Die Arbeiter- Samariterkolonne hatte am Sonntag in die einzelnen Bersammlungen Mitglieder delegiert, um bei etwaigen Unfällen schnelle Hülfe leisten zu können; glücklicherweise war dies
nur bei einigen leichten Fällen nötig.
Noch einmal: Der Wahlrechts- Sonntag und die Schule.
das zur Pflicht gemacht hat.
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es muß sich
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Diese Anordnung in Berbindung mit dem großen Polizei-| Unfallstation in der Badstraße hinzugerufener Arzt legte dem bis 1er fei den Dieben auf der Spur, es würde wohl möglich sein, die aufgebot und der Konfignierung des Militärs erinnert recht auf den Tod Verletzten einen Notverband an. ,, Gore" für 1000 M. zurüdzukaufen und deshalb solle Herr Stöß lebhaft an die Tage vor dem 1. Mai 1890. Damals beging das internationale Proletariat zum erstenmal seinen Welt- Arbeiter Peter Nowack, Sparrstr. 4 wohnhaft, zum Opfer gefallen. Dort würden auch die Agenten der Detektei sein. Die Sache fiel Einem Ueberfall ist in der Nacht zum gestrigen Sonntag der an einem bestimmten Tage einen Bevollmächtigten mit 1000 m. zum Lokal„ Urkomischer Bendir" an der Spandauer Brücke schicken, feiertag. Der Bourgeoisie fuhr der Schreck höllisch in die N. war kurz nach Mitternacht von einem Restaurant kommend auf aber ins Wasser und Herr Stöß brach die Verbindung mit Gr. Glieder und so mancher Angehörige unter ihr brachte seine dem Heimwege begriffen. An der Ecke der Sparr- und Burgsdorf- ab. In dem zweiten in dem Plakat erwähnten Falle handelte es Moneten aus dem Hause. Die ganze Aufregung war aber nun wurde brutal auf den hülflos am Boden Liegenden eingestochen. befizer ist, auf einer Bierreise in einer vergnügten Nacht in einem straße wurde er plötzlich meuchlings überfallen und niedergeschlagen. fich darum, bak daß' n Opernsänger Sifolla, der im Nebenberuf Gutsunnötig, wie diesmal. Abends konnte der deutsche Philister Als ein Polizeibeamter nahte, ließen die Täter sich ruhig schlafen legen und indem er die Bettdecke über den zweifellos um mehrere handeln von ihrem Opfer ab, entflohenwertvollen Brillantringen geprahlt und war eingeschlc.fen, während Lokale der Elsasserstraße geflcddert worden ist. Er hatte mit seinen Stopf zog, einschlafend die Worte murmeln: Rube ist die erſte und entfamen auch im Dunkel der Nacht. In bewußtlofem Bubiese von einem Anwesenden prüfend auf die eigenen Finger gesetzt Bürgerpflicht! stande wurde der Ueberfallene von dem Schuhmann nach der worden waren. Als er wieder erwachte, war der Mann mit den enorme Blutverluste erlitten. Es wurde bei ihm eine Stichwunde Sanitätswache in der Lindowerstraße gebracht. N. hatte inzwischen Ringen verschwunden. Der Bestohlene wandte sich an die Detektei vom Wirbel bis zur Stirn, ein Messerstich in der Stirn und eine Gr. und M. und mußte einen Vorschuß von 150 M. zahlen und für Berschneidung des Handtellers festgestellt. Nach Anlegung von Not- Wiederbeschaffung der Ringe 300 M. zu zahlen sich verpflichten. mit den Recherchen wurde der zweite Angeklagte Dohm betraut. berbänden kam N. in das Lazaruskrankenhaus. Es ist ernste Ge- Mit den Recherchen wurde der zweite Angeklagte Dohm betraut. fahr vorhanden, daß durch die schweren Stirnverlegungen der Tod Dieser ermittelte durch die Mitteilungen eines Musikers, daß der Die Furcht vor der„ Revolution", die für den Wahlrechts- des Arbeiters herbeigeführt wird. Ueber die Täter vermag der Dieb ein Mann war, der den Spitznamen„ Ochsen- Karl" trägt. Jm Sonntag von der nach einem Blutbad girrenden Scharfmacherpresse Ueberfallene feines Bustandes wegen vorläufig noch keine An- Café Mohr will er dann einen Freund des" Ochsen- Karl" kennen gelernt und durch diesen den einen der dem Sikolla gestohlenen angekündigt worden war, hat anscheinend ziemlich allgemein die gaben zu machen. Vermutlich handelt es sich um einen Racheakt. Ringe und den Pfandschein über den anderen Ring erhalten und Lehrerschaft veranlaßt, an den letzten Tagen der vorigen Woche Gegen Volksverdummung, Volksnebelung, Volksausbeutung, eine gegen 300 M. an Sitolla zurückgegeben haben. Er will dem„ Ochsensich über diesen Gegenstand zu äußern und den Kindern Ver- Broschüre, die zur Unterstützung des preußischen Wahlrechtstampfes Karl" erst danach kennen gelernt haben. Diefer verbüßt zurzeit haltungsmaßregeln zu geben. Wir vermuten, daß sogar von oben bestimmt, aber noch garnicht ausgegeben ist, sollte gestern von eine ihm wegen dieses Diebstahls zudiktierte einjährige Gefängnisherab" eine Weisung ergangen ist, die den Lehrern und Lehrerinnen der Polizei in der Buchhandlung Vorwärts beschlagnahmt anwaltschaft, daß Dohm nicht mit einem Freunde des Ochsenstrafe. Aus verschiedenen Nebenumständen folgert die StaatsWie sich einzelne der Lehrer bezw. Lehrerinnen dabei benommen werden. Der Polizei war bei der Haussuchung bei dem Genoffen Karl", sondern mit diesem selbst verhandelt habe und bestrebt gehaben, das haben wir in unserer Sonntagnummer gezeigt. Dabei Preczang ein Korrektureremplar der Broschüre in die Hände gewesen sei, diesen als Täter aus dem Spiel zu lassen. fonnte unsere Darstellung natürlich nur wiedergeben, was ein- fallen, das von dem Haussuchenden Beamten als Beweismittel für Angeklagte bestritten entschieden ihre Schuld. Der Anfältiger Kinderberstand daheim berichtet hatte. Aber gerade hierauf das inzwischen wieder freigegebene Flugblatt mit Beschlag belegt geflagte Grühmacher machte geltend, daß es ihm auf die Be tommt es an, wenn man sich ein Urteil über die möglichen wurde. schaffung der gestohlenen Sachen, sei es unter Festnahme der Täter Wirkungen dieser und ähnlicher Belehrungen" bilden will. Ein noch schlimmeres Beispiel wird uns aus der Eine verkaufte Gasse. Das Ende einer toten Gasse ist vom oder ohne diese angekommen sei und daß er ja ein viel besseres Geschäft gemacht haben würde, wenn durch die gleichzeitige FestBittoria- Fortbildungsschule gemeldet. Dort soll eine Lehrerin 2. Stadtverordneten- Ausschusse beschlossen worden. Es handelt sich um Staatsanwalt Fiegen hielt beide Anfich über die Sozialdemokratie in Worten geäußert haben, die wir die Prinzen- Gasse, zwischen Schinkelplatz und Niederlag- nahme der Täter das Geld zum Rückauf der gestohlenen Sachen erspart worden wäre. Das Geschäftsgebaren vorerst hier nicht wiedergeben wollen, weil wir sie zunächst nicht für straße. Sie hat ihren Namen vom Freiherrn Friedrich Wilhelm möglich halten. Leider sind wir nicht in der Lage, eine größere bon Prinzen, einem Geheimen Kriegsrat, der im Jahre 1738 geklagte der Begünstigung für schuldig. Anzahl von Schülerinnen zu befragen, um festzustellen, ob die uns noch Eigentümer des Grundstücks Schinkelplatz 3 war. Die in der Grühmachers müsse geradezu Verbrecherkreise zu Diebstählen her. ausfordern, da ihnen Straflosigkeit und bequeme Verwertung des gemachten Angaben auf einem Mißverständnis beruhen oder den Prinzen- Gasse belegenen Baulichkeiten gehören auch heute noch zu gestohlenen Gutes durch das Plakat ermöglicht werde. Gewiß werde Tatsachen entsprechen. den anstoßenden Grundstücken Schinkelplatz 1/2 bezw. 3., welche im Eigentum der„ Bank für Handel und Industrie" stehen. Das nach es ihm in erster Reihe darauf ankommen, den Bestohlenen zu ihrem Eigentum zu verhelfen. Er könne diesen Zweck aber nur erreichen, zirfa Ginziehung dieser toten Gasse freiwerdende Straßenland will nun die Bank behufs Vergrößerung ihrer wenn die Diebe auf seine Verschwiegenheit vertrauen können und Geschäftsräume von der Stadt ankaufen. Die Bant bietet 700 M. deshalb sage er ihnen in dem Plakat vollste Diskretion und Verheimlichung der Namen der Täter zu. Neben der Absicht, die Sachen pro Quadratmeter= 210000 M. Im Ausschusse meinte man, wieder zu erlangen, leite daher den Angeklagten gleichzeitig die daß 1230 M. als Einheitspreis nicht zu teuer sei und verlangte Absicht, die Diebe vor Bestrafung zu schüßen und ihnen die Vordementsprechend 300000 M. für das Gelände. Damit hat sich teile ihrer Tat zu sichern. Der Staatsanwalt beantragte die Bank denn auch einverstanden erklärt. gegen Grühmacher 4 Monate, gegen Dohm 6 Monate Gefängnis. Der Gerichtshof erkannte auf Freisprechung der beiden Angeklagten. Er hielt es nicht für dargetan, daß ihnen die Absicht inne gewohnt habe, die Diebe zu begünstigen eine solche Absicht gehöre aber neben dem Bewußtsein zur Anwendung des Strafparagraphen.
Die Frucht solcher gegen die Sozialdemokratie gerichteten Vorträge hätte leicht die sein können, daß in manches Kinderherz mi- trauen gegen die eigenen Eltern hineingesät worden wäre. Gin Vater teilt uns mit, seine Tochter habe die Nachricht nach Hause gebracht, von der Lehrerin sei den Schülerinnen erzählt worden, daß die Sozialdemokraten nicht arbeiten wollen, sondern faulenzen und plündern möchten. Wir glauben nicht, daß die Lehrerin sich so ausgedrückt hat, aber wir fragen: Welcher Art müssen die Reden gewesen sein, die diese Jugendbildnerin geführt hat, wenn solche Mißverständnisse möglich geworden sind? Hönnen Eltern es dulden, daß durch Lehrpersonen, die in der Wahl ihrer Worte nicht vorsichtig zu sein wissen, die Eltern vor den Kindern herabgefeht werden? Die Schule predigt den Kindern: Du sollst Deinen Vater und Deine Mutter ehrer.. Erwächst nicht hieraus jedem Lehrer und jeder Lehrerin die Pflicht, mit keinem Wort und keiner Silbe grundlos die Ehre der Eltern anzutasten, deren Kinder ihnen anvertraut sind?
Die Wirkung solcher Rederei auf die Kinder hätte, so sagten wir, leicht eine Erregung von Mißtrauen gegen die Eltern sein fönnen. Die tatsächliche Wirkung dürfte aber eine ganz andere gewesen sein. Der Verlauf des Wahlrechts- Sonntags wird manchem Stinde die Augen darüber geöffnet haben, was die Worte des Lehrers oder der Lehrerin wert waren. Wollen einzelne Organe der Schule bei ähnlichen Anlässen auf diesem Wege fortschreiten, so könnten sie nur zu bald die Früchte ihres Tuns ernten. Bei dieser Gelegenheit möchten wir eine Mahnung auch an die Eltern richten. Jeder Vater und jede Mutter haben für ihre Kinder die Lehrer und Lehrerinnen, die sie die Eltern berdienen. Wer nur die Faust in der Tasche ballt und nicht dazu beitragen will, daß eine Verfolgung solcher Ungehörigteiten möglich wird, der darf sich nicht wundern, wenn ihm das nächste Mal sein Kind noch schlimmere Reden aus der Schule nach Hause bringt.
300 Quadratmeter
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Beide
Verhaftung einer Einbrecher- und Hehlerbande. Durch die Umsicht eines hiesigen Geschäftsmannes ist es gestern gelungen, einer gefährlichen Einbrecher- und Hehlerbande das Handwerk zu legen. Kürzlich wurde in der Fabrik für photographische Apparate von Otto Spiker, Gleditschstr. 47, ein großer Einbruch verübt, wobei den Dieben 24 photographische Apparate im Werte von 2000 m. Abg. v. Dirksen als Kläger . Weil in einem die Fleischnot be in die Hände fielen. Gestern nachmittag erschienen nun in dem Geschäft photographischer Apparate von Albert Großmann Nachf., In- leuchtenden Flugblatte, das im Kottbuser Kreise verbreitet wurde, haber C. Grünberg, Mariannenufer 7, vier junge Leute und boten Herr v. Dirksen in scharfer Weise als mitverantwortlich für die dem anwesenden Inhaber photographische Apparate zum Preise Lebensmittelverteuerung hingestellt wurde, lief er zum Kadi. Der von insgesamt 160 M. an. HerrG., welcher von dem Einbruch Staatsanwalt erhob darauf Beleidigungsklage im öffentlichen Kenntnis erhalten hatte, bemerkte den Firmenstempel auf den Interesse! Das Landgericht verurteilte am Sonnabend den Apparaten. Er schöpfte sofort Verdacht, versprach den jungen Genossen Binder Forst als Verleger des Flugblattes zu einem Leuten, die Apparate zu kaufen, zahlte ihnen eine kleine Summe Monat, den Genoffen Schadow- Rottbus als verantwortlichen und bat fie, solange im Lagerraume zu warten, bis er das übrige Redakteur zu sechs Wochen Gefängnis und Genossent Geld aus der Wohnung geholt habe. Inzwischen benachrichtigte er trüger- Spremberg als Verbreiter zu 300 M. Geldstrafe. NeDie ungeheuer hohen Strafen beseitigen die Polizei und hielt die vier Burschen mit allerhand Gesprächen vision ist angemeldet. auf. Bald erschienen mehrere Kriminalbeamte, welche die Ver- die Tatsache nicht, daß die Fraktionen, der v. Dirksen angehört, die blüfften in Empfang nahmen und nach dem Polizeirevier 43 lebhaftesten Befürworter der maßlosen Zölle auf notwendige Lebensbrachten. Dort stellte sich heraus, daß die Apparate aus dem Ein- mittel waren. bruchsdiebstahl herrührten. Der Hehler der Bande ist der erst 18jährige Willy Feicszovski aus der Prenzlauerstraße.
Die Freie Boltsbühne erhält für ihre Mitglieder zur Meunier Ausstellung" von Keller u. Reiner in der Potsdamerstraße Eintrittskarten zum halben Kassenpreis von 50 Pfennig pro Person und können diese in beschränkter Anzahl aus der Zahl stelle 11 von Horsch am Engel- Ufer 15 bezogen werden.
Vermischtes.
Großer Brand. Sonnabend in der dritten Morgenstunde brach in Bunzlau auf noch nicht aufgeklärte Weise in der an der Der Berliner Magistrat und das Schulunterhaltungsgeseh. Haynauer Chaussee gelegenen großen Ziegelei der der Firma Lengersdorff gehörigen Bunzlauerwerke Feuer aus, das, obwohl bald be= Der Magistrat von Berlin hat dem Abgeordnetenhause folgende merft, in fürzester Zeit eine große Ausdehnung gewann. Betition unterbreitet: Das Hohe Haus wolle dem ihm vorliegenden Die Russenlifte Nr. 7513 ist verloren gegangen. Gezeichnet Feuerwehr und Feuerwehren der Umgegend konnten eine EinEntwurfe eines Gesezes betreffend die Unterhaltung öffentlicher waren 11,35 M. Dieselbe ist abzugeben bei Hönisch, Wichertstr. 3. schränkung des mächtig angewachsenen Brandes nicht erzielen, zuVolksschulen seine verfassungsmäßige Zustimmung jedenfalls nur Orgeltonzert. Mittwoch, den 24. Januar, abends 7, Uhr, ver- mal sich bald Wassermangel geltend machte. Das große Wert, in unter Abänderung derjenigen Bestimmungen erteilen, die sich gegen anstaltet der fal. Musikdirektor Bernh. Irrgang in der St. Marien- dem Kunstziegeln hergestellt wurden und das in der letzten Zeit durch das Recht der kommunalen Selbstverwaltung des städtischen Volks- Kirche als nächstes Orgelfonzert eine Mozart- Feier anläßlich Anschaffung der modernsten Maschinen und durch Erbauung ebenſchulwesens richten und durch die Zerstörung dieſer ſeit fast einem bes 150. Geburtstages Mozarts unter Mitwirkung des Soloquartetts folcher Defen möglichst vervollkommnet worden war, iſt vollständig Jahrhundert bewährten Grundlage das fernere Gedeihen des Frau Charl. Stimpel, Frl. Julia Michaels, Herr Lubw. Schubert, niedergebrannt. Maschinen und Defen wurden vernichtet, ber Der Petition. ist eine ausführliche Begründung beigegeben, in der Herr Harzen- Müller), des Herrn Aler. Altmann( Violine) und des Schaden ist sehr groß. Bei dem Brande ereignete fich ein schwerer es unter anderem heißt:" Unter diesen Umständen würde für die Herrn Paul Sager( Bratsche). Es kommen nur Kompositionen von Unglücksfall. Der in der Ziegelei beschäftigte Heizer Fiebig aus städtischen Behörden kaum mehr ein Anlaß, ja nicht einmal eine Mozart zum Vortrage. Der Eintritt ist frei.
städtischen Voltsschulwesens selbst auf das schwerste gefährdet.-
da
Gerichts- Zeitung.
Thomaswaldau, Bezirk Breslau , ging trop Warnung in einen bereits ausgebrannten Raum. In demselben Augenblick stürzte durch einen heftigen Windstoß eine Mauer zusammen und begrub den Mann. Von den alsbald zu Hülfe geeilten Mannschaften wurde die Leiche unter den Trümmern hervorgezogen. Der Mann war sofort erschlagen worden. Er war etwa 38 Jahre alt, berheiratet und Vater eines Kindes.
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find bei einem durch falschen Feuerlärm in der Sankt- Pauls Kirche 18 Tote 40 Verletzte. Wie aus Philadelphia gefabelt wird, der Baptisten- Neger- Gemeinde hervorgerufenen Entfezen 18 Personen getötet und 40 verlegt worden. Die große Menge der zu Schaden gekommenen Perfonen erklärt sich daraus, daß beim Hinausdrängen von oben ein Treppengeländer brach und viele Personen die Treppe
Rechtfertigung borliegen, mit den Aufwendungen für die Besoldung, der Rektoren und Lehrpersonen über das vorgeschriebene und event. zwangsweise durchzusetzende Mindestmaß hinauszugehen, feinerlei Garantie dafür gegeben ist, daß diese Aufwendungen aus städtischen Mitteln auch im Interesse der städtischen Schulen wirksame Verwendung finden, der Stadt vielmehr jeder Einfluß auf Agitationstommission vor Gericht. Bekanntlich hatte das Schöffendie Auswahl des Lehrpersonale wie auf die Erhaltung und Begericht den Genossen Stadthagen von der Anklage, als Leiter des förderung geeigneter Kräfte entzogen wird." Vereins" Agitationskommission Anmeldungen unterlassen zu haben, freigesprochen und die Kosten, einschließlich der not wendigen Auslagen der Staatstasse auferlegt, da weder die Agitationsfommission ein Verein, noch Stadthagen ihr Leiter ist. Gegen das Urteil war Berufung eingelegt. Diese gelangte gestern nach aweimaliger Bertagung zur Entscheidung. Vernommen wurden hinunterſtürzten. als Beugen die Genossen Jansen, Davidsohn, Fischer und Dobrohlaw. Der Staatsanwalt beantragte 30 M. Geldstrafe. Der Angeklagte, dem Bezirk I. Mittwoch, 19 Uhr, im Gesellschaftshaus„ Ostend ", Memeler. Deutscher Arbeiter- Abstinenten- Bund. Ortsgruppe Berlin Rechtsanwalt Dr. Kurt Rosenfeld zur Seite stand, begehrte Verwerfung ftraße 67: Bortrag des Genoffen Dr. Davidjohn über Massenstreik und der Berufung und Ersay auch der notwendigen Auslagen zweiter allohol", Diskussion. Gäste willkommen. Instanz. Das Gericht entschied nach einstündiger Verhandlung Sozialdemokratischer Lese- und Diskutierklub„ Sokrates ". dahin, daß die Berufung der Staatsanwaltschaft zu verwerfen und Mittwoch, den 24. d. M., abends 9 Uhr, Warschauerstr. 61 bei gieß. die Kosten, nicht aber auch die notwendigen Auslagen zweiter In- Bortrag des Genoffen Adolf Stern über:„ Das Wesen der Religion". Gäste stanz der Staatstaffe aufzuerlegen sind. Die Agitationstommission willkommen. sei nach Ansicht des Gerichts doch ein Verein, Stadthagen aber nicht ihr Leiter. Sollte die Staatsanwaltschaft abermals Revision einlegen, so dürfte nunmehr auch kammergerichtlich festgestellt werden, daß die Kommission kein Verein, sondern lediglich ein Ausschuß von Bereinen ist.
Aus einem Stadtbahnzuge herausgestürzt. Ein schwerer Unglüdsfall hat sich gestern auf der Stadt- und Ringbahn ereignet. Zwischen den Stationen Rummelsburg und Frankfurter Allee stürzte der 32jährige Kaufmann Karl Baginsti aus der Schlieper ftraße 42 zu Tegel während der Fahrt aus einem Zuge heraus und wurde von einem vorüberkommenden Südringzug überfahren. Mit abgefahrenem Unterschenkel und einem schweren Schädelbruch wurde der Bedauernswerte später aufgefunden und nach dem Krankenhaus Am Friedrichshain gebracht. Gemeinsam in einer Gruft bestattet. Die betrübende Bootsfalastrophe auf dem Seddinfee hat am Sonntag ihren Abschluß gefunden. Auf dem Friedhof der Heilig Kreuz- Gemeinde in Mariendorf find Sonntag mittag die 3 Opfer des Unglüds unter starter Beteiligung von Leibtragenden zur legten Ruhe bestattet worden. Sämtliche Mitglieder des Vereins„ Spree- Ruder- Klub", deffer Mitglieder die Ertrunkenen gewesen waren, gaben den Toten das letzte Geleit. Gemeinsam wurden die Toten dann in einer Gruft beerbigt.
Berliner Marktpreise. Aus dem amtlichen Bericht der städtischen Martthallen- Direttion. Rindfleisch Ia 62-65 pr. 100 Pfund, IIa 54-60, IIIa 48-52, IVa 38-46. Kalbfleisch Ia 82-90, IIa 65-80, IIIa 55-64, Schweinefleisch 66-76. Rotwild Hammelfleisch Ia 63-75, IIa 56-62. Bfund 0,30-0,50 Pi. Hafen Stüd 2,90-3,35, mittel 2,00-2,80. Staninchen Stüd 1,-. Hühner pro Stüd, alte 1,50-1,80, junge Ja 0,80-1,25, bo. IIa 0,00-0,00. Tauben, junge 0,75, Enten alte 0,00-0,00. junge 0,00-0,00. Gänse pr. Bid. Ia 0,60-0,63, IIa 0,00-0,00, ruffische 0,30-0,50 M. Schellfische 00-00 M., Funder 20-26 M. pro 100 Pid. Hechte 105 M. Schleie unsortiert 00-00 M. Aale, groß 00-00, mittel 00-00, flein 0,00 M., Plößen 00 M., Starpfen uns. 00 M., Lachs 0,00 M. 100 Bjund Ia 114-117, IIa 110-114, IIIa 105-110, abfallende Schottische Boltheringe( gefalzen) 40-44 M. Gier, Schock 5,00. Butter pro Kartoffeln pr. 100 Pfd. rote 2,00-2,20, Rojen 0,00-0,00, 00-00. 0,00-0,00, runde weiße 1,80-2,00. Wirsingkohl pr. Schod blaue 7,00-12,00, Weißtohl pr. 100 Pfd., 2,75-3,25 Rotfobl pr. Schod 6,00-10,00, holl. 14-18 M. Saure Gurten, Schod 2,00 M., Pfeffergurten 2,00 M.
Der Trick einer Detektei hat Anlaß zu einer Anklage wegen Vier Selbstmorde und Selbstmordversuche werden uns vom Begünstigung gegeben, die gestern vor der 1. Straffammer gestrigen Tage gemeldet. In der Klosterstr. 10 vergiftete sich der des Landgerichts I gegen den früheren Kriminalkommissarius, 37jährige Kaufmann Mag Auerbach. A. betreibt in dem erwähnten jezigen Inhaber einer Detektei Egon Grühmacher und den bei Hause ein Frucht- Importgeschäft, während sich seine Wohnung in diesem angestellten Privatdetektiv Franz Dohm verhandelt wurde. der Landsbergerstr. 109 befindet. Gestern mittag ging er in sein Im März v. J. war dem Juwelier Stöß aus seinem Schaufenster Bureau und nahm dort Morphium. Als man ihn später auffand, am Hause Friedrichstraße 158 eine große Menge von Goldfachen im war er bereits tot. In der Spree ertränkte sich der 25jährige Werte von mehreren tausend Mart gestohlen worden. Dem BeArbeiter Konstantin Martus aus der Mustauerstr. 21. Angeblich strhlenen war in erster Reihe an der Wiedererlangung des wegen unglücklicher Liebe sprang der Lebensmüde an der Frucht- gestohlenen Gutes gelegen und er nahm zu diesem Behufe die ihm Straße in die Spree. Seine Leiche wurde bald darauf gelandet und angebotenen Dienste des Angeklagten Grühmacher in Anspruch. Er nach den Schauhaus gebracht. Aus Furcht vor der Geistes- traf mit ihm ein schriftliches Abkommen, wonach Gr. einen baren frankheit nahm sich der 60jährige Handelsmann Wilhelm Voigt aus Vorschuß von 125 M. erhielt und ihm für Wiederbeschaffung der der Brunnenstr. 51 das Leben. Er jagte sich eine Revolverfugel in Sachen eine Prämie von 500 m. ausgefeht wurde. Gr. veranlagte die Schläfe, und da das Geschoß nicht tödlich gewirkt hatte, erhängte darauf die Anbringung eines Platats an den Anschlagsäulen fol er sich noch an der Tür. Die Leiche wurde gleichfalls dem Schau- genden Inhalts: Die gestohlenen Juwelen aus dem Schaukastenhause zugeführt. Ein tragischer Selbstmordverfuch wird uns aus einbruch Friedrichstraße 158 tauft die Detettei Grüßmacher und der Provinzstr. 127 gemeldet. Dort war der 27jährige Fuhrwerts- Müller, ebenso wie in dem Falle des auf einer Bierreise in der befizer Otto Richter wegen Gelddifferenzen mit seiner Mutter in Elsasserstraße ausgeraubten Herrn unter boller Diskretion Namen des Täters brauchen nicht genannt zu werden. Streit geraten und dabei so erregt worden, daß er plöblich auf den zurück. Sof hinauslief und sich ein Messer tief in die Brust stieß. Be- Vertrauensleute derselben wollen sich wenden an die Detettei Wilmersdorferstr . 40 I. leibungsstüden ¿ c. wußtlos brach der Unglückliche zusammen. Ein sofort von der G. und M." Grüßmacher teilte eines Tages Herrn Stöß mit, Hohe Beleihung. Diskr. Sprechzimmer Berantwortlicher Redakteur: Hans Weber, Berlin . Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin W