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Nr. 25.

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Berliner   Volksblaff.

23. Jahrg.

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Telegramm Adresse: Sozialdemokrat Berlin  ".

Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands  .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernfbrecher: Amt IV. Rr. 1982.

Die Revolution in den Ostseeprovinzen. Einer unserer russischen Korrespondenten sendet uns aus Wald in Livland   vom 20. Januar eine Schilderung der Er­eignisse und der gegenwärtigen Lage in den russischen Ostsee­provinzen, der wir folgendes entnehmen:

Von Station zu Station, durch zerstörte, verlassene Dörfer, vorbei an abgebrannten und geplünderten Herren­höfen, bin ich hier nach Wald gelangt, das mitten in Ribland liegt, im Herzen des Baltenlandes. Eine kleine verfümmerte Stadt, deren Gedeihen durch die Revolution einen fühlbaren Stoß erlitten hat und deren 10 000 Einwohner oder der Rest von ihnen, der nicht geflüchtet ist, nicht getötet oder ber­haftet wurde in den engen Straßen sich bewegen, wie auf einem Kirchhof, wo man focben das beste, was man besaß, begraben hat.

Mittwoch, den 31. Januar 1906.

Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69.

Fernfprecher: Amt IV. 9r. 1984.

ihre Gewehre zu behalten, mußten aber ihre Patronen ab- borgekommen, daß die Bauern sich der Soldaten erbarmten liefern; die Bivilpersonen mußten alle Waffen mit Ausnahme und sie mit dem Leben davonkommen ließen. So bei ihrer Revolver abgeben. Danach erhielt die ganze Kolonne Wenden, wo 800 Bauern 100 Rosaten entwaffneten, fie nicht nur die Zusage, frei weiter reisen zu können, sondern aber in Frieden fortreiten ließen; selbst die Offiziere die Revolutionäre, in deren Händen sich damals die Eisen- verschonten sie und begnügten sich damit, sie gefangen zu bahn befand, stellten den Flüchtlingen am nächsten Morgen nehmen. Ganz anders sah es dort aus, wo das Militär dann auch noch einen Eisenbahnzug zur Vermit Uebermacht vorrückte und mit Kanonen und Reiterei die fügung! Die 2000 mit modernen Gewehren bewaffneten Bauernscharen zersprengte. Hier erst offenbarte sich die höchste Bauern hätten die ganze Gesellschaft massafrieren können, Unmenschlichkeit, die äußerste Barbarei, eine Bestialität, die deren militärische Eskorte nicht besonders mutig gewesen zu feinerlei Grenzen kennt. sein scheint. Aber sie krümmten den Leuten nicht ein Haar, und die Führer tamen ihnen mit der größten Rücksichtnahme entgegen.

Auch hierfür sind die Beispiele zahlreich:

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Der Telegraph hat gewiß über die entfeßliche Schlächterei in Reval   berichtet, wo man zwei Kompagnien Soldaten vor und hinter einer nur schwach bewaffneten Volksmenge von zirka 3000 Menschen Männern und Frauen!- auf­marschieren und die Soldaten ohne Kommando in einem Ab­stand von 150 Schritt ein Schnellfeuer auf die Versammelten eröffnen ließ. Ungefähr 200 Tote und Verwundete lagen nach Verlauf weniger Minuten auf der Strecke.

Bon Ort zu Ort ging der Hunnenzug des Militärs, und man hat fich so gut wie nirgendwo darauf beschränkt, die Revolutionäre aufzusuchen und diese zu bekämpfen, sondern unmittelbar vor den Städten Aufstellung genommen und diese mit Kartätschen und Maschinengewehren beschossen, so daß die Verwüstungen in 9 von 10 Fällen schuldlose Opfer, Frauen und Kinder trafen. Auf diese Weise sind ganze Kleinstädte dem Erdboden gleich gemacht worden.

Tocum im nordwestlichen Kurland   wurde mitten in dem revolutionären Idyll von Artillerie, Kavallerie und In­In Irmlau wurden einige flüchtende Gutsbesitzer und fanterie überwältigt, die mit einem Militärzug von Riga Forstjunker samt ihren Damen angehalten und einige Tage tamen. Zuerst gab es einen hartnädigen Kampf an der Stadt­lang im Wirtshaus eingesperrt; unter anderen der Fürst grenze, wo sich die Revolutionäre mit Heldenmut verteidigten. Arthur Lieben mit Familie, zwei Staatsförster und die Lange Züge und Lazarettwagen transportierten später die Aber ich werde mich nicht damit begnügen, bon den ver- Barone Drachenfels und Hahn mit ihren Damen; aber alle Toten und Verwundeten beider Parteien fort. Als dann das wüsteten Gebäuden zu berichten, die vor meinem Fenster diese Flüchtlinge wurden mit ausnehmender Höflichkeit Militär in die beschossene Stadt einrückte, sette es in wildem liegen, von den Aschenhaufen, an denen ich vorbei kam, und behandelt. Man forgte in jeder Hinsicht für ihre Bequemlich- Uebermut und Erhigung das Schießen und das Bombarde­den rauchenden Balken, die sich gen Himmel erheben wie feit, bediente sie und verschaffte sogar einer der Damen, die an ment fort, so daß ganz wie man es größeren Stils in schwarze, verkohlte Finger der Leiche der Freiheitssehnsucht. Erkältung und Ohrenschmerz litt, einen Arzt. Der Fürst Moskau   erlebte das Blut völlig Unschuldiger in Strömen Ich könnte ja von Ort zu Ort wandern, von Landschaft zu und einer der Barone erhielten sogar auf ihr Ehrenwort Er- vergossen und zwecklose Verwüstungen angerichtet wurden. Landschaft, und so viele Berichte schreiben wie Kirchspiele vor- laubnis, sich frei in der Umgegend zu bewegen, und den handen sind. Aus dem, was ich gefehen und erfahren habe, ängstlichen Damen erklärte man, daß der Aufenthalt nur erwächst mir die besondere Aufgabe, einige der schänd- wenige Tage dauern würde, bis man Order von der Zentral­lichen Lügen und falschen Berichte zu widerlegen, leitung erhalte. Kann man sich ritterlichere Aufrührer mit denen Hunderte von Gutsbefizern, Schloßverwaltern und vorstellen? Sklavenvögten wie angeschossene Hasen ins Ausland ge- In Windau in Kurland   wurden die Revolutionäre von flüchtet sind, wo sie eine ganz verschrobene Vorstellung davon einem Mitauer namens Bohrmann angeführt. Hier herrschte herborgerufen haben, wie sich das revolutionäre Drama hier folche Eintracht und Disziplin unter ihnen, daß selbst die entwidelt hat. Diese Flüchtlinge, deren Räubereien und schwierigsten Elemente sich jeder Plünderung, iedes Plünderungen unter dem armen, notleidenden Volt ganz a che attes enthielten, nachdem die Stadt von dem ruhig und ungestört von Geschlecht zu Geschlecht vor sich ge- Ordnungsforps der Revolutionäre besetzt war, das, mit roten gangen sind, suchen sich mit Unrecht die Sympathien des Aus Schleifen versehen, eine musterhafte Ruhe und landes zu erschleichen, und beschuldigen mit demselben Unrecht Ordnung aufrechterhielt und damit große Teile die lettische Sozialdemokratie, daß fie die Bauern und Ar- der Bürgerschaft für die Bewegung gewann. Reinerlei Blün­beiter aufgewiegelt" habe, fich wie wilde Horden" mit hab- derung, nicht einmal ein Diebstahl fand während dieser Tage gierigem Neid" auf den Adel zu stürzen und das Land zu statt, und einige Anhänger der schwarzen Bande", die von berwüsten. Riga   kamen, um die Ruhe in Windau zu stören, wurden Ungefähr 400 Schlösser und Herrenhöfe 100 in Estberhaftet und innerhalb zweier Stunden aus der land, 200 in Livland   und Umgegend, 100 in Kurland   und Stadt entfernt. Dieser Zustand, der an die Ereignisse Kowno   find niedergebrannt und geplündert, fast ebensoviel während der finnischen   Revolte erinnert, hielt an bis Bauernhöfe, Kirchen und Mühlen sind verwüftet; ganze Sfollogubs Truppen kamen; dann begann das Blutbad und Dörfer sind eingeäschert, Städte sind bombardiert worden, die Anarchie! Häuser dem Erdboden gleich gemacht, Fabriken, Brennereien, Brauereien und Armenhäuser sind mit Dynamit oder Pyrorilin in die Luft gesprengt worden. Die Haustiere treiben sich obdachlos auf den weißen Feldern umher und verhungern scharenweise, und ihre steifgefrorenen Radaver werden nächtens von den wilden Tieren des Waldes zerrissen und fortgeschleppt. Auch geschieht es, daß verlassene Menschen­leichen auf demselben Wege beseitigt werden. Aber die ersten Schüsse kamen von den Herrenhöfen, die jetzt eingeäschert sind, und erst die Ankunft der Militärmacht des Generalgouber­neurs Ssollugubs verwandelte die ursprünglich ganz unblutige Revolte zu dem erbitterten Ge metel und der schonungslosen Verheerung und Mordbrennerei, die nun ihr Ende in einem militärischen Rachezug fand, dessen Schrednisse noch Tag für Tag zu wachsen scheinen.

In Mitau  , wo eine revolutionäre Regierung in aller tube eingesetzt worden war und die Wälder für Eigentum des Volfes erklärt wurden, bestraften die Revolutionäre Dieb­ftähle und Plünderungen mit Gefängnis. Die sozialdemo­fratischen Führer trieben sogar ihre Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse des täglichen Lebens so weit, daß sie an Stelle der abgefeßten Geistlichen neue Prediger wählten; diese wurden ermächtigt, die Trauungen in den Kirchen zu voll ziehen, die bei solchen Gelegenheiten mit grünen Girlanden und und roten Fahnen geschmückt wurden. Es mag wohl sein, daß die neuen Prediger ein wenig sozialistisch in ihren Kanzel­reden waren, doch das tötete und verwundete ja niemanden. Mit solchen Berichten könnte ich viele Spalten füllen, schreibt unser Korrespondent weiter und bemerkt, daß, wo in jenen Tagen die Ordnung wirklich gestört wurde, diese Es ist wahr, daß die lettische Sozialdemokratie die Be. Störung darin bestand, daß man einige Raiserbilder ver­wegung unter den Arbeitern und Bauern organisiert hat, nichtete, oder einige Branntweinschenken, die dem Befehl, zu als diese aus dem Schlaf der Unterdrückten erwachten. Anschließen, nicht nachgekommen waren. Dann aber fährt unser der Spitze der jahrelangen Agitation stand ein Mann mit Korrespondent fort: Namen Rains Bleekschans, berheiratet mit der Schriftstellerin Afpafia, Redakteur des ersten baltischen Sozia listenblattes Deenas Laga"( das fchon 1898 verboten und fonfisziert wurde), ferner Stutschka, der bisherige Redakteur cines späteren, nun auch verbotenen sozialdemokratischen Organs, J. Jahnson und viele andere, die nun erschossen oder verhaftet sind. Aber ihre Arbeit führte im Bunde mit der Arbeit der übrigen russischen Sozialdemokratie zur Er­aidingung des Freiheitsmanifestes" des Baren vom 17. Of tober vorigen Jahres. Als dieses Manifest sich als ein simpler Betrug erwies, als man die Arbeiter und Bauern, statt ihnen Freiheit, Land und Brot zu geben, in die alte Unter­drückung zurückstieß, da griff die baltische Bevölkerung so gut wie die im übrigen Rußland   zu den Waffen; aber mit diesen Waffen fielen sie nicht wie raubsüchtige Banden" über die Gutsbesizer her; im Gegenteil: fie gingen sowohl den Per­fonen wie dem Eigentum gegenüber mit einer plan mäßigen Schonung vor, deren Ernst sie mit bewaffneter Macht kundgaben.

Dafür gibt es zahlreiche Beweise. Um die Mitte des Dezember bersuchte eine Anzahl Gutsbefizerfamilien unter dem Schutze von zirka 100 Dragonern nach Riga   zu flüchten. Sie wurden in der kleinen Stadt Lennewarden in Südlivland bon ein Paar tausend Bauern angehalten, die in dem dortigen Wirtshaus ihr Hauptquartier hatten. Die Dragoner suchten sofort das Wirtshaus zu stürmen, wurden aber von den wohlbewaffneten Bauern zurüd getrieben, worauf die ganze Gesellschaft Schutz in einer Scheune suchte. Dorthin sandten nun die Bauern einen Unterhändler, der nach einigem Verhandeln ein friedliches Uebereinkommen sowohl mit dem Militär wie mit den Reisenden schloß. Die Dragoner erhielten die Erlaubnis,

Als jedoch die Truppenmassen sich über die baltischen Provinzen wälzten, um auf Befehl des Baren und Wittes das alte Aussaugungssystem mit Hülfe der Kanonen und Rugelsprizen und mit den Knuten der Rosaken wieder auf­zurichten, wurde die friedliche Revolution mit einemmal in eine Schreckensperiode verwandelt, wo Menschen gegen Men schen in zynischer Wildheit rasten, eine Schreckensperiode, die die größten Naturkatastrophen an Furchtbarkeit zu über. treffen scheint. Bei der ersten Nachricht von der Ankunft der Truppen, der Bluthunde, stieg mit einemmal in den Bauern und Arbeitern der ganze Haß auf, der sich durch die De­mütigungen, Unterdrückungen und Leiden vieler Jahre an­gesammelt hatte, der jedoch noch durch die Hoffnung, bessere Bustände herbeiführen zu fönnen, im Baum gehalten worden war. Und so fam es, daß sich förmlich Heere ansammelten und gegen die Soldaten des Baren zogen. Sie traten diesen Soldaten, die sich kommandieren ließen, auf das Volk des Landes zu schießen, mit einer Erbitterung entgegen, die ihnen Kräfte verlieh, die ersten Truppenansammlungen in die Flucht zu schlagen; sogar eine wirkliche Schlacht auf freiem Felde fand zwischen Bolt und Militär statt, eines der blutigsten Ereignisse in diesem ersten Jahre der großen russischen Revolution.

So zogen sie von Schloß zu Schloß und legten Feuer an und schlugen alles in Stüde  , was ihre Tyrannen von Bracht und Lurus angehäuft hatten. Wo die Schlösser be­feftigt und von Soldaten umgeben waren, beranſtalteten fie vollständige Belagerungen, wobei Tausende von Bauern die Burg unter dauernder Beschießung einschlossen, bis die Flam­men aus den Turmfenstern schlugen und die Belagerten aus der Höhle verjagt wurden. Viele hochadelige Beben sind dabei troß alledem der Gesellschaft erhalten geblieben. Es ist sogar

Das gilt z. B. von der kleinen freundlichen Stadt Talsen   in Kurland  . Dank dem schurkischen Auftreten eines Generals Chorunschenkow liegt der größte Teil dieser kleinen Stadt in rauchenden Ruinen, und mehrere andere Städte sind von seinen Granaten in gleicher Weise zerstört worden.

Hasenpoth   in der Gegend von Tockum wurde von Truppen umzingelt, und die Einwohner wollten mit dem General verhandeln; aber während sie, um ganz nuploses Blutvergießen und Verwüstungen zu verhindern, dem General Vorstellungen zu machen suchten, stürzten sich die Pleskauer Dragoner wie wilde Tiere über die Stadt und schoffen alle nieder, die zufällig so unglücklich waren, sich in Schußweite zu befinden.

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Vor Doblen machte ein Regiment Dragoner   Halt, be­gleitet von einer starten Abteilung Artillerie, und der kom­mandierende Offizier sandte seine Schrapnells über die Stadt, bis die Einwohner die weiße Fahne aufzogen. Da meldete sich ein Lehrer aus der Stadt der den Sekretärsposten inne hatte, um über den Rückzug zu verhandeln. Er fam mit der Parlamentärsflagge, wurde aber ergriffen und erfchoffen, sobald man erkannt hatte, daß er ein sozialdemokratischer Führer war. Ebenso wurden mehrere andere Leiter der Revolutionäre auf der Stelle erschossen.

In derselben Weise ist das Militär in den anderen Städten vorgegangen, wo die Revolutionäre friedlich und ohne Blutvergießen, ebenso wie dies in Finn­ land   geschehen war, die Administration übernommen hatten. Die Truppen sind durch die Ostseeprovinzen gezogen nicht wie die Hüter der Ordnung, sondern wie eine Bande von Wilden, die alles niederschlägt, was ihr in den Weg kommt. Diese Banden sezen ihre Schreckenstaten noch immer fort, bombardieren Städte, erschießen Schuldige und Unschuldige, und üben das Standrecht", wobei das Todes- und Ver­wüstungsurteil auf der Stelle gesprochen und sogleich aus­geführt wird. Die Häuser der Revolutionäre und die Hütten der Bauern werden niedergebrannt, und täglich werden andere sozialdemokratische Führer vor die Generäle gebracht und er­schossen. In Mitau  , Ribau, Tockum, Goldingen  , Hasenpoth  , Talsen, Windau und in Dußenden anderer Städte haben diese Exekutionen Abscheu und Born in der Bevölkerung hervor­gerufen. In Friedrichsstadt hat das Militär 18 Häuser, morin revolutionäre Leiter wohnten, bis auf den Grund niedergebrannt. Hier in Wald hat General Orlow Befehl gegeben, daß kein Revolutionär, der jetzt ergriffen wird sei er nun einer der obersten Leiter oder nicht mit Ge­fangennahme davon kommen, sondern sofort und ohne nähere Untersuchung und Verhandlung erschossen werden soll. Man kann sich denken, wozu ein solcher Befehl führt, wenn die Ausführung einem Haufen mehr oder minder trunksüchtiger russischer Offiziere überlassen wird.

In Lemsal, in Alt Harm und in Nobo sind eine Menge von Häusern, worin Revolutionäre   wohnten, nieder­gebrannt oder mit Pyrorilin gesprengt und dem Erdboden gleich gemacht worden, und in einigen Städten pflegt man die zum Tode Verurteilten auf den Marktplaß zu führen und vor den Augen der Bevölkerung zu erschießen, eine ähn­