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absolutismus gehören, hat auch den Vorzug", mit den höchsten Unt- 1 fallziffern glänzen zu dürfen. Bei der nächsten Publikation über die Wohlfahrtseinrichtungen der Industriegranden werden die pp. Bio­graphen der Krupp, Thyssen und Genossen die folgende Ehren- und Ruhmestafel hoffentlich nicht vergessen. Nach den Nechnungsergebnissen der Berufsgenossenschaften ent­fallen im Jahre 1904 auf je 1000 Versicherte Unfälle:

bei sämtlichen Berufsgenossenschaften bei sämtlichen Eisen- und Stayl­Berufsgenossenschaften

bei der rheinisch- westfälischen Hütten­

entschädigungs­

überhaupt

pflichtige. 6,85

11,25

29,33 86,3

16,00

-

192

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das

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" Die Versammlung begrüßt mit Genugtuung das Ausa scheiden des bisherigen Verbandsvorsitzenden Poersch, welcher sich feit langem im Gegensatz zur großen Mehrzahl der Berliner Verbandskollegen befand. Die Versammelten stehen nach wie vor auf dem Boden der modernen Arbeiterbewegung und halten das Hand- in- Hand- Arbeiten von Gewerkschaft und Partei für unbedingt erforderlich." Um 11 Uhr wurde die Versammlung mit einem Hoch auf die Bewegung und den Verband geschlossen.

Wahrnehmung berechtigter Intereffen. Das Reichsgericht engt| Dem Antrage des Filialvorstandes und der eriveiterten Verivaltung immer mehr den Kreis der Wahrnehmung berechtigter Interessen auf probeweise Einführung( zunächst auf ein Bierteljahr) einer entgegen der Absicht des§ 193 des Strafgesetzbuchs und der Not- Notstandsunterstützung stimmt die Versammlung zu. Auch die wendigkeit insbesondere freier Kritik ein. Dies beweist wieder Herausgabe einer Broschüre, welche die Lohn- und Arbeitsverhält­folgender am Dienstag vor dem Reichsgericht verhandelter Fall. nisse der städtischen Arbeiter in Groß- Berlin behandeln soll, wird Wegen Beleidigung durch die Presse sind am 25. März v. J. vom gutgeheißen. Die vom Vorsitzenden Koll. Fiebig übermittelte Landgericht Freiburg i. S. der Schmied und Redakteur der in Mitteilung, daß der Verbandsvorsitzende Poersch seinen Posten ver­Hamburg erscheinenden Schmiede- Zeitung", Zentralorgan aller zum lassen und Redakteur einer rheinischen Zeitung Hirsch- Dunderscher Schmiedegewerbe gehörenden Personen, Gustav Schreiber zu Kuleur geworden sei, beantwortet die Versammlung durch nach 40 M. und der Schmied August Hermann Schiffner in Döbeln stehende gegen einige wenige Stimmen zur Annahme gelangte zu 75 M. Geldstrafe verurteilt worden. Schi. ist gelernter Schmied Resolution: und war bei N. in Döbeln beschäftigt. Als Obmann des Filial­verbandes der deutschen Schmiedearbeiter war er verpflichtet, über jährlich einen Bericht die Löhne der Schmiede in Döbeln zu verfassen und an Schreiber einzusenden. Auch und Walzwerk- Berufsgenossen­schaft. 1904 hat er dies getan. Schr. hat den Artikel gelesen und am Mit diesen Unfallziffern steht die rheinisch- westfälische Eifen- 21. Mai 1904 abgedruckt. Beiden Angeklagten war es darum zu großindustrie unerreicht da. Selbst der gefährliche Bergbau, dessen tun, die Mitgliederzahl des Zentralverbandes zu vermehren. Der Artikel wendet sich besonders gegen den bei N. angestellten Hohe Unfallziffern Grauen hervorrufen, schon wiederholt die öffent- Meister N., der die Löhne festzustellen und die Arbeiter anzunehmen liche Aufmerksamkeit in Anspruch nahmen, von verschiedensten und zu entlassen hat. In dem Artikel wird dieser als ein Despot Seiten mit vollstem Recht die Forderung nach erhöhtem Schutz Der Fabril-, Land- und Hülfsarbeiterverband( Zahlstelle Berlin ) ber Bergarbeiter laut werden ließen, muß auf dem Gebiete der bezeichnet, der die Löhne herunterdrücke und sie ganz willkürlich an­setze. Erlaube sich ein Kollege, diese Verhältnisse zu rügen, so hielt am Sonntag seine stark besuchte Generalversammlung Krüppelmacherei hinter der Hütten- und Walzwerkindustrie zurück- werde er entlassen. Das Gericht hat diese Behauptungen als nicht ab. Im Vorstandsbericht konnte Bruns wiederum eine erfreuliche stehen. Der Bergbau brachte es ja nur auf 15,46 entschädigungs- erwiesen angesehen und eine Beleidigung des Meisters N. festgestellt. Weiterentwickelung der Organisation konstatieren. Die Zahlstelle hat pflichtige Unfälle pro 1000 Versicherte. Fast jeder fünfte Metallarbeiter im rheinisch- westfälischen Eldorado Die von beiden Angeklagten eingelegte Revision wurde vom in Berlin gegenwärtig rund 3500 Mitglieder, darunter 275 weibliche. Hinzu kommen noch zirka 1400 Mitglieder des Bezirks Schönewveide­erleidet einmal im Jahre einen Unfall. Das Bildchen wird noch Reichsgerichte verworfen. Johannisthal , die sich zu Neujahr der Berliner Ortsverwaltung an­Träftiger foloriert, wenn man z. B. die Sektion Oberhausen Aus einem ungewöhnlichen Begründetes Ablehnungsgesuch. Reich des Königs Thyssen, des deutschen Morgan herausgreift. Grunde erfolgte gestern in einer hiesigen Straffammer die Ab- geschlossen haben, so daß mit einer Mitgliederzahl von rund 5000 zu rechnen ist. Der Bevollmächtigte hegte die Hoffnung, daß auch in den Hier entfallen auf je 1000 Versicherte 20 entschädigungspflichtige und lehnung eines Richters wegen Befangenheit. Als der Verteidiger übrigen Zahlstellen der nächsten Berliner Umgebung die Einsicht von der 244 Unfälle überhaupt! In diesem Reiche hat also jeder vierte den Gerichtssaal betrat, hatte sich der Gerichtshof in der seinem Notwendigkeit des Zusammenschlusses mit der Zahlstelle Berlin Arbeiter die verlockende Aussicht, den Segen der Plusmacherei Fall" vorhergehenden Sache zur Beratung zurückgezogen. Er be- wachsen dürfte, weil bei großen Lohnbewegungen oder Aussperrungen durch einen Unfall auszukosten. Das Unternehmertum, dem solche nutzte die Zwischenzeit, um, wie dies öfter vorkommt, die Akten in die Einheitlichkeit des Vorgehens durch die bisherige Zersplitterung Schreckensziffern natürlich kein Vergnügen bereiten, sucht durch aller- feiner Sache vom Gerichtstische zu nehmen und sie einzusehen. zu sehr beeinträchtigt werde. Den besten Beweis hierfür habe die hand Erklärungen für die Unfälle die Verantwortung für die in den Dabei bemerkte er, daß für seine erst zu verhandelnde Sache Aussperrung in der Elektroindustrie geliefert. So wie fast alle angegebenen Zahlen zum Ausdruck kommende Massenvernichtung und der Referent bereits mit der schriftlichen Abfassung der Urteilsgründe übrigen Verbände die Zusammenfassung der Organisation über Groß­-Verkrüppelung von Arbeiterknochen von sich abzuwälzen. Daraus er- begonnen und angefangen hatte, die Ergebnisse der Hauptver- Berlin zustande gebracht haben, müsse es auch der Fabrikarbeiter­flärt sich, daß man wohl mancherlei Scheingründe zutage fördert, handlung zu figieren unter Bezugnahme auf die von Zeugen Verband tun. Durch rastlose Agitation sei es gelungen, nicht nur die Hauptursache der erschreckenden Unheilsziffern aber mit feinem bor der Polizei abgegebenen Erklärungen. Dies den in Gummifabriken, sondern auch in den Aniline, Wort erwähnt. Die barbarisch langen Arbeitszeiten gab dem Verteidiger Veranlassung, diesen Nichter als befangen ab­Cichorien, Seifen-, Linoleum, Glühstrumpf und chemischen in Verbindung mit der wildesten Arbeitsintensivität speziell in den zulehnen. Er begründete dies damit, daß das Urteil dieses Richters, Fabriken die Organisation hineinzutragen und zu befestigen. Feuerbetrieben, das find die Unfallerzeuger. Die normale Arbeitszeit das sich ja nach dem Gesetz erst in der Hauptverhandlung bilden Freilich ist die Indifferenz der Hülfsarbeiter immer noch eine sehr von 11-12 Stunden, bei der die Mahlzeiten meist während dürfe, präokkupiert sei und die berechtigte Besorgnis der Befangen große, doch auch diese Schwierigkeiten dürften nach und nach über­des Schaffens in der einen Hand den Eplöffel in heit bestehe. Der Gerichtshof erklärte nach kurzer Beratung das wunden werden, je größer der Stamm derjenigen Personen wird, der anderen die Feuerzange eingenommen, richtiger ver- Ablehnungsgesuch für begründet, hielt einen Ersatz die den Organisationsgedanken begriffen haben. Gerade in diesen schlungen werden, erfährt durch Ueberstunden eine Verlängerung des betreffenden Richters durch einen anderen für notwendig und Industrien biete sich der Verbandstätigkeit noch ein weites Arbeits­auf durchschnittlich 13-14 Stunden. Doppelschichten sind an der vertagte aus diesem Grunde den Termin. Leider nennt der Tagesordnung, Leistungen von 36stündiger ununterbrochener Arbeits- Berichterstatter den Namen des Richters nicht. Der Name dürfte feld. Eine scharfe Kritik übte Bruns sodann an dem Verhalten des Handels- und Transportarbeiterverbandes, dem er den Vorwurf zeit gehören nicht zu den Seltenheiten! In einem Monat werden auch insofern unerheblich sein, als die Bildung eines Urteils lediglich machte, daß er Mitglieder aufnehme, die eigentlich nicht zu dem Be­30 Schichten gemacht, ja es gibt Leute, die es bis zu 40 Arbeits- auf Grund der gegen den Angeklagten zusammengetragenen Aften rufskreise gehören, für den der genannte Verband zuständig sei. schichten in einem Monat bringen. Sechs Tage sollst Du schwerlich ein Ausnahmefall gerade bei den Richtern ist, die gegen Eine Resolution, die dieses Verhalten des Transportarbeiter- Verbandes arbeiten am Sonntag 24 machen!" So lautet ein den Ersatz von Kammern, die aus gelehrten Richtern gebildet sind, auf das entschiedenste verwirft, gelangte hierauf einstimmig zur Bonmot, das mit einem gewissen Galgenhumor bei den Metall- durch Schwurgerichte sind. Annahme. Auch soll in dieser Angelegenheit bei der Gewerkschafts­arbeitern zirkuliert. Um ein Objekt von 90 Pfennigen handelt es sich in einem fommission energisch Beschwerde geführt werden. In der Diskussion Die extensive und intensive Ausnutzung der Arbeitskraft schwächt Strafprozeß, der bereits seit vier Jahren das Strafgericht beschäftigt. erklärten sich jämtliche Redner mit der Tätigkeit des Vor­ganz selbstverständlich in ganz erheblicher Weise die Wider­jedoch, daß der standskraft. Wegen Betruges und schwerer Urkundenfälschung war der aus der standes einverstanden. Bemängelt wurde Der Arbeiter völlig erschöpfte Generalvers im vorigen Vierteljahre fällige wird apatisch Haft vorgeführte Reisende Siegfried Rittmeier vor der achten Vorstand die auch bezüglich des Schutzes für Gesundheit und Leben. Straftammer des Landgerichts I angeklagt. Anfang Mai 1902 fammlung eigenmächtig hatte ausfallen lassen, wodurch den Mit­Das ausgemergelte Opfer der Beutegier wird unvorsichtig, tam der damals 20jährige Angefchuldigte aus seiner Geburtsstadt aliedern die Gelegenheit genommen war, sich im größeren Streise über die weil ihm alle Lebensenergie ausgepreßt wurde, der restlos Aus- Wien nach Berlin , um seine in Charlottenburg wohnhafte Mutter zu Taktik und die Lehren bei der Aussperrung in der Elektroinduſtrie gebeutete zahlt mit seiner Gesundheit, mit seinen Knochen für die besuchen. Seine Mittel waren erschöpft. Trotzdem mietete auszusprechen. Der Kassenbericht vom zweiten Halbjahr 1905 Strupellosigkeit in der ungezügelten Plünderei der Arbeitskraft. Bei er sich in einem kleineren Hotel ein Zimmer in der wies für die Hauptkasse eine Bilanzierung der Einnahmen und Aus­den geschilderten Umständen kann es nicht verwundern, daß auch der Gesundheitszustand der Fabrikarbeiter bejammernswert ist. Durch Hoffnung, seine Mutter würde es am nächsten Tage bezahlen. gaben in der Summe von 23 212,45 M. nach. Die Einnahme der In dem Hotel gab er an, er wäre erst angekommen, während er ofalfasse belief sich auf 12 818,39 M., der eine Ausgabe von schnittlich entfallen bei allen reichsgefeßlichen Krankenkassen auf je tatsächlich schon seit dem 3. Mai in Berlin war. Ilm seine Angabe 4941.69 M. gegenübersteht. Es verbleibt am Orte somit ein Bestand kaffen der rheinisch- westfälischen Hütten- und Walzwerksindustrie glaubhaft zu machen, übergab er dem Hotelportier den Gepäck von 7876,70 W. Da die Ueberschüsse der ehemals örtlichen Arbeits­auflieferungsschein, welcher das Datum 13. Mai" trug, während losenunterstützungskasse der Lokaltasse überwiesen sind, so wurde be­zählen auf je 100 Versicherte 60-70 Erkrankungsfälle! So rächen sich die Sünden des Kapitals wider die Arbeitskraft. ursprünglich auf diesem 3. Mai" gestanden hatte. Als der Hotel - schlossen, allen Mitgliedern der Bahlstelle, die 52 Wochen dem angehören, aus lokalen Mitteln einen Zuschlag Trotz dieser schandbaren, zum Himmel schreienden Zustände fann die portier das Gepäck auf dem Bahnhof abholen wollte, fam natürlich Verbande die Fälschung zur Entdeckung. Der Angeklagte wurde fest zur Streifunterstützung von zwei Mark pro Woche zu zahlen. Regierung, die sich bemühte, das Volk mit dem Hungerzolltarif zu genommen, bald aber wieder auf freien Fuß gesezt, nach Die hierauf folgenden Vorstandswahlen ergaben nachstehendes dem seine Mutter den Schaden wieder gutgemacht hatte. Gegen Ergebnis: Als Bevollmächtigte wurden Bruns, Rühle und den Angeschuldigten wurde das vorliegende Strafverfahren anhängig Bentin wiedergewählt. Als Revisoren: Mielis, Sevelow gemacht. Er entzog sich jedoch der Bestrafung durch die Flucht nach und Weiße. In die Gewerkschaftstommiffion: Schulz, Rausch­Paris. Hier gelang es dem sehr befähigten jungen Manne, eine nick, Obiz und Menzel; dazu kommen noch Berger­sehr gute Stellung zu finden. In Paris erreichte ihn jedoch der Schöneweide und Lubahn- Johannisthal , die von den Mitgliedern Sted brief der Berliner Staatsanwaltschaft. Er wurde verhaftet des dortigen Bezirks gewählt worden sind. Die Mitglieder des Gau­und per Schub nach Berlin befördert, um hier wegen des Objektes vorstandes sollen bis zur nächsten Gaukonferenz in ihrem Amt von 90 Pfennigen sich vor dem Strafrichter zu verantworten. Das bleiben; ihre Neuwahl wurde bis dahin vertagt. Gericht erkannte wegen des Betruges auf Freisprechung, wegen der Urkundenfälschung auf zwei Wochen Ges fängnis, die durch die Untersuchungshaft verbüßt erachtet wurden.

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beglücken", es durch wundervolle Steuerblüten zu erfreuen", sich immer noch nicht entschließen, einen Gesezentwurf vorzulegen, der einen achtstündigen Marimalarbeitstag und Arbeiterkontrolleure vor fieht. Wie lange noch soll der Arbeiter Gesundheit und Leben schutz­los dem Unternehmertum ausgeliefert bleiben?

Schwindeltaffe. Der Polizei- Präsident gibt bekannt, daß über das Vermögen der, wie wir schon mitteilten, verfrachten Rheinischen Krankenversicherungskasse( Eingeschriebene Hilfskasse Nr. 87) zu Köln seitens des Amtsgerichts zu Köln am 12. Januar d. J. das Konkurs­verfahren eröffnet und der Rechtsanwalt Dr. Wirk III zu Stöln, Römerturm 10 wohnhaft, zum Konkursverwalter bestellt worden ist. Vertreter der Kasse für Berlin war der Agent Johann Goetz, Gollnow­straße 9.

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Roheit und Alkohol. Ein besonders brutales Vorgehen eines Sohnes gegen seine Mutter beschäftigte gestern die 10. Straf­Bei den Gewerbegerichtswahlen im Wuppertal wurden, wie ja tammer des Landgerichts I . Wegen Beleidigung, Freiheitsberaubung zu erwarten war, die Kandidaten des Gewerkschaftskartells gewählt. und versuchter Erpressung, begangen gegenüber feiner alten Mutter, Zuerst kam die Wahl in Elberfeld . Hier machten die Christ- war der Schlächtergeselle" Paul Schack angeklagt. Der bereits lichen beider Konfessionen, gewissermaßen als Postludium zu den mehrfach vorbestrafte Angeklagte ist seit mehreren Jahren dem Stadtverordnetenwahlen, noch einmal einen riesigen Radau; hing Alkohol mehr zugetan als der Arbeit. Er gehörte auch längere Zeit ihnen auch die Siegestrompete hoch, so wollten sie doch recht viel zu jenen dunkelen Existenzen, die es fertig bringen, ohne zu arbeiten Stimmen bekommen, um damit die Notwendigkeit der Proportional- oder sonstwie Geld zu verdienen herrlich und in Freuden zu leben. wahl nachzuweisen. Diese halten sie ja überall da für notwendig, wo Wenn dann diese Einnahmequellen versagten, fiel der Angeklagte sie selber keine Aussicht auf Sieg haben. Die Kandidaten des Ge- feiner hochbetagten Mutter zur Last, die sich mühselig durch Zimmer­tvertschaftskartells erhielten 3357, die Christlichen 964, und die vermieten ernährte. Hier trat er roh und herrisch auf und miß­Hirsch- Dunckerschen 110 Stimmen. In Barmen zogen es die handelte die alte Frau wiederholt, wenn ihm das Essen nicht gut Christlichen vor, von einer Wahlbeteiligung Abstand zu nehmen, so genug war. Am 22. Dezember v. J. verlangte der Angeklagte von feiner Mutter Geld. Als diese ihm mitteilte, sie habe selbst nichts, daß das Gewerkschaftskartell Gegner überhaupt nicht vorfand. wurde sie von dem sauberen Herrn Sohn mit den Worten bedroht: Alte S. wenn Du mir nicht Geld gibst, kriegst Du, was Du brauchst!" Am Abend kam der Angeklagte angetrunken nach Hause und verlangte von seiner Mutter eine Mark für eine Droschke. Als diese sich weigerte, weil sie tatsächlich kein Geld Unschuldig zwei Jahre im Gefängnis. Der Schneidergeselle hatte, riegelte, der Wustersohn die Tür zu und prang mit Schröder aus Papenburg , ein durchaus unbescholtener erhobenem Messer auf die alte Frau ein, die auf den Knien um Mann, arbeitete bei einem Meister in Wiemelhausen , in deſſen honung bat. Schließlich gelang es der Frau D., unter dem Vor­Hause auch ein Uhrmacher wohnte. Vei diesem wurde ein schwerer geben, sich bei Nachbarn Geld zu borgen, aus dem Zimmer zu Einbruch verübt. Ein anderer Schneidergeselle namens flüchten. Während der Sohn seinen Rausch ausschlief, mußte die Seybers, der mit Schröder zusammen arbeitete, lenkte den hochbetagte Frau die ganze Nacht auf der Treppe kampieren. Der Verdacht auf Schröder und dieser wurde trotz seiner Unschulds- Staatsanwalt beantragte neun Monate Gefängnis. beteuerungen lediglich auf das alleinige Zeugnis des Seybers hin Gerichtshof erkannte mit Rücksicht auf die unglaubliche Gefühls­Nach der moralischen zu zwei Jahren Gefängnis berurteilt. Qualität des Zeugen hielt man leider keine Nachforschung, die in robeit auf ein Jahr sechs Monate Gefängnis sowie drei diesem Falle wohl am Blaze war. Denn später wurde eh bers Jahre Ehrverlust.

Gerichts- Zeitung.

Verfammlungen.

Der

Die Filiale Groß- Berlin des Verbandes der in Gemeinde­

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Sozialdemokratischer Wahlverein Köpenick .

Den Mitgliedern hiermit zur Nachricht, daß der Genosse, Gast­

wirt

Wilhelm Dückert gestorben ist.

Ehre seinem Andenken!! Die Beerdigung findet am Frei­tag, den 2. Februar cr., nach­mittags 312 Uhr, vom Trauerhause Müggelheimerstr. 22 aus statt.

Die Genossen werden ersucht, sich recht zahlreich daran zu beteiligen. 7/1 Der Vorstand.

Verein der Zimmerer Berlins u. Umgegend.

Todes- Anzeige.

Am Sonntag, den 28. Januar, verstarb unser braves Mitglied

Karl Schöning.

Ehre seinem Andenken! Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 1. Februar, nachmittags 2 Uhr, von Leichenhalle des städtisch. Zentral­Friedhofes in Friedrichsfelde aus ſtatt.

Rege Beteiligung erwartet 257/17 Der Vorstand.

Danksagung.

der

Todes- Anzeige. Am Dienstag, den 30. Januar, morgens 82 Uhr, verschied sanft unser lieber Vater, der Tischler

Peter Wedisweiler

im 73. Lebensjahre.

Die Beerdigung findet Freitag nachmittag 4, Uhr auf dem neuen Safobi- Kirchhof statt.

Um stille Teilnahme bitten Die trauernden Hinterbliebenen.

Danksagung.

Allen Kollegen, Freunden und Bes fannten sowie den Genossen des dritten Kreises für die Teilnahme bei der Beerdigung meines lieben Mannes, unjeres Vaters

August Steinke unseren herzlichsten Dank. 28405

Frau Ottilie Steinke nebst Kindern.

Neue Berliner Genossenschafts- Bäckerei

( Eing.Genossenschaft m. beschr.Haftpfl.), Reinickendorf , Wilkestr. 62. Sonnabend, 17. Februar 1906, abends 9 Uhr:

General- Versammlung

im Kontor der Bäckerei. Tages- Ordnung:

1. Bericht des Vorstandes und Auf­fichtsrats. 2. Borlegung der Bilanz. 3. Neuwahl des Vorstandes und Auf­sichtsrats. 4. Anträge. 5. Ver schiedenes.

Anträge müssen bis zum 10. Fe bruar 1906 eingereicht sein.

Die Bilanz liegt im Kontor, Bille

105/7

felbst wegen Straßenraubes zu zwei Jahren Zucht­haus verurteilt. Dabei kam auch ans Licht, daß er ein alter Gewohnheitsverbrecher mit einem großen Vor­strafentonto war. Nunmehr wurde im Falle Schröder das Wiederaufnahmeverfahren angeordnet und gleichzeitig gegen Sehbers Anklage wegen Meineides erhoben und Sehbers dieserhalb zu vier betrieben beschäftigen Arbeiter und Unterangestellten hielt am Mitt­Jahren Zuchthaus verurteilt. Die formelle Freisprechung des Schröder, woch in Dräsels Festsälen ihre Generalversammlung ab. Orts­der sofort entlassen wurde, steht danach unmittelbar bevor. Ein sekretär E. Dittmer gab in längeren Ausführungen den Ge­Justizirrtum ist gewiß stets möglich, da irren menschlich ist. Aber schäftsbericht für das Jahr 1905, in welchem er alle bemerkens­daß der völlig unschuldige Schneidergeselle Schröder zu zwei werten Etappen der Bewegung im Berichtsjahre einer kritischen Jahren Gefängnis wegen vermeintlichen Einbruchs verurteilt wurde, Würdigung unterwarf. Der gedrudt vorgelegte und vom Kol­dürfte, wie viele andere Verurteilungen Unschuldiger, doch nicht legen Hoffmann durch kurze Ausführungen ergänzte Kaffenberichtlicher allein auf die Unzulänglichkeit menschlicher Erkenntnis zurück- für das vierte Quartal 1905 balanziert in Einnahme und Aus­zuführen sein. In einem Falle wie dem Schröders konnte und durfte gabe mit 22 200,27 M. Die Ausgaben sehen sich wie folgt zu feine Verurteilung stattfinden, wenn die Verhandlung mit der Gründ- sammen: Filial- linkosten 4342,55 M., Ueberweisung an die Ver­lichkeit und Genauigkeit geführt wäre, die jeder Strafprozeß bandstasse 8271,30 M., an das Zweigbureau 459,65 M., an die Ge­fordert, die aber in so vielen Strafprozessen insbesondere gegen wertschaftskommission 220,60 M.; mithin Bestand am 31. De­Arbeiter vermißt wird. Schwerlich hätte eine Verurteilung eintreten zember 1905 8906,17 M. Der Gasarbeiter- Kampffonds beziffert fönnen, wenn hinreichende Aufmerksamkeit dem Vorleben des Zeugen fich jest auf 2785,95 m. Die Mitgliederzahl stieg gegen das vorige sage ich hierdurch allen Kollegen, Die Neuwahlen Freunden und Bekannten meinen Kommandantenstraße 3/4. gewidmet worden wäre. Einer solchen. Aufmerksamkeit für Dinge, Quartal um 233 und beträgt insgesamt 5455. herzlichen Dank. Um 9 Uhr: Auftreten bei denen es sich um die Freiheit eines Arbeiters handelt, steht ergaben das nachstehende Resultat: Fiebig, Prenzlow, Vorsitzende; Im Namen der Hinterbliebenen des berühmten Stegreifdichters freilich die schematisch- formale Gewöhnung des Berufsjuristen und Hoffmann, Kassierer; Ellenbed, Masphul, Mehr, Paul Schulz, Bei­das von oben kommende Drängen auf Beschleunigung der Straf- fiber; Boffedart, Buch, Kerwis, Revisoren; für die Gewerkschafts- Frau Klara Gleitzmann Paul Steinitz. tommission Dittmer, Fiebig, Heinze, Strunt, Kerwitz, Wuzky.

prozesse entgegen.

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Der Vorstand. Robert Engel. Start Marschel.

Für die so zahlreichen Beweise herz­Teilnahme und für die herrlichen straße 62, zur Einsicht der Genossen Sanzspenden anläßlich des Dahin aus. scheidens meines geliebten Mannes, unseres unvergeßlichen Vaters, Sohnes, Schwiegersohnes, Bruders, Schwagers und Ontels, des Dachdeckers Gustav Gleitzmann

nebst Kindern.

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Variété Elysium