurden die Versammlungs straße in den Tod gegangen. R. mußte vor einiger Zeit der Krantangelegenheiten nochmals erörtert und man kam aus wohlerwogenen heit wegen seinen Dienst aufgeben. Gestern morgen verschwand er taktischen Gründen zu dem Entschluß, dieses Mal auf die„ Neue plötzlich aus der Wohnung. Nachmittags fand man ihn erhängt auf Belt" zu verzichten, wovon Herr Scholz verständigt wurde. Dieses dem Boden vor. R. hatte in einem Anfall von Nervenüberreizung ist der ganze Hergang der Angelegenheit. Wie die„ StaatsbürgerHand an sich gelegt.. Ein Selbstmord eines Berliners Zeitung" dazu kommt, eine derartige provokatorische und verlogene Das Riesenprojekt, durch dessen Ausführung eine geradlinige wird aus Stralsund berichtet. Dort wurde dieser Tage auf freiem Notiz zu bringen, ist uns unverständlich und ebenso Herrn Verbindung des Berliner Schlosses mit dem südlichen Teile von Felde die Leiche eines gut gekleideten Fremden aufgefunden, der sich, Scholz, welcher uns die Erklärung abgab, in feiner Weise im Westend , dem Grunewald und der Havel geschaffen werden soll, wird wie die nähere Untersuchung ergab, mittels Revolver eine Kugel Zusammenhang mit dieser Notiz der„ Staatsb.- 3tg." zu stehen und bis zur Vollendung der„ Heer- und Prachtstraße" noch Jahre er- in die rechte Schläfe gejagt hatte. Der Tote ist später als der auch von keinem Mitgliede des Wahlvereins in irgend einer Form fordern, obgleich die Verbreiterung der Bismarckstraße in Char - 24jährige Tischler Julius Bräutigam festgestellt worden. angegangen wurde, an die Partei einen Betrag von 50 M. zu lottenburg, eines der wichtigsten Glieder des großen Straßenzuges, bereits erfolgt ist. Die Hauptfrage für gewisse Streise besteht nun Einen frechen Einbruch verübten Schautastendiebe in dem be zahlen." Wir bringen diefe Notiz auf Wunsch zum Abdruck, obwohl wir darin: Mit welchen monumentalen Werfen soll die fünftige Bracht- fannten Herren- und Knabengarderoben- Geschäft von Hermann gleich bei Veröffentlichung der Staatsbürger- Zeitungs"-Notiz den straße" ausgestattet werden? Am Brandenburger Tor ist die Stillschwveig jr., Blücherstraße 6. Den Dieben gelang es, einen Schwindel festgenagelt haben. Straße schon von den Standbildern des Kaisers und der Kaiserin größeren Teil der ausgestellten Westen zu erbeuten. Von einem Rummelsburg . Friedrich eingefaßt, am Großen Stern werden auf den Jagdgruppen hinzukommenden Wächter wurden die Diebe verscheucht, und es der Büffel, Eber, Hase und Fuchs gehetzt. Aber hier, wo ehemals fonnten deshalb noch eine Anzahl im Schaukasten befindlicher Westen der bis in die Puppen" führende Wege endete, beginnt nunmehr gerettet werden. eine lange Strecke, die mit keinem Monument geschmückt" ist. Sobald der Wanderer das Weichbild Charlottenburgs betritt und mag er auch darüber hinaus bis zur Havel pilgern, ist auf dem weiten Wege kein einziges Denkmal mehr zu entdecken. Das ist ein„ Mangel", dem„ abgeholfen" werden muß! Man hat deshalb schon, wie verlautet, eine Verschönerung" der" Prachtstraße" angebahnt.
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Die hiesige Verkaufsstelle Türrschmidtstraße Nr. 6 des Berliner Konsumvereins" hatte im Dezember einen Umfaz von 9729 M. Eine stärkere Beteiligung der Borhagener Bevölkerung würde wohl geeignet sein, die Errichtung einer besonderen Verkaufsstelle für Borhagen zu beschleunigen. Schöneberg .
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Statistisches vom November. Die Zahl der Lebend geborenen war im Berichtsmonat niedriger als im Oktober, sie betrug 224( 252), darunter uneheliche 11 oder 4,91 Proz. Die auf das Jahr und Tausend berechnete Geburtenziffer stellte sich auf 19,42( 21,84). An Eheschließungen find 111( 208) zu verzeichnen, darunter 18( 40) Mischehen. Geringer als im Vormonat war auch die Zahl der Sterbefälle, fie belief sich auf 88( 107). -An Infektionstrantheiten starben 13( 14), insbesondere an Lungenschwindsucht 9( 11). Jm Alter bis zu 1 Jahr starben im ganzen 18( 29), d. i. 20,45 Proz. aller Sterbefälle des Berichtsmonats. Die Sterblichkeitsgiffer betrug demnach 7,63( 9,27). Zu- und Fortzüge brachten ein Mehr von 1030 und 29 Haushaltungen( 4070 bezt. 611). Der Austausch mit Berlin und seinen Vororten stellte sich derart, daß 227 zugezogenen 139 fortgezogene Haushaltungen gegenüberstehen( 1376 bezi. 955). Die Fluktuation der Bevölkerung war also im November eine minimale. Baugenehmigungen für Wohnhäuser wurden 22( 19) erteilt, gebrauchsfertig wurden 4( 0) Neubauten. Der Zugang an Wohnungen belief sich auf 3 mit 1 gimmer, 8 mit 2, 17 mit 3, 11 mit 4, 26 mit 5 und eine Wohnung mit 6 Bimmern, zufammen auf 69 Wohnungen. Der Grundstück swechsel erstreckte sich auf 8 bebaute und 20 unbebaute Grundstücke. Der Gesamtumsatz im Grundstücksverkehr jetzt sich aus 2710 000 m. für die bebauten und 1 836 400 m. für die unbebauten Grundstücke zusammen. Die Barunterſtüßungen aus der Armentaise beliefen fich auf 13 837 M. Die Zahl der unterstützten männlichen und weiblichen Personen betrug 272 beziv. 795, zusammen 1067.
Die Bevölkerungsziffer hatte am 1. Dezember bekannt lich die Höhe von 140 932 Personen erreicht, hatte also gegen den Bormonat um 1200 zugenommen.
leber das Gesundheitswesen ist zu berichten, daß Desinfektion erfolgte in 6 Fällen in der Anstalt und in 21 Fällen gleichzeitig in der Wohnung. Die beiden Rettungswachen ( Nollendorfstraße und Herbertstraße) wurden 238 mal in Anspruch genommen, darunter allein nur Verlegungen in 208 Fällen und von diesen wiederum waren 200 männliche.
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Beim Gewerbegericht anhängig gemacht wurden 72 Streitsachen, davon übernommen aus dem Bormonat 40. Erledigt wurden 98 und zurückgestellt 24. Dem Kaufmannsgericht lagen 23 Streitfälle vor, davon blieben unerledigt 6. Die Ortstrankenkasse hatte am 1. Dezember 19176 Mitglieder gegen 16 108 am gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.
In welchem Maße die Volksküche von Monat zu Monat in Anspruch genommen werden muß, zeigt sich aus der steigenden Frequenz. Während im Oktober sich die Gesamtzahl der Portionen auf 11 829 belief, stieg sie im November auf 16 415. Geiviß auch ein Beweis von der überlaufenden Kompottschüssel! Friedenau .
Am Donnerstagabend fand im Lokal Gesellschaftshaus in der Rheinstraße die erste ordentliche Generalversammlung des Konsumvereins Friedenau und Umgegend statt. Nach der furzen Uebersicht, die der Geschäftsführer Langosch über die Entwickelung des Vereins gab, ist der Mitgliederbestand bis heute auf 109 gestiegen. Leider Becken noch nicht alle Mitglieder ihren Bedarf in ihrem eigenen Geschäft, sonst würde der Umsatz höher sein. Dieser betrug in den ersten 19 Tagen seit Eröffnung des Geschäfts bis 31. Dezember 1092 M. Die bis dahin gemachten Einzahlungen auf Geschäftsanteile bezifferten fich auf 821 M., die Spareinlagen auf 1274 M. Sämtliche Einnahmen seit der Gründung der Genossenschaft 3274 M., jämtliche Ausgaben 2393. Im ganzen kann die bisherige Entwickelung als zufriedenstellend bezeichnet werden und berechtigt zu der Hoffnung, daß Friedenau einen guten Boden für das Konsumvereinswesen abgeben wird. Im Laufe der ziemlich lebhaften Diskussion wurden von den Versammelten eine Reihe Fragen, Wünsche und Anregungen vorgebracht, deren Erfüllung die Verwaltung nach Möglich feit zusagte.
Waidmannsluft und Umgegend.
In der letzten Wahlvereinsversammlung hielt Genosse Hermann Schulz- Berlin einen instruktiven Vortrag über Kommunalpolitik. Genosse Schulz legte an der Hand unseres kommunalpolitischen Programms unsere Aufgaben auf diesem Gebiete dar, die so unendlich mannigfaltiger Natur feien. Vieles gäbe es nach dieser Richtung hin zu arbeiten. In der Diskussion fanden die Ausführungen ungeteilte Zustimmung. Dann erstattete Genosse Kotterba den Bericht von der Verbandsversammlung für Groß- Berlin. Der Bericht des Kassierers ergibt, daß einer Einnahme von 338,90 M., eine Ausgabe von 262,85 m. gegenübersteht. Mit dem alten Bestand ist ein Betrag von 160,54 W. vorhanden. Zur Agitation wurden dem ersten Vorsitzenden 50 M. überwiesen. Zur Aufnahme hatten sich neun Genossen gemeldet. Potsdam .
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Am Bahnhof Tiergarten wird die Straße durch die Stadtbahnüberführung überspannt; der wenig günstige Eindruck, der hierdurch hervorgerufen wird, soll später wieder verwischt werden durch die großartige" Wirkung, die man von der neu zu erbauenden Charlottenburger Brüde erwartet. Wie bekannt, ist das Projekt des Professors B. Schäde zur Ausführung bestimmt, das heißt der letzte der zahlreichen Entwürfe, die von Professor Schäde, ebenso wie von vielen anderen Architekten, eingereicht worden waren. Auch bei seinem neuesten Projekt hatte der Architekt verschiedenen aus Hoffreisen an ihn gerichteten Wünschen Rechnung tragen müffen. Die fünftige monumentale Charlottenburger Brücke dürfte freilich, wenn fie erst fertiggestellt ist, allgemeine Verwunderung erregen. Dort, an einer Stelle, an der ein enormer Verkehr eine breite, freigelegene Brücke als dringend notwendig erscheinen läßt, soll eine mit mo dernem" und doch recht altem Zierat überladene Brücke hergestellt werden. Man hört da von einem torartigen Ueberbau an der Oft seite der Brüde" Schwibbogen" scheinen nun einmal in Groß- Berlin an der Tagesordnung zu sein, von säulenartigen Aufbauten an der Westseite, von mächtigen Pylonen, die in der Mitte der Brücke errichtet und von Standbildern des Königs Friedrich I. und der Königin Sophie Charlotte flankiert werden sollen. Denkmäler über Denkmäler! Der weite Ausblid, den man wenigstens von der Station Tiergarten nach, Westen auf die„ Prachtftraße" haben würde, muß durch eine mit solchem Ballast beschwerte Brüde gehindert werden. Aber damit ist man noch nicht zufrieden. Auf der Höhe von Süd- Westend soll abermals die" Brachtstraße" durch ein hochragendes, gewaltiges Bauwerk, durch ein turmartiges Monument, das die" Germania " verherrlichen soll, unterbrochen werden. Wenn das Ende dem Anfang entspricht, wird die Brachtstraße nichts anderes werden als eine„ Siegesallee " in vergrößertem Maßstabe.
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Von einer Automobildroschke überfahren und schwer verlegt wurde gestern an der Ecke der Warschauerstraße und Frankfurter Allee der 34jährige Arbeiter Karl Richter, als er den Fahrdamm an der Straßenkreuzung überschreiten wollte. Der Automobilfahrer, dessen Gefährt eine bedeutende Fahrgeschwindigkeit hatte, gab zwar rechtzeitig das Warnungssignal, doch wurde N. durch dasselbe anscheinend verwirrt, denn statt nach dem Bürgersteig zurück zu eilen, lief er direkt gegen das Auto, dessen Räder ihm über die Brust hinweg gingen. Der Arbeiter, welcher schwere innere Verlegungen erlitt, wurde nach dem Krankenhause Friedrichshain gebracht.
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Die Gasautomatenplünderer. 3tvei geriebene etwa sechzehnjährige Burschen, die sich als Beamte der Imperial ContinentalGas- Association ausgaben, verübten in verschiedenen Häusern der Yorkstraße, Nr. 42, 49 und 50, große Schwindeleien. Während der eine von ihnen unten Schmiere stand, erschien der andere in den Wohnungen. Er stellte sich überall als Kontrolleur und Kassierer der Gasautomatengesellschaft vor, ließ sich eine Zange geben, um die Plombe an dem Geldkasten zu lösen, entnahm demselben die oft nicht unbeträchtlichen Beträge und notierte fich pro forma etwas in ein kleines Notizbuch mit grünem Umschlag. Yorkstraße 42 begann der Pseudobeamte mit dem„ Kassieren" und erkundigte sich, wer im Hause Gasautomaten befize. Als er in der Sch.'schen Wohnung, Yorkstraße 42, den Befizer selbst vorfand, wagte er es nicht, fich als" Kassierer" aufzuspielen. Er erklärte, daß er nur die Nummer des Automaten nachsehen wolle, da derselbe durch einen neuen ersetzt werden solle, und zog sich dann schleunigst zurück. Herr Sch. verfolgte ihn unauffällig und sah, wie er mit seinem unten stehenden Kompagnon eiligst davonlief. Der Kassierer" ist ein etwa 1,65 Meter großer und schmächtiger Bursche mit dunklem Haar, bekleidet mit schwarzem, steifen Hut, dunklem Sommerpaletot, Stragenschoner und Badstiefeln und trug an der einen Hand zwei Similibrillantringe. Die Firma ist sofort von dem Treiben der Schwindler telephonisch benachrichtigt worden.
In trostlosem Zustande wurde gestern abend in der Turmstraße der zwölfjährige Schüler Paul Sch., Emdenerstraße 7 wohnhaft, von einen Schußmann aufgefunden und nach dem Polizeirevier gebracht. Der von der Unfallstation XIX hinzugezogene Arzt stellte eine schwere Alkoholvergiftung fest und hatte alle Mühe, einen drohenden Herzstillstand des Knaben vorzubeugen. Noch immer im bewußtlosen Zustande wurde Sch. schließlich nach dem Krankenhauſe in Moabit gebracht. Es stellte sich heraus, daß der Schüler mit mehreren Kameraden heimlich in einen Weinkeller eingedrungen war und sich an dem edlen Traubensaft bis zur völligen Bewußt= losigkeit betrunken hatte.
Feuer tam am Dienstagmittag um 12% Uhr im Wintergarten bei einer Prüfung der sogenannten Alarmhuppenanlage aus. Es brannte in der Damengarderobe. Die Flammen waren durch einen Lichtbogen an einer Huppe und dadurch hervorgerufenen elektrischen Kurzschluß entstanden. Die Gefahr wurde sofort bemerkt und konnte Die Benußung der Alarmhuppenanlage bald beseitigt werden. wurde bis auf weiteres von der Feuerwehr inhibiert. Etwas später hatte die Feuerwehr in der Alten Leipzigerstraße 16 zu tun, wo im Dachgeschoß in einer Küche Feuer ausgekommen war. Gleichzeitig wurde die Feuerwehr nach der Waldstraße 6 gerufen, wo Teer auf dem Dache brannte. Weitere Alarme liefen dann noch aus der Pasteurstraße 18, Straußbergerstraße 40 und anderen Stellen ein.
Vermischtes.
Oberin und Lebedame. Vor kurzem ging eine Notiz durch die Blätter über den Zusammenbruch eines Schwesternheims im Osten Aus dem Zuge gestürzt. Ein furchtbares Schicksal hat geftern Berlins , und gleichzeitig wurde mitgeteilt, daß die Oberin dieses morgen eine russische Auswandererfamilie betroffen, die sich auf der " Zionsheims" infolge verfehlter Spekulationen und drückender Flucht von Rußland nach Deutschland im Schnellzuge 6 auf der Schulden geistestrant und in weiterer Folge einer Jrrenanstalt Strede Ziltendorf - Fintenherd befand. Während der Fahrt stürzte überwiesen wurde. Diese einigermaßen tragische Affäre hat eine ein etwa siebenjähriger Knabe zum Fenster hinaus. Da die Eltern fleine Vorgeschichte, die nicht eines pikanten Beigeschmades entbehrt. die Notsignaleinrichtung wahrscheinlich nicht kannten, verging geraume Margarete R. Hätte heute noch ihre Anstalt haben können, die fie Beit, bis der Zug zum Halten gebracht werden konnte. Der Knabe vor zwei Jahren unter günstigen Auspizien begründet hatte. Arbeit wurde aber nicht sofort gefunden und daher mußte der Schnellzug und Verdienst waren reichlich; sechzehn Schwestern verfahen den langsam bis zum nächsten Blockhause zurückfahren. Dort traf die Dienst, und in der ersten Zeit wurden Mieten und Gehälter pünktlich telephonische Meldung ein, den Knaben gefunden bezahlt. Aber da kam die Liebe- auch die Oberin einer Schwestern- und daß man ihn mit dem nächsten Zuge nach Frankfurt senden schaft ist nicht dagegen gefeit und nun begann der Absturz. werde. Hierauf fuhr der Schnellzug nach Frankfurt a. D. weiter, Margarete R. fand sich in dem Labyrinth der Leidenschaften nicht wurde aber durch ein zweites Notsignal gleich hinter der Station mehr zurecht. Nächtliche Streifzüge durch Berlin waren schließlich Buschmühle, etwa um 10,15 Uhr, wieder zum Halten veranlaßt. Es teine Seltenheit mehr in dem Leben der Oberin, und ebensowenig zeigte sich, daß soeben wieder ein Kind derfelben russischen Familie fehlten die„ Herrenbesuche" in dem Programm des Tages. Anfangs aus dem Fenster gestürzt sei. Man fand den etwa achtjährigen nahm die Oberin auf ihre nächtlichen Liebesfahrten Schwestern mit, Stnaben mit schweren Verlegungen am Kopfe. Gegen 10,30 Uhr die ihr ahnungslos folgten, bis sie durch den Tatbestand erkannten, traf der Zug mit größerer Verspätung auf dem Frankfurter Bahndaß sie Dinge mitansehen sollten, die nicht zu dem Wirkungskreis hofe ein, wo das lnglück, dessen Ursache noch nicht aufgeklärt einer Schwester gehören. Diese Schwestern verließen dann anderen werden konnte, bereits bekannt war. Ein Arzt konnte nur den Tod Tages den Dienst. Nach außen hin versuchte die Oberin lange Zeit des Knaben feststellen. Die verzweifelten Eltern blieben auf dem die Lebedame zu verleugnen. Das ging aber eben nur eine Zeit- Bahnhofe, um die Ankunft des anderen Kindes, über dessen lang. Dann sicherten allerhand Gerüchte durch; der Schwestern Befinden noch keine Nachrichten vorliegen, zu erwarten. Die gerichtwurden nun weniger; in der Anstalt und in der Nachbarschaft liche Untersuchung des bedauernswerten Zwischenfalles wird zeigen schüttelte man den Kopf über das tolle Treiben der Oberin. Schließ- müssen, auf welche Weise das Unglück entstanden ist. Da niemand lich fam, was fommen mußte: der Zusammenbruch. Das zügellose weiter mit der Familie im Wagenabteil saß, läßt sich noch nicht festLeben hatte die Gesundheit der Oberin untergraben; die drückenden stellen, ob fahrlässigkeit vorliegt oder ob eine geistige Störung der Schulden die Furcht vor Entdeckung trugen ebenfalls zu der all- Mutter an dem furchtbaren Unheil schuld ist. gemeinen Zerrüttung bei, und schließlich taten sich die Pforten der Irrenanstalt auf, um ein vernichtetes Leben aufzunehmen.
Eduard Möller
307V*
Ein folgenschwerer Zusammenstoß zweier Straßenbahnzüge fand gestern nachmittag gegen 5 Uhr in der Landsberger Allee statt. An der Ecke am Landsbergerplas hielt an der dortigen Haltestelle ein Straßenbahnzug der Linie 81, um Fahrgäste einzunehmen. Zu derfelben Zeit kam auf dem gleichen Gleise ein Zug der Hohen- Schönhaufener Straßenbahn- Gesellschaft( Hohen- Schönhausen- Waßmannstraße) herangefaust, dessen Führer den Zug nicht rechtzeitig zum Stehen bringen konnte. Der Motorwagen des anfahrenden Straßenbahntrains fuhr mit solcher Gewalt auf den Anhängewagen Vorzuges der Berliner des großen Straßenbahn, Daß Aeltestes konz. legteren die Hinterplattform zertrümmert wurde. Durch die Gewalt des Anpralls wurde auch die starke Bufferstange des Kraftwagens zerbrochen, die Plattform des anfahrenden Motor waggons eingedrückt und mehrere Scheiben zertrümmert. Von den Fahrgästen erlitten vier Personen leichte Verlegungen. Es meldeten fich als verunglüct Kaufmann Lorenz, Straßmannstr. 43, Frau Kämmerer, Kochhannſtr. 7, Frau Bauer, Landsberger Allee 13 und Wilmersdorferstr . 40 I. leibungsstüden 2c. Fräulein Kretschmar, Virchowstr. 4. Sämtliche Verunglüdte konnten sich ohne fremde Hülfe nach ihren Wohnungen begeben.
Hüte, Mützen, Delzwaren Rixdorf, Bergstr. 24.
,, Das Auge, Arbeit und Beruf" lautet das Thema eines öffentlichen Vortrages, den der befannte Potsdamer am Donnerstag, Augenarzt Sanitätsrat Dr. Makrocki den an 18. Januar, abends 8½ Uhr, im Saale des Café Bismard, Waisenstraße 50, halten wird. Bei dem allgemeinen Interesse dieses janitären Vortrages, der auf Anregung der letzten Generalversamm lung der Allgemeinen Ortstrankenkasse zu Potsdam stattfindet, dürfte ein zahlreicher Besuch dieses Vortrages sowohl für Arbeit geber- wie Arbeitnehmermitglieder der genannten Kasse durchaus zu empfehlen sein. Der Eintritt ist unentgeltlich.
dem
Hohe Beleihung. Diskr. Sprechzimmer
Leih- Haus
Charlottenburg, Friedrich Karl - Plat 12, Berlin , Anflamer- Straße 2. Beleihung von Brillanten, Gold- und Silbersachen, Uhren, Büchern, Wäsche,
Emil Hoegner
Grunewaldstraße 108.
Eine Nubholzsteuer statt der Schlachtsteuer empfehlen die Bots. Das unvorsichtige Umgehen mit Schußwaffen hat gestern wieder damer Fleischermeister. In einem Schreiben an Magistrat und Stadtverordnetenversammlung begründen sie diesen Borschlag da- einmal ein Opfer gefordert. Der zwölfjährige Sohn des Kaufmit, daß die vorgeschlagene Nubholzsteuer den kleinen Mann" bon mannes Knade, Wiesenstraße 29, hatte auf dem Schrank einen ge= ladenen Revolver feines Vaters entdeckt und wollte einmal nachsehen, der drückend empfundenen Fleischsteuer entlasten würde. Diese zu beseitigen sei eine Pflicht des Magistrats. Das ist alles ganz schön. ob die Waffe funktioniere und ob er ein guter Schüße sei. Kauni Und wenn ja auch ohne weiteres angenommen werden kann, daß der hatte der Knabe jedoch den Revolver heruntergenommen, so entlud sich mehr gutgemeinte als praftifable Vorschlag von den städtischen dieser plößlich und die Kugel brang dem Unvorsichtigen in die rechte Störperschaften unter den Tisch fallen gelassen wird, so fann man Hand bis tief in die Knöchel hinein. Nach Anlegung eines Notfich des Eindrucks nicht erwehren, daß die Potsdamer Schlächter verbandes auf der Unfallstation XVII wurde der waghalsige Schüße meister hierbei mehr an sich selbst als an die arme Bevölkerung" nach der königlichen Klinik in der Ziegelstraße gebracht. denken. Denn wenn es ihnen ehrlich darum zu tun wäre, die un- Aus der Selbstmordchronik sind heute folgende Fälle zu melden: gerechte Fleischsteuer zu beseitigen und damit im Interesse der Ein bei Verwandten in der Adolfstraße 16 wohnendes junges minder bemittelten Bevölkerung der zweiten Residenzstadt einen Mädchen Elli A. trant Lysol und wurde in bewußtlosem Zustande Berantwortlicher Redakteur: Hans Weber, Berlin , Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.
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