üben,
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und der Arbeiterpreffe bekämpft werden, wenn sie gar von Genossen- Portier mußte fortab das Bett hüten. Diese Prügelaffäre hatte die recht in Fluß gebracht. Da man aber noch immer in manchen schaften geltend gemacht werden, die auf dem Boden der modernen Verurteilung des Fürsten , der die Gastfreundschaft so schwer ver- Gewerkschaftskreisen der Idee des politischen Massenstreits steptisch Arbeiterbewegung stehen wollen. Die Inanspruchnahme des Rechtes, lebt hatte, wegen gefährlicher Körperverlegung zu nur 1000 Mark oder direkt ablehnend gegenübersteht, sei es vor allen Dingen Angestellten im Namen der Genossenschaft Nachteile zuzufügen, Geldstrafe zur Folge. Der bedauernswerte Portier Moeller aber auch notwendig, die Gewerkschaften von dessen Notwendigkeit weil sie Ehrenämter als Vertreter der Arbeiterklasse aus- kränkelte fortab und hat wohl seine frühere Gesundheit für seine zu überzeugen und zugleich die ganz unbegründeten Bedenken zu ist antisozial und arbeiterfeindlich. Sie maßt sich Lebenszeit eingebüßt. Er ersuchte den Fürsten , ihn durch eine Rente zerstreuen, daß die Propaganda für den Gedanken des politischen das Recht an, den Arbeiter als Bürger zweiter Klasse schadlos zu halten und als der Russe sich weigerte, strengte der so Massenstreits den selbstverständlich so absolut notwendigen Ausbau zu qualifizieren, dem die ungehinderte freie Ausübung von Ehren- schwer Geschädigte einen Prozeß gegen ihn an, der jekt vor der der Gewerkschaftsorganisationen irgendwie gefährden könne. Immer ämtern gnädigst allein in der freien Beit" gestattet wird. Gegen vierten Zivilkammer des Dresdener Landgerichts zugunsten des wieder müsse betont werden, was doch schon in der Amsterdamer diesen engbrüftigen Dividendengeist müssen sich mit aller Entschieden- Portiers Moeller, der inzwischen, da er infolge der erlittenen Ver- Resolution so deutlich ausgesprochen sei, daß der politische Massen heit gerade Genossenschaftsfreunde wenden. Eine Genossenschaft, die leßungen durch den Fußtritt des Fürsten Kotschouben schwere Ar- streit die gewerkschaftliche und parlamentarische Aftion nicht etwa von solchem Geist durchseucht ist, wäre der schärfsten Bekämpfung beiten nicht mehr verrichten kann, Stellung als Kirchendiener bei der erfeßen, sondern nur sichern, unterstützen, fruchtbar machen solle. tvert. Wir mögen nicht annehmen, daß dieser antisoziale Geist in Anglo- amerikanischen Kirche gefunden hat, entschieden worden ist.( Lebhafter Beifall.) der Tat die Genossenschaft für Berlin und Umgegend beherrscht, wir Moeller, der noch bis in die jüngste Zeit beständig auf Veranlassung Peus nahm als erster Diskussionsredner das Wort und nehmen an, daß diese genossenschafts- und arbeiterfeindliche Ansicht des Gerichts ärztlich untersucht worden ist, hat nach Ansicht des stimmte dem Referenten in fast allen Punkten zu. Jedoch möchte Brivateigentum des Herrn S. K. iſt. letzteren dauernden Schaden an seiner Gesundheit erlitten und des- er den Massenstreit nicht als das einzige Mittel zur Verhütung S. K. wendet sich auch gegen unsere, wie erwähnt von Kaufmanns- halb hat das Dresdener Landgericht für Recht erkannt, daß Fürst von Wahlrechtsattentaten oder zur Grkämpfung weiterer politischer gerichten und von einigen gelehrten Gerichten geteilte Ansicht, daß es Leon Kotschoubey an den Portier Moeller fortab eine jährliche Rechte betrachtet wissen, weil sonst die Auffassung plakgreifen heißt, das Unternehmerrisiko auf den Arbeiter abwälzen, wenn man Rente in Höhe von 2600 Mark zu zahlen hat! könnte, daß die bisherige Agitations- und Organisationsarbeit sovereinbart, das Manto solle stets( auch ohne Vorhandensein eines wohl auf politischem und gewerkschaftlichem wie auch auf genossenVerschuldens) von dem Lagerhalter getragen werden. Das nimmt Wegen Unterschlagung von 6000 Mark zum Schaden der Deut- schaftlichem Gebiete nicht mehr mit dem bisherigen Eifer betrieben mus nach dem vorher Dargelegten kaum noch Wunder. Eine auf schen Transportgenossenschaft war gestern der Buchhalter Ernst werden brauche. Im Gegenteil müsse jezt mit solcher Intensivität dem Boden der modernen Arbeiterbewegung stehende Genossenschaft Lenz vor der zehnten Straffammer des Landgerichts I angeklagt. organisiert werden, daß dem organisierten Klassenstaat und dem schlüge sich selbst in's Gesicht, wenn sie die in dem Artikel entwickelte Im Jahre 1899 wurde der Angeschuldigte von dem Direktor der organisierten Heer das organisierte Volf gegenüberstehe. Nicht Ansicht billigte, damit der Konsumverein floriere, müßten die An- Transportgenossenschaft als Buchhalter engagiert. Er leistete seine hunderte, sondern tausende von Versammlungen müßten an einem gestellten Opfer bringen. Glücklicherweise steht die Mehrzahl Arbeit zur vollsten Zufriedenheit, so daß ihm bald das weitgehendste Tage stattfinden können. Dann werde in einigen Jahrzehnten die aller Konsumgenossenschaften Ansichten, wie sie S. K. darlegt, fern Vertrauen entgegengebracht wurde. Schließlich hatte der Angeklagte Zahl derjenigen, die sich als zu den herrschenden Klassen gehörig und bekämpft diese. Es kann im Interesse einer ver- fast die gesamte Nassenführung unter sich. Im Jahre 1902 begann fühlten, so klein sein, daß sie einen Zusammenstoß mit der Masse ständigen Konsumgenossenschaft nicht dringend genug vor Herrentums- 2. sich als„ stiller Teilhaber" der Genossenschaft zu betätigen, indem des Volkes gar nicht mehr wagen dürften. betätigung und vor engherziger Dividendenjägerei gewarnt werden. er die Beiträge verschiedener Mitglieder sowie die Provisionen für herrschenden Klassen dann aber trotzdem noch auf einen ZusammenVon dieser Pflicht werden wir uns auch durch die Liebenswürdig- Zuweisungen von Ladungen für sich behielt. Hierdurch eignete sich stoß ankommen lassen, dann sei das Volk infolge seiner straffen feiten nicht abhalten lassen, die uns S. K. angedeihen läßt, und die der Angeklagte nach und nach zirka 2000 Mark an. Dieses Geld Organisation erst recht befähigt, auch das äußerste Mittel des auf derselben Tiefe stehen wie seine wiedergegebenen Anschauungen. verwendete 2., um verschiedenen noblen Passionen frönen zu fönnen. Massenstreits mit Erfolg in Anwendung bringen zu können. An den Genossenschaftlern selbst liegt es, daß sie im Interesse der Als er schließlich die Bekanntschaft einer Dame„ vom Theater"( Starker Beifall.) Konsumvereinsbewegung Ansichten zurückdrängen, wie sie im machte, erhöhten sich seine Ausgaben immer mehr. In der Zeit vom Heilmann ist über die letzten Ausführungen von Beus " Genossenschafts- Pionier" von S. K. entwickelt find. 11. bis 14. Dezember unternahm der Angeklagte mehrere Griffe in hocherfreut. Dagegen erklärte er, den Standpunkt des Genossen Die guten Sitten und die Stadtgemeinde Berlin . Vor einiger die Kasse der Genossenschaft. Die hierdurch erlangten 2000 Mart Ströbel in feiner Hinsicht teilen zu können; er stehe vielmehr auf Zeit wurde, wie wir ausführlich mitteilten, die Stadtgemeinde Berlin brachte 2. in unglaublich kurzer Zeit durch. Als der Direktor der dem Boden der diesbezüglichen Resolution des Kölner Gewerkschaftsvom Gewerbegericht verurteilt, einem Gasarbeiter der Anstalt Transportgenossenschaft auf furze Zeit verreiste, fälschte der Ange- fongreffes und halte infolgedessen eine Diskussion über den MassenMüllerstraße den üblichen Zuschuß zum Krankengeld bis zur vollen flagte zwei Checks über je 1000 Mark und hob das Geld von der streit, und erst recht die Propaganda desselben, für nuklos und Deutschen Bank ab. Vor Gericht war er geständig. Er be- fogar für schädlich.( Widerspruch.) Da nach Kautsky , Adler und Höhe des Lohnes zu gewähren, weil in der Entziehung ein Verstoß hauptete jedoch, daß er die zuletzt unterschlagenen 4000 Mart eben auch Ströbel der Massenstreit gegenwärtig doch nicht ausführbar gegen die guten Sitten erblickt werden mußte. Dies hat sich der so schnell, wie er sie erlangt, auch wieder losgeworden sei. Er habe sei, so komme bei der Erörterung der ganzen Frage praktisch nichts Berliner Magistrat anscheinend doch etwas zu Herzen genommen am 15. Dezember eine junge Dame kennen gelernt und mit ihr, heraus. Vielmehr würde dadurch nur Verwirrung und Zivietracht und so ist in diesen Tagen Tagen nachfolgende Magistrats nachdem sie verschiedene Lokale besucht hatten, eine Droschtenfahrt in die Reihen der Genossen getragen. berfügung an die einzelnen Verwaltungen ergangen: unternommen. Als er nach längerer Zeit von dem Droschkenkutscher geweckt worden sei, wäre die junge Dame verschwunden gewesen und mit ihr sein Portemonnaie. Der Staatsanwalt hielt mit Rücksicht auf die Höhe der defraudierten Summe eine Gefängnisstrafe Gerichtshof erkannte auf ein Jahr Gefängnis. von zwei Jahren sechs Monaten für angebracht. Der
" Bur Beseitigung von aufgetretenen Zweifeln über die Berechnung der Dienstbezüge bezw. der Berechnung des Krankengeldes im Falle des§ 16 der Urlaubsordnung vom 4. Juli 1902. bestimmen wir hiermit folgendes:
1. Es ist grundsätzlich davon auszugehen, daß in Erkrankungsfällen ein Arbeiter durch Gewährung von Krankengeld und Lohn nicht weniger( aber auch nicht mehr) erhalten soll, als er
arbeitet hätte.
empfangen haben würde, wenn er gesund gewesen wäre und ge2. Während der nach dem Statut der Betriebskrankenkasse angeordneten Karenztage ist in Befolgung des Grundsatzes zu 1 einem erkrankten Arbeiter der volle Lohn zu gewähren.
3. Im Falle einer Krankenhausbehandlung ist der den Bediensteten zu gewährende Lohn schon vom ersten Tage der Aufnahme ins Krankenhaus ab in der nach der Mag.- Verf. vom 24. 2. 1902 berechneten Weise um das Krankengeld zu fürzen.
4. Die in Nr. 5 der Mag.- Verf. vom 17. September 1902
troffene Anordnung bleibt bestehen.
Kirschner."
geDiese gegenüber der bisherigen Praxis wesentlich richtigere Auffassung des§ 616 des Bürgerlichen Gesetzbuches ist gewiß anzu erkennen. Wenn die Stadtgemeinde auch erst nach unserer Veröffentlichung zu der Ueberzeugung gelangt ist.
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Sollten es die
B. Ma a z polemisierte scharf gegen Heilmann. Er befinde sich in boller Uebereinstimmung mit Ströbel. Kahlen wandte sich ebenfalls gegen Heilmann. Ebenso Gehrmann, der besonders der sozialistischen Jugenderziehung mehr Aufmerksamkeit gewidmet wissen will, damit baldigst die Zeit fomme, wo die Soldaten besseres zu tun wüßten, als im blinden Kadavergehorsam auf das Volk zu schießen. Ebenfalls tue eine vermehrte Aufklärung der Landarbeiter not.
Haftbefehl und Verjährung. Eine eigenartige Beendigung erfahren in der Hauptverhandlung vor der zehnten Strafkammer. Der mit den Ausführungen des Genoffen Heilmann. Es sei doch ſelbſtfuhr gestern ein gegen den Buchhalter Ch. eingeleitetes Strafver- Ströbel beschäftigte sich in seinem Schlußwort vorwiegend Buchhalter Ch. hatte sich im Februar 1897 unter Zurüdlassung verständlich, daß die Frage jetzt erst von allgemeinen Gesichtspunkten seiner Familie ins Ausland begeben. Bald nach seiner Flucht lief aus erörtert worden sei. Wolle man sich in Einzelheiten vertiefen, eine Anzeige ein, durch die er beschuldigt wurde, mit 3000 Mark so brauche man nur die Schrift der Genossin Roland- Holst zu durchgebrannt zu sein. Es wurde ein Haftbefehl wegen Unter- lesen und abschnittweise zu diskutieren. Der Massenstreit sei eben schlagungen von 3000 Mart, verübt gegen seinen Prinzipal, gegen insofern das einzige Mittel", weil uns solche Mittel nicht zur Verihn erlassen. Trotzdem er schon im Juli 1897 nach Berlin zurück- fügung ständen, wie sie gegenwärtig in Rußland zur Anwendung fehrte und nach durchgeführter Scheidung eine neue Ehe schloß, wurde kämen. Mit Peus fönne er sich heute einverstanden erklären. Da alljährlich den Steckbrief gegen ihn erneuert. Im Jahre 1905 erhielt es aber wahrscheinlich sei, daß es einst zu ernsten Konflikten mit den jedoch heraus, daß Ch. seinem Chef nichts unterschlagen hatte. Es Ausbau der Organisationen auch die Vorbereitung der Arbeiterdie Anklagebehörde von seinem Wohnsitz Kenntnis. Es stellte sich herrschenden Klassen kommen werde, so sei neben dem intensivsten wurden aber auf Grund der Anzeigen, die bald nach seiner Flucht schaft auf den Massenstreik eine zwingende Notwendigkeit.( Leberstattet waren, gegen ihn Anklagen wegen Unterschlagung des Ver- hafter Beifall.) Nachdem noch eine Schiedsgerichtskommission mögens eines Gesangvereins, dessen Kassierer Ch. war, und wegen gewählt worden war, erfolgte nach 12 Uhr Schluß der Versammlung. Unterschlagung von 800 Mart, die ihm eine Tante feiner verlassenen ersten Frau zum Ankauf von Wertpapieren gegeben hatte, erhoben. Wider die Tabaksteuervorlage. Der Verteidiger des Angeklagten, Dr. Ehrenfried, beantragte,
Zu vielfachen Beschwerden wird aber nach wie vor der§ 4 der von einer Beweisaufnahme Abstand zu nehmen, da die Handlungen, Am Mittwoch fand in Kellers großem Saal eine öffentliche Ver Magistratsverfügung vom 17. September 1902 führen, welcher lautet: die den Gegenstand der Anklage bilden, länger als fünf Jahre zu ſammlung der Tabakarbeiter und-Arbeiterinnen statt, in der " In allen anderen Fällen( außer unverschuldeter Krankheit und rückliegen, mithin verjährt seien, der Haftbefehl und die Steckbriefe mehrere Delegierte des eben beendeten Tabatarbeiter- Kongreſſes über militärischer Einziehung) bleibt es der zuständigen Verwaltungs- aber nur wegen einer angeblichen Unterschlagung von 3000 Mart die elenden Verhältnisse der Arbeiter und Arbeiterinnen in den verabteilung überlassen, für eine nicht erhebliche Zeit der Dienstber- gegenüber dem Chef erlassen seien. Die Staatsanwaltschaft wider- schiedenen Zweigen der Tabatindustrie und die verderblichen Wirfäumnis den Lohn oder das Entgelt fortzuzahlen. Die„ nicht erhebliche Zeit" findet bei den Betriebsverwaltungen Handlungen schon vor dem Haftbefehl und dem Steckbrief begangen ausüben würden. sprach diesen Ausführungen, indem sie darauf hinwies, daß diese kungen sprachen, die die von der Regierung vorgeschlagenen Steuern eine recht verschiedenartige Auslegung. Während z. B. die Straßen- seien, der die Verjährung aller vorher begangenen Straftaten unterreiniger und Gasarbeiter bis drei Tage bezahlt erhalten, wird den brochen habe. Das Gericht mußte sich jedoch dem Antrage der Kanalarbeitern jede Stunde Versäumnis in Abzug gebracht. Ja, es wird von Fall zu Fall in derselben Verwaltung anders entschieden, Berteidigung anschließen und stellte das Verfahren auf Kosten der Staatskasse ein. so daß die Arbeiter naturgemäß oftmals auf den Gedaen iommen müssen, daß in diesem oder jenem Falle eine ganz besondere Beborzugung bezw. Zurückweisung Plaz greift. Hier hätte die neue Verfügung gleichfalls unter Beachtung der von der sozialdemofratischen Fraktion im roten Haus wiederholt vorgetragenen RichtTinien einsehen können.
Apothekenboykott. Weil sich die Wilhelmshavener Apotheken weigerten, den Ortsfrankenkassen einen höheren Nabatt als 10 Proz. zu bewilligen, haben die vereinigten Ortsfrankenkassen von Wilhelms haven und Küstringen sämtliche Apotheken bis auf eine von der Lieferung der Medikamente ausgeschlossen. Die von der Verwaltungsbehörde unternommenen Einigungsverhandlungen blieben bislang erfolglos.
Gerichts- Zeitung.
Verfammlungen.
Dritter Wahlkreis. Der sozialdemokratische Wahlverein hielt am Dienstag bei Buggenhagen seine ordentliche Generalversammlung ab. Vor Eintritt in die Tagesordnung ehrten die Anwesenden das Ableben der Genossen Herzog , Jurisch und Steinke durch Erheben von den Sigen. Sodann berlas Loge den Kaffen bericht vom 4. Quartal 1905. Demnach belief sich die Einnahme auf 1571,30 M. und die Ausgabe auf 792,50 M., so daß ein Kassenbestand von 778,80 m. verblieb.
Zunächst sprach Niendorf aus Riel. Zur neuen Steuerborlage der Regierung bemerkte der Redner unter anderm, daß wenn der Freiherr von Stengel nur ein wenig Zeit gehabt hätte, dem Tabakarbeiter- Kongreß beizuwohnen, so hätte er die Berichte der Delegierten aus den verschiedenen Orten hören müssen, vielleicht wäre ihm dann das Verständnis dafür aufgedämmert, daß die Regierung hinsichtlich der Tabakindustrie feine dringendere Aufgabe habe, als durch soziale Geseze für eine Besserung der Lage der Arbeiterinnen und Arbeiter zu sorgen. Die Arbeiterschaft der Tabakindustrie aber sollte sich biel stärker organisieren; außerdem aber müsse man das ganze deutsche Volt aufrufen, um so, durch gewaltige Protestbewegungen, die Regierung zu bestimmen, die Industrie nicht mehr mit solchen Steuervorlagen zu belästigen und statt dessen soziale Reformen zu schaffen.
Hierauf gab Frau Wadwitz aus Dresden eine ergreifende Schilderung von dem Elend der Zigarettenarbeiterinnen. Besonders Hierauf referierte Ströbel über den politischen Massenstreik. wies sie darauf hin, wie durch die Arbeitslosigkeit und die HungerGerade nach den letzten Vorgängen bei der Wahlrechtskampagne löhne, durch das Wohnungselend, die unmenschlich lange Arbeitssei das Thema doppelt aktuell. Daß die Regierung durch ein zeit und die damit zusammenhängende Verwahrlosung der Kinder Massenaufgebot von Infanterie, Kavallerie und Artillerie dem des Proletariats die Prostitution gefördert wird, und wie durch die Proletariat eine übrigens gar nicht einmal geplante!-friedliche Heimarbeit, verbunden mit der Kinderausbeutung, und durch das Der Nuwillen über eine„ ,, Simpliciffimus"-Karikatur kostet dem Straßendemonstration verwehrt habe, ferner der Umstand, daß offen- ganze schmähliche Ausbeutungssystem Krankheit und Sterblichkeit Fürsten Kotschoubey Geld.. bar auch nicht von einer bürgerlichen Partei eine tatkräftige Be- furchtbar unter den Proletariern der Zigarettenindustrie wüten. Die Prügelaffäre des Fürsten Leon Kotschoubey, der durch seine teiligung an dem Kampf gegen das Dreiklassenwahlrecht zu erwarten Scharf geißelte die Rednerin die Brutalität des Unternehmertums Heirat mit der Herzogin Dorothea von Leuchtenberg in nahen ver- fei, lege immer wieder die Frage nahe, ob es nicht trotz alledem und die ummenschliche Gleichgültigkeit des Bürgertums diesem Massenwandtschaftlichen Beziehungen zum russischen Kaiser und zu ver- Mittel gebe, Angriffe der Reaktion zurückzuweisen, respektive elend gegenüber. schiedenen anderen europäischen Fürstenhäusern steht, ist durch eine verweigerte Volksrechte zu erzwingen. Als ein solches Mittel Eberle aus Nordhausen sprach über die traurige Lage der zweite Verurteilung, die jetzt in Dresden erfolgt ist, in ein neues jei ja nun sowohl in Amsterdam als in in Jena der Rautabatarbeiter und die Gefahren, die die Regierungsvorlage für Stadium getreten. Fürst Leon Kotschoubey, der am 13. Juli 1862 politische Massenstreit anerkannt worden. Durch die An diese Branche mit sich bringt, wodurch die ganze Stadt Nordhausen in Paris geboren, feit 1893 mit der Herzogin von Leuchtenberg nahme der Jenaer Resolution sei aber die Frage des politischen samt den umliegenden Ortschaften aufs schwerste bedroht wird. Er verheiratet, Vater zweier Kinder ist, über ein jährliches Einkommen Massenstreits noch keineswegs erledigt. Denn durch die Annahme bemerkt zum Schluß: Nur eine einzige Reichstagsvon mehr als 100 000 Rubeln verfügt und Ritter des Maltheser- der Resolution und die Zustimmung zu den Ausführungen Bebels partei war auf unserem Kongreß vertreten: die Ordens ist, bezog in November 1904 eine Wohnung im Dresdener habe man sich zwar prinzipiell dafür ausgesprochen, daß gegebenen- Sozialdemokratie. Merkt Euch das! Es ist das Hotel„ Europäischer Hof". Der Fürst war, schon als er in Berlin falles" der politische Massenstreif als taugliche Waffe zu benutzen sei, wahnsinnige Ausbeutungssystem selbst, das bekämpft werden muß, weilte, außerordentlich nervös und wollte sich im Dr. von Reyherschen allein sowohl die Diskussion vor dem Jenaer Parteitage als auch und in letter Linie nur mit dem Klassenstaate selbst beseitigt Institut einer heilgymnastischen Kur unterziehen. Fürst Kotschoubey die Debatte in Jena selbst hätten bewiesen, wie verschiedenartig die werden kann. hatte die Gewohnheit, abends die Berliner Zeitungen zu lesen. Am einzelnen Genossen über die Anwendungsmöglichkeiten und den Franz Schmidt - Berlin verurteilte das Gebaren der Zigaretten8. Januar 1905 tehrte er mit seiner Frau aus der Oper ins Charakter des politischen Massenstreits urteilten. Redner gibt eine fabrikanten, die der Regierung erklärten, die Industrie könne wohl Hotel zurück, verlangte die neuesten Blätter und als diese nicht gleich eingehende Darstellung dieser verschiedenartigen Auffassungen. Der eine fleine Steuererhöhung tragen. Sie rechneten natürlich nur zur Hand waren, händigte der Hotelportier Moeller dem Diener des eine halte den Massenstreik wohl für ein wichtiges Kampfmittel, darauf, die kleine Koufurrenz dadurch vernichtet zu sehen, um dann Fürsten u. a. auch den" Simplicissimus" ein. Staum hatte Fürst St. aber erst in einer späteren Phase des Klassenkampfes, ein zweiter den Markt allein zu beherrschen und bei der noch weiter um sich den letzteren in die Hand genommen, als er in eine heillose Wut ge- glaube, daß er auf jeden Fall angewendet werden müsse, sobald die greifenden Arbeitslosigkeit die Löhne noch mehr zu drücken. riet, sofort den Portier kommen ließ und diesen zur Rede stellte, Reaktion einen Angriff gegen das Reichstagswahlrecht unternehme, Herrmann aus Wiesbaden sprach von dem Glanz und Reichweshalb er ihm das genannte Wigblatt geschickt habe, so ein Blatt, und daß auch die Furcht vor unausbleiblichen Konflikten das tum der hohen Herrschaften, die dort alljährlich zusammenströmen, „ das die russischer Adligen verhöhne". Die Titelseite des Blattes Proletariat vor dem Gebrauch dieser Waffe nicht zurückschrecken und dem Elend, das auch dort unter der Arbeiterschaft der Tabakbildete eine Staritatur des russischen Kaisers, der russischen Geistlich- dürfe; ein Dritter halte den politischen Massenstreit auch schon in industrie herrscht. Er forderte in eindringlichen Worten zur Organikeit und der russischen Krieger. Die Schlußseite zeigte das Bild eines der Gegenwart für möglich, aber nur in der Form eines absolut fation und zum Kampf gegen das Ausbeutungssystem auf. russischen Großfürsten in Gesellschaft einer Courtisane, darunter die friedlichen Demonstrationsstreiks; ein Vierter halte den Massenstreit May Müller- Berlin erklärte unter anderem, die ZigarettenWorte: Ach 30 000 Tote, Kellner noch'n Schnaps!" Auch die zurzeit für ausgeschlossen, während er es dahingestellt sein arbeiter und Arbeiterinnen sollten es sich merken, daß ihre Arbeitbaltische Flotte fam in dieser„ Simpliciffimus"-Nummer schlecht lasse, ob er später einmal zur Anwendung fonumen könne. geber, die noch bei der letzten Lohnbewegung bitter über die Beweg. Das ärgerte den Fürsten um so mehr, als er bei Beginn des Bebel habe sich auf all diese Meinungsdifferenzen nicht eingelassen, lastung der Industrie flagten und taten, als ob sie keinen Pfennig russisch- japanischen Strieges den russischen Flottenverein ins Leben sondern mit dem zwingenden politischen Nachweis fich begnügt, Lohnerhöhung tragen könnten, nun der Regierung sagen, daß eine rief und zu dessen Vorsißenden ernannt wurde. Der ahnungslose daß die Angriffslust der Reaktion unausgesetzt wachse, während Steuererhöhung noch erträglich sei. Portier erhielt mit den Worten:" Sie grober Efel, Sie grober Ver- Zentrum und Liberalismus immer unzuverlässigere Verteidiger der Buhl Berlin widerlegte die Behauptung des Frhr. v. Stengel, brecher" einen fürchterlichen Fußtritt in die Bauchgegend, flog gegen Volksrechte würden, daß sich also das Proletariat auf schwere Kämpfe daß die Löhne in der Tabakindustrie gestiegen seien; im Gegenteil die Türe und mußte noch am selben Abend fich in ärztliche Behand- um die Erhaltung seiner spärlichen politischen Grundrechte rüsten seien sie noch gesunken. Der Redner erwähnte das Elend der Heimlung begeben. Der Arzt fonstatierte einen Bluterguß in die Bauch- müsse. Als Abwehrmittel gegen solche reaktionären Attentate aber industrie und der Kinderarbeit und bemerkte, daß Deutschland , wenn höhle und am folgenden Tage traten bei dem Mißhandelten bedent- fommen in erster Linie der politische Mastenstreit in Betracht. Bebel es diese Zustände dulde, schließlich, statt voran, an legter Stelle liche Krankheitssymptome auf. Die Verdauungstätigkeit ließ zu habe taktisch flug gehandelt, erst einmal durch seine Resolution in der Kultur marschiere.
wünschen übrig, der Leib schwoll an, am Oberschenkel, der Stelle des die generelle Zustimmung der Partei festzulegen. Damit sei die Damit war die Rednerliste erschöpft. Der Vorsitzende Börner fürstlichen Fußtrittes", zeigte sich eine starke Geschwulst und der Diskussion über die Frage natürlich nicht abgeschnitten, sondern erst schloß die Versammlung mit einer Aufforderung zu ernster Bc