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Nr. 27.

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Berliner Volksblatt.

23. Jahrg.

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Telegramm Adreffe: Sozialdemokrat Berlin ".

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV. 9r. 1982.

Zur Toleranzdebatte.

Freitag, den 2. Februar 1906.

Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69.

Berniurecher: 2mt IV. Nr. 1984.

Kirche das wiederauflebende Urchristentum, lichen Bölferberhezung ein Ende zu machen? Und hat sie die Waldenser, die Apostelbrüder, die Begharden, Lollharden, nicht stets gegen die Mühseligen und Beladenen, die Armen Taboriten, böhmischen Brüder usw. Mit Feuer und Schwert und Elenden Partei ergriffen zugunsten der Reichen und wütete die Kirche gemeinsam mit den weltlichen Mächten Mächtigen? Kein Wunder, daß die Abneigung gegen die gegen diese Sekten. Unzählige Tausende wurden lebendig Kirche immer mehr wächst, daß sich das Wort Lenaus immer verbrannt, enthauptet, erwürgt in Christi Namen! offenbarer erfüllt: Das ist die Kultur", die das offizielle Christentum, das Christentum unserer gescheitelten und tonsurierten Staats­firchendiener, der Menschheit gebracht hat!

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Das Licht des Himmels läßt sich nicht verhängen Durch Pupurmäntel oder schwarze Kutten!

Bu

Ich beehre mich, die Betriebschefs zu bitten, statt mündlicher Ausfrage alle Eisenbahnangestellten zu veranlassen, daß sie ihre Angaben absolut geheim und schriftlich machen, aufrichtig und wahrheitsgetreut, ohne zu fürchten, daß es bekannt gemacht wird, die Ursachen des Streits vom 22. Dezember v. 3. fowie die ihnen Bekannten Umstände angeben, die ein flares Bild über die Ent stehung, Fortdauer und Beendigung des Streits geben fönnten. Hierbei sind die Angestellten darüber aufzuklären, wie wichtig es für diejenigen Eisenbahner ist, die jetzt eines freiwilligen An­fchlusses an den Streit beschuldigt werden, die Sache in ihrem wahren Lichte darzustellen und dadurch zu ermöglichen, bei der Untersuchung die gegen fie erhobene Beschuldigung nieder­zuschlagen und diejenigen Bersonen anzugeben, durch deren Schuld vielleicht der größte Teil der gänzlich unschuldigen An­gestellten gelitten hat. Solche Angaben müssen in geschlossenen Kuverts von den Betriebsvorstehern selbst geprüft, gruppiert, fyftematisch geordnet und mit persönlichem Kommentar versehen mir zugestellt werden. Da auch ich dringend ersucht werde, die Ant­gelegenheit schnellstens zu erledigen, bitte ich Sie, für die Zu­stellung der Angaben eine fiebentägige Frist zu geben, wonach eine ebenso lange Zeit zur Aufstellung der Berichte und der Beschlußfassungen gewährt wird."

Im Reichstag kam es am Mittwoch bei der Erörterung des Toleranzantrages wiederum zu einer allgemeinen Reli­gionsdebatte. Herr Stöder behauptete wieder einmal, daß das Christentum der Träger der ganzen modernen Gefittung und Kultur sei, und daß die Menschheit ohne Religion wieder in den Zustand der Barbarei zurüdfinken müsse. Der Ben­trumsredner pries die Verdienste des Christentums nicht Freilich, Herr Osel hat recht, der Protestantismus hat minder. Dabei war es ihm freilich nicht leicht, die katho- feine geringere Intoleranz bewiesen, er hat es, soweit das Die Revolution in Rußland. lische Kirche gegen den Vorwurf der Kezer- und Herenver- die veränderten Zeitumstände zuließen, an bestialischer Ber brennungen zu verteidigen. Herr fel fuchte sich damit folgungswut dem Ratholizismus gleichgetan! Mit Recht wies Geheimerlaß für die Untersuchung des Eisenbahnerstreifs. herauszureden, daß er meinte, man dürfe die Handlungen Herr sel darauf hin, daß ja auch Calvin den spanischen der Kirche in früheren Jahrhunderten eben nicht mit unserer Gelehrten Michael Servet wegen Gotteslästerung auf den gebracht hat, bildet jezt Gegenstand der lebhaftesten Diskussionen in Der russische Eisenbahnerstreik, der Rußland ungeheure Verluste heutigen Moral meffen. Uebrigens hätten ja auch Herr Scheiterhaufen gebracht habe. Der Zentrumsredner hätte ben höheren ruffifchen Regierungstreifen, und man will bis in die Stöcker habe das zu Unrecht bestritten die Protestanten noch hinzufügen fönnen, daß nicht nur 3winglis na chleinsten Details eine Unterfuchung einleiten, um in Zukunft die Rezer berbrannt oder in anderer Form hingerichtet. folger Bullinger, fondern auch Philipp Me Wiederholung eines solchen Streits unmöglich zu machen. Daß solche Reden im deutschen Reichstag gehalten werden lanchthon diese protestantische Rezerverbrennung durch biefem Zwede ist nun den Betriebsvorstehern soeben ein überaus Fönnen, ist nicht minder als das Schulverpfaffungsgesetz des aus gebilligt haben! Das Bentrum fönnte sich ferner darauf charakteristischer Geheimerlaß zugestellt worden, worin es unter breußischen Landtags ein beschämender Beweis für die wach berufen, daß es im Jahre 1572 in dem protestantischen anderem heißt: fende intellektuelle Berwahrlosung des Bürgertums. Die Seidelberg auf Veranlassung des Kirchenrates zu einer viel gefeierten Heroen unserer klassischen Dichtung, die Goethe, Regerhinrichtung fam. Johann Sylvan , Inspektor zu Laden­Goethe, eidelberg Schiller, Leffing, die Männer, deren Schaffen in gewiffem burg, wurde auf dem Marktplatz enthauptet, weil er Irr Sinne als der Höhepunkt der geistigen und fittlichen Stultur lehren gegen die Dreieinigkeit verbreitet haben sollte! Daß Deutschlands gilt, fie waren nicht religiös, fie standen dem es nicht häufiger auch unter den Protestanten zu Keberhin­Christentum ablehnend gegenüber. Und trotzdem darf richtungen fam, verhinderte nur die Abhängigkeit der pro­heute, ein Jahrhundert später, ein Stöcker unter dem Beifall testantischen Kirche von den Fürsten , die, nachdem sie durch der Reichstagsmehrheit den Ausspruch wagen, daß es ohne die Zwangseinführung der Reformation das Kirchengut einge­Religion, ohne das Christentum feine Kultur gäbe! Das Christentum, das Herr Stöder meint, ist nicht ein fädelt hatten, toleranter waren als ihre Pfaffen. Wäre das Förderer der Kultur, sondern in ganz überwiegendem Maße nicht der Fall gewesen, fo hätten sich sogar die Protestanten das ärgste Hemmnis, der erbittertste Feind gegenseitig mit wahrer Wollust auf den Scheiterhaufen ge­des Kulturfortschritts gewesen. Denn das eigentliche, das schickt. So mußten sich Lutheraner, Zwinglianer und Calvi­Urchristentum, dieser schwärmerische Glaube einer nach nisten damit begnügen, fich gegenseitig durch Schmähschriften irdischer Erlösung schmachtenden Menschheit, hat mit dem und Schmähreden in den tiefsten Höllenpfuhl hineinzu­späteren Kirchenchristentum, der christlichen Staats- wünschen. Die theologischen Sänkereien nach Luthers Tode religion, absolut nichts gemein. In unserem Weih- waren geradezu Virtuosenleistungen von wiſteſten Schimpfe­nachtsartikel zeigten wir ja schon, daß das Urchristentum im reien. Der arme Melanchthon brach ob dieses christlichen" Grunde nichts gewesen sei, als ein in mystische Formen ge- Nachwelt wundern, daß es ein so rasendes Jahrhundert ge­Treibens einmal in den Stoßseufzer aus: Wie wird sich die kleideter Sozialismus. Das Urchristentum glaubte an die nahe Wiederkunft Christi, an die Errichtung des tausend- geben hat." jährigen Reiches der Gleichheit und Brüderlichkeit hier auf Erden. Die ersten Christengemeinden nahmen es ernst mit der Lehre der Brüderlichkeit; nicht nur in Christo" betrach­teten fie einander als Brüder, sondern sie betätigten ihre Nächstenliebe auch dadurch, daß sie in Gütergemein schaft lebten. Diese kommunistische, das Privateigentum und den Selaffenstaat verwerfende und bekämpfende Christen­fette zog sich begreiflicherweise ebenso die grimmige Feind schaft der Herrschenden zu, wie die heutige Sozialdemokratie. Diese Urchriften waren auch in der Tat gefährliche Umstürzler, sie waren genau so Feinde der staatlichen Ordnung", wie gegenwärtig die. ,, baterlandelofe Rotte". Daß fie von der Staatsreligion nichts wissen wollten, wäre von dem heid­nischen Römerstaat, der im Punkte der Religion biel toleranter war, als später das zur Staatsreligion avancierte Christentum, noch ertragen worden; allein die Urdhristen ver­fagten auch der kaiserlichen Majestät die Ehrfurchts­bezeugungen, sie weigerten sich, an den kaiserlichen Geburts­tagen, den patriotischen" Feiern teilzunehmen genau so wie die heutige Sozialdemokratie. Ja, die Urchriften gingen noch weiter, sie verurteilten nicht nur den Krieg, sondern sie verweigerten fogar den Militärdienst, sie weigerten fich, Staatsposten zu bekleiden, da sie den Klassenstaat nun einmal nicht anerkennen wollten. Kein Wunder, daß die herrschenden Gewalten des römischen Reiches diesen Umstürzlern Krieg bis aufs Messer erklärten und jahrhundertelang entfeßliche Cristenmegeleien beran­stalteten.

Schließlich aber, als die Machthaber im Staate ein­sahen, daß mit Gewalt nichts auszurichten war, schlossen sie ihren Frieden mit dem Christentum. Sie konnten das auch um fo eber, als das Christentum allmählich viel von seinem staatsfeindlichen Charakter eingebüßt hatte. Als gar Raiser Konstantin der Große so schlau war, das Christentum zur Staatsreligion zu machen, schloß dieses vollends seinen Frieden mit dem Klassen sta at und all seinen Institutionen. Sogar mit dem privile­gierten Massenmord, dem Kriege, föhnte sich die Religion der Nächstenliebe überraschend schnell aus. So fiegte" das Christentum, in dem es sein innerstes Wesen, feine deale, seine foziale Mission boll­ständig preisgab! An Stelle des Laienpriestertums trat gleichzeitig die priesterliche Sierarchie, die Macht einer unduldsamen und herrschsichtigen Pfaffentaste.

Auch darin hat Herr Osel recht, daß der Protestantismus sich an den entfeßlichen Herenbränden ebenso eifrig beteiligt babe wie der Katholizismus. Doch darf der Katholizismus für sich die Ehre in Anspruch nehmen, das Herenschmoren erst in Mode gebracht zu haben. Und zwar war es die Inquifition, bie, erst in Frankreich , dann in Deutschland , die Heren­prozeffe einführte. Nachdem dann Bapst Innocens VIII . im Jahre 1484 durch eine Bulle den deutschen Inquisitoren das Borgehen gegen die Hererei zur besonderen Pflicht gemacht hatte, wurden dann bald die Herenverbrennungen, die bis­her nur vereinzelte Erscheinungen gewesen waren, en gros betrieben. Der Protestantismus aller Richtungen wetteiferte später mit dem Ratholizismus auf dem Gebiete der Heren­berbrennerei.

Will man Rache üben, oder sich die Schuldigen" nur für fünftige Fälle merken?

Sie ist nicht tot! Petersburg, 1. Februar. Die Nachrichten aus Riga lauten Die Revolution hat von neuem begonnen. wieder sehr ernst. Bufolgedeffen hat der dortige Gouverneur um Truppen gebeten, die bereits auf dem Wege nach bort fich befinden.

Petersburg, 1. Februar. In Tiflis find neue ernste Unruhen mehrfach zu einem Handgemenge, wobei zahlreiche Personen getötet ausgebrochen. Es kam zwischen Armeniern und Muhamedanern oder verwundet wurden. Die Truppen find zu gering an Zahl, um einschreiten zu können. Bahlreiche Läben wurden von den Auf­ständischen(?) geplündert.

Rache.

Nun sagte Herr Osel, man dürfe diese ja nicht hinwegzu­Warschau, 1. Februar. Hier find gestern fünf Israeliten wegen leugnenden Schandtaten des offiziellen Christentums nicht mit terroristischer Gewalttaten friegsrechtlich erschossen worden. dem Maßstabe der heutigen Moral meffen, sondern aus dem Die Ratten verlassen das sinkende Schiff. Kulturzustand der damaligen Zeit heraus beurteilen. Nun Betersburg, 1. Februar. Großfürst Alexis Alerandrowitsch be ist es fa richtig, daß nicht nur die Luther und Calvin , nicht nur die Inquisitoren an das Herenwesen glaubten, sondern fchloß, alle feine Liegenschaften in Rußland an die Landbevölkerung auch geniale Köpfe, wie der große Satirifer Johann zu einem Breife abzutreten, welcher von einem Ausschusse der Land­dischart. Andererseits aber steht fest, daß der Seren- leute selber bestimmt werden soll. Der Kaufpreis soll in jährlichen glauben erst dann zu Serenverfolgungen aus- bzahlungen erlegt werden. artete, als die katholische Kirche sie als eine neue Abart der Setzerverbrennungen in Schwung brachte! Die Kirche, das offizielle Christentum ist also voll verantwortlich für die grauenhafte Hinmordung der Hunderttausende von Un­glücklichen, die der grause Herenwahn an den Brandpfahl schnürte.

Uebrigens: wenn Her Ofel berlangt, daß man auch die Taten des Christentums als Ausflüsse der damiligen Beit moral, die ihrerseits wiederum ein Produkt des jeweiligen Kulturzustandes ist, beurteilen solle, so hat er damit selbst über die angebliche Kulturmission des Christentums den Stab gebrochen. Herr Stöcker behauptete, das Christentumt habe die Menschheit aus der Barbarei zu der heutigen fittlichen Stultur emporgehoben, und Herr Ofel protestiert da gegen, daß man von dem Christentum eine höhere Moral berlange, als fie in dem Wesen einer rückständigen und bar barischen Zeit gelegen habe!

Nun, ein jedes Kind weiß ja heute, daß die Verfeinerung der Moralbegriffe, die Hebung unserer geistigen Kultur nicht dem Christentum, sondern der ökonomischen Entwickelung zu verdanken ist, die wiederum die Vorbedingung zur Ent­Der Geist des zur Staatsreligion gewordenen Chriften- wickelung der Wissenschaft darstellt. Was heute an humani­tums, also des Christentums der Stöcker und Ofel, offenbarte tären Begriffen lebendig ist, ist nicht die Frucht des offiziellen sich bald in der gebäffiaften Verfolgung Andersdenkender. Christentums, sondern vielmehr die Frucht des Kampfes Es war nur zu natürlich, daß, da das soziale Elend der Aus- gegen die kirchliche Intoleranz, gegen die gebeuteten und Entrechteten geblieben war, der fommunistische dogmatische Verdummungswut, gegen das Geist des Urchriftentums immer wieder auflebte. Und jetzt Evangelium der Untertanentnechtseligkeit, übernahm das offizielle Cbristentum die Henfersrolle, die in das von dem offiziellen Christentum stets gepredigt worden ist. den ersten Jahrhunderten der christlichen Beitrechnung die heidnische Staatsregierung den Urdhristen gegenüber gespielt hatte. Mit derfelben Bestialität, die die ersten Chriftenber folgungen ausgezeichnet hatte, berfolgte nun die päpstliche

Und so fulturfeindlich das Christentum stets gewesen ist, so fulturfeindlich ist es auch noch heute. Unterſtüßt unsere Kirche nicht die Kolonialpolitit trot all ihrer entseg­lichen Greuel? Hat sie je den Versuch gemacht, der schmäh­

Politische Uebersicht.

Berlin , den 1. Februar.

eine

Die zweite Lesung des Reichsetats. Heute begann die zweite Lesung des Etats, die mit häus­lichen Angelegenheiten des Reichstags einfezte. Beim Etat des Reichstags brachte Genosse Singer Beschwerden vor, die ganz abgesehen von der Diätenlosigkeit die kleinlich- bureau­fratische Behandlung des Reichstags bloßstellten. Am Schlusse voriger Seffion ist es den Abgeordneten verweigert worden, ihnen die Aften des Reichstags aus ihrer Berliner Wohnung nach ihrem Wohnort nachfenden zu lassen- Sleinlichkeit, die an die Bismarcksche Behandlung des Reichs­Mit dem Abg. Erzberger( 8.) trat tags erinnert. Singer für eine Besserstellung der Beamten der Hülfs­tanzlei und der Diener des Hauses ein. Graf Driola( natt.) schloß sich den Klagen des Abg. Arendt( t.) über die an­geblich unzureichende Verpflegung der Abgeordneten durch die Stüche des Hauses an und wünschte eine bessere Zubereitung. der Speisen, wie sie Arendt fordere.( Buruf: Koscher! Heiterkeit.) Für die Toilettenbedürfnisse der Granden wünschte Graf Driola in frisierter Rede einen Friseur; im preußi­schen Abgeordnetenhause steht ein solcher zur Verfügung. Der Präsident, Graf Ballestrem, sagte eine Berücksichtigung der Wünsche zu, unter denen sich noch die Anlegung eines Generalfprechregisters für die Reichstagsverhandlungen, die Einrichtung eines Ferndruckers sowie die freie Zustellung des Reichsanzeigers" usw. befanden. Auch die mangelhafte Aus­schmückung des Hauses tam zur Sprache.

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Dann begann die auf sechs Tage berechnete Beratung des Etats zum Reichsamt des Innern. Die sozialpolitische